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Wir bekommen das hin

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01.08.22 16:31
16 Ab 16 Jahren
Fertiggestellt

Chris und Heike hatten eigentlich zusammen Frühschicht, aber irgendetwas schien heute nicht so zu sein wie immer.

Während alle anderen schon vor der Tür standen und auf Pascal warteten, fehlte von Heike und Chris noch jede Spur.

„Wo stecken Chris und Heike eigentlich?“ fragte Kai

„Ich habe keine Ahnung. Die Beiden wollten heute mit dem Motorrad kommen.“ sagte Martin

„Die haben sie doch nicht mehr alle.“ sagte Kai

„Die Beiden machen das öfter und normalerweise müssten sie auch schon hier sein.“ sagte Martin.

Martin und Heike waren schon einige Jahre ein Paar und er wusste dass die Beiden rechtzeitig losgefahren waren.

„Ich werde die Strecke jetzt mal bis dahin abfahren, wo ich die Beiden zuletzt gesehen habe. Ich habe ein komisches Gefühl im Bauch.“ sagte Martin

„Mach das und ich denke mir für Chef etwas aus.“ sagte Kai

Während Martin los fuhr, kam Pascal auf dem Parkplatz an.

„Guten Morgen, wo will Martin denn hin?“ fragte Pascal

„Chris und Heike suchen. Die sind mit dem Motorrad unterwegs und noch nicht hier angekommen.“ sagte Kai

„Chris habe ich eben gesehen, aber alleine.“ sagte Pascal

„Da stimmt doch etwas nicht. Martin hat sie unterwegs noch beide zusammen auf dem Motorrad gesehen.“ sagte Kai

„Wir sollten hier warten bis Chris hier ist. Wenn irgendetwas passiert ist unterwegs, denkt sie dass Martin hier ist und ist deswegen auf dem Weg hier her.“ sagte Pascal

„Dann sollten wir Martin mal Beschied sagen.“ sagte Kai

„Ich denke dass er gleich zurück kommt, weil er nichts findet.“ sagte Pascal

Pascal hatte Recht. Martin kam zehn Minuten später zurück.

„Ich habe jetzt erst einmal Anita angerufen, dass wir jemanden an der Kasse haben.“ sagte Pascal

„Das war eine gute Idee. Ich habe die Beiden nicht gefunden.“ sagte Martin

„Ich habe Chris eben mit dem Motorrad gesehen, aber alleine:“ sagte Pascal

„Die Beiden waren als wir los sind, aber zu zweit auf der Maschine. Verdammt. ich will jetzt wissen was da passiert ist.“ sagte Martin

„Lass Chris erst einmal hier ankommen. Sie wird es dir dann schon sagen.“ sagte Kai

„Ich werde mir trotzdem die Maschine mal anschauen. Wenn die Beiden gestürzt sind muss da irgendetwas zu sehen sein.“ sagte Pascal

„Meinst du nicht, dass Chris das erzählen würde?“ hackte Kai nach

„Nicht unbedingt. Sie will nicht, dass Martin hier durchdreht.“ sagte Pascal

Dann kam Anita endlich an der Arbeit an.

„Sind die Beiden immer noch nicht hier?“ fragte Anita

„Nein und ich habe vorhin nur Chris mit der Maschine gesehen.“ sagte Pascal

„Aber wenn da etwas passiert wäre, wäre Chris die letzte die Heike einfach alleine lässt. Da kann Heike reden und sie zur Arbeit schicken wie sie will. Chris bleibt zumindest bis der Rettungswagen da ist.“ sagte Anita

„Das stimmt. Aber warum ruft sie mich dann nicht einfach an.“ sagte Martin

„Ganz einfach. Sie weiß wie du abgehst, wenn es um Heike geht.“ sagte Anita

„Ich glaube da kommt sie.“ sagte Kai

„Ja, das ist definitiv das Motorrad von Chris. Martin hat gerade Kunden.“ sagte Pascal

„Ist vielleicht auch gut so.“ sagte Anita

„Was ist passiert?“ fragte Pascal

„Uns kam so ein bekloppter Autofahrer auf unserer Fahrspur entgegen. Und Heike ist bei vollem Tempo von der Maschine gesprungen. Ich kann noch überhaupt nichts sagen. Ich habe nur den Rettungswagen gerufen und er hat Heike ins Krankenhaus gefahren. Mehr erfahren wir am späten Nachmittag.“ sagte Chris

„Ach du scheiße. Bei dir ist alles klar?“ fragte Pascal

„Ja, ich habe dann eine Vollbremsung hingelegt und sofort angehalten.“ sagte Chris

„Hast du wenigstens das Kennzeichen von diesem Bekloppten?“ fragte Pascal

„Ja, habe ich. Polizei weiß schon Bescheid.“ sagte Chris

„Das ist gut. Ich gehe jetzt mal Martin holen.“ sagte Kai

Kai holte Martin und Chris erzählte ihm was passiert war. Nach der Arbeit wollten die Beiden gleich zu Heike ins Krankenhaus fahren.

Im Krankenhaus gab es endlich Neuigkeiten. Aber leider keine Guten. Zwar ging es Heike ganz gut, aber ob sich ihr Rückenmark wieder so erholt, dass sie wieder laufen können wird bleibt ungewiss. Zwei Tage später war Heike wieder zu Hause.

„Mit diesem Ding komme ich nirgends hin.“ fluchte Heike

„Warte kurz. Wir machen dir Platz.“ sagte Martin

„Ihr könnt doch jetzt nicht wegen mir die ganze Wohnung umstellen.“ sagte Heike

„Doch das können wir.“ sagte Chris

„Und wie bitte schön soll ich an die hohen Dinge dran kommen?“ fragte Heike

„Indem du etwas sagst und wir sie dir runter geben oder wir räumen es ganz einfach passend.“ sagte Martin

„Ich mache euch doch nur noch mehr Arbeit.“ sagte Heike und zog sich zurück.

Chris ging hier hinterher. Sie merkte wie schwer es jetzt gerade für sie war.

„Mach dir mal keine Gedanken. Es macht uns nichts aus.“ sagte Chris

„Ihr müsst aber morgen wieder arbeiten und ich würde eigentlich gerne mit.“ sagte Heike

„Das lässt sich doch alles regeln.“ sagte Chris

„Wie wollt ihr dann an der Arbeit klar kommen?“ fragte Heike

„Das bekommen wir schon hin.“ sagte Chris

Chris schaffte es Heike etwas zu beruhigen.

Am nächsten Morgen packte Chris Heike ins Auto und gemeinsam machten sich die Beiden auf den Weg zur Arbeit. Vor der Tür warteten schon Christina und Enrico auf den Chef.

„Hey du bist ja auch da:“ sagte Christina

„Ja, ich habe zwar noch keine Ahnung, wie Chris und Martin das schaffen wollen, aber sie haben gesagt, dass es geht.“ sagte Heike

„Da bekommen wir hin. Wenn etwas ist, sag uns ruhig Bescheid. Wir bekommen das schon hin.“ sagte Christina

„Ich habe momentan das Gefühl, dass ich euch nur noch mehr Arbeit als ihr schon habt.“ sagte Heike

„Ach Quatsch. Du machst uns nicht noch mehr Arbeit. Erinnerst du dich noch an Pascal, da haben wir es auch hinbekommen. Also bekommen wir es jetzt auch hin.“ sagte Christina

„Ja, aber Pascal war ein leichter Pflegefall.“ sagte Heike

„Der war keineswegs ein leichter Pflegefall. Er hat immer alles versucht alleine zu machen und man musste ihm alles zwanzig mal erklären.“ sagte Chris

„Ja, aber der kann wieder laufen und bei mir bleibt es immer noch ungewiss. Ich weiß einfach nicht wie es jetzt weiter gehen soll.“ sagte Heike.

„Das geht schon weiter. Wir stehen hinter dir und gemeinsam bekommen wir das hin.“ sagte Christina

„Das sagt ihr so leicht. Ich komme fast nirgends dran und wenn ich versuche ein bisschen aufzustehen falle ich einfach um.“ sagte Heike

„Dann versuchst du halt nicht aufzustehen, sondern sagst Bescheid und wir geben es dir runter.“ sagte Christina

Für Heike war alles neu. Klar erinnerte sie sich noch an Pascal und wie er alles auf den Kopf stellte.

Zwei Stunden später war auch Martin an der Arbeit. Chris wollte gerade mit Heike auf Toilette gehen, als Martin ankam.

„Na ihr zwei.“ grüßte Martin

„Na.“ sagte Heike

„Alles klar bei euch?“ hackte Martin nach.

„So weit ja, Heike hat nur etwas Angst, dass wir es hier an der Arbeit nicht schaffen uns auch noch um sie zu kümmern.“ sagte Chris

„Wir haben es mit Pascal doch auch geschafft und der hat nun wirklich alles auf den Kopf gestellt und anfangs für viel Chaos gesorgt.“ sagte Martin

„Das haben wir ihr eben auch schon erklärt. Ich sehe jetzt erst einmal zu, dass sie auf Toilette kommt.“ sagte Chris

„Mach das. Ich mache mich in der Zeit fertig.“ sagte Martin

Chris ging mit Heike auf Toilette. Heute Mittag sollte Irma noch kommen. Allerdings konnte man die nicht alleine lassen.

Um 12 Uhr kam Irma übernahm, die Kasse und stellte das Leben von allen noch einmal richtig auf den Kopf. Sie sorgte für mehr Chaos als Heike.

Als Irma anfing über Heike lustig zu machen, weil diese mal wieder etwas versuchte wurde es immer schlimmer.

„Du weißt doch das du da nicht dran kommst.“ sagte Irma lachend

„Ich bekomme das schon hin.“ sagte Heike

Irma hatte Chris gerade mal wieder wegen einem Preis durch den halben Laden gejagt, deswegen war diese gerade nicht vorne.

Heike versuchte mal wieder sich hinzustellen und es passierte das was passieren musste, sie viel wieder um und landete auf dem Boden. Irma fing an zu lachen.

Als Chris nach vorne kam, drückte sie sauer Irma den Preis in die Hand und half Heike erst einmal wieder in den Rollstuhl.

Als keine Kunden mehr da waren, sagte sie Irma ihre Meinung.

„Hast du sie eigentlich noch alle. Wir versuchen Heike aufzumuntern und ihr Mut zu machen und du machst dich lustig über sie. Zudem hätte der Sturz eben auch echt gefährlich sein können.“ schrie Chris sie an

„Warum versucht sie es denn, wenn sie doch ganz genau weiß, dass sie es nicht kann?“ fragte Irma

„Sie versucht irgendwie wieder normal zu leben und zu arbeiten und manchmal fällt es ihr halt noch schwer zu warten und jemanden um Hilfe zu fragen. Du kannst von Glück reden, dass Christina gerade Pause macht.“ sagte Chris

Chris war sauer. So etwas konnte sie nicht leiden.

Dann rief Heike nach ihr. sie wollte jetzt einfach mal aus dem Rolli raus, also blieb Chris nichts anderes übrig als sie erst einmal auf den Arm zu nehmen. Das fehlte jetzt auch noch. Egal für Heike machte Chris fast alles.

Als Christina aus der Pause kam und Heike und Chris gerade ablösen wollte, herrschte vorne eine seltsame Stimmung. Chris hatte Heike immer noch auf dem Arm und versuchte Kunden abzukassieren, damit bei Irma nicht so eine lange Schlange war, aber mit Heike auf dem Arm ging das Ganze nicht so einfach.

„Was ist denn hier los?“ fragte Christina

Irma hat mich mal wieder wegen einem Preis durch den halben Laden gejagt und Heike hat mal wieder versucht irgendwo dran zu kommen. Und Irma hatte nichts besseres zu tun, als sich lustig zu machen. Dann hat Heike es mal wieder mit dem hinstellen versucht und ist dann einfach wieder umgefallen und neben dem Rolli gelandet.“ sagte Chris

„Kann diese Frau es nicht einfach lassen. Geht ihr erst einmal zur Pause.“ sagte Christina

Christina war genervt von Irma. Bei Pascal hatte sie das auch schon gemacht udn dieser hatte dann auch alles gemacht damit er es alleine kann und immer wieder ging etwas schief.

Auch in der Pause hatte Chris Heike auf dem Schoß denn den Rolli hatten sie vorne gelassen und ohne den funktionierte das Sitzen alleine nicht so wie es sollte.

Nach der Pause setzte Chris Heike wieder in den Rolli.

„Irma spinnt doch. Macht sich nur lustig anstatt ihr zu helfen.“ sagte Christina

„Ich habe ihr schon ein paar Takte gesagt und der Chef macht es nachher noch mal.“ sagte Chris
„Hast du es Chef erzählt?“ fragte Christina

„Ja, als sie es mit Pascal gemacht hat, habe ich meinen Mund gehalten, aber jetzt reicht es mir langsam.“ sagte Chris

„Du hast Recht. Es geht nicht mehr so weiter.“ sagte Christina

„Heike leidet darunter und hat Angst den Menschen zur Last zu fallen und sie machte sich über sie lustig.“ sagte Chris

„Ich bin doch zu nichts mehr zu gebrauchen. Die Frau hat ja recht.“ sagte Heike und fing an zu weinen.

Genau in dem Moment holte der Chef Irma ins Büro.

Währenddessen machte Christina nur Kasse an der Info. Chris versuchte Heike etwas zu beruhigen.

„Du bist noch zu ganz ganz viel zu gebrauchen. Mach dir doch keine Gedanken um das was Irma von sich gibt.“ sagte Chris

„Ich komme ja nicht mal mehr an irgendeinen Ordner der Oben steht ran und muss immer warten bis einer von euch kommt. Sonst wäre ich doch vorhin gar nicht gefallen.“ sagte Heike

„Hätte Irma mich nicht durch den halben Laden gejagt , wäre das nicht passiert, weil ich den Ordner dir dann einfach gegeben hätte und sie hätte dir auch helfen können.“ sagte Chris

„Wie soll ich es denn alleine schaffen?“ fragte Heike

„Du bist doch nie alleine. Es wird immer jemanden geben, der dir hilft.“ sagte Chris

„Danke, dass ihr alle für mich da seid.“ sagte Heike

So langsam fing sie sich an zu beruhigen, weil sie merkte das alle Kollegen hinter ihr standen und ihr halfen wenn sie Hilfe brauchte.

 

Langsam kehrt der Alltag ein

 

An diesem Tag ging die Arbeit schnell vorbei und Heike freute sich nur noch auf den Feierabend. Sie brauchte jetzt erst einmal etwas Ruhe. Der ganze Trubel war für die junge Frau doch ein bisschen viel gewesen.

Chris brachte Heike nach Hause und machte sich dann auch auf den Heimweg.

Doch kaum war Chris zu Hause angekommen, rief Martin sie schon an. Sie wusste, dass es für die Beiden jetzt nicht leicht war und sie versuchte zu helfen wo sie nur konnte.

Martin war noch an der Arbeit gewesen, als er eine Anruf von Heike bekam, der etwas seltsam war, deswegen hatte er Chris angerufen und sie mal vorbei geschickt.

Chris hatte zu Hause alles stehen und liegen gelassen, hatte ihre Tochter ins Auto gepackt und war auch gleich zu ihr gefahren.. Als sie dort ankam, saß Heike völlig fertig in der Küche und wusste nicht mehr so richtig ein und aus. Nichts hatte sie sich mehr gewünscht, als endlich wieder arbeiten und ein normales Leben führen, aber im Moment sah es komplett anders aus und sie kam nicht einmal ein paar Stunden alleine klar.

„Sorry, ich wusste nicht mehr was ich machen soll. Ich komme einfach nicht klar.“ sagte Heike

„Alles gut. Du hättest mich ruhig anrufen können.“ sagte Chris

„Jetzt musstest du auch noch extra fahren.“ sagte Heike mit Tränen in den Augen.

„Entspann dich. Das ist kein Problem. Ich habe dir doch gesagt, ich helfe dir so gut es geht.“ sagte Chris

Kurzerhand drückte Chris Heike ihre Tochter in die Hand. Heike merkte, dass Chris ihr vertraute und entspannte sich ein bisschen.

„Was brauchst du denn?“ fragte Chris

„Ich komme einfach nicht an den Kaffee dran. Die Dose ist leer und die neue Packung ist da oben.“ sagte Heike

Chris holte die Packung aus dem Schrank und füllte sie auch gleich um. Sie hatte das Gefühl, dass Heike im Moment einfach nicht alleine sein wollte und blieb bei ihr bis Martin nach Hause kam. Nicht alleine zu sein, tat Heike sichtbar gut.

„Hi, na alles klar?“ fragte Martin

„Ja so weit ist alles klar. Sie kam einfach nicht an den Kaffee, aber ich denke eher sie möchte im Moment nicht alleine sein. Denn seit dem wir hier sind geht es ihr sichtbar besser.“ sagte Chris

„Sie hörte sich vorhin am Telefon auch seltsam an. Vielleicht sollten wir versuchen dass sie nicht alleine ist, wenn wir unterschiedliche Schichten haben.“ sagte Martin

„Genau das habe ich auch gedacht. Ich spreche morgen mal mit Ulrike, dass sie meine Schichten etwas dreht.“ sagte Chris

„Gute Idee, so ist sie wieder morgens an der Arbeit noch hier zu Hause alleine.“ sagte Chris

„Mach das. Wir sehen uns morgen an der Arbeit.“ sagte Martin

„Ja, ich schnappe mir jetzt nur noch meine Tochter und dann mache ich mich langsam auf den Weg nach Hause.“ sagte Chris

Chris nahm ihr Tochter, verabschiedete sich von Heike und fuhr nach Hause. Die letze Nacht hatte Chris bei Heike geschlafen, aber nun musste sie sich auch mal wieder selbst um Kind und Haustiere kümmern. Ihre Pferde, Hunde und die Katze konnten sich ja schlecht selbst versorgen. Klar hatte sie eine gute Freundin, die sich wenn sie nicht da war um die Tiere kümmerte und einen Freund der es irgendwie schaffte sich ums Kind zu kümmern, die Katze zu füttern und mit den Hunden Gassi zu gehen. Aber das war ja kein Dauerzustand. Klar war Chris nicht viel zu Hause, aber zumindest Abends war sie meistens da.

Am nächsten Morgen rief Martin Chris schon früh Morgens an. Er hatte Frühschicht und Chris und Heike eigentlich Spätschicht.

Chris versprach ihm sich so schnell wie möglich auf dem Weg zu machen. Allerdings musste sie vorher noch ihre Tochter unterbringen.

Als sie schließlich bei Heike und Martin zu Hause ankam, erwartete sie eine kleine Katastrophe. Heike wollte sich einfach von Niemanden mehr helfen lassen und ihr war irgendwie alles egal.

„Fahr du zur Arbeit. Ich kümmere mich jetzt darum.“ sagte Chris

„Danke, dass du dabei so entspannt bleiben kannst. Wir haben uns eben schon mal richtig in die Haare bekommen, weil sie sich einfach nicht helfen lassen will.“ sagte Martin

„Weiß sie dass du mich angerufen hast?“ hackte Chris nach

„Ich habe es ihr gesagt, aber ob sie mir zugehört hat kann ich dir nicht sagen.“ sagte Martin

„Alles klar. Das wird schon werden. Pascal hat sich zwischendurch auch so verhalten nur da wurde nie drüber geredet.“ sagte Chris

„Hoffentlich. Ich liebe Heike so wie sie ist.“ sagte Martin

„Mach dir jetzt keine Gedanken. Wir kommen später zur Spätschicht.“ sagte Chris

Martin fuhr zur Arbeit. Die ganze Zeit ging ihm Heikes Verhalten nicht aus dem Kopf.

„Was ist los?“ fragte Christina

„Ach Heike dreht zu Hause gerade völlig am Rad. SIe will sich einfach nicht mehr helfen lassen.“ sagte Martin

„Das wird schon wieder. Das hatte Pascal auch anfangs bis er angefangen hat zu kämpfen.“ sagte Christina

„Ich bin froh, dass Chris jetzt da ist und sich darum kümmert.“ sagte Martin

„Chris wird es schon schaffen.“ sagte Christina

Während Christina es schaffte Martin auf andere Gedanken zu bringen, versuchte Chris Heike etwas zu beruhigen. Jedes Mal wenn sie versuchte ihr zu helfen schlug Heike um sich.

„Beruhig dich mal. Du musst anfangen zu kämpfen, vielleicht schaffst du es dann wieder aus dem Rollstuhl raus.“ sagte Chris

„Ich kann mich nicht beruhigen. Es ist einfach alles Scheiße.“ schrie Heike

„Es ist nicht alles Scheiße. Denk mal an Pascal, wie doof der sich manches Mal angestellt hat und was der alles versuchte ohne das gleich funktionierte. Und er hat gekämpft.“ sagte Chris

„Ich bin nicht Pascal. Ich habe einfach keine Kraft zum Kämpfen.“ sagte Heike

Chris merkte dass sich Heike als an die Augenbraue fasste.

„Was ist los?“ fragte Chris

„Die haben mir im Krankenhaus das Piercing raus gemacht und ich bekomme es einfach nicht mehr rein. Ist aber auch egal.“ sagte Heike

„Nein ist nicht egal. Komm mal her, ich mache dir das Ding wieder rein.“ sagte Chris

Langsam wurde Heike etwas ruhiger und Chris konnte ihr das Piercing wieder rein machen.

„Danke.“ sagte Heike

War das etwa den ganzen Morgen das Problem gewesen. Sie hatte die letzten Tage nicht dran gedacht und jetzt sollte das Ding wieder rein bevor die Löcher zu gehen.

„Weißt du was. Ich helfe dir jetzt beim Anziehen und dann frühstücken wir erst einmal.“ sagte Chris

„Gute Idee. Ich habe Hunger.“ sagte Heike

Chris half Heike beim Anziehen und dann frühstückten die Beiden zusammen. Heike schien es gut zu tun, dass Chris für sie da war.

„Fang an zu kämpfen, wenn du aufgibst wird es niemals besser.“ sagte Chris

„Ich weiß. Wir haben heute mit Irma Spätdienst. Das hat Chef ihr als Strafe aufgebrummt.“ sagte Heike

„Ich weiß. Mach dir doch aus dieser Frau nichts. Wenn sie wieder etwas Blödes bringt, bekommt sie es mit mir und wieder mit dem Chef zu tun und das wird so lange so gehen bis sie es endlich lernt.“ sagte Chris.

„Das sagst du so leicht. Ich denke immer, dass ich euch allen zur Last falle, weil ich nichts hinbekomme und wenn man dann die Aussagen dieser Frau hört und mitbekommt das sie sich über einen lustig macht ist das richtig schlimm.“ sagte Heike

„Hör mal zu. Du fällst uns nicht zur Last. Wir helfen dir gerne. Wenn uns eine Person wirklich auf die Nerven geh, ist das Irma.“ sagte Chris

Endlich konnte Heike wieder lachen.

Wenig später brachen die Beiden zur Spätschicht auf.

Im Laden war noch nicht viel los und so konnten die Beiden sich in Ruhe fertig machen und eine halbe Stunde Zeit hatten sie auch noch.

„Können wir gerade noch einmal auf Toilette gehen, bevor wir irgendetwas anderes machen?“ fragte Heike

„Ja klar.“ sagte Chris

Während Chris mit Heike auf Toilette ging, tauchte Irma auch schon auf. Die Beiden hörten sie nur auf dem Flur. Was sie da allerdings machte, konnten sie nicht ahnen.

Als die Beiden von der Toilette wieder kamen, bemerkten sie das der Rolli verschwunden war. So langsam fand Chris es gar nicht mehr lustig. Chris rief Martin auf dem Arbeitstelefon an und bat ihn mal kurz auf Heike aufzupassen, da sie sie nicht einfach auf einen Stuhl setzen konnte, ohne das es passieren konnte dass Heike einfach runter fällt.

„Ich setze dich jetzt einfach auf einen Stuhl. Martin kommt gleich und passt etwas auf.“ sagte Chris

„Ok. Ich frage mich nur wer sich einen solchen Scherz erlaubt.“ sagte Heike

„Das ist auch kein Spass mehr. Ich ahne aber schon wer das war und die werde ich gleich zur Rede stellen.“ sagte Chris

Dann tauchte Ulrike auf, die sich am Tag vorher entschlossen hatte sicherheitshalber mit den Dreien Spätschicht zu machen.

„Was ist denn hier los?“ fragte Ulrike

„Während ich mit Heike auf Toilette war, hat irgendjemand den Rollstuhl hier vom Flur versteckt.“ sagte Chris

„Habt ihr eine Ahnung wer es war?“ fragte Ulrike nach

„Ja, ich ahne es schon. Irma kam vorhin hier fluchend rein und hat auf dem Flur irgendetwas gemacht. Ich könnte ihr jetzt echt eine runterhauen.“ sagte Chris

Chris war stinksauer.

„Wenn sie das wirklich war, werde ich gleich mit Chef sprechen. Sie weiß doch, dass Heike ohne den Rolli nichts machen kann.“ sagte Ulrike

„Martin kommt gleich und passt auf, dass sie nicht vom Stuhl fällt und ich werde Irma drauf ansprechen.“ sagte Chris

Dann kam Martin nach hinten.

„Was ist passiert?“ fragte Martin

„Irgendjemand findet es hier scheinbar witzig den Rollstuhl zu verstecken.“ sagte Chris

„Das gibt es doch nicht.“ sagte Martin

Chris ging in den Nichtraucheraufenthaltsraum. Da saß Irma ganz gemütlich rum.

„Wo ist der Rolli?“ fragte Chris

„Da wo er ist.“ sagte Irma

„Sag mal findest du das witzig?“ fragte Chris

„Wieso“ kam es nur von Irma zurück

„Ich finde es nicht lustig. Heike ist auf den Rollstuhl angewiesen und du treibst so einen Scheiß mit ihr nur weil du sauer bist. Ich könnte dir jetzt echt eine runterhauen.“ schrie Chris sie an

Bevor Chris richtig ausrastete griff Ulrike ein.

„Zum letzten Mal: Wo ist der Rolli von Heike?“ fragte Ulrike

„Da wo er ist.“ sagte Irma

Irma schien es tatsächlich witzig zu finden.

„Es hat so keinen Sinn. Schaffst du es Heike so lange zu tragen, bis wir ihn selber gefunden haben?“ fragte Ulrike

„Ja das bekomme ich schon hin. Vorne stehen ja auch Stühle, dann muss nur jemand daneben stehen.“ sagte Chris

„Ich bin zur Not auch noch da.“ sagte Martin

„Ok, dann machen wir es erst einmal so, dass wir wenigstens pünktlich anfangen.“ sagte Ulrike

Vorne angekommen, schaute Christina die Drei fragend an.

„Nichts sagen, sonst geht Chris gleich wieder in die Luft. Ich gehe jetzt erst einmal zu Chef. So langsam reicht es.“ sagte Ulrike

„Irma schon wieder?“ fragte Christina

„Ja.“ sagte Ulrike

„Das kann doch nicht wahr sein. Heike braucht den Rollstuhl doch. Chris kann sie doch nicht die ganze Zeit durch die Gegend tragen und es kann auch nicht immer jemand daneben stehen.“ sagte Christina

„Bis Irma den Rolli wieder auftauchen lassen hat, schaffen wir das schon.“ sagte Ulrike

Ulrike erzählte dem Chef von den Geschehnissen.

„Ich raste gleich aus. Heike ist auf den Rolli angewiesen. So doof kann man doch nicht sein und das Teil einfach verstecken.“ sagte der Chef wütend und rief Irma gleich ins Büro.

„Wo ist der Rollstuhl?“ fragte der Chef

„Da wo er ist. Sie will doch alles alleine schaffen, dann soll sie es jetzt auch.“ sagte Irma

„Verdammt, zum letzten Mal, Wo ist der Rolli?“ fragte der Chef etwas energischer.

„Na gut, der steht von draußen unter dem Fenster im Aufenthaltsraum.“ sagte Irma

„Verstehen Sie es nicht. Heike braucht den Rolli um sich fortbewegen zu können.“ sagte der Chef.

„Sie will doch alles alleine schaffen.“ sagte Irma

„Ohne den Rollstuhl kann sie aber im Moment nichts alleine schaffen, da sie sich einfach nicht fortbewegen kann.“ sagte Ulrike

„Und wenn du meinst, dass sie es schön findet kannst du dich ja gerne mal in ihre Situation versetzen. Dass du sie auslachst oder solche Aktionen treibst ist für sie auch nicht gerade schön.“ sagte Chris

So langsam waren alle sauer. Sie konnten es absolut nicht ab, wenn man so mit Menschen umgeht.

Der Ärger geht weiter

 

Der Morgen hatte ja schon gut begonnen. Chris war sauer und Heike schaffte es kaum etwas zur Ruhe zu kommen. Und sie mussten es noch ein paar Stunden mit der Frau aushalten.

Gott sei Dank war Ulrike bis Feierabend noch da.

„Ich verstehe diese Frau nicht. Normalerweise redet sie kaum ein Wort mit uns. aber im Menschen ärgern ist sie scheinbar gut.“ sagte Christina

„Wenn sie heute noch so eine Aktion bringt, haue ich ihr mal eine runter. Sie scheint nicht zu verstehen, wie es Heike gerade geht.“ sagte Chris

„Sie findet so etwas scheinbar witzig, aber denkt dabei nicht nach.“ sagte Christina

„Es wäre besser, wenn sie mal nachdenken würde.“ sagte Chris

„Lasst es bitte mal gut sein.“ sagte Ulrike

Plötzlich fing Heike an zu weinen.

„Beruhig dich. Es ist alles gut.“ sagte Chris

„Im Moment versteht mich hier keiner.“ sagte Heike und zog sich zurück

„Ich geh ihr mal hinterher. Sie war heute Morgen schon komisch drauf.“ sagte Chris

„Was war heute Morgen los?“ fragte Ulrike

„Sie möchte im Moment einfach nicht alleine sein. Das ist das Problem und sie denkt wir lassen sie alleine.“ sagte Chris und ging Heike hinterher.

„Warte mal, wir verstehen dich. Ich weiß auch was du gerade durch machst und das es nicht schön ist was Irma macht, aber wir lassen dich nicht alleine und schon gar nicht im Stich.“ sagte Chris

Heike fing langsam an sich zu beruhigen.

„Ich glaube wir machen jetzt erst einmal Pause und dann machen wir unsere Arbeit weiter.“ sagte Chris

„Gute Idee, dann kann ich auch endlich mal auf Toilette.“ sagte Heike

„Du kannst auch zwischendurch etwas sagen, wenn du auf Toilette musst.“ sagte Chris

„Alles gut.“ sagte Heike

So langsam schien es Heike etwas besser zu gehen und sie versuchte mit dem Kämpfen anzufangen. Heike merkte, dass sie Kollegen und Freunde hatte, die sie nicht im Stich ließen.

In der Pause schien Heike sich einfach mal fallen zu lassen. Chris war froh, dass es ihr ein bisschen besser ging.

Nach der Pause, sah die Welt schon wieder etwas besser aus. Chris löste Irma kurz zur Pause ab und Heike machte währenddessen ihre Arbeit an der Info weiter. Eine halbe Stunde später warteten die Beiden gemeinsam mit Christina dass Irma aus der Pause kommt.

Als sie schon zehn Minuten über der Zeit war, beschloss Christina Irma aus der Pause zu holen. Heike musste auf Toilette und Chris saß noch an der Kasse.

„Du bist schon zehn Minuten zu lange in der Pause. Heike muss auf Toilette und Chris sollte schon längst wieder abgelöst sein.“ sagte Christina

„Na und.“ sagte Irma

„Entweder du kommst jetzt mit nach vorne oder ich rede mit dem Chef. Kannst froh sein, dass von uns noch keiner beim Chef war.“ sagte Christina

Währenddessen machte Chris vorne einfach die Kasse zu, denn Heike konnte absolut nicht mehr länger einhalten und Irma schien Lust auf Ärger zu haben.

„Ich sage jetzt Ulrike Bescheid, dass sie die Infokasse übernimmt und dann gehen wir auf Toilette.“ sagte Chris

Chris ging zu Ulrike.

„Kannst du gerade die Infokasse übernehmen, Heike muss auf Toilette und Irma sollte schon seit fast 15 Minuten aus der Pause wieder da sein. Christina wollte sie holen.“ sagte Chris

„Ja klar kann ich das machen. Ich werde Irma dann aber auch ein paar Takte sagen. Das geht so nicht.“ sagte Ulrike

„Ich glaube die muss sich hinten gerade etwas von Christina anhören.“ sagte Chris

„Selber Schuld.“ sagte Ulrike

Chris ging mit Heike auf Toilette. Als die Beiden wieder Vorne waren, war Irma immer noch nicht da und auch von Christina fehlte jede Spur.

„Ich schaue gleich mal nach Christina.“ sagte Chris

„Die hat eben hier vorne angerufen, dass sie nur kurz eine raucht und dann alleine nach Vorne kommt. Irma bekommt dann heute keine zweite Pause mehr. Sie hat jetzt schon eine Stunde Pause gehabt.“ sagte Ulrike.

„Ich spreche trotzdem nachher noch mit dem Chef.“ sagte Chris

„Gute Idee.“ sagte Ulrike

Nach insgesamt einer Stunde kam Irma endlich aus der Pause.

„Da du jetzt schon eine Stunde Pause hattest, hast du jetzt beide Pausen schon gemacht.“ sagte Ulrike

„Mein Gott so schlimm war das jetzt auch nicht.“ sagte Irma

„Doch, was würdest du machen, wenn du auf Toilette musst und brauchst Hilfe und musst dann auch noch warten bis eine Kollegin endlich aus der Pause kommt, weil sie macht was sie will?“ fragte Chris

„Oh man ihr macht um alles einen Theater.“ sagte Irma

„Nein, ich werde dich heute jedenfalls nicht mehr ablösen und deine Pausen hast du ja schon gemacht. Das Einzige was ich noch mache ist mit dem Chef sprechen.“ sagte Chris

Chris war stinksauer und dieses Mal lies sie es auch raus. Sie hätte Irma am Liebsten eine runter gehauen aber das durfte sie nicht.

Eine Stunde später machten Heike und Chris erst einmal ihre zweite Pause. Währenddessen ging Irma Christina auf die Nerven.

Christina war froh, als Heike und Chris endlich wieder vorne waren.

„Diese Frau nervt.“ sagte Christina

„Das wird auch den ganzen Abend noch so weiter gehen, wenn wir nicht bald etwas übernehmen.“ sagte Heike

„Die kann mich heute Abend mal am Hintern lecken. Die soll gefälligst jemanden aus der Abteilung rufen und sich die Preise sagen lassen.“ sagte Chris

Chris hatte einfach keine Lust mehr dieser Frau irgendwelche Gefallen zu tun.

„Chris tu mir bitte einen Gefallen und dreh nachher nicht komplett am Rad.“ sagte Christina

„Mache ich schon nicht.“ sagte Chris

„Danke.“ sagte Christina

Den restlichen Tag verlief es relativ ruhig. Zwar hatte Irma noch eine Ansage vom Chef bekommen und war ein paar Mal mit Chris aneinander geraten, aber Chris war relativ ruhig geblieben.

 

Am nächsten Morgen merkte Martin, dass Heike endlich anfing sich ins normale Leben zu kämpfen. Irgendwie schaffte sie es wieder ein paar Minuten auf ihren eigenen Beinen zu stehen, zumindest wenn man sie etwas festhält.

Chris konnte an diesem Morgen tatsächlich ganz in Ruhe zu Heike fahren.

„Guten Morgen.“ grüßte Chris freundlich

„Guten Morgen.“ antwortete Martin

„Wie ich sehe, fängt sie endlich an zu kämpfen.“ sagte Chris

„Ja, wenn man sie etwas festhält kann sie schon ein paar Minuten auf ihren eigenen Beinen stehen.“ sagte Martin

„Der Rest kommt auch noch.“ sagte Chris

„Ich hoffe es einfach.“ sagte Martin

„Das wird schon. Jetzt fängt sie an sich ins normale Laben zurückzukämpfen.“ sagte Chris

„Das ist auch gut.“ sagte Martin

Während Martin sich auf den Weg zur Arbeit machte, schaffte Heike sogar schon ein paar Schritte auch wenn sie sich noch an Chris festhalten musste.

„Mach langsam. Du hast alle Zeit der Welt.“ sagte Chris

„Ich weiß, aber ich habe einfach das Gefühl, dass ich das jetzt brauche.“ sagte Heike

„So lange du dich nicht übernimmst, ist alles in Ordnung.“ sagte Chris

„Keine Angst, ich kämpfe zwar, aber ich werde mich nicht übernehmen.“ sagte Heike

Dann frühstückten die Beiden zusammen, bevor sie sich auf den Weg zur Arbeit machten.

Als die Beiden an der Arbeit ankamen, wollte Heike versuchen bis nach drin zu laufen. Sie wusste aber auch, dass sie noch nicht die ganze Zeit so konnte wie sie wollte.

Chris hielt sie ein bisschen fest, während sie den Rolli schob.

„Na ihr zwei.“ sagte Christina

„Na.“ sagte Chris

„Hey das geht ja schon wieder ganz gut.“ sagte Christina

„Es geht, aber so lange kann ich noch nicht.“ sagte Heike

„Lass dir Zeit.“ sagte Christina

„Ich glaube es nicht. Du läufst wieder auch wenn noch mit Hilfe.“ sagte Martin

„Ja ich kann es selber noch nicht glauben.“ sagte Heike

„Du schaffst das schon.“ sagte Martin

„Ja, die Frage ist nur wann.“ sagte Heike

„Du hast alle Zeit der Welt und brauchst dir keinen Stress machen.“ sagte Chris

„Je mehr Stress du deinem Körper machst, desto mehr Kraft brauchst du um etwas zu schaffen.“ sagte Christina

Während der Arbeit blieb Heike allerdings lieber im Rollstuhl. So lange konnte sie es noch nicht durchhalten.

Langsam wurde Heike entspannter und das merkte man auch. Ihr Kampfgeist war geweckt.

„Ich muss langsam mal auf Toilette, weiß aber nicht ob ich alleine bis dahin komme.“ sagte Heike

„Ich helfe dir. Das ist doch kein Problem.“ sagte Chris

„Danke.“ sagte Heike

Um 14 Uhr kam auch Irma zum Dienst. Begeistert sah sie nicht gerade aus. Aber erst einmal machten die Beiden jetzt Pause.

„Ich bin froh, dass ich euch habe. Ich glaube ohne euch würde ich nicht die Kraft haben zu kämpfen.“ sagte Heike

„Wir sind nicht nur Kollegen, wir sind auch Freunde und lassen dich niemals im Stich. Wir sind immer für dich da, egal was passiert.“ sagte Chris

So langsam konnte Heike sich entspannen. Sie machte sich keinen Stress und ließ ihrem Körper die Zeit, die er brauchte um sich zu erholen.

Nach der Pause wollten die Beiden erst einmal Christina ablösen, damit diese auch noch ihre zweite Pause machen konnte.

„Du bist doch eh zu nichts mehr zu gebrauchen.“ sagte Irma als sie die Beiden sah.

„Verdammt noch mal. Lass es jetzt einfach. Versetz dich mal in die Situation und dann kannst du ja solche Sprüche von dir geben.“ sagte Chris

„Es ist doch so.“ sagte Irma

„Nein es ist eben nicht so. Du bekommst ja nicht mit was außerhalb der Arbeit passiert und vielleicht ist das im Moment auch ganz gut so.“ sagte Chris

Chris konnte es absolut nicht mehr ab. Irma konnte es scheinbar einfach nicht lassen. Sie machte es immer wieder und Chris merkte, dass Heike traurig wurde.

„Mach dir aus dieser Frau nichts. Nur wir wissen was du schon wieder kannst und was du schaffst. Wir glauben an dich.“ sagte Chris

„Chris hat recht. Aus solchen Menschen darfst du dir nichts machen, schon gar nicht darfst du dich von ihr entmutigen lassen.“ sagte Christina

„Ich weiß, aber es macht mich einfach nur traurig, wenn ich solche Sprüche höre.“ sagte Heike

„Das verstehe ich, aber denke immer dran sie ist nur ein klitzekleines Lichtlein. Am Ende des Tunnels steht der Regenbogen.“ sagte Chris

Plötzlich fing Heike an sich wieder zu entspannen. Sie merkte das ihre Kollegen immer zu ihr hielten.

„Ihr seid einfach die Besten.“ sagte Heike

Chris und Heike waren froh, als ihre Schicht endlich vorbei war und sie Irma nicht mehr ertragen mussten. Die ganze restliche Schicht hatte sie immer wieder irgendwelche Sprüche gekloppt und war ordentlich mit Chris aneinandergeraten.

Chris konnte ihren Mund einfach nicht mehr halten. Irgendwann war es einfach zu viel.

„Ich kann Irma einfach nicht mehr ertragen.“ sagte Heike

„Ich auch nicht. Ich bin mal gespannt wie es morgen mit dieser Frau läuft.“ sagte Chris

„Stimmt morgen hat sie auch mit uns Spätschicht.“ sagte Heike

„Lass dich von dieser Frau nicht runter ziehen.“ sagte Chris

„Keine Angst, jetzt gebe ich bestimmt nicht mehr auf. Ich habe jetzt so viel schon geschafft und den Rest schaffe ich auch noch.“ sagte Heike

„So möchte ich dich hören. Einfach positiv denken.“ sagte Chris

Chris brachte Heike nach Hause und machte sich dann selber auf den Weg nach Hause.

 

 

Mitten in der Nacht klingelte plötzlich ihr Handy. Heike rief sie an. Sie war völlig in Panik.

„Was ist los?“ fragte Chris

„Irgendjemand schleicht hier ums Haus.“ sagte Heike

„Ist Martin noch nicht zu Hause?“ fragte Chris

„Nein, der hat vorhin angerufen, dass er bei seinem Kumpels schläft.“ sagte Heike

„Bleib ruhig, ich ziehe mir schnell etwas über, packe mir die Hunde und komme.“ sagte Chris

„Danke.“ sagte Heike

Chris zog sich etwas über, schnappte sich die Hunde und fuhr so schnell es geht zu Heike. In der Eile hatte sie ihre Tochter einfach schnell eingepackt. Als ihre Hunde im Auto schon anschlugen, wusste Chris das hier jemand herumschleicht der hier nicht hingehört.

Gott sei Dank hatten ihr Heike und Martin mal einen Schlüssel gegeben, so konnte sie ins Haus rein.

„Ich bin es nur.“ sagte Chris als sie das Haus betrat.

„Sorry dass ich dich geweckt habe.“ sagte Heike

„„Alles gut. Mach dir keine Gedanken. Die Hunde haben eben im Auto schon angeschlagen. Ich habe sie jetzt erst einmal hier im Haus frei laufen lassen. Draußen war das nicht möglich.“ sagte Chris

„Danke.“ sagte Heike

„Wir müssen nur vor der Arbeit noch die Kleine abgeben. Ich habe sie eben einfach schnell mitgenommen.“ sagte Chris

„Kein Problem.“ sagte Heike

Chris bemerkte immer wieder das ihre Hunde anschlugen.

„Ich schnappe mir jetzt die Eika und dann gehe ich mal ums Hause. Irgendwas stimmt hier nicht.“ sagte Chris
„Sei bitte vorsichtig.“ sagte Heike

„Keine Angst. Ich passe schon auf mich auf.“ sagte Chris

„Vielleicht ist es ja auch nur Martin.“ sagte Heike

„Dann würden die Hunde nicht anschlagen. Sie kennen ihn und Martin würde dir auch nicht so eine Angst einjagen.“ sagte Chris
„Du hast Recht:“ sagte Heike

Chris ging mit dem einen Hund einen Runde ums Haus. Der Hund schlug an, sie sag aber keinen Menschen, also beschloss sie erst einmal wieder rein zu gehen.

Chris blieb bei Heike. Sie wollte sie nicht mehr alleine lassen. Irgendjemand versuchte ihr scheinbar Angst zu machen.

Heike lag bei Chris im Arm und fing an sich wieder zu entspannen. Ihr tat es sichtlich gut, dass sie jetzt nicht alleine war.

Ein paar Stunden später mussten die Beiden dann auch schon wieder aufstehen. Martin war inzwischen auch wieder zu Hause.

„Guten Morgen, ich habe mich gerade gewundert, dass wir zu unserem Kater jetzt auch noch zwei Hunde haben.“ sagte Martin

„Guten Morgen, Heike hat mich heute Nacht völlig panisch angerufen, weil jemand hier ums Haus schlich. Da haben ich mir die zwei und die Kleine gepackt und bin hier her gefahren.“ sagte Chris

„Deswegen hat sie mich also versucht anzurufen und ich habe mein Handy nicht gehört.“ sagte Martin

„Alles gut. Ich muss nur gleich die Kleine noch wegbringen und die anderen zwei Hund versorgen und dann können Heike und ich uns auch auf den Weg zur Arbeit machen.“ sagte Chris

„Wie wäre es denn, wenn ich die beiden kleinen Hunde hole und heute auf deine Tochter aufpasse?“ fragte Martin

„Kannst du gerne machen.“ sagte Chris

„Dann machen wir das so.“ sagte Martin

Gesagt! Getan! Noch bevor Chris und Heike zur Arbeit mussten, hatte Martin schon die Chihuahuas geholt und war wieder zu Hause.

„War hier eigentlich heute Nacht jemand?“ hackte Martin nach

„Hier war auf jeden Fall jemand. Die Hunde haben schon im Auto angeschlagen und als ich mit der Eika ums Haus gelaufen bin, schlug sie wieder an. Ich habe allerdings keinen gesehen. Wollte aber auch nicht jeden Busch auseinander nehmen.“ sagte Chris

„Ok, ich werde das heute mal im Auge behalten.“ sagte Martin

„Ich glaube fast, da wollte jemand Heike richtig Angst einjagen.“ sagte Chris

„Derjenige wusste dann aber auch das sie nicht richtig kann und ich nicht zu Hause war.“ sagte Martin

„Er oder Sie könnte euch einfach beobachtet haben. Vielleicht ist es ja heute Nacht wieder ruhig.“ sagte Chris

„Ich hoffe es.“ sagte Martin

„Heike und ich wollten morgen mal ins Schwimmbad. Ich denke es tut ihr einfach mal gut“ sagte Chris

„Das ist eine gute Idee. Ihr habt ja morgen frei.“ sagte Martin

Dann machten sich Heike und Chris auf den Weg zur Arbeit. Gott sei Dank verlief diese Schicht heute relativ ruhig.

Am Abend brachte Chris Heike wieder nach Hause und wollte dann nur noch ihre Tochter und die vier Hunde einpacken, als Heike plötzlich hinter ihr auftauchte und sich an ihr Hochzog.

„Kannst du heute Nacht nicht einfach hier bleiben?“ fragte Heike

„Martin ist doch da.“ sagte Chris

„Bitte, bleib hier.“ bettelte Heike

„Alles gut. Ich bleibe hier.“ sagte Chris

Endlich beruhigte sich Heike etwas. Sie hatte einfach Angst das wieder jemand ums Haus schlich.

Die Drei machten gemeinsam Abendessen und schlossen sich dann schlafen zu legen.

Mitten in der Nacht wurde Heike plötzlich wach und fing an zu schreien. Auch du Hunde hatten schon angeschlagen und damit Chris auf dem Sofa geweckt. Sogar Chris ihre Tochter war dieses Mal wach geworden. Kurzerhand drückte Chris Heike das Baby in die Hand und beschloss mit Martin und den Hunden ums Haus zu gehen und ein paar Ecken abzugehen.

Im Garten lies sie die beiden Hunde einfach laufen und tatsächlich schnappten die Hunde in einem Busch zu. Sie hatten den Schleicher endlich gefunden. Martin und Chris hätten nie gedacht das er noch einmal auftaucht.

„Nehmt diesem scheiß Köter hier weg.“ schrie Irma

„Das ist kein Köter, das ist eine perfekte Alarmanlage.“ sagte Chris

„Was hast du auch bei uns im Garten zu suchen?“ fragte Martin

„Ich darf mich doch aufhalten wo ich will.“ sagte Irma

„Aber nicht in fremden Gärten. Mir reicht es jetzt, erst die Aktionen an der Arbeit und jetzt treibst du Heike auch noch zu Hause in den Wahnsinn. Ich rufe jetzt die Polizei und rede spätestens morgen mit dem Chef.“ schrie Chris sie an.

„So schlimm war es doch auch wieder nicht.“ sagte Irma

„Doch! Heike hatte Angst und mein Baby ist jetzt auch wach.“ sagte Chris

„Mein Gott seid ihr Angsthasen.“ sagte Irma

„Wir sind keine Angsthasen. Du weißt ganz genau das Heike noch nicht richtig kann und hast wahrscheinlich auch beobachtet, das Heike gestern Nacht alleine war. Du hast nur nicht damit gerechnet dass sie mich anruft und ich mit Kind und Hunden hier aufschlage.“ sagte Chris

„Das war zwar nicht geplant, aber egal.“ sagte Irma

„Lass sie doch einfach in Ruhe und versetz sie jetzt nicht auch noch in Panik.“ sagte Chris

Nachdem die Polizei eingetroffen war, wollten Chris und Martin erst einmal nach Heike schauen.

„Ich hoffe nicht, dass uns diese Aktion jetzt wieder zurück wirft.“ sagte Martin

„Ich auch. Dann fangen wir wieder von vorne an und haben keine Ahnung wann wir sie wieder auf die Beine kriegen.“ sagte Chris

„Dann war die ganze Arbeit umsonst, die wir bisher gemacht haben, damit ihre Muskeln nicht ganz abbauen.“ sagte Martin

„Lass uns erst einmal abwarten und nach ihr schauen.“ sagte Chris

Heike hatte es währenddessen geschafft Chris ihr Baby zum Schlafen zu bringen.

„Hey die kleine schläft ja wieder.“ sagte Chris

„Ja, die hat sich etwas beruhigt, nachdem ich mit ihr durch die Wohnung gefahren bin. Ich habe sie dann einfach ins Bettchen gelegt.“ sagte Heike

„Alles gut. Ich bin ja froh, dass sie wieder schläft. Wir haben Irma eben der Polizei übergeben. Ich werde morgen auch mit dem Chef drüber sprechen.“ sagte Chris

„Was? Diese Frau schon wieder.“ sagte Heike

„Entspann dich. Ich hoffe sie hat es jetzt verstanden.“ sagte Chris

Chris brachte Heike zurück nach oben ins Schlafzimmer, auch wenn für alle nicht mehr an Schlaf zu denken war.

Nachdem alle die restliche Nacht nur wach gelegen hatten, waren alle zeitig auf den Beinen.

Chris hatte Heike auch schon früh aus dem Bett geholt, aber Heike wollte sie einfach nicht mehr los lassen. Die Angst saß ihr im kompletten Körper.

„Sie ist nicht mehr da.“ sagte Martin und strich Heike liebevoll durch die Haare.

„Ich weiß, aber ich höre immer wieder diese Geräusche.“ sagte Heike

Heike zitterte und Martin und Chris hatten das Gefühl, dass mit ihr heute nichts anzufangen war.

„Entspann dich. Ich lasse dich nicht alleine.“ sagte Chris

„Danke.“ sagte Heike

Für Heike waren die letzten beiden Nächte die Hölle gewesen. Sie hatte kaum geschlafen, aber trotzdem wollten die Beiden später noch ins Schwimmbad. Vielleicht kam Heike dann mal eine Weile auf andere Gedanken.

Der Tag verlief schön und der Besuch im Schwimmbad hatte wenigstens für zwei Stunden für Ablenkung gesorgt.

An diesem Abend hielt Heike sich krampfhaft an Chris fest. Selbst Martin konnte daran nichts ändern.

Martin und Chris hofften, dass die kommende Nacht ruhig blieb, aber da sollten sie sich täuschen.

Es war gerade zwei Uhr nachts, als Heike plötzlich anfing zu schreien, weil sie irgendetwas gehört hatte. Sofort schlugen bei Martin und Chris die Alarmglocken.

„Was ist los?“ fragte Martin

„Da ist irgendjemand im Garten.“ sagte Heike

„Ich habe nichts gehört.“ sagte Martin

„Da ist aber etwas.“ sagte Heike

„Ich glaube wir schauen besser mal. Meine Hunde machen da unten auch gerade Radau.“ sagte Chris

„Wir schauen nach. bleib ruhig.“ sagte Martin

„Wenn das jetzt wieder diese Frau ist, dann haue ich ihr endgültig eine runter.“ sagte Chris

„Eine Schlägerei ist nicht die Lösung.“ sagte Martin

„Ich weiß, aber wenn sie so weiter macht, ist Heike psychisch am Ende und kommt nicht mehr auf die Beine.“ sagte Chris

„Das ist der Mist. Ich habe das Gefühl, dass diese Frau es so will.“ sagte Martin

„Ich würde nur gerne wissen warum Irma das so will.“ sagte Chris

„Das würde ich auch gerne wissen. Wir sind froh, dass Heike endlich anfängt zu kämpfen und diese Frau macht alles kaputt.“ sagte Martin

„Wir schauen jetzt erst einmal nach und dann sehen wir zu dass wir Heike wieder auf die Beine bekommen. Wichtig ist das sie nachts wieder durchschlafen kann.“ sagte Chris

„Das ist doch schon wieder diese Frau.“ sagte Martin

„Ich sehe es. Jetzt reicht es mir, ich lasse die Hund jetzt einfach los.“ sagte Chris

„Nicht schon wieder diese Köter.“ schrie Irma

„Ich würde sagen du verziehst dich jetzt ganz schnell. Und nicht vergessen du hast mit Heike und mir Frühschicht.“ sagte Chris

Irma verzog sich lieber ohne ein weiteres Wort zu sagen. Chris nahm ihre Hunde wieder an die Leine und Martin und Chris gingen wieder ins Haus.

Heike hatte es irgendwie geschafft alleine nach unten zu kommen und stand schon an der Haustür.

„Hey bist du bis hier her gelaufen?“ fragte Martin

„Ja, es hat mich aber ganz schön viel Kraft gekostet, erst einmal nach unten zu kommen.“ sagte Heike

„Das glaube ich dir. Wichtig ist aber das du es geschafft hast und dich jetzt noch ein bisschen ausruhst, bevor wir in die Frühschicht müssen.“ sagte Chris

„Ist die Alte jetzt weg?“ fragte Heike

„Ja und ich glaube dieses Mal hat sie es auch verstanden. Sie hat jetzt genug von Chris ihren Hunden.“ sagte Martin

„Das ist gut, aber sie hat mit uns Frühschicht.“ sagte Heike

„Wir werden es schon schaffen. Soll einer von uns dich wieder nach oben bringen?“ fragte Chris

„Das wäre echt lieb. Ich glaube das schaffe ich jetzt nicht mehr.“ sagte Heike

Martin nahm Heike einfach auf den Arm und brachte sie nach oben. Chris schaute noch mal nach ihrer Tochter und dann konnten sich alle noch ein paar Stunden schlafen legen. Die restliche Nacht blieb alle ruhig.

 

Am Morgen weckte Heike Chris. Sie hatte es irgendwie geschafft wieder nach unten zu kommen.

„Guten Morgen.“ sagte Chris

„Guten Morgen.“ kam es von Heike zurück.

„Bist du wieder alleine nach unten?“ fragte Chris

„Ja, so langsam scheint es wieder besser zu werden.“ sagte Heike

„Wir nehmen aber sicherheitshalber den Rolli mit. Wir wissen ja nicht, ob du es an der Arbeit so lange durchhältst.“ sagte Chris

„Das machen wir. Was machen wir mit der Kleinen.?“ fragte Heike

„Die müssen wir vorher noch wegbringen. Wir haben heute alle Frühschicht.“ sagte Chris

„Bekommen wir hin. Ich muss jetzt aber erst einmal etwas essen.“ sagte Heike

Nachdem Martin aufgestanden war, frühstückten die Drei zusammen und machen sich dann auf den Weg. Heike hatte es sich nicht nehmen lassen bis in den Laden zu laufen auch wenn sie nicht wusste wie lange ihre Kraft reichte. Sie war schon den ganzen Morgen irgendwie durchs Haus gelaufen.

Chris und Martin ließen sie einfach machen. Martin schob den Rolli und alles lief wie am Schnürchen.

Vor der Tür mussten die Drei noch auf den Chef und die restlichen Kollegen warten.

Dann kam Ulrike endlich an und auch Irma war inzwischen aufgetaucht.

„Du hast mir gerade noch gefehlt.“ sagte Chris

„Ich habe doch gar nichts gemacht.“ sagte Irma

„3 Nächte in unserem Garten herum schleichen und Heike Angst machen. Vorallem weil du weißt das sie nicht so kann wie sie möchte.“ sagte Martin

„Mein Gott, das war doch nichts Schlimmes.“ sagte Irma

„Du hast ihr Angst gemacht.“ sagte Chris

„Was ist denn hier schon wieder los?“ fragte Ulrike

„Diese Frau ist jetzt drei Tage um unser Haus geschlichen und hat Heike Angst gemacht. Eine Nacht habe ich bei einem Freund geschlafen, da hat Heike Chris angerufen und die ist auch sofort gekommen mit Kind und Hunden und die letzten zwei Nächte hat sie sich auch darum getrieben, obwohl wir vorgestern Nacht schon die Polizei gerufen hatten.“ sagte Martin

Martin war sauer. Kein Wunder die letzten Nächte steckten allen in den Knochen.

„Euer Ernst?“ fragte Ulrike

„Ja, ich war kurz davor ihr eine runter zuhauen.“ sagte Chris

„Ich werde nachher mit Chef sprechen. So geht es nicht. Und Chris du versuchst bitte nicht komplett auszuticken.“ sagte Ulrike

„Versprochen.“ sagte Chris

Wenn Chris Ulrike etwas versprach, dann hielt sie es auch, auch wenn es nicht immer einfach war.

„ Du läufst ja wieder.“ sagte Ulrike

„Ja, es kostet mich aber noch einiges an Kraft, deswegen wollte Chris den Rolli mitnehmen.“ sagte Heike

„Das hat sie damals bei Pascal auch gemacht. Es hat aber dann doch auch ohne Rolli geklappt. Du wirst sehen, es wird jetzt von Tag zu Tag besser.“ sagte Ulrike

Ulrike schaffte es die erhitzten Gemüter wieder etwas zu beruhigen. Sie wusste aber auch, dass es mit Irma nicht mehr lange gut ging. Chris hielt zwar ihr Wort nicht komplett auszuticken aber ruhig blieb es dann trotzdem nicht, denn Chris würde ihr bei jeder Sache ihre Meinung sagen.

Sie konnte jetzt nur hoffen, dass Martin auch die Füße stillhielt. Fest stand, dass die Drei samt Kind schlaflose Nächte hatten.

Als sie im Laden waren, machten sich alle fertig für die Arbeit. Ulrike gab Irma ihre Kasse und den Tipp Chris, Martin und Heike einfach nicht so viel anzusprechen.

Eine halbe Stunde später rief Irma das erste Mal hinter Chris her, weil sie an einer Blume keine EAN hatte.

„Ruf dir jemanden aus dem Garten!“ schrie Chris sie an

„Kannst du nicht einfach schnell rüber laufen?“ fragte Irma

„Verdammt ich bin nicht dein Laufbursche.“ sagte Chris und dreht sich einfach rum

Pascal saß gerade mit Ulrike im Büro.

„Da knallt es doch gleich.“ sagte Pascal

„Ja, aber so lange sie nur Worte benutzt lasse ich sie machen. Ich habe Irma den Tipp gegeben die Drei nicht so viel anzusprechen und schon gar nicht Chris. Chris hat mir aber versprochen nicht komplett auszuticken.“ sagte Ulrike

„Das hält sie auch, aber nachdem was du mir erzählt hast ist das auch kein Wunder das die Drei wütend sind.“ sagte Pascal

„Was ich nur nicht verstehe, ist das Irma trotzdem Chris als ruft.“ sagte Ulrike

„Ich gehe davon aus, dass Sie Heike ärgern will und versucht Chris loszuwerden.“ sagte Pascal

„Und Chris hat einfach keine Lust für Irma was zu machen.“ sagte Ulrike

„Ganz genau.“ sagte Pascal

„Wie soll ich Irma in die Pause schicken, wenn ich von vornherein weiß das die Ablöse mit Chris nicht klappt, weil Irma beim letzten Mal nach einer halben Stunde nicht aufgetaucht ist.“ sagte Ulrike

„Dann muss sie warten bis Anita und Yuliya zur Spätschicht kommen.“ sagte Pascal

„Anders geht es nicht.“ sagte Ulrike

Dann rief Irma wieder hinter Chris her.

„Sag mal hast du es nicht verstanden. Ich bin nicht der Einzige der hier im Laden arbeitet. Nils ist hinten, ruf ihn einfach an und frag nach. Letzter Tipp für heute. Du hättest einfach auf den Dienstplan schauen können oder aufpassen wer hier heute Morgen vor der Tür stand.“ sagte Chris

„Ich glaube jetzt werden die Gespräche zwischen den Beiden einseitig geführt.“ sagte Pascal

Heike hatte sich inzwischen erst einmal in den Rolli gesetzt. Ihre Kraft war einfach zu Ende.

„Bei dir alles klar?“ fragte Chris

„Ja ich habe nur gerade keine Kraft mehr.“ sagte Heike

„Entspann dich. Dafür ist der Rolli da.“ sagte Chris

„Alles gut. Kannst du mit mir auf Toilette gehen?“ fragte Heike

„Ja, ich sage nur Ulrike Bescheid.“ sagte Chris

Chris sagte Ulrike Bescheid und ging dann mit Heike auf Toilette.

Als die Beiden wieder nach Vorne kamen, ging die Ruferei von Irma weiter.

„Lass uns einfach in Ruhe. Wir wollen heute einfach nicht mehr mit dir reden:“ schrie Chris zurück

„Ich will doch nur wissen wer im Baumarkt heute Morgen da ist.“ sagte Irma

„Die Kollegen die vor der Tür standen und mit uns angefangen haben.“ sagte Chris

Pascal konnte sich ein Lachen nicht mehr verkneifen.

„Das war jetzt gut.“ sagte Pascal

„Man merkt wer hier aufgepasst hat und wer nicht.“ sagte Ulrike

„Irma merkt ja nicht einmal mehr das Chris sauer ist.“ sagte Pascal

„Sie merkt schon das sie sauer ist, aber bekommt nicht mit das sie verarscht wird.“ sagte Ulrike

„Ich brauche einen Preis.“ sagte Irma

„Dann ruf doch einfach jemanden vom Baumarkt an und frag nach.“ sagte Chris

„Und wen?“ fragte Irma

„Einen der mit uns vor der Tür stand. Du kannst natürlich auch jemanden anrufen der nicht da ist, dann wird dir nur keiner ans Telefon gehen.“ sagte Chris

Ulrike wollte jetzt lieber mal an die Info gehen. Ihr war Heike zu still geworden und Irma schien Chris auch nicht in Ruhe zu lassen.

„Ich gehe lieber mal nachschauen. Heike ist mir zu still und Irma bekommt es nicht auf die Reihe Chris in Ruhe zu lassen.“ sagte Ulrike und ging an die Info.

„Für was braucht sie denn einen Preis?“ fragte Ulrike

„Für das Schalungsbrett. Und das muss sie einfach nur messen und dann kann sie in unserer Liste nachschauen.“ sagte Chris

„Warum sagst du ihr das nicht einfach?“ hackte Ulrike nach

„Weil sie es sonst nie lernt, dass sie sich auch mal selber helfen muss und ich gerade keine Lust mehr habe mit ihr zu reden.“ sagte Chris

„Ich sage es ihr jetzt ausnahmsweise mal und du kümmerst dich mal um Heike.“ sagte Ulrike

Ulrike sagte es Irma und sagte ihr dann auch noch einmal, dass sie Chris einfach mal in Ruhe lassen soll.

Chris kümmerte sich währenddessen um Heike.

„Alles klar bei dir?“ fragte Chris

„Ja, ich kann diese Frau nur einfach nicht mehr ertragen. Ich bin hundemüde und könnte jetzt echt ein bisschen Ruhe gebrauchen.“ sagte Heike

„Die Spätschicht ist ja gleich da, dann können wir Pause machen.“ sagte Chris

„Anita kann euch dann als Erstes ablösen, bevor sie dann Irma ablöst.“ sagte Ulrike

„Danke.“ sagte Chris

„Kein Thema.“ sagte Ulrike

Als die Spätschicht da war, löste Anita Chris und Heike gleich ab. In der Pause bekam Heike keinen Bissen runter. Martin und Chris machten sich Sorgen.

Zehn Minuten später war Heike einfach eingeschlafen. Martin und Chris ließen sie schlafen.

„Ich glaube, ich gehe jetzt gleich erst einmal alleine nach vorne.“ sagte Chris

„Wir können Heike aber nicht einfach alleine hier so sitzen lassen.“ sagte Martin

„Oder ich nehme sie mit nach vorne und stelle sie ins Büro. Aber erst einmal schauen wir ob wir sie nach der Pause wach bekommen. Sie war vorhin schon hundemüde.“ sagte Chris

Am Ende der Pause bekamen sie Heike zwar ein wenig wach, aber so richtig klappte es nicht. Kurzerhand beschlossen die Beiden sie erst einmal im Büro zwischen zu parken.

Chris nahm Heike auf den Arm und Martin brachte den Rolli ins Büro.

„Ach herje.“ sagte Ulrike

„Sie ist eben eingeschlafen aber so richtig wach bekommen wir sie noch nicht. Ist ja auch keine Wunder nach drei Nächten ohne wirklichen Schlaf.“ sagte Chris

„Lasst sie jetzt einfach hier im Rolli sitzen und noch ein bisschen schlafen. Wir passen hier auf sie auf.“ sagte Ulrike

Dann löste Chris Anita ab und Anita schickte Irma in die Pause. Nachdem Irma in der Pause war, wurde Heike langsam wieder wach.

„Guten Morgen.“ sagte Ulrike

„Bin ich eingeschlafen?“ fragte Heike

„Ja in der Pause. Alles in Ordnung.“ sagte Ulrike

„Ok, kannst du mir nur gleich den Rolli die Stufe runter stellen?“ fragte Heike

„Ja kann ich machen.“ sagte Ulrike

„Na wieder wach?“ fragte Chris

„Ja. Sorry.“ sagte Heike

„Alles in Ordnung.“ sagte Chris

„Ihr seid so süß“ sagte Heike

„Das wissen wir.“ sagte Anita

„Irma macht jetzt Pause. Ich bin mal gespannt wann sie dieses Mal wieder auftaucht.“ sagte Chris

„Ich auch.“ sagte Anita

„Beim letzten Mal hat sie gleich eine Stunde Pause gemacht, ohne es abzusprechen. Da haben wir ohne es mit ihr zu besprechen, entschieden, dass sie keine Pause mehr bekommt.“ sagte Chris

„Das wird heute auch so laufen, wenn sie wieder nicht sofort kommt.“ sagte Anita

„dann ist sie selber Schuld.“ sagte Ulrike

Ulrike wollte diese Diskussionen etwas unterbinden, damit Heike sich nicht zurückzieht.

Irma kam dieses Mal pünktlich aus der Pause.

„Sie hat es geschafft.“ sagte Anita

„Ein Wunder ist geschehen.“ sagte Chris

„Die Beiden machen sich doch jetzt wieder lustig.“ sagte Ulrike

„Ja, aber das kannst du nicht verhindern. Das geht schon eine ganze Weile so.“ sagte Pascal

„Ich weiß. Irma müsste auch endlich mal lernen, sich selber um etwas zu kümmern und nachdem was sie die letzten Nächte mit Heike gemacht hat wird es auch nicht besser.“ sagte Ulrike

„Anita und Chris sind einfach genervt.“ sagte Pascal

„Ich kann die Beiden auch gut verstehen, aber bei manchen Sachen merke ich auch, dass Heike stiller wird.“ sagte Ulrike

„Heike leidet gerade richtig unter dieser Frau.“ sagte Pascal

Am späten Nachmittag hatten es Heike und Chris endlich geschafft und machten sich auf den Weg nach Hause.

Es wurde jeden Tag besser und Heike kämpfte sich immer weiter zurück ins normale Leben. Mittlerweile war sie sogar mal wieder mit Chris Motorrad gefahren und saß auch wieder am Steuer ihres Autos.

„Weißt du, dass ich jetzt richtig glücklich bin.“ sagte Heike

„Ja, wenn du Lust hast können wir morgen auch mal mit dem Motorrad zur Arbeit fahren.“ sagte Chris

„Darauf habe ich richtig Lust. Jetzt wo ich endlich wieder richtig fit bin.“ sagte Heike

„Dann machen wir das so. Ich komme mit dem Motorrad zu dir und hole dich ab.“ sagte Chris

„Gut:“ sagte Heike

Martin hatte immer noch ein mulmiges Gefühl, wenn Chris und Heike mit dem Motorrad unterwegs waren aber er war auch froh,dass Heike jetzt wieder ein normales Leben führen konnte.

„Ihr Zwei könnt es nicht lassen.“ sagte Martin

„Nein können wir nicht.“ sagte Heike

„Ist alles gut. Hauptsache dir geht es gut damit.“ sagte Martin

Am nächsten Morgen hatte alle Drei Frühschicht und Chris holte Heike wie versprochen ab. Martin hatte beschlossen dieses Mal hinter den Beiden herzufahren,

An diesem Morgen kamen aber auch alle Drei an der Arbeit an.

Christina und Ulrike standen schon vor der Tür.

„Schau dir das mal an. Die Beiden fahren schon wieder zusammen Motorrad.“ sagte Christina

„Für Heike ist das Leben wieder normal und sie hat mir am Telefon jetzt auch gesagt, dass sie den Rolli nicht mehr braucht. Sie fährt mittlerweile auch wieder selber Auto. Und Chris habe ich lange nicht mehr so glücklich gesehen. In der ganzen Zeit war sie auch nicht mehr mit dem Motorrad unterwegs gewesen. Es ist das erst Mal dass ich sie wieder mit der Maschine sehe.“ sagte Ulrike

„Im Ernst. Das hört sich richtig gut an.“ sagte Christina

„Ja, im Ernst. Die Beiden waren schon einmal mit der Maschine am See unterwegs, das hat Martin mir nur mal erzählt. Also hatte Heike irgendwie einen wunderschönen Urlaub. Martin hat dabei manchmal noch ein mulmiges Gefühl, aber er lässt sie machen. Deswegen ist wahrscheinlich heute auch hinterhergefahren.“ sagte Ulrike

„Er muss lernen zu vertrauen, dass nichts passiert und die Beiden hatten ja nicht einmal Schuld an dem Unfall.“ sagte Christina

„Ganz genau, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass Irma den Unfallverursacher kennt.“ sagte Ulrike

„Wie kommst da darauf?“ fragte Christina

„Sie macht so komisch, seitdem Heike den Unfall hatte. Normalerweise hat sie kaum ein Wort mit euch gesprochen und ausgerechnet dann hat sie angefangen sich lustig zu machen. Und ihr war alles egal was man ihr sagte.“ sagte Ulrike

„Das stimmt.“ sagte Christina

Dann kamen Heike, Martin und Chris dazu.

„Na ihr zwei Verrückten.“ sagte Christina

„Na.“ sagte Heike

„Wie war der Urlaub?“ fragte Ulrike

„Sehr schön.“ sagte Heike

„Das ist gut.“ sagte Ulrike

„Jetzt muss nur noch der Chef kommen.“ sagte Heike

„Da kommt er.“ sagte Martin

„Wenn man vom Teufel spricht.“ sagte Chris

Typisch Chris. Sie war immer entspannt, auch wenn alles durcheinander war. Aber jetzt hieß es erst einmal wieder arbeiten.

Heike war froh, endlich wieder normal leben und arbeiten zu können und wenn sie jemanden brauchte, waren ihre Kollegen immer da.

Ein paar Tage später bestätigte sich auch Ulrikes Verdacht, das Irma den Unfallverursacher kannte und nicht nur das sie hatte auch dafür gesorgt, dass er den Unfall verursacht hat. Und das nur, weil sie einen Hass auf Motorradfahrer hat.

 

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Diese Story wird neben Alltag auch in den Genres Nachdenkliches, Freundschaft, Angst und Familie gelistet.