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Valiel

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10.08.20 09:53
16 Ab 16 Jahren
In Arbeit

Autorennotiz

Moin, möchte hier gerne meine Geschichte teilen, die ich gerne Tagträume. Jedoch dauert es länger sie aufzuschreiben als sie zu "träumen", also habe ich noch nicht so viel. Ich würde mich trotzdem freuen, wenn mir wer seine Meinung darüber sagt! Ich möchte unbedingt wissen, was du darüber denkst, egal was :D

Es ist Nachts, der Boden ist vom gestrigen Schnee bedeckt. »Herr, wie lange müssen wir hier noch warten? Unsere Leute haben Erfrierungen an Händen und Füßen! Sie halten nicht mehr lange durch, sie BRAUCHEN ein Feuer!« Ein dunkel gekleideter Mann schaut dem Kommandanten mit orangen Augen an. Es scheint als würden sie brennen. Mit übernatürlicher rauen Stimme erklärte er »Ich werde hier nicht mit leeren Händen abziehen! Nicht so lange ich keinen Drymiten habe.« Der Kommandant blickte zu Boden. Sein Kleidung funkelt von den vielen Eiskristallen die sich auf dem Stoff das Licht des Vollmondes reflektieren. Mit bebender Stimme sagte er »Sie werden sterben! Als sie uns angeheuert haben sagten sie, dass sie Magier seien und wir uns keine Sorgen ums überleben machen müssten! Nun sehen sie sie doch an! Nur um ihnen diesen Stein zu besorgen von dem wir nur wissen dass er von einem Drachen stammt!«. Das Gesicht des Magiers verdunkelte sich »Gut, holt Holz...«. Der Kommandant nickte, stand auf und befahl seinen Männern die sich rundum im Unterholz versteckt hielten, Holz zu holen. Sie brachen die trockenen Äste von den umstehenden Nadelbäumen und am Boden liegendes Totholz ab. Anschließend häuften sie alles auf einen meter hohen Haufen auf. Darauf hin kam der Magier, schubste einen im Weg stehenden Soldaten beiseite »Weg da, es sei denn, du möchtest verbrannt werden!« und mit einem heißen Feuerstrahl entzündete er das Lagerfeuer. Zitternd standen ein dutzend Soldaten und ein Kommandant um das Feuer. »Herr, warum all das wegen einem Stein? Man muss blöd sein, wenn man nicht sieht, dass sie was großes damit vorhaben.« Der Kommandant stellte sich zu dem Magier, dessen Gesichtsausdruck töten könnte. Ohne den Blick vom Feuer abzuwenden entgegnete er »Ihr Stellt zu viele Fragen!«. Es vergingen einige Minuten ehe er sagte »Ich müsste euch töten oder ihr müsstet mich auf meinem weiteren Weg begleiten!«. Einer der Soldaten lachte verbittert und sagte »Das ist uns egal, wir haben nichts mehr zu verlieren. Rate mal warum wir hier sind!«. Zustimmendes nicken machte sich unter den Soldaten breit. »Nun gut.« Begann der Magier »Ich werde mithilfe des Drymiten...«. Die Soldaten, einschließlich der Kommandant, starrten ihn an. »Was haben Sie vor?« Brach es aus den reihen hervor. »Habt Geduld!« Antwortete er und fing ein bitteres lachen an »Geht nun schlafen, morgen geht die Suche weiter!«. Wie auf Befehl holten sie ihre Schlafsäcke raus und Zelte raus und bauten ihr lager auf. Der Magier klopfte dem Kommandanten auf die Schulter »Du wirkst so überflüssig, sie gehorchen ja schon mir.« Der Kommandant fühlte wie ihm langsam seine Führungsposition entglitt.

Die Nacht war kalt, bitterkalt. Das merkte der Magier, als er das Zähneklappern aus dem Nachbarzelt vernahm »Schwächlinge«. Ihm selbst war es hingegen angenehm warm. Es schien als würde ihm Kälte und wärme nichts anhaben können. Neidisch blickte der Kommandeur zu ihm hinüber. Was würde er alles geben um diesen Zauber, nur zu einem kleinsten Bruchteil, zu erlernen. »Was schaust du so? Habe ich dir was geklaut?« Erschrocken zuckte der Kommandeur in sich zusammen und stammelte »N.. , Nein, es ist nichts...« er hatte nicht bemerkt wie sehr er ihn angestarrt hatte. »Den Wärmezauber hättest du jetzt gerne, was? Ha ha ha« begnügt dreht der Magier sich um und schlief in wenigen Sekunden ein. »Verfluchter Mistkerl!« fluchte der Kommandeur, so leise es ging und wünschte dem Magier nachträglich den Tod. Danach drehte auch er sich um und versuchte zu schlafen.

»Gute Nacht, für immer! Wenn ich das hier nicht tue, werden wir noch alle wegen dir verrecken.« Der Kommandeur stand mit ausgestrecktem Schwert vor dem Bett des Magiers. Sein Gesichtszug deutete die schlaflose Nacht. Er musste die komplette Nacht damit verbracht haben, nachzudenken wie er den Magier am besten in den Tod schickt. Letztendlich hat er sich für die einfachste und schnellste Lösung entschieden. Langsam hob er das Schwert so hoch an, dass es einen sicheren Tod garantierte. In diesem Augenblick schlugen die Augen des Magiers auf. Überrascht sah er auf und blickte ihm in die Augen. Der Kommandeur atmete für den bevorstehenden Schlag ein und... mit einem lauten Knall explodierte sein Torso. Kurzzeitig konnte man eine Stichflamme wahrnehmen, woraufhin allerlei Gedärme schlagartig umherflogen. Das Zelt glich anschließend einem Schlachterhaus, wo ein verrückter Metzger sein Unwesen getrieben hatte. Der übrig gebliebene Körper des Kommandeurs sackte in sich zusammen. Die Rippen waren ausnahmslos umgeknickt oder ganz abgebrochen. Hautfetzen die von der Explosion nicht mitgenommen wurden hingen schlaff aus und in den Körper des Toten. Es war wahrlich kein Augenschmaus, aber der Mann der die Leiche wegräumt wird dem Magier, zu recht, Respekt einräumen. Langsam raffte er sich aus dem Bett hinaus und wusch sich das Blut und andere Fleischfetzen aus dem Gesicht. Kurz nachdem er sich angekleidet hatte, trat er aus dem Zelt und befahl einem vorbeigehenden Mann, vermutlich den schwächsten aus der Gruppe »Hey, du da! Grab ein Loch und entsorge die Leiche in meinem Zelt!«. Sichtlich verwirrt schaute er ihn an »Aber, wer ist gesto...« »Tu es einfach! Oder du endest genauso!«. Ohne zu zögern ging er in schnellem Schritt zum Zelt des Magiers und verschwand hinter der Plane. Nach unzähligem hörbaren Würgen und Kotzanfällen, kehrte er zurück und schliff den in Tüchern gewickelten Kommandeur hinter sich her. Unverständlich schaute er den Magier an »Ist das der ...«

»... Ja er ist es. Ab jetzt habe ich das Kommando!«

»Aber wieso, ist er ... tot?«

»Er hat versucht mich umzubringen. Lass es den anderen wissen, was passiert, wenn man versucht mich umzubringen!«

»Ich werde es ihnen erzählen.«

Mit bleichem Gesicht und zitternden Beinen schritt er weiter durch das Lager und verschwand hinter den Zelten.

Ich sollte mir deren Namen merken, wenn sie mir weiter folgen sollen. Damit sie mir loyaler werden und bleiben.

Nach einem mageren Frühstück rief er alle zusammen und erklärte ihnen was sich ändern wird. Nicht alle sahen begeistert aus, manche waren gar wütend.

»Es nützt nichts, hier draußen zu streiten. Ich werde ein besserer Anführer sein, als jeder andere von euch! Mithilfe von mir sind wir in der Lage früher oder später Städte und Länder zu erobern! Euch werden Reichtümer zustehen, wovon jeder andere Soldat nur träumen könnte. Seid loyal und ihr werdet reich belohnt! Ich Schwöre es euch bei meinem Leben.«

Gesichter entspannten sich und die Nervosität aus anderen verflogen. Es war nun an der Zeit weiter zu reisen. Sie liefen Stunde um Stunde, der pure erdige Untergrund wich einen Misch aus Erde und Kieselsteinen. An manchen stellen ragten sogar kleine Felsspitzen aus dem Waldboden. Wenn man das Gerüttel der Ausrüstung der Männer ignorierte, konnte man einige weit entfernte Raben krächzen hören.

Da muss ein totes Tier liegen!

»Da hinten könnte was sein, macht euch bereit!« flüsterte der Magier seinen Nachfolgern zu, die nun begannen ihre Schwerter zu ziehen.

Besser jetzt als gleich, wenn wir auf ein Tier stoßen sollten.

Als sie sich den von Krähen erzeugten Krach näherten, machte sich bei so manchen etwas Unruhe bemerkbar. In der Ferne konnte man zwischen all den Nadelbäumen eine Lichtung erkennen. Auf den Weg dorthin ging es bergab und man musste aufpassen, dass man keinen Stein erwischt und sich auf die Nase legt. Denn wenn man hier stolpern sollte, dann wird man nicht so schnell wieder stehen. Warnend sagte der Magier zu seinen Männern »Passt auf, dass ihr ja nicht stolpert! Ihr wollt doch nicht eine mögliche Beute zeigen, dass wir hier sind.«

Der direkt hinter ihm stand nickte ihm zu »Wir passen auf.«

»Das hoffe ich, Treffahles!«

Der Mann nickte ihm zu. Es musste der Richtige Name gewesen sein. Nun machten sie sich an den Abstieg und gingen Zick-Zack-Linien damit das Gefälle nicht zu anstrengend und gefährlich wird. Nach nur kurzer Zeit stellte der Magier fest, dass es wohl leichter war als gedacht. Doch nach halber Strecke hörte er einen Aufschrei, von einem Mann der den Halt verloren haben musste und nun in die Tiefe kullerte. Alle waren stehen geblieben um den Schrei ausfindig zu machen und sahen jetzt gebannt zu, wie ihr Kamerad langsam der Lichtung entgegen rollte. Aber kurz bevor er ankam, wurde er vom Schnee verschluckt. Ein weiterer Schrei folgte. Diesmal lauter und dieser wurde er mehrmals von Höhlenwänden zurückgeworfen. Wo der Mann im Schnee verschwunden war war nun ein Loch in der Schneedecke, was nun immer größer wurde und eine Schlucht zum Vorschein brachte. Nach dem lang anhaltenen Schrei folgte nun der dumpfe Aufprall. Kurz darauf ertönte ein tiefes Grummeln aus der Schlucht.

Das muss Einer sein! Was für ein Tier sollte sonst eine so tiefe Stimme haben und in einer Höhle wohnen?!

»Männer, das ist mei... unsere Chance! Versaut es nicht! Macht keinen Mucks.« dies versuchte er so leise wie nur möglich zu sagen, aber auch laut genug, dass es die meisten verstanden. Während sie Meter um Meter den Hang hinabstiegen, drangen weitere schwer zu deutende Geräusche aus der Schlucht hervor. Als sie unten angekommen waren schaute der Magier vorsichtig über die Kante der Schlucht und erkannte nichts außer, dass die Schlucht am Ende abschrägt und somit den Blick auf den Boden verhindert. »Wir müssen den Eingang finden. Sucht in Gruppen die Lichtung ab, aber seit verdammt nochmal vorsichtig!«

Die Soldaten gaben Handzeichen dass sie verstanden haben und machten sich auf den Weg zur Lichtungsgrenze und umgingen sie bevor sie sich in die Lichtung wagten. Als sie die Grenze abgesucht haben, haben sie weder einen Eingang noch irgendwelche Spuren gefunden die auf ein großes, hier hausendes, Lebewesen deuten würden. Aber das war auch nicht mehr nötig. Ehe sie sich versahen sprang ein riesiges graue Ungetüm aus der Schlucht. Es musste 12 Meter lang sein und als unwissender könnte man den Drachen auch leicht als einen Felsen verwechseln. Seine Schuppen besaßen nämlich unterschiedliche Grautöne. Einige weiße dünne Rückenzacken schmückten sein Rücken eher, als sie dem Drachen bei einem Kampf nützen würden, fand der Magier. Nach und nach schaute der Drache sich die Männer des Magiers an und starrte schlussendlich mit tödlichem Blick den Magier an.

Du solltest mit deinen Novizen verschwinden, ihr habt hier nichts zu suchen.

Eine Stimme, die unverkennbar, vom Drachen abstammen musste, tauchte in den Kopf des Magiers auf.

Und wie wir was zum suchen haben. He he he

Ohne die Antwort des Drachen abzuwarten bellte er die Befehle zu seinen Leuten »Bogenschützen hinter mir, macht euch bereit, und Schwertkämpfer vor mir, beschäftigt ihn!«

Die darauf folgende Antwort des Drachen war nicht misszuverstehen. Er richtete seine Flügel auf, um größer zu wirken, und stieß einen Gebrüll aus dass so manchen die Knie etwas weich wurden. Kurz darauf schnellte er mit seiner Schnauze zum erst besten nahestehenden Krieger und zerbiss ihn mit Leichtigkeit. Darauf schrie der Magier zu den Bogenschützen »Anlegen und schießt auf mein Zeichen!« Der Magier schloss seine heller aufleuchtenden Augen und Verzog sein Gesicht, während er all seine Konzentration für einen Zaubertrick, wie er es immer gerne nannte, richtete. Noch währenddessen zerquetschte der Drache mit seiner Pranke einen weiteren seiner Männer. Auch wenn dem Magier nichts gegen schreie vor Qualen hat, war dies kein gutes Zeichen. Sie mussten aushalten! Aber nun endlich hob der Magier den Arm und gab den Bogenschützen das Zeichen, worauf sie länger als erhofft gewartet hatten. Die Pfeile zischten über dem Magier hinweg und in Richtung des Drachen. Als die Pfeile ihr Ziel erreichen sollten, versuchte der Drache noch in letzter Sekunde auszuweichen. Aber trotz dessen trafen mindestens ein viertel der Pfeile und nur einer Davon blieb stecken. Er war genau im richtigen Winkel unter einer Schuppe, in der rechten Schulter, eingedrungen. Kurz darauf explodierten die Pfeile. Von einer Flamme war jedoch keine Spur zu sehen. Es gab nur eine starke Druckwellen, die den Drachen etwas zurückschlugen und etwas Fleisch und Muskelmasse aus der Schulter raus rissen. Aus der Kehle des Drachen drang ein überraschtes Gebrüll, das sich binnen Sekunden in Klagerufe umwandelte.

Was habt ihr vor?! Ich habe nichts was ihr begehrt!

Der Magier ließ den Drachen mit seiner Frage alleine. Er brachte nur ein einziges schelmisches Grinsen über die Lippen, während er sich über die Jahre des harten Trainings erfreute, die ihn nun zu einem mächtigen Mann machen werden würden. Die Männer nutzten die Gelegenheit in der der Drache unaufmerksam war und schlugen mit ihren Schwertern zu. Was sich im Nachhinein als höchst unklug erwies. Die Aura um dem Drachen fing urplötzlich an zu flackern und aus dem Maul des Drachen stieß eine meterlange Flamme hinaus, die noch eine Zeit lang nach dem Speien brannte, die die Männer in Sekundenschnelle einhüllte. »In Deckung!« Das war das letzte was der Magier rief bevor auch er sich hinter einem Baum Schutz suchte. Kurz darauf schloss er wieder seine Augen und konzentrierte sich, woraufhin sich eine fast farblose Glocke um dem Magier bildete. Die ihn nun vor den, an ihm vorbeischießenden Flammen bewahrte. Als der Drache seine Flamme zum erlöschen brachte, breitete er seine Flügel weiter aus und ging in die Knie um in sich in die Lüfte zu katapultieren. Dabei lief an vielen Stellen Blut über den Schuppen und färbten den Schnee in ein dunkles Rot. Nach kurzem Kräfte sammeln sprang er in die Luft und schlug heftig mit den Flügeln, da er nicht hoch genug gekommen ist, um die Flügel optimal nutzen zu können, ohne sie über den Boden zu kratzen. Aber kurze Zeit später kam der Magier hinter dem Baum hervor, seine Augen, feuriger denn je, mit einem entschlossenen willen, den Drachen hier und jetzt zur Strecke zu bringen, lief er zu dem Drachen, bis er nur noch 10 Meter von dem ihm entfernt war und rief ein paar unverständliche Wörter in die Luft. Unmittelbar danach schleuderte eine gigantische Druckwelle den Drachen gegen einen dicken Baum. Etwas knackste, ob es der Baum oder der Drache war, konnte der Magier nicht sagen. Er hoffte es würde der Drache gewesen sein. Dieser lag nun keuchend auf dem Boden. Seine Augen blickten ins nichts und er sprach auch nicht mehr in die Gedanken des Magiers. Als der Magier näher kam, bemerkte er, wie verkrampft der Drache dort lag. Es tat ihm doch schon fast leid, wie der Drache dort vor ihm wimmerte. »Noch letzte Worte Drache?« Er wartete einige Sekunden und prüfte die Schärfe seiner Klinge. »Keine?! Ist mir rechte.« Schulterzuckend hob er sein Schwert zum Stich aus.

Wer bist du?

»Da hat er ja doch ein paar Worte gefunden! Freut mich für dich! Aber was soll dir mein Name jetzt noch bringen?«

Der Magier war jetzt in die Hocke gegangen und sprach dies direkt in das Ohr des Drachen.

Ich will Wissen wen ich im Jenseits verfluchen muss.

»Hmpf, mein Name ist Palixander Sohn von Gersan. Bestell deinem Gott schöne Grüße von mir.«

Fick dich.

Der Magier richtete sich nun auf und stach dem Drachen ohne groß weiter zu zögern ihm in die Kehle. Der Drache röchelte. Sekunden vergingen und der Drache verstummte und schloss seine Augen. Inzwischen waren die paar überlebenden Bogenschützen näher gekommen und starrten den toten Drachen an.

»Ich dachte du heißt Dargex...?« Fragte einer der Schützen.

»Tu ich ja auch. Denkst du, ich lasse mich etwa von einem Drachen verfluchen?« Der Magier musste unweigerlich schmunzeln.

»Aber los jetzt! Wir müssen den Drymiten in dem Drachen finden und ich habe keine Ahnung wo er steckt. Es hieß in den Geschichten nur, dass er im Drachen steckt.« Nach kurzem überlegen zeigte er reihum auf jeden Bogenschützen und sagte »Du suchst in der Lunge, du im Kopf, du im Hals, du und du in der Wirbelsäule und ich suche im Herz. Und ihr drei hebt ein kleines Loch aus und Kocht etwas!« Danach machten sie sich an die Arbeit und schlachteten den Drachen Stück für Stück aus.

 

 

 

Es war schon spät nachmittags und schweiß lief ihm über die Nase auf das Schwert, welches gerade auf dem Schleifstein einen neuen Schliff bekam. Er konnte sich nicht beschweren, der Schleifstein wurde von einem Wasserrad angetrieben und ersparte ihm die Arbeit den Stein in Bewegung zu bringen. Aber die Hitze machte ihm trotzdem zu schaffen. Schließlich brannten von ihm gegenüber aus heiße Kohlen und draußen brannte die Sonne. Es war ihm anzusehen, dass er bald am Ende seiner Kräfte sein würde. Seine Haare klebten aneinander und wirkten so durchnässt als hätte er sie in den Bach getaucht.

»Valiel, es reicht für heute!«

Valiel drehte sich zu seinem Schmiedemeister um, dem die Hitze anscheinen nichts ausmachte. Lediglich hatte er vereinzelte Schweißtropfen auf seiner Glatze.

»Ruh dich aus. Du sieht aus als würdest du jeden Moment umfallen!«

Valiel lächelte müde, denn er würde am Abend wieder bei Kräften sein, um sich bei den Händlern umzusehen, die nur jedes Jahr für ein paar Tage bleiben.

Plötzlich machte der Der Schmiedemeister einen Gesichtsausdruck, als wäre ihm gerade etwas eingefallen.

»Heute sind doch die Händler gekommen! Hier ich gebe dir noch ein paar Münzen, dafür dass du so hart gearbeitet hast. Kannst dir dann was Schönes kaufen.«

Der Schmiedemeister griff in seine Tasche und holte ein paar kupferfarbene Münzen heraus und steckte sie in Valiels Faust und zwinkerte ihm zu.

»Danke, du bist der Beste!«

Valiel konnte sich keinen netteren Lehrmeister vorstellen, er konnte mit ihm über praktisch alles Reden, auch über Probleme, die ihm Sorgen bereiteten. Er war sein Freund. Mit einem Klopfer auf sein Schulterblatt entließ er Valiel.

»Machs gut!« sagte Valiel, bevor er sich aus der dunklen Schmiede, hin zu seinem Haus schliff.

Gleich bin ich da, Bett ich komme!

Er mahlte sich innerlich sein Zimmer aus, wo sein Bett stand, das nur auf ihn wartet. Er merkte wie schwer sein Kopf geworden war. Oh, hey Males. Kommt heute Abend bestimmt auch. Oh und wer ist das da auf der anderen Straßenseite...? Ach Oskar, ja... Mann hab ich nen Durst. Zuhause gibts ja was zu trinken. Fast da... und so müde...

Valiel fühlte sich nun sehr wohl. Er lag und spürte seinen Durst nicht mehr. Seit langem hatte er schon nicht mehr so gut geschlafen, wie jetzt.

»Junge aufwachen!«

Och nee, kann der nicht später wiederkommen und jetzt aus mein Zimmer gehen?

»Bursche, du kannst hier nicht pennen! Gebt mir hier jemand mal Wasser?!«

Letzteres schien nicht ihn zu betreffen.

Wie nicht „hier pennen“? … Moment mal, MOMENT mal...

Valiel versuchte seine Augen zu öffnen, schaffte es aber nur einen kleinen Spalt weit. Über ihm schien sich wer gebeugt zu haben.

»Gut, mach langsam.«

Jetzt versuchte Valiel es noch einmal mit dem Augen öffnen und schaffte es dieses Mal auch länger und weiter. Der Mann setzte ein Becher an seine Lippen und lies Flüssigkeit in Valiels Mund sickern. Es schmeckte wunderbar, er könnte ihn in einem Zug leer machen.

»Langsam, langsam.«

Beim genauerem hinsehen bemerkte er, dass der Mann eine seltsame, schlichte, leicht angegraute weiße Jacke trug, die normalerweise nur Kampfmeister trugen. Das hat er zumindest von Geschichtenerzähler gehört. Valiel atmete einmal ein um ein paar Worte hervorzubringen »Was ist passiert?«

Der Mann schob seine langen blonden Haare beiseite und antwortete »Du bist einfach vor mir zusammengeklappt! Du hast mir einen ziemlichen schrecken verpasst!« Er legte ein besorgtes lächeln über seine Lippen und reichte Valiel den Becher, den er nun selber halten konnte. Nach ein paar Schlücken schaute er wieder auf und fragte »Wer bist du eigentlich?«

»Ich bin Thorsten und mit wem habe ich das Vergnügen?«

»Ich bin Valiel.«

»Dann mal los Valiel, ich bringe dich nach hause. Wo wohnst du?«

Thorsten griff nach Valiels Arm und zog ihn hoch.

»Gleich dort drüben.«

Er zeigte auf ein Haus, das so aussah wie jedes Andere auch. Es unterschied sich nur von der Bauform. Es war schmaler, dafür aber ein Stockwerk höher als so manch anderes Haus.

»Gut, lass uns los gehen.«

Erst jetzt bemerkte Valiel, dass sich ein paar Leute um ihn versammelt haben und nun erleichtert Valiel auf den Rücken klopften um wieder ihre Wege zu gehen.

Um die peinliche Stille zu unterbrechen, fragte Valiel »Sag mal, bist du einer dieser Kampfmeister?«

Thorsten schaute zu Valiel und schien überrascht zu sein. »Mehr oder weniger. Ich habe mich dem Orden etwas distanziert. Aber es überrascht mich, dass du weißt wie wir aussehen. Schließlich sind wir die meiste Zeit abgeschottet im Tempel«

»Ich habe vom Geschichtenerzähler über euch gehört. Aber was meinst du mit ''Mehr oder weniger''?«

Thorsten blickte zu Boden, ehe er antwortete. »Ich bin weg gegangen, konnte es dort nicht mehr aushalten. Die Oberhäupter krallen sich an all die ganzen Traditionen. Sogar an diese, in dem sie sich dem König verschreiben. Und da habe ich ein mieses Gefühl bei.«

Valiel hob eine Augenbraue »Und wieso bist du jetzt ausgerechnet hier?«

»Nunja, ich wurde daraufhin zum Wanderer und erkundete die Gegend. Ab und zu traf ich auf ein paar lernwillige junge Leute, denen ich etwas Kämpfen beigebracht habe. Aber keiner dieser wollte das länger als einen Monat machen. Vielleicht treffe ich hier auf einen der mehr Geduld beweisen kann.« Der Kampfmeister zwinkerte Valiel mit einem Auge zu und fuhr fort »Ich werde mir hier irgendwo wo im Wald eine Stelle suchen gehen, wo alle kommen können die wollen und bereit sind mein Wissen anzunehmen.«

Valiel spielte mit dem Gedanken, ihm sofort zuzusagen und gleich nachzufragen, wann es los geht. Aber im Hinterkopf sagte ihm eine Stimme, dass er kein Kämpfer ist. Schließlich besaß er keine großen Muskeln oder gute Kondition. In der Zwischenzeit schaute Thorsten zu Valiel rüber, als wenn er auf eine Antwort wartete. In Gedanken ringend überlegte Valiel, was er sagen sollte. »Hört sich ganz interessant an.« In dem Moment wünschte er sich, dass er etwas mehr Überzeugung reingesteckt hätte.

»Du kannst es dir ja überlegen, ich verlange nichts von dir! Wir werden uns ja noch über den Weg laufen.«

»Bestimmt!«

Als sie nun bei seinem Haus angekommen waren bedankte er sich bei dem Kampfmeister und öffnete die Tür von seinem Haus, dort wurde er von seiner Mutter empfangen und Thorsten klärte sie auf was passiert war. Er gab ihr den Hinweis, das Valiel jetzt viel Trinken sollte. Als auch sie sich bei ihm bedankt hatte, ging Thorsten weg und sie kümmerte sich mit so einer Fürsorge um Valiel, wie es eine Mutter nur konnte. Sie brachte ihn unverzüglich in sein Bett, welches im Dachgeschoss stand und stellte ihm einen großen Krug Wasser neben sein Bett. »Der ist heute Abend leer, verstanden?« befahl sie ihm und ging danach wieder nach unten um ihrer Beschäftigung wieder nachzugehen. Valiel nahm sich ein Becher Wasser aus dem Krug und trank ihn aus, bevor er sich entspannt auf den Rücken legte. Während er versuchte einzuschlafen, blickte er aus dem Dachfenster in die Ferne, wo Berge hinter dem Wald empor stiegen. Vögel flogen im Horizont in der Luft und vollführten ein Kunststück nach dem anderen. Ein Vogel wirkte dabei etwas größer und war schwärzer als die anderen. Vielleicht war der aber auch einfach näher als die anderen. Fliegen ist das schönste auf der Welt. Würde ich das doch nur auch können. Ich würde dann die ganze Welt erkunden können.

Valiel malte sich noch eine Zeit lang im Tagtraum aus, wie es wäre fliegen zu können, bevor er langsam einschlief.

 

Als Valiel die Augen öffnete, fand er sich nicht mehr in seinem Zimmer wieder. Stattdessen saß er am Stamm angelehnt auf einem dicken Ast eines Riesenbaumes. Von hier aus konnte er auf alles herabblicken. Hinunter auf die Schmiede mit ihrem dicken Schornstein, ein paar Häuser weiter lag der Marktplatz, mit all den Ständen der Händler mit ihren Waren, direkt vor der Kirche. Die Kirche war eindrucksvoll mit bunten Gläsern und Steinerne Statuen geschmückt, von denen es unzählige Entstehungsgeschichten gibt. Nach kurzem bestaunen des Anblicks, bemerkte er, dass er sich anders als sonst fühlte. Von allen Lasten befreit. Aber es wirke nicht so surreal wie es sich in einer Ohnmacht anfühlte. Er spürte die Rinde des Baumes, roch dessen holzigen Geruch und sah jede Unebenheit klar und deutlich. Es musste trotz dessen ein Traum sein, schließlich hatte er den Baum in seiner Vorstellung geformt. Es war deshalb auch kein Problem Schwingen, so prachtvoll, wie es nur Drachenflügel sind, wachsen zu lassen. Bedenkenlos stand er auf und lies sich rückwärts den Baum hinunterfallen. Ausgiebig roch er die warme angenehme Luft, in der er sich am wohlsten fühlte. Auf halber Strecke breitete er seine Flügel aus und glitt über den Wald, der nun lange Schatten über das Dorf warf und selbst mit Schatten von den Bergen im Horizont überdeckt wurde. Valiel brachte mit nur wenigen Flügelschlägen Meile um Meile hinter sich. Nach einem Ausgiebigen Flug steuerte er auf eine Lichtung im Wald zu. Irgendetwas zog ihn dorthin, nur wusste er nicht was er dort vorfinden würde. Mit zwei, drei Flügelschlägen bremste er sich ab, um zu einer eleganten Landung anzusetzen. Feuchtes tiefes Moos nahm den Schock des aufkommen und lies Valiels Füße knöcheltief einsinken. Das Moos war kühl und kitzelte die Fußsohlen, als er ein paar Schritte lief. Valiel blickte um sich, auf der Suche nach dem Unbekannten. Doch weder hörte, noch sah er etwas unauffälliges. Verdutzt versuchte er sich einen Reim darauf zu machen, aber ihm viel nichts ein. Was nun auch nicht mehr vonnöten war. Es meldete sich eine Stimme aus dem Unterholz.

»Valiel, du bist gekommen! Das freut mich.«

Noch verwirrter schaute er in die Richtung, aus der die Stimme kam und sah den Kampfmeister.

»Aber...«

»Es warten schöne Zeiten des Trainings auf uns. Lass uns anfangen!«

Valiel viel ein, dass er einfach mitmachen könne, um zu sehen was der Traum ihm zeigen wolle. So tat er es und ging dem Kampfmeister zur Mitte der Lichtung entgegen.

»Es gibt da aber noch eine Frage, Thorsten.«

»Während des Trainings bin ich dein Meister, also nenn mich so. Aber das lass ich jetzt mal eben außen vor. Was ist das denn für eine Frage?«

»Sieh mich an. Ich habe weder den Körperbau, noch die Kondition zu einem Kämpfer. Also was kann ich hier überhaupt erreichen?«

Der Meister blieb stehen und überlegte einen kleinen Augenblick, bevor er mit einem lächelnden aber auch ernsten Blick sagte

»Ein Kämpfer ist viel mehr, als das was du dir Vorstellst. Nicht jeder Kämpfer braucht viele Muskeln, oder einen von Geburt aus geeigneten Körperbau dafür. Die Kondition kommt später von allein. Und zu dem, was du hier erreichen kannst... Das entscheidest allein du! Es kommt drauf an, mit welcher Hingabe du bei mir mit machst. Ich hatte Schüler, die wollten vieles, waren aber mit den Gedanken nur in der Zukunft und ließen sich von dem Gedanken „Sie müssen noch Jahre trainieren“ unterdrücken. Sie gaben auf. Und dann gab es die Leute, die immer betonten wie sehr sie sich doch ins Zeug legen. Sie geben vor, voll dabei zu sein und alles zu geben. Aber schlussendlich haben sie nur erzählt. Dies sind Hornochsen. Also, wenn du dich in keiner dieser Gruppen wiederfindest, kannst du hier, verdammt nochmal, viel erreichen! Mach einfach mit und setz dir als Ziel, einfach her zu kommen. Gewonnene Erkenntnisse werden dich im Nachhinein belohnen! Ich sehe in dir keinen Hornochsen.«

»Dann mache ich jetzt einfach mal mit und sehe wie es mir dann gefällt...«

»Nein, nicht jetzt.« entgegnete Valiels Meister und drückte Valiel aus seinen Traum in die Wirklichkeit.

 

 

 

 

 

Leise drang Stimmengewirr in das Zimmer von Valiel.

»Kauft mein Fisch, er ist der Beste!«

»Holt euch heute meine einzigartige Ungezieferklatsche! Damit geht’s einfacher den je!« ließen sich von den anderen Händlern besonders leicht heraushören. Und daraufhin sprang Valiel aus seinem Bett. Hatte er etwa den ganzen Nachmittag gepennt? Er wollte noch so vieles gemacht haben, bevor die Händler eintrafen. Aber das war jetzt egal. Schließlich war es jetzt so und seine Freunde laufen ja schließlich nicht weg. Schnellstmöglich zog er sich seine Sachen an und stürzte sich die Treppe hinunter. Kurz vor der Haustür bremste er ab, um sie nicht zu beschädigen und machte sie sorgsam, aber schnell auf. Zu gut konnte er sich erinnern, was passiert war, als er genauso die Treppe hinunter gehastet ist, auf die Tür prallte und so zwei Holzlatten zerbrochen hat, die er Reparieren musste. Nach einem kurzen Sprint, stand er nun vor dicht stehenden Menschengruppen. Diesen ließ es sich nicht ausweichen und Valiel musste sich durchschlängeln, was ihm ein paar genervte Blicke einbrach, welche ihm aber auch recht egal waren. Schließlich standen sie im Weg! Als er auf halbem Weg an der Schmiede vorbei kam, sah er seinen Schmiedemeister, wie er eines der Schwerte, die Valiel geschliffen hatte, einem Kunden anpries. Dieser prüfte die Qualität und legte dem Schmiedemeister eine gute Summe in die Hand und schien dabei einen sehr zufriedenen Eindruck zu machen. Das erfüllte Valiel mit einem gewissen Stolz. Ein Kunde hat sein Schwert gekauft, das er geschliffen hatte! Mit Stolz erfüllt bahnte er sich seine letzten Meter durch die Mengen zu den Ständen und dem Ort, wo er wusste, dass sich welche in seinem Alter treffen würden. Eigentlich konnte er sie nicht zu seinen Freunden zählen, aber ganz alleine wollte er auch nicht sein. Vor den Händlern kam er sich oft wie ein Trottel vor. Er allein schaute auf die neuesten Entwicklungen und konnte mit niemanden darüber diskutieren. Die Händler starrten einen mit erwartungsvollem Blick an, obwohl man nichts kaufen wollte. In einer Gruppe fühlte sich Valiel wohler. Auch wenn er geneckt wurde. Glücklicherweise war er nicht der einzige. Es gab da noch ein, zwei andere, die eine etwas besondere Art haben. Der eine war reich, aber dumm und aus seinem Mund kamen selten kluge und sinnvolle Sätze. Er musste des öfteren andeuten, dass bei ihm Geld keine Rolle spielt. Der andere schien Valiel vernünftig, doch war er weich und besaß wenig Persönlichkeit. Den hatte Valiel schon zum anderswo hingehen versucht zu überzeugen. Aber er wollte, zum Unverständnis von Valiel, lieber bleiben und bewegte Valiel auch zum bleiben. Letztendlich hatte er nirgends andere Leute mit denen er zusammenstehen würde. Etwas abseits vom Treffpunkt fand Valiel schließlich seine Gruppe. Sie standen bereits im Kreis und scherzten miteinander. Als Valiel zu ihnen kam, beachteten sie ihn kaum und bemühten sich auch nicht den Kreis zu vergrößern, damit er mit ihnen stehen konnte. Lediglich ein kurzes zunicken von Chrin und Christopher ließ ihn drauf schließen, dass er bemerkt und nicht komplett ausgeschlossen wird. Also lehnte er sich an einen nebenstehenden Pfosten und wartete drauf, dass sie losgingen, um sich auf dem Markt umzusehen. Er fühlte sich komisch, irgendwie falsch am Platz. Nach ein paar Minuten aber, brachte sich die Truppe endlich in Bewegung und so schlenderten sie umher und fanden die eine oder andere hirnrissige Erfindung. Weinflaschenhalsköpfer, für die, die keine Korken ziehen können, und ein Langeweile-Kreisel, den man zwischen seinen Daumen und Zeigefinger drehen konnte. Als Valiel den Kreisel schmunzelnd näher ansah, fand er winzige Holzkugeln zwischen den beweglichen Teilen.

Muss wohl die Reibung vermindern...

Valiels Gedankengänge wurden mit einen schmerzhaften Nackenklatscher unterbrochen. Der sich, als er sich umdrah, von Daniel kam »Valiel, du Spasti!«. Am Ende waren nachher alle am lachen, bis auf Valiel »Wieso Spasti? Was habe ich gemacht, damit ich als Spasti gelte?« diese und mehr Fragen musste er sich stellen. Fand aber keine Antworten. So ging es meistens, Beleidigungen, aber ohne ersichtlichen Grund. Aber die Augen und Zeigefinger lasteten nicht lange auf ihm, und sie schlenderten weiter. Bei den nächsten Ständen gab es unzählige Gerichte für auf die Hand. Valiel sah bei einigen die Augen aufleuchten. Auch er sah die eine und andere Leibspeise, die er sich genehmigen wollte. Plötzlich rief Daniel »Hey schaut mal, was ist denn mit Valiels Augen los?!«

»Was?« fragte einer, den Valiel nicht sehen konnte.

Drauf hin setzte Valiels Herz ein Schlag aus. Er wusste genau was gemeint war. Es war einer seiner Ticks. Er kniff oft die Augen fester zu, was von außen anscheinend ziemlich lustig aussehen musste. Aber es viel ihm schwer damit aufzuhören und die Ratschläge seines Bruders konnte er praktisch in den Wind schlagen. Hör einfach auf! Nach einer Minute ist das Weg! Valiel hasste es, wenn er das sagte. Doch das musste er sich nicht mehr anhören, seit seine beiden Brüder weggezogen sind.

»Valiel, machs nochmal!« rief Paul. Aber Valiel wollte niemandem dem Spaß gönnen und konzentrierte sich, das zukneifen zu unterdrücken. Alle Augen waren auf ihn gerichtet und die Entschlossenheit nahm zu. Die reichte aber nicht den Tick zu überlisten und sie hatten was sie wollten. Valiel spürte sein Stich in seinem Herzen, wie es aufgespießt wurde und von allen anderen ausgesaugt wurde. Nachdem sie sich nun ihren Fressalien widmeten, blieb Valiel stehen und wusste nichts mit seinen Gedanken anzufangen. »Hey Valiel, deine Haare liegen scheiße! Hahaha« sprach John ihn von hinten an und wuselte ihm durchs Haar »Besser!«

Kann gut sein, tun sie ja schließlich öfters...

John grinste ihn an und ging weiter zu den anderen.

Keine Ahnung was ich von dem halten soll... Er ist nicht so wie die anderen, in gewisser Weise hilft er mir auch, obwohl er mit über mich lacht und mich nervt.

Valiel war sein Appetit vergangen und wollte sich irgendwo setzen. Fand schließlich eine Bank und machte es sich dort bequem. Noch in unmittelbarer nähe hörte er Christan, ein verwöhnter Junge, der wegen seiner Blödheit eigentlich zu bemitleiden wäre, auf die anderen einreden, was er sich zuletzt teures gekauft hat. Valiel verachtete ihn für diese ständige Angeberei. Chrin und Paul schien das zu belustigen, weshalb Christan weiter redete. Als Christan zu den nächsten abzog, um seine Wichtigkeiten mitzuteilen, begann Chrin mit Paul über sein Lieblingsthema Kampftechniken zu reden.

Wieso sehe ich ihn nie bei den Schwertkämpfern trainieren? Er weiß ja tatsächlich einiges darüber.

Als Valiel sich seine Umgebung weiter ansah, bemerkte er das Schwarze Brett, wie es vollkommen, mit neuen Bekanntmachungen, zugepflastert worden war. Er überflog einige und las den einen oder anderen durch. Bei den Meisten ging es aber nur um Attraktionen von Schaustellern. Aber eine machte ihn besonders aufmerksam. Es war eine Bekanntmachung vom Kampfmeister.


 

Kampfkunst hier im Dorf


 

Ihr wollt die Kunst des Kämpfens erlernen und seid bereit dafür an eure Grenzen zu gehen? (Achtung, Grenzen könnten überschritten werden)

Dann kommt einfach kurz vor Sonnenuntergang zu der Lichtung, mit dem Flusslauf im Wald!


 

Kampfmeister Thorsten


 

»Na, gefällt dir mein Aushang?« Valiel hatte den Kampfmeister überhaupt nicht auf ihn zukommen sehen und erschrak nun über seine Anwesenheit. »Nicht erschrecken, ich bins! Haha«

»Man, ich hab dich gar nicht gesehen! Bin nun mal sehr schreckhaft.«

»Das kann man ja abtrainieren... Hasts dir überlegt?« Der Kampfmeister grinste Valiel an.

»Ich glaube ich bin nicht der richtige Typ dafür. Ich bin zwar in der Schmiede tätig, aber das macht mich auch nicht muskulös und ein Kämpfer bin ich auch nicht, wie die anderen.«

»Das weißt du ja noch nicht, komm mach mit! Es kostet dich doch schließlich nichts und bring doch einfach deine Freunde auch mit!«

»Das ist das let...«

»Sind Sie ein Kampfmeister?!« Chrin kam herbei gerannt und man sah das Erstaunen in sein Gesicht geschrieben. Er starrte ihn schon fast regungslos an. Der Kampfmeister hob eine Augenbraue »Ja?«.

»Was machen Sie in unserem Dorf? Was führt Sie her?«

»Hier!«

Der Kampfmeister riss die Bekanntmachung vom Schwarzen Brett, überreichte sie ihm und wartete seine Reaktion ab.

»Ich werde auf jeden Fall kommen!«

»Ich auch!« stimmte Paul mit ein.

Es dauerte auch nicht lange, bis auch alle anderen davon Wind bekamen und so wurden es ein paar mehr Teilnehmer. Glücklicherweise lehnten Daniel und John das Angebot ab. Sie würden eh bald zur Armee gehen, nahmen sie als Ausrede. Valiel vergrub währenddessen eine seiner Hände in seine Haare. Einige aus der Gruppe stellten noch ein paar Fragen über das Training und wo genau es Statt finden wird. Valiel hörte währenddessen nicht zu und wollte sich schon bald vom Acker machen. Als es still um dem Kampfmeister wurde verabschiedete sich dieser »Ich freue mich auf euch und vor allem auf dich, Valiel! Schönen Abend euch noch.«

Als abschied zu Valiel, schlug er ihn einmal mit der Hand auf seine Schulter und zwinkerte ihm zu. »Tschüss Thorsten.« gab Valiel zurück. Und so ging er wieder zurück in das Gemenge.

»Du kennst den?« fragte Paul

»Ja, wir sind uns schon einmal begegnet.« gab Valiel genervt zurück.

Da entsteht die Motivation und Hoffnung und wird sofort wieder vernichtet. Thorsten darf mich doch nicht mit denen sehen, wenn er merkt, in welcher Position ich hier stehe, hält er mich noch für einen totalen Lappen. Ja...

»Wir sehen uns dann morgen! Kann's kaum erwarten dich kämpfen zu sehen, Valiel.« Verabschiedete sich Christopher von den anderen.

Hat selbst wohl keinen Bock mehr...

So stand auch Valiel auf und verabschiedete sich leiser, als ihm lieb war »Bis morgen dann.«

Allein Paul hob die Hand zum Abschied und gab Valiel das Gefühl nicht komplett eine Person ohne Bedeutung zu sein. Valiel kam noch an ein paar weiteren Essständen vorbei und entschied sich doch für eine MahlzeitDenn er musste sich des öfteren klar machen, wie schnell er ohne Essen an Kraft verliert. Er stellte sich schließlich bei einem Fleischspießstand an und kaufte einen mit dem Geld vom Schmiedemeister. Beim essen, sah er den Leuten zu, wie sie von Händlern zu einem Kauf überzeugt wurden.

Was mache ich hier eigentlich? Ich komme hierher um nieder gemacht zu werden und um Verkäufers Gut zu beschauen. Das hat doch keinen Sinn, oder einen Zweck. Ich komme auch ohne deren neuen Erfindungen aus. Wieso soll ich mir das mit denen anschauen, wenn ich irgendwo im Wald entspannen kann? Alleine, ohne irgendwen der mich wie Dreck behandelt. Wieso tue ich mir das eigentlich an...

Valiel biss von Spieß ab und genoss das perfekt gebratene Fleisch. Es erfüllte ihn mit gewisser Freude, zu wissen, dass er nicht völlig umsonst gekommen war. Jetzt, da er gesättigt war, konnte er etwas klarer denken und überdachte das, mit dem Angebot, eher gesagt Wunsch, vom Kampfmeister.

Er war nett zu mir und hat mir geholfen, er sah in mir etwas mehr, als nur einen normalen Jungen. Aber er wusste anscheinend auch nicht, was ich wirklich bin und wie mich meine Freunde, nein Altersgruppe, behandelt. Doch nach all dem, bin ich ihm das etwas schuldig.

Er dachte noch lange darüber nach und bewegte ich währenddessen in Richtung Zuhause. Müde fühlte er sich allerdings nicht, keineswegs. Valiel entschloss sich einen kleinen Abstecher zu machen. Es war ein kleines Stück Wald zwischen zwei Häusern. Wenn man dort drin war, war man fast vollkommen abgeschottet. Es war ringsum komplett blickdicht. Nur Stimmen würden noch teils zu vernehmen sein.

Als der Wald dann in Sichtweite war, sah man die tiefe Ruhe die in ihm steckte. In Wäldern herrscht keine Hektik, Vögel suchen ihr Futter und Katzen gehen entspannt ihren Weg. Keine arroganten Menschen. Sie meiden den Wald um dort allein abzuhängen. Ist ja uncool. Sie bleiben schön bei ihren Gruppen und gehen fast nie ihre eigenen Wege.

Valiel freute sich auf den Wald, es war der perfekte Ort zum entspannen, ohne weit in den großen Wald zu gehen. In dem Moment, in dem er den Wald betrat, durchlief Valiel eine gewisse Zufriedenheit. Die Welt hier war okay. Er ging weiter, zu der Stelle, die einen Blick zum Himmel bot und lehnte sich gegen einen umgefallenen Baumstamm. Er spürte den kühlen Wind auf seiner Haut und die Restwärme der Bäume, die sie über den heißen Tag über gespeichert haben. Er blickte gen Himmel und sah sich die Sterne an. Ab und zu huschte ein Schatten über sie, welche sich als Eulen oder Fledermäuse herausstellten. Der Wind wurde etwas stärker und die Blätter raschelten, wie ein Wasserfall.

Valiel wollte hier nicht weg. Und schon gar nicht mit den anderen Kampfkunst erlernen. So passierte es, dass Valiel langsam einnickte und die Welt an ihm vorbeiziehen lies.


 

»Scheinst ja Naturverbunden zu sein!«

Joa? ... Aber wer bist du? Kenne ich diese Stimme irgendwoher? ...

Keine Antwort.


 


 


 


 

»So, jetzt geht Crin mit Christopher zusammen uuund Paul, Christan und Valiel gehen in eine Dreier Gruppe!«

Auf Anweisung des Kampfmeisters teilten sich die Schüler in ihre zugewiesenen Gruppen auf. Valiel war zufrieden mit der Aufstellung. Drei Schüler bedeuten meistens, dass nur einer trainierte, während die Anderen Strohsäcke auf Nierenhöhe hielten. So konnte man sich, von den schweißtreibenden Übungen, gut erholen. Und Paul, der zuerst mit den Tretübungen dran war, war nicht so stark, wie Christopher. Valiel und Christan stellten sich nun 15 Schritte auseinander und Paul musste hin und her laufen und jedem einen Fußspann in die Seite, auf Nierenhöhe, treten. Der Kampfmeister hatte ihnen zuvor geraten, bei einem eintreffenden Tritt, oder Schlag, kräftig auszuatmen. Dies half ein wenig. Doch Valiel spürte noch immer die Tritte von Christopher, der ihm volles Rohr in den Bauch getreten hatte. Der Kampfmeister hatte sie nämlich direkt nach der halbstündigen Aufwärm- und Dehnphase zusammen gestellt. Und Valiel war schon nach dieser halben Stunde total kaputt und sehnte sich nach einer Verschnaufpause, die der Meister ihnen nicht gönnte. Stattdessen durften sie dreimal eine Atemübung durchführen, die Valiels erachten nach, nicht sonderlich half. Aber die kühle Luft vom Fluss und das bequeme Moos, auf das sie liefen, machten es etwas angenehmer. Valiel wollte es sich nicht vorstellen, wie es wäre auf einen anderen Boden zu trainieren. Denn die Regel besagte, dass keine Schuhe oder sonstiges getragen werden durfte. »Ufff« Valiel stöhnte, er hatte den Tritt von Paul völlig vergessen, und so deckte der Sack die Niere nur mit der dünnsten Stelle ab, die es nur gab. Unmittelbar danach sackte, mit gebeugtem Oberkörper, in die hocke. Valiel versuchte zu Atmen, vergebens. Es lies sich keine Luft raus, oder rein bewegen. Was war das für ein extrem unangenehmes Gefühl? Wann hört das auf? Ich kann nicht mehr! Mach dass es Aufhört... Luft...

»Valiel, steh auf!«

Der Kampfmeister zog, mit festen Griffen, Valiel an den Armen wieder hoch und streckte sie nach oben.

»Spring jetzt auf die Hacken.«

Er zog ihn noch ein Stück weiter nach oben, sodass Valiel jetzt auf den Zehenspitzen stand. Als der Kampfmeister ihn dann los lies, versuchte Valiel so kräftig es ging auf seine Hacken zu landen. Valiel spürte, wie er wieder etwas Luft in die Lunge bekam. So wurde es bei jeder Wiederholung immer mehr, bis er wieder normal atmen konnte. Valiels Augen wurden feucht. Dieses Gefühl von totaler Atemnot hat ihn total aus der Verfassung gebracht, er war in Panik geraten und ohne den Meister hätte er wahrscheinlich auch nicht so schnell wieder Luft bekommen. Valiel begann zu schluchsen »Ich kann nicht mehr.«

»Valiel, hör mir zu! Sowas passiert, ist scheiße, aber passiert. Es ist ok. Nächstes mal passt du einfach besser auf und dann kriegst du auch keinen mit!«

Valiel schaut zum Kampfmeister hoch und sah in ein besorgtes, aber auch ernstes Gesicht. Es gab ihm Mut, das Gefühl verstanden zu werden und gleichzeitig zum weitermachen motiviert zu werden. Es gab ihm den Willen, über dem Schmerz zu stehen und ihn mit Würde zu nehmen. Schließlich wollte er seinen Meister nicht enttäuschen, aber im Moment standen Tränen in seinen Augen.

»Atme dreimal durch und dann gehts weiter. Paul, du machst jetzt etwas leichter, ok?«

Paul nickte ihm einmal zu und Valiel atmete dreimal tief durch. Darauf merkte Valiel, wie Paul ihm die Hand hin hielt »Tut mir leid, man!« Valiel schlug ein »Alles gut.« Valiel erinnerte sich an das, was der Meister zu der Traditionellen Verbeugung, vor einer Partnerübung sagte. Beim Verbeugen, erlauben wir dem Partner mit uns zu trainieren und verzeihen ihm Fehler. Und nach dem Abgrüßen ist alles vergessen und vergeben.


 

Und so kämpfte sich Valiel durchs Training. Als sie sich abgegrüßt haben, um wieder ihre Wege zu gehen, bat der Meister die Gruppe, noch etwas zu warten.

»Ihr habt sehr gut mitgemacht, das freut mich! Christopher, sehr schöne Tritte! Paul gute Ausdauer und Schläge. Christan, gute Schläge! Nur an den Tritten müssen wir noch etwas arbeiten. Und Valiel, du hast heute Durchhaltevermögen und Kampfgeist bewiesen. Chrin, bei dir muss ich nicht viel sagen... du bist einfach ein Kämpfer!«

Valiel fühlte sich etwas geschmeichelt und musste lächeln.

Aber ich bin mitten im Training zusammengebrochen, hab sogar geweint. Was ist daran Kampfgeist? Ich bin kein Kämpfer...

»Dann könnt ihr jetzt gehen. Ich freue mich aufs nächste Training!«

So verabschiedeten sie sich und gingen wieder zurück, Richtung Dorf, bis Christopher die Gruppe anhielt »Ey, wieso gehen wir nicht erst in den Bach?! Wir stinken abnormal scheiße!«

»Scheiße, ja!« stimmte Paul ein und setzte dabei sein allbekanntes dreckiges Grinsen auf.

Auch Chrin und Valiel stimmten dem zu. Nur Christan lehnte ab, da er zu kaputt zum schwimmen sei. Also bogen sie rechts ab und Christan ging seinen Weg weiter. Kurz darauf landeten sie direkt beim Bach, da sie praktisch Parallel dazu gelaufen waren. Das Wasser war sehr kalt, aber es war genau das Richtige für die Muskeln. Chrin fing nach kurzer Eingewöhnung ans Wasser, mit einer Wasserschlacht an. Valiel erkannte seine Kameraden kaum wieder. Während des Trainings haben sie ihn vollkommen normal behandelt und jetzt badete er mit ihnen! Er war leicht verwirrt, hinterfragte es aber auch nicht, er genoss die sorgenfreie Zeit.


 

So lief es drei Mal in der Woche ab. Man konnte sehen, wie sie alle nach und nach etwas besser wurden. Außer Christan, er ist nach dem zweiten Training nie wieder gekommen. Er hatte dies damit begründet, dass er kein Bock mehr hatte und jetzt anderweitig Trainiere. Dabei war er der Typ, der immer gesagt hatte wie voll und ganz er dabei ist... Aber er war nicht der einzige, es gab welche die direkt aufgegeben haben und nicht noch einmal gekommen sind. Einige von ihnen beschwerten sich, dass es zu anstrengend sei. Auf die Frage vom Kampfmeister »Was habt ihr euch vorgestellt? Dass wir im Kreis sitzen und Techniken besprechen?« sind sie dann gegangen. Aber manchmal konnte Valiel sie verstehen, es war anstrengend. So anstrengend, das Valiel sich fragte, warum er das alles macht, er hätte Zuhause sitzen können. Trotzdem blieb er dabei und machte so gut es ging mit. Er legte sich ins Zeug, denn irgendetwas in ihm wollte den Meister stolz machen. Aber gut war er seines Erachtens immer noch nicht. Es fehlte ihm immer noch an Kraft und Ausdauer. Doch trotz seiner Unzufriedenheit mit sich selber, erntete er bei seinen Mitschülern Respekt »Wofür auch immer« dachte Valiel. Selbst der Meister schien äußerst überrascht von ihm. Nach einem Training, nahm er ihn zur Seite und bot ihm auf einen Tee zu seinem Zelt direkt am Trainingsplatz ein. Valiels Freunde gingen daraufhin schon zu der Stelle am Bach, die sie schon zu Anfang zum Baden benutzt haben. Das Zelt von Thorsten war unter einem Baum, mit dichtem Blattwerk. Es würde ihm gute Dienste bei Stürmen leisten, bemerkte Valiel. Als sie beim Zelt angekommen waren, bemerkte Valiel, wie groß es von innen aussah. Von außen sah es gerade mal so groß aus, als könnten dort gerade mal drei Leute im Kreis zusammen sitzen. Aber Thorsten hat das Zelt nach hinten hin mit Ästen und Blättern erweitert. Mehr konnte Valiel nicht erkennen, Thorsten holte nur zwei Hocker raus, damit sie sich draußen am Feuer, neben dem Wasserkessel setzen konnten. Es kochte bereits und Thorsten gab ein paar Kräuter hinein. Valiel fand es entspannend, wie das Feuer brannte, das Wasser am Bach auf der anderen Seite der Lichtung plätscherte und der Wald die Ruhe und den Frieden ausstrahlte.

»Worüber ich mit dir Reden wollte, Valiel...« begann Thorsten.

»Mhmm?«

»Der Begriff Luzider Traum ist dir Bekannt?« erkundigte er sich.

»Luzid?«

»Ein Klartraum. Ein Traum, den du komplett selber steuern kannst und so Real wirkt, wie das echte Leben.« erklärte Thorsten.

»So ungefähr hatte ich glaube mal einen...«

»Gut gut... Du musst wissen, meine Träume bewahrheiten sich des öfteren als Prophezeiung und so manches konnte ich dadurch verhindern. Leider nicht alles, aber das Meiste...«

In Thorstens Stirn gruben sich Falten zusammen. Er füllte den Tee in zwei Becher und gab etwas Honig bei.

»Hast du schon dadurch jemanden das Leben gerettet?« Fragte Valiel mit etwas Unglauben in seiner Stimme.

»Ja... natürlich. Aber einige haben aufgrund meiner Hilfe auch ihr Leben verloren. Manchmal traf ich falsche Entscheidungen, oder durch das retten einer Person mussten viele dafür mit ihrem Leben bezahlen.«

Thorsten nahm einen Schluck von dem Tee. Valiel tat es ihm nach. Der Tee schmeckte nach Fichtenadeln, Pfefferminz und irgendwelchen Kräutern, die er nicht zuordnen konnte.

»Nichtsdestotrotz möchte ich dir sagen, was ich geträumt habe. Es fällt mir schwer, dir so eine Last aufzulegen, obwohl es vielleicht bessere Lösungen gäbe. Aber ich halte sie für nicht richtig. Ich möchte ehrlich sein, wenn es um das ganze Dorf geht.«

»Wird es zerstört?!« fragte Valiel ungläubig. Er hätte gelacht und ihn für verrückt erklärt, wäre Thorsten nicht so ernst bei der Sache.

»Ich vermute nicht... zumindest nicht ganz. Aber nun zu dem Kern, was ich sagen wollte: Durch Kontakte habe ich leise Stimmen sagen hören, dass etwas in der Königsstadt vor sich geht. Ein Umschwung, ein neuer König, nichts tolles. Was genau weiß ich nicht. Aber ich glaube es steht in Verbindung mit meinem Traum, in dem ich dich an einem Strick sehe. Jugendliche stehen gefesselt in Reihen aufgereiht, um in den Krieg zu ziehen, einzelne Häuser brennen. Das alles könnte ich nicht verhindern, aber vielleicht lassen sich einzelne Geschehnisse verhindern. Valiel, ich hab dich gerne und dieses Schicksal hast du nicht verdient. Ich möchte, dass du dir, für ein paar Tage, ein gutes Versteck im Wald suchst. Sag es deinen Freunden, aber nur denen du vertraust, sag es nicht jedem.«

»Ernsthaft?«

»Es schadet nicht, sich ein kleines Versteck zu bauen, für Eventualitäten...«

Valiel schaute Thorsten in die Augen, in denen die Furcht und etwas Durchgeknalltheit geschrieben stand. Er musste schon einige Erfahrung mit solchen Prophezeiungen gemacht zu haben. Oder er ist einfach verrückt. Niemand kommt einfach zu einem und sagt, dass man bald sterben wird, falls man nichts unternehme.

»Gut, ich werde es Paul, Christopher und Chrin erzählen.« versprach er und hoffte bald gehen zu können. Dieses Gespräch fühlte sich nun sehr unangenehm an. Es fielen ihm ein paar Geschichten ein, die er vor ein paar Monaten gehört hatte. Sie klangen in etwa genauso.

Die Hauptcharaktere verloren alles und mussten ein neues Leben anfangen. Das alles ist zu Klischeehaft...

»Gut gut, aber lass dir die Sorgen nicht anmerken, vielleicht irre ich mich. Trotzdem: Nächstes Training nimmst du dir Frei und machst eine Wanderung im Wald, um deine Mitte zu finden.«

»Mach ich?...« beschwichtigte Valiel und trank einen großen Schluck von seinem Tee, der nun die Zunge nicht mehr verbrannte.

Thorsten nickte bedächtig und trank ebenfalls. »Ich möchte dich jetzt auch nicht hier festhalten. Deine Freunde warten bestimmt schon.«

Valiel grinste, machte seinen Becher leer und bedankte sich bei Thorsten. Er kann jetzt eh nicht mehr damit rechnen, dass sie extra auf ihn warten. Als er aufstand, um dann los zu gehen, hielt Thorsten ihn doch noch auf »Du bist stark geworden. Körperlich bist du nicht unbedingt stärker als die anderen, aber du bist viel stärker in deinem Bewusstsein geworden. Damals haben sie dich gehänselt, doch heute wissen sie, wer du wirklich bist. Du stehst stolzer da, als vorher und offener bist du auch geworden. Mach weiter so!«

»Danke...« Valiel wusste nicht wirklich, wie er darauf reagieren sollte. Es war selten, das ihn jemand so lobte. Es erfüllte ihn mit Stolz. Bisher hatte ihn immer nur der Schmied, für seine Arbeit gelobt. Peinlich berührt machte er sich auf den Weg zum Fluss, wo er gleich ein kühles Bad nehmen würde. Während er ging dachte er noch oft an die Worte von Thorsten nach. Es viel ihm schwer nicht daran zu denken. Er würde, laut Thorsten, sterben! Und dann dieser unerwartete Lob. All dies musste er erst mal verarbeiten, bevor seine Gedanken ruhen konnten. Doch die Gedanken blieben nicht ununterbrochen. Christopher, Paul und Chrin lagen schon, oder noch im Gras und diskutierten heiß darüber, wie man Drachen tötet. Als sie Valiel bemerkten, grüßten sie ihn und begannen gleich auf ihn einzureden.

»Valiel, man kann einen Drachen mit Soldaten, wenn es genug sind, ohne Probleme töten, oder?!« Versuchte Chrin ihn zu überreden.

»Fresse Chrin! Ein Drache kann deine leicht entflammbaren Soldaten, ohne Probleme umpusten! Ohne einen Kampfmagier sind sie geliefert.« Konterte Christopher Chrin und blickte zu Valiel, als wäre seine Antwort selbstverständlich und die andere komplett unlogisch. Und wie zu erwarten schlug sich Paul auf die Seite von Chrin »Aber woher stammen all die Heldengeschichten von normalen Leuten, die alleine einen Drachen getötet haben. Wieso sollten es dann nicht viele Soldaten schaffen können?!«

»Seht ihr?! Es muss möglich sein!« sagte Chrin, der sich nun bestätigt fühlte.

»Öhm...« Valiel wusste nicht was er sagen sollte, den Kopf noch voll von den Worten, von Thorsten »Ich nehme erst mal ein Inspirationsgedankenkriegbad...«

»Selbstverständlich Sir Valiel, waschen Sie ihr Gehirn rein von deren scheiß Argumenten und Sie werden mit mir den einzig logischen Weg finden. Ich wünsche ihnen wohltuende Entspannung!« scherzte Christopher. »Du Pißpage!« neckte Chrin Christopher. Dies machte die recht angespannte Situation zu einer lustig, heiteren werden und die nächsten Minuten wurde man nur noch mit Titel benannt. Aber die Diskussion wurde fortgesetzt, auch wenn Valiel gerade am Schwimmen war. Denn jeder wusste genau, dass man selber richtig war und die anderen falsch. Und genau in diesem Moment, als diskutiert wurde, ob Ballisten zur Ausstattung der Soldaten gehören kann, viel Valiel einer der Geschichten von dem Geschichtenerzähler letzten Jahres wieder ein. Es war eine so bittere Geschichte von Pech, Missverständnissen, und zur falschen Zeit am falschen Ort ein. Sprich: Er musste sie unbedingt erzählen! »Leute, eure Diskussion hat mich gerade an eine Geschichte erinnert, die die Lösung beinhaltet!«

»Spucks aus Sir Valiel! Du musst es schließlich wissen. Warst doch immer sofort Feuer und Flamme, als ein Geschichtenerzähler eintraf, der über Drachen erzählte.« scherzte Kommandant Christopher.

»Ok ok! Man reiche mir mein Handtuch.«

Chrin griff nach Valiels Handtuch und warf es ihm zu.

»Habe Dank Graf Chrin.«

Während Valiel sich abtrocknete, begann er seine Geschichte aufzubauen »Ok. Vor nicht allzu langer Zeit, lebte ein stolzer Junge in einem bescheidenen Dorf. Niemand konnte sich dort von sich behaupten reich zu sein, aber niemand litt dort groß hunger. Die Gesellschaft war höflich und alle bösen Hexen wurden umgehend verbrannt. Kurz gesagt, allen ging es gut und niemand konnte sich über etwas beschweren. Dem Jungen fehlte es an sich nichts. Aber wie er nun mal war, wollte er sich wie viele andere Jungen behaupten und focht regelmäßig Stockkämpfe aus, in denen er fast immer gewann. Jedoch war ihm das nicht gut genug. Er musste der größte Held des Dorfes sein. Deshalb Trainierte er regelmäßig im Wald bis in die Abendstunden, wenn es die Feldarbeit denn erlaubte, die er auch als Trainingseinheiten ansah und auch dort immer alles gab. Die harte Arbeit machte sich über Zeit dann auch bemerkbar. Er wurde immer stärker, immer geschickter, immer schneller, immer besser. Er gelang an dem Punkt an dem Niemand mit ihm mehr Übungskämpfe machen wollte. Trotz dessen, dass er sich niemandem beweisen konnte, trainierte er weiterhin im Wald. Er wollte schließlich nicht absacken! Und so kam es...« Valiel machte eine kleine Künstlerpause »… dass seine Augen die Augen eines vorbeifliegenden Drachen trafen. Der Drache zögerte nicht lange und machte kurzerhand eine Kehrtwende in Richtung des noch immer in Schockstarre stehenden Jungen. Erst, als der Drache schon fast bei ihm war, begannen sich seine Beine zu bewegen. Doch zu spät! Der Drache packte ihn bei den Schultern und trug ihn fort, fort von seiner Heimat, fort von seinen Freunden, fort von seiner Familie, so dachte er. Dies sei sein Ende. Er schrie. Aber er wusste, dass es nichts bringen würde. Nach einem kurzen Flug, lies der Drache ihn in ein Loch fallen und verschwand daraufhin außerhalb seines Sichtfeldes. Er blickte sich um und fand zuhauf frisch gebratenes Fleisch. Er wird doch nicht erst von dem Menschenfleisch liebenden Drachen gemästet und dann verputzt! Nein er wollte leben und dachte sich einen Plan aus, den er dann in der Nacht in die Tat umsetzen würde. Und in der Nacht geschah es dann so. Als der Drache ein gleichmäßiges Atmen von sich gab, riss er starke Wurzeln aus den Wänden und spitzte sie mit seinem Messer an. Zwei band er sich an die Füße und zwei weitere hielt er in den Händen und kletterte damit die erdige Wand hoch. Es war ein Kinderspiel und der Drache ist auch nicht aufgewacht. In diesem Augenblick schoss ihm ein Gedanke durch den Kopf. Wenn er den Drachen tötet, würde er nicht nur der Held unter den Jugendlichen sein, sondern auch der, unter den Erwachsenen! In diesem Moment schoss ihm ein Adrenalinschub durch seinen Körper. Mit all seiner Kraft stach er den Drachen in den Hals. Leider war er zu naiv, um nachzudenken… Es war Drachenhaut, die er versuchte mit seinem Schnitzmesser zu durchstechen. Und was dann geschah konnte man sich denken. Der Drache wachte auf, gar nicht glücklich, während der Junge seine Beine in die Hand nahm, um sein Leben zu retten. Der Drache war ihm bis dicht auf den Fersen hinterhergelaufen, aber die Bäume hinderten ihn daran, den Buben zu fangen. Mit viel Gebrüll und Fauchen rannten sie durch den Wald in Richtung des Dorfes. Der Junge wog sich nun in mehr Sicherheit. Gleich sei er im Dorf und die Anderen würden ihm helfen, die Bestie zu erlegen. Der Drache war nun mehr zurückgefallen, so hätte er noch kurz Zeit für Erklärungen. Doch als er dann ankam sah er nicht das Dorf, wie er es in Erinnerung hatte. Häuser brannten, Männer wurden niedergeschlagen und Mütter ihren Kindern beraubt. Der eigentliche Lärm, der von ihm und von dem Drachen kam, wich den Geräuschen von Peitschenhiebe, Schwerthiebe und Schmerzensschreien. Immer deutlicher konnte er erkennen, wer dort ausgepeitscht und niedergeknüppelt wurde. Es waren seine Freunde! Soldaten wurden auf den, um sein leben laufenden, Jungen und den Drachen, der aus dem Dickicht des Waldes sprang, aufmerksam. Durch all den Trubel rannte der Junge und lies sich von keiner Wurzel, keinem Holzbalken, oder Steinhaufen aufhalten. Aber von einem Knüppel, den in hinterrücks niederstreckte, als er zwischen zwei Soldaten herlief, ließ er sich dennoch umhauen. Es wurde schwarz um seiner Welt. Er träumte von einem gemütlichen Bett, in das er zu liegen glaubte. Aber aus diesem wurde er abrupt, von einem dumpfen Erdbeben, geholt. Er blickte panisch, erschrocken um sich herum und fand sich im Dreck wieder. Soldaten standen verstreut links und rechts neben ihm und blickten, mit offenen Mündern, nach vorne. Er musste seinen Kopf erst anheben, um zu sehen, was sie sehen. Und was sie sahen war nichts anderes, als der Drache mit einem Bolzen, der zu drei vierteln in sein rechtem Auge steckte. Sekunden vergingen und dem Jungen viel ein Stein vom Herzen. Er hatte einen Drachen überlebt! Unterdessen regte sich der erste Soldat. Es war ein komisch bekleideter, mit Fellen und Fläschchen an seinem Gürtel. Er ging in die Richtung vom Jungen und schwing seine große Armbrust über die Schulter. Kurz vor ihm blieb er stehen und blickte auf ihm herab. »Danke, jetzt kann ich mich Drachentöter nennen! Und ganz nebenbei habe ich die nervige Bestie, welches andauernd unser neues Frischfleisch stiehlt, um es dann zu verstecken, bis wir weg sind, aus den Weg geräumt.« Der Soldat drehte sich um und rief einen anderen Soldaten zu sich und gab ihm Befehle »Kette ihn zu den Anderen und Peitscht ihn aus. Sie sollen wissen, was passiert, wenn man versucht zu fliehen.« Der unterstellte Soldat nickte knapp und führte den Jungen fort, welcher nun entsetzt in die Leere starrte.«

Valiel befeuchtete seine Lippen. Die lange Geschichte hat seine Lippen trocken werden lassen und sie fühlten sich wie Pappe an. Währenddessen stand Christopher auf »Ich wusste es!«

»Es ist nur eine Geschichte!« argumentierte Chrin »Das kann sich irgendein Geschichtenerzähler mal spontan ausgedacht haben, um seine Zuhörer nicht mit langweiligen Märchen zu langweilen.«

Beide wussten nun, dass niemand seinen Standpunkt wirklich beweisen konnten. Deshalb wurden ab dem Zeitpunkt nur noch mäßig logisch argumentiert. Nicht jeder Soldat konnte ein von Elben geschmiedetes Schwert besitzen, noch konnte ein einziger Kampfmagier allmächtig sein. Aber das war alles egal und sie stritten noch den ganzen weg über.

Als Valiel, mit müden Ohren, wieder zuhause ankam, lief er die Treppen hoch und ließ sich in sein Bett fallen. Das Training war anspruchsvoller geworden und es wurde fast jedes mal alles von ihm abverlangt. Aber der gemütliche Strohsack danach ist unbezahlbar! Während er da lag, kamen ihm die Worte von Thorsten wieder in den Sinn. Er konnte es immer noch nicht richtig fassen, was er da gesagt hat. Minuten vergingen, wie das Licht, der untergehenden Sonne und langsam wurden die Gedanken immer abstrakter und unlogischer. Es liefen Dialoge in seinem Kopf ab, die niemals geführt werden würden und Ideen wurden ausgebaut, die niemals machbar sein würden. Aber dank der Stimme seiner Mutter, die ihn zum essen rief, wurde er wieder zurückgeholt und ließ die wirren Gedanken zurück. Auf den Weg nach unten in die Küche, beschloss er, dass es das beste sei, das Gespräch mit Thorsten, nicht zu erwähnen. Seine Eltern würden sich, wie immer, zu viele Sorgen machen und es jedem weitererzählen. Er erinnerte sich noch zu gut an die Reaktionen, als er ihnen mitteilte, dass er Schmied werden wolle. Sein Vater wollte ihn noch überreden mit ihm sein Verkaufsstand zu betreiben. Unten angekommen setzte er sich neben seinem Vater, der seiner Frau von lustigen Kunden berichtete. An diesem Tag waren es viele gewesen und sie konnten noch spät in den Abend darüber schmunzeln. Dies war eine der kostbaren Momente, die es bei Valiel nicht zuhauf gab. Klar hatte er den Schmiedemeister als Freund, aber den sah er nur, wenn er bei der Arbeit war und über Themen, die in seinem Alter relevant sind, konnte er sich auch nicht wirklich unterhalten. Schließlich verstanden sie sich ja auch nur so gut, weil Valiel gutes Geschick zeigte und nicht, wie seinen früheren Mitlehrlingen den Ofen aus gehen lies. Klar waren da noch seine neuen Freunde, mit denen er sich seit dem Kampfsport ziemlich gut verstand. Aber nur, weil sie ihn akzeptierten, hieß das noch lange nicht, dass die anderen Jugendliche ihn akzeptierten und so blieb es, wenn er sich dazu entschied doch mal bei ihnen zuzustoßen, wie beim alten. Wenn er es sich genauer überlegte, war es die Arbeit und der Sport, was seine Gedanken dazu brachte gegebene Tatsachen auszublenden. Auf welche Freunde konnte er sich Allezeit verlassen?

An einem frischem Herbstmorgen schlürfte Valiel durch den Wald und begab sich auf die Suche nach einem gemütlichen Lagerplatz. Seine Schritte hallten durch den Wald, als er unter den Laubbäumen auf die trockenen Blätter trat. Viele Bäume begannen sich schon vollends zu färben und machten den sonst so grünen Wald, zu einer schönen Abwechslung, bunt. Es ist schon merklich kälter geworden, sodass Valiel sich dazu entschied, lieber etwas wärmeres anzuziehen, als nur ein dünnes Oberteil. Mittlerweile war er mit seiner Entscheidung zutiefst zufrieden. Die Bäume haben die nächtliche Kälte gut gespeichert und kühlten die Umgebung noch weiter, wobei die Höfen sofort von den Sonnenstrahlen aufgewärmt wurden. Valiel sah sich nach Vertiefungen um, in denen er leichter unbemerkt bleiben konnte. Mit etwas Glück würde er große Bäume finden, dessen Wurzeln am Abhang bereits einen guten Unterstand bieten. Aber weit und breit sah er keine einzige Vertiefung, die erwähnenswert tief genug war, um nicht gesehen zu werden. Als seine Geduld bereits zu bröckeln begann, hörte er gerade eben ein leises platschen. Es drang weit durch den Wald und war daher kaum wahrzunehmen. Er riet die Richtung, aus der das platschen, gekommen war und folgte ihm. »Ein Lager in der nähe von Wasser ist immer eine gute Idee. Vielleicht sieht das Gelände dort besser aus.« dachte Valiel laut, als er über ein paar umgestürzte Bäume kletterte. Nun konnte er auch fließendes Wasser hören und bestätigte seine Richtung in die er Wanderte. Er entdeckte schon eine Kuhle mit Schlamm, welche etwas von dem Sonnenlicht reflektierte. Doch beim genaueren hinsehen bemerkte er, dass dieser komplett aufgewühlt und voller Hufen abdrücke war. »Scheiße, Wildschweine!« Valiel nahm es als Warnung und beschloss sein baldiges Lager mit ein paar Verteidigungsmaßnahmen zu versehen. Schleunigst schritt er weiter, um ein unerfreuliches Treffen zu vermeiden. Das rascheln von Laub und knacksen von Ästen, welches von seinen Stiefeln ausging, erfüllte den Wald. Wenn das Wildschwein hinter ihm her wäre, würde er es nicht bemerken. Aber zu diesem Zeitpunkt wollte er lieber ein wenig Abstand gewinnen und lief ein paar hundert Schritt. Er schlug ein paar Äste zur Seite, die ihm im Weg standen. Als er gerade einen blätterreichen Ast beiseite schieben wollte, begann sein Herz ein kleinen Augenblick stehenzubleiben. Ausgerechnet jetzt, hier, hinter diesem Ast stand ein gut gewachsener Keiler, welches anscheinend genauso überrascht war, wie er. Es überlegte keine Sekunde, neigte den Kopf und begann mit den Hufen zu scharren. »Verdammte Scheiße!« Valiel geriet in Panik. Er lief rückwärts, mit dem Rücken die Blätter beiseite schiebend, zurück. Als er ein wenig Distanz aufgebaut hatte, blickte er sich nach einer guten Erhöhung um, denn das war, was sein Vater ihm auf den Weg gegeben hatte.

Wenn du auf ein Wildschwein triffst, bleibe ruhig und halte Ausschau nach einer höher gelegenen Stelle. Dann versuchst du es einzuschüchtern, in dem du es anbrüllst, dich groß machst und eventuell mit einem Stock gegen etwas hämmerst.

Na das mit der Ruhe habe ich ja super geschafft…

Es viel ihm sofort ein Baum mit dicken niedrigen Ästen auf. Er machte kehrt und rannte auf ihn zu. Das Wildschwein folgte grunzend, schnellen Schrittes. Valiel erinnerte sich währenddessen weiter an dem Ratschlag. „Hey! Geh weg!“ so wird das nichts „HEEEY! HEEY GEH WEG!!!“ peinlich…

Endlich am Baum angekommen, sprang er zum nächst, dicken, erreichbaren Ast und zog sich hoch. Das Wildschwein wurde langsamer und kreiste um dem Baum herum. „HEEY GEH WEG!!“ Es grunzte zur Antwort. Hätte Valiel einen Stock gehabt, hätte er noch damit geschlagen, aber die Äste um ihn herum waren alle entweder zu dünn, oder viel zu dick. Wohl oder übel musste er es, zum Leidwesen seiner Stimmbänder, weiter anbrüllen. Es vergingen einige Minuten, bis der Keiler endlich seine aussichtslose Stellung aufgab und verschwand. Nachdem er sich sicher war, dass er allein war, kletterte er hinab und ging seinen weg, den er vor der kleinen Unterbrechung eingeschlagen hatte, weiter. Seine Abenteuerlust hatte er bereits verloren. Er wollte nun endlich eine Stelle für sein Unterschlupf finden.

Er nahm sich ein Apfel aus seiner Tasche und biss hinein. Die ganze Aufregung forderte sein Tribut. Nach einer ganzen Stunde Wanderschaft stießen Felsen aus dem Boden hervor und Valiel musste aufpassen wo her hin trat, um nicht zu stolpern. Aber er versprach sich davon vielleicht eine Höhle finden zu können. Also suchte er die größten Felsen nach Vorsprüngen ab, die ihm vor den meisten Umwelteinflüssen schützen könnte. Die Zeit verging und Valiels Zeitsinn meldete sich. Er blickte in den Himmel, oder eher gesagt unter ein Blätterdach, und suchte die Sonne. Er fand sie eine Handbreite vor Untergang.

Das nächstbeste sollte ich nehmen. Ansonsten stehe ich im Dunkeln…

Er richtete sein Blick wieder nach unten und traf auf eine interessante, mit Moos bedeckte, Felsformation. Sie wurde sogar durch ein Loch im Blätterdach von der Sonne angestrahlt. Valiel nahm es als Einladung und schlenderte zu den Felsen hin. Beim näherkommen viel ihm auf, dass die Felsen fast ein Kreis formten. Einer hätte gefehlt um ihn komplett zu machen. Er ging hinein und fand sich tiefer in der Erde wieder, als wenn er draußen stände. Es hatte zwar kein Felsvorsprung, aber die anderen Felsen würden helfen eine Art Dachkonstruktion zu halten. Valiel nickte zufrieden.

So sei es. Hier bleibe ich! Solch ein Rundumschutz werde ich nicht noch einmal finden.

Er nahm die alte Plane, die er sich vor seiner Wanderung, aus der Abstellkammer geliehen hatte und breitete sie auf dem Boden aus. Zu seinem Leidwesen musste er feststellen, dass die Motten schon ihren Spaß hatten und einige Löcher hinein gefressen haben.

Das muss jetzt ein Blätterdach unterstützen… Naja, ich besorge erst einmal ein paar Stöcke, damit die Plane straff ist.

In der Umgebung fand Valiel recht schnell, viele passende Stöcke und Äste, die für seinem Vorhaben wie gemacht schienen. Nebenbei bemerkte er noch weitere Felsformationen, die ähnlich groß waren, wie seine. Aber, ob sie so waren wie seine, konnte er aus der Entfernung nicht sehen. Er beschloss, das das bis morgen warten kann und stapfte mit seinem Armvoll Gehölz zurück, zu seinem Bau.

Als Valiel den letzten Knoten fest zurrte, schritt er zurück und betrachtete sein Meisterwerk, welches man so gut wie nicht sehen konnte. Das Zusätzliche Blätterdach leistete seinen Dienst auch sehr gut als Tarnung. Das Lagerfeuer wurde gerade noch von einem Stück Fels verdeckt. Von außen würde man das leicht übersehen können, wenn überhaupt jemand vorbeischlendern sollte.

Man konnte bereits die ersten Sterne sehen, als Valiel sich auf den Felsen lag und den Abend genoss. Der Tag war anstrengend und nicht ganz einfach gewesen. Allein sich von seinen Eltern loszureißen war unangenehm gewesen. »Was willst du dort denn?«, »Das ist gefährlich!« waren die Worte, die sie ihm mitgegeben haben. Aber das war jetzt geschafft und Valiel zwang sich, nicht daran zu denken. Er mochte das hier und jetzt genießen. Das zwitschern der Vögel wurde weniger und erste Fledermäuse ließen sich hören. Die einbrechende Kälte ausblenden, verfiel er in seine üblichen Wachträume. Der Sternenhimmel war voll Schönheit und zog Valiels Blick magisch auf sich. So schön die Sterne dann auch waren, mussten sie rechtzeitig dem Mond weichen. Er stieg zwischen zwei Baumkronen empor, sodass Valiel ihn bereits gut Beobachten konnte.

Das Lagerfeuer gab ein knacksen von sich, welches Vaiel wieder zu sich brachte. Er durfte das Lagerfeuer nicht komplett erlöschen lassen. Schließlich wollte er nicht ganz im kalten schlafen. So raffte er sich auf und warf den Schleier, der Müdigkeit, von sich. Den Blick auf einen kleinen Buckel im Felsen gerichtet, den er für das Hochklettern genommen hatte. Plötzlich vernahm er im Blickwinkel zwei orange Lichter in der Ferne. Sobald er seine Augen fokussiert hatte waren sie aber auch schon fort. »Was zum ...« Seinem Verstand anzweifelnd, blickte er noch immer in die Richtung, in der er dachte die Täuschung gesehen zu haben. Doch die Bäume blockten jegliches Licht und hinderten Details zum Vorschein zu kommen. Er überlegte kurz was es sein könnte und beschloss es bei einem Hirngespinst zu belassen. Die Idee, dorthin zu gehen und nachzusehen, verwarf er aus dem gleichen Grund, warum er nichts weiteres sehen konnte. So kletterte er hinab und fütterte das Feuer mit neuem Holz. Als das Feuer wieder etwas größer wurde, machte er es sich unter seinem Dach gemütlich. Das Feuer hielt die kälte bestens fern und der Fels gab die gespeicherte Wärme vom Feuer an Valiel weiter. Es dauerte nicht lange, bis der Tag seinen vollen Tribut forderte und versetzte den Jungen in einen tiefen schlaf.  

»Hast du je einen Drachen gesehen?« 

»Hä, was? Nein...«

Valiels Gedanken wurden mit einem Schlag zerwühlt. Es spielten sich Kindheitserinnerungen vor seinen Augen ab. Viele wollte er am liebsten vergessen, aber gerade sie blieben ungewöhnlich lang. »Wieso sehe ich das?« 

Die Antwort blieb aus. Währenddessen wurden seine Gedanken weiter zu brei zerstampft und allerlei Erinnerungsstücke rasten an ihm vorbei. Valiels Versuche, dagegen anzukämpfen, wurden nur mit eintretende Krämpfen belohnt. Von den Schmerzen gefoltert entschied er, oder eher gesagt war er gezwungen, aufzugeben. Er schrie auf. Er wusste, niemand wird ihn hören, aber es war das letzte was von seinem Willen übrig blieb.

»WIESO ANTWORTEST DU?«

Valiels Kopf pochte auf. Die Stimme war lauter, als das, was Valiel jemals gehört hatte. Sie war tief und rau. Sie ließ alles erzittern, wie der Donner eines Blitzes.

»Geh raus!«

»WIESO FOLGST DU MIR?«

»Ich hab keine Ahnung! Was ist das?«

Valiel versagte seine traurigen Emotionen zurück zu halten und fing an zu schluchzen. All jene Gedanken, die er Jahre lang zu vergessen versuchte, waren mit einem Schlag auf ihn nieder geprasselt. All jene Demütigen und Schläge, die er verdient und und unverdient, erleiden musste. Waren nun präsent, als wäre es gestern gewesen.

Ein Seufzer ertönte in seinem Geist. Die Stimme war nun nicht mehr so laut. Doch war sie gleich tief und rau. 

»...Du hast keine Ahnung… Du weißt es nicht… Du bist nur ein Junge, der nicht weiß, in welcher Welt er lebt…«

Es klang, als sei sie verwirrt und fassungslos. Valiel vertiefte sich dabei unvermindert weiter in seiner Trauer. Jedoch bemerkte er, wie es um ihn ruhiger wurde.

»Es tut mir leid.«

Er blieb zurück in einer kalten schwarzen Welt, die im Kontrast des geschehenen so ruhig  und friedlich schien. 

 

Valiel wurde in seinen schweißnassen Klamotten wach. Sein Kopf dröhnte vor schmerz, als hätte er den Tag zuvor zu viel selbstgebrannten Schnaps seines Schmiedemeisters probiert. Doch im gegensatz zu dem Schnaps, konnte er sich an gestern erinnern und zu seinem verdruss auch an seinen Traum. Die Szene spielte sich erneut in seinem Kopf ab. War das wirklich nur ein Traum? Valiel drehte sich auf seinem Schlafplatz zur anderen Seite, nur um festzustellen, dass die Sonne bereits fast ihren Höhepunkt erreicht hatte. Doch zum aufstehen konnte er sich nicht antreiben. Seine Gedanken waren ungeordnet und wenn er aufstehen würde, wüsste er nicht, was er danach machen sollte. 

Erst gegen Nachmittag, als sich sein Magen meldete, wurde ihm bewusst, was er zu tun hatte. Er zwang sich hoch und griff nach seinem Wasserschlauch. Er trank ein paar große Schlücke und durchsuchte daraufhin seinen Rucksack nach Essbarem. Ein Stück hartes Brot und ein Apfel bildeten seine Mahlzeit. Nicht unbedingt sättigend, aber durchaus ausreichend. Nach dem Essen fühlte Valiel sich, so gut wie ausgewechselt. Er erinnerte sich daran, als er unterzuckert gewesen war und alles was er gebraucht hat, war Essen und Trinken. Jedoch waren die Kopfschmerzen noch immer leicht präsent. Er stand auf, um sich zu strecken, als er bemerkte, dass das Moos auf dem Felsen an ein paar stellen merkwürdig zerrissen war und vereinzelt Stücke fehlten. Was ist hier passiert? … Irgendwer, nein, irgendwas war hier… Ich muss hier weg! Er umrundete einmal die Felsformation und fand keinerlei hilfreichen hinweise. Er hatte mit Fußspuren gerechnet, die ihm auskunft über das Etwas, nein, die Stimme geben würde. Stattdessen fand er nur glatt gestrichene Erde. Sie muss hier gewesen sein! Aber was wollte sie von mir? »Hast du je einen Drachen gesehen?«… Was zur Hölle… All das ergab für Valiel keinen Sinn. Vielleicht will ich auch den Sinn nicht finden, wenn es mit Drachen zu tun hat. Der Drang zu fliehen war sehr präsent. Dieses Fleckchen Erde wurde minute zu minute unheimlicher. Aber ich lebe noch… Sie hat mich nicht umgebracht, nicht mal angerührt… und doch hat sie es. Dadurch verschwand Immerhin die Todesangst. Er würde hier wahrscheinlich nicht sterben, nicht nachdem, was letzte Nacht passiert ist. Valiel blickte in den Himmel und musste feststellen, dass es für den Heimweg nun zu spät wäre. Es wäre auf halbem Weg bereits dunkel gewesen. Eine Nacht würde er noch bleiben müssen. Wenn die Stimme mich holen kommt, dann tut es auch nicht zur Sache bei, ob ich hier, oder woanders bin… 

Er beendete seine Untersuchung fast erfolglos. Das Moos ließ lediglich ausschließen, dass es sich um ein sehr kleines Tier handelte. Bleibt noch die Stelle, wo die orangen Lichter waren. Valiel kletterte auf seinen Felsen und rief sich die Erinnerung an die Lichter vor Augen. Sein Blick blieb auf einen weiteren Fels hängen. Sie hatte hier kaum den Boden berührt, als wollte sie keine Spuren hinterlassen. Der Fels da passt doch perfekt!

Beim verdächtigen Fels angekommen, fand er nun, unverhofft, kein Moos. Der Fels sah nur wie ein stinknormaler Fels, mit Steinspuren, aus. Doch als er den Boden absuchte, fand er einen großen und tiefen Abdruck einer Pfote mit langen Krallen. Die Krallen mussten sich tief in die Erde gegraben haben, so tief wie die kleinen Löcher waren. Scheiße 

 

Valiel saß am Lagerfeuer und beobachtete die Flammen. Zu seiner Rechten lag ein Stock an dem er sein Taschenmesser mit einer Schnur befestigt hatte. Die Sonne war bereits untergegangen. Er war sich in den letzten Stunden nicht Sicher, ob es die Beste Idee war an diesem Ort zu bleiben. Doch zu jenen Zeitpunkt, als die Sonne unterging, war die Entscheidung zwangsläufig gefällt und er gab sich dem hin was er diese Nacht auffinden würde. Nur dieses Mal wollte er sie sehen, die Stimme, die ihn die Nacht zur Hölle gemacht hat. Und so verstrichen die Stunden. Valiel viel die außergewöhnliche Ruhe auf, die in dem Wald herrschte. Bei Gewitter war es genauso, aber es ist keine Wolke am Himmel. Irgendwas ist heute anders… Vielleicht liegt es ja an dem, was ich gleich sehen werde. 

Weitere Stunden vergingen…

 

Valiel sah von oben auf einen Jungen herab. Er lag zusammengekauert in einer Sphäre aus schwarz. Der Junge schien angenehm zufrieden zu sein. Seine Brust hob und senkte sich langsam, während den tiefen Schlaf genoss. Er näherte sich diesem Jungen, ohne dieses gewollt zu haben. »Dieser Junge bist du.«

Valiels Geist ging in den Körper des Jungen und fühlte nun jene Zufriedenheit und Schlief binnen Sekunden ein.

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Simon Am 09.04.2019 um 18:27 Uhr
Mir ist bei nochmaligem lesen dieses übrige Wort noch aufgefallen:

Schlafsäcke raus und Zelte raus ( das ist mindestens ein raus zuviel ;))
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milly2804 Am 04.08.2018 um 1:09 Uhr
Ich finde es eine gute Geschichte, sie klingt sehr interessant und spannend. dennoch würde ich noch einmal drüber lesen, da einige Formulierungen noch keinen Sinn machen. Es lohnt sich aber auf jedenfall daran weiter zu schreiben.
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Informatikfee Am 24.03.2018 um 22:24 Uhr
Valiel ist ein Schwächling, Muttersöhnchen und Träumer.

So wie ich. Find ich gut.
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Strati (Autor)Am 24.03.2018 um 22:42 Uhr
Freut mich, dass es dir gefällt! Aber Menschen ändern sich :P
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Simon Am 21.03.2018 um 0:54 Uhr
Ich sag: I N T E R E S S A N T ! :)
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Simon Am 23.03.2018 um 17:43 Uhr
@Strati Schön - gerne. :)
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Strati (Autor)Am 23.03.2018 um 17:07 Uhr
Danke! Das motiviert mich sehr weiter zu schreiben! :)

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Kapitel: 5
Sätze: 1.121
Wörter: 13.575
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Kurzbeschreibung

Wenn ein Mann den König stürzt und das Leben vieler Menschen zerstört, wird er unweigerlich auf Widerstand stoßen, mit dem er nicht rechnet.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Abenteuer auch im Genre Fantasy gelistet.