Wer sitzt so spät in Sonn und Wind?
Es sind meine Freundin und ich an der Lind;
Ich hab den Kühlbeutel wohl im Arm,
Ich fass ihn sicher, mir ist zu warm.
Meine Freundin, was birgst du so bang dein Gesicht? –
Siehst du, Freundin, den Jungen nicht?
Den Jungen, dessen Gesicht einem Model glich? –
Mädel! Du hast ‘nen Sonnenstich! –
„Du schöne Frau, komm geh mit mir!
Ein kühles Eis spendier ich dir;
Lass uns gehen, ab zum Strand!
Du siehst umwerfend aus in deinem Gewand!“ –
Meine Freundin! Meine Freundin! Und hörest du nicht?
Was er mir da leise verspricht? –
Sei ruhig, bleibe ruhig du Mopp!
Die Hitze … steigt dir zu Kopf! –
„Willst feine Dame du mit mir gehen?
Meine Rosen sollen dich warten schön,
Meine Rosen werden uns führen zum Rhein,
Und wiegen und tanzen und singen uns ein!“ –
Meine Freundin, meine Freundin, und siehst du nicht dort?
Den Jungen, am kühlen Ort? –
Meine Liebe, meine Liebe, ich seh‘ es genau:
Es ist der junge Mann, mit seinem Wauwau. –
„Ich liebe dich, mich reizt deine schöne Gestalt;
Ich will dich beschützen, vor aller Gewalt!“ –
Meine Freundin, meine Freundin, er allein da stehen!
Und ich will zu ihm gehen! –
Mich grausest; ich gehe geschwind,
Mit dem Beutel im Arm, zur nächsten Lind
Erreiche die Linde mit Mühe und Not;
Doch meine Nerven und Geduld waren tot!
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