Forum > Schreibwerkstatt > Schreiben Allgemein > Warum schreibst du das? Kleine Frage-Antwort-Runde

Warum schreibst du das? Kleine Frage-Antwort-Runde

Am 30.12.2017 um 22:48 Uhr

Ich starte diesen Thread mal weil ich bisher auf anderem Wege kaum Erfolg hatte und die Leute, die mir die Fragen beantworten hätten können, nicht erreichte. Vielleicht kennt ihr das ja: Da lest ihr eine Geschichte oder Fanfiction und wundert euch, warum der Schreiberling bestimmte Dinge so oder so geschrieben hat. Doch ihr habt euch nicht getraut, das anzusprechen oder ihr habt es angesprochen, auf die Frage jedoch keine wirkliche Antwort erhalten.

Dieser Thread soll ein Ort sein, um solche Fragen loszuwerden - und um sie zu beantworten. Wenn ihr euch schon immer gefragt habt, was Leute an Crackpairings finden - oder ihr ein Crackpairing mögt, euch das Unverständnis dafür stört und ich gerne mal erklären würdet, was euch fasziniert; wenn ihr bestimmte Tropes nicht versteht oder bestimmte Tropes mögt und sagen würdet, warum, oder oder oder - dann ist hier euer Platz.

Damit hier ein freies Klima herrscht, in dem auch Parteien miteinander reden, die sonst nur schwer ins Gespräch kämen, würde ich gerne - wenn das von Modseite aus okay ist - folgende Regeln festlegen:

1.) Der Thread ist für Fragen und Antworten gedacht. Sicher werden Fragen nicht ohne Hintergrundgedanken gestellt und für Antworten gilt dasselbe. Dennoch sollte Kritik an und eine breite Diskussion über bestimmte(n) Fragen oder Antworten unterbleiben. Das Gleiche gilt für Mutmaßungen. Fragen sollten nur von jenen beantwortet werden, die die gefragte Sache tatsächlich schreiben oder schon mal geschrieben haben.

2.) Bitte formuliert sowohl Fragen wie auch Antworten fandomübergreifend. Beispiel: Mit "was findet ihr an Drarry so spannend?" kann jemand, der nicht im Harry Potter Fandom ist, nichts anfangen. Besser wäre: "Was findet ihr an Pairings zwischen Figuren, die im Canon Feinde sind, so spannend?"

3.) Natürlich dürfen Fragen gerne mehrmals beantwortet werden und es ist auch gestattet, Fragen einzubringen, die ihr euch nicht selbst stellt, aber die ihr beantworten könnt und von denen ihr glaubt, sie könnten andere interessieren.

Alles klar soweit? Dann hoffe ich, dass der Thread durchgeht und viele, viele Fragen eine Antwort finden.

Zuletzt bearbeitet: Am 30.12.2017 um 23:23 Uhr von GreenQuill
#1
(Threadersteller)

Am 31.12.2017 um 0:21 Uhr

Okay, nach dem offiziellen Eingangspost komme ich jetzt mal mit meinen Fragen. Oder besser gesagt einem Teil davon. (Es ist Mitternacht, ich bin müde und kann nicht mehr formulieren). Mehr Fragen werde ich dann noch reineditieren.

Also mich würde folgendes interessieren:

  1. In vielen Fanfics, gerade zu Feindes-Pairings, sind die Figuren oftmals anders dargstellt als im Original (der Rassist z.B. ist eigentlich gar nicht rassistisch, der Schülermobber meinte es nicht so). Mich würde interessieren: warum ändert ihr die Figuren ab?
  2. Die meisten Fanfic-Romanzen kommen sehr schnell dahin, dass die Charaktere verliebt sind (meist schon im ersten Kapitel). Wie kommt ihr zu diesem Tempo? Also warum schreibt ihr das an dieser Stelle und nicht später?
  3. Warum verwendet ihr Dinge wie [FLASHBACK], [FLASHBACK ENDE], -Charakter X's POV-; "reden", *denken*, ~parsel~,... in euren Geschichten?

okay, das waren die ersten drei Fragen. Mehr kommen wie gesagt demnächst

 

#2

Am 31.12.2017 um 9:37 Uhr

Warum werden Entführungen, Vergewaltigungen, usw oft romantisiert und es kommt Liebe dabei raus, bzw die Liebe ist erzwungen, aber es ist trotzdem Friede Freude Eierkuchen?

Das gleiche ist mit vollkommen falsch dargestellten psychischen Krankheiten wie z. B. Depressionen problematisch. Es wird oft romantisiert. Dabei gibt es nichts Romantisches an Krankheiten wie diesen und außerdem wurde vorher oft falsch recherchiert. Mir ist klar, dass sich solche Krankheiten bei jedem anders äußern, aber wenn sie total verdreht werden, sodass sie in den Plot passen ist das auch keine Entschuldigung mehr.

#3

Am 30.03.2018 um 20:23 Uhr

Hm warum die meisten Fanfiction-Romanzen, bereits im ersten Kapitel da schon die Charaktäre verliebt sind?

Keine Ahnung? Ich bin eher der Typ der alten Schule, sprich ich lasse mir Zeit. Andeutungen, dass sich etwas zischen den beiden Entwickeln wird, ja sonst ist es ja keine Romance, so wie bei einer Abenteuergeschichte schnell klar wird, dass die Charaktäre ein Abenteuer erleben werden, denn ich halte nichts davon, wenn Kapiteln lang die eigentliche Hauptkategorie, nicht zu finden ist. Also bei einer Abenteuergeschichte soll schnell klar sein, dass dies dort hin gehört, so wie bei einer Since Fiction, dies eben klar sein soll.

Ich hoffe ihr könnt mir folgen, denn manchmal kann ich mich etwas schwer ausdrücken. Doch zurück zur Frage. Wie gesagt, Andeutungen, welche Charaktäre nun das Liebespärchen sind, kommen schon zum Schluss des ersten Kapitels vor. Doch die eigentlichen typischen Symptome, wie Schmetterlinge im Bauch und auf Wolke 7 schwebend, die kommen nach und nach. Frühestens im 3. Kapitel, spätestens im 5. Kapitel. Wobei bei meinen Geschichten eh immer einer der beiden Charaktäre derjenige ist, der entweder ne ziemlich lang, lange sehr lange Leitung hat, oder sich gegen diese Gefühle sträubt, weil er oder sie nicht dem Idealbild entspricht, oder in ganz jemand anderes verliebt ist, oder noch einer alten Liebe hinter her trauert, usw. Und da braucht halt die Liebe etwas mehr Zeit.

 

Zu der Frage Flashback: Ich verwende diese immer, wenn die Details der Erinnerung wichtig für die Handlung ist/ sind. Dabei kann ein Flashback schon mal ein ganzes Kapitel lang sein.

Denn Flashback an sich mache ich dann immer durch eine andere Schrift kenntlich. Das mit der Ankündigung mache ich nie. Wieso? Weil es mich selbst als Leser nervt wenn so etwas in der Geschichte vor kommt, und dabei denke ich mir, meistens jeden Falls. >>Wow! Wohl keine andere Idee gehabt, wie man diese Rückblende anders kennzeichnen kann! Sehr hingebungsvoller Autor! Du bist mit voller Leidenschaft dabei!<<,

Zu der Frage Feindpaarings: Ich finde es generell sehr mutig wenn jemand einen Charakter anders darstellt, als er eigentlich ist. Bzw. die Charaktereigenschaften besser betont die in der Serie, oder im Buch nur angedeutet werden. Bestes Beispiel Seto Kaiba. Überwiegend ist er der eiskalte, undurchschaubare Firmenchef, doch bei seinem Bruder zeigt er Herz, dies wird so oft in der Serie oder auch im Manga angedeutet. Und ich finde es dann sehr interessant, wenn ein Autor/rin diese versteckte Seite, dann in der Ff besser betont. Egal ob es sich jetzt um ein Feind-Paaring handelt oder nicht.

@Kyokori:

Das Krankheiten anderes dargestellt werden, als sie in Wirklichkeit sind, dies machen nicht nur Autoren von Ff`s. Hollywood machts doch ständig vor. Häufig sind jene Charaktäre die in Psychothrillern oder in Horrorfilmen mordend durch die Gegendziehen, meistens Menschen die eine Shitzophrenie, eine emotionale instabile Persönlichkeitsstörung (Borderline), oder eine disoziative (früher multive) Persönlichkeitsstörung haben. Und darüber regt sich offensichtlich keiner auf, bzw. finden es die meisten in Ordnung. Ich bin mir sicher dass sich die wenigsten Besucher bei dem Horrorfilm Split, wirklich sich im Nachhinein Gedanken gemacht haben, ob Menschen mit diesem Krankheitsbild wirklich so drauf sind. Also wenn man eine Krankheit dämonisieren kann, um damit einen tollen Film, oder eine tolle Geschichte zu schreiben, dann kann man auch eine Krankheit romantisieren. Beides finde ich nicht in Ordnung, weil es dem was diese Menschen wirklich haben nicht gerecht wird. Doch da machen sich halt die wenigsten Gedanken darüber, ob dies jetzt ethisch vertretbar ist oder nicht.

Am 17.05.2018 um 19:30 Uhr

Das gleiche ist mit vollkommen falsch dargestellten psychischen Krankheiten wie z. B. Depressionen problematisch. Es wird oft romantisiert. Dabei gibt es nichts Romantisches an Krankheiten wie diesen und außerdem wurde vorher oft falsch recherchiert. Mir ist klar, dass sich solche Krankheiten bei jedem anders äußern, aber wenn sie total verdreht werden, sodass sie in den Plot passen ist das auch keine Entschuldigung mehr.

Das Krankheiten anderes dargestellt werden, als sie in Wirklichkeit sind, dies machen nicht nur Autoren von Ff`s. Hollywood machts doch ständig vor. Häufig sind jene Charaktäre die in Psychothrillern oder in Horrorfilmen mordend durch die Gegendziehen, meistens Menschen die eine Shitzophrenie, eine emotionale instabile Persönlichkeitsstörung (Borderline), oder eine disoziative (früher multive) Persönlichkeitsstörung haben. Und darüber regt sich offensichtlich keiner auf, bzw. finden es die meisten in Ordnung. Ich bin mir sicher dass sich die wenigsten Besucher bei dem Horrorfilm Split, wirklich sich im Nachhinein Gedanken gemacht haben, ob Menschen mit diesem Krankheitsbild wirklich so drauf sind. Also wenn man eine Krankheit dämonisieren kann, um damit einen tollen Film, oder eine tolle Geschichte zu schreiben, dann kann man auch eine Krankheit romantisieren. Beides finde ich nicht in Ordnung, weil es dem was diese Menschen wirklich haben nicht gerecht wird. Doch da machen sich halt die wenigsten Gedanken darüber, ob dies jetzt ethisch vertretbar ist oder nicht.

Ich fühle mich da mal angesprochen, da ich schon seit längerer Zeit Geschichten schreibe, in denen solche Erkrankungen eine recht große Rolle spielen.

Ich für meinen Teil behaupte mal, dass ich aus persönlichen Gründen einigermaßen gut mit der Thematik psychischer Erkrankungen Bescheid weiß. Ich habe Fachbücher gewälzt, entsprechende Foren durchgeguckt, stehe mit verschieden erkrankten Menschen in persönlichem Kontakt, und ja, egal ob Depression, Borderline oder Psychose, all so was sieht einfach bei jedem so weit anders aus, dass man nicht mal eben so sagen kann: "Das ist so aber falsch."

Aber ich verstehe schon, was du meinst, ich sehe das oft bei Krimi-Serien, wo dann teils doch recht unsensibel und schlecht recherchiert an die Thematik rangegangen wurde. Da merkt man dann schon eine gewisse ... Sensationsgeilheit (?) der Serienmacher, und ich denke, die gibt es auch bei Autoren. Sensationslust und dabei keine Ahnung, da kommen dann diese Geschichten raus a la "Seme entführt Uke, vergewaltigt ihn, und Uke kriegt das Stockholm Syndrom, weil das so 'kawaii' kommt", etc.

Wenn ich über solche Dinge schreibe, und das tue ich nun mal oft, dann hab ich diese Klischees und Gefahren mit im Kopf und versuche, nicht in dieselbe Falle zu tappen, hoffend, dass mir das auch gelingt. Einfach ist es nicht, aber ich habe mich nun mal dafür entschieden, solche Thematiken zu schreiben, und ich werde auch noch eine ganze Weile dabei bleiben, denke ich, weil mich dieses Thema aus verschiedenen Gründen sehr festhält.

Ob ich da irgendwo "romantisiere"? Nun ja, ich wage einfach mal die Behauptung, dass gerade einige chronische psychische Erkrankungen nicht nur negative Seiten haben. Jeder Schatten hat auch eine Lichtseite, beispielsweise haben manche Erkrankte durch ihre Erfahrungen mit der Krankheit ein größeres Verständnis für andere, denen es auch nicht gut geht. Oder die Erkrankung bewirkt neben Schmerz und Leid auch eine kreative Ader, um alles zu verarbeiten, bei der dann teils berühmte Kunstwerke, Lieder oder anderes entstehen. Wenn ich nun also beschreibe, wie ein psychisch Kranker die "Lichtseiten" seines vielschichtigen Problems entdeckt, ich denke nicht, dass das bloße "Romantisierung" ist. Klar, sicher gibts solche platten Geschichten wie "Depressiver wird durch romantische Liebe plötzlich geheilt" oder so was, aber das ist dann möglicherweise auch von so niederer Qualität, dass ich es gar nicht erst lesen und ernst nehmen würde.

Und ja, ich schreibe romantischen Content, bei dem einer der Liebenden psychisch nicht gesund ist. Weil mich der Plot reizt, die ganze Geschichte der Gefühle, der Höhen und Tiefen, Glückstaumel und Abstürze, und wie beide Partner damit und miteinander umgehen. Das ist das Thema der Geschichte, die Krankheit des Partners und der schwierige Umgang damit.

Jede spannende Geschichte lebt doch von der Intensität der beschriebenen Probleme. Und ob ich da jetzt einen fiesen Antagonisten habe, der mit seiner Drachenarmee nach der Weltherrschaft strebt, oder einfach eine heftige Krankheit, die dafür sorgt, dass es im Leben der Charaktere genug Komplikationen für einen fesselnden Plot gibt, ich habe in jedem Fall ein Problem, das es zumindest ansatzweise zu lösen gilt. Und nein, der Partner meines erkrankten Charakters heilt ihn nicht mal eben so, auch wenn er sich das manchmal sicher wünscht.

Sorry für den Roman ^^° Ich hoffe, ich konnte das irgendwie beantworten.

Am 18.06.2018 um 20:22 Uhr

Warum verwendet ihr Dinge wie [FLASHBACK], [FLASHBACK ENDE], -Charakter X's POV-; "reden", *denken*, ~parsel~,... in euren Geschichten?

Das habe ich früher gemacht. Ich habe durch mein Umfeld (damals v.a. HdR) mitbekommen, dass das anscheinend (genauso wie "der Braunaharige sagte" etc) einfach zum guten Stil gehört und habe das damals gar nicht hinterfragt - außerdem ist so was wie [Flashback] eine gute Möglichkeit so was zu kennzeichnen, wenn man Überleitungen gar nicht schreiben will und diese umgehen will. Ich versuche jetzt aber, so was nicht mehr zu verwenden!

Neue Beiträge im Forum

Am 26.03.2024 um 14:48 Uhr
Shay Cormac aus Assassin´s Creed Rogue
Am 22.03.2024 um 3:01 Uhr
Ro Laren (Stark Trek-Universium)
Am 20.03.2024 um 18:27 Uhr
1. Heute war ein warmer, sonniger Tag2. Der Test meiner Kleinen hatte heute ein gutes Ergebnis.3. Meine Tomaten und Mini-Bäume wachsen gut. Mehr anzeigen

Vorgeschlagene Playstorys

Blutige Nächte
Von Mira
232 5 1 16
Nur ein Traum...?
Von Idanieda
429 1,3 1
Die geheimnissvolle Truhe
Von Xenia
413 3,5 2 12