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Feedback oder nur Lob?

Am 09.03.2024 um 19:39 Uhr

Jetzt Mal im Ernst.

Möchtet ihr auch wirklich Verbesserungsvorschläge oder gibt ihr gleich jedem zu verstehen, dass deren Kritik keine Daseinsberechtigung hat?

Momentan ist auf sämtlichen Plattformen zu beobachten, dass alle in Wahrheit kein negatives Feedback wollen, sondern nur lesen wollen wie toll doch alles ist. Sonst ist man schnell der Böse.

#1

Am 10.03.2024 um 6:19 Uhr

Das kann man pauschal nicht beantworten. Ich bin jetzt seit mehr als zehn Jahren in Schreibforen unterwegs und habe von sachlichen und fachlichen Verbesserungsvorschlägen immer profitiert - weil ich in erster Linie schreibe, weil es mir Spass macht und in zweiter Linie, weil ich auch Spass daran habe, das Handwerk des Schreibens zu lernen.

Nicht alles, was sich in Schreibforen "Kritik" nennt, dient wirklich zur Verbesserung des Textes. Mancher Kritiker gefällt sich auch selbst darin, andere klein zu halten, zu verunsichern, Texte zu "verreißen".

Nicht alle AutorInnen sind an Verbesserungsvorschlägen und Lesemeinungen interessiert. So subjektiv wie Leseeindrücke, Meinungen, Vorschläge oft sind, so unterschiedlich gehen auch AutorInnen mit feed-back um.

Im kreativen Prozess ist der richtige Zeitpunkt für Kritik zu wählen: Man sollte bereits eine gewisse Distanz zum eigenen Werk haben - was manche AutorInnen scheinbar (noch) nicht oder nie haben, die nur Bestätigung suchen - doch selbst das ist legitim. I

Hilfreich wäre ein Kennzeichen am Text: "Textarbeit erwünscht", dann wüsste man als KommentatorIn gleich, woran man ist.

#2
(Threadersteller)

Am 10.03.2024 um 12:14 Uhr

Eine Frage: Wann genau wäre denn der richtige Zeitpunkt für Kritik?

Für mich jetzt es keinen richtigen Zeitpunkt. Entweder man nimmt die Kritik an und ist zur Selbstreflektion bereit, oder man zieht wie ein beleidigt, kleines Kind ab und schmollt nur vor sich hin.

Ich halte absolut nichts davon jemanden in Watte zu packen, nur weil derjenige noch Anfänger*in ist.

In einem Punkt gebe ich dir vollkommen Recht: Es ist ziemlich mies von jemanden die Unsicherheit bzw. Unerfahrenheit auszunutzen, um deren Werke dann einfach nur in Grund und Boden zu treten. Wenn mir ein Werk gefällt, dann meine ich es auch so.

Mit den Verbesserungsvorschlägen meine ich nicht nur die Autor*innen hier, sondern auch die Macher*innen der Plattformen. Momentan habe ich den Eindruck, dass alle neuen Fan-Communities, die entstehen, nur eine reine Spielerei für nebenbei sind, um im IT-Bereich an Praxiserfahrung zu gelangen. Aber ansonsten steckt so gut wie kein Herzblut mehr dahinter. Die Leute, die sich Schöpfer*innen nennen, lassen sich vielleicht einmal im Quartal blicken, und ansonsten hört man nichts von ihnen. Wenn diese dann kein Zuckerbrot zugeschmiessen bekommen, reagieren sie gleich angepisst und geben einen schnell zu verstehen, dass keine Kritik gewünscht ist.

#3

Am 12.03.2024 um 16:47 Uhr

Mit dem "richtigen Zeitpunkt" meinte ich den rechten Zeitpunkt für mich, als Autorin. Solange ich selbst noch im kreativen Prozess bin, wäre zu frühe Kritik kontraproduktiv - aber das betrifft die Texte, die ich gerade schreibe oder bearbeite und nicht Texte, die ich (hier) veröffentliche. Da sind mir Lesemeinungen und sachliche Kritik immer willkommen, sonst wäre ich ja nicht in einem Schreibforum.

Was allgemein Schreibforen angeht, bin ich inzwischen durch etliche mäandert - leider immer mit den gleichen, negativen Erfahrungen: Der Umgangston vieler User war mir zu rüde, die Diskussionen oft unsachlich, wirkliche Arbeit am Text oft unerwünscht ... aber das ist ein weites Feld. Ich war nie lange genug dort, um durchzublicken, welche Seilschaften man als AutorIn kennen muss  an internen Querelen und Machtkämpfen bin ich nicht interessiert.

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