Hallo. Nettes Thema hier. Ich geb meinen Senf auch mal dazu ab.
- Zu welchen Genres, Themen, Fandoms ect. schreibst du?
Ufff... Schwierig zu sagen. Grundsätzlich ist es immer Fantasy, Sci-Fi oder eine Kombination aus beidem mit extrem starkem Action-Fokus und einer ganzen Menge Anime-Einflüssen. Dazu kommen dann auch immer noch politische Themen oder einfach gesellschaftskritische Themen in die Sache rein. Rassismus und Faschismus, sowie Mobbing sind da sehr beliebte Themen. Sehr gerne gibt es in meinen Geschichten auch sehr krasse Verschwörungen.
- Wie lange schreibst du schon?
Moment... Mal rechnen... Ich bin jetzt ein alter 35-Jähriger Sack und hab mit 13 oder 14 das erste Werk zusammen getippt. Da komme ich dann nach Adam Riese so auf 22 Jahre... Was mich gerade ziemlich schockiert. Schon so lange? Hilfe, ich bin wirklich ein schrecklich alter Sack geworden. ^^´
- Schreibst du lieber kurze oder lange Sachen?
Die meisten meiner Geschichten sind zu umfangreich und zu komplex um kurz sein zu können. Noch dazu eskaliert alles was ich plane immer am Ende in der Länge und wird zwischen doppelt und dreimal so lang wie geplant. Ich hab also gefühlt gar nicht wirklich die Wahl. Entweder ich schreibe etwas langes oder ich lasse es ganz sein. XD
- Schreibst du nur Prosa oder auch anderes?
Nope, nur Geschichten. Mit Poesie hab ich´s eher so in Ausnahmesituationen. Früher als ich noch Musiker war, hab ich mich am Song-Texte schreiben versucht, aber das war vom Ergebnis her grauenhaft. Das werde ich nie wieder machen, auch wenn ich wieder Musiker werden sollte. XD
- Was inspiriert dich?
Im wesentlichen andere Kultur. Seien es Filme, Serien, Animes, Cartoons, PC/Konsolen-Spiele, Brettspiele, Zeichnungen, Musik oder andere Bücher.
- Was ist deine größte Stärke?
Ufffff... Mein Durchhaltevermögen vielleicht? Immerhin hab ich es geschafft ein Werk wie Inferno in 5 Jahren zusammen zu tippen und das eben auch bis zum Ende durch zu halten. Ansonsten würden mir noch meine einfachen, nach Möglichkeit direkt auf den Punkt, ohne dumme Schnörkel und Stilmittel wie aus dem Deutschunterricht, gemachten Formulierungen einfallen, allerdings nehme ich an, dass das wohl eher Kontrovers ist, da einige Menschen eben ihre Stilmittel und komplexen Formulierungen mögen. Ich selbst sehe es aber eher als Stärke an, auch wenn dadurch manchmal vielleicht nicht die Wirkung erzielt wird, die sich manch einer in dem Moment von der Szene erhoffen würde.
- Was deine größte Schwäche?
Da fallen mir sogar zwei Gleichwertig schlimme ein. Ich bin nicht besonders Introspektiv. Das meiste was ich schreibe, beschreibt Äußerlichkeiten und Bewegungsabläufe. Aber das Innenleben der handelnden Personen kommt da immer zu kurz und tut das auch immer mit Absicht, weil ich der Meinung bin, dass Innenleben nicht unbedingt etwas in einer Actionszene zu suchen hat, weil es das Tempo aus dem Geschehen nimmt. Das scheint aber nicht zu sein, was Leute lesen möchten oder als guter Schreibstil von der Allgemeinheit betrachtet wird. Und damit sind wir schon bei meiner zweiten größten Schwäche. Ich kann den Mainstream nicht bedienen. Ich kann niemandem erklären warum das so ist, aber alles was ich tue und auch nur denke, läuft am Ende darauf hinaus, dass es höchstens bei einer kleinen Randgruppe von Menschen überhaupt auch nur ein geringes Interesse weckt. Bisher sind auch alle Versuche gegen diese beiden Schwächen vorzugehen absolut kläglich gescheitert.
- Wie stark planst du deine Geschichten? Bist du Plotter, Panster oder Planster?
Zuerst gar nicht und dann später immer mehr. Ich hab das aber eher angefangen weil ich zum einen Vermeiden wollte Ideen zu verlieren, die vielleicht gut sein könnten und zum anderen weil ich gehofft hatte, dass es einfacher würde eine Geschichte abzuschließen, wenn sie gut vorgeplant ist. Erfahrungsgemäß ist das aber leider nicht so und schlimmer noch: Ich nehme mir mit dem Vorplanen die Möglichkeit spontane Ideen zu verbauen und damit auch irgendwie einen großen Teil des ganzen Spaßes irgenwie. Also plane ich jetzt heute wieder etwas weniger. Meistens gerade mal den Anfang und oft hab ich sogar ein paar mögliche Enden zur Auswahl. Dazwischen vielleicht ein paar Pflicht-Stationen, der Rest ist improvisiert. ^^
- Hast du schon mal bei einem NaNoWriMo oder NaNoCamp mitgemacht?
Nope. Das würde meines Wissens nach Fähigkeiten wie kurz fassen/halten und irgendwo auch das Bedienen des Mainstreams erfordern. Deswegen Nope und auch irgendwie absolut kein Interesse wenn ich ehrlich bin. ^^
- Was ist deine Schreibmaxime? Worauf legst du beim Schreiben den größten Wert?
Mein größter Fokus beim Schreiben sind die Action-/Kampfszenen. In erster Linie die Tatsache, dass es im Kopf des Lesers unglaublich spektakulär aussieht. Alles andere empfinde ich tatsächlich nur als Beiwerk um diese besser zu machen. Ich empfinde Action-Szenen z.B. wesentlich intensiver wenn es daneben auch noch eine gut gemachte Romanze in den ruhigen Phasen gibt. Der Kontrast der beiden Szenentypen sorgt dafür, dass sie beide voneinander profitieren. Nur um diese Aussage schnell zu erklären. ^^´
Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass sich dieser Spektakel-Fokus in den letzten Jahren etwas verschoben hat und jetzt mehr in Richtung "Gefahrensituationen sollen auch gefährlich wirken" geht als vorher. Dazu sind mir letzten Endes auch alle Mittel recht. Von besserer Strategie und Taktik, bis hin zu mehr Introspektive. XD
- Was würdest du niemals schreiben?
Nie, nie, nie und gottverdammt niemals würde mir irgendetwas Slash-Artiges oder generell Dinge die sich mit Homosexualität oder Transsexualität über die Tastatur laufen. Wenn ich ehrlich bin, bin ich generell sehr abgeneigt gegenüber heterosexuellen Sex-Szenen in Werken und kann mir nicht vorstellen einmal selbst eine zu schreiben. Allerdings ist das keine "Das würde ich niemals machen"-Abneigung, sondern einfach nur eine "Ich will das nicht machen"-Abneigung. Das andere schließe ich dagegen völlig aus. Lieber würde ich mit dem Schreiben ganz aufhören und sogar alle meine bisherigen Werke vernichten als so etwas je zu schreiben.
- Gibt es Elemente in diesen Geschichten, die immer wieder auftauchen?
Ich nehme an die Frage sollte nicht "in diesen Geschichten", sondern in "deinen Geschichten" heißen. Ich werde sie jetzt auf jeden Fall so behandeln als ob. XD
Und ja, die Kampfszenen und die Materialschlachten sind so ein Ding. Auch Situationen in denen meine Charaktere von den Sicherheitskräften/Polizeieinheiten der entsprechenden Welten gejagt werden sind so ein Ding. Und bisher (auch wenn ich weiß, dass es für viele Leute ein Killer ist) gibt es keine einzige Geschichte ohne Mechas drinnen bei mir. Fragt mich nicht warum das so ist, ich mag die Dinger eben einfach irgendwie. XD XD XD Ansonsten noch die Fantasy-Elemente die immer wieder eingebaut werden. In einer Geschichte gibt es z.B. Mechas mit einem Äquivivalent zu Elementar-Kräften und in einer anderen treffen Dämonen und Engel auf ein vollentwickeltes Sci-Fi-Universum. Gibt bestimmt auch noch andere Elemente, aber das sind mal die aller wichtigsten. XD
- Gibt es irgendwelche kritisierten und verpönten Klischees und Tropes, die du aber liebst?
Das sind für mich typische Badass-Action-Helden. Ich kann mir nicht helfen, aber ich hab irgendwie was für diese Typen übrig die diese "I don´t give a f**k"-Einstellung haben und es auch nach außen tragen. Das hat für mich irgendwie schrecklichen Vorbildcharakter, da ich ein Mensch bin, der sich einen zu großen Kopf um alles macht. XD
Ansonsten ist für mich halt auch die Linie zwischen einer Mary Sue und einem gelungenen, starken, weiblichen Charakter ziemlich gering oder gleich gar nicht vorhanden. Viele der als Mary Sues verschrienen, weiblichen Charaktere sind aus meiner sicht einfach nur gelungene, starke Frauen und ich würde mir wünschen, dass sie vielleicht eher als "gute Vorbilder" betrachtet werden sollten wie als Fehldarstellungen. -.-´
- Was ist für dich die größte Schreibsünde?
Eine Action-Szene in nur einem Satz abzuhandeln. Wenn ich sowas irgendwo lese ist die Geschichte danach für mich praktisch tot und auch nicht mehr zu retten.
- Hat sich dein Schreibstil mit der Zeit verändert?
Ganz klar ja. Ich meine, meine aller erste Geschichte war im Drehbuchstil geschrieben und war auch eher das Story-Konzept für ein PC-Game bei dem ich dann gleich noch die Missionen mit ausgedacht habe. Was ich heute schreibe hat mit dem von damals absolut gar nix mehr zu tun. XD Aber auch sonst würde ich sagen haben sich scheibchenweise immer mehr Details eingeschlichen und alles wurde besser durchdacht. Soweit dass ich heute versuche die Introspektive mit rein zu nehmen und alles etwas strategischer/taktischer zu gestalten.
- Was war der beste Schreibtipp, den du je bekommen hast?
Gute Frage, weil so richtige Schreibtipps hab ich eigentlich nie gebraucht. Kritiken an meinen Werken bezogen sich meistens auf einzelne Szenen, seltener auf das Gesamtwerk. Und bei denen die sich auf das Gesamtwerk bezogen haben stellte sich meistens irgendwann dann auch noch raus, dass die entsprechenden Leute nicht mal wirklich Zielgruppe des Werks waren. Nein, tatsächlich entstammen die meisten meiner Verbesserungen eigenen Gedankengängen darüber was ich denn noch insgesamt am Stil verbessern könnte. Das führt dann oft auch dazu, dass ich die meisten Tipps schon kenne, oder die Idee selbst auch schon hatte, wenn es dann ein Leser doch mal kritisiert. ^^´
- Was war der schlechteste Schreibtipp, den du je bekommen hast?
"Bei dir kann man vieles weg lassen. Kürze die Geschichte mal um die Hälfte. Ich verspreche dir, das wird sie besser machen" Das ist nicht die genaue Formulierung des Kommentars, aber im wesentlichen lief es darauf hinaus. Und das Kürzen bezieht sich auf die Kampfszenen, welche das Fleisch der Geschichte bei mir sind. Genauso gut hätte die Person von mir gefühlt verlangen können die gesamte Geschichte zu löschen. Man sollte dazu sagen, dass die Person die das geschrieben hat, später woanders zugeben hat, dass sie nichts mit Action-Szenen anfangen kann, generell nicht. Dass eine solche Person dann einen solchen Tipp gibt ist zwar verständlich, aber es ist einfach ein schwachsinniger Tipp wenn man jemandem schreibt, dass er das weshalb er die Geschichte überhaupt schreibt zusammen kürzen soll. oO
- Hast du unter deinen eigenen Charakteren eine Lieblingsfigur?
Schwierig mich da festzulegen. Cain und Natasha, die beiden Protagonisten von Inferno sind da ziemlich weit oben, wobei Benni und Uriel aus der selben Geschichte auch knapp dran sind. Cain mag ich eben weil er einer dieser "I don´t give a f**k"-Badasses ist, sogar so sehr, dass man ihn als eiskalten, groben Holzklotz bezeichnen könnte aber das dann am Ende ein wenig hinter sich lässt ohne dabei das was ihn cool gemacht hat zu verlieren. Natasha ist dagegen wohl die personifizierte Gutartigkeit und wurde eben von mir speziell geschrieben um irgendwie den männlichen Beschützerinstinkt zu triggern. Und auch auf die Gefahr hin, dass ich jetzt irgendwie etwas komisch klinge: Aber zusammen ergeben die beiden einfach so ein niedliches Paar, dass man sich spätestens dann einfach mögen muss, fand ich zumindest mal beim Schreiben. XD Den letzten Satz würde ich außerdem für Benni und Uriel auch schreiben, auch wenn das zwei ganz andere Charaktere sind. Wenn ich allerdings tatsächlich den einen Favoriten of all time auswählen muss denke ich, dass ich mich da wohl auf Kane Willson aus Crimson Space festlege. Einfach deshalb weil ich Kane Willson immer noch als meinen besten geschriebenen und meinen am besten gelungenen Antagonisten bezeichnen würde.
- Hast du vor, deine Werke mal außerhalb von Archiven zu veröffentlichen oder hast du vielleicht sogar schon ein verlegtes Werk?
Ich hatte früher im Jungendalter mal solche Flausen im Kopf, aber mittlerweile habe ich eingesehen, dass ich einfach nicht gut genug für eine Verlagsveröffentlichung bin. Die Eigenschaft einfach ums verrecken keinen Mainstream bedienen zu können ist dabei natürlich auch nicht gerade hilfreich. Und wenn ich ehrlich bin: Was ich so gehört habe erscheint mir die Arbeit mit Lektoren nicht wirklich als etwas erstrebenswertes. Die verändern das Werk meist so lange und so massiv, bis nichts mehr davon übrig ist und das alles nur für meist sehr kurzfristige Profitgier ihrer Chefs. Nein danke, ohne mich, auch wenn das bedeutet, dass ich niemals über das Veröffentlichen in Online-Archiven hinaus komme. -.-´
- Mit welchem Schreibwerkzeug schreibst du am liebsten?
PC und Wordpad früher. Heute dann doch eher Word, wegen der Rechtschreibprüfung. Generell hätte ich ohne PCs und Digitaltechnik niemals mit dem Schreiben angefangen, da meine Hand meistens schon nach einer Seite handschriftlichem Schreiben unglaubliche Verkrampfungfsschmerzen zeigt. Trotzdem hatte ich in der Schulzeit vor allem ergänzend einen Schreibblock dabei, nicht zuletzt auch um Ideen im Unterricht irgendwo hin unter bringen zu können. XD Heute hab ich das aber nicht mehr. Sollte ich je nochmal einen Notizblock brauchen, würde das wohl mein Smartphone übernehmen. XD