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Sätze: | 34 | |
Wörter: | 547 | |
Zeichen: | 3.115 |
Er bereute den Tag, an dem er sie einander vorgestellt hatte. Jetzt standen sie immer ein bisschen zu nah beieinander, während er nur aus der Ferne zuschauen konnte.
Er sah wie Zhongli sanft durch ihr Haar strich. Er sah sie Zhongli anlächeln, wann immer sie den anderen ansah.
Er konnte das Tuscheln der Leute um ihn herum hören. Wie sie für Zhonglis Schönheit schwärmten. Wie sie über Lumine verbal herfielen, weil sie eifersüchtig waren, dass jene mit Zhongli zusammen war. Wie sie trotzdem gleichzeitig Lumine für ihre Schönheit und ihren Mut bewunderten.
Es war alles für seine Mission. Zumindest versuchte er sich das einzureden, wann immer Lumine bei ihm auftauchte und nach Geld fragte. Zhongli konnte man dahingehend nicht trauen. Wie konnte ein Mensch nur so unfähig darin sein mit Geld umzugehen? Und wie konnte er sie abweisen, wenn sie ihn mir ihren großen fragenden Augen, ihn um Geld bittend, weil Zhongli seines malwieder vergessen hatte! Manchmal fragte er, was sie kauften, aber selten bekam er darauf eine Antwort.
Er musste gestehen, dass er reichlich beeindruckt von Zhonglis Fähigkeit, ohne selbst Gel zu besitzen oder zu verwenden, das Leben der Reichen und Schönen zu leben.
Wenn sie zu ihren Abenteuern aufbrachen, folgte er ihnen mit einem großen Abstand. Dennoch konnte er noch immer sehen, wie sie Hände hielten, sich gegenseitig vor angreifenden Feinden schützen und in seltenen Momenten einander einen Kuss und eine Umarmung stahlen. Er wollte diese Dinge ebenfalls. Jemanden, der seine Hand hielt. Jemanden, der ihn beschützte oder zumindest an seiner Seite kämpfte. Jemanden, den er dann und wann einen Kuss oder eine Umarmung geben konnte.
Manchmal hasste er die beiden dafür, dass sie sich liebten. Manchmal wünschte er sich, dass er es wäre, der all diese Liebe erhielt. Manchmal hasste er sich selbst dafür, dass er nicht geliebt wurde.
Der Tod diskriminierte nicht. Der Tod interessierte sich nicht dafür, ob jemand geliebt wurde oder nicht; ob jemanden leben oder sterben wollte; ob jemand bereute oder mit sich im Reinen war. Es interessierte den Tod nicht, genauso wie es sie nicht interessierte.
Am Ende alles was er sehen konnte waren ihre emotionslosen Gesichter. Da war kein Hass, keine Liebe, keine Reue oder Schmerz. Sie sahen ihn einfach nur mit ihrer ausdruckslosen Mimik an und alles war er tun konnte, war darüber nachdenken, wie es sich anfühlen mochte, berührt zu werden, geliebt zu werden, geküsst zu werden. Zumindest am Ende seines Lebens wollte auch er haben was sie hatten.
Er hatte viele Träume geträumt. In machen hatte er einen Namen. In anderen wurde er geliebt. In manchen bereiste er die Welt mit seinen Freunden und hatte eine Familie. In anderen war er in einem Käfig eingesperrt. In manchen hatte er keine Stimme. In anderen konnte er so viel schreien wie er wollte und wurde dennoch nie erhört.
Und manchmal ließ ihn ein Traum eine liebevolle Berührung spüren, ein schüchterner Kuss; ließ ihn eine sanfte Stimme voller Liebe hören; ließ ihn einen beruhigenden Duft riechen. Diese Träume ließen ihn erfahren, was es bedeute geliebt zu werden von…
…von wem?
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Sätze: | 34 | |
Wörter: | 547 | |
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