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Es ist nur ein Tropfen. Ein Tropfen unter Glas. Und doch so viel als das…
Rotschimmernd bricht sich das Licht an den Kristallen, die die undurchdringliche Flüssigkeit beschützen, aus zweien eins geworden. Die Essenz aus unser beider Leben, in einem einzigen Herzschlag, in einem einzigen Tropfen vereint. Erinnerst du dich als unsere Blicke sich noch fanden, nicht getrübt von den Schatten des Grauens? Wir erkannten ineinander den großen Geist, die Augen einem Spiegel gleich.
„Gellert“, flüsterte ich deinen Namen wie ein heiliges Wort. Und deine Antwort war ein Lächeln. Sonne spielte im deinem blonden Haar, glänzte schimmernd und funkelnd. „Aurelius“, nannte ich dich, „Aurelius heißt Gold.“ Und du schütteltest all die die strahlenden Strähnen wie ein wallendes Meer. Die Sonne schien, die Luft war leicht, die laue Nacht vermochte die Glut in uns nicht zu löschen. So standen wir und lachten und waren auf einmal still, als unsere Augen sich fanden und im tiefen Schweigen offenbarten, was unser Schicksal war.
„Lass es uns schwören“, hast du mir feierlich zugeflüstert, „Lass uns schwören, dass wir einander nie verletzten und es besiegeln, hier und jetzt.“
Mein Herz war ein einziges Beben, jede Faser in mir gespannt und du standest vor mir wie meinesgleichen, so nah, viel näher als ein Bruder, durch nichts getrennt. Denn alle Mauern waren gefallen. So zogen wir beide die Zauberstäbe. Ein kurzer Stich, ein breiter Schnitt. Der Schmerz war ein geringer Preis, mein Herzblut hätte ich dir geopfert. Und du hobst feierlich die Hand, gezeichnet mit dem gleichen Mal. Meine Finger fassten deine, umschlungen zärtlich sie in all meiner Liebe, die in mir glühte. Hand in Hand, so sollte es sein auf alle Ewigkeit.
„Gellert Dumbledore“, flüsterte ich und du hauchtest, „Albus Grindelwald“
Zärtliche Worte, von Unendlichkeit erfüllt. Denn dies war unser Hochzeitsfest, unser heiliger Bund.
Und unsere Lebenssäfte flossen, flossen ineinander. Zwei Tropfen, rot, sie tanzten, umkreisten sich. Dein Blut und meines, mein Blut und deines, gleichsam rot, ward eins. Vereint, auf alle Zeit vereint, waren wir, denn nun floss es in beiden Adern und unsere Körper waren keine Grenzen.
Es ist nur ein Tropfen. Ein Tropfen unter Glas. Und doch so viel mehr als das...
Rotschimmernd bricht sich das Licht in meinen verweinten Augen. Noch immer sehe ich dich im Kristall. Im Kristall des Spiegels der Herzenswünsche, nicht nur den Tropfen unser Glas, den ich so sehr begehre. Verzweiflung legt mein Herz in Ketten. Du hast den Bund gebrochen. Doch bin ich ewig dir verbunden, deines für alle Zeiten, durch den Tropfen unter Glas. Dem Tropfen aus Blut.
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