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Kapitel: | 8 | |
Sätze: | 338 | |
Wörter: | 4.008 | |
Zeichen: | 22.732 |
Der Freitag begann schon nicht gut. An diesem Morgen, waren alle Beamten in der Dienststelle. Jetzt warteten alle nur noch Klaus.
„Wo bleibt Klaus denn nur?“ fragte Ronny
„Ich habe keine Ahnung. Aber Martin ist auch seit einer halben Stunde unauffindbar.“ sagte Rene
„Das verstehe ich nicht. Vielleicht sollten wir Chris mal fragen, ob sie weiß was los ist. Sie müsste ihren Bruder ja nun am besten kennen.“ sagte Ronny
„Das stimmt, aber meinst du denn sie weiß auch wo Klaus bleibt?“ hackte Rene nach
„Einen Versuch ist es wert. Komm lass uns mal schauen wo Chris gerade hin ist“ sagte Ronny
Ronny und Rene machten sich auf die Suche nach Chris und trafen sie im Flur.
„Sag mal Chris, weißt du wo Klaus bleibt und wo Martin seit einer halben Stunde ist?“ fragte Ronny
„Wo Klaus bleibt, kann ich euch nicht sagen. Martin hat vorhin einen Anruf bekommen und ist daraufhin aus dem Raum gerannt. Seit dem suche ich meinen Bruder selber.“ sagte Chris
„Das kann doch nicht wahr sein. Hier stimmt doch irgendetwas nicht. Lasst uns mal die anderen zusammentrommeln und dann machen wir uns zusammen auf die Suche nach Martin.“ schlug Rene vor.
„Das ist eine gute Idee. Wir sollten ihn finden, bevor Klaus oder Frank hier auftauchen. Momentan wissen wir ja noch nicht einmal auf welchen Einsatzleiter wir warten.“ sagte Chris
„Wie, das wissen wir auch nicht?“ fragte Ronny
Bisher waren alle davon ausgegangen, dass Klaus heute kommt, aber wenn keiner im Plan steht, können Beide kommen.
„Frank, habe ich schon versucht zu erreichen, aber der geht weder ans Handy noch ans Festnetz. Klaus wollte ich jetzt noch nicht anrufen, bevor wir Martin nicht gefunden haben. Sonst gibt es da wieder Stress.“ sagte Chris
Die Drei trommelten die Anderen zusammen und machten sich gemeinsam auf die Suche nach Martin. Der Kerl musste doch irgendwo sein.
Nach einer halben Stunde, hatten die Beamten das ganze Gebäude durchsucht. Sogar in den Schränken hatten sich nachgeschaut. Sein Auto stand auf dem Parkplatz, als konnte er ja nicht weit weg sein.
„Es ist zum verrückt werden. Wo ist der Kerl hin?“ fragte Tina
„Ich habe echt keine Ahnung. Das Auto könnte er aber auch stehen gelassen haben, weil wir heute Morgen zusammen gefahren sind.“ sagte Chris
„Ans Handy geht er auch nicht und da geht er normalerweise immer dran.“ sagte Rene
„Das stimmt. Frank hat sich auch noch nicht gemeldet.“ sagte Chris
„Hier stimmt was nicht, ich habe das Gefühl, dass wir hier an der Nase rumgeführt werden.“ sagte Kevin
„Das glaube ich nicht. Hier ist etwas nicht in Ordnung.“ sagte Rene
„Wo sollen wir denn noch suchen. Wir haben hier schon alles durchsucht.“ sagte Timo
„Ich fahre mal kurz nach Hause. Vielleicht ist er ja da-„ sagte Chris
„Das ist eine gute Idee. Irgendwo muss er ja stecken.“ sagte Ronny
Chris fuhr nach Hause und fand ihren Bruder weinend vor der Haustür. Jetzt war klar, dass etwas nicht in Ordnung war.
„Hey warum sitzt du vor der Tür?“ fragte Chris nach
„Mein Schlüssel ist in meiner Jacke und die ist an der Arbeit.“ antwortete Martin
„Komm wir setzten uns mal ins Auto, da ist es wärmer. Ich habe meinen Schlüssel nämlich auch an der Arbeit.“ sagte Chris
Martin war völlig durchfroren. Chris gab ihm erst einmal die Decke aus dem Auto.
Martin war mit den Nerven völlig am Ende.
„Was ist denn passiert?“ fragte Chris
„Vorhin rief mich mein Kumpel von früher an, dass ich mal bitte so schnell es geht an unsere alte Schule kommen soll. Dann bin ich auch dort hin. Und dort wartete dann nicht nur mein Kumpel sondern auch unser Erzfeind von damals auf mich. Er hat sofort auf meinen Kumpel und mich geschossen. Ich konnte gerade noch ausweichen, aber meinen Kumpel hat es voll erwischt.“ sagte Martin weinend.
„Und was ist jetzt mit deinem Kumpel?“ fragte Chris nach
Martin antwortete nicht mehr. Er war nur noch am weinen.
„Weißt du was, wir fahren jetzt erst einmal zurück an die Arbeit.“ sagte Chris
Sie kannte ihren Bruder und merkte, dass ihn irgendetwas bedrückt. Auf dem Weg zur Dienststelle war Martin ganz still und nur am weinen. Er wusste nicht mehr was er denken und machen sollte.
Als die Beiden wieder auf der Dienststelle waren, stand Kevin vor ihnen.
„Was ist denn jetzt passiert?“ fragte Kevin nach
„Lass ihn gerade mal in Ruhe. Er ist völlig fertig.“ sagte Chris
„Ich möchte aber unbedingt wissen was passiert ist. Wenn gleich Frank oder Klaus kommt, gibt es doch auch wieder Ärger.“ sagte Kevin
„Das lass doch mal die meine Sorge sein. Immer Moment kann Martin nicht reden. Du siehst doch selber wie fertig er mit den Nerven ist.“ sagte Chris
In dem Moment kam Klaus die Treppe hoch.
„Was ist denn hier los? Man kann euch nicht mal ein paar Stunden aus den Augen lassen ohne das es hier Streit gibt.“ fragte Klaus
„Ich habe heute Morgen schon versucht Frank und dich zu erreichen, aber von euch Beiden ging niemand ans Telefon.“ sagte Chris
Martin hatte sich in der Zwischenzeit schon zurückgezogen.
„Wo steckt eigentlich dein Bruder?“ fragte Klaus
„Eben war er noch hier. Lass ihn gerade mal etwas in Ruhe. Ich muss dir dann auch gleich noch etwas erzählen, aber ohne neugierige Nasen dabei.“ sagte Chris
„Ok, dann komm nachher mal zu mir ins Büro.“ sagte Klaus
Klaus merkte, dass hier auch etwas passiert war und wenn Chris alleine mit ihm reden wollte, dann ging die ganze Sache auch niemand anders etwas an.
Chris kam tatsächlich zu Klaus ins Büro.
„Vorhin hat Martin einen Anruf bekommen und ist dann erst einmal verschwunden. Wir haben ihn dann eine ganze Weile überall gesucht. Als ich ihn endlich gefunden hatte, erzählte er mir, dass ihn ein Kumpel von früher angerufen hätte und ihn bat an die alte Schule zu kommen. Dort wartete dann nicht nur sein Kumpel auf ihn, sondern auch der Erzfeind der Beiden. Der Erzfeind der Beiden hat dann sofort auf die Beiden geschossen. Martin konnte gerade noch ausweichen, aber er sagte, dass es seinen Kumpel voll erwischt hätte.“ sagte Chris
„Hat Martin noch was erzählt?“ fragte Klaus nach
„Nein, seitdem hat er nichts mehr gesagt. Er ist nur am weinen und als ich fand war er auch völlig durchgefroren.“ sagte Chris
„Das klingt ja gar nicht gut.“ sagte Klaus
„Ich versuche gleich noch einmal mit ihm zu reden und ihn etwas zu beruhigen. Vielleicht erzählt er mir dann ja etwas mehr.“ sagte Chris
„Mach das. Lass ihn aber ruhig noch ein bisschen Zeit.“ sagte Klaus
Chris suchte ihren Bruder erst einmal. Im Aufenthaltsraum fand sie ihn schließlich.
Martin war fix und alle und aus ihm war immer noch nichts rauszubekommen.
„Martin, sag mir mal bitte was mit deinem Kumpel ist.“ sagte Chris
„Der Notarzt hat ihn noch am Tatort für tot erklärt. Er hat den Schuss nicht überlebt.“ sagte Martin
Chris merkte, wie schwer es ihrem Bruder gerade fiel mit ihr darüber zu reden. Aber sie wusste auch, dass er dringend mit Klaus darüber sprechen musste, da der Täter noch frei rumlief und der Anschlag eigentlich Beiden galt.
„Du muss mit Klaus darüber reden. Euer Erzfeind läuft immer noch frei rum und wenn er dieses Mal schon geschossen hat und nicht getroffen, wird er es bestimmt noch einmal versuchen. Und dann trifft er dich vielleicht und du kannst nicht mehr abhauen.“ sagte Chris
„Ich weiß, aber mir fällt es auch nicht leicht, darüber zu reden.“ sagte Martin.
Chris nahm ihren Bruder an die Hand und ging mit ihm zusammen zu Klaus. Gemeinsam erzählte die Beiden Klaus was passiert war. Klaus trommelte sofort seine Leute zusammen und meldete die Sache bei der Leitstelle. Dann versuchte das SEK gemeinsam den Täter zu stellen.
Am Tatort war nichts mehr. Kein Täter, kein Opfer und kaum noch Spuren waren zu sehen. Die SEK Teams fanden auch keine Waffe am Tatort.
Jetzt hieß es für alle erst einmal überlegen, wo der Täter hin sein könnte. Für Martin war jetzt alles zu viel und er zog sich in die mobile Einsatzleitstelle zurück. Chris merkte schnell das irgendwas nicht stimmt.
„Was ist los mit dir?“ fragte sie nach
„Es ist mir gerade zu viel wieder hier zu sein, wo mein bester Kumpel erschossen wurde.“ sagte Martin weinend.
Klaus hatte mittlerweile mitbekommen, dass zwei seiner Beamten fehlten.
„Alles klar bei euch?“ fragte Klaus nach
„Martin wird gerade alles zu viel.“ sagte Chris
„Das kann ich verstehen. Es ist schwer, wieder an dem Ort zu sein wo sein bester Kumpel erschossen wurde.“ sagte Klaus
Plötzlich brach Martin komplett in Tränen aus und er ließ sich nicht mehr beruhigen. Chris nahm ihn in den Arm.
Für Klaus war klar, dass der Einsatz für Martin jetzt beendet war. Nach dem Nervenzusammenbruch brauchte er erst einmal seine Ruhe. Er schickte Martin und Chris nach Hause.
„Wenn wir jetzt zurück auf der Dienststelle sind, mach ihr Beiden euch nach Hause. Den Rest können die Anderen und ich auch alleine.“ sagte Klaus
„Das ist eine gute Idee. Martin braucht jetzt glaube ich auch erst einmal etwas Ruhe. Er lässt sich kaum noch beruhigen und ich komme im Moment auch nur sehr schwer an ihn ran. Er blockt ab. Seine Nerven sind einfach runter und der Tag war einfach zu viel.“ sagte Chris
„Hier können wir im Moment so wieso nichts mehr machen. Deswegen fahren wir jetzt zurück auf die Dienststelle und dann fahrt ihr erst einmal nach Hause.“ sagte Klaus
Auf der Dienststelle angekommen zogen sich Martin und Chris schnell um und machten sich dann erst einmal auf den Weg nach Hause. Zu Hause war Martin dann auch recht schnell eingeschlafen. Chris wusste, dass es für ihren Bruder jetzt alles zu viel war, deswegen ließ sie ihn erst einmal schlafen.
Nachdem Martin sich etwas ausgeruht hatte, ging es ihm schon etwas besser. Chris machte ihm erst einmal etwas zu Essen. Sie war immer für ihren Bruder da und das wusste Martin auch.
Heute durften die Beiden noch zu Hause bleiben, aber am nächsten Tag mussten sie wieder auf der Dienststelle erscheinen.
Chris und Martin saßen gerade beim Essen, als es an der Haustür klingelte. Chris öffnete die Tür und konnte es kaum glauben: Dort stand Klaus.
„Hallo Klaus.“ sagte Chris
„Hallo, ich wollte nur mal bei euch vorbei schauen.“ sagte Klaus
„Kannst du ruhig. Komm rein wir sind gerade beim Essen.“ sagte Chris
Klaus kam Chris ihrer Einladung gerne nach.
„Hallo Martin, alles klar bei dir?“ fragte Klaus nach
„Ja, so weit ist alles klar.“ sagte Martin
„Wenn du reden willst kannst du gerne zu mir kommen. Es ist nicht gut, wenn du alles in dich rein frisst.“ sagte Klaus
„Danke, im Moment ist es einfach nur schwer darüber zu sprechen.“ sagte Martin
„Kannst du uns den wenigstens ein paar Informationen geben?“ fragte Klaus
„Ja, denke ich schon. Können wir das morgen auf der Dienststelle machen?“ fragte Martin
„Ja klar. Ich kann verstehen, dass du heute nicht mehr darüber reden möchtest.“ sagte Klaus
Klaus merkte, wie schwer es Martin viel über das Geschehene zu sprechen und ließ ihn deswegen in Ruhe. Auch Chris bekam noch nichts aus ihrem Bruder raus.
„Er hat bis vor 15 Minuten geschlafen und jetzt stochert er fast nur im Essen rum, anstatt zu essen.“ sagte Chris
„Lass ihn mal. Er kann das Erlebte nicht vergessen und deswegen verhält er sich jetzt so. Ich hoffe, dass er mir morgen dann auch etwas sagen kann.“ sagte Klaus
„Mit mir redet er auch nicht. Sobald ich ihn anspreche fängt er an zu weinen.“ sagte Chris
„Es ist für ihn noch am schwersten darüber zu reden, weil er es erlebt hat.“ sagte Klaus
„Ich mache mir langsam richtig Sorgen.“ sagte Chris
„Ich glaube das brauchst du nicht. Dein Bruder hat schon viel geschafft und das schafft er jetzt auch noch.“ sagte Klaus
„Aber er kann doch nicht alles in sich rein fressen, daran geht er kaputt. Ich weiß ja nicht mal wie sein Erzfeind heißt.“ sagte Chris
„Das wird schon alles wieder. Du wirst sehen: Morgen ist Martin wieder besser drauf.“ sagte Klaus
Klaus wusste, dass Chris sich Sorgen um ihren Bruder machte. Er konnte sie auch verstehen. Martin verhielt sich anders als sonst und das machte Chris zu schaffen. Klaus wusste aber auch wie schwer es war, das Erlebte zu verarbeiten. Er versuchte Chris ein bisschen zu beruhigen.
Plötzlich tat es in der Küche einen Schlag.
Was war passiert?
Chris und Klaus rannten sofort in die Küche. Dort lag Martin auf dem Boden. Er war einfach umgekippt.
Nach ein paar Minuten kam Martin langsam wieder zu sich.
„Martin, ich glaube jetzt wird es langsam Zeit, dass du mit uns redest. Du gehst daran kaputt und wenn du nicht noch im Krankenhaus landen möchtest, dann sag uns jetzt bitte mal etwas.“ sagte Klaus
„Ich kann nicht.“ sagte Martin weinend.
Chris nahm ihren Bruder in den Arm. sie wusste was er gerade durchmachte.
„Er hat einfach auf meinen Kumpel und mich geschossen. Ohne Vorwarnung. Als wir auf dem Schulhof ankamen zielte er sofort auf uns. Ich werde seinen Blick nie vergessen. Ich sehe immer wieder vor mir wie er auf Thomas zielte und abdrückte und das Schlimmste war dabei sein Grinsen.“ sagte Martin
„Und was ist dann passiert?“ fragte Klaus nach
„Er hatte nur noch zwei Schuss in der Waffe und hat beim ersten Mal, als er auf mich zielte danebengeschossen und dann konnte ich abhauen. Er ist dann auch geflüchtet. Ich meine Thomas und ich haben uns mit dem Kerl nie gut verstanden. Wir haben schon damals in der Schule einen Kleinkrieg geführt. Ich hätte aber nicht gedacht, dass er nach all den Jahren so ausflippt.“ sagte Martin
„Kannst du uns denn den Namen von eurem Erzfeind sagen?“ fragte Klaus
„Er heißt Willi.“ sagte Martin
„Was hattet ihr damals in eurer Schulzeit für Probleme mit ihm?“ fragte Chris
„Er war immer ein Einzelgänger und Thomas und ich waren die Streber in der Klasse und er bekam in der Schule einfach nichts auf die Reihe. Er hat in der Schule nicht so wirklich Freunde gefunden. Als wir 16 Jahre alt waren lernte er eine Rockergruppe kennen, die immer in der Nähe unserer Schule rumhangen und mit denen hat er sich dann irgendwann angefreundet. Allerdings waren die Rocker schon damals für ihre Straftaten bekannt und einige von Ihnen auch schon vorbestraft. Unsere Lehrer haben uns immer gesagt, dass wir uns von den Rockern fernhalten sollen. Und alle außer Willi haben es auch getan.“ erzählte Martin
Martin erzählte seiner kleinen Schwester das erste Mal richtig über seine Schulzeit. Ein paar Dinge hatte er ihr schon mal erzählt, aber solche Sachen hatte er immer für sich behalten.
„Warum hast du mir nie etwas davon erzählt?“ fragte Chris nach
„Du bist meine kleine Schwester und ich wollte, dass du deine Schulzeit genießt. Ich habe mir immer Sorgen um dich gemacht, weil ich wusste dass die Rocker immer noch an der Schule rumhingen. Ich wollte dich nur beschützen.“ sagte Martin.
Martin liefen die Tränen über das Gesicht. Chris nahm ihren Bruder in den Arm.
„Ist schon gut. Ich weiß, dass du mich immer nur beschützen wolltest. Manchmal habe ich gehofft, dass du mich an der Schule abholst, wenn die Rocker wieder da waren.“ sagte Chris
Klaus kannte die beiden Geschwister jetzt lange genug. Die Beiden waren zusammen ein starkes Team und er würde die Beiden niemals trennen.
Jetzt wollte Klaus die Beiden erst einmal alleine lassen. Er wusste, dass die Beiden jetzt einiges zu besprechen hatten. Klaus wollte jetzt erst einmal den geplanten Einsatz am nächsten Tag vorbereiten.
„Du hättest doch überalles mit mir reden können.“ sagte Chris
„Ich weiß, aber ich wollte dich beschützen und habe gedacht wenn ich dir nichts von alldem erzähle ist das besser.“ sagte Martin
„Du hast aber eben selbst gesehen, dass du daran kaputt gehst. Gerade nachdem was passiert ist.“ sagte Chris
Martin wusste, dass seine Schwester Angst um ihn hatte. Er konnte aber nicht darüber reden.
„Weißt du was ich mich frage? Warum hat sich Frank noch nicht zurückgemeldet?“ sagte Chris
„Ich habe keine Ahnung. Die Sache kommt mir auch ziemlich komisch vor, denn normalerweise ruft er immer schnell zurück.“ sagte Martin
„Vielleicht wissen wir morgen mehr.“ sagte Chris
Chris und Martin mussten am nächsten Tag auch wieder zur Arbeit. Mal wieder hatten keiner der Beiden einen freien Samstag, aber das war den Beiden relativ egal.
An diesem Abend wollten die Beiden nur noch ins Bett. Chris war hundemüde und auch Martin war mit seiner Kraft am Ende.
Mitten in der Nacht wurde Martin plötzlich wach und fing an zu schreien und zu weinen. Chris lief sofort zu ihm rüber. Sie dachte es wäre sonst etwas passiert. Gott sei Dank hatte ihr Bruder nur schlecht geträumt und war aus seinem Albtraum aufgewacht.
Nachdem Chris ihren Bruder etwas beruhigt hatte, legte sie sich zu ihm. In ihrem Arm schlief Martin auch wieder ein.
Chris wusste wie es ihrem Bruder gerade ging und wusste auch was er durchmachte.
Martin hatte die ganze Nacht nicht gut geschlafen und auch Chris hatte kaum ein Auge zu gemacht.
Der Wecker klingelte die Beiden früh aus dem Schlaf. An diesem Tag war wieder arbeiten angesagt und so mussten die Beiden aufstehen.
Beim Frühstück stocherte Martin wieder nur im Essen rum, anstatt etwas zu sich zu nehmen. Dabei brauchte er es gerade jetzt.
„Versuch bitte mal etwas zu essen. Du brauchst die Energie für die Arbeit.“ sagte Chris
„Ich habe einfach keinen Hunger.“ sagte Martin
„Versuch es bitte einfach mal. Tue es mir zur Liebe.“ sagte Chris
Endlich hatte Chris es geschafft. Martin nahm zumindest etwas zu sich um wieder etwas zu Kräften zu kommen. Chris merkte, dass Martin in Gedanken versunken war.
„Denkst du immer noch an deinen Albtraum?“ fragte Chris
„Ich bekomme den gestrigen Morgen einfach nicht aus dem Kopf. Selbst vergangene Nacht hat er mich nicht losgelassen.“ sagte Martin
„Weißt du was? Wir machen uns jetzt fertig und fahren auf die Dienststelle.“ sagte Chris
„Gute Idee. Vielleicht kann ich ja dann einen Moment abschalten.“ sagte Martin
Die Beiden fuhren auf die Dienststelle. Dort wartete Klaus schon auf seine Beamten. Martin und Chris waren die Ersten die an diesem Tag ankamen.
Die Beiden betraten die Dienststelle.
„Guten Morgen ihr Beiden.“ grüßte Klaus
„Guten Morgen.“ antwortete Chris
„Ihr sehrt aus als hättet ihr vergangene Nacht kaum ein Auge zu gemacht.“ sagte Klaus
„Martin hatte vergangene Nacht einen Alptraum. Als ich bei ihm lag, ist er wieder eingeschlafen aber ich konnte dann nicht mehr schlafen.“ sagte Chris
„Ihm geht die Sache nicht aus dem Kopf und das er dann Alpträume hat ist im Moment noch ganz normal. Warte mal ein paar Tage ab, dann wird das bestimmt auch wieder. Und wenn nicht musst du dafür Sorge, dass einen Psychologen aufsucht.“ sagte Klaus
„Weißt du was für mich das Schlimmste ist? Ich sehe die ganze Zeit wie er leidet. Er isst kaum noch etwas. Klaus, er ist mein großer Bruder. Martin wollte mich damals beschützen und jetzt möchte ich ihn beschützen.“ sagte Chris
Klaus konnte Chris verstehen. Denn schließlich war Martin auch immer für seine Schwester da. Aber im Moment konnte er Chris keinen anderen Rat geben, außer erst einmal ein paar Tage abzuwarten.
„Ich schaue mal, wo Martin hin gegangen ist.“ sagte Chris
„Mach das.“ sagte Klaus
Klaus wusste, dass man mit Chris vorsichtig sein musste, wenn sie sich Sorgen machte und dieses Mal war noch viel schlimmer. Sie machte sich nämlich Sorgen und das vielleicht nicht ohne Grund. Auch Klaus machte sich Sorgen, denn Martin verhielt sich anders wie normal. Vielleicht war es aber auch nur deswegen so, weil sein bester Freund vor seinen Augen erschossen wurde. Klaus wollte ihm erst einmal ein paar Tage in Ruhe lassen. Er war sich sicher, dass Martin sich dann wieder fangen würde.
Chris ging in den Aufenthaltsraum. Dort saß ihr Bruder auf dem Sofa und war kurz vor dem Einschlafen. Die vergangene Nacht, hatte auch ihn Kraft gekostet.
Als Klaus dazu kam, war Martin eingeschlafen.
„Lass ihn schlafen. Wir müssen ja so wieso noch auf den Rest der Kollegen warten und der Schlaf tut ihm jetzt gut.“ sagte Klaus
„Ich weiß, aber ich kann ihn nicht leiden sehen.“ sagte Chris
„Ich kann dich verstehen, aber das wird schon wieder. Glaub mir.“ sagte Klaus
Klaus wusste, dass Chris ihren Bruder nicht leiden sehen konnte und sie litt darunter. Aber im Moment konnte sie nicht viel machen. Das Einzige was sie machen konnte, war für ihn da zu sein und das war sie auch.
Die Beiden konnten sich immer auf einander verlassen.
Auf einmal fing Martin an zu schreien. Er hatte wieder einen Alptraum. Nur schwer konnten Klaus und Chris ihn etwas beruhigen. Martin wusste nicht mehr, ob es ein Traum oder die Wirklichkeit war.
„Hast du wieder geträumt?“ fragte Chris
„Ich hoffe dass ich nur geträumt habe. Es war so real, dass ich im Moment nicht weiß ob es ein Traum oder Wirklichkeit war.“ sagte Martin
„Du kannst dich beruhigen. Klaus und ich sind schon die ganze Zeit hier. Hier war definitiv nichts schlimmes.“ sagte Chris
„Wir warten jetzt auf die Anderen und dann versuchen wir Willi mal zu Hause festzunehmen, bevor er noch etwas schlimmeres anstellt.“ sagte Klaus
Martin fing plötzlich an zu weinen. Für ihn war der Tod seines besten Freundes schon schlimm genug.
Die anderen Beamten kamen pünktlich zur verabredeten Zeit auf der Dienststelle an. Im Aufenthaltsraum hatte sich Martin inzwischen ein bisschen beruhigt und war auch bereit seinen Erzfeind endlich festzunehmen.
„Guten Morgen.“ grüßte Timo als er den Raum betrat
„Guten Morgen. Wir treffen uns gleich unten an den Fahrzeugen. Macht euch schon einmal alle fertig für den Einsatz.“ sagte Klaus
„Gut machen wir.“ sagte Ronny
Auch Martin, Chris und Klaus gingen in die Waffenkammer und machten sich Einsatzfertig. Für Martin begann jetzt der schwierigste Teil. Vielleicht war es aber auch besser, wenn er wusste das Willi endlich festgenommen wurde.
Langsam rollte der Einsatz an.
Auf dem Weg sprach Chris mit ihrem Bruder.
„Alles klar bei dir?“ fragte sie nach
„Es geht. So langsam versuche ich mich zu beruhigen:“ sagte Martin
„Wir haben noch einen Moment Zeit bis wir da sind.“ sagte Chris
„Ich weiß. Irgendwie freue ich mich ja auch darauf ihn endlich festzunehmen.“ sagte Martin
Chris wusste, wenn Willi festgenommen war, lief auch für Martin wieder alles fast normal. Sie wusste wie sehr ihm sein Kumpel fehlte. Aber mit der Festnahme konnte sein Erzfeind wenigsten keinen Mist mehr machen und das war für Martin das Beste.
Nach 15 Minuten waren die Beamten am Ziel. In der Wohnung brannte Licht. Also war er auch zu Hause. Klaus beschloss erst einmal von außen durch die Fenster zu schauen, ob man etwas sehen konnte, denn irgendwo musste er ja die Waffe haben.
Die Beamten rüsteten auf und machten sich dann bereit die Wohnung zu stürmen.
Bevor sie die Wohnung stürmten, sprach Klaus noch einmal mit Chris und Martin.
„Martin, meinst du, dass du das schaffst oder willst du lieber an den Fahrzeugen warten bis wir ihn festgenommen haben?“ fragte Klaus
„Ich schaffe das schon. So kann er mich ja so wieso nicht erkennen.“ sagte Martin
„Dann wollen wir mal los.“ sagte Klaus
Die Beamten stürmten die Wohnung und konnten Willi im Wohnzimmer seiner Wohnung festnehmen. Vor der Tür stand bereits der Streifenwagen. Jetzt war die Gefahr erst einmal vorbei und alle konnten in Ruhe abrüsten und zurück zur Dienststelle fahren.
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