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Im Verborgenen ~ Die Spur auf deiner Seele

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12.12.17 15:17
18 Ab 18 Jahren
Bisexualität
In Arbeit

Im Verborgenen

Die Spur auf deiner Seele


 

Mit einem leisen Stöhnen, in dem eine ganze Welt aus Qual und Schmerz lag, lehnte er sich gegen die hölzerne Wand und krümmte sich, die Arme um den Leib geschlungen. Die Luft floss zäh in seine Lungen, als wäre sie selbst in der Hitze der Nacht noch unerträglich heiß. In gebeugter Haltung hörte er in sich hinein und versuchte den Schmerz zu ergründen. Er schien tiefer und dumpfer, als der sonstige Nachhall seiner Verletzungen, die er sich bei der Suche nach Sophia zugezogen hatte.

Seine rechte Hand schien noch immer das Gewicht der Waffe zu spüren, sein Arm den Rückstoß und vor seinen Augen erlosch noch einmal der Lebensfunken in Dales Blick.

Ein leiser, kummervoller Laut entkam seiner Kehle und er zuckte zusammen, als er eine weiche Berührung an der Schulter spürte. Er schnellte herum, doch es war nur der große Kopf des Pferdes, das ihn über die Boxenwand hinweg mit einem ruhigen Blick ansah.

Daryl presste die Kiefer aufeinander, während er die nervöse Nelly musterte. Nach einer Weile schnaubte die kastanienbraune Stute leise und stieß ihn sanft mit ihrer Nase an. Erneut schien die Kehle des Armbrustschützen wie zugeschnürt. Er hatte in seinem Leben nur selten Trost erfahren und selbst diese subtile Art, die ruhige Anwesenheit des Pferdes, schien ihn zu überfordern. Seine Hand zitterte, als er sie hob und an Nellys Stirn legte. Die lebendige Wärme des Tieres schien ihn einzuhüllen. Er legte seine Wange an die der Stute und schloss die Augen.

Die Nähe der Tiere war soviel leichter zu ertragen, als die der Menschen. Schon nachdem sie Sophia in der Herde der Beißer aus Hershels Scheune entdeckt hatten, war er hierher gekommen, auf der Suche nach seinem Gleichgewicht. Es fiel ihm unendlich schwer die Trauer um das kleine Mädchen zuzulassen. Am liebsten hätte er die Gruppe nach dem Vorfall an der Scheune ganz und gar verlassen. Es würde einfacher sein sich alleine durchzuschlagen. Zudem glaubte er nicht, dass diese Gemeinschaft noch lange bestehen würde. Shane schien immer mehr den Verstand zu verlieren und Rick, der ihnen tatsächlich ein großartiger Anführer sein könnte, litt entsetzlich unter dem was seine Frau - Daryl schnaubte verächtlich bei dem Gedanken an Lori - und sein vormals bester Freund ihm angetan hatten. Dennoch klammerte sich der ehemalige Policeofficer an diese winzigen Facetten seines alten Lebens.

Die nervöse Nelly hob den Kopf und wand sich so aus der Berührung des Mannes. Daryls Blick folgte der Stute, die ihr weiches Maul zu ihrem Heuhaufen senkte und mit ihren vollen Lippen die schmackhaften Halme aufnahm. Ruhig kauend wandte sie sich wieder ihrem nächtlichen Besucher zu. Sie schien ihn nicht aus den Augen lassen zu wollen. Ein winziges Lächeln ließ sich um Daryls Mundwinkel erahnen.

Der Armbrustschütze ließ den Kopf gegen die Boxenwand sinken und lauschte den ruhigen Geräuschen der Pferde. Die Nähe der Pferde wirkte heilend und löste Teile der Verzweiflung, die sich um ihn geschmiegt hatten wie eine klamme, zu schwere Decke, einfach auf.

Vielleicht sollte er doch einfach von hier verschwinden. Er konnte die kastanienbraune Stute satteln und losreiten - fort von diesem Ort. Fort von den Menschen und ihren aussichtslosen Kämpfen. Er konnte allein sein - frei von der Sorge um andere. Frei von der Verantwortung, die jeder zu tragen hatte, sobald es um das Wohlergehen anderer ging. Frei von den Gedanken an Rick.

Er verzog gequält das Gesicht. Rick war der einzige Grund, warum er noch hier war. Nachdem er Merle verloren hatte, war Rick zu seinem Ankerpunkt geworden. Und es war dieser Hauch einer Erwiderung seiner eigenen Empfindungen, die ihn daran hinderten einfach alles hinter sich zu lassen. Nachdem er draußen verletzt und von Andrea versehentlich angeschossen worden war, hatte er eine entsetzliche Nacht durchleiden müssen. Er hatte hoch gefiebert und die Schmerzen von seinen versehrten Rippen und der Stichverletzung in seiner Seite, hatten ihn unendlich gequält. Daryl hatte nicht erwartet, dass ihm jemand beistehen würde - und er hatte es auch nicht gewollt. Unzählige Narben prangten auf seinem Körper und erzählten die Geschichte eines traurigen Lebens. Doch er war zu schwach gewesen, um sich gegen Ricks Fürsorge aufzulehnen und so hatte er sie zulassen müssen. Als Schüttelfrost und Fieberwahn ihn beinahe verzehrten, hatte Rick ihn in seinen Armen gehalten und beruhigende Worte gemurmelt. Noch immer wußte Daryl nicht, wie er mit dieser Erinnerung umgehen sollte. Nie hatte sich jemand so um ihn gesorgt. Nie hat ihn jemand so in den Armen gehalten. Körperliche Nähe war ihm so fremd. Und nun, wo er sie einmal erfahren hatte, wollte er dieses Gefühl noch einmal empfinden. Er wollte in Ricks Nähe sein. In der Hoffnung noch einmal von ihm berührt zu werden.

Als der Kopf der Stute neben ihm in die Höhe schnellte und sie mit angespannt gespitzten Ohren an ihm vorbei die Stallgasse entlang blickte, schnellte Daryl herum - die Hand am Messer, das an seinem Gürtel befestigt war. Sein Herz schlug unwillkürlich schneller, als er erkannte, wer dort mit hängenden Schultern auf ihn zu ging.

Der Armbrustschütze richtete sich auf und musterte den anderen mit fest aufeinander gepressten Kiefern. In einigem Abstand blieb dieser stehen und hob den Blick.

Daryl schluckte trocken und verharrte abwartend in Habachtstellung.

"Danke", murmelte Rick leise und mit rauer Stimme. "Danke, dass ... dass ich es nicht tun musste."

Daryl nickte stumm und zuckte mit den Schultern, dann stieß er sich von der Wand ab. Er wollte den Stall verlassen. Es war kaum zu ertragen Rick so zu sehen. So verloren und voller Kummer. Daryl war noch nie gut darin gewesen, das Leid anderer zu ertragen. Es war beinahe so, als ob er Ricks Trauer um den Verlust von Dale am eigenen Leib erfuhr.

Der Armbrustschütze wollte sich an seinem Anführer vorbeistehlen, doch Ricks Hand schnellte vor und hielt ihn am Arm fest. Es war keine harte Berührung, dennoch zuckte Daryl davor zurück und taumelte gegen die Wand. Das Pferd in der Box hinter ihm, begann unruhig mit den Hufen zu scharren. Daryl hatte den Blick gesenkt und rieb sich den Arm dort, wo Ricks Hand zuvor gelegen hatte.

"Was -?" Irritation schwang in Ricks Stimme mit und Daryl spürte dessen überraschten Blick auf sich, ob der heftigen Reaktion.

Daryl sah zögernd auf. Seine Hände hatten erneut angefangen zu zittern. Die Fassade des harten Kerls, die er all die vergangenen Tage, seitdem sie Sophia unter den Beißern entdeckt hatten, so mühsam hatte aufrecht erhalten können, begann zu bröckeln. Der dumpfe Schmerz in seinem Inneren pochte erneut hart unter seinem Brustbein und es kostete ihn alle Kraft sich nicht zu krümmen.

Daryl öffnete den Mund, doch er fand nicht die richtigen Worte. Also hob er nur die Hand, wie zu einem flüchtigen Gruß und entfernte sich nun endgültig von Rick.

Noch immer stand sein Zelt an den Überbleibseln des kleinen Steinhauses, von denen nur noch der Schornstein hoch hinauf ragte, während die Überreste der Mauern unter hohen Gräsern verschwunden waren.

Obwohl die Sonne lange untergegangen und die zweite Nachthälfte bereits weit vorangeschritten war, strahlte der trockene Erdboden noch immer eine drückende Wärme ab. Daryl ließ die Finger seiner Rechten durch das hohe Gras streifen, während die linke Hand den Griff seines Messer umschlossen hielt. Eine tiefe Erschöpfung machte sich in ihm breit und verdrängte seine innere Qual, dennoch waren seine Sinne hellwach und geschärft. Man gewöhnte sich daran in ständiger Alarmbereitschaft auszuharren. Selbst der leichte, halbwache Schlaf reichte mittlerweile aus, um ihn zu stärken. Ob dies die Zeichen der Evolution waren, die sie nun am eigenen Leib erfuhren? Diese deutlichen Veränderungen der Bedürfnisse. Oder war es lediglich so, dass es möglich war dies über einen begrenzten Zeitraum durchzuhalten, bevor einen die neuen Belastungen in die Knie zwangen?

Als er sein Zelt erreicht hatte, entdeckte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung. Doch seine Sinne deuteten ihm bereits, dass es sich nicht um einen Beißer handelte. Die charakteristischen Laute blieben aus. Daryl glaubte Rick zu erkennen, der seinem eigenen Weg gefolgt war. Er hatte einen weiten Bogen gemacht um die Stelle an der Dale gestorben war und sein Verfolger tat es ihm gleich. Der Armbrustschütze ließ sich im Schatten des alten Schornsteines auf einem Mauerrest nieder und griff nach seiner geschulterten Waffe. Ohne den Blick von dem Mann zunehmen, der einsam über die Mond beschienene Weide lief, spannte er einen Pfeil in den Lauf der Armbrust und legte sie dann auf seinen angewinkelten Beine. Man lief immer Gefahr im hohen Gras einen Beißer zu übersehen - für den Fall, dass Rick Hilfe brauchte, wollte Daryl bereit sein.

Doch nichts geschah und Rick näherte sich Daryls Lager. Im Schatten konnte der ehemalige Policeman ihn nicht ausmachen und so ging er vor dem Zelteingang in die Hocke. "Daryl?"

Noch immer klang Ricks Stimme rau und brüchig - als hätte man ihr alle Kraft entzogen. Lautlos näherte sich der erfahrene Jäger seinem Anführer und war sich der Gefahr bewusst. Es war nie klug sich einem Mann lautlos von Hinten zu nähern - dieser Tage konnte es tödlich sein.

"Was willst du?", knurrte Daryl deshalb unwirsch, in einiger Entfernung zu Rick. Als dieser herumschnellte erkannte der Jüngere, dass es klug gewesen war, einen gewissen Abstand einzuhalten. Die Klinge von Ricks Messer blitzte im Mondlicht auf. Er keuchte leise, als er die Waffe sinken ließ und schüttelte den Kopf.

"Du solltest ... Es wäre besser, wenn die Gruppe zusammenbleibt", sagte Rick mit leiser Stimme.

Daryl lachte humorlos und kaum hörbar auf, während er sich kopfschüttelnd von dem anderen abwandte. "Bullshit!" Er öffnete den Eingang zu seinem Zelt. Stickige, abgestandene Luft schwallte ihm entgegen. So griff er lediglich nach einer Decke und einem Kissen und zerrte es aus der Öffnung, bevor er diese wieder gründlich verschloss.

Daryl breitete die Decke auf einer moosbewachsenen Stelle aus, auf der er schon häufiger seine Nachtruhe gefunden hatte. Ja, es mochte leichtsinnig sein alleine unter freiem Himmel zu schlafen, doch er würde sich nicht länger von den stinkenden Untoten einschränken lassen. Sie würden niemals die Kontrolle über sein Leben gewinnen. Niemand würde das!

Mit einem leisen Stöhnen ließ er sich auf die Decke sinken und seufzte schwer, als sein Körper zum Liegen kam. Das Rascheln trockener Gräser und Laub verriet, dass Rick sich seiner Bettstatt näherte.

Daryl hob seine Rechte und betrachtete sie im Licht des Mondes. Seine Fingerknöchel waren geschwollen und eine der Wunden, die er sich während seiner Unterhaltung mit ihrem jungen Gefangenen zugezogen hatte, blutete erneut.

Aus dem Augenwinkel nahm er wahr, wie Rick sich die Schuhe von den Füßen streifte und sich neben ihn auf die Decke sinken ließ.

"Ist es wirklich klug hier draußen die Schuhe auszuziehen?", schnaubte Daryl, selbst überrascht von dem Hauch eines Lachens im Tonfall seiner Stimme.

Ricks Mundwinkel zuckten. "Ich glaube, ich stecke seit 72 Stunden durchgehend in den verdammten Schuhen."

Daryl nickte und beobachtete den anderen, während dieser sich nun auch die Socken von den Füßen streifte. "Was ist mit deinem Fuß? Der Knöchel sieht geschwollen aus."

Rick hob den Blick und schaute in Richtung der Farm. Dann seufzte er leise. "Mir ... mir ist ein Motorrad auf den Fuß gefallen."

Daryl zog die Augenbrauen hoch und richtete sich langsam auf. "Ganz von allein?"

Rick schnaubte leise und schüttelte den Kopf. "Es spielt keine Rolle, wie das Ding umgefallen ist."

"Natürlich nicht", brummte Daryl, während er begann sein Hemd aufzuknöpfen. Er war nicht scharf darauf, dass jemand ihn unbekleidet sah, doch bei Rick spielte es ohnehin keine Rolle. Der hatte ihm sogar schon aufs Klo geholfen, in den Tagen, in denen es ihm so schlecht gegangen war. Zudem konnte er sich selbst und den Gestank des Beißers, den er für Dale getötet hatte, riechen und sein Hemd hing ihm feucht am verschwitzten Körper. Wenn es für eine Wäsche auch wieder nicht reichen würde, so wollte er wenigstens einen kühlen Nachthauch am Körper spüren.

Ricks Blick war ihm durchaus bewusst, doch er begrub das Schamgefühl tief in sich. Es gab soviel anderes, das derzeit auf seinem Gemüt lastete. Sovieles, das schwerer wog als körperliches Unbehagen.

"Die Pfeilwunden sind ja noch immer nicht verheilt", stellte Rick fest und wandte sich ihm nun ganz zu.

"Nein, sind sie nicht", murrte Daryl nur einsilbig und ließ sich zurück auf sein Kissen sinken. Er verschränkte die Hände hinter dem Kopf und holte tief Luft.

Ricks Schultern sanken wieder herab. "Es wird viel zu viel von Euch allen abverlangt. ICH habe zu viel verlangt und war zu wenig darauf bedacht, dass du verletzt bist."

Daryl stöhnte leise auf. "Ich kann auf mich selbst aufpassen, Rick. Genau wie alle anderen aus dieser Scheißgruppe auch! Du musst nicht ständig alles auf deine Schultern laden, verdammt! Mein Affe, mein Zirkus!"

Rick erwiderte lange nichts, dann legte er den Kopf schräg und suchte Daryls Blick. "Ich will nicht ... ich kann dich nicht noch einmal so sehen. So krank und schwach."

Der Lockenschopf streckte zögernd seine bebende Hand aus und berührte Daryl zaghaft. Dieser zog die Augenbrauen in die Höhe während sich seine Bauchmuskeln beinahe schmerzhaft anspannten, als Ricks Fingerspitzen darüber glitten.

"Verdammt, was soll das?", keuchte Daryl, doch seine Stimme klang weniger zornig, als viel mehr atemlos.

Rick zog seine Hand nicht fort, sondern strich weiter über die feste, feuchtwarme Haut des Jüngeren.

Daryl stützte sich auf die Ellenbogen, unsicher, wie er reagieren sollte. "Rick ... was machst du?"

Rau und behutsam zu gleicht glitten die Finger des anderen über seinen Oberkörper und schienen ihn zu verbrennen. Rick schien versunken im Spiel seiner Hand, versunken in der Betrachtung des Jüngeren, der die Berührungen wie erstarrt duldete.

Doch da war dieser winzige Funke in Daryl, der sich nach einer liebevollen Berührung sehnte. Doch warum sollte jemand sein Bedürfnis erfüllen wollen? Ungefragt. Einfach so? So funktionierte die Welt nicht.

Und nicht nur seine Seele fühlte sich umschmeichelt - auch sein Körper schien Gefallen an den Berührungen zu finden.

Daryl schnappte nach Luft und stieß Ricks Hand von sich. "Lass das! Ich kann nicht ..."

Der Lockenschopf runzelte die Stirn und bedachte Daryl dann mit einem seiner fragenden, intensiven Blicke. Daryl senkte die Lider und setzte sich rasch auf.

"Was? Was kannst du nicht, Daryl?", wisperte Rick mit beinahe flehentlichem Tonfall.

Der Armbrustschütze schüttelte den Kopf. "Lass mich!"

Schultern und Kopf des Älteren sackten nach vorn während seine Hände bebend über die Decke unter ihnen fuhren. "Bitte ... bitte weise mich nicht ab. Ich ... bitte."

Daryl kniff die Augen zusammen. Ricks Worte irritierten ihn. Die Situation verwirrte ihn. Was zum Teufel tat Rick hier? "Lässt Lori dich nicht zum Schuß kommen, oder was? Hast du Druck auf dem Rohr?"

Rick sah blinzelnd auf und sog hastig Luft ein.

"Ja, was?", fauchte Daryl und hätte sich für seine abweisende Art selbst ohrfeigen können. War es nicht genau das gewesen, wonach er sich so sehr gesehnt hatte? Warum nahm er es nicht einfach an, anstatt Rick von sich zu stoßen?

"Es ... es tut mir leid", murmelte Rick und fuhr sich mit den Händen über das verschwitzte Gesicht. "Ich hatte geglaubt, ich könnte hier bei dir ... Mein Fehler."

Daryl hatte das Gesicht abgewandt. Für einige Augenblicke harrte Rick schweigend aus, dann griff er nach seinen Socken und Schuhen und stand auf. Bevor er sich zum Gehen wandte musterte er Daryl ein weiteres Mal und schien etwas sagen zu wollen, aber schließlich schüttelte er den Kopf und wandte sich zum Gehen. Doch sein Schritt ging ins Leere. Sein versehrter Knöchel verweigerte ihm den Dienst und Rick fiel mit einem leisen Aufschrei auf die Knie. Sofort war der Armbrustschütze an seiner Seite.

"Was ist?"

"Mein Fuß ...", zischte Rick aus zusammengebissenen Zähnen und ließ sich zurück auf die Decke sinken.

Daryl kniete sich vor ihn und betastete die Schwellung vorsichtig.

"Es ging doch die ganze Zeit, verdammt!", murrte Rick und strich sich die Haare aus der Stirn.

"Ja, mit dem festen Halt im Schuh. Ich hatte mal einen Bänderriß, da war es ähnlich. Ich konnte ewig nicht barfuß laufen."

Mit einem Seufzen setzte Daryl sich neben Rick. "Was ...", begann er mit leiser Stimme, "was hast du geglaubt könntest du hier bei mir?"

Er sah wie Rick zu ihm schaute, ahnte aber die Verwunderung in dessen Blick lediglich und hielt den Kopf abgewandt gesenkt.

Der Lockenschopf schluckte schwer. "Ich ... Bei dir fühle ich mich sicher. Ich bin so müde, Daryl. Ich habe geglaubt hier bei dir schlafen zu können." Es schien Daryl, als wäre das noch nicht alles. Also zeigte er auf Ricks Worte zunächst keine Reaktion. Und er lag richtig: "... und Ablenkung."

"Für einen sicheren Schlafplatz musst du nicht an mir rumfummeln!", brummte der Jüngere während er einen verdorrten Grashalm zwischen seinen Fingern drehen ließ.

"Nein, das ... das habe ich gemacht, weil ich es wollte. Ich wollte dich berühren, Daryl." Rick legte den Kopf in den Nacken und machte eine entschuldigende Geste. "Und ich will es noch. Ich möchte das alles hier für einen Moment vergessen."

Daryl schnaubte kopfschüttelnd. "Warum vergisst du nicht mit Lori. Sie ist deine Frau!"

Rick lachte auf, doch es klang mehr wie ein Laut der Verzweiflung. "Sie ist schwanger!"

"Das ... da kann man doch trotzdem -"

"Es kann nicht von mir sein!"

Daryls Augenbrauen schnellten in die Höhe. "Das erklärt natürlich einiges. Und du kommst zu mir um Shane und Lori in einem Schlag zu ersetzen. Durch mich?" Er lachte hart und rau auf, dann schüttelte er erneut den Kopf. "Du hast hier einen sicheren Schlafplatz, Rick. Aber ..."

"Nein! Nein, so ist das nicht, Daryl. Ich bin nicht hergekommen, um Shane oder Lori zu bestrafen. Ich will dich nicht benutzen. Ich ..."

"Du musst mir nichts erklären!" Der Armbrustschütze griff hinter sich und schob das Kissen zu Rick. "Leg dich hin und schlaf. Ich halte wache!"

Rick folgte der Aufforderung nur zögernd und sichtlich unzufrieden. Doch seine Worte hatten Daryl genau das bestätigt, was ihm sofort in den Sinn gekommen war. Es ging bei dieser Sache nicht um ihn, es ging ausschließlich um Rick. Um Ricks Bedürfnisse und um Ricks an die Wand gefahrenes Leben.

Es dauerte nicht lange, bis der Lockenschopf in den Schlaf gefunden hatte. Daryl kannte sie, diese verzehrende Erschöpfung, die alles Denken und jede Vernunft blockierte. Er würde Rick keinen Vorwurf machen.

Beinahe lautlos stemmte der Armbrustschütze sich von der Decke hoch und entfernte sich von dem Schlafplatz. Er suchte sich einen übersichtlichen Platz, von dem aus er das Gelände besser einsehen konnte.

Immer wieder lag sein Blick auf der Gestalt des Älteren, der im Schlaf entspannt und weniger gehetzt aussah. Und noch einmal spürte er den Nachhall der behutsamen Berührungen auf seiner nackten Haut. Er fuhr mit seinen eigenen Fingern die Spuren nach, die Rick auf seiner Haut hinterlassen hatte, als hätte er sich für ewig dort eingebrannt. Es waren seine eigenen Hände, doch fühlen tat er nur Ricks Berührungen. Er sollte sich dem nicht hingeben. Er sollte einfach über dessen Schlaf wachen. Doch sein Körper schien andere Pläne zu haben und er konnte und wollte sich dem nicht entziehen.

Seine Rechte strich über den Bund seiner abgetragenen Jeans und er zuckte beinahe zusammen, als daraufhin sein Glied steif wurde und sich hart gegen den unnachgiebigen Stoff der Hose drückte.

Daryls Blick lag fest auf Rick, der regungslos, scheinbar im Tiefschlaf auf der Decke ausharrte. Er rieb kräftiger über seine Erektion, während er sich mit der zweiten Hand selbst streichelte. Das hatte er lange nicht getan und fragte sich unwillkürlich warum das so war. Es war so leicht sich selbst ein wenig Entspannung zu verschaffen. Er legte den Kopf in den Nacken und fing an seine eigenen Berührungen zu genießen. Langsam, sich selbst neckend, öffnete er seine Jeans und ließ seine Finger hineingleiten. Feuchte Hitze empfing ihn.

Und plötzlich wuchs der Wunsch in ihm nicht seine eigene Hand zu spüren, sondern doch die des Älteren. Sollte Rick ihn doch benutzen. War es nicht so, dass er selbst auch auf seine Kosten kommen würde. Das Blut rauschte in seinen Ohren, während sein Verlangen wuchs.

Er konnte einfach rübergehen und Rick wecken. Er konnte einfach nach Ricks Hand greifen und sie in seine Hose schieben. Er stöhnte ungeniert auf, halb hoffend, dass der Lockenschopf davon geweckt wurde. Seine Hüfte ruckte vor, als er in seine Hand stieß und er leckte sich über die Lippen, während er den erdigen Geruch seiner eigenen Lust über all den anderen nunmehr unverdeckten Gerüchen wahrnahm.

Rick bewegte sich im Schlaf und das Verlangen in Daryl wuchs nur um so mehr.

Die Hand in der geöffneten Hose verließ er seinen Platz und taumelte zurück an Ricks Seite. Bebend streckte er die Hand nach dem Älteren aus. Nicht wissend, wie er ihn berühren sollte. Doch er konnte keinen Rückzieher machen. Vielleicht war es das gleiche Verlangen, das auch den Lockenschopf zuvor bewogen hatte, ihn zu berühren. Er ließ seine Fingerspitzen über den Bund von Ricks Hose gleiten, während er begann seine eigene Erektion erneut an seiner Hand zu reiben.

Daryl spürte das Schaudern, das Ricks Körper durchlief und wie dessen Atem tiefer ging, während seine Hand unter dessen Hemd glitt. Wie gut es sich anfühlte, die warme, weiche Haut eines anderen Menschen. "Rick ...", sagte er mit rauer Stimme. Er wollte dieses Spiel nicht länger alleine spielen.

Er beobachtete wie der Ältere sich nur allmählich aus den Fängen des tiefen Schlafes wandt und dabei wohlig seufzte. Daryl ließ von sich selbst ab und machte sich mit zittrigem Atem daran Ricks Hemd aufzuknöpfen. Er rechnete jeden Moment mit einem Angriff des erfahrenen Kämpfers, doch das Risiko ging er gerne ein. Seine Reaktion stand der des Älteren in nichts nach und als Rick abrupt die Augen aufriss befand Daryl sich schon über ihm und drückte ihn mit seinem Gewicht zu Boden. "Schon gut, Rick. Schon gut."

Er löste den Griff um Ricks Handgelenke und ließ seine Hände über dessen angespannte Arme gleiten. "Ich verstehe es jetzt, Rick", murmelte Daryl leise, während er Rick endgültig frei gab, doch nicht aufhörte seine Hände tastend und streichelnd über den Körper des Mannes gleiten zu lassen. Noch immer kniete er über Rick und als dieser auf eine Reaktion warten ließ, senkte Daryl sein Becken gegen dessen Mitte und und stieß sachte zu. Die Augen des Lockenschopfes weiteten sich und er schnappte nach Luft. Ein überraschtes Lächeln ließ seine Mundwinkel zucken, als er zu dem Jüngeren aufsah.

"Gott, Daryl ...", wisperte er nahezu tonlos, während seine Hände nach dem Becken seines Gespielen griffen und er seine Mitte hob und drängender an Daryls presste.

Der Armbrustschütze legte den Kopf in den Nacken und stöhnte laut auf. "Eins nur ...", stieß er heiser aus. "Du bist dreckig und stinkst nach Beißer! Ich werde dein Ding nicht in den Mund nehmen."

Rick lachte atemlos auf. "Ich deins auch nicht! Versprochen."

Daryl konnte nur für sich sprechen, doch er hatte das hier - oder etwas in der Art - solange nicht gemacht, dass es vermutlich zu ende wäre, sollte Rick nur den Versuch unternehmen sich ihm mit dem Mund zu nähern. Im Grunde gab es kaum eine geilere Art der Befriedigung, aber unter den gegebenen Umständen ... Er schnappte nach Luft und ließ den Gedanken ziehen, als er Ricks Hand an seiner geöffneten Hose spürte. In seiner Hose pochte es so sehr, dass er glaubte bei der kleinsten Berührung zu kommen.

Doch Ricks Berührung schien nur der Hauch einer Idee und so langsam und sanft, dass er nicht länger befürchten ihr Spiel vorzeitig zu beenden.

"Darf ... darf ich dich nackt sehen?", fragte der Lockenschopf leise.

"Warum?", keuchte Daryl dessen Becken unwillkürlich vorstieß, in dem Verlangen mehr von Rick zu spüren.

"Weil ich es möchte."

Daryl schüttelte den Kopf. "Nein." Und schloss in bittersüßer Qual die Augen, als Ricks Hände sich daran machten ihm die Hose von den Hüften zu streifen. "Ich würde ... würde mir die Hose gern schnell über den Arsch ziehen können, falls uns ein Streuner überrascht."

Rick nickte nur, den Mund zu einem süffisanten Grinsen verzogen. Dann stieß er Daryl zurück, sodass dieser auf seinen Oberschenkeln zum sitzen kam und griff nach der Hand des Jüngeren um sie an seinen Hosenbund zu legen. "Es wird mir allmählich zu eng in der verdammten Hose, Daryl."

Ungeschickt kam der Armbrustschütze der Aufforderung nach und öffnete mit zitternden Fingern zunächst das Waffenholster, dann Ricks Hose. Gierig ließ er seine Finger hineingleiten und griff wenig behutsam nach Ricks Schwanz. Prall lag er in Daryls Hand und zuckte vor Lust. Erste feuchte Tropfen glänzten an der Spitze. Daryl strich neckend mit dem Daumen darüber und entlockte dem Älteren ein kehliges Stöhnen.

"Geh ... von mir runter", presste Rick hervor und richtete sich auf, sodass sie beide voreinander knieten. Daryls Erektion ragte steil auf und er hoffte darauf, dass Rick ihm den gleichen Gefallen tun würde wie er ihm.

Ricks Finger verspielten sich in der dunklen Linie aus wirrem, widerspenstigem Haar, das sich von Daryls Schoß bis zu seinem Bauchnabel zog.

Das ist irgendwie… sexy, Daryl.“ Die Stimme des Lockenschopfs erklang einige Nuancen tiefer, beinahe heiser.

"Was für ein Scheiß!", keuchte der Jüngere erschaudernd und folgte Ricks Spiel mit seinem Blick. Als er den Kopf hob fand er sich Aug in Aug mit seinem Gespielen wieder. Die leicht geöffneten Lippen des Älteren wirkten einladend und ohne weitere Gedanken zu verschwenden, wollte Daryl seine Lippen auf die von Rick pressen, doch dieser hatte dieselbe Idee, den gleichen ungestümen Tatendrang, und so stießen sie heftig mit den Nasen zusammen.

Rick keuchte leise lachend und blinzelte, während Daryl fluchte. „Verdammter Anfänger! Hast du sowas schon einmal gemacht? Halt jetzt bloß still“, fügte er zischend hinzu und streckte die Hände nach dem Anderen aus.

Entschlossen legten sich erst Daryls Hände an Ricks Gesicht, dann seine Lippen auf dessen Mund. Ein wenig linkisch und unbedarft wirkten diese ersten Sekunden ihres Kusses. Daryls Körper hatte sich versteift, automatisch hatte er eine beinahe abwehrende Haltung angenommen, als dieses Spiel plötzlich eine Nuance intimer geworden war.

Doch nun drängte Daryl sich unwillkürlich gegen Rick. Das Verlangen diesen Kuss zu intensivieren, sein Ende hinauszuzögern, überrollte ihn mit einer unglaublichen Macht.

Als sich ihre Erektionen berührten, verspürten beide Männer für den Bruchteil einer Sekunde das Bedürfnis sich zurückzuziehen, doch es schien ihnen unmöglich. Vielmehr wollten sie diesen unfassbaren Gefühlstaumel auskosten und ihn erleben, mit allen ihren Sinnen.

Sacht begannen sie sich miteinander zu bewegen. Beinahe sanft und ohne die Hände von Daryl zu lösen, zog Rick sich zurück. Atemlos legte er seine Stirn an die des Armbrustschützen und schloss für einen Moment die Augen.

Überrascht von dieser Geste, die sogar noch viel intimer war als jeder Kuss und jede sonstige Berührung, blinzelte Daryl überrascht.

Rick?“

Ich will dich sehen und anfassen“, brummte Rick, während seine Hände an Daryls Seiten hinabglitten und er sich langsam von dem Jüngeren löste. Wieder spannten sich Daryls Muskeln unter Ricks Finger an, so sehr, dass er fürchtete einen Krampf zu bekommen, doch er konnte sich nicht entziehen und wollte es auch gar nicht.

Eine Hand des Lockenschopfes legte sich frech auf Daryls Hintern, während die andere sich Stück für Stück zu dessen Schoß neigte. Nur mit den Fingerspitzen strich Rick über die Erektion seines Waffenbruders.

Ein leises Wimmern entfuhr dem Jüngeren bei dieser ersehnten und viel zu zurückhaltenden Berührung. Er hielt sich beinahe krampfhaft an Ricks Schulter fest. Seine Knie wurden weicher, je länger der andere ihn liebkoste. Als Ricks Hand seinen Hintern verließ und sich zu den verspielten Erkundungen an Daryls intimsten Bereich gesellte, schnappte er nach Luft. Vor seinen Augen zuckten kleine Blitze und ein vertrautes Ziehen machte sich in seinen Lenden breit.


„I-Ich … Kann nicht län …“, stammelte Daryl keuchend und krümmte sich leicht vor, als Ricks vorwitzige Finger sich fest um seine Hoden schlossen. Er sackte keuchend zusammen und stöhnte laut auf.

Ricks Arm schloss sich fest um ihn und dirigierte ihn in eine liegende Position. Kurzerhand legte er sich auf Daryl und verwickelte dessen Zunge in einen heißen Kampf, während ihre Hüften sich aneinander rieben.

Daryl löste sich von Rick und raunte atemlos: „Mach das noch mal!“

Was genau?“, keuchte der Lockenschopf und strich sich eine schweißnasse Haarsträhne aus der Stirn.

Deine Finger an … an meinen …“, stammelte Daryl und erkannte das amüsierte und dennoch geile Grinsen auf Ricks Gesicht.

Ich soll dir die Eier kraulen?“

Der Jüngere wollte nicht hingehalten werden und runzelte verärgert die Stirn. „Spar die deinen Atem und mach es einfach, verdammt!“

Daryls noch verbliebene Blutreserven, die oberhalb seiner Gürtellinie auf ihren Einsatz gewartet hatten, rasten in südlichere Gefilde, als Ricks Finger erneut begannen, sich in Daryls Schoß zu verspielen. Der hochgewachsene Armbrustschütze verwandelte sich unter den vorwitzigen Fingern seines Gegenübers in ein wimmerndes, keuchendes und stöhnendes Häufchen. Seine Lippen nahmen Ricks Mund hart und ungestüm in Beschlag. Es dauerte nicht lange, bis die Wogen der Lust über dem Kämpfer zusammenschlugen und sich in einem gewaltigen Crescendo aus Licht, Geräuschen und Atemlosigkeit Bahn brachen.

Daryl presste sich an den muskulösen Körper Ricks und genoss die starken Arme die ihn umfingen und hielten, bis auch die letzte Sturmböe seines Höhepunktes vergangen war.

Atemlos und verschwitzt löste er sich nach einer gefühlten Ewigkeit von Rick und schaute diesen unsicher an. Es war ihm erst jetzt bewusst geworden, vor wem er sich so hatte gehen lassen. Allerdings war es Rick gewesen, der ihn überhaupt erst auf so etwas gebracht hatte

Daryl ließ seinen Blick an Ricks Körper entlang gleiten und blieb an dessen Erektion hängen. Die pralle Spitze glänzte vor Lusttropfen und als er den Blick hob, erkannte er in Ricks Augen eine stille Bitte, ein vages Hoffen auf Erlösung.

Langsam, mit lustträgen Berührungen, begannen Daryls Hände den Körper des anderen zu erkunden. Behutsam strich er über die verschwitzte, dreckige Haut seines Anführers, reizte mit einem Daumen Ricks Brustwarzen und kostete die eine oder andere Körperstelle mit seinem Mund. Ricks Geschmack überraschte ihn, fesselte ihn und schien ihn binnen Sekunden zu einem Süchtigen gemacht zu haben. Er wollte diesen wunderbaren Geschmack immer und immer wieder kosten und ließ sein Zunge, ungeachtet der mangelnden Körperhygiene, über den kräftigen Körper gleiten.

Rick lag auf dem Rücken, einen Arm angewinkelt unter dem Kopf und schwankte zwischen Ungeduld und Genuss. Als Daryl mit seinem Kopf in immer tiefere Gefilde vordrang, beschleunigte sich die Atmung des Lockenschopfs und er legte mit einem grollenden Stöhnen den Kopf in den Nacken. "Nicht, Daryl, ich bin unfassbar dreckig!"

Zaghaft berührte der Jüngere mit seinen bebenden Händen Ricks Erektion und umschloss diese mit einer Hand. Als er langsam begann ihn zu wichsen, spürte er wie Ricks Körper anfing zu beben. Ein ausgehungerter Körper musste nicht lange gelockt werden.

Seit dem berauschenden Höhepunkt des Armbrustschützen, trieb der Lockenschopf auf einem Meer der Lust und in dem Moment, als Daryls Finger ihn umschlossen hatten, hatte der Sturm in ihm zu tosen begonnen. Er entlud sich so schnell und heftig, dass der weiße, klebrige Samen auf Daryls Brust landete und ihrer beider Hosen beschmutzte.

Vollkommen überrumpelt riss der Dunkelhaarige mit einem Auflachen die Augenbrauen hoch, doch dann fing er sich und zog sein Gegenüber in seine Arme und hielt ihn, so wie dieser es zuvor mit ihm gemacht hatte. Leise murmelnd strich Daryl über Ricks weiches Haar und genoss es, sein Gewicht auf sich zu spüren.

Als die Nachbeben des plötzlichen Höhepunktes abebbten, stützte Rick sich auf den Ellenbogen und fuhr besorgt mit den Fingerspitzen über Daryls Brust. Dann hauchte er einen Kuss auf die verblassten Spuren der Hämatome, die seinen Oberkörper noch immer zierten. "Ich glaube ich bin zu schwer für kaum verheilte Rippenbrüche."

Daryl zuckte nur die Schultern. "Ich bin ok", murmelte er leise und schenkte Rick einen weichen Blick.

Rick hatte sich aufgesetzt und musterte den Jüngeren nachdenklich. Daryl hatte indes die Augen geschlossen und genoss die entspannte Schwere seines Körpers. Er ließ es einfach zu, das der Schlaf über ihm zusammenschlug, wie eine Welle und ihn davon trug.


 

Daryl konnte nicht sagen, ob er Stunden geschlafen hatte oder nur Sekundenlang weggedämmert war, als er erwachte. Noch immer saß Rick neben ihm. Die Wangen eingefallen, die Augen gerötet vor Erschöpfung. Anscheinend hatte er hier nicht gefunden was er gesucht hatte.

Doch es dauerte nur Augenblicke, bevor auch Daryls Verstand die Erinnerungen an den vergangenen Abend wachrief. Dale war tot. Sophia war tot. Shane schien den Verstand zu verlieren und im Geräteschuppen saß ein Typ, der ihnen gefährlich werden konnte.

Mit einem unwilligen Stöhnen rappelte Daryl sich auf und zog sich seine Jeans wieder über den Hintern.

"Was ... Wie soll es weitergehen?", fragte Rick leise.

Überrascht wandte Daryl sich zu ihm um und warf ihm schulterzuckend einen erstaunten Blick zu. "Es wird sich nichts ändern. Wir haben uns nicht hier getroffen, um einander die ewige Treue zu schwören und anderen sentimentalen Unsinn. Wir wollten einfach nur ficken und das haben wir!“

Rick nickte langsam und griff nach seinen Schuhen. Als er aufsah, entdeckte er, dass Daryl wegging. "Wo gehst du hin?"

"Pinkeln!"

Rick seufzte leise, während sein Blick über den Himmel glitt, der allmählich den nächsten Morgen ankündigte.


 


 


 


 


 

Autorennotiz

Diese kleine Geschichte beginnt mit der 11. Folge der 2. Staffel. Der Focus hierbei liegt auf Daryl und Rick.

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Kurzbeschreibung

Daryl & Rick - "Es weiß keiner von uns, was er Menschen gibt. Es ist für uns verborgen und soll es bleiben. Manchmal dürfen wir ein klein wenig davon sehen, um nicht mutlos zu werden." *Albert Schweizer* Eine Shortstory-Sammlung aus dem Verborgenen.

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