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Kapitel: | 3 | |
Sätze: | 724 | |
Wörter: | 7.286 | |
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Es war mal wieder Montagmorgen und Dirk und Linus mussten mal wieder früh an der Arbeit sein. Gut fanden es Beide nicht, aber sie freuten sich auch endlich die neue Kollegin kennenzulernen. Diese sollte nämlich an diesem Tag bei der Kripo der Ruhrpottwache anfangen.
„Ich bin ja mal gespannt, wie die neue Kollegin heute so drauf ist.“ sagte Dirk
„Ich habe bisher nur gehört, dass sie wohl sehr gut in ihrem Job ist und gut mit Kollegen auskommt. Sie soll aber sehr locker sein.“ sagte Linus
„Hoffentlich. Eine Stunde müssen wir aber noch warten.“ sagte Dirk
Die Beiden waren neugierig und konnten es kaum erwarten, sie kennenzulernen.
Eine Stunde später war es endlich soweit. Die neue Kollegin war endlich da.
Dirk konnte nicht glauben, wer da vor ihm stand und kippte vor Schreck erst einmal um.
Kurze Zeit später kam er aber wieder zu sich.
„Na, alles klar?“ fragte Chris, die neue Kollegin
„Ja, ich war gerade nur etwas überrascht.“ sagte Dirk
„Kann mir jetzt auch mal jemand erklären was hier los ist?“ fragte Linus
„Ja, das ist Chris meine kleine Schwester. Ich habe sie jetzt schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen. Das letzte was ich weiß, ist das sie zuletzt als Schutzpolizistin in Köln war.“ sagte Dirk
„Alles klar. Jetzt erklärt es sich auch, dass du einfach umkippst.“ sagte Linus
„Das mit dem Umkippen kennen wir schon. Kann in solchen Situationen schon einmal vorkommen.“ sagte Chris
„Davon wusste ich ja gar nichts.“ sagte Linus
„Ich erzähle halt auch nicht alles, aber meine kleine Schwester ist dafür bekannt, dass sie manche Sachen gerne ausplaudert.“ sagte Dirk
„Oops, ich wollte jetzt nichts verraten.“ sagte Chris
„Alles gut.“ sagte Dirk
„Dann ist ja in Ordnung.“ sagte Chris
„Linus hast du etwas dagegen, wenn ich mit Chris gerade mal kurz vor die Tür gehe? Ist nichts schlimmes, muss nur nach so langer Zeit mal mit ihr reden.“ sagte Dirk
„Kein Problem.“ sagte Linus
Dirk und Chris gingen mal kurz nach draußen. Auf dem Weg holten sie sich am Automaten noch einen Kaffee.
„Wieso hast du mir nichts erzählt?“ fragte Dirk
„Ich wollte dich überraschen.“ sagte Chris
„Das hast du allerdings. Ich hätte mit allem gerechnet, nur nicht dass du hier anfängst zu arbeiten.“ sagte Dirk
„Ist bei dir wirklich alles in Ordnung?“ fragte Chris
„Es geht schon. Mir ist nur gerade noch etwas schwindelig.“ sagte Dirk
„Ok, wenn es schlimmer wird, sag bitte Bescheid. Nicht, dass du noch einmal umkippst.“ sagte Chris
„Kennst mich doch.“ sagte Dirk
„Genau deswegen sage ich es dir ja.“ sagte Chris
„Alles gut. Was zieht dich eigentlich zurück nach Duisburg?“ fragte Dirk
„Ich wollte einfach mal wieder in deiner Nähe sein.“ sagte Chris
„Weißt du wie viele Jahre ich darauf gewartet habe, dass du wieder zurückkommst? Du warst ja nach dem Streit mit unseren Eltern nur noch selten hier in Duisburg.“ fragte Dirk
„Ich weiß, du hast es mit am Telefon ja immer mal wieder gesagt.“ sagte Chris
„Warum bist du nicht schon früher wieder hier her gekommen?“ fragte Dirk
„Ich konnte nach dem Streit einfach nicht.“ sagte Chris
„Ich hätte dich manchmal einfach nur gebraucht.“ sagte Dirk
„Du hättest jederzeit zu mir kommen können.“ sagte Chris
„Ich weiß.“ sagte Dirk
Chris nahm ihren Bruder einfach mal in den Arm. Sie spürte, dass er sie jetzt brauchte.
Dirk hatte immer wieder versucht zwischen Chris und seinen Eltern zu vermitteln, aber leider ohne Erfolg.
„Lass uns mal wieder reingehen. Ich glaube du solltest dich jetzt erst einmal wieder hinsetzen.“ sagte Chris
„Gute Idee.“ sagte Dirk
Auf dem Weg zurück ins Büro fingen Dirks Beine an schlapp zu machen. Chris konnte ihn gerade noch festhalten.
„Was ist denn jetzt los?“ fragte Linus
„Ich habe keine Ahnung, dass er ab und zu mal umkippt, wenn irgendetwas Aufregendes ist, kenne ich, aber das kenne ich noch nicht. Ihm war eben auch schon schwindelig, Auch das ist nicht normal.“ sagte Chris
„Ok, was hat das mit dem Umkippen eigentlich zu tun?“ fragte Linus
„Es passiert nur dann wenn es um ihn geht. Sonst kann passieren was will und er kippt nicht um.“ sagte Chris
„Aber warum kippt er einfach um?“ hackte Linus nach
„Ich habe ihm versprochen niemanden etwas zu sagen und das halte ich auch. Es war schon nicht gut, dass ich es vorhin schon ausgelöst habe.“ sagte Chris
„Ok, dann behalt es auch für dich.“ sagte Linus
„Ich habe gerade das Gefühl, dass es ihm nicht gut geht.“ sagte Chris
„Könnte sein. Er war die letzten Tage schon etwas schlapp.“ sagte Linus
„Könnte das jetzt erklären.“ sagte Chris
Linus und Chris setzten Dirk erst einmal hin.
„Sein Kreislauf, scheint aber gerade richtig abzukacken.“ sagte Linus
„Ich würde eher mal sagen, da ist jemand müde. Es sieht gerade fast so aus, als hätte er nächtelang nicht durchgeschlafen.“ sagte Chris
„Stimmt. Jetzt schläft er auf jeden Fall wie ein Murmeltier.“ sagte Linus
„So lange kein neuer Fall für uns rein kommt, lassen wir ihn am besten schlafen.“ sagte Chris
„Das machen wir auch. Ich kann dir in der Zwischenzeit mal die Wache zeigen.“ sagte Linus
„Das ist eine gute Idee.“ sagte Chris
Während Dirk im Büro tief und fest schlief, zeigte Linus Chris die Wache.
„Ich denke mal das er einfach nur müde war.“ sagte Chris
„Das denke ich auch.“ sagte Linus
Eine halbe Stunde später waren die Beiden wieder zurück im Büro und unterhielten sich als Dirk plötzlich aufschreckte.
„Ich lasse dich mir nicht mehr wegnehmen.“ schrie Dirk
„Hey ist alles gut. Du hast nur geträumt und Linus hat mir in der Zeit die Wache gezeigt.“ sagte Chris
„du darfst nie wieder gehen.“ sagte Dirk
„Ich werde auch nicht mehr gehen. Entspann dich ein bisschen. Du hattest nur einen Albtraum.“ sagte Chris
Irgendwie hatte Chris das Gefühl, dass diese Albträume Dirk schon eine ganze Weile wach hielten.
„Sag mal kann das sein, dass du schon eine ganze Weile diese Albträume hast und deswegen nicht richtig schläfst?“ fragte Chris
„Ja seit 4 Wochen immer und immer wieder. Jede Nacht dasselbe. Ich schlafe ein und dann kommen diese Albträume und dann kann ich oftmals nicht wieder einschlafen.“ sagte Dirk
„Warum hast du nicht mir gesprochen? Ich habe doch gemerkt, dass du in den letzten Tagen etwas schlapp warst.“ fragte Linus
„Ich habe gedacht, dass es irgendwann wieder aufhört.“ sagte Dirk
„Aber es hört nicht auf.“ sagte Chris
„Genauso ist es.“ sagte Dirk
„Soll ich dich erst einmal nach Hause bringen, dann kannst du dich erst einmal ins Bett legen und versuchen ein bisschen zu schlafen?“ fragte Chris
„Nein. Das geht schon irgendwie.“ sagte Dirk
„Wenn du doch noch nach Hause möchtest, sag uns bitte Bescheid.“ sagte Linus
„Mache ich.“ sagte Dirk
Chris und Linus merkten, dass es ihm nicht gut ging, aber wenn er nicht nach Hause wollte dann wollte er auch nicht. Deshalb ließen die Beiden ihn auch erst einmal in Ruhe.
Der restliche Dienst an diesem Tag verlief ruhig. Chris wollte auf keinen Fall, dass ihr Bruder noch Auto fährt. Also beschloss sie gemeinsam mit Linus, dass sie ihn einfach nach Hause fährt. Auf der Fahrt nach Hause war Dirk ganz still geworden. Kurz bevor die Beiden bei ihm zu Hause waren, war er auch schon eingeschlafen.
Als Chris und Dirk bei ihm zu Hause ankamen, schlief Dirk tief und fest und Chris tat es richtig leid, dass sie ihn wecken musste.
„Hey wird mal langsam wach. Wir sind zu Hause.“ sagte Chris
Langsam machte Dirk die Augen wieder auf.
„Kannst du heute bei mir bleiben?“ fragte Dirk
„Ja, wenn es dich nicht stört. Ich wohne im Moment sowieso nur bei einer Freundin.“ sagte Chris
„Das ist mal wieder Typisch für dich. Alles völlig unorganisiert.“ sagte Dirk
„Wieso. Ich war organisiert, doch dann wurde das mit der Wohnung nichts und meine Versetzung nach Duisburg stand kurz bevor.“ sagte Chris
„Alles klar. Wenn du willst, kannst du aber auch zu mir ziehen, dann bin ich nicht so alleine und habe dich endlich mal wieder um mich rum.“ sagte Dirk
„Muss mal schauen. Dirk du kennst mich.“ sagte Chris
„Ja ich kenne dich, aber ich möchte dich nicht wieder verlieren.“ sagte Dirk
„Du wirst mich nicht verlieren. Du weißt dass ich immer für dich da bin egal was passiert. Die Sache zwischen unseren Eltern und mir hat nichts mit uns Beiden zu tun.“ sagte Chris
„Ich weiß, aber ich stehe zwischen den Fronten.“ sagte Dirk
„Ich weiß, leider. Lass uns erst einmal rein gehen.“ sagte Chris
„Gute Idee. Scheiße dieser verdammte Fuß tut schon wieder weh.“ sagte Dirk
„Komm ich stütze dich. Dann musst du das Bein nicht so sehr belasten.“ sagte Chris
„Danke dir.“ sagte Dirk
„Hattest du die Schmerzen in der letzten Zeit öfters?“ fragte Chris
„Ab und zu. Ich habe gedacht, es liegt daran, dass ich das Bein überlastet habe.“ sagte Dirk
„Kann sein, aber du hast die Verletzung schon lange.“ sagte Chris
„Ja, aber bisher hat sie sich eigentlich nie bemerkbar gemacht.“ sagte Dirk
„Setz dich erst einmal hin. Ich gebe dir jetzt erst einmal ein Glas Wasser. Und dann schaue ich mal nach dem Bein.“ sagte Chris
„Danke, aber bitte vorsichtig.“ sagte Dirk
„Ich passe schon auf. Ich weiß, dass du da sehr empfindlich bist.“ sagte Chris
„Das wäre lieb von dir.“ sagte Dirk
Chris gab Dirk ein Glas Wasser, zog ihm dann vorsichtig den Schuh aus und wollte gerade das Hosenbein hochschieben, als Dirk anfing vor Schmerzen zu schreien.
„Es ist alle gut. Ich passe auf.“ sagte Chris
„Warte mal einen Moment.“ sagte Dirk
„Kein Problem. Möchtest du dich lieber aufs Sofa legen?“ fragte Chris
„Ja, das wäre mir lieber.“ sagte Dirk
Nachdem sich Dirk aufs Sofa gelegt hatte, konnte sich Chris endlich in Ruhe das Bein anschauen. Da schien aber alles in Ordnung zu sein.
Es schien also so, als wäre es tatsächlich nur überlastet.
Allerdings war Dirk auch gleich wieder eingeschlafen. Chris ließ ihn erst einmal in Ruhe. Sie merkte ihm an, dass er dringend den Schlaf brauchte.
Eine Stunde später wurde Dirk von alleine wieder wach.
„Na gut schlafen?“ fragte Chris
„Ja.“ sagte Dirk
Dirk war noch komplett verpennt. Chris merkte, dass er sich erst einmal sammeln musste.
„Sammle dich erst einmal ein bisschen. Ich habe Essen gemacht.“ sagte Chris
„Sorry, ich mach dir gerade noch mehr Arbeit.“ sagte Dirk
„Alles gut. kein Problem.“ sagte Chris
Gemeinsam aßen die Beiden noch und schauten dann gemeinsam einen Film. Chris hoffte, dass es für Dirk endlich mal eine ruhige Nacht wurde. Allerdings war er kaum eingeschlafen, fing er auch schon an wieder zu schreien. Was löste bloß diese blöden Albträume aus? Diese Frage stellte sich Chris schon den ganzen Tag.
Bevor sie sich jedoch weiter Gedanken darum machte, beruhigte sie erst einmal ihren Bruder. In dieser Nacht kam keiner der Beiden mehr zur Ruhe.
Am Morgen waren die Beiden wieder pünktlich an der Arbeit.
„Guten Morgen, ihr seht aus, als hättet ihr die ganze Nacht durchgefeiert.“ begrüßte Linus die Beiden
„Guten Morgen, wenn wir ja wenigstens gefeiert hätten.“ sagte Chris
„Schon wieder so ein Albtraum?“ fragte Linus
„Ja, kaum war Dirk eigeschlafen, ging es auch schon los.“ sagte Chris
„Oh man. Das kann doch nicht so weitergehen.“ sagte Linus
„Solange wir den Auslöser für die Albträume nicht gefunden haben, wird das nie aufhören.“ sagte Chris
„Das ist doch scheiße. Er sieht völlig fertig aus.“ sagte Linus
„Er ist auch am Ende seiner Kräfte. Nach dem Albtraum konnte er nicht mehr einschlafen.“ sagte Chris
„Jetzt scheint er aber zu schlafen.“ sagte Linus und musste grinsen
„Na super. Hier soll er wach sein und nachts soll er schlafen.“ sagte Chris
„Lass ihn jetzt erst einmal.“ sagte Linus
„Lass ich auch. Es dauert eh nicht lange bis der Albtraum wieder kommt.“ sagte Chris
Kaum hatte Chris es ausgesprochen, ging es auch schon wieder los.
„Da ist der Albtraum wieder.“ sagte Linus
„Ja, so geht er immer los. Lass uns am besten jetzt mal in seiner Nähe bleiben.“ sagte Chris
„Gute Idee. Dann ist er wenigstens gleich nicht alleine.“ sagte Linus
„Genau deswegen.“ sagte Chris
„Hoffentlich hören diese Träume bald mal auf.“ sagte Linus
„Das hoffe ich auch. Dirk kann doch nicht jede und jede Nacht durchmachen.“ sagte Chris
„Irgendetwas muss sie ja auch ausgelöst haben.“ sagte Linus
„Und genau das wissen wir nicht.“ sagte Chris
Auf einmal fing Dirk an zu schreien. Er war aus seinem Albtraum aufgewacht.
„Da war er wieder.“ sagte Linus
„Genau, es passiert immer wieder das Gleiche. Er schläft ein und kurze Zeit später geht der Albtraum wieder los.“ sagte Chris
„Irgendetwas muss vor vier Wochen passiert sein, dass diese Albträume seitdem jede Nacht kommen.“ sagte Linus
„Aber was?“ fragte Chris
„Ich kann es dir nicht sagen. Er war in der letzten Zeit etwas verschlossener und hat kaum mit mir über private Dinge gesprochen. Ich habe ihn dann aber auch in Ruhe gelassen.“ sagte Linus
„Seltsam, wir haben vor zwei Wochen telefoniert. Da hat er mir auch kaum etwas erzählt.“ sagte Chris
„Das ist komisch. Sonst redet ihr doch immer stundenlang miteinander.“ sagte Linus
„Ja, ich habe gedacht, dass er vielleicht überarbeitet ist und deswegen kaum etwas erzählt.“ sagte Chris
„Vielleicht solltest du dich nach der Arbeit mal in Ruhe mit ihm unterhalten. Vielleicht bekommst du dann etwas aus ihm raus.“ sagte Linus
„Hoffentlich.“ sagte Chris
„Ihr könnt sie mir nicht wieder wegnehmen.“ sagte Dirk im Schlaf
„So etwas ähnliches hat er doch gestern auch im Schlaf gesagt.“ sagte Linus
„Er wollte auch unbedingt, dass ich bei ihm einziehe, obwohl er mich ganz genau kennt. Ich genieße das Leben alleine in meiner eigenen Wohnung.“ sagte Chris
„Aber vielleicht, ist es das, was er jetzt braucht.“ sagte Linus
„Dass kann sein. Er braucht eigentlich keine Angst haben, dass ich ihn im Stich lasse. Das habe ich ihn nie. Auch wenn ich damals einfach abgehauen bin. Er hätte jederzeit zu mir kommen können. Für mich gab es nur noch kein zurück nach Duisburg.“ sagte Chris
„Und das weiß er auch?“ fragte Linus
„Ja, das weiß er auch. Der Streit zwischen unseren Eltern und mir hat doch an meinem Verhältnis zu ihm nichts geändert.“ sagte Chris
„Warum hat er dann immer solche Albträume?“ fragte Linus
„Ich kann es dir leider nicht sagen. Vielleicht hätte ich einfach schon früher wieder bei hm auftauchen sollen.“ sagte Chris
„Ich kann es dir nicht sagen.“ sagte Linus
„Ich glaube ich wecke ihn jetzt erst einmal.“ sagte Chris
„Wäre vielleicht keine schlechte Idee.“ sagte Linus
Chris weckte ihren Bruder vorsichtig. Langsam wurde er wach. Er schwitze und zitterte wie ein Irrer.
„Entspann dich mal. Wir sind alle da. Was ist vor vier Wochen passiert, bevor die Albträume losgingen?“ fragte Chris
„Ich kann nicht darüber reden.“ sagte Dirk
„Du musst darüber reden, sonst hört das nie auf. Wir wollen dir nur helfen.“ sagte Chris
„Unsere Eltern wollten nach dir suchen. Sie haben versucht aus mir rauszubekommen, wo du steckst und Mama sagte, dass sie alles dafür tun würde das du nicht mehr auftauchst, als sie mit Papa die Wohnung verlies.“ sagte Dirk
„Hey entspann dich. Ich lasse mich von den Beiden nicht einschüchtern.“ sagte Chris
„Du hast mir auch nie erzählt, warum du damals dich mit unseren Eltern gestritten hast.“ sagte Dirk
„Ich wollte dich einfach beschützen.“ sagte Chris
„Aber was war zwischen dir und euren Eltern? Es muss ja auch irgendeinen Grund haben, warum eure Mutter jetzt möchte, dass du nicht mehr auftauchst.“ fragte Linus
„Meine Mutter hat damals auch gesagt, dass ich irgendetwas nicht rausbekommen darf, sonst wäre die ganze Familie in Gefahr.“ sagte Chris
„Aber was solltest du nicht herausfinden?“ fragte Dirk
„Ich war schon immer etwas neugierig und ich habe mich gefragt, warum unsere Eltern jedes Wochenende immer weg waren und uns alleine ließen. Ich habe sie dann einfach mal verfolgt und sie mit einem jungen Mädchen gesehen, dass dem Alter nach zwischen uns liegen dürfte.“ sagte Chris
„Seltsam, als ich Mama auf den Streit mit dir angesprochen habe, hat sie mir nur gesagt, dass es mich nichts anginge.“ sagte Dirk
„Und jetzt hast du Albträume, weil du Angst hast, dass ich wieder aus deinem Leben verschwinde.“ sagte Chris
„Ich habe Angst dich wieder zu verlieren.“ sagte Dirk
„Du wirst mich nicht wieder verlieren. Entspann dich ein bisschen.“ sagte Chris
„Ich weiß aber nicht, was unsere Eltern vorhaben.“ sagte Dirk
„Das werden wir schon noch rausfinden.“ sagte Chris
„Hoffentlich, aber bitte bleib bei mir.“ sagte Dirk
„Keine Angst, ich bleibe schon bei dir.“ sagte Chris
„Danke.“ sagte Dirk
„Ich glaube ihr macht jetzt besser Feierabend.“ sagte Linus
„Das wäre vielleicht auch besser. Dann kann er ein bisschen schlafen.“ sagte Chris
Die Beiden fuhren nach Hause. Dirk war die ganze Zeit am Zittern. Chris beschloss ihn erst einmal ins Bett zu bringen, damit er ein bisschen zur Ruhe kam.
„Entspann dich. Ich bin bei dir. Versuch erst einmal ein bisschen zu schlafen.“ sagte Chris
„Wird doch sowieso nichts. Wenn ich einschlafen kommen die Albträume wieder.“ sagte Dirk
„Versuch die Augen zumindest ein bisschen zuzumachen und dich etwas auszuruhen. Ich bin ja hier.“ sagte Chris
Chris nahm ihren Bruder in den Arm und tatsächlich konnte er sich dort auch entspannen. Er schlief einfach ein. Chris blieb die ganze Zeit bei ihm. Zwei Stunden später wurde Dirk wieder langsam, wach. Endlich hatte er mal ohne einen Albtraum durchgeschlafen.
„Alles gut bei dir?“ fragte Chris
„Ja, danke dass du einfach da bist.“ sagte Dirk
„Bin ich doch gerne.“ sagte Chris
„Ich weiß nicht, was ich ohne dich machen würde.“ sagte Dirk
„Alles gut.“ sagte Chris
„Magst du etwas essen?“ fragte Chris
„Ich habe eigentlich nicht so wirklich Hunger.“ sagte Dirk
„Du musst aber langsam mal ein bisschen was essen. Du hat die letzten Tage glaube ich auch nicht viel gegessen.“ sagte Chris
„Ich weiß, aber ich habe einfach keinen richtigen Hunger.“ sagte Dirk
„Komm, versuch zumindest mal etwas zu essen. Ich bin doch bei dir.“ sagte Chris
„Na gut.“ sagte Dirk
Auf dem Weg in die Küche, machten Dirks Beine schlapp.
„Was ist los?“ fragte Chris
„Mein verdammter Fuß tut weh und meine Beine machen nicht mehr mit.“ sagte Dirk
„Warte wir setzen dich jetzt erst einmal hin. Dann schaue ich noch mal nach deinem Bein. Ich glaube dein Knie macht jetzt auch nicht mehr so mit wie es das soll.“ sagte Chris
„Auf jeden Fall tut es genauso weh wie der Fuß.“ sagte Dirk
„Ich glaube du solltest da wirklich langsam mal etwas machen lassen.“ sagte Chris
„Dann könnte ich aber wochenlang nicht arbeiten.“ sagte Dirk
„Ich glaube darüber solltest du jetzt mal nicht nachdenken. Hast du Linus eigentlich gesagt, woher du die Verletzung hast?“ fragte Chris
„Nein.“ sagte Dirk
„Vielleicht sollten wir ihn aber mal aufklären auch über die Situation mit dem Umkippen.“ sagte Chris
„Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?“ fragte Dirk
„Ja das bin ich. Er steht doch hinter dir.“ sagte Chris
„Dann machen wir das, aber bitte nicht in der Dienststelle. Da können es zu viele Leute mitbekommen und das möchte ich nicht.“ sagte Dirk
„Kein Problem. Linus wollte gleich noch mal hier vorbeikommen. Er macht sich Sorgen.“ sagte Chris
„Und du lässt das zu.“ sagte Dirk
„Ja.“ sagte Chris
„Ok, dann sagen wir es ihm eben, wenn er kommt.“ sagte Dirk
„Und jetzt versuch mal etwas zu essen. Dass dir schwindlig ist und das deine Beine einfach schlapp machen kenne ich nämlich auch nicht. Da mache ich mir auch langsam Sorgen. Das du umkippst, wenn etwas Aufregendes ist und es sich um dich dreht, ist ja normal, aber das Andere passt nicht.“ sagte Chris
„Ja, ich weiß.“ sagte Dirk
„Linus hat vorhin auch gesagt, dass du dich in der letzten Zeit zurückgezogen hast und kaum noch über privates gesprochen hast und auch als wir vor 14 Tagen telefoniert haben, hast du kaum etwas gesprochen. Irgendetwas stimmt doch nicht.“ sagte Chris
Plötzlich brach Dirk in Tränen aus. Chris nahm ihn wortlos in den Arm. Sie spürte, dass er das jetzt gerade mal brauchte.
„Was ist los?“ fragte Chris
„Ich habe Angst dich wieder zu verlieren, wenn unsere Eltern herausbekommen, dass du wieder hier bist.“ sagte Dirk
„Vielleicht ist es doch keine gute Idee, wenn ich bei dir einziehe. Ich ziehe dich nur in den Streit zwischen mir und unseren Eltern rein.“ sagte Chris
„Bitte bleib bei mir. ich brauche dich.“ sagte Dirk
„Ich bleibe doch bei dir. Aber du bist völlig fertig. Warum ziehst du dich so zurück?“ fragte Chris
„Mama macht mir Druck. Ich soll ihr sagen, wo sie dich findet. Sie will unbedingt, dass du irgendetwas nicht erzählst. Ich habe Angst, dass sie versucht dich mit allen Mitteln wieder loszuwerden.“ sagte Dirk
„So geht das nicht. Sie sollte vielleicht einfach die Wahrheit sagen. Du hättest darüber aber mit Linus und auch mit mir reden können. Stattdessen hast du die letzten Wochen alles in dich hineingefressen.“ sagte Chris
„Ich konnte einfach mit Niemanden darüber zu reden.“ sagte Dirk
„Ich kann dich ja verstehen, aber du hättest es auch nicht in dich reinfressen dürfen.“ sagte Chris
Zwei Stunden später kam Linus bei den Beiden vorbei.
„Alles klar bei euch?“ fragte Linus
„Ja alles gut. Dirks Beine haben eben nur mal wieder schlapp gemacht.“ sagte Chris
„Das klingt nicht gut.“ sagte Linus
„Das ist auch nicht gut. Aber wenigstens weiß ich jetzt warum er in der letzten Zeit nicht so viel geredet hat.“ sagte Chris
„Warum denn?“ fragte Linus
„Mama macht ihm Druck, dass er ihr sagen soll, wo sie mich findet. Ich denke es ist keine gute Idee, wenn ich jetzt bei ihm einziehe. Ich ziehe ihn nur in den Streit zwischen mir und unseren Eltern rein. Das will ich nicht.“ sagte Chris
„Er braucht dich jetzt einfach. Er hat immer wieder gesagt, dass er sich wünscht das du wieder bei ihm bist.“ sagte Linus
„Das weiß ich. Aber ich habe keine Lust, dass ich ihn in den Streit reinziehe.“ sagte Chris
„Versuch es doch erst einmal. Ich glaube das würde ihm jetzt guttun.“ sagte Linus
„Das werde ich auch machen. Wir sollten dich jetzt aber erst einmal aufklären.“ sagte Chris
„Über was?“ fragte Linus
„Über die Sache mit dem Umkippen und auch die Sache mit der Verletzung.“ sagte Chris
„Dann leg mal los.“ sagte Linus
„Lass uns erst einmal zu Dirk in die Küche gehen.“ sagte Chris
Linus und Chris gingen zu Dirk in die Küche.
„Na alles gut?“ fragte Linus
„Ja, soweit schon.“ sagte Dirk
„Magst du es erzählen oder soll ich es machen?“ fragte Chris
„Mach du bitte.“ sagte Dirk
„Kein Ding. Ganz einfach. Das Dirk immer mal umkippt, wenn irgendetwas aufregendes ist und es um ihn geht liegt an einem angeborenen Herzfehler und die Verletzung am Fuß und am Knie kommt von einem Motorradunfall den Dirk und ich zusammen hatten. Eigentlich müsste er sich sowohl am Fuß als auch am Knie operieren lassen, aber dann könnte er wochenlang nicht arbeiten und genau das möchte er nicht.“ sagte Chris
„Aber es würde ihm die ständigen Schmerzen nehmen.“ sagte Linus
„Ganz genau.“ sagte Chris
„Lass es doch operieren. Es nimmt dir doch die Schmerzen.“ sagte Linus
„Ich habe aber keine Lust wochenlang nicht arbeiten zu können.“ sagte Dirk
„Aber es ist doch besser so lange nicht zu arbeiten als immer und immer wieder Schmerzen zu haben.“ sagte Linus
Dirk stand einfach auf und lief weinend aus dem Raum.
„Was ist jetzt los?“ fragte Linus
„Ich glaube im Moment ist die Arbeit der einzige Haltepunkt, den er hat und wenn er die OP machen lässt, fällt der erst einmal wochenlang weg. Ich schaue mal nach ihm.“ sagte Chris und ging ihrem Bruder hinterher.
„Dann schauen wir mal, dass wir ihn beruhigen können.“ sagte Linus
Die Beiden fanden Dirk letztendlich völlig fertig im Schlafzimmer.
„Hey entspann dich ein bisschen. Es will dir keiner etwas Böses.“ sagte Chris
„Ich kann mir doch jetzt die Arbeit nicht auch noch nehmen lassen. Das ist das Einzige, was ich noch habe.“ sagte Dirk
„Hey kein Mensch will dir die Arbeit nehmen. Aber ich glaube im Moment es die Arbeit der einzige Haltepunkt, den du noch hast, aber mach dir keine Gedanken, ich lasse dich schon nicht im Stich.“ sagte Chris
„Die Arbeit hat mich in der letzten Zeit hat mir die Arbeit einfach den Halt gegeben, den ich brauchte.“ sagte Dirk
„Ich verstehe dich ja, aber du kannst auch nicht mehr lange mit den Schmerzen rumlaufen.“ sagte Chris
„Ich weiß.“ sagte Dirk
„Weißt du was, wir gehen jetzt erst einmal wieder ins Wohnzimmer und setzen und mit Linus zusammen.“ sagte Chris
„Können wir machen.“ sagte Dirk
Gestützt auf seine Schwester schaffte er es bis ins Wohnzimmer.
„Wie beruhigt?“ fragte Linus
„Ja, geht wieder.“ sagte Dirk
„Wir meinen es nicht böse und die Arbeit soll auch dein Haltepunkt bleiben. Und deine Schwester ist auch bei dir. Und die Kollegen und ich stehen auch hinter dir.“ sagte Linus
„Ich weiß.“ sagte Dirk
Linus und Chris merkten, wie schwer es Dirk gerade fiel, darüber zu reden und ließen ihn an dem Abend damit auch in Ruhe. Stattdessen machten sich dir Drei einen gemütlichen Abend und sprachen über andere Dinge. Es war schon fast Mitternacht, als Linus nach Hause fuhr. An diesem Abend schlief Dirk auf dem Sofa ein. Und auch Chris war hundemüde
Am nächsten Morgen sah die Welt schon ein bisschen anders aus. Chris und Dirk machten sich pünktlich auf den Weg an die Arbeit. Dort wurden sie schon von Linus erwartet.
„Guten Morgen. Wie lange wartest du schon auf uns?“ fragte Chris
„Ich bin auch vor fünf Minuten erst angekommen.“ sagte Linus
„Eigentlich wollten wir heute als Erstes hier sein.“ sagte Dirk
„Tja, da war ich wohl mal wieder schneller.“ sagte Linus
Dann gingen die Drei zusammen ins Büro.
„Ist bei dir soweit alles in Ordnung?“ fragte Linus
„Ja, soweit schon. Mein Fuß tut mir noch ein bisschen weh, aber das geht schon.“ sagte Dirk
„Heute Morgen hat er wenigstens etwas gegessen, auch wenn es nicht viel war.“ sagte Chris
„Wenigstens etwas.“ sagte Linus
Dirk humpelte immer noch ein bisschen darum.
„Soll ich dir etwa angeben?“ fragte Chris
„Geht schon.“ sagte Dirk
„Versuch aber deinen Fiß noch ein bisschen zu schonen.“ sagte Chris
„Ich werde es versuchen, aber irgendwie muss ich ja vorankommen.“ sagte Dirk
„Denk bitte wenigstens mal darüber nach, ob du dir das Knie und den Fuß operieren lässt. Der Arzt hat doch schon gesagt, dass das alles in einer OP geht und das du die Reha auch ambulant machen kannst.“ sagte Chris
„Ich weiß, aber ich habe Angst, dass dann gar nichts mehr geht.“ sagte Dirk
„Davor brauchst du doch keine Angst haben. Bei mir ist doch auch alles gut gegangen.“ sagte Chris
„Wir sind doch alle für dich da.“ sagte Linus
„Ich weiß doch.“ sagte Dirk
„Vielleicht hätte ich dich damals nicht mitnehmen sollen ohne Schutzkleidung. Ich wollte dir nur den Gefallen tun weil dein Auto nicht ansprang.“ sagte Chris
„Mach du dir doch jetzt keine Vorwürfe. Ich hätte die Schutzkleidung einfach mitnehmen sollen.“ sagte Dirk
„Den Helm hattest du ja mit.“ sagte Chris
„Warst du schon einmal hier?“ fragte Linus
„Ja das ist jetzt zwei Jahre her. Da wollte ich Dirk besuchen und habe kurzerhand beschlossen mit dem Motorrad ihn abzuholen und da sein Auto nicht ansprang habe ich ihn einfach mitgenommen und dann war da ausgelaufenes Öl auf der Fahrbahn und wir kamen ins Rutschen und das mit der großen Maschine. Normalerweise nehme ich keinen Menschen ohne Schutzkleidung mit. Hätte er den Helm nicht im Auto gehabt, hätte er nicht einmal aufsteigen dürfen.“ sagte Chris
„Ich denke darüber brauchst du dir jetzt echt keine Gedanken machen.“ sagte Linus
Den ganzen Morgen verlief die Arbeit ruhig und entspannt. Dirk war etwas zur Ruhe gekommen und auch Chris hörte auf sich Vorwürfe zu machen.
Am Nachmittag konnte Dirk auf dem Fuß kaum noch auftreten, ohne dass es ihm fürchterlich weh tat.
„Willst du dich ein bisschen auf mich stützen?“ fragte Chris als sie merkte, dass Dirk kaum noch laufen konnte.
„Wäre lieb, dann komme ich zumindest zurück ins Büro.
„Dann gib Linus mal den Kaffee und dann schaffen wir das.“ sagte Chris
Gemeinsam schafften die Drei es zurück ins Büro zu kommen.
„Hoffentlich kommt jetzt kein Einsatz mehr rein. Dann haben wir in einer Stunde Feierabend.“ sagte Linus
„Das hoffe ich auch.“ sagte Chris
Und tatsächlich kam kein Einsatz mehr rein. Linus half Chris noch Dirk wieder nach unten zu bekommen und Chris wollte gleich mit ihm ins Krankenhaus fahren. So konnte das nicht weiter gehen.
„Können wir nicht erst einmal nach Hause?“ fragte Dirk
„Nein, du willst dich nur wieder vor der OP drücken und das kannst du jetzt nicht mehr. Sonst geht bald gar nichts mehr.“ sagte Chris
Dirk war auf der ganzen Fahrt ganz still gewesen, aber Chris wusste wie wichtig das jetzt war. Im Krankenhaus baten die Ärzte die Beiden am nächsten Morgen wieder zu kommen, denn die OP sollte nur ambulant stattfinden und würde nur knapp zwei Stunden dauern.
„Siehst du, dass hast du schon einmal geschafft.“ sagte Chris
„Ich weiß, aber jetzt steigt die Angst weiter an.“ sagte Dirk
Chris merkte ihrem Bruder an, wieviel Angst er gerade hatte. Sie versuchte ihm ein bisschen Mut zu machen. Als die Beiden zu Hause ankamen, war Dirk fix und alle. Er konnte kaum noch richtig auftreten.
„Autsch“ schrie Dirk beim Aussteigen
„Warte ich helfe dir.“ sagte Chris
„Danke, ohne dich würde ich jetzt nicht weiterkommen.“ sagte Dirk
„Kein Problem. Ich helfe dir doch gerne:“ sagte Chris
Chris brachte ihrem Bruder erst einmal in die Wohnung, Die Schmerzen wurden immer schlimmer.
„Magst du noch etwas essen?“ fragte Chris
„Ich habe im Moment keinen Hunger.“ sagte Dirk
Auch Linus kam noch einmal bei den Beiden vorbei.
„Und was ist im Krankenhaus rausgekommen?“ fragte Linus
„Wir sollen morgenfrüh um 8 Uhr wieder da sein. Die OP dauert ungefähr zwei Stunden und wir ambulant gemacht. Das heißt, ich kann ihn nach den zwei Stunden wieder mitnehmen. Ich bin froh, dass es so früh ist. Er kann sein Bein kaum noch bewegen.“ sagte Chris
„Und wie geht es Dirk gerade?“ fragte Linus
„Du siehst es ja selbst. Der ist aufgeregt wie sonst etwas.“ sagte Chris
„Das glaube ich, aber es wird schon alles gut gehen.“ sagte Linus
„Der Meinung bin ich auch.“ sagte Chris
„Wisst ihr eigentlich, wie es mir geht?“ fragte Dirk
„Wir glauben dir. Du brauchst dir keine Gedanken machen. Wir fahren da morgenfrüh hin und ich werde dort so lange bleiben.“ sagte Chris
„Ich denke auch an dich.“ sagte Linus
„Ihr seid echtklasse.“ sagte Dirk
„Das weiß ich.“ sagte Chris
„Ich glaube, ich lasse euch jetzt mal alleine.“ sagte Linus
„Wir sehen uns morgen.“ sagte Chris
„Macht morgenfrüh erst einmal alles in Ruhe.“ sagte Linus
In der Nacht machte Dirk kaum ein Auge zu. Er kam vor lauter Aufregung nicht zur Ruhe. Chris lag die ganze Nacht neben ihm. Sie ließ ihn jetzt nicht im Stich.
Am nächsten Morgen fuhren die Beiden pünktlich zum Krankenhaus. Die OP dauerte nur eine Stunde. Nach der OP brauchte Dirk erst einmal einen Moment. Als er wach wurde, saß seine Schwester neben ihm und hielt die ganze Zeit seine Hand.
Kurz bevor die Beiden das Krankenhaus verließen, kam noch einmal ein Arzt vorbei und versicherte dass alles gut gelaufen war. Dirk musste jetzt zwar ein paar Wochen auf Krücken laufen, aber die Reha hatte er sich erspart. Hätte er noch länger gewartet wäre er daran nicht vorbeigekommen.
Dann machten die Beiden sich wieder auf dem Heimweg. Eigentlich sollte Dirk sich an diesem Tag noch ein bisschen ausruhen, aber er wollte unbedingt auf der Wache vorbei, schauen.
„Bist du dir sicher, dass das eine gute Idee ist?“ fragte Chris
„Ja, bin ich.“ sagte Dirk
„Ok, dann lass uns mal reingehen. Linus ist im Büro.“ sagte Chris
Die ersten paar Stufen gingen gut. Aber es kostete Dirk ziemlich viel Kraft.
„Soll ich dir ein bisschen helfen?“ fragte Chris
„Wird schon gehen.“ sagte Dirk
„Wenn du meinst.“ sagte Chris
Doch kurz vor der nächsten Treppe machten Dirk seine Kräfte schlapp.
„Setz dich mal hier hin. Ich hole Linus jetzt runter und dann tragen wir dich die Treppen erst einmal nach oben.“ sagte Chris
„Danke.“ sagte Dirk
Chris ging nach oben und holte Linus nach unten. Gemeinsam schafften die Beiden es Dirk nach oben zu bringen.
„Wie geht es dir?“ fragte Linus
„Ganz gut.“ sagte Dirk
„Eigentlich sollte er sich heute noch ein bisschen ausruhen, aber er wollte unbedingt hier her kommen.“ sagte Chris
„Vielleicht sollte er sich auch mal ausruhen.“ sagte Linus
„Chris, kannst du mir einen Kaffee holen?“ fragte Dirk
„Ja klar, aber erst einmal legen wir wenigstens das Bein hoch.“ sagte Chris
„Danke.“ sagte Dirk
Chris legte Dirks Bein auf einen Stuhl und ging ihm dann einen Kaffee am Automaten holen. Linus und Chris holten sich auch einen Kaffee.
„Wäre es nicht besser, wenn er sich zu Hause ein bisschen hinlegt und ausruht=“ fragte Linus
„Eigentlich schon, aber vielleicht tut es ihm ja im Moment auch gut, nachdem er solche Angst hatte.“ sagte Chris
„Da kannst du natürlich auch Recht haben.“ sagte Linus
„Heute soll er das Bein eigentlich schonen, aber zu Hause würde er mir jetzt durchdrehen. Und genau das möchte ich verhindern. Es ist für ihn mit den Krücken und der Schiene schon schwer genug.“ sagte Linus
„Das glaube ich. Aber vier Wochen gehen schnell rum. Lass uns jetzt erst einmal mit dem Kaffee nach oben gehen, bevor Dirk irgendwelchen Unsinn macht.“ sagte Linus
„Gute Idee. Der müsste auch langsam mal etwas essen.“ sagte Chris
„Dann schauen wir mal was der gerade treibt.“ sagte Linus
Die Beiden gingen wieder nach oben. Dort wartete Dirk schon auf die Beiden.
„Da seid ihr ja endlich. Ich sitze hier, komme hier nicht weg und ihr kommt einfach nicht wieder.“ sagte Dirk
„Wir waren doch nur unten am Automaten und haben Kaffee geholt.“ sagte Chris
„Ihr könnt mich hier doch nicht einfach alleine lassen.“ sagte Dirk
„Du schaffst das auch mal ein paar Minuten allein bleiben. Kann das sein, dass du auf Toilette musst und doch alleine nicht traust?“ fragte Chris
„Ja.“ sagte Dirk leise
„Dann gehen wir jetzt erst einmal auf Toilette und dann trinken wir den Kaffee. und dann machen wir uns mal auf den Weg nach Hause und essen erst einmal etwas.“ sagte Chris
„Ich will aber noch nicht nach Hause.“ sagte Dirk
„Doch du sollst doch heute noch ein bisschen ausruhen und gegessen hast du auch noch nichts. Wir können ja morgen wieder hierherkommen.“ sagte Chris
„Zu Hause ist es aber langweilig.“ sagte Dirk
„Trotzdem sollst du dich heute noch ein bisschen ausruhen.“ sagte Chris
„Ist ja schon gut.“ sagte Dirk
„Vorallem hast du die Schiene und die Krücken jetzt vier Wochen und musst dich daran erst einmal gewöhnen.“ sagte Chris
„Ich weiß.“ sagte Dirk
„Ruh dich zu Hause ein bisschen aus. Ich kann ja nach der Arbeit noch einmal bei euch vorbeikommen.“ sagte Linus
„Gute Idee. Wir sorgen schon dafür, dass dir zu Hause die Decke nicht auf den Kopf fällt.“ sagte Linus
Nach dem Kaffee half Chris ihrem Bruder beim Anziehen und wieder aufstehen. Mit den Krücken stand er noch ganz schön wackelig auf den Beinen.
„Wie soll ich denn so die Treppe wieder runterkommen?“ fragte Dirk
„So wie du hier hochgekommen bist.“ sagte Chris
„Ich muss das alleine schaffen.“ sagte Dirk
„Übertreib es jetzt nicht. Sonst fällst du gleich.“ sagte Chris
Kaum hatte Chris den Satz ausgesprochen, fiel Dirk auch schon hin.
„Alles gut bei dir?“ fragte Chris
„Ja, es wäre aber lieb, wenn mir mal jemand wieder hoch helfen könnte.“ sagte Dirk
„Mache ich doch. Sei froh, dass du nicht die Treppe runtergefallen bist.“ sagte Chris
„Bin ich ja auch.“ sagte Dirk
Chris half ihm wieder hochzukommen,
„Weißt du was. Ich trage dich jetzt die Treppe runter und Linus kann die Krücken hinterhertragen.“ sagte Chris
„Du kannst mich doch nicht immer die Treppen tragen. Irgendwann werde ich dir zu schwer.“ sagte Dirk
„Es ist alle gut. In ein paar Tagen schaffst du das auch alleine.“ sagte Chris
„Hoffentlich, ich möchte doch nur wieder selbstständiger sein.“ sagte Dirk
„Es ist doch normal, dass es noch nicht einmal zwei Stunden nach einer OP nicht geht.“ sagte Chris
„Das wird alles schon wieder.“ sagte Linus
Chris nahm ihren Bruder auf den Arm und Linus schnappte sich die Krücken. Gemeinsam schafften sie es Dirk ins Auto zu setzen.
„Aber mal kurz etwas anderes. Woher kommen die Schwindelanfälle?“ fragte Linus
„Die könnten durch den Herzfehler ausgelöst wurden sein..“ sagte Chris
„Ok.“ sagte Linus
„Ich bringe ihn jetzt erst einmal nach Hause. Dann kann er sich ausruhen und etwas essen.“ sagte Chris
„Ist auch besser. Bis später.“ sagte Linus
„Bis später.“ sagte Chris
Auf der Fahrt nach Hause war Dirk eingeschlafen. Chris versuchte ihn auch erst einmal nicht zu wecken. Sie nahm trug ihn einfach bis in die Wohnung und legte ihn ins Bett. Dann holte sie die Krücken aus dem Auto und machte ihm erst einmal etwas zu essen.
Eine Stunde später wachte Dirk, dank eines Albtraums wieder auf und fing an zu schreien. Chris ging sofort zu ihm.
„Hey es ist alles gut. Du hast nur geträumt.“ sagte Chris und nahm ihn einfach mal in den Arm.
„Verdammte Albträume.“ sagte Dirk
Dirk zitterte am ganzen Körper. Irgendetwas mussten die Beiden jetzt unternehmen, damit er irgendwann mal wieder durchschlafen konnte.
„Wollen wir erst einmal etwas essen?“ fragte Chris
„Irgendwie habe ich keinen Hunger.“ sagte Dirk
„Du muss langsam mal etwas essen. Du hast die letzten schon kaum etwas gegessen und heute noch gar nichts.“ sagte Chris
„Na gut.“ sagte Dirk
Chris merkte, dass er noch ziemlich neben der Spur war und lies ihn nicht mehr aus den Augen. Das Aufstehen mit den Krücken klappte dann mal gar nicht so wie es sollte. Dirk hatte einfach noch keine Kraft sich richtig auf seine Arme zu stützen.
„Das klappt doch nie.“ fluchte Dirk
„Entspann dich mal.“ sagte Chris
„Ich kann mich gerade nicht entspannen. Ich schaffe es einfach nicht, mit den Dingern umzugehen.“ sagte Dirk
„Soll ich den Rolli holen?“ fragte Chris
„Nein, ich will das verdammte Ding nicht mehr haben.“ sagte Dirk
„Aber vielleicht kommst du damit heute besser zurecht. Du hast einfach im Moment die Kraft nicht. Vorhin hat es doch geklappt mit den Krücken.“ sagte Chris
„Ich muss das einfach schaffen.“ sagte Dirk und versuchte es wieder. Und natürlich passierte das was passieren musste.
Er fiel einfach hin, weil er sich nicht halten konnte.
„Autsch:“ schrie Dirk
„Wo tut es dir weh?“ fragte Chris
„Ich bin nur voll auf mein Handgelenk gefallen.“ sagte Dirk
„Warte ich helfe dir jetzt erst einmal vorsichtig wieder hoch und dann trage ich dich bis ins Wohnzimmer und schaue mir das Handgelenk mal an.“ sagte Chris
„Danke, du bist ein Schatz.“ sagte Dirk
„Ich bin doch immer für dich da.“ sagte Chris
Chris brachte Dirk ins Wohnzimmer. Mit den Schmerzen im Handgelenk ging erst einmal nichts mehr mit den Krücken.
Im Wohnzimmer schaute sich Chris das Handgelenk an.
„Sieht aus, als wäre es nur verstaucht. Ich würde aber trotzdem gerne mit dir zum Arzt fahren.“ sagte Chris
„Ich habe aber keine Lust.“ sagte Dirk
„Ob du Lust hast oder nicht, das muss einfach jetzt sein.“ sagte Chris
„Ok.“ sagte Dirk
Chris fuhr mit ihrem Bruder schnell ins Krankenhaus und da ging auch alles ganz schnell. Das Handgelenk war tatsächlich nur verstaucht und so waren die Beiden eine halbe Stunde später wieder zu Hause.
„Und wie soll ich jetzt vorankommen? Das Handgelenk tut weh und auftreten darf ich noch nicht.“ fragte Dirk
„Entweder mit dem Rolli oder ich muss dich andauernd tragen.“ sagte Chris
„Das kannst du doch auch nicht und in den Rolli will ich nicht.“ sagte Dirk
Dirk war gerade niedergeschlagen und hatte kaum noch Mut zu irgendetwas. Chris beschloss ihm erst einmal etwas zu Essen zu machen.
Dann ging sie mit dem Essen ins Wohnzimmer.
„Komm, es erst einmal etwas.“ sagte Chris
„Ich will nicht. Ist doch sowieso jetzt alles egal.“ sagte Dirk
„Nichts ist egal. Du musst langsam mal zu Kräften kommen und dann klären wir das mit unseren Eltern auch noch, damit deine Albträume endlich aufhören.“ sagte Chris
„Ich will die nicht sehen und auch nichts essen.“ sagte Dirk
„Komm, es wenigstens etwas. Ich füttere dich auch.“ sagte Chris und nahm ihren Bruder einfach mal auf den Schoß.
Sie hatte das Gefühl, dass ihm das gerade guttat. Und tatsächlich beruhigte er sich wieder ein bisschen.
„So und jetzt essen wir erst einmal etwas.“ sagte Chris
„Ich kann mit Links nicht essen.“ sagte Dirk
„Das lernst du noch. Ich helfe dir jetzt erst einmal.“ sagte Chris
„Danke.“ sagte Dirk
Chris half ihm beim Essen und wollte dann eigentlich mal schnell auf Toilette, aber Dirk klammerte sich ganz fest an sie.
„Was ist los? Ich möchte doch nur auf Toilette gehen.“ fragte Chris
„Das war eben einer am Fenster.“ sagte Dirk
„Ich habe keinen Menschen gesehen.“ sagte Chris
„Da war aber einer.“ sagte Dirk
„Ich glaube dir ja, aber ich muss jetzt erst einmal auf Toilette und dann schaue ich mal nach.“ sagte Chris
„Lass mich bitte nicht alleine.“ sagte Dirk
„Ich bin doch gleich wieder bei dir.“ sagte Chris
„Aber nicht zu lange wegbleiben.“ sagte Dirk
„Mache ich schon nicht.“ sagte Chris
Chris beeilte sich auf Toilette und ging dann so schnell wie es ging wieder zu Dirk ins Wohnzimmer. Chris kannte ihren Bruder so nicht. Normalerweise war es immer er der sie beschützte, aber vor irgendetwas hatte er jetzt Angst.
Als Chris im Wohnzimmer ankam, zitterte Dirk am ganzen Körper.
„Beruhig dich ein bisschen.“ sagte Chris
„Das geht nicht. Da war eben schon wieder einer.“ sagte Dirk
„Wie soll denn hier im zweiten Stock jemand durchs Fenster schauen können?“ fragte Chris
„Keine Ahnung. Vielleicht auf den Balkon geklettert.“ sagte Dirk
„Soll ich mal nachschauen?“ fragte Chris
„Dann bin ich aber alleine.“ sagte Dirk
„Dann warten wir bis nachher, dann kann Linus mal auf den Balkon gehen.“ sagte Chris
„Ja.“ sagte Dirk
„Versuch du dich ein bisschen zu entspannen und ruh dich aus.“ sagte Chris
„Bleib einfach bei mir.“ sagte Dirk
„Ich bin doch hier. Ich verlasse die Wohnung nicht.“ sagte Chris
Chris spürte, dass die Angst ihres Bruders immer größer wurde. Sie wunderte sich nur, dass er solche Angst hatte. Irgendetwas musste in ihrer Abwesenheit passiert sein. Zugegeben, in den Telefonaten hatte Dirk immer wieder gesagt, sie möchte zurückkommen. Er bräuchte sie. Aber sie konnte einfach nicht. Jetzt wünschte sie sich, dass sie schon früher zurück gekommen wäre, aber sie konnte einfach nicht.
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