Magie

„Die Sterne sind heute Nacht sehr schön.“
„So wie du.“

Sie kamen nicht oft raus. Noch weniger hatten sie des Nachts Zeit. Bis jetzt hatten sie einen gesunden Schlafrhythmus aufrechthalten müssen. Sterne zu beobachten war daher für sie nicht möglich – in den Städten war es sowieso schwierig die Sterne zu sehen.
Aber heute Nacht waren sie hier – ein zufälliges Treffen.

„Hast du irgendwelche Tricks im Ärmel?“
„Sicher doch.“
Mit einer fließenden Bewegung hielt er plötzliche eine Rose in seiner Hand.
„Für dich.“
„Danke. Hätte nicht gedacht, dass du so romantisch bist.“
Er war nicht romantisch, sondern nur in sie verliebt.

„Hier, dein Lieblingstee. Sei vorsichtig, er ist noch heiß.“
„So wie du.“

Nicht jeder blieb in der Allianz, nachdem er zurückgetreten war. Manche versuchten ihr Glück an einem anderen Ort. So wie sie. Sie hatte ein Café am Ende der Straße eröffnete. Vier Angestellte und sie arbeiteten dort.

Er kam gerne her und trank eine Tasse seines Lieblingstees, lauschte der sanften Hintergrundmusik und sah sich die Nachrichten auf dem großen Fernseher im Inneren des Cafés an. An warmen Tagen saß er draußen. Es war immer sie, die ihm seinen Tee brachte.

Sie mochten es ein Lächeln und warmen Worte auszutauschen.

„Du bist unfair. Du hast mein Herz gestohlen ohne dass ich es gemerkt habe.“
„So wie du.“

Die Jahre waren unbemerkt vorüber gegangen. Während dieser Jahre hatten sie viel über den jeweils anderen und sich selbst gelernt. Es war erstaunlich, wie einfache Worte und Gesten so viel bedeuten konnten; so großartige Resultate erzielten.

Heute Nacht saßen sie wieder beieinander. Mit einer fließenden Bewegung hielt er wieder eine Blume in seiner Hand. Er war wirklich der „Magier“.

Glücklich akzeptierte sie die rote Rose und „bezahlte“ ihn mit einem Kuss.

„Du bist ein richtiger Charmeur, Magier.“
„Danke, ich versuche steht’s mein Bestes.“