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Staring in the rain

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26.12.20 14:24
16 Ab 16 Jahren
Homosexualität
Fertiggestellt

Seit Stunden prasselte der Regen schwer und laut auf die Umgebung. Er trommelte laut auf den Dächern der Häuser, drückte die Pflanzen nieder und doch war er äußerst willkommen, weil er zugleich die drückende Schwüle, die den Bewohnern des Dorfes seit Tagen den Atem geraubt hatte, vertrieb.

Und so wie der Regen seit Stunden fiel, saß Jean fast genausolange vor der geöffneten Terrassentür und genoss den kühlen Luftzug, den er dort abbekam. Im Haus, sowie im Wohnzimmer in dem er saß, herrschte ein angenehmes Dämmerlicht, das mit der Stille, die nur vom Regen durchbrochen wurde, zu der wohl angenehmsten Atmosphäre führte, die Jean sich vorstellen konnte. Die große Fensterfront in der die Terrasentür war trug ihr übriges dazu bei.

Diese ruhige Stimmung wurde jedoch von seinem klingelden Handyunterbrochen. Seufzend zog er aus der Tasche seiner Shorts

"Hm?", grummelte er schlecht gelaunt über die Störung dem Anrufer entgegen.

,,Hey Jean, ich bins. Ich wollte dich fragen, ob es in Ordnungwäre, wenn ich vorbei komme", schallte Marcos fröhliche Stimme aus dem Handy.

,,Wenn du durch diesen Regen laufen willst, von mir aus", antwortete er knapp.
,,Dann bis gleich", hörte er wie Marco sich verabschiedete und auflegte.

Mürrisch strich er sich durch die Haare und starrte wieder nach draußen in den Regen.

Eine Weile war alles wie vorher. Da waren nur der Regen, die Ruhe und Jean, die dadurch unterbrochen wurden, dass ein sommersprossiger Junge schnell durch den Garten hastete und förmlich in das Wohnzimmer der Kirschteins stürzte.

,,Hey...", keuchte Marco atemlos und ließ sich , seine nassen Sachen ignorierend, neben Jean nieder. Dieser ignorierte wiederum Marco und starrte ausdruckslos weiter hinaus in den Regen.

Eine Weile saßen sie so einfach schweigend nebeneinander. Schließlich durchbrach Marco die Stille indem er sich leicht räusperte und erzählte:,, Weißt du, ich habe mich oft gefragt, warum du so oft nach draußen starrst wenn es regnet."

,,Ach tatsächlich?", sagte Jean abwesend.

,,Ja, tatsächlich. Bis mir irgendwann aufgefallen ist, dass das Wetter einfach zu dir passt, es ist genauso launisch wie du manchmal", fuhr Marco fort und wurde dafür von Jean in die Rippen gestoßen. Er lachte nur leise und legte vorsichtig seinen Kopf auf Jeans Schulter.

Nun starrte dieser Marco direkt an, unsicher ob er sich beleidigt fühlen sollte, der an seiner Schulter lehnte. Seine Haare und seine Kleidung waren vollkommen durchnässt, so dass er mittlerweile eine kleine Pfütze auf dem dunklem Parkett hinterlassen hatte. Verlegen legte er seinen Arm um Marco und küsste den anderen sanft auf die Wange.

,,Du solltest dir etwas trockenes anziehen", flüsterte Jean, ,, Es wird kühl, nicht dass du mir krank wirst. Komm mit ich gebe dir etwas von mir."

Widerstandslos ließ Marco sich von seinem Freund auf die Beine ziehen und folgte ihm die Treppe hoch in Jeans Zimmer, wobei er aufdem Weg dahin seine Sneaker vor das dunkelrote Sofa, das mittig im Raum stand, kickte.

,,Ja? Wirklich?Okay.Nein, nein, natürlich macht mir das nichtsaus."

Lächelnd beobachtete Marco Jean beim telefonieren. Er saß an Küchentisch während Jean eine Hand in der Hosentasche vergraben hatte und sich mit der anderen sein Handy ans Ohr hielt.

,,Okay, bis dann!", beendete Jean in diesem Moment das Gespräch und setzte sich gegenüber von Marco auf einen Stuhl.

,,Meine Eltern und Manon kommen heute nicht mehr heim, sie bleiben bei meiner Tante, weil mein Vater sich weigert bei dem Wetter zu fahren und meine Mutter mit meiner Tante anscheinend schon mehr als drei Sektflaschen geleert hat", erzählte er in einem lockerem Ton während er mit einer Hand an dem dunkelrotem Essdeckechen, dass vor ihm lag spielte . Er hielt kurz inne, bevor er fortfuhr: ,,Deswegen wollte ich dich fragen, ob du vielleicht hier bleiben willst ... du musst nicht, ich dachte nur damit du nicht wieder durch den Regen laufen musst und so...".

Sobald er geendet hatte konnte Marco einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen sehen, der sein Herz flattern ließ.

,,Ich bleibe gerne noch hier", erwiderte Marco lächelnd und lehnte sich kurz nach vorne um Jean einen kurzen Kuss auf die Lippen zu geben.

Jean zuckte kurz zusammen, ehe er sich wieder fasste und schnell eine Hand in Marcos Nacken legte, um ihn wieder zu sich zu ziehen.Er spürte wie Marco sich weiter vorlehnte und der Kuss zwischen den Beiden wurde inniger.

Jean stieg die Hitze langsam aber sicher zu Kopf. Und in seinem überhitztem Kopf nahm langsam eine Idee Gestalt an.

Entschlossen, sie so schnell wie möglich umzusetzen, stand er auf und zog Marco, der mittlerweile breit grinste, mit sich nach oben in sein Zimmer und schloss die Tür hinter den beiden.

Zufriedend lächelnd saß Jean wieder vor der Terrassentür. Es war dunkel, der Regen hatte etwas nachgelassen und er kostete das Gefühl der kalten Nachtschluft auf seiner verschwitzten Haut. Kurz überlegte er ,ob er seine Haare richten sollte, die Marcos Hände vollkommen zerzaust hatten, entschied sich allerdings dagegen.

Er atmete tief ein und grinste weiter vor sich hin. Es fiel ihm schwer ernst zu bleiben, wenn er glücklich war.

,,Mmh ist dir nicht kalt?"

Marco war von hinten an Jean heran getreten und hatte seine Arme samt einer Decke um ihn geschlungen. Vorsichtig kuschelte er sich an Jean und vergrub sein Gesicht in dessen Halsbeuge.

So saßen die beiden in einer angenehmen Stille aneinander geschmiegt vor der geöffneten Tür und starrten in den Regen.
Erst als dieser nachließ und zu einem unbeständigem Tröpfeln wurde, schlossen die beiden endgültig die Tür.

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Autorennotiz

Ein älterer Oneshot von 2016, aber immer noch einer meiner Favoriten, deswegen lade ich ihn hier hoch.

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Autor

ErinlaFayes Profilbild ErinlaFaye

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Sätze: 44
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Kurzbeschreibung

Jean mag Regen, das Einzige was er mehr mag ist Marco (JeanxMarco Oneshot).