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Therapie des Künstlers

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04.10.24 18:28
12 Ab 12 Jahren
Fertiggestellt

Therapie des Künstlers


 

Von allen Seiten höre ich

Blockaden die zerstören dich.

Sie hindern dich dran gut zu schreiben

zu malen oder Kunst zu treiben.

Seit frühster Kindheit sind sie da

gesetzt von Mama und Papa.

Beim Dichten tun sie dich behindern

nur Therapie kann dies Leid lindern.

Drum sitze ich beim Therapeut

zu lösen die Blockad nach Freud.

Er spricht mit mir, ich mal ein Tier

und spiel wie irre am Klavier.

Am Ende ist das Werk vollbracht

Blockaden sind ganz weggemacht.

Ich fühle mich schon sehr befreit,

das wurde wirklich höchste Zeit !

Papa und Mama längst nicht mehr da

saßen im Nacken mir Jahr über Jahr.

Sie drückten mir auf Gemüt und Laune

und auf die Seele und ich staune

wie so ein Therapeutenmann

den Menschen doch befreien kann.

Jetzt fließt wieder die Energie

von  Kopf bis Fuß so stark wie nie !

Die Ziele seh ich jetzt ganz nah

nur einen Schritt und ich bin da !

All das, was mich so lang blockiert

hat Therapie nun wegkuriert.

Der Tag lief gut, hab viel geschrieben

und mich dabei nicht aufgerieben.

Ganz wie von selbst floss es aus mir

mit dem befreiten Kreatier.

Ich dankt dem Therapeut, dem braven

und legte mich zufrieden schlafen.

Manch einer von euch wird das kennen,

im Traum muss man noch weiter rennen,

muss hämmern, rechnen wie am Tage

der Schlaf wird so zur echten Plage.

So gings auch mir in erster Nacht,

nachdem Herr Freud sein Werk vollbracht.

Ich träumte durch die ganze Nacht

nur dichtend, bis ich wieder wach.

Total k.o. am nächsten Morgen

machte ich mir die größten Sorgen.

Wenn ich im Schlafe tätig bin

dann ist der ganze Tag dahin !

Und schwarz auf weiß steht auch nichts da

obschon ich wacker tätig war.

Ich rief beim Therapeuten an,

ob man da was machen kann.

Er meinte, kommen Sie vorbei

heut Nachmittag um drei vor drei.

Kaum bin ich da, brüllt er mich an

warum ich so ein dummer Mann ?!

So blöd, so feig, so ungeschickt,

Pickelfresse, Hackgesicht !

Totalversager vor dem Herrn,

aber fressen immer gern !

Das Leben hast Du mir versaut,

hast mich gefesselt an die Braut !

Zu dumm zum Kacken, innen hohl,

doch dauernd pennen kann‘ste wohl.

Und nerven tust Du sowieso

mit dir das war ein Griff ins Klo,

dort spült ich dich am liebsten runter

dann wärst Du nicht mehr gar so munter,

hinunter wo Du hingehörst

und unser Leben nicht mehr störst.

So ging es fast dreiviertel Stunden

Beschimpfungen in vielen Runden,

Er trat mich dann zur Tür hinaus

gebeugt wie eh‘ schlich ich nach Haus.

Und, ja, sie waren wieder da

im Nacken Mama und Papa.

Legte mich hin, schlief tief und fest

und denken könnt ihr euch den Rest.


 

Autorennotiz

Gedichtet am 03.10.24, dem Tag der deutschen Einheit.

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Jenifs Profilbild
Jenif Am 08.10.2024 um 22:34 Uhr
Eines der besten Gedichte die ich hier lesen durfte :)
Klugscheissers Profilbild
Klugscheisser (Autor)Am 08.10.2024 um 22:45 Uhr
Herzlichen Dank ! Das tut der Dichterseele gut !

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Wörter: 451
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Kurzbeschreibung

Von allen Seiten höre ich Blockaden die zerstören dich. Sie hindern dich dran gut zu schreiben zu malen oder Kunst zu treiben.