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Eigenständig atmen kann es nicht. Ein Beatmungsgerät braucht es ebenfalls nicht, denn bei dieser Temperatur kann es nicht leben. Die gesamte Situation ist komplex, anstrengend, und durch Unklarheit gezeichnet.
Eigentlich sollte es ja eine einfache Frage sein, aber Fragen werden erst dann einfach, wenn man ihre Antwort kennt, und wir kennen ihre Antwort nicht. Tot ist es, aber ist es tot-tot? Wir haben ja schon gesehen, dass man manche wiedererwecken kann, und sie funktionieren, oft mehr noch als das, aber die meisten haben wir nicht so lange warten lassen, und dieses hier, naja; ein Jahr ist es jetzt sicher schon her.
Eine Wiederbelebung ist nicht unmöglich: Erst vor wenigen Wochen ist es bei einem anderen gelungen. Einige Tage ging es ihm hervorragend; jetzt bekommt es aufgrund von Engpässen nicht die verdiente Aufmerksamkeit. Hier sind die Chancen jedoch klar. Es ist dem Eisesschlaf nahe, wird aber nicht an ihm zugrunde gehen. Nicht dieses Mal, und nicht das nächste Mal.
Nur könnte das eben auch auf dieses hier zutreffen. So viele Organe sind schon da, so vieles haben wir bereits, mit dem wir arbeiten können! Das Herz ist da, die Knochen sind da, und das Blut erst recht! Gerade das Blut. So viele Elemente in ihm, die es so besonders machen!
Es ist nicht so, dass diese uninteressant wären: Lebensformen, wie sie noch nicht protokolliert wurden; Fähigkeiten, die in dieser Kombination nicht in der Masse untergehen. Nur stellt sich die Frage, was zielführender ist: Reanimation oder Transplantation?
Ja, das ist sie, die Frage, die Gretchen-Frage, die Sein-oder-nicht-sein-Frage, denn es fehlt ja doch noch einiges, vor allem die Haut. Wir könnten es wiederbeleben, aber wir müssten eine Haut hinzufügen, und die würde dann sicher dazu führen, dass alles Vorhandene, das Herz und das Blut und die Knochen, nochmal neu geschaffen oder doch zumindest angepasst werden muss. – Wie sieht die Haut überhaupt aus? Hat sie Schuppen? Fäden? Ausstülpungen? Haare? Ist sie einfach nur Haut? Welche Farben hat sie? –
Was wäre humaner? Die Wiederbelebung könnte klappen, aber die Haut passt wahrscheinlich nicht. Dies führt zu Problemen im Skelett, die die Reanimation nicht gelingen lassen. Eine Re-Reanimation wäre nötig, und die Zeit, Mühe und Nerven ist sie nicht wert.
Wir könnten natürlich diese wunderbaren Zellen und Zellkomplexe nehmen, die uns so binden, und sie in mehrere andere einsetzen, und wahrscheinlich, sehr wahrscheinlich, würde das hervorragend funktionieren. Aber sie gehören zusammen! Als Ganzes können wir sie nicht in ein anderes überführen, dafür sind die anderen schon zu gut definiert; aber sie passen einfach so gut zusammen, sie sind so gewachsen, und wir wollen sie nicht zerreißen.
In einem derartigen Ausmaß wurde bereits eine Reanimation gewagt. Sie ist nicht schlecht verlaufen, aber sie war ausgesprochen aufwendig. Abgesehen vom Herzen ist nichts gleichgeblieben. Knochen um Knochen wurde gebrochen und in anderen Strukturen wieder nachgewachsen, in andere Richtungen. Man hatte sich darauf geeinigt, dass ein solches Experiment in Zukunft nicht zu bevorzugen wäre.
Wäre, wäre! Es wäre furchtbar arbeitsaufwendig, aber es würde alles beisammenhalten, besser noch, als es jetzt daliegt! Splitter um Splitter könnten wir es neu aufbauen, Sehne um Sehne, aber es würde so lange dauern, so unendlich lange, und letztlich wäre es doch nur eine Frage der Gewohnheit, diese Teile so sehr zusammenhalten zu wollen, nicht wahr, und wenn wir uns nur darauf einlassen, dann kann es sicher klappen. – Den Fehler werden wir sicher nicht noch einmal machen.
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