Masken.
Es gibt tausende von diesen Dingern. Ob uralt oder brandneu. Ob wertvoll oder billig. In den verschiedensten Ausführungen und Größen. Von vielen heiß begehrt, von anderen kaum beachtet. Die Menschen fingen schon in der Jungsteinzeit an, sie herzustellen und zu tragen.
Ob nun für Rituale oder Theaterstücke; Masken sind Teil unserer Gesellschaft und Teil unserer Geschichte. Egal, ob eine prachtvolle Maske aus Venedig, oder eine Papiermaske, die man im Kindergarten gebastelt hatte. Jeder von uns hatte schon mal eine auf.
Doch in unserer Umgebung gibt es auch Menschen, die eine Maske tragen, aber du wirst es nicht auf Anhieb bemerken. Was ich damit meine? Ich erkläre es dir.
Die Bedienung in deinem Lieblingscafé hat stets ein freundliches Lächeln auf den Lippen. Sie scheint es zu lieben, doch tatsächlich wird sie täglich von ihrem Mann geschlagen und missbraucht. Sie versteckt ihren Schmerz hinter einer Maske aus Freundlichkeit.
Oder vielleicht der Biker vor der Tankstelle, um den du aus Angst einen großen Bogen machst. Sein Blick wirkt gefährlich, doch in Wirklichkeit musste er zusehen, wie seine Eltern ermordet wurden und hat seitdem kein Wort mehr gesprochen. Er versteckt sein gebrochenes Ich hinter einer gefährlich wirkenden Maske.
Jeder von uns hat seine ganz eigene Maske, hinter der er seine Ängste, seine wahren Anliegen oder seine Sünden versteckt.
Warum ich davon erzähle? Ist dir schon mal aufgefallen, wo wir hingegangen sind? Das ist eine verlassene Fabrik und sie liegt sehr weit außerhalb der Stadt.
Ich sehe an deinem irritiert Blick, dass du es noch nicht begriffen hast. Ich will meine Maske abnehmen und dir mein wahres Gesicht zeigen.
Wie lange kennen wir uns schon? Drei Jahre? Und die ganze Zeit über hast du mich nie bei meinem richtigen Namen angesprochen. Immer nur bei dem falschen Namen, den ich dir bei unserer ersten Begegnung genannt hatte.
Wie mein richtiger Name lautet, fragst du? Ach, du kennst ihn, du bist dir darüber bloß nicht bewusst. Denk einfach mal nach.
Ich sehe schon. Ich muss dir wohl noch einen Tipp geben. Was ist vor drei Jahren alles passiert?
Korrekt! Ein Mörder war in der Umgebung unterwegs. Kannst du dich auch an den Namen erinnern?
Ich wusste doch, dass du meinen richtigen Namen kennst ... nanu ... was schaust du mich so an? Natürlich ist dies mein richtiger Name!
Ach, das schüchterne Mädchen ist meine Maske. Die Maske der Unschuld, hinter welcher ich den Mörder verstecke.
Was ich jetzt mit dir vor habe? Wir befinden uns an einem abgelegenen Ort und ich habe zufällig ein Küchenmesser dabei.
Lauf doch nicht weg! Du tust dir sonst noch etwas ... zu spät. Du musstest ja weglaufen und dabei stolpern. Das erleichtert mir wenigstens die Arbeit.
Jetzt bleib einfach still liegen, wenn ich dich aufschlitze. Keine Sorge. Es wird höllisch wehtun.
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