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In stiller Nacht fiel ein Schneeflöckchen vom Himmel herab. Es bettete sich sacht auf dem Boden neben einem goldenen Blatt. Voll Erstaunen sah es hinauf. Lichterketten und grüne Zweige, Gesänge und bunte Farben machten diese Welt zu einem Wolkenfernen Land.
Irgendwann beschwerte sich das Blatt. Es war ganz grummelig und alt, dieser einst prächtige Schmuck. „Was macht denn eure Laune so schlecht?“ „Alt bin ich und dazu hab ich mein größtes Recht“, grummelte das Blatt. „Und“, meinte das ältere Wandelbar. Immerhin war es über vier Milliarden Jahre alt. „Seit ihr es nicht Leid, dieses ewige Allerlei? Ich bin mir müd diese stetige Fallerei.“ „Und?“, entgegnete das entstandene Wassertröpfchen erneut. Das alte Blatt grummelte. Hatte kein Interesse mehr an der Frohnatur.
„Kommt Freunde, kommt!“, wurde das kleine Wesen noch aufgeweckter. Für das alte Blatt, welches seine Ruhe hoffte, kaum mehr zu ertragen aber nein, dann vemehrten sie sich auch noch, diese Flöckchen. Wurden am warmen Boden alle samt zu Wassertröpfchen. Es waren so viele Flocken, das sie bald schon den Boden schwemmten und das grummelige Blatt nach oben hoben.
Im rauschendem Zahn ging es über die Wiese, den felsigen Hang hinab, in ein Bächlein hinein, das zum Fluss sich weitete, nach einer Kurve wieder schmaler wurde und ein Wasserrad sie alle in die Höhe schleuderte.
Das Blatt und ein paar Tropfen wurden hoch auf einen Felsen geschleudert, rann daran herunter in eine Höhle voller Gebilde. Immer tiefer ging es, bald schon viel zu dunkel. Es wurde warm und plötzlich schleuderte sie etwas weit in die Höh. Bei dieser Weite und der Helligkeit wurde dem armen Blatt furchtbar schlecht.
Doch ein Halten gab es nicht. Was es hochgeflogen war, fiel es hinunter. Platschte in ein Becken voller Fische. Als sie sich näherten, erzeugten die Tropfen einen Strudel und verscheuchten die neugierigen Fische. Kaum wollte das völlig wirre Blatt etwas sagen, zog ihn der Strohm schon weiter. Oben konnte er nicht mehr von unten unterscheiden.
Die Reise ging durch Sternen- und Regennächte, durch grüne und vertrocknete Welten. Zum Grummeln blieb dem armen Blatt kaum Luft. Doch irgendwann, betteten es die einst gefrorenen Teilchen sacht auf einer dörren Erde. „Nun du altes Grummelblatt. Lasst uns zusammen diesen Ort erwecken. Denn jetzt weißt du, was dein Platz und des Falls so wichtig macht.“ Wäre das Blatt nicht so überwältig gewesen, hätte es widersprochen, denn es wusste nicht, was es meinte mit seinem Platz. Erst im Frühling. Als es an einem neuen Baum erwachte, die dürre Erde von oben entdeckte, sah er, das nur sein Fall diesem Ort die neue Kraft gegeben hatte.
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