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UNSF OS 2: Schneeballschlacht

2
04.01.25 21:47
16 Ab 16 Jahren
Fertiggestellt

Autorennotiz

OS zu meiner UNSF-Reihe

2 Charaktere

Leonie

Jarik

Es war Ende November und Jarik und Leonie hatten ihren letzten freien Tag vor der nächsten Einsatzphase genutzt, um etwas länger zu schlafen. Als Leonie die Augen öffnete, war es allerdings bereits ungewöhnlich hell. Sie blinzelte gegen die Helligkeit an und gähnte, was Jarik weckte. Sie lag mit dem Rücken an seiner Brust und er hatte einen Arm um ihre Taille geschlungen.
   Jarik brummte leise und zog sie näher an sich heran, „Guten Morgen“, murmelte er und küsste ihren Hals.
   Leonie bekam eine Gänsehaut. „Morgen.“ Sie schaute sich verwundert um. „Wie viel Uhr haben wir es?“
   „Kurz nach acht, warum?“, antwortete Jarik nach einem Blick auf die Uhr und streichelte ihr über den Bauch.
   „Es ist so hell. Aber dann haben wir ja noch Zeit.“ Sie drückte sich an ihn und brummte wohlig.

Aus dem Flur kam ein dumpfes Klopfen. Dann piepsten ihre Comm-Modul. Leonie vergrub ihren Kopf grummelnd im Kissen. Jarik seufzte und aktivierte ihre Comm-Module über seine Uhr.
   „Du solltest besser einen verdammt guten Grund haben, warum du anrufst, Aven“, knurrte er.
   „Es schneit! Draußen liegt fast ein halber Meter Schnee! Bewegt euch!“, rief Aven aufgeregt.
   „Das ist jetzt nicht sein Ernst, oder?“ Leonie rieb sich übers Gesicht.
   Cam lachte, als er sich ins Gespräch mit einklinkte. „Jetzt seid doch nicht solche Spaßbremsen! Selbst die alten Männer sind schon wach!“
   „Ey, Freundchen! Pass bloß auf, dass ich dich nicht gleich kopfüber in den Schnee steckte“, sagte Gian amüsiert.
   Jarik küsste Leonies Schulter. „Na los, die Kinder wollen spielen.“
   „Will nicht!“, murrte Leonie und drückte ihr Gesicht ins Kissen.
   „Mamaaaa!“, quengelte Fee lachend.
   Jarik zog Leonie langsam die Decke weg und küsste sich ihre Wirbelsäule entlang nach unten. „Nope“, murmelte sie.
   „Jetzt komm. Du willst es doch auch!“, sagte Toni.
   Jarik war an Leonies Steißbein angekommen und sie schauderte. Er küsste eine ihrer Pobacken und biss dann spielerisch hinein. „Jarik!“, schimpfte sie.
   „Stehst du auf?“, fragte er lachend.
   „Nein, geht ohne mich spielen!“ Er biss in die andere Pobacke. „Jarik! Aus!“ Leonie lachte.
   „Will ich wissen, was ihr da grade treibt?“, fragte Marc.
   David schnaubte. „Garantiert irgendwelche versauten Sachen.“
   „Du bist doch nur neidisch!“ Jarik tätschelte Leonies Po und kletterte seufzend aus dem Bett, um sich anzuziehen. Leonie beobachtete ihn dabei und biss sich auf die Lippe.
   „Ich hab euch auch Kaffee mitgebracht“, sagte Gian. „Und ich soll euch von Melina ausrichten, dass sie ganz traurig ist, wenn ihr nicht mitkommt.“
   Leonie stöhnte. „Jetzt schiebst du auch noch deine Tochter vor? Wie unfair ist das bitte? Du weißt doch, dass ich zu ihr nicht Nein sagen kann!“
   „Gewusst wie! Na los, beweg dich!“ Gian klang amüsiert.
   Jarik packte Leonie am Knöchel und zog sie mit dem Hintern bis zur Bettkante. Grinsend stellte er sich zwischen ihre Beine und beugte sich über sie. Während er sie küsste, streichelte er ihr über die Brüste.
   „Ist ja gut! Ich steh ja schon auf. Jarik, du bist ein Arsch!“, maulte Leonie. Sie verdrehte die Augen, als er sie fröhlich anstrahlte und ihr frische Unterwäsche und Socken reichte.
   „Hört auf rumzufummeln und bewegt euch!“, quengelte Aven.
   Leonie schnaubte. „Darf ich mich wenigstens noch anziehen? Wenn ich schon in den Schnee muss, dann hätt ichs auch gerne warm.“
   Jarik legte Leggins, ein langärmliges T-Shirt und die wasserdichte, weiß gemusterte Thermouniform neben ihr aufs Bett. Er selbst war bereits angezogen und zog sich die Mütze über die Ohren. Er schaltete ihre Mikrofone auf stumm und beugte sich zu ihr, um sie zu küssen. „Zieh dich in Ruhe an, ich geh die Meute ablenken.“
   „Du bist der Beste.“ Sie lächelte ihn an.
   Er küsste sie erneut, zwinkerte ihr zu und verschwand dann im Flur. „Ihr seid doch elende Plagegeister!“, meckerte er lachend. „Alle, außer Melina. Hallo, Kleines! Du bist kein Plagegeist!“
   Leonie schüttelte grinsend den Kopf und beeilte sich, in ihre Uniform zu schlüpfen. Sie band sich die Haare zusammen und trat dann in den Flur, um ihre Stiefel anzuziehen. Durch die offene Wohnungstür konnte sie Jarik sehen, der Melina auf die Schultern genommen hatte und mit ihr im Gang herumhüpfte.
   „Ihr seid doch echt Bananen!“, sagte sie.
   Gian streckte den Kopf durch die Tür. „Aber du musst doch zugeben: Ohne uns wäre das Leben nicht mal halb so lustig!“
   „Aber auch deutlich ruhiger!“, antwortete sie.
   Nun streckte Aven den Kopf auf der anderen Seite hinein. „Aber weniger lustig!“
   Leonie hatte ihre Stiefel verschnürt und trat nun zu den anderen in den Gang. „Ach, du bist auch da, Rico? Warum hab ich von dir nix gehört?“
   Rico zuckte mit den Schultern. „Die anderen waren doch schon laut genug?“
   „Als ob das einen von denen jucken würde. Aber schön, dass sich wenigstens einer benehmen kann“, antwortete Jarik.
   „Mamaaaa! Papaaa! Können wir jetzt endlich spielen?“, fragte Toni mit Kinderstimme und alle lachten los.
   „Wo ist mein Kaffee?“, fragte Leonie.
   Gian reichte ihr einen großen To-Go-Becher. „Hier, eure Majestät.“
   Leonie funkelte ihn an und nahm dann einen Schluck. „Aufmüpfiges Pack. Aber los jetzt, bevor mir die Ohren völlig bluten.“

Wild durcheinanderredend machte sich das Team auf den Weg nach draußen. Merita sprang aufgeregt um sie herum. Melina saß breit grinsend auf Jariks Schultern und ließ die Hände an der Decke entlanggleiten. Als sie die Türen passierten, musste sie sich jedoch ducken.
   „Zum Glück sehen meine Schulfreunde mich hier nicht“, sagte sie verlegen.
   Leonie schaute sie an. „Warum?“
   „Das wär voll peinlich!“ Melina wurde rot.
   „Weil sich der Sauhaufen aufführt wie kleine Kinder?“, fragte Jarik.
   Melina nickte verlegen.
   „Ach komm, das Leben ist ernst genug. Wer keinen Spaß an ner ordentlichen Schneeballschlacht hat, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen.“ Aven grinste sie an.

Kaum traten sie aus der Tür, stürzten sich Aven und Cam auf Rico und zerrten ihn in den Schnee. Toni warf sich Fee über die Schulter und beförderte sie dann ebenfalls in die weiße Pracht. Melina lachte, als Jarik sie absetzte und kuschelte sich dann an Leonie, die sich an die Wand neben der Tür lehnte und dem wilden Treiben zuschaute. Gian und Marc nahmen sich jeweils eine große Handvoll Schnee, formten Schneebälle und warfen sie auf David.
   Damit war die Schlacht eröffnet. Die Neun stürzten sich aufeinander, drückten sich in den Schnee, rieben sich gegenseitig damit ein und versuchten, den anderen das kalte Nass in die Uniform zu stopfen. Dabei riefen sie durcheinander und zerwühlten die hübsche Schneedecke vor dem Haus. Um sie herum gingen mehrere Fenster auf und mehr als einer ihrer Kameraden schüttelte grinsend den Kopf.
   Nach und nach kamen andere Soldaten aus den Häusern und warfen sich mit ins Getümmel. Innerhalb kürzester Zeit war aus dem kleinen Teamspaß ein ausgewachsener Schneekrieg geworden, in den sich immer mehr Leute einmischten. Selbst ihr Chef, Divisionnaire Emery, warf eifrig mit Schneebällen um sich. Inmitten des Chaos sprangen mehrere Hunde herum und versuchten, einen der vielen Schneebälle zu fangen.

Leonie, die ihren Kaffee mittlerweile geleert hatte, und Melina verschanzten sich hinter einem der Elektroautos, die neben dem Haus standen, und bewarfen Gian und Marc mit Schnee. Melina holte den Schnee und formte Bälle, Leonie warf sie.
   
Nachdem die Horde die Schneefläche zwischen den Häusern völlig zerwühlt und plattgetrampelt hatte, zog ein Stück weiter in Richtung der Sportanlagen. Divisionaire Emery wurde von Aidan und Mids gepackt und unter lautem Gejohle der anderen Anwesenden in eine Schneewehe geworfen. Als er prustend auftauchte, sah er aus wie ein Schneemann. Seine beiden Söhne grinsten ihn frech an. Er stand auf, schüttelte sich, und stürzte sich dann auf Aidan und Mids. Die drei kugelten sich lachend durch den Schnee.

Jarik schlich sich an Leonie heran, die sich, kurz bevor er sie erreichte, lächelnd zu ihm herumdrehte. Er zog sie mit dem Rücken an seine Brust und küsste ihre Wange. „Na, wars jetzt so schlimm?“
   Sie rieb ihren Kopf an seiner Wange. „Ich wär trotzdem lieber mit dir im Bett geblieben.“
   „Da können wir uns nach dem Frühstück und einer heißen Dusche ja auch wieder einkuscheln und noch bisschen entspannen.“ Er legte ihr die Arme um den Bauch und genoss das Schauspiel.
   Melina stellte sich zu ihnen. Leonie zog sie neben sich und legte ihr den Arm um die Taille, Jarik seinen um ihre Schultern. „Hm. Wenn ich es mir überlege ... Ihr seid so viel cooler als meine Mitschüler.“ Melina kräuselte die Nase. „Die haben alle voll den Stock im Arsch. Ihr wisst wenigstens, wie man Spaß hat.“
   „Jap. Und du weißt, dass wir dich alle lieb haben. Und jetzt auf, deine Papas brauchen ne ordentliche Abreibung!“ Leonie grinste und schob Melina ein Stück nach vorne.
   „Wohooo!“, rief sie und stürzte sich auf Gian, der seine Tochter freudestrahlend auffing und sich dann mit ihr in den Schnee fallen ließ. Sie kam auf ihm zu liegen und Marc warf sich auf beide.

Leonie seufzte zufrieden. „Das ist echt wieder einer dieser Tage an denen ich weiß, warum wir uns das ganze Elend antun.“
   Jarik küsste ihre Schläfe. „Japp. Aber, genug mit Schnee gespielt und scheiß auf Frühstück. Ich will jetzt ein anderes Spiel spielen.“ Er drehte sie um, hob sie hoch und warf sie sich über die Schulter.
   „Jarik! Lass mich runter“, rief Leonie und lachte.
   Aber Jarik kannte keine Gnade. Unter dem lauten Gelächter ihrer Teammitglieder und Kameraden trug Jarik Leonie nach drinnen.
   „Viel Spaaaß!“, brüllte Aven ihnen hinterher, als sie im Inneren ihres Wohngebäudes verschwanden.

Der Rest widmete sich wieder ihrer Schneeballschlacht. Sie kamen erst einige Stunden später, patschnass und bis auf die Knochen durchgefroren nach drinnen, um sich aufzuwärmen. Als sie sich später in der Kantine zum Abendessen trafen, grinsten immer noch alle wie die Honigkuchenpferde.

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Kurzbeschreibung

Das Team und einige ihrer Kameraden haben Spaß im Schnee.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Familie auch in den Genres Freundschaft, Humor und gelistet.

Zugehörige Readlist

UNSF - Universum
(7 Werke)