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Alles steht und fällt mit Regeln

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26.03.20 22:05
12 Ab 12 Jahren
Homosexualität
In Arbeit

,, Dean,hörst du mir überhaupt zu?".Der Direktor hat gemerkt,dass ich ein bisschen in meine Gedanken versunken bin. Ich sitze mittlerweile seit eineinhalb Stunden hier im Büro des Dirketors und muss mir Vorträge darüber anhören, dass ich auf der Klassenfahrt nächsten Monat nicht mit den Jungs in ein Zimmer darf. Entweder müssen meine Eltern mehr bezahlen und ich bekomme ein einzel Zimer oder ich muss mit zu den Mädels. Auf der einen Seite hab ich aber keine Lust auf ein einzel Zimmer, das ist Abends und Nachts bestimmt mega langweilig, auf der anderen Seite möchte ich auch nicht mit zu den Mädels. Ich habe mir doch gerade erst das Verständnis von den anderen Jungs erkämpft. Natürlich finden die es komisch,dass ich mitten im Schuljahr die Schule wechsel ohne das ich umgezogen bin und dann hab ich auch noch beim Umziehen immer diesen Binder an, das haben die natürlich schon in der ersten Sportstunde fest gestellt und sich drüber lustig gemacht. ,,Ja, natürlich höre ich zu. Gibt es den keine Möglichkeit,dass ich mit zu den Jungs auf ein Zimmer darf?". und zum zehnten mal erkärt er mir, dass es ihm schrecklich leid tue aber ich wirklich nicht zu den Jungs mit aufs Zimmer darf.

Oh man, ich habe auf diese Problemgespräche heute echt keine Lust mehr. Später muss ich noch meiner Tante erklären, dass ich nicht ihre Nichte, sondern ihr Neffe bin. So wie ich sie einschätze ist sie Homophob also hoffe ich das sie mich nicht am liebsten aus der Familie schmeißt sobald sie die Nachricht erfahren hat. Aber egal es wird in meinem Umkreis immer Menschen geben, die mich nicht so akzeptieren wie ich bin. Zwar bin ich stolz auf das was ich bin aber ich habe es mir dennoch nicht ausgesucht, könnte ich es mir aussuchen wäre ich glücklich als Mädchen geboren und würde mich auch als eines identifizieren, ich wäre ein vollkommen heterosexuelles Mädchen, was sich gerne schminkt und dessen Problem ihr leerer Liedschatte ist. Doch nun ist es so wie es nun einmal ist. Ich habe einen Freund und muss mich mit solchen Problemen herumschlagen. Also nicht das mein  Freund ein Problem ist, ich liebe ihn sehr und könnte ohne ihn nicht. Das Problem ist eher die Zimmerverteilung und doofe Kommentare zu meinem Körper der nicht das Geschlecht hat, welches er haben sollte. 

,,Herr Direktor, wenn das so ist würde ich gezwungener Massen mit den Mädchen auf ein Zimmer gehen. Außerdem würde ich nun gerne das Gespräch soweit beenden, da ich zuhause noch Schularbeiten zu erledigen habe.". ,,Natürlich, also trage ich dich mit bei einem der Mädchenzimmer ein. Was ich dir noch sagen wollte: Ich bewundere deinen Mut dich direkt am ersten Tag hier an der Schule vor deiner Klasse zu outen und ich finde es sehr schön zu sehen, dass du dich hier gut eingelebt hast. Ich wünsche dir noch einen schönen Tag und viel Erfolg bei den Schulaufgaben. Wir sehen uns dann morgen in Philosophie". Ich verrabschiede mich und renne zur Bushaltestelle um möglichst schnell daheim zu sein. Schließlich  möchte ich nicht erst aus der Dusche kommen wenn meine Tante und ihre kleine Tochter zu Besuch kommen.

Mist. Den Bus habe ich trotzdem knapp verpasst. Ich habe also jetzt acht Minuten Zeit bis der nächste kommt. Mein Handy ist noch von der Mittagspause angeschaltet und ich nehme mir meine Kopfhörer um ein wenig Musik zu hören. Praktisch lebe ich nur druch Musik, andere Menschen brauchen Schlaf um nicht nach zwei Tagen irgendwo toal übermüdet zu sitzen, ich brauche meine Musik und einfach mal die Möglichkeit die Welt um mich herum auszuschallten.

Oh man, ich bin gerade erst aus der Dusche gekommen und jetzt hat es geklingelt. Natürlich sind meine Eltern noch nicht zuhause und ich bin auch noch nicht fertig, wenn das jetzt schon meine Tante ist, dann gute Nacht. Ich ziehe mir noch schnell ein T-Shirt und meine kurze Hose an, damit ich da nicht gleich halb nackt vor meiner Tante stehe.

Tante Sibille hat ein rotes kurzes Kleid an und auch ihre kleine Tochter kam wohl nicht um eine Hochsteckfrisur und ein Kleid herum. Jetzt fühle ich mich schon ein wenig blöd. Schließlich habe ich nur ein T-Shirt und eine normale kurze Hose an. Auch meine Haare sind noch nass und nicht wirklich gemacht. Aber so ist das jetzt nun mal, bis meine Mutter da ist muss ich jetzt erstmal so rumlaufen und hoffe, dass Tante Sibille nichts sagt.

Da es vielleicht ganz sinvoll ist so zu tun als ob mich der Besuch von den beiden freut sage ich:,, Hallo, schön das ihr da seid. Kommt doch rein". Ich nehme meiner Tante die Jacke ab und hänge sie auf. Auch Mia begrüße ich, mit einer Umarmung die sie mit einem Strahlen im Gesicht erwidert. ,,Möchtet ihr etwas trinken?" ,,Ja, das wäre sehr lieb von dir. Ich nehme einen Saft wenn ihr habt und für Mia gerne ein Glas Wasser." ,,Natürlich, setzt euch doch schonmal ins Wohnzimmer" Ich gehe also in die Küche und hole die Getränke. Die Haustüre geht auf und meine Mutter kommt nach Hause. Gleichzeitig mit mir betritt sie das Wohnzimmer. ,,Na Sibille, wie geht es euch? Hey Schatz". Die drückt mir einen Kuss auf die Wange und hört Tante Sibille zu. Nach ein wenig Smalltalk, dem ich ehrlich gesagt nicht wirklich gefolgt bin, geht meine Mutter in die Küche und bereitet das Essen vor. Das ist also jetzt meine Chance:

,,Tante Sibille, Ich muss dir etwas sagen. Also ich ... ich fühle mich als Junge",ich bin ganz schön nervös vor ihrer Reaktion.

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Kapitel: 2
Sätze: 54
Wörter: 997
Zeichen: 5.357

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Diese Story wird neben Entwicklung auch im Genre Schmerz & Trost gelistet.