Storys > Geschichten > Schmerz & Trost > Ich lasse dich nicht im Stich

Ich lasse dich nicht im Stich

285
28.07.19 19:36
16 Ab 16 Jahren
Fertiggestellt

Mittlerweile waren Carola und Chris nicht nur Kollegen, sondern auch Freundinnen. Immer wenn einer der Beiden jemanden zum Reden brauchte, redeten sie miteinander.

Es war ein Samstag. Chris hatte den Laden geöffnet und Carola wollte zur Ablöse kommen, aber sie kam nicht. Chris fand es seltsam, denn sie hatte gestern noch mit ihr telefoniert.

Dann kam auch noch die Chefin vorbei und Chris musste sich schnell etwas einfallen lassen, damit sie nicht merkte, dass Chris überhaupt nicht wusste wo Carola war.

„Hi Chris.“ sagte Svenja

„Hi Svenja“ sagte Chris

„Du sag mal, hast du nicht schon sein einer Stunde Feierabend?“ hackte Svenja nach.

„Ja schon, aber Carola hat angerufen, dass sie später kommt.“ sagte Chris

Chris wusste schon, dass das nicht der Wahrheit entsprach aber sie wusste auch dass Svenja nicht das die Anrufe auf dem Telefon kontrolliert. Also war die Wahrscheinlichkeit, dass die Lüge aufflog sehr gering. Und wenn sie doch nachschaute, würde Chris einfach sagen dass Carola auf dem Handy angerufen hat.

So einfach war das.

Nach  einer halben Stunde war die Chefin dann auch endlich wieder weg, aber wo war Carola?

Jetzt machten sich selbst die alten Herren am Stammtisch Gedanken.

„Dir ist schon klar, dass du gerade deine Chefin belogen hast.“ sagte Hartmut

„Ja aber soll ich etwas sagen, dass ich nicht weiß wo Carola ist und sie bekommt dann Ärger.“ sagte Chris

„Das macht man auch nicht und verpetzt einen Kollegen.“ sagte Michael.

„Ich habe gerade eine Idee. Ich rufe mal Beate an und frage ob die was von ihr gehört hat.“ sagte Chris

Chris erreichte Beate, aber auch diese wusste nicht wo Carola war und warum sie nicht ans Handy ging. Fest stand nur, dass Chris jetzt bald abgelöst werden müsste. Also machte sich Beate auf den Weg an die Tankstelle.

Eine halbe Stunde später war Beate auch schon da und machte sich zur Ablöse fertig. Chris hatte es mittlerweile noch mehrfach bei Carola auf dem Handy probiert, aber es ging niemand dran.

„Komm wir tauschen jetzt erst einmal.“ sagte Beate.

„Ok, machen wir das“ sagte Chris

Die Beiden tauschten die Kassen und Chris versuchte noch  einmal Carola zu erreichen. Doch wieder ohne Erfolg. Irgendetwas stimmte da nicht.

„Und hast du sie in zwischen erreicht?“  fragte Beate nach

„Nein leider nicht. Chefin war vorhin auch schon da, der habe ich kurze Hand eine Notlüge aufgetischt.“ sagte Chris

„Gut, die braucht ja auch nicht alles zu wissen und vor allem hätte Carola sonst Ärger bekommen.“ sagte Beate.

Auf einmal kam Carola völlig aufgelöst in den Laden rein.

„Da bist du ja. Wir haben dich schon versucht zu erreichen.“ sagte Beate

Beate merkte sofort, dass etwas nicht stimmt.

„Geh mal ins Büro da ist Chris, die macht sich schon Sorgen um dich.“ sagte Beate

Carola ging ins Büro.

„Was ist denn mit dir los?“ fragte Chris nach

„Kann ich erst einmal eine rauchen, bevor ich dir das erzähle?“ fragte Carola nach

„Ja natürlich.“ sagte Chris

Chris wusste genau, dass Carola heute nicht mehr arbeiten kann. Das hält sie nicht aus. Zudem wusste niemand was mit ihr los war.

 

Was war bloß passiert?

Nach den Carola eine Zigarette geraucht hatte, viel sie Chris weinend in die Arme.

„Und jetzt erzähl mir mal ganz in Ruhe was passiert ist. Du bist ja fix und alle.“ sagte Chris

Sie wusste, dass jetzt Fingerspitzengfühl gefragt war, um etwas zu erfahren.

„Wenn man morgens erfährt, dass man einen nicht ehelichen Bruder, oder wie auch immer man das bezeichnen soll hat, und der auf einmal vor der Tür steht und irgendwas faselt von Papa ist vergangene Nacht gestorben, dann weiß man schon mal nicht mehr was man machen soll.“ sagte Carola

„Oh, man. Weißt du denn wenigstens ob die ganze Geschichte stimmt. Ich meine doch du hast guten Kontakt zu deinen Eltern.“ sagte Chris

„Ich habe keine Ahnung. Meine Mutter sagt mir überhaupt nichts. Und meinen Vater habe ich seit Tagen nicht gesehen und gesprochen. Immer wenn ich nach ihm gefragt habe, hat sie mir gesgat, dass er nicht zu Hause ist. Und zum Besuchen hatte ich in den letzten Tagen keine Zeit. Und dann steht heute Morgen plötzlich dieser Kerl vor der Tür und faselt so etwas.“ sagte Carola

„Ich kann dich ja verstehen, aber wir sollten jetzt erst einmal rausfinden ob dein Vater wirklich gestorben ist und dieser Typ wirklich ein uneheliches Kind von deinem Vater ist  und dein mutter davon weiß.“ sagte Chris

„Können wir das auf morgen verschieben? Ich kann jetzt nicht mehr.“ sagte Carola

„Können wir machen.“ sagte Chris

Chris kannte ihre Freundin. Wenn diese sagte, dass sie nicht mehr kann, dann kann sie auch nicht mehr.

Beate kam zwischenzeitlich auch mal ins Büro und wollte wissen was los ist. Chris erzählte ihr kurz was passiert war.

„Das hört sich ja nicht gut an und deswegen bist du auch erst jetzt hier angekommen. Mach dir mal keine Sorgen. Chris hat sich vorhin bei der Chefin schon etwas einfallen lassen.“ sagte Beate

„Das fehlte mir jetzt auch noch, wenn die jetzt Stress macht.“ sagte Carola

„Wie gesagt, mach dir keine Gedanken. Die wird schon keinen Stress machen.“ sagte Beate

Carola merkte, dass sie Kollegen und Freunde hatte die immer zu ihr hielten. Und dass sie sich zu 100% auf sie verlassen konnte, egal was auch immer war.

„Ihr seid klasse.“ sagte Carola

Carola saß mittlerweile wie ein Häufchen Elend auf den Bierkisten im Lager. Sie war fix und fertig und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Sie war froh, dass die Beiden, es so entspannt sahen und keiner am meckern war.

Für Chris und Beate stand fest, dass Carola jetzt erst einmal ein bisschen Ruhe braucht. Dann kam das was nicht passieren sollte und die Chefin stand zum zweiten Mal an diesem Tag im Laden.

„Hallo, Beate, was machst du denn jetzt hier?“  fragte Svenja

„Lange Geschichte, aber am besten jetzt nicht. Und mach bitte jetzt kein Theater im Büro.“ sagte Beate

„Wieso sollte ich jetzt Theater in Büro machen?“ hackte Svenja nach

„Carola und Chris  sind da hinten. Vielleicht sagen dir die Beiden ja was los ist.“ sagte Beate

Svenja ging ohne ein weiteres Wort zu verlieren ins Büro. Sie kannte Beate und wusste genau, dass sie jetzt nicht mehr erfahren würde.  Und die Einzigsten  die eventuell noch etwas sagen konnten, waren Chris und Carola.

„Hey ihr zwei.“ sagte Svenja

„Hey“ sagte Chris

„Darf ich mal wissen was los ist?“ fragte Svenja

„Ja. Bei Carola stand heute Morgen ein junger Mann vor der Tür der behauptet hat dass er ihr unehelicher Bruder ist und dass der Vater gestorben ist. Und sie weiß jetzt nicht was Sache ist, weil ihre Mutter ihr nichts sagt.“ erzählte Chris

„Oh man. Das klingt ja nicht so gut. Sag mal, Chris du wusstest doch vorhin überhaupt nicht wo Carola war oder?“ hackte Svenja nach

„Das stimmt. Ich wollte sie aber auch nicht verraten.“ sagte Chris

„Alles ok. Unter diesen Umständen kann ich es ja auch verstehen.“ sagte Svenja

Chris und Carola waren etwas erstaunt, dass Svenja so verständnisvoll reagierte und nicht einmal am Meckern war, weil Chris sie angelogen hatte.

„Wisst ihr was wir jetzt machen? Wir rauchen jetzt eine Zigarette zusammen und trinken einen Kaffee und dabei können wir dann mal versuchen ob wir nicht eine Lösung finden.“ sagte Svenja

„Gute Idee.“ sagte Chris

 

Eine ganze Weile unterhielten sich Carola, Chris und Svenja zusammen.

Nach der verständnisvollen Reaktion ihrer Chefin konnte Carola wieder etwas aufatmen und gemeinsam hatten die Drei sogar eine Lösung gefunden, wie sie die Wahrheit rausfinden konnten.

Sie waren sich zwar nicht sicher, ob das klappt, aber einen Versuch war es ja wert.

An diesem Abend wollten Carola und Chris allerdings erst einmal nichts mehr machen und beide waren sich einig, dass sie es gleich am nächsten Morgen in Angriff nehmen wollen.

Nach einer schlaflosen Nacht, trafen sich Chris und Carola an der Tankstelle.

„Guten Morgen, hoffentlich klappt jetzt alles.“ sagte Carola

„Das wird schon und wenn nicht haben wir ja auch noch andere Möglichkeiten hinter die Wahrheit zu kommen.“ sagte Chris

„Da hast du allerdings Recht. Aber ich habe etwas Angst davor, was die Wahrheit ist.“ sagte Carola

„Das glaube ich dir, aber wir müssen die Wahrheit erfahren.“ sagte Chris

Chris wusste, dass es für Carola nicht leicht war, jetzt eventuelle kurz davor zu sein die Wahrheit zu erfahren. Je nachdem was dabei jetzt raus kam, wäre es dann vielleicht besser gewesen die Wahrheit niemals erfahren zu haben.

Und tatsächlich der erste Teil ihres Plans hatte schon einmal funktioniert, denn Carolas Mutter kam zur Tankstelle.

Chris zog sich erst einmal etwas zurück, denn Carolas Mutter brauchte ja nicht zu wissen, dass noch jemand da war.

„Was willst du denn jetzt von mir?“ fragte Carolas Mutter

„Ich glaube den Grund warum wir uns hier treffen müsstest du genau kennen. Aber ich kann ihn dir gerne sagen. Siehst du den jungen Mann der da an der Mülltonnen steht? Der behauptet mein unehelicher Bruder zu sein und sagt das unser Vater gestorben wäre.“ sagte Carola

„Und warum treffen wir uns dann hier?“ fragte Carolas Mutter nach

„Weil du mir wenn ich dich anrufe oder bei dir vor der Tür stehe immer ausweichst und mir irgendetwas seltsames erzählst. Ganz einfach oder?“ sagte Carola

„Ja. Ok. Ich glaube ich sollte dir da einiges erklären. Dein Vater ist mir vor 25 Jahren fremdgegangen und ich habe es ihm damals verziehen. Und ein Jahr später meldete sich die Mutter des jungen Mannes bei uns. Und erzählte deinem Vater und mir von dem Kind. Ja und er lügt dich nicht an. Dein Vater ist wirklich gestorben. Ich konnte es dir nur nicht sagen, weil der junge Mann im Dorf rumgeisterte.“  sagte Carolas Mutter

 „Und warum hast du mir das nicht schon vor einigen Jahren gesagt?“ hackte Carola nach

„Ich hatte gehofft es würde niemals rauskommen.“ sagte ihre Mutter

Carola war nach dem Geständnis ihrer Mutter völlig am Ende. Sie wusste gerade nicht mehr was sie davon halten sollte. Und auch Chris wusste nicht was sie dazu jetzt noch sagen sollte.

Chris kam aus ihrem Versteck. Sie nahm Carola ohne ein Wort zu sagen einfach in den Arm. Sie spürte dass es ihrer Freundin jetzt gut tat nicht alleine zu sein.

Carolas Mutter fuhr nach dem Geständnis erst einmal wieder nach Hause und auch ihr unehelicher Bruder machte sich wieder auf den Weg.

Jetzt kannten Chris und Carola die ganze Wahrheit und mussten sie erst einmal verdauen.

Am nächsten Tag sah die Welt schon anders aus, aber ein seltsames Gefühl blieb.

Chris hatte die vergangene Nacht bei Carola geschlafen und stand schon früh in der Küche.

„Guten Morgen, du bist ja schon wach.“ sagte Carola

„Ja, irgendwie habe ich das Gefühl, dass das, das was wir wissen noch nicht alles ist.“ sagte Chris

„Wie meinst du das?“ fragte Carola nach

„Naja, ist dir nicht aufgefallen, dass deine Mutter mir nie in die Augen schauen kann, wenn sie mich sieht.“ sagte Chris

„Ja klar ist mir das schon aufgefallen, aber bisher habe ich mir dabei nichts gedacht.“ sagte Carola

„Ich habe mir ja auch bisher keine Gedanken darüber gemacht, aber jetzt wo wir wissen, dass sie schon einmal jahrelang gelogen hat, mache ich mir Gedanken darum.“ sagte Chris

Chris hatte einen schrecklichen Verdacht, den sie Carola aber noch nicht mitteilen wollte. Carola musste sich erst einmal von dem ersten Schock erholen und so wollte Chris sie nicht auch noch mit ihrem Verdacht konfrontieren.

Einerseits hatte Chris auch die Hoffnung das sie mit ihrem Verdacht nicht richtig lag, aber si eglaubte fast nicht mehr an Wunder.

„Du hast doch schon wieder einen Verdacht.“ sagte Carola

„Nein, alles ok. Ich habe mir nur gerade Gedanken darüber gemacht.“ sagte Chris

„Ich kenne dich zu gut und merke wenn du mich mal wieder anschwindelst.“ sagte Carola

„Kann ich meine Gedanken, ausnahmsweise mal für mich behalten.“ sagte Chris

„Ja, aber wenn du jemanden zum reden brauchst. Dann komm zu mir. Dass musst du mir versprechen und bitte sag mir auch wenn sich dein Verdacht bestätigt.“ sagte Carola

„Das mache ich.“ versprach Chris

Carola schossen plötzlich seltsame Gedanken durch den Kopf. Was hatte Chris nur für einen Verdacht, über den sie im Moment nicht reden wollte.

Sie kannte Chris und wusste, dass sie manche Dinge niemals jemanden erzählt. Auch nicht ihr.

Die Situation war für Beide nicht leicht.

Carola und Chris frühstückten zusammen und machten sich dann auf den Weg an die Arbeit.

Die ganze Zeit war Chris mit den Gedanken bei ihrem Verdacht und langsam gingen ihr viele Fragen durch den Kopf

Als Chris an der Tankstelle an kam, wurde sie von Beate aus ihren Gedanken geholt.

„Guten Morgen“ begrüßte Beate sie freundlich

„Guten Morgen.“ grüßte Chris freundlich zurück

„Was ist denn bei eurem Plan gestern rausgekommen?“ fragte Beate nach

„Unser Plan ist aufgegangen und das was der junge Mann erzählte war die Wahrheit.“ sagte Chris

„Ach du Scheiße.“ sagte Beate

„Ist schon nicht schön, dass Carolas Mutter die ganzen Jahre gelogen hat, aber jetzt kann man es auch nicht mehr ändern. Es ist so wie es ist.“ sagte Chris

„Das stimmt.“ sagte Beate kurz

„Ich habe so den schlimmen Verdacht, dass Carolas Mutter noch mehr Geheimnisse hat, denn sie kann mir schon die ganze Zeit nicht in die Augen schauen. Seit dem gestern die Wahrheit ans Licht kam geht mir das nicht mehr aus dem Kopf.“ sagte Chris

„Seltsam, hast du Carola schon von deinem Verdacht erzählt?“ fragte Beate nach

„Ich habe mich nur mit ihr darüber unterhalten, dass ihre Mutter mir nicht in die Augen schauen kann. Aber von meinem Verdacht habe ich ihr noch nichts erzählt. Auch wenn sie weiß, dass ich einen Verdacht habe.“ sagte Chris

„Ist vielleicht auch gut so, wenn sie von deinem Verdacht noch nichts weiß. Das würde sie nur noch mehr fertig machen.“ sagte Beate

„Sollte sich mein Verdacht jedoch bestätigen, muss ich ihr alles erzählen.“ sagte Chris

„Das ist aber dann auch früh genug.“ sagte Beate

Beate merkte, dass Chris ihre Freundin beschützen wollte und ihr deswegen nichts von ihrem Verdacht erzählt hatte, sie wusste aber auch wenn der Verdacht sich bestätigt musste Chris Carola davon erzählen.

Aber jetzt war es ganz gut, dass Carola noch nicht wusste was Chris durch den Kopf ging.

Chris wollte am noch am selben Tag ihrem Verdacht nachgehen und unbedingt wissen ob sie recht hatte.

Nach der Arbeit machte sie sich auf den Weg zu Carolas Mutter. Ganz Wohl war ihr bei dieser Sache nicht, aber sie musste es einfach wissen.

„Hallo, was willst du denn jetzt hier?“ fragte Carolas Mutter als sie die Haustür öffnete.

„Hallo, ich muss mal mit dir besprechen. Schon seitdem wir uns kennen, kannst mir nicht in die Augen schauen und ich  möchte jetzt mal wissen warum das so ist.“ sagte Chris

„Es ist halt so.“ sagte Carolas Mutter

„Das glaube ich dir nicht und so wie du dich gerade verhältst habe ich mit meinem Verdacht recht.“ sagte Chris

„Mein Gott, Chris. Kannst du nicht einfach mal Gras über die Sache wachsen lassen?“ fragte Carolas Mutter

Chris merkte sofort, dass sie ihr eigentlich gar keine Antwort darauf geben wollte.

„Nein kann ich nicht. Ich weiß sehr wohl dass ich es nicht meine leiblichen Eltern waren bei denen ich aufgewachsen bin.“ sagte Chris

Carolas Mutter merkte, dass Chris der Wahrheit schon auf der Spur war und jetzt konnte sie ihr diese Wahrheit nicht verschweigen.

„Wenn du schon so viel weißt, dann möchte ich dir jetzt die ganze Geschichte erzählen. Ja ich bin deine Mutter und mein Mann war auch dein Vater, das heißt Carola und du ihr seit Schwestern. Ich habe dich damals zur Adoption freigegeben, weil wir beide kaum Geld hatten um zwei Kindern ein schönes Zuhause zu geben. Und als wir uns kennenlernten habe ich dich erkannt. Deswegen konnte ich dir auch nie in die Augen schauen. Ich kannte ja schließlich die Namen von den Leuten die dich adoptierten.“  sagte Carolas Mutter

„Das habe ich mir schon gedacht. Jetzt müssen wir Carola nur noch schonend diese Geschichte erzählen.“ sagte Chris

„Das kann ich jetzt nicht auch noch. Die andere Geschichte zu erzählen, war schon nicht leicht für mich. Und wenn ich ihr das jetzt auch noch sage, dann will sie überhaupt nichts mehr mit mir zu tun haben.“ sagte Ihre Mutter

„Sie hat aber ein Recht auf die Wahrheit. Und wenn du es nicht machst, erzähle ich ihr nachher wenn sie von der Arbeit kommt alles.“ sagte Chris

Für Chris war es nicht leicht, jetzt zu wissen, dass sie mit ihrem Verdacht recht hatte. Trotzdem wollte sie Carola die Wahrheit nicht verschweigen.

Nachdem  Chris jetzt die Wahrheit kannte, brauchte sie jetzt auch erst einmal Zeit um nachzudenken.

Wenn es nach ihrer Mutter ging, sollte Carola diese Wahrheit niemals erfahren. Doch sie hatte keine andere Wahl. entweder sie sagt es selber oder Chris würde es nachher machen. Und sie kannte Chris mittlerweile gut genug.

Chris war inzwischen auf dem Weg zu Carola. Dort angekommen fand sie  Carola wie ein Häufchen Elend in der Küche.

„Was ist denn mit dir los?“ hackte Chris nach

„Nach dem ganzen Chaos die letzten zwei Tage, merke ich jetzt erst den Schmerz den man fühlt wenn der eigene Vater stirbt.“ sagte Carola

„Ich weiß, dass ist nicht leicht, aber mir geht es da auch nicht viel besser. Hat sich deine Mutter schon bei dir gemeldet oder war hier?“ fragte Chris nach

„Nein, warum sollte sie auch. es scheint sie doch nicht zu interessieren was mit mir ist und wie es mir geht.“ sagte Carola

Chris war klar, ihre Mutter würde sich auch nicht mehr melden, denn sie würde jetzt alles machen um zu verhindern, dass Carola jetzt auch diese Wahrheit erfährt.

„Warum wolltest du wissen, ob sie sich bei mir gemeldet hat?“ fragte Carola nach

„Ich war nach der Arbeit bei ihr und habe sie mit meinem Verdacht konfrontiert und da ich recht hatte, sollte sie dir alles sagen, aber sie scheint es nicht einmal zu interessieren.“ sagte Chris

„Was zum Teufel, weiß ich denn jetzt schon wieder noch nicht?“ fragte Carola bei Chris nach

Sie kannte Chris und wusste, dass sie mehr weiß als sie erzählte.

„Ich weiß gerade nicht wie ich es dir sagen soll und eigentlich ist es auch nicht meine Aufgabe, sondern die deiner Mutter.“ sagte Chris

„Jetzt sag schon.“ sagte Carola

Carola merkte, dass es Chris nicht leicht fiel, ihr das zu sagen und sie wollte sie eigentlich auch nicht dazu zwingen, aber sie musste es jetzt einfach wissen.

„Naja, ich habe dir doch heute Morgen gesagt, dass sie mir nicht in die Augen schauen kann. Und bin dabei auf ein noch schlimmeres Geheimnis deiner Mutter gestoßen. Sie ist nicht nur deine Mutter , sondern auch meine. Unsere Eltern hatten nicht genug Geld um zwei Kinder großzuziehen und haben mich zur Adoption freigegeben. Naja und sie kannte ja meinen Namen und deswegen konnte sie mir die ganze  Zeit nicht in die Augen schauen.“ sagte Chris

Jetzt war es raus.  Einerseits war es gut, denn Carola wusste jetzt alles und anderseits machte die ganze Sache Carola noch fertiger.

„Das glaube ich ja jetzt nicht. Wie viele Geheimnisse hat die Frau denn noch?“ sagte Carola

„Ich glaube wir sollten jetzt erst einmal zur Ruhe kommen und irgendwie versuchen mit der Situation klar zu kommen.“ sagte Chris

„Du hast ja recht. Daran ändern können wir ja so und so nichts.“ sagte Carola

Carola und Chris beschlossen einen Spaziergang zu machen um erst einmal runter zu kommen und sich zu beruhigen.

Nach einem langen Spaziergang wollte Carola an diesem Abend nur noch ins Bett und schlafen.

 

Am nächsten Morgen wurde Chris schon früh wach. Carola schlief noch tief und fest. Sie war völlig fertig und fast am Ende ihrer Kräfte.

Zwei Stunden später war auch Carola wach. Chris merkte, dass es ihr nicht gut ging, auch wenn sie so tat als würde es ihr gut gehen. Nach dem gemeinsamen Frühstück, klappte Carola plötzlich zusammen, kam aber dann auch relativ schnell wieder zu sich.

Chris brachte Carola ins Bett und rief anschließend an der Arbeit an. Jetzt konnte Carola definitiv nicht mehr arbeiten.

„Hallo Beate.“ begrüßte Chris ihre Kollegin am Telefon

„Hallo Chris.“ grüßte Beate zurück

„Carola ist eben schon zusammengebrochen, die kann heute nicht mehr arbeiten.“ sagte Chris

„OK, dass bekommen wir schon irgendwie hin. Wie geht es ihr denn im Moment?“ fragte Beate nach

„Im Moment liegt sie mit Fieber im Bett und schläft.  Die letzten Tage waren einfach zu viel für sie.“ sagte Chris

„Das hört sich aber nicht gut an. Wir sehen uns ja gleich und wegen heute Abend spreche ich mal mit Angela, ob die einspringen kann.“ sagte Beate

„Ok, dann bis gleich.“ verabschiedete sich Chris.

Am Mittag musste Chris an der Arbeit sein. Sie war extra schon etwas früher los gefahren um mit Beate noch wegen der Spätschicht zu sprechen.

„Hallo Beate.“ begrüßte Chris  ihre Kollegin

„Hallo Chris.“ grüßte Beate zurück.

„Hast du Angela erreicht wegen der Spätschicht?“ fragte Chris nach

„Ja, Angela springt heute Abend ein. Brauchst dir keine Gedanken zu machen. Wie geht es Carola?“ fragte Beate nach

„Als ich eben gefahren bin, schlief sie tief und fest. Ist vielleicht auch ganz gut. Der Schlaf wird ihr gut tun. Sie hat die letzten Tage kaum ein Auge zugemacht.“ sagte Chris

„Lass sie auch schlafen. Vielleicht geht es ihr dann morgen schon wieder  besser.“ sagte Beate

Chris machte ihre Kasse fertig und wollte dann noch schnell ein rauchen, bevor sie Beate ablöste.

Auf einmal klingelte das Telefon an der Arbeit. Beate ging dran.

„Hey Carola, was ist denn bei dir los. Du bist ja völlig durch den Wind. Warte mal kurz. Ich gebe dir mal Chris.“ sagte  Beate

Beate übergab Chris das Telefon und machte ihr Arbeit weiter. Jetzt machte sie sich gerade ernsthaft Gedanken um Carola.

Irgendetwas schien da nicht zu stimmen.

„Hey Carola, was ist denn los?“ fragte Chris

„Unsere Mutter macht hier gerade Randale und schreit die ganze Zeit hier rum. Hast du noch die Zeit um hier herzukommen. Ich schaffe das nicht alleine.“ sagte Carola

Dann brach das Gespräch plötzlich ab und man hörte nur noch die Geräusche im Hintergrund.

„Was ist los?“ fragte Beate

„Ich habe keine Ahnung. Sie hat mir nur gesagt, dass unsere Mutter  bei ihr aufgetaucht ist und Randale macht. Und dann ist das Gespräch abgebrochen- Seit dem hört man nur noch die Geräusche im Hintergrund.“ sagte Chris

„Mach du dich erst mal auf schnellsten Wege zu Carola, die braucht dich jetzt.“ sagte Beate

„Ist das wirklich in Ordnung für dich wenn ich noch mal verschwinde?“ fragte Chris nach

„Ja natürlich.“ sagte Beate.

Chris machte sich auf den schnellsten Wege zu Carola. Sie wollte sie jetzt auf keinen Fall alleine lasse.

Dort angekommen, hörte sie schon ihre Mutter durch die Gegend schreien.

Sie schloss die Tür auf und Carola lief ihr weinend in die Arme.

Chris drückte sie einmal ganz fest und versuchte dann mal etwas Ruhe rein zu bekommen, dass Geschrei konnte sich ja niemand mehr mit anhören.

Nachdem ihre Mutter endlich nach Hause gegangen war, herrschte auch wieder Ruhe im Haus und man konnte auch sein eigenes Wort wieder verstehen.

Carola war nach der Aktion, völlig am Ende mit den Nerven und wollte nicht alleine zu Hause bleiben. Da Chris noch arbeiten musste, beschloss sie kurzerhand einfach mit zu fahren. Auch wenn es ihr überhaupt nicht gut ging.

Als die Beiden an der Arbeit ankamen, merkte Beate sofort, dass irgendwas nicht in Ordnung war.

„Hallo, jetzt seid ihr ja beide hier.“ sagte Beate

„Ja, ging nicht anders. Ich muss arbeiten und Carola kann im Moment nicht mehr alleine zu Hause bleiben.“ sagte Chris

„Das glaube ich. Was war denn los?“ hackte Beate nach

„Unsere Mutter meinte mal das ganze Hause zusammen zu schreien, weil sie der Meinung war sie hätte mit ihren Lügen richtig gehandelt. Und dann war sie sauer, dass Chris mir die ganze Wahrheit erzählte.“ sagte Carola

„Oh je. Wie soll es denn jetzt weiter gehen? Es kann ja nicht sein, dass sie jetzt ständig und überall Stress macht.“ sagte Beate

„Ich habe ihr eben ein paar Takte gesagt und hoffe das ist auch angekommen.“ sagte Chris

„Ok, dann  können wir ja auch gleich tauschen. Du hast ja soweit alles fertig.“ sagte Beate

„Ja das machen wir auch.“ sagte Chris

Gesagt. Getan. Chris und Beate tauschten ihre Kassen. Es war ruhig heute im Laden und es war auch nicht viel zu tun, deswegen konnte Chris zwischendurch in Ruhe nach Carola schauen.

Beate wusste, dass auf die Beiden Verlass war, egal wie schlecht es ihnen ging sie machten was sie konnten.

Beate rechnete nur noch ihre Kasse ab und machte sich dann auf den Weg nach Hause, während Chris  an der Kasse stand, rauchte Carola noch eine Zigarette. Sie brauchte das jetzt einfach.

Als es wieder ruhiger war, schaute Chris nach Carola. Sie lies sie jetzt nicht im Stich und war für sie da wenn Carola sie brauchte. Chris konnte jetzt auch erst einmal eine Zigarette rauchen.

„Alles klar  bei dir?“ fragte Chris nach

„Ja ich musste nur gerade an die Aktion von Mama vorhin denken.“ sagte Carola

„Mach dir darum jetzt keine Gedanken mehr. Sollte sie es noch mal machen, dann rufen wir einfach mal die Polizei. Vielleicht lernt sie dann sich zu benehmen.“ sagte Chris

Carola wusste, dass es Chris immer wieder schaffte sie zum Lachen zu bringen, aber heute konnte Carola nicht lachen.

Carola machte sich Gedanken, warum ihre Mutter sich so verhalten hatte und Chris hasst mittlerweile ihre Mutter so sehr, dass sie nichts mehr von ihr wissen wollte. Zumindest vorerst nicht.

„Carola, es ist alles in Ordnung. Mach dir wirklich keine Gedanken, wegen Mama.“ sagte Chris

„Ich weiß, aber ich kann gerade an nichts anderes denken.“ sagte Carola

„Das glaube ich dir. Mir geht es nicht viel besser. Ich versuche nur das Beste daraus zu machen.“ sagte Chris

Carola kannte Chris und wusste, dass es auch für Chris nicht leicht war und sie nur versuchte auf andere Gedanken zu kommen.

Chris merkte, dass Carola schreckliche Angst davor hatte, dass ihre Mutter noch einmal so eine Randale macht und wollte eigentlich nach der Arbeit nicht einmal nach Hause.

Nachdem Angela Chris abgelöst hatte, wollte Chris mit Carola nur noch nach Hause. Sie merkte, dass es ihr immer schlechter ging und sie dringend etwas Schlaf braucht.

Auf dem Weg nach Hause, fing Carola schrecklich an zu weinen. Chris beschloss erst einmal kurz anzuhalten. Sie merkte, Carolas Angst war zu groß und je näher sie der Heimat kamen, desto größer wurde die Angst.

„Beruhig dich. Wir machen hier jetzt eine kurze Pause. Ich glaube das tut dir auch ganz gut.“ sagte Chris

„Ich kann nicht nach Hause. Ich habe Angst.“ sagte Carola

„Das wird schon. Ich bin ja bei dir und ich werde dich auch nicht alleine lassen.“ sagte Chris

„Danke.“ sagte Carola

Chris merkte, die kurze Pause und das Gespräch taten Carola sehr gut. Anschließend konnten sie weiter fahren.

Zu Hause angekommen, legte sich Carola gleich ins Bett und wollte nur noch schlafen.

Chris merkte schnell, jetzt war ihre Kraft am Ende und sie konnte einfach nicht mehr. Bisher hatte sie ja den ganzen Tag ganz gut durchgehalten, obwohl es ihr nicht gut ging.

An diesem Abend war mit Carola nichts mehr anzufangen.

Als es an der Tür klingelte, schaute Chris erst durch das Fenster, bevor sie die zur Tür ging und aufmachte.

Als sie sah, dass ihre Mutter vo der Tür stand, öffnete sie nur das Fenster. Sie wollte jetzt auf garkeinen Fall ihre Mutter in der Wohnung haben. Carola hatte sich zum Schlafen gelegt und sollte sich auf jetzt erst einmal erholen. Und Chris wollte im Moment nichts von ihrer Mutter wissen. Und so war es ihr ganz recht, dass sie nicht einfach durch die Tür spazieren konnte.

„Was willst du noch hier? Hast du nicht heute Mittag genug Schaden angerichtet?“ fragte Chris nach

„Ich habe nichts gemacht. Nur wenn Carola mir einfach nicht zuhören will dann muss man halt mal Schreinen.“ sagte ihre Mutter

„Du verstehst auch überhaupt nichts und bist auch immer noch der Meinung, dass du im Recht bist. Denkst du eigentlich mal an  Carola und mich? Wie wir uns fühlen. Bestimmt nicht und jetzt geh einfach. Wir brauchen Zeit und im Moment habe ich ehrlich gesagt auch gar keine Lust mehr mich mit dir zu unterhalten. Geschweige denn dich zu sehen.“ sagte Chris und machte das Fenster wieder zu.

Hoffentlich hatten Chris ihre  deutlichen Worte Wirkung bei ihrer Mutter gezeigt und sie würde die Beiden jetzt erst einmal in Ruhe lassen.

Am nächsten Morgen ging es Carola schon wieder etwas besser und sie freute sich auf einen gemeinsamen freien Tag mit Chris.

Nach einem gemeinsamen Frühstück, überlegte die Beiden was sie machen wollten. Noch während sie ihren freien Tag planten klingelte es an der Tür. Chris schaute zum Fenster raus und konnte es nicht glauben. Ihre Mutter stand schon wieder vor der Tür. Sie fragte sich was diese Frau an der Aussage „Wir möchten im Moment nichts von dir wissen“ nicht verstanden hat.

Chris machte das Fenster auf und beschloss ihre Mutter zum letzten Mal  klar zu machen, dass die Beiden im Moment nichts mit ihr zu tun haben wollten.

„Lass uns doch endlich mal in Ruhe. Du hast scheinbar meine Ansage gestern Abend nicht verstanden. Wir wollen im Moment nichts mit dir zu tun haben.  Mit solchen Aktionen machst du alles nur noch schlimmer als es schon ist.“ sagte Chris und machte das Fenster wieder zu.

Sie wollte nichts, aber  auch gar nichts von ihrer Mutter hören, denn wenn diese den Mund aufmacht kommen wahrscheinlich so wieso nur Lügen raus.

Carola war schon wieder nur am zittern und so beschloss sie mit ihr erst einmal irgendwo hinzufahren, wo die Beiden abschalten konnten.

Am späten Abend kamen die Beiden erst wieder nach Hause. Sie waren froh den ganzen Tag von ihrer Mutter nichts mehr gehört und gesehen zu haben.

Eine Sache ging den Beiden jedoch nicht aus dem Kopf. Warum machte die Frau jetzt auch noch so einen Stress? Hatte sie etwas noch ein Geheimnis?

Es waren noch viele Fragen offen, aber im Moment konnte sie diese Fragen nicht klären.

Chris und Carola brauchten jetzt erst einmal etwas Schlaf, denn sie mussten Beide am nächsten Tag wieder arbeiten.

Am nächsten Morgen war Chris schon früh auf den Beinen und auch Carola war schon wach. Langsam ging es ihr etwas besser und sie hatte entspannte sich etwas.

„Guten Morgen.“ sagte Carola

„Guten Morgen“ grüßte Chris zurück

„Du hast ja schon Frühstück gemacht.“ sagte Carola

„Ja, ich glaube etwas essen tut uns Beiden jetzt ganz gut.“ sagte Chris

„Da hast du recht.“ sagte Carola

Chris merkte, dass Carola jetzt wieder etwas besser drauf war als die letzten Tage auch wenn Chris keine Ahnung hatte ob jetzt noch etwas auf sie zu kam.

Vielleicht hatten sie ja an diesem Tag mal Ruhe vor ihrer Mutter, denn die Ansage war ja klar und deutlich.

Der Morgen verlief ruhig. Und am Mittag machten sich Beide auf den Weg zur Arbeit. Sie waren froh bisher nichts mehr von dieser Frau gehört zu haben.

„Hallo“ sagte Beate, als  Chris an der Arbeit an kam

„Hallo.“ grüßte Chris ihre Kollegin

„Alles klar bei euch?“ fragte Beate nach

„Ja, nachdem unsere Mutter gestern Morgen wieder vor der Tür stand, waren wir den ganzen Tag unterwegs und heute hat sie sich noch nicht blicken lassen.“ erzählte Chris

„Das ist vielleicht auch ganz gut so. Wie geht es Carola?“ wollte Beate wissen

„Ganz gut. Sie ist jetzt auch an der Arbeit. Ich glaube der Tag gestern hat ihr auch ganz gut getan.“ sagte Chris

„Das ist gut.“ sagte Beate

Alle hofften, dass die Beiden jetzt mal zur Ruhe kamen und etwas entspannen konnten. Schließlich brauchten sie jetzt auch mal Ruhe und nicht noch mehr Stress.

Am Abend waren Chris und Carola wieder zu Hause und machten sich etwas zum Essen.

„Heute hat sie ja mal nicht versucht uns zu terrorisieren.“ sagte Carola

„Gott sein Dank nicht. So langsam geht es mir nämlich ganz schön auf die Nerven, wenn sie vor der Tür steht.“ sagte Chris

„Vielleicht hat sie es ja auch endlich verstanden und lässt uns erst einmal in Ruhe.“ sagte Carola

„Das kann sein, aber ich glaube sie gibt noch nicht auf.“ sagte Chris

Jetzt wollten die Beiden erst einmal die Ruhe genießen und nicht mehr über ihre Mutter nachdenken und machten sich einen gemütlichen Abend.

Nach einem gemütlichen Abend waren Chris und Carola endlich mal zur Ruhe gekommen. Ihre Mutter hatte sie tatsächlich mal einen Tag in Ruhe gelassen. Der Morgen startete schon früh für die Beiden.

An diesem Morgen wurden Chris und Carola von den Katzen geweckt. Es war ein lang ersehnter Traum gewesen,  endlich mal zur Ruhe zu kommen. Und dieser war am Vortag in Erfüllung gegangen.

Chris kochte Kaffee, während Carola die Katzen fütterte.

Es war ein verregneter Morgen, an dem keiner Lust hatte das Haus zu verlassen. Ein paar Leute waren mit ihren Hunden unterwegs und andere machten sich auf den Weg zur Arbeit.

Auch Chris und Carola mussten gleich zur Arbeit.

„Hoffentlich ist es heute wieder so ruhig wie gestern.“ sagte Carola

„Das hoffe ich auch. Die Ruhe vor der Frau hat mal richtig gut getan.“ sagte Chris

„Ich muss ehrlich sein, sie ist ja unsere Mutter und wird es auch immer bleiben, aber ich kann ihr die ganzen Lügen einfach nicht verzeihen.“ sagte Carola

„Das hast du Recht, aber es braucht seine Zeit bis man einfach verzeihen kann, aber vergessen kann man leider nie.“ sagte Chris

„Das stimmt. Ich hoffe sie denkt selber mal über alles nach was sie getan hat.“ sagte Carola

„Das sollte sie vielleicht mal machen.“ sagte Chris

Auch wenn Chris nicht daran glaubte, das ihre Mutter darüber nachdachte, was sie mit ihren Lügen angerichtet hatte, hoffte sie es doch. Denn schließlich bleibt sie ja ihre Mutter und daran würde sich nichts ändern. Carola und Chris brauchten etwas Zeit um ihr verzeihen zu können.

Nach der Arbeit waren Beide wieder spät zu Hause und waren Hundemüde. Sie wollten nur noch ins Bett als es an ihrer Tür klingelte.

Nein, dort stand nicht ihre Mutter vor der Tür, sondern Dominic (der uneheliche Bruder).

 „Was will der denn jetzt hier?“ fragte Chris

„Ich habe keine Ahnung was der von uns will.“ sagte Carola

„Dann lass und ihn einfach mal fragen.“ sagte Chris und öffnete das Fenster.

„Was willst du denn hier“ fragte Chris ihn

„Ich brauche für heute Nacht einen Platz zum Schlafen. Ich will euch auch gar nicht nerven, aber ihr seid die Einzigen bei denen ich schlafen kann.“ sagte er

„Wir haben aber keinen Platz. Und vor allen im Moment keine Lust auf irgendwelchen Besuch. Es reicht schon dass unsere Mutter uns auf die Nerven geht.“ sagte Carola

Man merkte, dass sie überhaupt nichts mit ihm zu tun haben wollte und wenn er bisher irgendwo geschlafen hat, dann kann er da ja jetzt auch übernachten.

„Du hast doch die letzten Tage auch irgendwo geschlafen, dann kannst du da ja auch wieder hin.“ sagte Chris

„Ich war bei einem Kumpel, aber da kann ich heute Nacht nicht schlafen, weil der heute Morgen in Urlaub gefahren ist.“ sagte Dominik.

„Dann frag doch einfach bei meiner Mutter nach.“ sagte Chris

„Das kann ich nicht bringen.“ sagte Dominik.

„Dann musst  du halt etwas anderes finden, aber hier kannst du definitiv nicht bleiben.“ sagte Carola

Chris schloss das Fenster wieder.  Es war den beiden egal wo Dominik heute schlief, aber bei den Beiden definitiv nicht.

Eine Stunde später stand Dominik immer noch vor der Tür. Er schien nicht aufzugeben.

Chris und Carola beschlossen, ihn einfach vor der Tür stehen zulassen.

„Was will der Kerl denn bloß von uns?“ fragte Carola

„Ich habe keine Ahnung. Ich glaube nur nicht, dass er wirklich hier ist weil er keinen Platz zum Schlafen hat. Ich denke dass er etwas anderes will, aber was kann ich jetzt auch noch nicht sagen.“ sagte Chris

„Aber was könnte er sonst von uns wollen?“ fragte Carola

„Ich kann mir durch aus vorstellen, dass unsere Mutter  ihn geschickt hat um mit uns zu reden. Es ist schon seltsam, dass sie nicht mehr kommt und er jetzt auftaucht.“ sagte Chris

„Das ist allerdings seltsam. Aber was sollte das unserer Mutter bringen. Es ändert sich trotzdem nichts an der Situation.“  sagte Carola

„Das tut es auch nicht. Auch wenn sie ihn jetzt zu uns schickt wird sie an der Situation nichts ändern können, aber in  ihrem Kopf ist es einen Versuch wert.“ sagte Chris

Carola und Chris machten sich an diesem Abend noch einige Gedanken, denn irgendwas führte ihre Mutter doch wieder im Schilde und sie mussten jetzt rausfinden was. Zudem glaubten Beiden nicht daran, dass Dominik einfach nur so bei ihnen auftauchte, weil er einen Platz zum Schlafen suchte.

Allerdings wussten die Beiden auch nicht, ob er nicht doch die Wahrheit sagt.

„Was ist denn, wenn er uns doch die Wahrheit sagt?“ hackte Carola nach

„Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich ihm vertrauen kann und deswegen will ich es nicht darauf ankommen lasse.“ sagte Chris

Chris kannte Carola und wusste ganz genau, dass sie immer das Beste in den Menschen suchte. Sie dachte  immer über solche Sache nach. Aber in diesem Fall schien es auch bei ihr anders zu sein.

„Ich denke du hast Recht. Wir sollten ihn erst einmal nicht rein lassen.“ sagte Carola

„Wir kennen ihn nicht und wissen auch nicht wie er sich verhält. Allerdings weiß ich auch nicht, ob ich ihn kennenlernen möchte.“ sagte Chris

Chris und Carola ließen diesen Abend ruhig zu Ende gehen. Dominik hatte irgendwann aufgegeben und war vor der Tür verschwunden.  Und auch ihre Mutter ließ die Beiden in Ruhe.

Über alles andere konnten die Beiden auch noch am nächsten Tag nachdenken.

Chris und Carola wussten nicht, ob sie Dominik vertrauen konnten. Trotzdem hätte er eine Chance verdient.

„Vielleicht sollten wir uns mal mit ihm auf neutralen Boden treffen.“ sagte Carola

„Das ist keine schlechte Idee. Dann lernen wir ihn kennen.“ sagte Chris

„Das ist der Plan.“ sagte Carola

Chris war sich zwar nicht ganz sicher, ob das die richtige Idee war, aber auch sie war der Meinung, dass er eine Chance verdient hatte.

Da Beide bis nachmittags arbeiten mussten, beschlossen sie am frühen Abend Dominik ausfindig zu machen.

Mit einem guten Gefühl machten Chris und Carola sich auf den Weg zur Arbeit.

Nach der Arbeit, gingen sie zuerst zu ihrer Mutter. Auch wenn sie von dieser Frau noch nichts wissen wollten. Sie war aber eventuell die Person, die den beiden sagen konnte wo Dominik zu finden war.

„Hallo, wollt ihr jetzt plötzlich doch wieder etwas von mir wissen?“ fragte Ihre Mutter

„Wir wollen im Moment nur wissen, wo wir Dominik finden  können.“ sagte Chris

„Warum wollt ihr dass denn jetzt wissen?“ wollte ihre Mutter wissen

„Nur so. Also weißt du jetzt wo wir ihn finden können.“ antwortete Chris

„Ja, der ist bei seinem Kumpel der zwei Häuser weiter wohnt.“ sagte ihre Mutter.

Chris und Carola gingen wortlos dorthin, wo sie Dominik finden konnten und tatsächlich fanden sie ihn dort.

„Hallo Dominik.“  sagte Chris

„Hallo Chris.“  grüßte Dominik

„Können wir mal ein Stück spazieren gehen?“ fragte Carola

„Ja natürlich.“ sagte Dominik und nahm sich seinen Schlüssel.

„Wir wollten gerne mal wissen was du gestern von uns wolltest.“ sagte Chris

„Ich wollte euch nur kennenlernen.  Ich bin kein Mensch, der Andere zu etwas zwingt und die Situation ist im Moment für uns alle nicht leicht. Und ich habe gedacht, vielleicht können wir ja gemeinsam noch etwas über die Zeit damals rausfinden und warum eure Mutter euch nie die ganze Wahrheit erzählt hat.“ sagte Dominik

„Weißt du jetzt wo wir wissen was du wolltest, ist es für uns auch einfacher und wir wissen dass jemand auf unserer Seite ist. Wir dachten unsere Mutter hätte dich geschickt um mit uns zu reden.“ sagte Chris

„Nein, ich gehe ihr im Moment auch aus dem Weg, weil ich das Gefühl habe, dass sie noch ein Geheimnis hat.“ sagte Dominik.

„OK.“ antwortete Carola

Carola war sich nicht sicher, ob sie jetzt wirklich wissen wollte, was ihre Mutter ihr noch verschwiegen hatte.   Chris war sich dagegen sehr sicher und wollte wissen was Sache ist.

Die Drei beschlossen sich am nächsten Tag wieder zu treffen und gemeinsam zu recherchieren.

Nach dem Chris und Carola in Dominik einen neuen verbündeten gefunden hatten, schöpften die Beiden endlich wieder Hoffnung endlich alle Geheimnisse ihrer Mutter zu lüften. Es wäre natürlich schöner und besser für sie wenn sie den Dreien selbst die Wahrheit erzählen würde, aber daran glaubte keiner.

„Ich denke wir sollten mal versuchen, ob wir irgendwie auf den Dachboden kommen und dort alte Briefe finden.“ sagte Dominik

„Das ist zwar eine gute Idee, aber einbrechen können wir nicht und an müssten wir sie schon besuche.“ sagte Chris

„Wir können doch unter einem Vorwand zu ihr fahren. Irgendwas aus seiner Kindheit such t doch jeder und dass könnten wir dann offiziell auf den Dachboden suchen.“ sagte Carola

„Das ginge schon, aber bist du dir sicher, dass sie uns das abkauft?“ fragte Chris

„Ich habe keine Ahnung, aber einen Versuch ist es wert.“ sagte Carola

Chris war sich nicht ganz sicher, ob das klappen würde, aber versuchen konnten sie es ja mal. Immerhin war die Idee besser wie die Idee Einbrecher zu spielen.

Die Drei machten sich also guten Gewissens auf den Weg zu ihrer Mutter.  Ihre Mutter freute sich, dass sie vorbei kamen, auch wenn sie nur auf dem Dachboden nach etwas schauen wollten.

Auf dem Dachboden fanden die Drei schließlich einen Karton mit alten Briefen und Bildern. In dem Briefen ging tatsächlich auch hervor, dass ihre Mutter nach der Geburt von Chris eine Affäre hatte und zwar mit Dominiks Vater. Jetzt verstanden alle Drei nicht mehr was hier los ist.

In den Briefen stand auch, dass sie zu ihrem Sohn stehen soll und sich um das Kind kümmern. Aber sie war scheinbar nie dort vorbei gekommen.

Hatte also nichts Carolas Vater die Affäre sondern ihre Mutter?

Das würde auch erklären, warum sie die ganzen Jahre nie etwas davon erzählt hat.

Die Drei überlegten noch, ob sie ihre Mutter darauf ansprechen sollten, denn die Briefe und Bilder waren eindeutig.

Zum Schluss entschieden sie sich dann erst einmal gegen eine Konfrontation und beschlossen mit dem Karton das Haus zu verlassen und die ganze Sache erst mal sacken zu lassen.

Der Inhalt der Briefe war für alle Drei wie ein Schlag ins Gesicht.

„Wie kann man so dreist sein und sein ganzen Leben nur lügen?“ sagte Carola

„Ich habe keine Ahnung, aber das sind definitiv Briefe von meinem Vater und scheinbar wollte deine Mutter nie etwas mit mir zu tun haben.“ sagte Dominik

„Ich glaube wir werden nie die ganze Wahrheit erfahren. sie wird immer wieder etwas nicht oder nicht richtig erzählen.“ sagte Chris

„Das hast du bestimmt recht.“ sagte Dominik.

Die Drei waren erst einmal sprachlos und wollten erst einmal ein paar Tage abwarten bis sie ihre Mutter mit der Wahrheit konfrontieren.

Ein paar Tage später gingen die Drei wieder zu ihrer Mutter und wollten sie mit dem was sie gefunden hatten konfrontieren.

Dominik klingelte a der Haustür.

„Hallo, was machr ihr denn schon wieder hier?“ fragte Carolas Mutter

„Wir müssen mit dir reden und zwar jetzt.“ sagte Dominik in einem ernsten Ton.

„Um was geht es denn?“ wollte Carolas Mutter wissen

„Können wir erst einmal reinkommen oder sollen das die ganzen Nachbarn mitbekommen?“ fragte Chris

„Dann kommt rein.“ sagte ihre Mutter

„Wir waren doch letztens hier auf dem Dachboden und haben nach etwas gesucht. Und wir haben da Briefe von meinem Vater an dich gefunden. Und jetzt haben wir den Verdacht, dass nicht unsere Vater, sondern du die  warst, die unserem Vater fremdgegangen ist. Und dabei ist Dominik entstanden.“ sagte Chris

„Jetzt wo ihr es ja offensichtlich rausgefunden habt, kann ich es euch ja erzählen.  Dominiks Vater und ich wir haben uns damals zufällig in einer Kneipe kennenglernt und uns dort auch das erste Mal geküsst. Leider blieb es damals nicht bei dem einen Treffen, sondern es gab noch viele andere. Und als ich dann feststellte, dass ich schwanger war, war es für eine Abtreibung viel zu spät. Ich musste also ob ich es wollte oder nicht eurem Vater davon erzählen. Und das tat ich auch. Letztendlich hat er mir nach tagelanger Funkstille und mit der Bedingung das Dominik bei seinem Vater bleibt und ich ihn nie mehr wieder sehe auch verziehen.“ erzählte Carolas Mutter

„Und warum hast du uns nicht gleich die ganze Wahrheit erzählt?“ fragte Carola nach.

„Ich hatte Angst vor eurer Reaktion und konnte es euch nicht sagen.“ sagte ihre Mutter

„Es ist vielleicht zu verstehen, dass du nicht gleich alles sagen wolltest, aber wenn du schon etwas sagst, dann lüg uns doch nicht noch an.“ sagte Chris

„Ich muss mich dafür auch bei euch entschuldigen. So war das doch nicht geplant.“ sagte carolas Mutter

Die Drei brauchten jetzt erst einmal etwas Abstand, denn sie mussten jetzt erst mal alles verdauen, was sie gerade erfahren hatten.

Also fuhren sie erst einmal nach Hause. Carola und Chris machten sich erst einmal einen warmen Tee und Dominik hatte es in die Kneipe gezogen wo sich Carolas Mutter und sein Vater damals das erste Mal küssten.

Für alle stand fest: Irgendwann werden sie ihrer Mutter verzeihen, aber sie brauchten Zeit.

Autorennotiz

Hiermit ist die Geschichte zu Ende. Es zeigt mal wieder das man nur zusammen alles schaffen kann.
Um zu Verzeihen werden Carola, Chris und Dominik noch einige Zeit brauchen

Feedback

Logge Dich ein oder registriere Dich um Storys kommentieren zu können!

Autor

Mausis Profilbild Mausi

Bewertung

Noch keine Bewertungen

Statistik

Kapitel: 15
Sätze: 525
Wörter: 7.787
Zeichen: 44.046

Kurzbeschreibung

Kollegen können auch zu sehr guten Freunden werden.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Schmerz & Trost auch in den Genres Nachdenkliches, Freundschaft, Angst und Familie gelistet.