21 Januar 1794
„Du hast Besuch Abschaum!“, knurrte mich einer der Wärter an. Erst als ich die Schlüssel hörte, öffnete ich matt die Augen und sah den Wächter an.
Es war ein großer dicker Mann, der sicherlich mehr Kraft hatte als ich.
Also war Flucht unmöglich.
Ein Jahr saß ich jetzt in der Bastille in Paris ein. Ein Jahr, seit dem Tag, an dem sich mein Leben für immer veränderte, war vergangen. Ein Jahr, seit dem ich eine neue Familie hatte.
Eine Familie, die ich nicht kannte. Eine Familie, für dessen Zugehörigkeit mich die Nationalversammlung, hier einsperrte. Offiziell, war ich wegen Unzucht und des Besitzes einiger verbotener Schriften verurteilt worden.
Laut Meinung des Richters war es die Unzucht mit Marquis de Sade, die das Urteil hervor gebracht hatte. Aber ich wusste, es besser. Nicht umsonst hatte man mir vor Gemme de Sang, dem Schloss meines Onkels, aufgelauert. Ich war hier, weil ich ein Bourbone bin. Weil ich zur königlichen Familie Frankreichs zähle. Weil ich der Bastard von Prinz Xavier Stanislas de Bourbone, Herzog der Provance, bin. Ich war für nichts anderes hier!
Der Wache griff mich am Arm und zerrte mich von der Pritsche. Ich stolperte hinter ihm her und die Ketten, meiner Hand und Fußfesseln klirrten.
Rasch wurde ich durch die Zellentür und den Gang entlang gezerrt. Meine Mitgefangenen grölten.
„ Bastard! Bourbone! Auf die Guillotine mit den Neffen von Louis dem XVI.“, brüllte jemand. Irgendwer hatte dem ganzen Zellentrakt meine leiblichen Eltern verraten. Seit dem wurde ich verachtet und teilweise auch von Gefangenen angegriffen.
Alles nur wegen Blut des Bruders des Königs. Ich hatte Stanislas genau vor einem Jahr, dass erste und das letzte Mal gesehen. Mich verband nichts außer Gene mit diesem Franzosen.
Der Wärter zerrte mich zu einer Tür, stieß mich hinein und verriegelte sie. Ich sah mich um und sah einen Stuhl mit Tisch. Auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches saß er.
De Sade war hier.
Lorenzo war gekommen.
Ich lächelte und trat langsam an den Stuhl heran. Ich konnte nur kleine Schritte machen, weil die Fußfessel nicht mehr zu ließ.
„ Du siehst reizend aus!“, kommentierte Lorenzo meine Fesseln.
Ich grinste und setzte mich auf den Holzstuhl.
„Okay, mein...Süßer!“, fing Lorenzo an und ich wusste, dass er eigentlich gerne ein anderes Wort gebraucht hätte. Aber aufgrund seiner Leugnung, dass er die Romane Jústin und Juliette geschrieben hatte, konnte er das Wort Sklave nicht in den Mund nehmen. Seit seiner Entlassung aus dem Hospiz zu Charenton hatte er mit seinen Fantasien offiziell abgeschlossen und er und ich konnten nicht sicher sein, dass wir nicht belauscht wurden.
„ Ihr seit jetzt Richter, wie ich hörte, Herr...De Sade!“, stellte ich fest. Ich konnte beobachten wie seine Lippen zitterten, als ich das Wort HERR aussprach. Mein Freund und ehemaliger Liebhaber stand auf um mir zu signalisieren, dass er die Versteckte Unterwerfung hin nahm.
Lorenzo warf einen Blick zur Tür und trat an mich heran. Er stellte sich hinter mich und massierte meinen steifen Nacken. Die Nächte auf der Pritsche in der Zelle taten meinen Muskel ganz und gar nicht gut.
„Ich bin hier, weil Juliano mich darum bat.“, flüsterte Lorenzo in mein Ohr.
„Der König von Frankreich ist seit einem Jahr tot und doch ist mit seinem Tod ein anderer König auf den Thron gestiegen. Ein König, der genauso ist wie ich. Der ein Wesen der Nacht geworden ist. Ludwig der XVII. versucht deine Legitimation zu erwirken. Er will, dass man dich per Urkunde als Mitglied der Bourbonenfamilie und Sohn von Prinz Stanislas anerkennt. Aber das wird nicht einfach werden. Denn dein leiblicher Vater ist strickt dagegen.“
Ich seufzte und lies den Kopf hängen. Lorenzo legte seine rechte Hand auf mein schwarzes Haar und zog leicht daran.
Meine Kopfhaut fing an zu kribbeln und das seit einem Jahr vermisste Gefühl von dem leichten pulsierenden Schmerzen meiner dunklen Begierde, hätte mich fast aufstöhnen lassen.
„Nicht!“, befahl mein Meister mir rasch und ich biss mir auf die Zunge und presste meine Lippen aufeinander, damit mir kein Laut entfuhr.
„ Ich will, dass du kein Hoffnungslosigkeit empfindest! Gib die Hoffnung hier raus zu kommen nicht auf, egal wie lange es dauert.“ , zischte Lorenzo in mein Ohr und bohrte seine Fingernägel in meine empfindliche Kopfhaut.
'Ja, Meister! Ich werde nicht die Hoffnung aufgeben!', dachte ich rasch.
Lorenzo las offenbar meine Gedanken, denn er hörte auf mir Schmerz zu zufügen.
'Gut! Vergiss die Anweisung nicht, mein Lieblingsobjekt!' schickte er mir per Telepathie.
Ich nickte und er lies meine Haare los.
Jetzt strich er mir zärtlich über den Nacken und an meinen Rücken entlang, ehe er von mir fort trat. Ich erwischte mich dabei, wie ich mich zu ihm hin drängte. Ein Verlangen ergriff mich und ich wäre beinahe aufgestanden und hätte ihm meinen Hintern entgegen gesteckt und meine Hände zusammengefaltet zu Boden gerichtet und meine Fingerknöchel den Boden berühren lassen. Eine Stellung, die er mir beigebracht hatte. Diese sollte ich einnehmen, wann immer ich wollte, dass er mich Hart nahm. Darum bitten hatte ich niemals gedurft.
Aber ich tat es nicht. Allein die Vorstellung etwas derartiges hier in der Bastille zu tun, war absurd.
Es würde mir nur eine Folterung einbringen.
Lorenzo lächelte und ging dann zu seinem Stuhl. Ich hatte das Gefühl, dass er wusste an was ich gedacht hatte.
Das war der Nachteil, einen Vampir als Liebhaber zu haben. Man konnte nichts vor ihm verbergen.
„Hast du, als du noch bei den Lequas warst vom Tuileriensturm gehört?“, fragte Lorenzo mich.
„Ja, habe ich. Mein...Vater Hugo hat es mir erzählt.“, antwortete ich.
Lorenzo sah mich an und seine dunklen braunen Augen leuchteten Gierig auf.
'Deine gesamte Familie, die die noch in Freiheit sind, außer dein Vater und Karl der XI. sind beim Tuileriensturm verwandelt worden. Ich würde dich auch gerne zum Vampir machen. Dein Onkel hat eine Verwandlung, zur Bedingung für die weitere Familienzugehörigkeit gemacht. Natürlich sind Stanislas und Karl samt Nachkommen ausgeschlossen. Und du darfst deinem Erzeuger nicht sagen, dass es uns gibt.', teilte er mir in meinem Kopf mit.
„Marquis Donathien de Sade ich würde mich freuen, wenn ihr mich unsterblich macht.', gab ich in Gedanken zurück und Lorenzos Augen strahlten. Sie schimmerten kurz Rot auf und dann wandte sich der Urvampir und Sohn Draculas zum Gehen.
Ich schreckte aus meinen Gedanken hoch und hörte das Hupen des Reisebusses. Der riesige blaue Koloss drängte an meinem Wagen vorbei und hielt auf den Hof von Versailles. Ich warf noch einen Blick auf die Jobanzeige, wo ich mich heute Mittag vorstellen wollte:
SM- Ausbilder gesucht
Unser Unternehmen sucht ab 23. Dezember 2001 einen attraktiven BDSMler mit Erfahrung.
Wir sind ein sehr altes Unternehmen im Sang und vertreiben sowohl Dienstleistungen als auch SM-Artikel. Uns gehören der Clup „Armon und Luke“ und das Restaurant „Dubourg“ für Liebhaber von jungem Vergnügen. Sie würden in der Agentur „Sang of Spanking“ arbeiten. Die Agentur ist international vertreten und vertritt die Interessen De Sades. Unsere Agentur zählt an die 2.000 Mitarbeiter und 500 Lustsklaven und 200 Callboys und 60 Nachtschatten, alle weiblich. Wir haben leider nur 10 Dominas und von den 200 Callboys, sind 150 dominant und 50 devot.
Um unser Angebot an devoten männlichen Angeboten auszuloten, organisieren wir sogenannte Castings. Doch dafür suchen wir noch einen möglichst Homosexuellen BDSMler der die Begutachtung vornimmt und die ausgewählten Bewerber zum passiven Teil des BDSM´s ausbildet.
Wir bieten:
Einen attraktiven Teilzeitjob
Gute Bezahlung,
Individuelle Arbeitszeiten,
Eine Team aus professionellen Meistern, die ihnen bei Techniken,Submission und Befestigung zur Seite stehen
die Auslebung ihrer sadistischen Triebe, in dem sie ungeeignete Bewerber Foltern dürfen. ( Unter Aufsicht)
Ein eigener ihnen zu geteilter Lustsklave, zur Nahrungsaufnahme, während der Arbeit.
Zugriff zum gesamten Sortiment der Firma „L-Dracula“ mit monatlichen Geschenk für Privatgebrauch.
Uneingeschränkten Zugang zu Werken wie Jústine und andere Stücke von Marquie de Sade,
Verschiedene Spielzimmer mit allem was einem Meister vorschwebt.
Rabat in unserem „SM-Werkzeughandel“.
Sie bringen mit:
mindestens 100 Jahre Erfahrung im BDSM- Bereich.
Sexuelle Neigung: bevorzugt Homosexuell, alternativ auch Bisexuell
Sie sind Dom oder zumindest Switcher
Einfühlungsvermögen, Respektierung des SSC, positive Haltung gegenüber den Halbvampiren
Respekt gegenüber älteren Vampiren, Keine Anhänger oder Erbe der Revolutionäre.
Über eine Bewerbung würden wir uns sehr freuen. Wir haben fünf solcher Stellen im Angebot. Die Bewerbung erfolgt per E-Mail ([email protected] ) oder über unsere Website im V-Net. vvv.sangue-of-spanking/frankreich/bewerbung.bb .
Wir freuen uns auf ihre Bewerbung
Mit freundlichen Grüßen
Donathien de Sade
Geschäftsführer
Ich kramte meine Sonnenbrille heraus und setzte sie mir auf. Danach verließ ich mein Auto und ging Richtung Versailles. Die Reisegruppe stieg gerade aus dem Bus aus, als ich die Straße überquerte um in den Park zu kommen. Es waren Menschen aus allen Teilen der Welt, die das Prachtwerk von Loui dem XIV. sehen wollten. Mein Vorfahr hatte sehr viel Arbeit und Liebe in dieses Schloss gesteckt.
Im 17 Jahrhundert
„Komm! Komm!“, drängte der Marquis und stieg aus der Geheimtür. Ich folgte ihm und stellte mich dann hinter ihn.
„Bleib hier!“, befahl mein Meister mir.
Ich gehorchte und sah zu wie Lorenzo in die Mitte ging und einige Seile aus seinem schwarzen Sack nahm. Ich fragte, mich was er heute mit mir anstellen wollte und warum er dafür die Residenz des Königs ausgesucht hatte.
Mein Herr befestigte genau vier Seile an verschiedenen Kronleuchtern und bat mich dann zu ihm zu kommen. Ich ging rasch zu Lorenzo und senkte meinen Kopf.
„Strecke deine Arme aus!“, befahl er mir.
Ich tat es und er legte eines der Seile um meine Handgelenke und band sie zusammen. Aber er tat dies mit der Mitte des Seiles.
„ Folge mir!“, kam vom meinem Marquis und ich trotte hinter ihm her, biss mich das festgebundene Seil auf hielt und ich mich um hundertachtzig Grad drehte und mich plötzlich eingewickelt in der das Seil wieder fand.
„ Meister?“, fragte ich und hoffte, er wurde mir erlauben mich zu befreien. Aber Lorenzos breites Grinsen sagte mir das Gegenteil.
Er gab mir keine Antwort und befestigte das eine Seil um einen anderen Kronleuchter auf der gegenüberliegenden Wand. Es wurde so fest gespannt, dass ich meine Hände in der Höhe meines Gesichtes halten musste, und sie genau dort fest saßen aufgrund der Spannung des Seiles.
„ Knie nieder!“, befahl Lorenzo mir barsch und ich tat es. Jetzt waren meine Hände über meinem Kopf. Die Stellung war zwar unangenehm aber es war auch schön.
Mein Meister ging nun zum Sack und nahm seine neuste Erfindung heraus.
Er hatte ihn noch nie eingesetzt. Der rote dicke Griff, lag perfekt in seiner Hand.
Die vierzehn Lederriemen schimmerten im Licht. Fuchsfell war an dem Griff befestigt. Jeweils rechts und links zwei Büschel. Lorenzo trat auf mich zu hob einen Riemen hoch und zeigte mir die kleinen Nadeln und die drei großen Nadeln, die in einem Dreieck auf dem Leder saßen. Zwischen den drei großen Nadeln befanden sich spitze Kleine, die alle drei großen Nadeln verbanden.
De Sade legte nun das Ende des Riemens auf meinen Handrücken.
„Ich werde dich jetzt Kennzeichnen. Wer einmal Opfer des Fuchs wurde, wird dieses Zeichen irgendwo an seinem Körper tragen. Ich mache dich damit zu dem Meinen. Niemand, absolut Niemand, außer ich wird den Fuchs führen. Aber ich will wissen, ob du dich dafür bereit fühlst. Es wird nichts sein ,was du einfach abstreifen kannst, wie ein Halsband. Ich werde danach aus der Wunde trinken und sie mit einem Gift infizieren, auf das die Markierung für immer bleibt.“, erklärte er mir.
Ich schluckte. Das würde meiner Familie gar nicht gefallen. An der Hand konnte es jeder sehen. Aber nur die Dondesade oder andere von De Sades Anhängern würde seine Bedeutung verstehen.
„ Ja, Marquis! Markiert mich!“, gab ich von mir.
„Ich will, dass du in den Spiegel schaust. Es sind genügend da. Ich will, dass du dich beobachtest, deine Reaktion analysierst und mir genau berichtest, wie es sich angefühlt hat. Du bist das Erste Fleisch, das der Fuchs berührt. Du bist das erste Blut, dass er trinken wird.“, sagte De Sade und trat nahe an mich heran. Ich regte mich nicht und hatte nur Augen für den roten Griff. Angst ergriff mich. Doch drei Worte zerstreuten diese sofort.
„ Ich liebe dich!“, hauchte Lorenzo mir ins Ohr.
Ich nickte, mir kamen vor Freude fast die Tränen. Konnte so ein Monster wie er, überhaupt lieben?
Ja, er konnte! Er liebte mich!
Jetzt fiel mir wieder díe Anweisung ein und richtete meinen Blick auf den Spiegel rechts neben mir.
Ich sah Lorenzo in seinem schwarzen Gewand neben mir stehen. Er nahm den Riemen und legte ihn sanft auf meinen rechten Handrücken. Dann drückte er zu.
Der Schmerz durchfuhr mich trotz allem unerwartet heftig. Meine Adern wurden durchbohrt und Blut befleckte das Leder.
Es tat unglaublich weh und mein Glied schoss nach oben. Es war von einer Sekunde auf die andere Steif. Als Lorenzos Finger noch fester drückten, war es berauschend. Kurz verlor ich sogar das Bewusstsein und spürte dass ich mich ergoss. Wow!
Das war ein wunderschönes Gefühl. Wie würde es erst sein, wenn er mit dem Fuchs zu schlägt?
Ich brannte vor Erregung und alles war heiß. Ich lies ein Stöhnen verlauten.
Keuchend sah ich in seine Augen. Sie waren rot. Er war verwandelt.
Lorenzo lächelte und zog die Nadeln aus meiner Haut. Sie taten nicht weh, als sie heraus gezogen wurden. Jetzt senkte mein Meister seinen Kopf und legte mein Blut ab. Er trank und stöhnte genüsslich. Ich grinste. Ich mochte es ihm das zu geben, was ihn nährte. Ich war sein Spender. Das was ihn am Leben erhielt. Es war intensiver als eine einfache Liebesbeziehung.
Ich spürte ein starkes berennen an meiner Hand. Es tat gut und beinah fing mein Körper wieder an zu kribbeln. Doch bevor sich die Lust richtig ausbreiten konnte, verschwand Lorenzos Mund von meiner Hand und es war vorbei.
Ich starrte auf den Abdruck. Plötzlich begriff ich. Es war kein Dreieck, es war ein Vampirzahn.
Wie sich der Vierzehnschwänzige Fuchs wohl in Aktion anfühlte?