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Ich brauche dich mehr als du denkst

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18.07.20 11:35
16 Ab 16 Jahren
In Arbeit

Svenja war mal wieder völlig durch den Wind. An diesem Morgen war nichts so, wie es sein sollte.

„Was ist denn mit dir heute los?“, fragte Klaus nach
„Nichts.“, antwortete Svenja
„So ganz kann ich dir das aber nicht glauben.“, sagte Klaus
„Heute vor 14 Jahren ist Chris verschwunden und heute ist auch ihr 32. Geburtstag.“, sagte Svenja
„Glaubst du immer noch daran, dass sie wieder zurück kommt?“, fragte Klaus
„Ja, das glaube ich.“ sagte Svenja
Klaus konnte Svenja verstehen, aber mittlerweile hatte er den Glauben daran aufgegeben, dass Chris wieder nach Hause kommt.

„Entspann dich mal. Du musst doch auch gleich arbeiten.“ sagte Klaus
„Ja. Ich mache mich auch gleich auf den Weg.“ sagte Svenja

Kurze Zeit später machte sich Svenja auf den Weg zur Arbeit.

Heute hatte Angela Frühdienst, weil Sabine Urlaub hatte. Es war mal wieder so ein Tag, an dem Svenja keine Nerven für die Arbeit hatte und mit den Gedanken nicht bei der Sache war.

Natürlich kam sie an diesem Tag nicht pünktlich an der Arbeit an und Angela fing gleich an zu meckern. Sie verhielt sich den Kollegen in der letzten Zeit ohnehin schon so, als wäre sie etwas Besseres.

„Wo kommen Sie den jetzt her?“ fragte Angela wütend
„Ich habe gerade andere Probleme, die Sie nichts angehen.“ sagte Svenja
„Trotzdem kann man pünktlich an der Arbeit erscheinen.“ sagte Angela
„Sie haben mir nichts zu sagen. Langsam reicht es mir. Sie verhalten sich den Kollegen gegenüber als wären Sie etwas Besseres. Die Kollegen beschweren sich schon die ganze Zeit und bald reicht es auch meinem Vater.“ schrie Svenja

Svenja hatte langsam die Schnauze voll und fing völlig an auszuticken, doch bevor es dazu kam, stand eine junge Frau hinter ihr und packte sie auf die Schulter.
Langsam reagierte Svenja auf die Hand auf ihrer Schulter. Irgendwie hatte sie gerade das Gefühl, dass sie jemanden hinter sich hatte, der sie verstand.

Als sie sich umdrehte, schaute sie nicht schlecht. Irgendwoher kannte sie diese junge Frau, aber sie konnte sie momentan nicht zuordnen.

Die junge Frau merkte schnell, dass Svenja sie nicht erkannte und ließ ihr einen Moment Zeit.
„Können Sie mich jetzt endlich ablösen oder brauchen sie noch eine Stunde?“ fragte Angela wütend
„Vielleicht sollte man einem Menschen auch mal ein paar Minuten Zeit lassen.“ mischte sich die junge Frau ein.
„Ich habe eigentlich schon längst Feierabend und ich habe etwas vor.“ sagte Angela
„Ein paar Minuten Zeit werden Sie ja wohl haben.“ sagte die junge Frau
„Die hatte ich eben schon, als ich auf sie warten musste.“ sagte Angela
„Wissen Sie was? Nehmen sie doch einfach ihre Sachen, fahren nach Hause und ich mache hier weiter.“ sagte die junge Frau
Angela verstand gerade kein Wort mehr. Die fremde junge Frau schien sich hier in der Tankstelle auszukennen und scheinbar hatte sie auch Erfahrung mit der Kasse.

Dann kam Svenja mit ihrer Kasse aus dem Büro, um Angela endlich abzulösen.

„Ich verstehe jetzt gar nichts mehr. Wer ist diese junge Frau?“ fragte Angela nach
„Machen Sie jetzt einfach ihre Abrechnung und fahren Sie nach Hause.“ schrie Svenja

Angela machte ihre Abrechnung und fuhr nach Hause. Die ganze Zeit gingen ihr die Worte dieser fremden Frau nicht aus dem Kopf.

Svenja stand an der Kasse und wusste gerade nicht, was sie machen sollte. Irgendwoher kannte sie die junge Frau, aber ihr wollte einfach nicht einfallen wer sie war und woher sie diese Frau kannte.

„Du erkennst mich nicht. Richtig?“ fragte die junge Frau.

„Ja richtig. Ich habe keine Ahnung wer du bist.“ sagte Svenja

„Dann werde ich dir jetzt mal eine kurze Geschichte erzählen.“ sagte die junge Frau

Svenja war gespannt, was ihr die junge Frau erzählte.

Die junge Frau fing an zu erzählen.

„Es ist jetzt 14 Jahre her, seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben.“ sagte die junge Frau

Langsam ging Svenja ein Licht auf, aber sie ließ die junge Frau einfach weiter reden.

„Ich war damals gerade 18 Jahre alte geworden und wollte meine Freiheit haben, als verschwand ich von heute auf morgen, ohne ein Wort zu sagen. Es vergingen fast 2 Jahre, als ich anfing diese Entscheidung von damals zu bereuen. Die ganzen Jahre habe ich mich nie getraut diesen Schritt zu wagen, den ich heute gegangen bin. Als ich mich heute Morgen auf den Weg hier her gemacht habe, wusste ich auch nicht, ob es die richtige Entscheidung war, aber jetzt denke ich es war genau richtig.“  erzählte die junge Frau

„Ich kann es jetzt gar nicht glauben, dass du wieder da bist. Jedes Jahr habe ich gehofft, dass du wieder nach Hause kommst. Die ganzen Jahre wusste ich nicht, was mit dir passiert ist und wie es dir geht.“ sagte Svenja überglücklich

Svenja wusste im ersten Moment gar nicht, was sie sagen sollte. Nach 14 Jahren war ihre Tochter endlich wieder da.  Es war für sie eine schwere Zeit gewesen, aber jetzt hatte sich ihr größter Wunsch erfüllt.

Svenja hatte die ganzen Jahre nicht merken können, was ihr Tochter fühlte, aber jetzt wollte sie Chris einfach nur noch in den Arm nehmen und am liebsten nicht mehr los lassen.

„Ich habe die ganzen Jahre gehofft, das du eines Tages wieder vor mir stehst.“ sagte Svenja mit Tränen in den Augen

„Ich habe die ganzen Jahre überlegt, wieder nach Hause zu kommen, aber ich hatte auch Angst davor. Ich wusste nicht wie du darauf reagieren würdest. Deswegen bin ich jetzt auch hier an der Tankstelle und nicht zu Hause aufgetaucht.“ sagte Chris

„Woher wusstest du eigentlich, dass ich um diese Zeit hier bin?“ fragte Svenja nach

„Ich habe Jan-Hendrik und Philipp interviewt. Natürlich ohne den Beiden zu sagen warum ich das wissen wollte. Aber ich glaube die Beiden können sich das schon denken.“ sagte Chris

„Das glaube ich auch.“ sagte Svenja

Svenja fragte sich nur, warum ihre Söhne ihr nie etwas von der Begegnung mit Chris erzählt hatten. Aber das war ich ihr jetzt auch egal. Sie freute sich heute auf ihren Feierabend und das ihre Tochter endlich wieder da war.

Svenja und Chris hatten sich viel zu erzählen. Schließlich hatten sie sich 14 Jahre lang nicht gesehen und jetzt wollte Svenja ihre Chance bei Chris auch nutzen und sie alles fragen was sie die ganzen Jahre über gerne erfahren hätte.

Die Beiden trafen sich an der Tankstelle und beschlossen dann gemeinsam nach Hause zu fahren, denn schließlich hatte Chris auch den Wunsch endlich ihren Vater mal wiederzusehen.

„Ich glaube dein Vater wird gleich nicht schlecht schauen. Er hat mir die ganzen Jahre nicht geglaubt, wenn ich hoffte das du endlich wieder nach Hause kommst.“ sagte Svenja

„Naja, nach 14 Jahren kann man das auch schon mal glauben.“ sagte Chris

„Er hat sich nur manchmal mir gegenüber dann echt nicht schön verhalten und immer wieder gesagt, dass du nicht wieder nach Hause kommst.“ sagte Svenja

„Beruhig dich. Du kannst ihm ja jetzt beweisen, dass du recht hattest.“ sagte Chris

Die Beidem fuhren nach Hause. Chris freute sich schon darauf ihren Vater und ihre beiden Brüder endlich wiederzusehen. Aber sie hatte auch Angst vor dem ersten Wiedersehen mit ihrem Vater. Je näher die Beiden kamen, desto aufgeregter wurde Chris. Sie war gespannt, wie ihr Vater reagieren würde.

Vor der Haustür warteten schon Jan-Hendrik und Philipp auf die Beiden.

„Die Beiden stehen da, als wären sie dort geparkt wurden.“ sagte Svenja

„Ich glaube die Beiden haben geahnt, dass ich mit hier her komme.“ sagte Chris

„Manchmal habe ich das Gefühl, die zwei Jungs können Hellsehen.“ sagte Svenja

Chris musste nur schmunzeln, denn sie hatte ihre Brüder ja schon ausgefragt, wo sie ihre Mutter finden könnte.

„Na ihr Beiden.“ sagte Svenja als sie aus dem Auto ausstiegen.

„Na, wir wollten nur mal wissen ob ihr jetzt zusammen kommt oder nicht.“ sagte Jan-Hendrik

„Ihr habt es doch schon geahnt. Ihr könnt mir nichts mehr vormachen.“ sagte Svenja

„Ja, ok. Es war ja auch nicht schwer. Papa ist aber noch nicht zu Hause, aber wir können trotzdem schon einmal anfangen und Geburtstag feiern.“ sagte Philipp

„Irgendwas führt ihr Zwei doch im Schilde. Sonst würdet ihr nicht schon vor der Haustür stehen und auf uns warten.“ sagte Svenja

„Lasst uns doch erst einmal reingehen.“ sagte Jan-Hendrik

Jan-Hendrik hatte genau wie seine Mutter niemals aufgehört daran zu glauben das Chris eines Tages wieder nach Hause kommt. Und Philipp freute sich genauso wie Svenja. Er wusste jetzt wird alles wieder gut. Nach 14 Jahren der Ungewissheit war Chris wieder zu Hause und alle waren froh darüber.

Der Gedanke nicht zu wissen ob Chris noch lebt oder nicht und nicht zu wissen was sie macht und wo sie ist hatte bei allen Familienmitgliedern ganz schön an den Nerven gezerrt.

Als ihr Vater nach Hause kam, waren alle gespannt wie er reagieren würde wenn er Chris nach all den Jahren der Ungewissheit endlich wiedersieht.  Auch Chris war aufgeregt. Schließlich hatte sie ihren Vater seit dem sie damals abgehauen war nicht mehr gesehen.

„Was ist das heute für ein Empfangskomitee?“ fragte Klaus

„Ich glaube wir sollten ihn noch etwas zappeln lassen.“ sagte Philipp

„Ihr habt doch ein Geheimnis und deswegen steht ihr hier so rum.“ sagte Klaus

„Das kann schon sein, aber wir müssen noch auf zwei Leute warten.“ sagte Jan-Hendrik

„Das stimmt nicht ganz. Wir warten noch auf 4 Leute, wenn alle kommen.“ sagte Svenja

„Mir ist es eigentlich egal auf wie viel Leute wir noch warten. Ich hoffe nur dass der Besuch bald kommt und wir nicht mehr länger hier im Flur stehen müssen.“ sagte Klaus

„Das wirst du dann schon erleben.“ sagte Svenja

Alle warteten gemeinsam Mit Klaus auf Svenjas Eltern, Anika und auf Svenjas Uroma.   Mit jeder Minute die verging wurde Klaus ungeduldiger. Er wollte endlich wissen was seine Familie für ein Geheimnis hatte. Er wartete trotzdem noch bis die anderen Gäste endlich eingetroffen waren und das dauerte nicht mehr lange. Die Wartezeit im Flur verging wie im Flug.

Klaus konnte es jetzt nicht mehr abwarten. Irgendetwas führte seine Frau doch im Schilde-

Zusammen gingen alle ins Wohnzimmer. Klaus konnte es nicht glauben und auch Svenjas Eltern glaubten sich wen sie da sahen. Klaus hatte schon nicht mehr daran geglaubt, seine Tochter irgendwann mal wieder zusehen.  Er war froh, dass sie endlich wieder zu Hause war. Auch Svenjas Eltern waren froh, denn auch sie hatten es noch nicht ganz aufgegeben. Manchmal muss man halt an etwas ganz fest glauben.

„Ich weiß jetzt nicht mehr was ich sagen soll.“ sagte Klaus

„das wusste ich auch nicht, als sie heute Morgen an der Arbeit aufgetaucht ist. Das Schlimmste war nur dass ich sie zuerst nicht einmal erkannt habe.“ sagte Svenja

„Woher wusste sie eigentlich, dass du an der Arbeit bist?“ fragte Svenjas Vater nach

„Ich glaube da müssen uns Jan-Hendrik und Philipp etwas verschwiegen haben, denn dort ist Chris zuerst aufgetaucht.“ antwortete Svenja

„wir hatten ihr versprochen niemanden etwas zu sagen und das haben wir auch gehalten.“ sagte Jan-Hendrik

„Ganz genau. Die Jungs mussten mir versprechen niemanden zu erzählen, dass sie mich gesehen haben. Ich hatte einfach die Angst davor, dass ich nicht den Mut finde  und einfach nicht auf dich zu gehe.“ erzählte Chris

„Ich frage mich manchmal was in den Köpfen von Kindern so vorgeht.“ sagte Klaus.

„Die Kinder haben es aber nicht böse gemeint. Chris wollte mich überraschen und Philipp und Jan-Hendrik haben dabei ein bisschen geholfen und niemanden etwas gesagt.“ sagte Svenja

„Das weiß ich doch. Ich freue mich doch, dass wir jetzt zusammen Geburtstag feiern können.“ sagte Klaus

Niemand hatte gemerkt, das Jan-Hendrik nicht mehr im Wohnzimmer war.

„Sagt mal hat einer von euch Jan-Hendrik gesehen?“ fragte Svenjas Vater nach

„Nein, vorhin war er noch da.“ sagte Svenja

„Lasst uns mal nach ihm schauen. Ich glaube er hatte eben auch so seine Probleme mit der Situation und ich möchte nicht dass er sich jetzt zurückzieht.“ sagte Svenjas Vater

„Lasst ihn mal. Ich schaue mal nach. Ich glaube ich weiß wo er hin ist. Er hat mich vorhin schon um um etwas gebeten.“ sagte Chris

„Mach das.“ sagte Svenja

Jan-Hendrik wollte seine Schwester ein paar Minuten für sich alleine haben. Ihm fehlte sie die ganzen  Jahre so sehr und er traute sich nicht irgendjemanden etwas davon zu sagen. Deswegen wollte er jetzt erst einmal mit ihr ein paar Minuten alleine sein.

Chris verstand ihren Bruder. Die Beiden haben schon als Kinder viel zusammen gemacht und sich immer alles erzählt.  Sie wusste was ihr Bruder jetzt am Meisten brauch. Er brauchte nur einen Menschen der ihm zuhört und ihn einfach mal in den Arm nimmt.

Leider konnten Svenjas Eltern nicht ganz so lange mit Geburtstag feiern, da sie noch eine Menge Arbeit im Stall hatten. Normalerweise hätten sie auch die Kinder gebeten bei der Arbeit zu helfen, aber heute wollten sie Ihrer Tochter und ihren Enkeln das Zusammensein gönnen. Chris ihr Geburtstag  war schon immer ein besonderer Tag in Svenjas Leben. Svenja hatte jedes Jahr gehofft, dass ihre Tochter wieder nach Hause kam und dieses Jahr war es soweit. Chris war wieder da.

„Wollen wir mal eine Runde durchs Feld gehen?“ fragte Chris

„Ja können wir gerne machen.“ antwortete Jan-Hendrik

Chris spürte, dass ihrem Bruder etwas auf dem Herzen lag.  Sie wollte bei dem Spaziergang rausfinden, was mit ihm los war.

„Sag mal du hast doch etwas auf dem Herzen.“ sagte Chris

„Die ganzen Jahre haben Mama und ich darauf gewartet, dass du endlich wieder nach Hause kommst. Und jetzt kann ich es immer noch nicht glauben.“ sagte Jan-Hendrik

„Das ist aber nicht das was dich gerade beschäftigt. Kann das sein, dass du im Moment ganz andere Probleme hast von denen du niemanden erzählst.“ hackte Chris vorsichtig bei ihrem Bruder nach

.“Ich habe die ganzen Jahre meine Probleme immer für mich behalten. Mama war mit ihren Sachen beschäftigt und  Papa kam immer sehr spät nach Hause. Die Beiden haben sich sehr oft gestritten. Ich war viel bei den Pferden im Stall und Philipp war mit Freunden unterwegs und kam auch nach der Arbeit nicht gleich nach Hause. Ich hatte Niemanden mit dem ich hätte reden können. Bei Oma und Opa ging es immer nur um die eigenen Pferde und die Tankstelle und das Autohaus. Es hat keiner bemerkt, wie es mir manche Tage ging.“ sagte Jan-Hendrik

Chris tat es im Herzen weh, denn sie merkte dass sich ihr Bruder in den letzten Jahren  sehr alleine gefühlt hatte. Alle anderen Familienmitglieder waren mit sich und anderen Sachen beschäftigt und hatten wahrscheinlich nicht einmal bemerkt, wie es dem Jungen ging.

„Die ganze Zeit hat es keiner gemerkt wie es mir ging. Mama dachte immer nur an ihre Sachen und auch Philipp hatte keine Zeit für mich. Opa und Oma hatten mit den Pferden genug zu tun und deswegen wollte ich denen nicht auch noch mit meinen Problemen auf den Nerv gehen. Ich hätte dich die ganzen Jahre gebraucht, denn nur mit dir konnte ich wirklich über meinen Probleme reden.“ sagte Jan-Hendrik

„Warum hast du denn die Anderen nicht einfach mal angesprochen und ihnen gesagt, dass du mal jemanden zum Reden brauchst?“ fragte Chris nach

„Das war gar nicht so einfach. Mama hatte ständig andere Sachen im Kopf und als ich es versucht habe ihr zu sagen, hat sie mich sofort angeschrien.“ sagte Jan-Hendrik

„Oh man. Das hört sich ja gar nicht so gut an. Vielleicht hätte ich doch früher wieder auftauchen sollen, Aber ich wusste halt auch nicht wie es richtig ist. Ich hatte Angst vor Mamas Reaktion und deswegen bin ich auch erst heute wieder bei ihr aufgetaucht. Ich hatte das Gefühl, dass es richtig ist. Ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr ihr mich gebraucht hättet.“ sagte Chris

Chris hatte tatsächlich keine Ahnung wie sehr ihr Brüder sie die ganzen Jahre gebraucht hätten, aber woher sollte sie es denn auch wissen.  Jetzt wünschte sie sich, sie wäre schon früher wieder nach Hause gekommen, aber ändern konnte sie es ja jetzt auch nicht mehr.

Dann klingelte es an der Haustür. Mareike wollte kurz bei Svenja vorbei schauen. Chris kannte sie noch, aber Mareike erkannte Chris nach all den Jahren nicht mehr.

Mareike kannte das Drama um Chris und wusste auch dass sie am Geburtstag ihrer Tochter immer froh war wenn sie mal etwas Gesellschaft hatte.

„Du hast schon Besuch?“ fragte sie nach

„Alles gut. Komm ruhig rein.“ sagte Svenja

Die Beiden gingen in die Küche.

„Ich will dich nicht stören.“ sagte Mareike

„Du störst nicht. Ganz im Gegenteil.“ sagte Svenja

„Hier ist ja heute einiges los. Sonst ziehst du dich an diesem Tag immer zurück und heute ist hier Großversammlung.“ sagte Mareike

„Heute feiern wir auch ausnahmsweise mal Geburtstag. Du hast sie nicht erkannt, aber sie dich.“ sagte Svenja

„Jetzt verstehe ich nur Bahnhof.“ sagte Mareike

„Die junge Frau, die mit Jan-Hendrik und Philipp im Flur rumgeistert, ist Chris.“ sagte Svenja

„Dein Ernst. Die hätte ich jetzt tatsächlich nicht mehr wieder erkannt. Wo hast du sie denn aufgetrieben?“ fragte Mareike

„Nirgends. Sie stand heute Morgen an der Tankstelle plötzlich hinter mir.“ sagte Svenja

„Woher wusste sie denn dass du um diese Zeit da bist?“ wollte Mareike wissen

„Sie hat Jan-Hendrik und Philipp gefragt und die Beiden haben mir natürlich nichts davon erzählt.“ sagte Svenja

„Na so was, Naja sie ist ja jetzt wieder da und ich glaube auch dass sie nie weit weg war.“ sagte Mareike

„Ich glaube es auch nicht, aber warum haben wir sie dann nicht gesehen.“ sagte Svenja

„Du kennst doch deine Tochter und sie kennt euch. Wenn sie nicht gesehen werden will, dann wird sie auch nicht gesehen.“ sagte Mareike

„ja ich weiß.“ sagte Svenja

„Ich werde mal zu ihr gehen. Schließlich ist ja heute ihr Geburtstag.“ sagte Mareike.

Mareike ging erst einmal zu Chris und gratulierte ihr zum Geburtstag. Die Beiden waren früher öfter zusammen unterwegs gewesen. Mit Mareike konnte Chris auch immer über alles reden und Svenja hatte es damals gewundert, dass Mareike nichts wusste.

„Dich hätte ich jetzt echt nicht wieder erkannt.“ sagte Mareike

„Das ist auch kein Wunder. Es ist jetzt 14 Jahre her seitdem wir uns das letzte Mal gesehen haben.“ sagte Chris

„Allerdings, aber warum hast du mir damals nichts davon erzählt?“ fragte Mareike nach

„Das weiß ich heute selber nicht.“ sagte Chris

„Möchtest du mir denn mal erzählen, was damals passiert ist?“ fragte Mareike

„Kann ich gerne machen. Lass uns nachher eine Runde gehen, dann erzähle ich dir alles.“ sagte Chris

„Können wir gerne machen.“ sagte Mareike

Mareike kannte Chris nur zu gut und sie wusste dass sie ihr nur alles erzählen würde wenn die Beiden alleine sind.

Mit Mareike sprach Chris über ihre Probleme und Mareike wusste, dass Svenja manchmal kein offenes Ohr für ihre Tochter hatte. Trotzdem hatte Svenja ihre Tochter sehr lieb und die Jungs schauten zu Chris auf.

Mareike ging erst einmal zurück zu Svenja in die Küche und ließ die Kinder alleine.

„Ich habe Angst, dass Chris eines Tages wieder verschwindet wie damals auch.“ sagte Svenja

„Das glaube ich  nicht. So wie sie sich gerade verhält ist sie ganz froh wieder zu Hause zu sein.“ sagte Mareike

Mareike hatte Chris schon angesehen, dass sie sich hier zu Hause richtig wohlfühlte und das sie froh war wieder bei ihrer Familie zu sein.

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Autor

Mausis Profilbild Mausi

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Kapitel: 6
Sätze: 243
Wörter: 3.279
Zeichen: 18.793

Kurzbeschreibung

In der Geschichte „Ich brauche dich mehr als du denkst“ geht es um eine Mutter die jeden Tag an ihre Tochter denkt. Chris war gerade 18 Jahre alt, als sie das Elternhaus verließ und nie mehr wieder kam. Seit damals hofft Svenja jeden Tag, dass ihre Tochter wieder nach Hause kommt. Bisher hat sich ihr großer Wunsch jedoch nie erfüllt.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Alltag auch in den Genres Vermischtes, Freundschaft und Familie gelistet.