Vierzehn Stunden Schlaf
Ohne Morgen, ohne Tag
Ohne Pläne, ohne Zwänge
Ohne Drängen mehr danach
Vierzehn Stunden Schlaf
Ohne Logik, Sicht ist klar
Ohne Worte, falsche Orte
Im Verborgenen doch wahr
Niemals wach, Gedankengrab
Ich seh mich selbst, ich lehn mich ab
Das da ist kein Teil von mir
Halb in Trance verweil' ich hier
Da ist ein Fetzen Ehrlichkeit
Wahrheit und Begehrlichkeit
Gewissheit ist wie Zärtlichkeit
Die nicht weiß, was zärtlich heißt
Ich bin dazu nicht bereit
Wachheit hat mich nicht befreit
Dieser Raum hier ist kein Heim
In diesem Licht schein ich so klein
Halb bewusst mag ich nicht sein
Ich wachse nicht im Sonnenschein
Vierzehn Stunden Schlaf und dann:
Blindheit, Leere, Welt verbrannt
Alles, was ich tuen kann:
Gelähmtes Starren an die Wand
Und die Leere starrt zurück
Hat den bess'ren Überblick
Jedes Wort hier wär' verrückt
Jede Lüge wahr - ein Stück
Es regiert, wer Fakten schafft
Taumelnd um den Schlaf gebracht
Träumen wir uns selber stark
Wach + rücksichtslos = Macht
Müdigkeit ist stumm und schwach
Gedanken werden stumpf und schlaff
Worte monoton und flach
Wieder einen Tag verbracht
Krieg, wohin das Auge blickt
Zu viel Schmerz in diesem Licht
Nur die Dunkelheit verspricht
Unschuld, Friede ewiglich
Wärme, Sicherheit und Ruhe
Das, was ich vergblich suche
Meinen Geist mir stumm verfluche
Schlägt mit Schuldgefühl zu Buche
Flucht und Ignoranz sind feige
Doch, was fühl' ich, wenn ich bleibe?
Nichts. Und das ist fürchterlich
Ich seh mich selbst - versteh mich nicht
Und geh ich hin, dann ekelt's mich
Und red ich dies, vergeht es nicht
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