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Bewertung
Statistik
| Kapitel: | 9 | |
| Sätze: | 42 | |
| Wörter: | 792 | |
| Zeichen: | 4.857 |
Jedes Buchcover enthält auf der Rückseite oder im Inneren bedeutende Details über die Autorin oder den Autor selbst; man erfährt dort von ihren Erfolgen und Auszeichnungen sowie ihrem Wohnort und ihren Erfolgen in verschiedenen Bereichen des Lebens - Dinge, die für viele Leser beim Kauf entscheidend sein können.
Doch was qualifiziert jetzt den Autor dazu, über das bemerkenswerte Leben von Leo Friedrich Witsch dem VI. zu schreiben? Die Antwort scheint klar: nichts!
Der Verfasser besitzt weder akademische Abschlüsse noch eine praktische Erfahrung im Bereich des Journalismus. Dennoch sollten sie nicht voreilig urteilen! Dieses Werk könnte genau das Besondere darstellen, was uns unter all diesen unzähligen Veröffentlichungen begegnet und; es hebt sich ab durch seine Einzigartigkeit.
Ganz ähnlich wie die Person, die darin beschrieben wird. Leo Witsch war stets überzeugt von seinem Können; er folgte seinen Prinzipien ohne Zögern, ohne Vorbilder und seine Lebenseinstellung war die:
HINTER DER ANGST: ERWARTET DICH DAS LEBEN
So ihm auch unglaubliches widerfahren, darüber handelt dieses Buch. Vorweg, um nicht zu viel zu verraten: Leo Witsch ist „nicht normal", wie das zu verstehen ist? Dabeibleiben und lesen!
Seine Debütarbeit reflektiert seine persönlichen Erlebnisse - eine fesselnde Geschichte, über die Entwicklung eines Jungen, zum Mann.
Alles ist Autobiografisch, Orte wurden nicht geändert, wohl Namen daher Ähnlichkeiten mit Personen rein zufällig.
Eine spannende Zeit wünscht ihnen Leo Friedrich Witsch der VI.
Probierens sie’s, geben SIE den Witsch eine Chance!
Sein Schreibstil? Ist beispielsweise tatsächlich einzigartig. Man sagt ihm nach, es sei der eines Legasthenikers, und genau das macht es so unverwechselbar und besonders!
Legasthenie ist eine Rechtschreibstörung, das Schreiben erschwert, obwohl keine Intelligenzminderung oder unzureichende Beschulung vorliegt. Das ist einmal schon FALSCH, für Leo genau das aber passierte, Schule? Er sah es nicht als sein Lebensmittelpunkt und er lauschte lieber den Erwachsenen im Park, um für das Leben zu lernen. Das äußert sich nun beim Textverständnis. Doch das Neue Rechtschreibprogramm korrigiert so ziemlich alles und der Leo Witsch hat etwas Besonderes zu erzählen. Über seine Lebenserfahrung, er hat nichts ausgelassen, war überall dabei, doch immer die GRENZE gewusst, um keine kriminellen Handlungen zu setzen. Es war eine Gradwanderung zwischen nicht erlaubt, aber auch nicht direkt verboten. Spannend, viele Leser werden feststellen, sie sich das nie im Leben getraut, aber vielleicht genauso wie er gerne leben würden ?
Und Leo schreibt über Mut, was so auch keine Angst zulässt, über Sex, über Liebe und falsch verstandene Liebe, falsche Moral und natürlich auch über die große Liebe. Diese Schmetterlinge, diese Kurzatmigkeit, alles erlebt, immer und immer wieder, denn es gibt nicht nur eine einzige große Liebe. Leo hat es mehrmals erleben dürfen, dieses Irre-Feuer, das lichterloh lodert und doch wie jedes Feuer in eine Glut übergeht um doch irgendwann auszugehen.
IMMER WIEDER GEHT DIE SONNE AUF, singt Udo Jürgen und er hat in seinen über 1000 Lider auch Texte für einen jeden. Gaby wartet im Park, ich weiß, was ich will, für Leo 100 % für die Liebe gilt.
Aber wie funktionierte dieses Kennenlernen, das er für sich so problemlos beschreibt?
1. keine Lügen, vom ersten Gespräch oder heute ist es schreiben.
2. Sich nicht besser machen als man ist.
3. Fotos! Leo in seinem Profilbild immer ein ganz aktuelles Bild von sich, er weiß, wie er ausschaut und heute noch immer auf Frauen wirkt.
4. Erlaube einer kleinen jungen Katze, ist ja so lieb, sich zu dir auf den Tisch zu setzen! Du wirst sie, ihr ganzes Leben von diesem runter heben müssen, sie wird es nicht versteht, warum jetzt nicht mehr? Umgemünzt auf eine Freundschaft, Beziehung? Erlaube nichts, was dir Unbehagen bereitet, auch wenn du die rosarote Brille aufhast, aber da ist es natürlich besonders schwer, wie mit dem entzückenden Kätzchen.
5. Das ist vermutlich am schwersten, aber Realität, sich einzugestehen, es ist AUS! Egal wie es passiert ist, erzwungener Arbeitsplatzwechsel, untreue, belogen, was auch geschehen ist, bei Leo war es das erste Mal genauso schrecklich. Auch er brauchte damals Tage, bis er wieder in die Schule ging und ja natürlich, es war eine Kinder, oder Jugendliebe. Sie schon über 15, er noch keine 13 Jahre. Und doch die beiden Tag täglich zusammen, obwohl sie in die 4. Klasse und er in die 2 Haupt gingen. Ein ganzes Schuljahr sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit zusammen. Er sie küssend auf dem Schoß eines Arbeitskollegen im Auto erwischte. Ganz schlimm und Lizzy, seine Wahlschwester im Park meinte: >Nix is Fix, und nirgends passte es besser, als wie auf die Liebe! Erinnere dich an die schönen Stunden, die ihr gemeinsam erlebt habt, das kann dir keiner mehr wegnehmen.<
Und gescheiteres kann euch Leo auch nicht mitgeben, genauso ist das im Leben und er, ja, aber er hat es perfektioniert, ob das jetzt das ideale Wort ist?
Nicht in dieses Schema denken fallen, sie/er gehört zu mir. Niemand gehört jemanden außer sich selbst. Was zu tun, wenn ihr dabei bleibt und weiter liest, werdet ihr es erfahren, ob ihr davon etwas brauchen könnt? Jedenfalls, es ist möglich, abschließen, nach vorne schauen, dem Leben einen neuen Sinn geben.
Leo schreibt und sein Rechtschreibprogramm korrigiert geschriebenes! Bravo! Den Leo hat ganz ehrlich, außer Wildwest und Jerry Cotton Romane und dies sicher mehrere Tausend, nichts gelesen.
Aber! Auch ein Buch gibt es seit genau seit 60 Jahren, das ihm seinerzeit sein Hortleiter zum 13. Geburtstag geschenkt hat. Ja, ein einziges Buch gibt es in seinem Leben, wo er immer wieder von Zeit zu Zeit darin liest, manche Passagen ihm Kraft gaben, wenn mal nicht alles so gelaufen war, wie er sich das vorstellte. Und das ist:
Der Graf von Monte Christo (Originaltitel Le Comte de Monte-Cristo) ist ein Abenteuerroman von Alexandre Dumas dem Älteren.
Und Leo genauso sein Leben bis heute lebt. Viele Abenteuer bestehen musste, nicht in der Wildnis, er auch kein Globetrotter, der durch die Welt zog. Er es real erlebte und herausforderte, in dem selbigen Umfeld, wie du und ich.
Aber? Nur die Sichtweise zu den Dingen, die um uns herum geschehen, die ist bei Leo eine völlig andere. Es bei ihm kein Wegschauen gibt, kein, geht mich nichts an und wenn er um Hilfe gebeten wurde, sofort seinen Mann stand.
Ihm auch keine Rache vorantrieb, wie den Grafen. Dieser wurde ja unschuldig in den Turm gesperrt, damit sein bester Freund, seine Verlobte heiraten konnte. Dafür sich zu rächen! Ja, kann er aber schon verstehen.
Graf von Monte Christo, denn Leo mehrmals gelesen, zog aus diesem Buch eine einzige Lehre! Nichts ist vorbei, solange du nicht dich aufgibst.
Alles ist möglich und Leo machte auch einiges unmögliche, möglich. So Leo die Schule nie als seinen Lebensmittelpunkt gesehen, sondern ihm interessierte das richtige Leben, so das rundherum, abseits von schreiben und Pauken. Er den Erwachsenen im Park lauscht, ihre Sprache und ihre Angewohnheiten annektierte und übernahm.
Ohne sich jetzt eine bestimmte Person als Vorbild zu nehmen, entwickelte er seinen eigenen Charakter und sein Intellekt entsprach als 14-jähriger, bereits dem eines 20- bis 25-Jährigen. Das ist auch wichtig zu wissen und sich zu merken, denn dadurch ist es auch erklärbar, was dem noch so jungen Leo Witsch passiert und wie er das, trotz seiner Jugend, bewältigt.
Leo auch nie an seiner Qualifikation für seine Vorhaben gezweifelt. Er lebte den "Amerikanischen Traum", ohne noch von diesem je gehört zu haben, hier in dieser Stadt. Selbstverständlich mit viel Hürden und oft großen Widerstand, meist bekam er zu hören;
"das haben wir aber immer so gemacht, oder, das geht nicht!"
Aber genauso eine Innung in Ihrer Zeitung schreibt, Überschrift:
"Muss uns ein Elektriker zeigen, wie unser Geschäft funktioniert, sind wir alle betriebsblind?"
Er handelt immer nach seinen Überzeugungen und ist deshalb zuversichtlich, dass er auch als Schriftsteller erfolgreich sein wird.
Er doch auch so viel Ungewöhnliches und schon unglaubliches erlebt, er oft als neuer "Baron Münchhausen" betitelt. Ja, okay, sein Urgroßvater war der Kohlebaron und er saß auch am Tisch des Kaisers und war K&K Hoflieferant, und Leo, als sein Ur-Urenkel? Ist er da etwas? Nichts! Außer der: Leo Friedrich Witsch der IV.
In den verschiedenen Branchen machte er sich selbständig, er ein Pionier und der Magistrat musste überlegen, was in einem solchen Gewerbeschein wohl stehen müsste? Hat es doch bisher so etwas noch nicht gegeben?
Aber vor allem Frauen und jetzt bin ich beim Lieblingsthema. In diesem Buch geht es vor allem um Mädchen und Frauen. Leo, sein Leben war ausgerichtet darauf, Frauen kennenzulernen, eine Zeit lang zu begleiten und sich auch wieder von diesen zu lösen.
Beides fiel ihm nicht schwer, denn es öffneten sich da keine schwarzen Löcher mehr, wenn eine Trennung bevorstand. Seine Lebenseinstellung war unkompliziert. Leo einfach bereits von frühester Kindheit, im Klosterinternat, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr um Jahr, mit Kommen und Gehen, mit Kennenlernen und sich wieder trennen konfrontiert. Und mit Mädchen zusammen sein, in seiner Gruppe, diese in der Überzahl, lernte er, mit ihnen etwas Gemeinsames erleben. Begann für sie da sein, ihnen gutes tun und aufzupassen und so auch sich selbst, etwas Gutes tun.
Freundschaften zu Jungs suchte er nicht, konnte auch nicht funktionierte, er mit fast jeden eine Auseinandersetzung hatte wegen der Mädchen. Er sich in Ihrer Nähe aufhielt, sie sich dann wohl und sicher fühlten, aber Leo genau so sich dadurch auch wohlgefühlt.
Sein Klassenvorstand meinte einmal; Er, Witz, (Er schikanierte Leo, wollte ihn nicht, ließ ihn oft eine ganze Stunde stehen und meistens nicht mit seinem richtigen Namen angesprochen). Er meinte einmal, Leo soll sich einen Rock anziehen, das würde besser in das Klassenbild passen!
Leo Witsch Erstlingswerk, ist noch nicht erschienen und wartet auf Veröffentlichung.
Leo erst 17 Monaten und wurde bereits in ein Klosterinternat gegeben.
Ein Wocheninternat, von Montag bis Freitag und die Aufnahmebedienungen: Römisch katholisch getauft, Lohnbestätigung, aber vor allem REIN! Das bedeutete, keine Windeln mehr.
Die Erziehung des Filius in kompetente Hände zu geben, den Leos Eltern waren sehr jung. Seine Mutter gerade 18 geworden, sein Vater war 20. Wie kann eine Mutter so etwas nur gutheißen? Um kein schlechtes Gewissen zu haben und in der restlichen Familie nicht als Rabeneltern da zu stehen, gaben sie Leo seinen "Onkel" mit. Leo also nicht allein, klingt doch gut, oder? Jedoch ein schwerer Datenbankfehler, warum? Fritz, der jüngste Bruder seines Vaters, war so ein "Nachzügler" und 3 Jahre älter als Leo. Nur, die beiden kannten sich nicht und er war auch nicht gewillt, Kindermädchen zu spielen. Sicher war es gut gemeint, denn das Internat war nicht billig. Gut gemeint, schlecht für Leo, aber nur auf den ersten Anschein.
Die Erklärung! 2 Neue! Und sein Onkel zog die ganze Aufmerksamkeit der Jungs auf sich, der Winzling, vielleicht auch noch geweint, blieb zurück. Rückblickend jedoch war es, für Leo eine riesige Chance, durch diese für ihn schwierige Zeit, sehr viel zu lernen, schneller das Leben zu begreifen, was wichtig und unwichtig ist, so sein späteres Leben leichter gemeistert. Für seinem Entwicklungsprozess unglaublich wichtig und daher nur positiv zu sehen. Wieso, warum? Leo blieb genau dadurch, die Jungs holten Fritz, ihm die Mädchen und dadurch die Krabbelstube, die Gruppe für den Kleinsten erspart, er diese nie besucht.
Vom ersten Tag an verbrachte Leo seine Zeit bei den Großen, jene Kinder, die bereits zur Schule gingen. Und Mädchen kümmerten sich nun um Leo, ob es ihnen aufgetragen wurde, oder diese selbst aktiv wurden, weiß man nicht. Auf alle Fälle war Leo ein hübscher, weißblonder Junge und sein etwas größere Unterlippe, ließ ihn ausschauen, als wäre er traurig. Und er war es sicher auch, denn ihm fehlte diese mütterliche Fürsorge, die er eben jetzt bei den Mädchen suchte und auch bekam.
Ganz speziell gab es aber da ein Mädchen, aus der Gruppe der Schulpflichtigen. Leo wartete mit seinem Mittagessen, war nicht so einfach, aber der dürfte es durchgesetzt haben, bis sie von der Schule kam. Saß auf ihren Schoß und sie brachte Leo, das korrekte Essen mit Messer und Gabel bei, schob ihm den Ellbogen vom Tisch, wenn er lümmelte, ging mit ihm Zähneputzen. Leo verdankt diesen Mädchen in diesem Internat, nennen sie "Anita" sehr viel, wie zum Beispiel eine Masche zu binden.
Diese Anita hatte rote Haaren und Sommersprossen und wurde in seinen ersten 6 Lebensjahren eine ganz wichtige Bezugsperson für ihn. Heute würde er sie als seine große Schwester bezeichnen.
Und Leo wurde dadurch anders? Es machte schon etwas mit ihm, unter Mädchen groß zu werden. Alles das typische für Jungs, Fußball, Kartenspielen, interessierte ihn nicht, er konnte nicht mit den Buben und sie auch nicht mit ihm. Wie auch, ab einem Gewissen alter trat er als Beschützer für die Mädels auf. Immer wieder gab es Jungs, die sie sekkierten, ihnen die Puppen wegnahmen. So konnten sie nicht mehr seine Freunde werden, wenn er den einen oder andere schnell mal die Hand umdrehen musste, sich auf ihn knien, um das zu bekommen, was ihm gerade jetzt nicht gehörte. Oder Spielen? Mochte Leo nicht, zum Spiel braucht man Glück, und die Chance zu verlieren immer zugegeben und als Verlierer fühlte er sich schrecklich? Mutter, Vater, Kind, ja, da lernte er, was ein Vater sagen könnte, wenn sie liebevoll miteinander umgehen. Sein, zu Hause schon so oft gehörter Satz: "Du bist jo hie im Schädel!" hörte eine Schwester und schon war er in der Besenkammer.
Doch Mikado war da anders; es erforderte Geschick, die Stäbchen zu heben, Werfen und jedes Stäbchen hatte ja einen anderen Wert. So lernte er bei Anna auch das Zählen und mit sechs Jahren, wie er eingeschult wurde, konnte er bereits, mithilfe seiner Finger bis fünfhundert Addieren.
Er lauschte den Älteren, adaptierte ihre Sprache und ihre Weltsicht. Dadurch erreichte sein Intellekt das Niveau eines Vierzehnjährigen, obwohl er gerade erst sechs war.
Und Leo war der Jüngste in dem Klosterinternat und später auch in seiner Klasse und trotzdem immer in der vordersten Reihe zu finden. Diese Eigenschaft behielt er bei und führte sie in seinem Leben fort.
Und für die Klosterschwestern war er einfach; "nicht normal".
Jeder Mensch hat Vorlieben, Schwächen, Ängste und Träume. Und das Leben des Protagonisten ist außergewöhnlich, bizarr, unglaublich und spannend – ein einziges Abenteuer!
Er erlebte diese Abenteuer jedoch, ohne um die Welt zu reisen, diese sich so nicht in der Ferne entfalteten. Seine Erlebnisse fanden in seiner direkten Umgebung statt, an den Orten, an denen er aufwuchs, die ihn seit seiner Kindheit umgeben haben.
Andere Jungs im gleichen Alter, egal ob es seine Klassenkameraden waren, mit ihm die Berufsschule besuchten, oder im Park abhingen oder auch Arbeitskollegen, konnten dieses nie so spüren. Es passierte ihnen nie, konnten es nicht auf die gleiche Weise wahrnehmen, sehen oder erleben. Der Grund?
Es fehlte ihnen wohl an Zivilcourage. Lieber schnell wegsehen, weggehen, wenn es wo laut wird, als vielleicht in etwas verwickelt zu werden. Generell in einem doch die Angst vor etwaige Konsequenzen? Nur nicht wo an-streifen und allen möglichen Probleme aus dem Weg gehen, von so manchen Mitmenschen ihre Lebenseinstellung.
Was macht aber diesen Leo Witsch anders? Er hat den Mut, genau dort hinzugehen, wo es Unzulänglichkeiten gab und so gibt es auch einen roten Faden, ein konstantes Element, das sich durch seine Existenz zieht? Mut und Angst!
Ein grundlegendes Element in Leos Leben, der Anfang dieses roten Fadens, damit müssen wir beginnen, ist die ANGST????
ANGST ist charakteristisch, für Leo: eben genau diese konnte er nicht wahrnehmen.
Er empfand Angst nicht als Gefühl, konnte sie nicht wahrnehmen oder spüren. Sie stellte sich einfach nicht ein, sonst hätte er sich viele Unannehmlichkeiten im Leben ersparen können, hätte er doch nur rechtzeitig Angst gefühlt!
Andrerseits, aber auch nicht diese Erfolge gefeiert, wie es bürokratische Schwierigkeiten zu überwinden gab, die seine Ziele und Pläne im Wege standen. Überhaupt erst sein Leben zudem gemacht, über das es heute darüber zu berichten gibt.
Wenn er Jungen gegenüberstand, die größer oder in der Überzahl waren oder beides. Oder doch schon Autoritätspersonen, wie Polizisten, Lehrern und seinem Vater? Es mag wohl schon sein, dass in den ersten Jahren seines Lebens eine gewisse Angst vor seinem Erzeuger bestanden hat. Ja, sogar eine schreckliche Angst, sodass ihm dieses Gefühl nicht unbekannt war. Doch mit der Zeit schwand diese Angst zunehmend. Leo erkannte, dass ihm Furcht keinerlei Nutzen brachte, sondern nur lähmte.
Er spürte den Hosenriemen, Schläge, ob da vorher jetzt viel Angst war, oder es ganz überraschen kam und keine Zeit mehr um Angst vor seinem Erzeuger aufzubauen.
Ein weiteres gutes Beispiel ist, dass jeder von euch kennt es. Angst, verletzt zu werden.
In dem Umfeld, in diesem Milieu, Park, Straße, in dem Leo heranwuchs, war verletzt zu werden, geradezu immer präsent und ganz speziell für Leo. Ich greife dieses eine Ende des ROTEN FADENS auf, Leo erleidet eine Verletzung.
Als Jugendlicher wird er oft verletzt; die Portiere, die Krankenschwestern und auch Ärzte im Kinderspital, das super günstig, nur 2 Minuten zu Fuß neben dem Park lag, kannten Leo beim Vornamen und Nachnamen. Sie wussten, verarzten, Wunde nähen oder zukleben, verbinden und ihn wieder hinausschmeißen. Brauchten keine Mutter verständigen, die eh nicht kommen würde.
Zahlreiche Kapiteln kommen noch, wo dieses Prozedere ausführlicher erläutert wird, warum es dazu kam. Aber die Erklärung fehlt, warum er nicht vorher schon etwas spürte, dass ihm einlenken oder einen Rückzug antreten ließ?
Eine gibt es sofort und jetzt. Doch die ist so absurd, so irreal und weltfremd, dass sie auf den Leo, umgemünzt, schon wieder "normal" sein könnte.
Er genoss, so bitte jetzt aufpassen, ja, echt! Er empfand die Aufmerksamkeit und diese liebevolle Fürsorge der Ärzte und Krankenschwestern, die sich jedes Mal sehr umsichtig um ihn kümmerten, als besonders angenehm. Es machte etwas mit ihm jedes Mal, wenn sich da für ihn doch "fremde" Menschen, sich um ihn sorgten? Und das mag für euch einmal seltsam, komisch klingen, doch werdet ihr noch feststellen, dass so wie er lebt, Leo für viele als "nicht normal" vorkommen wird. Es ist aber wie es ist, Leo Witsch fühlte sich im Krankenhaus eben besonders wohl.
Daher auch keine ANGST, wenn eine Auseinandersetzung bevorstand, verletzt zu werden. Und mit reden alleine ließen sich ganz selten Konflikte aus der Welt schaffen. Und den Schwanz einziehen? Sich lächerlich machen? Oder gar den Rückzug antreten und klein beigeben? NEIN, nie im Leben!
Dann lieber blutend am Boden liegen und auf die Rettung warten, die ihn irgendein Krankenhaus bringen wird. Egal wie seine Verletzungen auch waren, es manchmal "nur" wenige Stunden oder schon auch 4 Wochen dauerte, bis er wieder selbständig laufen konnte. Narben blieben, so wie die über der rechten Augenbraue von einem Schlagring, jahrelang sichtbar, wurde zu seinem Markenzeichen. Die anderen, versteckt unter der Bekleidung. Aber macht bitte nicht den Fehler, jetzt den Leo nun als "Unterbelichtet" oder "Behindert" abstempelt!
Leo war sich dessen vollkommen bewusst, dass er sich von anderen Burschen in seinem Alter und Umfeld unterschied. Seine Gedanken und Gefühle waren anders, er Leo war anders. Und er strebte auch nie danach und versuchte oder bemühte sich kein bisschen, für die "anderen normalen", jetzt als "normal" zu erscheinen. Dieses "Nicht normal" gab ihn einen Freiraum, den er auch zu nützen wusste und auch darauf selbst hinwies, sollte es einmal vergessen worden sein, zu erwähnen. Aber was heißt schon "normal'? Einen Ball vor den Füßen des anderer wegzustoßen beim Fußballspielen? Auf dem Boden kniend, Motorgeräusche zu imitieren und Spielzeugautos zu bewegen? Oder auf lustig, Mädchen zu verfolgen, sie ärgern und sich ihre Puppen anzueignen?
Leo bereits in seinen Kinderjahren da ganz andere Wertigkeiten in seinem Leben sah und auf gewisse Menschenkindern besonders sensible reagierte. Er schon mal ganz schnell dem "normalen" Jungen, der eine Puppe in seinem Besitz gebracht hatte, die Hand verdrehen, sich ordentlich auf ihn knien, ihn in den Schwitzkasten nehmen oder ihm auch gegebenenfalls, wenn er sich noch immer weigerte, die Puppe zurückzugeben, eine dicke Lippe zu verpassen?
Und eines ist sicher. Klar! Natürlich! Dieser Junge konnte nicht mehr sein Freund werden. Aber Leo suchte auch nicht nach Freunden. Klar, er ist mit Mädchen und Jungs zusammen aufgewachsen, aber für ihn waren Mädchen einfach die besseren Kameraden.
Da haben wir auch gleich wieder diesen roten Faden, der durch das ganze Leben von Leo Witsch geht, "Mädchen, Frauen"
Wir nun diesen roten Faden aufnehmen und in das Leben von Leo Friedrich Witsch dem VI. eintauchen!
Das Leben von Witsch war, ist bis heute, mit dem Umgang des weiblichen Geschlechts geprägt. Bereits im Internat waren Mädchen für ihn klar die besseren Jungs. Diese zögerten, ihm Hilfe oder Unterstützung zu gewähren. Deshalb bevorzugte er es, Mädchen um Hilfe zu bitten, wenn er Hilfe gegen die "Pinguine" (Klosterschwestern) brauchte, anstatt von den Jungs sich einen Korb zu holen. Für ihn sind Mädchen/Frauen, auch heute noch, der entscheidende Antrieb, sie zu beschützen und für sie da zu sein.
Und das muss nicht unbedingt jetzt mit "Liebe" gleichgesetzt werden! Hätte er Freundschaften zu Jungs geschlossen, würde niemand dazu "Liebe" sagen oder denken? Obwohl es damals genauso schon die Liebe zwischen Jungs gab, nur versteckt und geheim?
Doch Leo kannte nur Mädchen, daher gab es auch nur "Freundinnen" Für Leo ist und bleibt es einfach das "schwache Geschlecht". Damals wie heute, wenn auch durch die Emanzipation der Frau, solche Bezeichnungen nicht gerne publiziert werden. Leo könnte, wenn man ihn fragen würde, spontan mindestens 10 Situationen schildern, in denen ein Mädchen, einfach körperlich zu schwach war und in Situationen, in denen sie Angst hatte, in Not war und seine Hilfe erwartete und bekam. Darüber und wie er sie liebte, wobei 'liebte' hier als Adjektiv verstanden wird, erzählen die kommenden Kapitel.
Den Leo verstand es schon Gespräche zu beginnen, war aber der bessere zuhören und konnte immer Interesse zeigen, fürs Leben lernen! Und wenn er sich in ihrer Nähe aufhielt, das Credo, ob im Internat, in der Schule oder im Park, wo auch immer das war der Mädels;
> Wenn Leo bei uns ist, brauchen wir keine Angst zu haben.<
Leo kassierte Schläge von seinem Erzeuger, oder wurde ignoriert. Besonders der Jüngste in einer neuen Umgebung zu sein, in den ersten Lebensjahren immer sein Schicksal. Schon im Kloster-Wocheninternat, stellte fest, dass die Menschen mit den längeren Haaren – Mädchen – ihm mehr Empathie entgegenbrachten als die Jungen. Kurzum, das weibliche Geschlecht hatte eine bedeutende Rolle in Leos Leben inne. Einige benötigten Hilfe und Schutz, was natürlich auch von Leo Mut erforderte.
Mut ist ein zentraler Aspekt in seinem Leben und bildet auch einen roten Faden in der Geschichte von Leo Witsch. Das nächste Kapitel: Mut!
Mut ist nicht angeboren, sondern muss von jedem Einzelnen erforscht, erlernt werden, um die eigenen Grenzen und die für ihn Unbehaglichkeit-Zone zu erkennen.
Mut kann durch das Stellen von Herausforderungen an sich selbst erlernt werden, was oft schon bei so alltäglichen Dingen wie einem Supermarktbesuch beginnt. Wenn man sich nicht traut, laut nach einer "zweiten Kassa bitte!" zu rufen, bietet sich bereits eine Chance zur persönlichen Entwicklung. Geht es dabei nicht nur um einen selbst, sondern auch um die Menschen in der Warteschlange bereits hinter einem stehen und sicher dafür dankbar sein werden. Es bietet sich die Möglichkeit, Großzügigkeit zu üben, indem man jemanden vorlässt, und im Gegenzug vielleicht ein Dankeschön oder ein Lächeln zu ernten. Dieses Thema wird später im Kontext der Selbstfindung und des Kennenlernens weiter erörtert.
Es ist möglich, Mut zu entwickeln, so wie man unbewusst eine Spinnenphobie im Urlaub erwerben kann, die tief im Unterbewusstsein verwurzelt und schwer zu überwinden ist.
Es gibt also in dem roten Faden in Leos Leben noch ein Aspekt: den Mut, der keinen Raum für Angst lässt. Mut, so rot wie Blut, reimt sich nicht nur, sondern ist auch auf gewisse Weise miteinander verbunden. Es stellte sich heraus, dass Leo durch sein "Altruismus" heißt auf Deutsch "Helfersyndrom" stark beeinflusst wurde.
Leo, bereits mit 13 Jahren, zum fünften Mal vor dem Jugendgericht, hatte Gewalt ausgeübt und eine Körperverletzung begangen. Dass er nicht in ein Heim für schwer erziehbare Kinder kam, verdankte er einem gewissen Maximilian. Dieser war nicht nur ein Polizist, der in Leder gekleidet auf einem Motorrad, eine "weiße Maus" unterwegs war, sondern erwies sich auch für ihn als väterlicher Freund, guter Onkel. In seiner pubertären Lebensphase, in die auch Leo schlitterte, ganz besondere wichtig. Leo ab und zu auf fremde Polizeistationen festgehalten wurde, und Max als Gruppeninspektor, drei Sterne, so manchmal das ganze Kommissariat stramm stehen ließ. Er sich für Leo ins Zeug „legte“, wie auch bei Leos Mutter, um seine Motivation dazu zu erklären.
Und so wie Leo die Mädchen liebte und wie er als sensibler Krebsgeborene auf ihre Gefühlsausbrüche und Ängste reagierte, so gefühlskalt und schrecklich brutal, konnte er gegen deren Peiniger werden.
Das Jugendgericht verfolgte damals noch eine ungewöhnliche Rechtsprechung, wie die "zur häuslichen Bestrafung entlassen!". Der Vater wurde beauftragt, seinen Sohn zu bestrafen, und der vollzog dies mit dem Gürtel. Was Leo angestellt hatte, wird später erläutert.
Leo wurde ein stark ausgeprägtes Helfersyndrom diagnostiziert, auch Altruismus genannt, wie es Sigmund Freud beschrieb. Leo empfand dies als Bestätigung, sich noch intensiver um Hilfsbedürftige zu kümmern, was sich häufte. Bis zu seinem 19. Lebensjahr resultierte dies in insgesamt 18 Verfahren wegen Sachbeschädigung und Körperverletzung, begleitet von Anzeigen und Polizeiprotokollen, weil jeweils ein Arzt oder der Rettungsdienst involviert war.
Es gab 15 Freisprüche wegen erwiesener Notwehr. In drei Fällen wurde jedoch die Notwehr überschritten. Einmal führte dies zu einer bedingten Verurteilung von 3 Jahren, wegen Überschreitung der Notwehr. Leo hat nicht die gelinderen Mittel eingesetzt, die zur Verfügung gestanden hätten. Dass dieser Mensch ein Zuhälter und seine Freundin totgeschlagen hatte (Genickbruch), Leo verhöhnte, dass er auf seine Nutte nicht gut genug aufgepasst habe, >er hat ihr "nur" a Watsch'n geben!<, sein Geständnis vor 11 Männer in dieser Kneipe. Es ist verständlich, dass Leo, der damals 18 Jahre, ein geübter Straßenkämpfer, um sich im Park als Boss zu behaupten, konnte jede Menge einstecken, aber auch austeilen. Konnte sich nicht jetzt auch nicht mehr unter Kontrolle halten. Resümee; beide Hoden und die Milz mussten sie diesem in einer Not-OP entfernen. Die Rechtsprechung auch damals schon unfassbar, genauso wie heute noch immer. Der Zuhälter, eine ganz miese Socke, seine Bräute mit Schlägen gefügig machte, dieser nur 3 Jahre bedingt auffasste. "Todschlag im Affekt" und berücksichtigt die Lebens-einschränkenden Verletzungen, die er durch Leo Witsch erlitten hatte.
Und unfassbare 3 Jahre bedingt, auch für Leo, sein Verfahrenshelfer schwieg dazu. Sein Kontrahent, ein Mörder, er am Leben blieb, leben musste.
In einem ähnlichen Fall, wieder Überschreitung der Notwehr, die Frage bleibt, warum sollte Leo nicht einschreiten? Hilde, seine Freundin aus der 5. Haupt, okay, dass er sie küssend mit einem Mann erwischte, hat ihm das Herz gebrochen. Jetzt sie aber an seine Türe klopft, sie zittert, hat Würge male, eine blutende Lippe und hinkt. Ihr Ex-Mann, für Leo ist er ein Vergewaltiger. Dieser sich mit Gewalt Zutritt zur Wohnung von Hilde verschaffte, er von Hilde ihre ehelichen Pflichten einforderte. Sie bereits in Scheidung lebten, getrennte Wohnsitze hatte, diese leider jedoch noch nicht gerichtlich bestätigt. Leo hatte von Hilde die Schlüssel zu seiner Wohnung, unbemerkt ihr aus der Handtasche genommen. Überraschte ihn im Wohnzimmer beim Porno gucken und Leo ließ ihm keine Chance noch aufzustehen. Das Kräfteverhältnis war ungleich, Leo kleiner und um mindestens 50 kg leichter. Leo ist auch da wieder schlecht weggekommen, da er bewusst diese Auseinandersetzung gesucht, mit dem Moped hingefahren ist, um Selbstjustiz zu verüben.
Oder genauso Leo Augenzeuge wird, er miterleben musste, wie ein Mann in der Straßenbahn, in einem anderen Wagon seiner Begleiterin ins Gesicht schlägt. Ihr bei dieser Auseinandersetzung nicht nur ihr ihre goldenen Armreifen ziemlich wild herunterzieht, sondern auch brutalst ihre großen Ohrringe herunterreißt und Leo sieht Blut aus diesen Ohren tropfen. Leo eben kein Wegseher!
Leo bei der nächsten Haltestelle aussteigt und das macht eben genau den Leo Witsch nun aus, er nicht weggeht. Nur den Wagon wechselt, zu der Notbremse geht, diese zieht und diesen Typen von der Frau einmal wegstoßt. Der Gewalttäter etwas später genauso blutete, aber auch Leos Blut durch sein Cut am Auge von dem Schlagring seines Widersachers auf den Boden in dem neuen Straßenbahn-Wagon tropfte. Das wurde die 3. Notwehr-Überschreitung, trotzdem für Leo einen Freispruch, eine Belobigung für seine gezeigte Zivilcourage, von der Staatsanwältin. Und Notwehr-Überschreitung einmal jetzt erklärt, wie das war? Leo ihn weggestoßen von der Frau, vielleicht auch brutal, denn der viel zu Boden und beim Aufstehen er einen Schlagring aus der Hosentasche und sofort zuschlägt. Ein Schlagring ist ein schön verziertes Metallteil, mit 5 Löcher, in denen ein jeder Finger durchgesteckt wird. Auf der Außenseite Erhöhungen aufwies, scharfe Kanten und so blutende Wunden zugefügt werden konnte, der Sinn dahinter war, seinen Gegner zu verletzen.
Und zusammenfassend, was machte Leos Leben bis zu seinem 21. Lebensjahr aus? Mutig sein, keiner Auseinandersetzung aus dem Weg gehen und der Grund war meist, dass ein Mädchen oder eine Frau sich in Schwierigkeiten befand. Sich selbst treu sein zu seinen Wertigkeiten der für sich selbst zurechtlegte, ohne besondere Vorbilder zu haben. Wie weit es richtig oder falsch war, erwies sich immer erst danach.
Leo Friedrich Witsch der VI. stammt aus einer verarmten Kohlendynastie.
Sein Ur-Ur-Großvater, Witsch der I., war ein Soldat in der Armee des Zaren, der eine Armee zur Unterstützung für den Kaiser gegen Napoleon zusammenstellte. Ob verwundet oder der Liebe wegen in Österreich geblieben, weiß man nicht.
Urgroßvater, Leo der II. bereits der reiche Kohlebaron (Geldadel) und Gast am Tisch des Kaisers. Machte mit dem "schwarzen Gold" sein Vermögen. Kein Ofen des Kaiserhauses, ebenso wie beim Militär, wurde nicht ohne Kohle des K&K Hoflieferant Witsch befeuert. Leo der II. ließ Mietshäuser in der Vorstadt errichten und war Aktionär bei den Gasspeichern, die um 1906 in der Stadt errichtet wurden.
Der Erstgeborene des Kohlebarons, als Witsch & SOHN, wie es auf der Hausmauer über dem Geschäft stand, sprichwörtlich mit dem goldenen Löffel im Mund geboren. Stradivari und das Beste gerade gut genug für den Sprössling, zeigte jedoch wenig Interesse an Kohlenstaub. Stattdessen beherrschte er Violine und Akkordeon vorzüglich und komponierte lieber Wiener und heurigen Lieder. War gern gesehener Gast bei Wirten und Heurigen, bekannt für seine Großzügigkeit und stets umgeben von lebe Frauen. Und da scheint Leo viele Gene seines Großvaters geerbt zu haben.
Gene sind jene Erbmassen, die an Kinder weitergegeben werden. Sowohl Musiker als auch Alkoholiker können davon betroffen sein. Eines dieser Gene könnte das eines bestimmten Frauentyps sein.: vorne „Brett´l, hinten Latte“, das bezeichnet eine vollschlanke Frau mit kleinem Busen und wenig Po. Leo fühlt sich immer besonders zu diesem Frauentyp hingezogen, wo er sein Helfersyndrom und seinen Beschützerinstinkt voll ausleben konnte.
Dann die Inflation und der neue Schilling, der Krieg und nicht zuletzt die Spielsucht seines Großvaters, der das letzte verbliebene Vermögen mit den Besatzungssoldaten verspielte. Als dies öffentlich wurde, waren Schuldscheine und Hypotheken auf Häuser und Grundstücke ausgestellt, alle Aktien verkauft. Er floh in der Nacht vor Leos Geburt mit dem letzten Pferd und der Hochzeitskutsche, ohne eine Spur zu hinterlassen, wo er geblieben sein könnte.
Leos Eltern begegneten sich an einem sonnigen Novembersonntag. Inge, Leos Mutter, verspürte Hunger, und Leopold, sein Vater, lockte sie mit der Aussicht auf einen Schweinsbraten mit Kraut und Knödeln, den es an diesem Abend bei ihm geben würde – falls sie ihn begleiten würde.
Inge bis dato das noch nie vor sich auf einen Teller gehabt, ging also mit und auch in sein Zimmer und Leopold war ihr erster Mann. Es war ihr erstes Mal und eine „Prozedur“, wie sie in ihr Tagebuch schrieb. Der Duft von Kraut und Fleisch, der sich durch die gesamte Wohnung und schon im Treppenhaus ausbreitete, ließ sie wissen, dass sie heute bereit war, alles zu tun, um sich endlich satt zu essen. Hunger, ein Gefühl, das viele von uns heutzutage kaum noch kennen, war in der Nachkriegszeit allgegenwärtig. Inge musste mit ihren zwei Geschwistern auf Geheiß ihrer Mutter zu den Nachbarn gehen, um Essen zu betteln. Ein Schweinsbraten zu dieser Zeit schon fast wie eine Sünde und nur durch Schleichhandel erhältlich. Getauscht gegen Kohle, die der Urgroßvater noch vor dem Kriegsbeginn im Keller gebunkert und eingemauert hatte.
Nach dem Schweinebraten essen, gab es von Leopold noch einmal eine Einladung, zu Wiener Schnitzel, wieder am Abend bei ihm zu Hause, doch vorher ins Kino, ein Film mit Marilyn Monroe. Inge verzichtete dann doch noch auf das Abendessen und verabschiedete sich von Leopold noch im Kino. Ihre Arbeitskollegin, die mit war, sie ja eine richtige Vollblutfrau, hingegen zu Inge ging, mit ihm. Und jetzt kann man darüber nur spekulieren, es gibt eine "Linda", diese drei Wochen jünger als Leo. Die Arbeitskollegin von Inge mehrere Wochen mit Leopold leiert. Er, der damals noch als Friseur arbeitete.
Inge und Leopold haben sich aus den Augen verloren, Leopold war aufbrausend, auffallend muskulös und ganz und gar nicht der Typ von Inge.
Doch das änderte nichts an der Tatsache, sie war schwanger und es musste geheiratet werden. Der Kohlebaron, durch einen Schlaganfall fast blind, doch nach wie vor das Oberhaupt der Familie, bestand darauf. Einen unehelichen Witsch, gebe es nicht in der Hierarchie der Familie Witsch!
Und Leo wurde in eine denkbar ungünstige Situation hineingeboren.
Leo muss in die Schule, erst gerade sechs geworden, jetzt wieder mit anderen Kindern zusammen fiel ihm auf, dass sein Zuhause und insbesondere seine Familie nicht dem entsprachen, was üblich war.
Die anderen Kinder sprachen von einem Leben mit Geschwistern, die zwar gelegentlich nervig, aber auch bereichernd sein konnten. Sie hatten eine Mutter, die sie vor der Schule abholten und ein Mittagessen, das daheim auf sie wartete. Wenn sie ihre Hausaufgaben sorgfältig machten, hatten sie bereits Freizeit zum Spielen. Okay, das Spielen vermisste er nicht wirklich, Mikado gab es keines und ein „Mensch ärgere dich nicht“ lag herum, irgendwie das Christkind wohl verwirrt gewesen? Sein Bruder 5 Jahre jünger, mit ihm spielen?
Wenn Leo von der Schule nach Hause kam, musste er sofort einkaufen, selbst wenn der Greissler schon geschlossen hatte, dann von hinten durch das Stiegenhaus. Es war wichtig, alles zu bekommen, was auf dem Zettel stand. Die Zizsmanns waren nie verärgert, stets freundlich.
Leos Mutter saß bis zu 16 Stunden am Tag an ihrer Industrienähmaschine, um Blusen und Hemden zu fertigen. Leo erhielt von ihr präzise Anweisungen für die Zubereitung des Mittagessens. In der Zwischenzeit musste er seinen kleinen Bruder beschäftigen, dessen Mahlzeit erwärmen, ihn füttern und ins Gitterbett bringen, in der Hoffnung, dass er rasch einschlafen würde. Nach dem Essen war es seine Aufgabe, das Geschirr zu spülen, zu trocknen und aufzuräumen, und oft war es dann bereits dunkel.
Aufgaben stehen jetzt nicht an. Zuerst zum nahegelegenen Markt, fürs Abendessen einkaufen, bevor es ganz dunkel wird. Eingekauft musste täglich frisch werden, da es noch keinen Kühlschrank gab.
Als er in die vierte Klasse kam, noch keine neun Jahre alt, musste er auch noch Wäsche waschen. Eine Waschmaschine war angeschafft worden, aber diese mit den heutigen nicht zu vergleichen.
Diese oben offen, einen Blechdeckel und eine Walze durch die Wäsche gedreht werden musste. Mit einer Holz-Gurkenzange aus dem kochenden Wasser gefischt, eine schweißtreibende Arbeit. Mit aufhängen und einkaufen Leo oft bis spät in die Nacht hinein damit beschäftigt. Und wenn es sich für die Aufgabe so dann nicht mehr ausging? Seine Mutter war bereit, ihm eine Entschuldigung in sein Mitteilungsheft zu schreiben.
Die schulischen Leistungen litten zwar darunter, aber Leo ging trotzdem gerne zur Schule. Er so etwas wie einen sechsten Sinn entwickelt, er ahnte, wenn irgendwo etwas nicht in Ordnung war. Der Direktor zuerst mit Leo keine Freude mit seinem Sheriff spielen. Da es aber in der Schule ruhig wurde, sehr ruhig, es auf Leo und seine Streifzüge in den Pausen zurückzuführen war, er dann doch damit einverstanden, Leo die Erlaubnis als einziger, auch fremde Klassen in den Pausen zu betreten. Ja, und die beiden wurden so etwas wie Freunde. War natürlich ein Prozess, der sich über Jahre entwickelte.
Leo war zehn Jahre alt, wie er noch einen zweiten Bruder bekam. Mit der Ankunft des Geschwisterchens wuchs auch die Arbeitslast für ihn, und er glaubt, noch heute den Geruch der Windeln zu spüren, die auf dem Herd in einem großen Topf vor sich hin köchelten. Diese Windeln waschen, aufhängen, gehörte sofort zu seiner neuen Aufgabe. Genauso das Kochen, wie Reisfleisch, Krautfleisch, Krautfleckerl oder Gulasch, usw. Einen Kilo Zwiebel schälen, uff, standen doch traditionelle Gerichte auf dem Speiseplan.
Der Nachmittagsunterricht, mit Turnen, Musik und Zeichnen, hätte ihm gefallen, wurde gestrichen, Leo hatte Wichtigeres zu tun!
Stellte sich hinter die Nähmaschine, und die fertig genähten Manschetten oder Ärmeln von den Fäden befreit und umgedreht. 48 Hemden oder Blusen in einen Rucksack packen, mit der Straßenbahn liefern, kassieren und neue Arbeit mitnehmen.
Leo ist enormem Stress ausgesetzt, doch das alles ist noch nicht die ganze Wahrheit. In dem Haus, in dem Leo wohnt, gab es einen Stock, tiefer einen Lederschneider.
Leo half jeden zweiten, dritten Tag dabei, große Lederballen auszubreiten, die in Bahnen auf einem sechs Meter langen Tisch ausgelegt und mit Schablonen zugeschnitten wurden. Zudem hatte Leo versprochen, nach der Schule und am späten Nachmittag mit Konrad, einem Dackel, Gassi zu gehen, wobei er ihn die drei Stockwerke hinunter und hinauf tragen musste.
Weiße Luftschokolade gab es dafür, und zu seinem elften Geburtstag bekam er eine schwarze Lederhose. Ergänzt wurde das Geschenk durch eine schwarze Lederjacke mit einem roten Innenfutter und Reissverschluss Taschen an den Oberarmen.
Und das war auch noch nicht alles: Leo lieferte zweimal pro Woche Blusen oder Hemden aus. In einer Ecke des Lagers, wo die Ware übernommen wurde, stand seit längerem ein weißer Stoffballen. Er war mit einer Schnur gebunden und von unten bis zur Mitte gelb-braun verfärbt, einmal nass geworden. Leo fragte den Chef als dieser ihm das Geld für die genähten Hemden auszahlte, ob er den Stoff haben dürfe, um sich weiße Hemden zu machen.
Er mühte sich mit den Stoffballen ab, der sehr schwer, doch noch am selben Tag war das erste Hemd fertig von ihm selbst geschneidert und von Mutter genäht. Der Stoff gewaschen und strahlend weiß. Es war aus Baumwolle, mit feinen glänzenden silbernen Streifen. Das Hemd ohne Manschetten und Kragen, Knopf und Knopflöcher musste er verzichten. Stattdessen seitlich mit Bändern und mir Maschen gebunden. Leo wollte keine Knöpfe, denn diese waren meist das Erste, was verloren ging, wenn sich jemand daran festhielt.
Und so gekleidet Leo zur Zeugnisverteilung.