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Statistik
Kapitel: | 3 | |
Sätze: | 80 | |
Wörter: | 1.444 | |
Zeichen: | 8.502 |
1972 schlenderten zwei junge Frauen an einem Samstagnachmittag Seite an Seite auf dem Gehsteig. Leo und sein neuer Freund Maxi waren unterwegs, um Mädchen kennenzulernen. In Leos Auto war ein Charakter Tester installiert – eine normale gewöhnliche Tür Klingel, die das ganz bekannte "Rrrrrrr" man hören konnte. Im Auto vorne unter der Motorhaube fest verbaut und laut. Doch nur, wenn Maxi einen Knopf drückte, der an einem Kabel befestigt war. Leo verlangsamte wie gewohnt das Fahrzeug und Maxi betätigte die Klingel.
Nun gab es immer wieder zwei Reaktionen zu beobachten. Entweder zeigte man ihnen den Vogel, oder es wurde gelacht und dieses Mal war es letzteres . Leo daher das Tempo verlangsamt, ein Zurückfahren oder Anhalten war an dieser Stelle nicht möglich. Links befand sich der Gleiskörper, direkt neben dem Gehsteig der Haltestelle. Also fuhr er eine schnellere Runde um den Häuserblock und tatsächlich, dort standen beide und schienen zu warten.
Leo fuhr auf den Gleiskörper, da keine Straßenbahn in Sicht und Maxi wieder läutete. Dazu muss erwähnt werden das seinerzeit und wir schreiben das Jahr 1972, die Straßenbahnen genau solches Klingeln als Verständigung von Triebwagen zum Anhänger für die Kommunikation verwendete. Einmal läuten hieß „fertig kannst losfahren“
Max, der als Damenfriseur ebenso geschickt war wie Leo in Kontakt herstellen, heißt aufreißen, fragte die hübschen, wohin sie unterwegs seien.
"In den Vergnügungspark", war die Antwort, und natürlich wollten nun auch Max und Leo dorthin. Zu ihrer Überraschung waren die beiden Damen dort bestens bekannt. Die Jungs vom Autodrom riefen sie beim Vornamen und boten ihnen eine kostenlose Fahrt an. Klar doch, wenn die zwei herumführen, fanden sich auch gerne zahlende Burschen, die die beiden „rammen“ wollten. Sie lehnten jedoch bei einem jeden ab, mehrmals und letztendlich wurde es ein sehr vergnüglicher Tag.
Gemeinsames Abendessen und beide sehr neugierig auf Leos Disco Wohnung. Es wurden Schallplatten gespielt, getanzt, und auch jeder mit seiner neuen Braut ein bisschen Petting und irgendwann auch zusammen eingeschlafen.
Am darauf folgenden Sonntag machten sie einen Ausflug zum Stift Göttweig. Max, ein Entertainer, hatte die volle Aufmerksamkeit der Gäste auf der vollbesetzten Terrasse mit seinen Witzen und Scherzen – und natürlich auch von den beiden Mädchen.
Max, ein Typ wie Red Stuart, hatte dessen Frisur und Gesichtsform, Grübchen in den Wangen, links und rechts, und sein Gesicht schien immer zu lächeln.
Dann war da Leo, der lebende James Dean: Optisch mit dem bereits verstorbenen Idol fast kompertiebel. mit dem Auto, der tollen Wohnung und 28 Polaroidfoto von verschiedenen Mädchen, die alle bereits bei ihm waren, an seiner Spiegelwand kleben. Leo, der Souveräne, der Anführer der beiden, konnte sagenhaft küssen. Deshalb erhielt er am Mittwoch die Zusage für ein weiteres Date, nur sie beide, allein in ihrer Wohnung.
Und nach 7 Monaten wurde geheiratet, der Schwiegervater machte druck den man so auch gerne nachkam. Es gab ja auch 15.000 Schilling fürs Ja sagen und sie kauften sich eine Wohnung dafür. Die Ehe wurde nach 8 Jahren geschieden.
Leo es bisher als Sport oder vielleicht besser gesagt, als Hobby gesehen, Mädchen kennenzulernen. Sein Geheimnis war, nie sexuelle Gedanken dabei aufs Kalkül zu bringen, etwa sie sich nackt vorstellen oder Gedanken darüber zu machen, wie sie im Bett ist? Für Leo zwanglose Gespräche und vor allem Interesse zeigen, was auch aufmerksam zuhören und Fragen stellen bedeutete, und nur das musste spürbar sein. Vieles wurde so natürlich auch Routine, es gab Reizwörter, die wiederum weiteres Fragen verlangte, genauso gab es Dinge, die man beim Kennenlernen vermeiden sollte. Aber man muss dazu sagen, jene Girls aus dem Umfeld der Spielhalle, die ihre Zeit mit ihm verbrachten, auch nicht interessiert an Beziehung und mehr! Viel mehr wollten sie Spaß haben und etwas zu erleben und wenn es dabei um Sex ging, so sagte man Leo nach, er besonders.........
ABER? Diesmal schien es Leo erwischt zu haben. Und es war nicht, ihr Aussehen, nein, denn genau genommen war ihre Freundin doch eher sein Typ. Doch Helenes Lachen, ihre kurzen Berührungen ihrer Hände beim Autofahren, er spürte sich einfach anders. Der Augenkontakt war intensiver und da war ein Glänzen in diesen braunen Augen. Die Haare auf blond gefärbt, eine große Nase und auch nicht der Typ, den ansprechen würde. Doch es hat sich damals einfach so ergeben, wie viele seiner Beziehungen und Freundschaften zuvor, er sich genau nichts dabei gedacht. Leo gewohnt, angesprochen und ausgesucht zu werden. Er sich schon auch etwas darauf einbildete.
Helene stieg bei ihm vorne ein und Irene hinten zu Maxi, so war alles bereits vorgegeben. (Dabei ist anzumerken, dass Helene die Chefin der beiden war und sie im Vorfeld schon sagte, dass sie vorne sitzen will.)
Aber Maxi war ein lustiger, wusste Witze kuhl vorzutragen und er als ein Friseur gleich auch momentan für beide interessanter. Doch sie blieb in Leos Nähe, egal womit sie fuhren, in der Hochschaubahn klammerte sie sich so richtig fest an ihm und er spürte ihre Angst. Sich sofort sein Helfersyndrom meldete und sie genauso fest umklammerte. Und das löste in ihm schon einmal etwas aus. Dieser dankbarer Blick von ihr und diese Wange an Wange. Bereits in dieser ersten Stunde des nebeneinander Hände haltend Spazieren, er es schmerzlich empfand, die Trennung von ihr, als jeder in sein eigenes Fahrzeug beim Autodrom stieg. Aber er immer ihn ihrer Nähe, wild jeden rammte, der auf sie zusteuerte.
Mittagessen, bei einem bekannten Italiener neben dem Vergnügungspark. Eigentlich Leo es noch nie wirklich interessierte, wie jemand Messer und Gabel hielt, wieso er Sie jetzt dabei beobachtet wie sie geschickt die Spagetti um die Gabel wickelt, ihrer schmalen kleine Finger. Er begann sich irgendwie anders als es sonst war, wohl zu fühlen. Noch nie hat er Maxi als Konkurrenz gesehen, zumal sie jeder auf ganz andere Typ Frau standen. Und Maxi mit dieser sehr hübschen rothaarigen flirtete, auch das war an diesem Tag bereits anders. In der Geisterbahn er Leo ins Ohr flüsterte, ob es für ihn eh okay ist oder ob er beim nächsten mal Platz tauschen will? Normal sie ja genau sein bevorzugter Trauma Typ, währe. Schwarzen Knautschlack Body über der Hose und Pullover, gertenschlank und Sommersprossen. Aber heute schien es ihm egal zu sein, obwohl er versteckte Komplimente von Irene bekam.
Beide, Maxi und Leo im November des Vorjahres abgerüstet. Technische Ausbildung beide als Funk-Fernschreiber, und der Dienst mit der Waffe reduzierte sich auf 4 Mal scharf Schießen. Doch Leo hatte jetzt das bessere Gewehr oder die ruhigere Hand? Bei der Schießbude riskierte er einen Hunderter. Legte diesen auf das Pult unter einen Aschenbecher: „Sie sagen wenn er verpulvert ist okay?“ Zielte zuerst auf Zielscheiben. Alle Schuss einen Zentimeter zu hoch und einen halben zu weit rechts. Die dritte Scheibe fünf Schuss in den zwei mittelsten Kreisen. „So gehn wir es an, wieviel muss ich abschiessen, für den großen braunen Bär.“?
„50 kaputte Röllchen, Schuss ein Schilling.“
Leo mit 25 Schüssen 23 von diesen weißen Porzellanröllchen zerschossen als sich der Junge Mann hinter dem Pult meldete. „ Gut, gut, hör auf, passt scho, do Host an Fufzieger zruck und do Host den Bär. Muss ja des olles wieder noch rama, glaub das das das schaffen dedast. dank dir, no vüll Spaß.
Was Leo nicht bedacht hatte, der Bär fast einen Meter hoch, nicht schwer, nur mit Styropor Kügelchen gefüllt. Aber für die kleine Hellene nicht zu tragen und so schleppte er sich ab, bis sie in der Nähe des Autos waren und er diesen in den Kofferraum legen konnte.
Max eine Puppe für Irene geschossen, sie damit auch viel Freude. Zum Abschluss eine Runde mit dem Riesenrad. Die Sonne ging bereits unter, tauchte die Dächer der Stadt in orangefarbenes Licht. Romantisch, erste Berührungen, die Körper aneinander reiben, die ersten innigen Küsse. Die Stadt und ihr Sonnenuntergang verlor ihren Reitz, jetzt wurde geschmust und die Hände gingen auf Erkundigung. Ach ja richtig, die Japanische Reisegruppe ziemlich echauffiert, die auch mit in den Waggon war. Beim verlassen, sie den Vortritt bekamen und ein’ge Männer ihnen zulachten eine Verbeugung mit gefaltenen Hände vor ihnen machten.
Das nächste Ziel war klar, Rauschagasse, der Frisiersalon wo Maxi arbeitet und er hatte den Schlüssel. Zuerst Rollo runter, Licht und Radio ein und bitte Platz nehmen. Waschen, schneiden föhnen? beide nickten.
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