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Schriftstellerin

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Schriftstellerins Kommentare

Zur Story 500 Jahre und ein Tag 1 1
Am 17.02.2024 um 15:07 Uhr
Hallo Bernd,
Deine letzten Text sind alle etwas melancholisch. Ich kann Dich aber verstehen. Seit dem Verlust Deiner Partnerin bist Du allein, und das nicht gewöhnt. Wie es auch aus dem Text oben hervorgeht, macht uns allen die zunehmende Kriegsgefahr Sorge. Horrende Summen werden in die Rüstung gesteckt. Das Geld wird an anderen Stellen nötiger gebraucht.
Gestern wieder eine Hiobsbotschaft. Nawalny könnte ja fast Dein Enkel sein. Warum bloß ist er zurückgegangen? Er wusste doch was auf ihn zukommt. Er hätte vom Ausland aus, die Opposition anführen können. Da wäre er wichtiger gewesen. Ein zweiter großer Kriegsherd neben der Ukraine ist der Gazastreifen. Auch hier zeichnet sich keine Lösung ab.
Der Winter ist wohl abgeschafft worden. Wenn ich da an die Winter meiner Kindheit denke, mit Schneeburgenbauen, Eiszapfen an den Dächern und Schlitterbahnen.
Gruß aus Berlin - Ostkreuz von Schriftstellerin
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Am 28.05.2023 um 13:19 Uhr
Hallo Bernd,
und wieder redest Du vom Krieg, das Thema, das auch mich am meisten beschäftigt.
Ich wundere mich immer, dass die Leute sich wegen Fußballergebnissen heiß machen, wenn Medwedjew mit taktischen Atomwaffen droht. War da nicht etwas mit ausgefallenen Haaren und von Schatten, die das Einzige waren, was von Leuten übrigblieb. Medwedjew habe ich eigentlich nicht für einen Hardliner gehalten, jetzt ist er der Oberböse, und kann sich mit Adolf die Hand reichen.

Von den Auswirkungen der Atomstrahlung habe ich in dem Kinderbuch "Tosho und Tamiki" gelesen, das in Hiroshima spielt, zur Zeit des Bombenabwurfs. Jahrelang hatte man die Gefahr eines Atombombenabwurfs verdrängt, jetzt ist sie wieder real geworden.

Ich hatte immer gehofft, dass das russischer Volk den Tyrannen stürzt, aber da besteht wohl wenig Hoffnung. Mit Glasnost und Perestroika ist doch frischer Wind in die ehemalige Sowjetunion gekommen.
Mit einem Mal gab es freie Fernsehsender und Zeitungen, und leider auch einen großen wirtschaftlichen Einbruch, und es entstanden merkwürdige Milliardäre.

Alle sehnten sich nach Normalität. Scheinbar gelang es Putin ja, das Land wirtschaftlich zu stabilisieren. Dafür will er uns jetzt alle an den Abgrund bringen.
Der Krieg in der Ukraine erscheint mir eine Materialschlacht zu sein, wie der Erste Weltkrieg. Jede Seite pumpt Unmengen von Waffen rein und alles stagniert.
Über das schöne Pfingstwetter kann man sich gar nicht so richtig freuen, wenn man an die Weltlage denkt.
Gruß Schriftstellerin
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Am 26.04.2023 um 16:26 Uhr
Hallo Bernd,
hier einen Link zu einem Text von Stefan Zweig über seine Schulzeit.
projekt-gutenberg.org/zweig/weltgest/chap003.html

Hier noch ein Auszug aus meinem Text "Die Mädchen" die ich als Frieda Kreuz bei Wortkrieger veröffentlicht habe.
"Vielleicht ist es das wichtigste Ziel einer Schule, jedem klarzumachen, wo sich sein Platz in der Gesellschaft befindet und sich notfalls auch mit einer Randexistenz in der Hierachie abzufinden. Das ist wohl wichtiger als die Kenntnisse, die man da erwirbt. Mir wurde jedenfalls der Platz des Außenseiters zugewiesen, der für das Kollektiv sehr wichtig ist, da es sich darüber definiert. In einer Schulklasse werden ein Haufen aggressiver Kinder zusammengesperrt, wovon sich die stärksten, und ich meine nicht in erster Linie die körperlich stärksten, durchsetzen. Es gibt kein Entweichen wie bei einer Arbeitsstelle, wo man notfalls kündigen kann. Jeden Tag, viele Jahre lang, muss man unausweichlich immer wieder in die Schule. In den Kindern prägt sich die Erkenntnis ein, dass es günstiger ist, immer auf Seiten der Mehrheit zu stehen und eine eigene Meinung zu verleugnen. An dieser Urerkenntnis halten viele ihr ganzes Leben, auch später auf ihrer Arbeitsstelle, stur fest. Dieses frühzeitig erlernte Verhalten hat uns Deutsche in den Jahren 1933 bis 1945 fast in den Untergang geführt. In meiner Schulzeit war auch das sogenannte Abzählen im Sportunterricht, wo zwei Mannschaften gebildet werden sollen, und wo am Schluss die unbeliebtesten Schüler noch in der Reihe stehen, sehr wichtig. Dadurch wurden die Hierarchien in der Klasse sichtbar gemacht. Heute soll das ja angeblich verboten sein. Die Lehrer, die damals dafür verantwortlich waren, sollen in der Hölle schmoren.

Ich stand dort auch immer und schämte mich in Grund und Boden. Ich wünschte mir, dass sich ein Loch im Parkettboden der Turnhalle auftut und mich verschlingt. Ich betete, dass der Kelch an mir vorüberging und ich wenigstens nicht als Letzte in die Mannschaft gewählt wurde. Insgeheim hoffte ich, dass ich wenigstens noch als Vorletzte, vor einer Mitschülerin, die körperliche Einschränkungen hatte und deshalb auch noch in der Reihe stand, gewählt wurde. Das zeugt natürlich nicht von Gerechtigkeitssinn, und das wusste ich auch und verachtete mich selber dafür. So werden die Kinder gegeneinander ausgespielt. Was wohl in den Lehrern vorging, die dieses sogenannte Abzählen initiiert haben. Wollten sie uns hart machen für den Überlebenskampf, oder wollten sie ihre eigenen Frustrationen an uns auslassen? Ein paar Jahre später habe ich das Mädchen mal im Zug wiedergetroffen. Ihr Vater hatte sich übrigens damals auch aufgehängt. Sie freute sich ehrlich mich zu sehen. Sie, die früher immer zu den ausgegrenzten Schülern gehört hat, erzählte mir, dass sie bester Lehrling geworden ist und einen festen Freund hat. Ich schämte mich in Grund und Boden für damals. Ich, die selber Außenseiter war, hatte wie alle Außenseiter ein feines Gespür für Hierarchien entwickelt.

Ich habe mal im Fernsehen ein Experiment gesehen, bei der die Anzahl der Schüler beim Abzählen ungerade war. Ein kleiner Junge blieb schließlich übrig. Er war völlig fertig. Vielleicht hätte man dieses Experiment nicht machen sollen. Sowas prägt sich ein. Obwohl er erst 6, 7 Jahre alt war, wusste er schon, dass man die Solidarität der Anderen benötigt, um in der Welt zurechtzukommen. Wer nicht gesellschaftlich akzeptiert wird, ist schutzlos preisgegeben. Durch diese Erlebnisse entwickelte ich eine Abneigung gegen Hierarchien. Als nach der Wende die Hausbesetzer aus Westberlin nach Friedrichshain rüberkamen und hier Häuser besetzten, stellte ich schockiert fest, dass in den besetzten Häusern strenge Rangordnungen existierten. Sie, die frei sein wollten, haben nur das wiederholt, was sie in ihrer Schulzeit gelernt haben. Vielleicht gab ihnen das ein vertrautes Gefühl in der fremden Stadt..."
Gruß Schriftstellerin
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Zur Story Remarque und Calvados 1 2
Am 12.03.2023 um 12:34 Uhr
Hallo Bernd,
ich danke Dir für den Literaturtipp. Ich wusste bisher bloß, dass Remarque "Im Westen nichts Neues" geschrieben hat. Das habe ich noch nicht gelesen, da ich keine Kriegsbücher- oder Filme mag. Ürigens, jetzt muss man bloß mal Ukraine als Suchbegriff eingeben, dass kommt auf das Gleiche raus.
Ich habe mal in das von Dir empfohlene Buch hineingelesen. Bei e-Büchern kann man sich immer eine Leseprobe ansehen. Da kann man ja auch gleich ein Kriegsbuch lesen. Es ist alles ziemlich dramatisch.
Du interessierst Dich doch sehr für Frankreich. Hast Du mal "Transit" von Anna Seghers gelesen. Es spielt in den Vierzigern in den sogenannten unbesetzten Gebieten und handelt hauptsächlich von Marseille. Ich finde, es ist ihre bestes Buch. Es geht auch um Emigranten.
Gruß Schriftstellerin
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Zur Story Durchgebrannt 1 1
Am 03.02.2023 um 15:46 Uhr
Hallo Bernd,
ich hoffe für Dich, dass diese Geschichte nicht bloß Fiction, sondern Wirklichkeit ist.
Gruß aus dem verregneten Berlin sendet Schriftstellerin
Zur Story Gedankenspiele 1
Am 04.01.2023 um 16:38 Uhr
Hallo Bernd,
mein Nachbar, auch ein Herr jenseits der Achtzig, hätte gar nicht erst in den Ozean springen müssen, beinahe hätte das schon die Spritze erledigt. Er hatte wochenlang starke Rücken- und Kopfschmerzen und konnte sich nur noch pendelnd vorwärtsbewegen. Ich bin absolut kein Impfgegner, ich habe diese Leute immer für Spinner gehalten und bin selber auch geimpft, aber die Nebenwirkungen und wenn die dann auch noch ignoriert werden, wie es bei ihm war.
Zufällig las ich in der BZ, eigentlich ein Revolverblatt, aber da hatten sie Recht, den Leitartikel: „Friedrichshainer Szenegastronom sitzt nach Impfung im Rollstuhl, wegen dem guillain barre Syndrom. Mir fielen Parallelen zu meinem Nachbarn auf, und ich druckte ihm mehrere Artikel aus dem Internet aus. Er erkannte seine Symptome sofort wieder.

Wer diese Symptome nicht erkannte und ihn nicht behandelte, denn dieses Syndrom ist behandelbar, waren drei Ärzte. Darunter seine Hausärztin, die ihn auch geimpft hatte und die bei ihm einen Krankenbesuch abstattete, ein Notarzt, der ihm Schmerzmedikamente gab und die Ärzte im Krankenhaus, in das er sich einweisen ließ, aber bereits am selben Abend wieder zurückgeschickt wurde.
Er hatte Glück, denn unbehandelt kann der schlimmste Fall eintreten, da die Muskulatur gelähmt wird, auch die Herz- und Atemmuskulatur.
Ein Alptraum, wenn gleich drei Ärzte die falsche Diagnose stellen. Soviel Ignoranz macht mir Angst.
Nach ein paar Wochen ging es ihm besser, aber er ist seitdem auf einen Krückstock angewiesen. Und der Gipfel ist, dass seine Hausärztin ihm sogar noch eine Boosterimpfung gab, wo er die ersten Beiden schon nicht vertragen hat.

Die Götter in Weiß hätten bloß die Zeitung aufschlagen, oder den Fernseher einschalten müssen. Dort ging es zu der Zeit um nicht anderes. Eigentlich werden doch nur die Schlausten zum Medizinstudium zugelassen. Bei uns musste man dafür Abi mit Auszeichnung machen. Deswegen verstehe ich nicht, wie es sein konnte, dass keinem von ihnen Zusammenhänge zwischen den Symptomen meines Nachbarn und dem guillain barre Syndrom aufgefallen sind.

Ein Frohes neues Jahr wünscht Dir Schriftstellerin.
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Am 04.01.2023 um 14:21 Uhr
Hallo Klatschkopie,
mich macht Dein Text neugierig auf die Fortsetzung. Du wolltest doch noch ein paar Zeitzeugenberichte. Hier ein paar Links zu Texten von mir auf anderen Websits:
kulturring.berlin/hundert-jahre-gross-berlin/artikel?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=1315&cHash=6f0704b12c4f13dd745e701c720f1558

wortkrieger.de/threads/kennt-einer-nancy.68053

wandel.kulturring.berlin/geschichten/ueber-uns-der-himmel-ueber-berlin

Daraus geht hervor: so absichert waren wir gar nicht.

Ein Frohes neues Jahr wünscht Schriftstellerin
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Zur Story Gedenken 1 1
Am 26.12.2022 um 14:29 Uhr
Hallo Bernd,
ein Frohes Fest und einen Guten Rutsch wünscht Dir Schriftstellerin. Lass Deinen Weg ruhig noch länger gehen und schreibe noch viele interessante Texte.
Du bist immerhin Derjenige hier im Forum, der den Einmarsch der Russen noch erlebt hat. Damals kamen sie als Befreier, auch wenn das nicht alle, besonders die vielen vergewaltigten Frauen, so erlebt haben. Meine Mutter, die 33 geboren ist, hat mir auch viel darüber erzählt.
Ähnlich hausen sie ja jetzt wohl in der Ukraine. Für Dich muss ja dieser Krieg jetzt wie ein Dejavue sein, die Leute im Keller, das Kochen draußen auf der Straße, kein Strom, keine Heizung.
Also meine Mutter würde da einiges wiedererkennen. Vielleicht ist auch deshalb später so dick geworden, weil sie es nicht übers Herz brachte, Essbares wegzuwerfen.
Ich bin dieses Jahr ganz und gar nicht in Weihnachtsstimmung, denn ich muss immer an die brandgefährliche Weltlage denken.
In der DDR sind wir mit der Deutsch Sowjetischen Freundschaft aufgewachsen. Ich habe mit allem Drum und Dran so zirka neuneinhalb Jahre Russischunterricht gehabt. Bei uns im Fernsehen flimmerten die Verfilmungen der Kriegsromane über den Bildschirm. Sagen Dir die sowjetischen Antikriegsfilme: "Im Morgengrauen ist es noch still" und "Die Kranische ziehen, was. Davor habe ich Tränen vergossen. Und jetzt machen sie mit der Ukraine das Gleiche was die Deutschen mit ihnen gemacht haben.
Eine Schönen zweiten Weihnachtstag wünscht Dir Schriftstellerin
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