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Kapitel: | 6 | |
Sätze: | 463 | |
Wörter: | 6.718 | |
Zeichen: | 38.779 |
❝Hey, macht es dir was aus wenn ich mich zu dir setze?❞
Es folgte ein leichtes Kopfschütteln von dem Jungen vor ihm, was er wohl als Einverständnis verstehen konnte.
❝Was machst du hier? Nicht, dass ich was dagegen habe, aber sonst treff ich hier nie jemanden an❞, kam es plötzlich von dem Fremden.
Der Junge zuckte etwas zusammen, zu sehr hatte er sich schon an die Stille gewöhnt. Jedoch antwortete er darauf ❝Das gleiche könnte ich dich fragen. Deinem Gesichtsausdruck nach geht's dir aber genauso scheiße wie mir, also lassen wir es für heute mit den Fragen, arraseo?❞
❝Mhm.❞
-
Aloha Leudies!
Keine Sorge, die Kapitel werden nicht so kurz ausfallen. Und auch nicht in diesem Format, hell no.
Zurzeit haben die Kapitel nur um die 1000 Wörter, jedoch arbeite ich zurzeit daran sie länger zu machen.
Ich weiß, dass ich noch sehr viel an meinen Stories arbeiten muss, daher bestehe ich auf Feedback eurerseits!
'kay, das war's dann von mir.
Lots and lots of love,
Lina :)xx
❝Mhm.❞
"Hey Tae... Tae wach auf!... Taehyung!"
Erschrocken fuhr Taehyung hoch. Was war das eben?
"Tae Tae, alles gut bei dir? Fehlt dir was?"
Erleichtert ließ er sich zurück ins Bett fallen, hielt sich dabei den Arm vor die Augen um nicht sofort in die Sonnenstrahlen sehen zu müssen. Mit einem langgezogenen Seufzen schaute er dann seinen Freund Baekhyun an, der ihn gerade geweckt hat.
"Witzige Frage Hyung. Dabei weißt du ganz genau, was mir fehlt"
Verzweifelt schaute ihn der Kleinere an. Es ist jetzt schon fast vier Monate her, doch noch immer geht es seinem Freund wegen ihr grottenschlecht. Er wünschte sich wirklich er könnte ihm irgendwie helfen, doch Taehyung blockt alles ab, meint immer wieder Spaß zu haben würde ihn zu sehr an sie erinnern.
Doch, was soll Baekhyun sonst tun? Er wagt es nicht ihn mit jemanden anderen zu verkuppeln, dafür sind die Wunden noch zu frisch. Aber er muss sich auch wieder unter Leute mischen. Baekhyun vermisste seinen alten Freund, der wirklich bei jeder Party dabei war und auch an sich nur Freude versprühte. Der Junge, der früher immer von Leute umgeben war.
"V" hatten ihn früher alle genannt, seit dem er es betrunken bei einer Party heraus geschrien hat. Er behauptete immer dass es für "Victory" stand, doch davon blieb heute nichts übrig. Nichts steht zurzeit für Erfolg oder Sieg, es ist, als hätte sie jegliche Lebenskraft aus ihm herausgesaugt und nur noch eine leere Hülle zurückgelassen.
,,Ach Tae... Ich zwing dich ja nicht sie zu vergessen, Gott, es ist ja auch erst vier Monate her. Man, ich selbst hab 2 Jahre dafür gebraucht um zu verstehen dass man lieber nicht mit Hundescheiße spielen sollte!"
Das brachte den Größeren dazu sein Gesicht angewidert zu verziehen und leises "Ew" herauszubringen.
"Komm schon, ich war da vielleicht vier, wenn nicht sogar drei Jahre alt! Tu nicht so also ob du in dem Alter nichts gemacht hättest!" "Ich hab Knete gegessen, nicht mit irgendwelcher Scheiße rumgespielt", erwiederte Taehyung leicht schmunzelnd. Das erste mal seit Monaten. Mission Completed, dachte sich der Kleinere. Vielleicht ein wenig übertrieben, aber es zieht auch einen selbst runter, seinen besten Freund, der eigentlich nur am Lächeln ist, für Monate nicht lächeln zu sehen. Da ist selbst das kleinste Schmunzeln ein riesiger Schritt.
"Was ich eigentlich sagen wollte: Geh doch mal raus! Such dir ein neues Hobby! Mach etwas! Ich hasse es dich so zu sehen, immerhin sind wir beste Freunde. Wenn du es schon nicht für dich selbst machen willst, mach es für mich. Ich bitte dich darum." Mit leichter Skepsis betrachtete der Jüngere seinen älteren Freund, bis er schließlich nachgab.
"Aber was ist, wenn ich sie draußen sehen? Ich glaube, ich bin noch nicht bereit sie mit jemand anderem zu sehen" "Du musst das nicht alleine durchstehen. Die ersten Male kann ich ja mitkommen, solange du das auch wirklich willst. Wenn du jedoch alleine gehen willst und sie dann irgendwo siehst, ruf mich an. Alles klar?"
Kurz überlegte er. Einen Versuch wäre es ja wert, oder?
Mit einem bestätigendem Nicken setzte Tae sich auf und fuhr sich mit einer Hand durch seine leicht fettigen Haare. Es ist wohl wieder Zeit für eine ordentliche Dusche. "Wie viel Uhr haben wir?" Er traute sich nicht auf sein Handy zu sehen, zu sehr hatte er Angst wieder in Tränen auszubrechen wenn er seinen Sperrbildschirm sehen würde. Er brachte es nicht übers Herz ihn selbst zu ändern.
"Es ist halb eins, also noch genug Zeit." "Kann ich dich gleich noch um einen anderen Gefallen bitten? Kannst du alles, was mit ihr zu tun hat, von meinem Handy löschen? Ich kann's einfach nicht selbst" "Geht schon klar, geh du dich fertig machen, ich erledige in der Zeit alles."
∆×∆×∆
"Schon fertig? Das ging ja schnell. Dein Handy liegt auf deinem Bett und ist jetzt frei von allem", teilte Baekhyun ihm mit als er aus dem Badezimmer kam. dankte ihm und begann dann mich umzuziehen.
∆×∆×∆
"Taehyung! Eine halbe Ewigkeit warst du schon nicht mehr hier! Ich dachte schon, du wärst gestorben, immerhin warst du sonst jeden Tag hier" , begrüßte ihn der Besitzer des Comic Ladens.
"Ah, sorry! Mir ging es in letzter Zeit nicht so gut, aber jetzt bin ich wieder fit, oder Hyung?"
Der Angesprochene zuckte leicht zusammen, gab dann aber doch noch ein leicht abwesendes "Jup" von sich.
"Tae, jetzt geh dich mal umsehen, ich bezahl auch" Und kurz darauf war der Jüngere auch zwischen den Regalen verschwunden.
"Und, wie läufts denn so? Ist es besser schon geworden?" "Ich hoffe es. Aber allein dass er die Wohnung verlässt ist ein Fortschritt. Er wirkte gerade auch glücklicher als vorher, das ist gut" antwortete der Kleine.
"Gut so, hoffen wir dass er bald wieder der Alte wird. Eigentlich meinte ich bei der ersten Frage aber wie es zurzeit bei dir und Chanyeol läuft, hab da schon lange nichts mehr gehört", grinste der Ladenbesitzer.
"Weißt du Kyungsoo, du schaffst immer wieder mir das Gefühl zu geben dir eine Klatschen zu müssen"
"Und trotzdem weißt du ganz genau dass du mir nie weh tun könntest" Baekhyun musterte den Kleineren amüsiert.
"Ach, tu ich das? Dann nenn mir bitte einen Grund, weshalb ich dir keine Klatschen sollte"
"Ah, da hab ich sogar mehrere! Erstens, ich bin zu niedlich", darauf folgte ein gescheiterter Versuch eines Aegyos, "Zweitens, ich bin dein bester Freund und drittens... du liebst mich zu sehr um mir weh zu tun"
Jetzt fingen beide an zu Lachen, solange bis sie sich endlich wieder abregen konnten und sich ihren Gedanken hingaben. Glücklicherweise ist der Laden nie besonders voll.
"Es könnte zwischen uns gar nicht besser laufen, ich hab da echt ein gutes Gefühl"
"Das freut mich, ernsthaft. Ich wünsche euch beiden viel Glück" "Danke"
Es war kurz still, bis diese Stille durch das Aufschreien Taehyungs zerstört wurde.
Aufgeschreckt lief Baekhyun in die Richtung aus der der Schrei seines Freundes kam.
Der Jüngere stand dort, voller Angst auf die obere Ecke des Raumes starrend.
"Tae, was ist lo- Hast du jetzt ernsthaft wegen so einer kleinen Spinne geschrien?"
Taehyung, dem vorher nicht aufgefallen war dass jemand gekommen ist, klammerte sich nun an der Jacke des Älteren und stotterte vor sich hin "Die könnte auf mich springen und mich dann beißen und vergiften! Oder sie holt ihre Freunde und alle greifen mich auf einmal an! Vielleicht fressen sie mich auch von innen auf oder verfolgen mich bis nach Hause und töten mich dann wenn ich gerade unter Dusche stehe oder so!"
Die Augen rollend machte sich Baekhyun daran die kleine Spinne, die kaum größer als eine Ameise war, auf die Hand zu nehmen und nach draußen zu verfrachten, was ihm einen fragenden Blick von Kyungsoo einbrachte.
Er ging wieder zu seinem verängstigten Freund, der jetzt schon viel entspannter wirkte.
"Und, geht's dir jetzt besser V?"
Dass er ihn aus Gewohnheit mit seinem alten Spitznamen ansprach viel ihm gar nicht auf, dafür aber V selbst, der mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nickte.
Seufzent warf Baekhyun seinen Kopf in den Nacken. "Ich fühl mich mehr wie deine Mutter als wie dein bester Freund"
Kurz kicherte V.
"Alles klar, Eomma"
Mit einer Tüte in der Hand verließ Taehyung den Laden, während sich sein Freund noch vom Besitzer verabschiedete.
"Was sollen wir jetzt machen?" "Hier in der Nähe hat vor kurzem ein neues Café geöffnet. Ich war letzte Woche schon mal dort und es ist echt schön da"
Gemeinsam machten sie sich dann auf den Weg zum Café, Taehyung seine kleine Tüte hin und her schwingend.
"Ah, wir haben Glück! Es ist ziemlich leer dort drinnen", meinte Baekhyun nachdem sie angekommen sind.
Der Ältere griff nach Taehyungs Hand, welcher immer noch die Außenfassade des kleinen Cafés betrachtete. Es sieht von außen schon so altmodisch und kitschig aus, es hätte glatt aus einem K-Pop Musikvideo kommen können.
Innen sah es jedoch schon ein wenig moderner aus. Nicht so, als dass man sich unwohl fühlen könnte, sondern genau richtig.
"Lass uns am besten am Fenster sitzen"
Und schon wurde der Größere wieder mitgeschliffen.
Sie setzten sich auf die zugegebenermaßen sehr bequemen Stühle, als Taehyung etwas auffällt. Oder besser gesagt jemand.
"Hyung, schau mal unoffensichtlich hinter dich" flüsterte er dem Älteren zu.
Fragend schaute Baekhyun leicht über seine Schulter.
"Scheiße, was macht die denn hier? Sollen wir gehen, Tae?"
"Nein, jetzt bist du schon extra mit mir rausgegangen, da lassen wir uns das nicht vermiesen. Außerdem hat sie uns noch nicht bemerkt, also gibt es für uns keinen Grun-"
"Hi Taehyung, lang nicht mehr gesehen"
Baekhyun warf dem Jüngeren einen besorgten Blick zu, doch Taehyung sah nur auf den Tisch vor sich. So damit niemand von Außen seine schon jetzt glasigen Augen sehen konnte. Was für eine Heulsuse er doch geworden ist.
"Taehyung? Hallo? Ignorierst du mich etwa? Jetzt antworte mir doch mal, da sieht man sich für Monate nicht und du redest noch nicht einmal mit mir...Dabei wollte ich dir doch unbedingt meinen Freund vorstellen-"
"Verpiss dich", knurrte Baekhyun.
Wirklich gefährlich kam das nicht wirklich rüber, könnte jedoch auch daran liegen dass der Jüngere ihn so gut kannte um zu wissen, dass er niemanden was antun könnte.
Jedoch hatte Irene es wohl nicht so ganz verstanden.
"Wie bitte? Ich hab dich nicht so ganz verstanden, kannst du's mal wiederholen? Was machst du denn überhaupt hier, müsstest du nicht bei Ch-"
Jedoch stoppte ein Mitarbeiter ihren Redeschwall, wofür beide echt dankbar waren. Wer weiß wie sie den Satz wohl beendet hätte.
"Entschuldigen Sie, aber stört die Dame? Wenn ja, würde ich Sie jetzt dazu auffordern die Herren in Ruhe zu lassen und auf ihren Platz zurückzukehren", bat er sie.
Damit drehte sie sich um und setzte sich auf ihren Platz, natürlich nicht ohne den beidem Jungs nochmal einen angesäuerten Blick zuwerfen.
"Vielen Dank äh...", setzte der Größere an, jedoch kam er ihm zuvor.
"Mein Name ist Jihoon! Und dafür brauchen Sie sich nicht bedanken, immerhin sollen Sie ihren Besuch hier doch auch genießen können!"
Taehyung sah sich den Kellner kurz nochmal genauer an und stellte fest, dass er doch sehr jung aussah, fast zu jung sogar.
Der Mangel an Körpergröße half auch nicht wirklich nach.
"Wie ich sehe haben Sie ja noch gar nichts bestellt! Also, was kann ich ihnen bringen?"
Den Teil übernam dann wieder Baekhyun. "Für mich ein Stück Erdbeertorte und... Eh was willst du überhaupt Tae?" "Einfach einen Kakao bitte"
"Erdbeertorte und Kakao.. Alles klar!"
Kaum war der Kellner verschwunden, fing Baek auch an zu reden. "Der war ja kleiner als Kyungsoo!" "Nicht so laut! Außerdem bist du doch selbst nur ein wenig größer!" ermahnte er seinen besten Freund.
"Trotzdem! Irgendwie sah er aber auch voll niedlich aus. Wie so ein kleines Kind...", überlegte der Ältere.
"Wusstest du dass kleinere Leuter fieser sind weil sie näher an der Hölle sind?"
"Kyungsoo ist der lebende Beweis"
Kurz darauf hörten sie Gepolter aus Richtung Küche.
"MINGYU JETZT BEWEG DEINEN HINTERN VON WONWOO WEG UND GEH WIEDER AN DIE ARBEIT" "Ja mach ic- Jihoon was machst du da mit der Gita- AU! Wo hast du hier eigentlich eine Gitar- ICH GEH JA SCHON HÖR AUF MICH ZU SCHLAGEN"
Nur schwer konnten sich die Jungs zurückhalten laut los zu lachen.
"Je kleiner man ist desto näher ist man dran, nicht war?" , brachte Baekhyun gepresst raus.
"Hier hätten wir dann unseren zweiten Beweis"
Ein kleines Kichern entfloh Taehyung, bevor er sich die Hände den Mund presste, da Jihoon nun auch mit ihren Bestellungen ankam.
"Entschuldigen Sie die Wartezeit, es gab ein paar Probleme mit Personal die gelöst werden mussten" sprach der Kleine als er unsere Bestellungen auf den Tisch stellte.
"Das haben wir schon vermutet"
Gleich ist es endgültig vorbei, dachte der Jüngere , gleich kann ich mich echt nicht mehr beherrschen.
Als Luzifer, wie die beiden ihn gedanklich getauft hatten, ihnen den Rücken zu kehrte, hielten sie es nicht mehr aus und fingen lauthals an zu lachen.
Wieso lachen die beiden jetzt? Hab ich irgendwas im Gesicht?
Besorgt wischte der pinkhaarige sich übers Gesicht.
Hm... Komisch... Ich frag gleich einfach Seungcheol...
Kaum betrat Jihoon die Küche, sah er wieder wie Mingyu sich auf Wonwoos Schoß, welcher eingenickt war (Also Wonwoo, nicht sein Schoß) gemütlich gemacht hat.
Leise schlich er sich an und schlug dem Größeren mit dem Tablett auf den Hinterkopf.
"AU! Wer wa-"
Er stockte, als er sich umdrehte und in das wütende Gesicht von Jihoon schaut.
Fuck. Ich bin tot.
"Mingyu..", die Stimme des Älteren bebte, für einen kurzen Moment hätte man sogar glauben können dass Satan höchstpersönlich sprach.
Laut schluckend rutschte Mingyu von Wonwoos Schoß und rannte so schnell es geht aus der Küche.
"KIM MINGYU! NA WARTE BIS ICH DICH KRIEGE, DANN KANNST DU WAS ERLEBEN!", brüllte Jihoon durch das gesamte Café was ihm, größtenteils amüsierte und überraschte, Blicke einhandelte.
Taehyung und Baekhyun hatten gerade angefangen sich wieder zu beruhigen, doch kaum raste der Flauschball an ihnen vorbei, begann es erneut.
Mit Tränen in den Augen versuchten sie sich wieder etwas zu beruhigen um wenigstens etwas Luft zu bekommen.
Weniger erfreut war da Irene, die die beiden wütend beobachtete.
Wieso? Wieso bist du wieder so fröhlich? Solltest du nicht völlig am Boden sein?
Dann kommt wohl noch eine Menge Arbeit auf mich zu.
Als Irene bemerkte, dass Taehyung sich halbwegs beruhigt hat, hatte sie eine Idee.
"Hey du da!"
Schnell tippte sie einem Kerl am Tisch nebenan auf die Schulter.
Verwirrt dreht er sich zu ihr.
"Spiel einfach mit", flüsterte sie, bevor sie ihre Lippen auf seine presste.
Genau in dem Moment als ihr Ex sich wieder ganz beruhigt hatte und hoch schaute.
Schade nur, dass Baekhyun alles mitbekommen hat. Vom Anfang bis zu diesem Moment.
Als der Junge es endlich geschafft sie von sich schubsen, sah er sie wütend aber auch sehr verwirrt an.
"Was auch immer du damit erreichen wolltest, vergiss es! Igitt, ich glaube ich werde deinen Lipgloss noch Jahrzehnte an meinen Lippen kleben haben, ist ja widerlich... Und seit wann küsst man einfach Fremde? Kein normaler Mensch macht das!", regt der Kleine sich auf.
Doch Irene hörte nicht zu, viel zu sehr war sie auf den besten Freund ihres Ex fokussiert, der mit sehr angepisster Miene auf sie zukommt.
Auch der Kleine bemerkte jetzt den wütenden Baekhyun und konnte sich dabei ein kleines Grinsen nicht verkneifen, denn er sah keineswegs bedrohlich aus. Eher wie ein Hundewelpe.
∆×∆×∆
Lange war es still zwischen den Beiden. Hier und da hörte man ein paar Vögel zwitschern, doch ansonsten war auch ihre Umgebung vollkommen leise.
Doch diese wurde plötzlich durch das Husten des Fremden Jungen unterbrochen.
"Hey, alles ok?" "Sehe ich so aus?"
Er klopfte dem noch immer hustenden Jungen auf den Rücken und grinste leicht. "Nein nicht wirklich, aber fragen kann man ja trotzdem mal"
Langsam verstummte der Fremde und sah ihn an.
"Sag mal," fing der Fremde an,"wie heißt du eigentlich?"
"Wieso sollte ich einem Fremden das sagen?" erwiderte der Größere.
"Weil du ganz ok aussiehst und wir vielleicht Freunde werden könnten?"
Erstaunt blickte er auf den, immer noch ziemlich fremden, Jungen herab. Sie kannten sich noch nicht mal wirklich, haben keine richtige Unterhaltung gehabt und trotzdem will er mit ihm befreundet sein?
Ein Versuch ist es wert...
"Kim Taehyung, aber nenn mich einfach Tae"
"Na dann Tae, mein Name ist Min Yoongi"
∆×∆×∆
Eine Stunde Früher
Graue Wände, grauer Fußboden, grauer Himmel - jeden Tag die selbe Aussicht.
Liegt's an mir oder ist das Wetter wirklich so scheiße?
Träge erhob sich der Schwarzhaarige von seinem Schreibtisch, an dem er die letzten Stunden verbracht hat.
Langsam zog er sich seine Schuhe an, steckte seine Schlüssel ein und verließ die kleine Wohnung, die er sich mit seinem besten Freund Hoseok teilte.
Sie waren nach der Schule zusammen von Seoul wieder nach Daegu, in die Heimat des Älteren, gezogen.
Hoseok war mitgekommen, da er nicht wollte dass der kleinere alleine wohnt, wer weiß wie lang vor sich hinvegetiert und dabei die natürlichsten Bedürfnisse vernachlässigt. Sowas war schon einmal passiert und eher würde Hoseok sich von 'ner Brücke schmeißen anstatt es noch einmal zuzulassen.
Er lief das, bis auf seine Schritte, stille Treppenhaus runter und verließ den Wohnkomplex.
Das draußen herrschende schwüle Wetter, ging ihm langsam echt auf den Keks.
Ich hasse den Herbst.
Seine Hände in der Bauchtasche seines grauen Oversized Hoodie vergrabend, lief er die leere Straße in Richtung Stadt entlang.
Er würde heute seinem kleinen Bruder in seinem neuen Café einen Besuch abstatten.
Jihoon besteht schon seit längerem darauf dass er mal vorbeischauen sollte, doch nie hatte er die Motivation dazu gefunden.
Dabei war sein kleiner Bruder gerade erst mit seinem festen Freund von Busan wieder nach Daegu gezogen.
Dort hatte er nämlich gerade die Schule beendet und sich vorgenommen, wieder in die Heimat zuziehen, worauf Seungcheol gleich mit kam. Denn wie es der Zufall so will, kam auch er ursprünglich aus Daegu.
Allgemein war er in letzter Zeit total unfokussiert. Er konnte sich auf nichts konzentrieren und selbst das Songtexte schreiben bekommt er nicht mehr auf die Reihe.
Denn kaum hatte er eine Idee und wollte sie aufschreiben, war die grauweiße Wand gegenüber seines Schreibtisches wieder interessanter und die Idee aus seinem Kopf verschwunden.
So kam es auch dass er auf dem Weg zur Stadt mindestens drei mal fast angefahren wurde und gegen eine Laterne gelaufen ist.
Nun ist er im Stadtzentrums Daegu und hat keine Ahnung wo er eigentlich hin muss. Oder was er eigentlich machen wollte.
Kann Demenz schon so früh einsetzen?
Er lief ein wenig in der Stadt herum, bis er vor einem ziemlich kitschigen Café stand.
Vielleicht fällt mir ja nach nem Kaffee ein wo ich hi- Bin ich eigentlich ganz bescheuert?
Sich für seine Verpeiltheit selbst schlagen könnent, betrat er das kleine Café.
Er ging auf die Theke zu, an der er schon den blonden Schopf seines wortwörtlich, kleinen Bruder sah.
Das liegt wohl in den Genen, Chaerin ist ja auch nicht besonders groß, dachte er.
Daneben an der Kasse, sein Freund Seungcheol.
Leise begrüßte er ihn, schlich sich danach aber hinter Jihoon und legte seine Hände auf die Schultern des kleineren.
"Ich schwöre bei Gott, Mingyu wenn du das hinter mir bist dann-", begann der Jüngere zu toben und drehte sich um, nur um in das Gesicht seines Bruders zu gucken.
"Yoongi!"
Fast sofort wandelte sich der wütende Gesichtsausdruck in ein Lächeln, während er seinen älteren Bruder umarmte.
"Lang nicht gesehen, Kleiner" "Aber nur weil du zu faul bist dich aus deiner Wohnung zu bewegen!", tadelte ihn der Kleine.
"Ja ja, 'tschuldigung..." nuschelte Yoongi in seinen nicht vorhandenen Bart.
"Jetzt setz dich erstmal, ich komm dann gleich zu dir rüber"
Damit suchte er sich einen Platz weiter hinten, damit er ungestört mit seinem Bruder reden konnte, und setzte sich hin.
Als Platz genommen hatte, verbrachte er dir restliche Zeit damit, sich das Café anzusehen (Und insgeheim auch die Besucher).
Das Café ist ziemlich modern eingerichtet, ganz anders als es von außen scheint.
Es wurde alles sehr hell gehalten, um das schon sehr kleine Café nicht noch kleiner erscheinen zu lassen, jedoch wirkte es keineswegs irgendwie kalt oder ausladend.
Die Besucher sind größtenteils Frauen, war irgendwie klar.
Die einzigen männlichen Personen, die nicht zu den Mitarbeitern gehören, sind zwei Jungs die den Laden gerade betreten haben und nun auf einen Platz nah am Fenster zusteuern.
Da das beobachten ihm langsam zu langweilig wurde, stand er auf und machte sich auf dem Weg zur Küche.
Schließlich wurde ihm ja nicht verboten sich umzusehen.
Vor der Küchentür blieb er ersteinmal stehen und sah, in den sonst für Besucher verbotenen Bereich, hinein.
Das Erste was er entdeckte waren zwei Jungs, die ein wenig jünger als sein kleiner Bruder aussahen.
Einer von ihnen schien zu schlafen, während der andere den Kopf des Schlafenden auf seinem Schoß liegen hatte.
Irgendwie süß.
Das nächste was er jedoch sah war wie Jihoon mit wutentbranntem Blick auf die beiden, genaugenommen auf den noch wachen Jungen, zu lief und eine Gitarre mit sich schleppte.
Okay, was zur Hölle?
"MINGYU JETZT BEWEG DEINEN HINTERN VON WONWOO WEG UND GEH WIEDER AN DIE ARBEIT" "Ja mach ic- Jihoon was machst du da mit der Gita- AU! Wo hast du hier eigentlich eine Gitar- ICH GEH JA SCHON HÖR AUF MICH ZU SCHLAGEN"
Leicht erschrocken (und verstört) geht Yoongi wieder zurück zum Tisch, an den sich setzte und das Geschehen noch einmal verarbeitete.
Ich bin mit Luzifer verwandt.
Ich bin tatsächlich mit Luzifer verwandt.
Lautes Gelächter ließ ihn aus seinen Gedanken schrecken.
Wieder einmal zogen die beiden Jungs die Aufmerksamkeit des gesamten Laden auf sich.
Da er sowieso nichts anderes zu tun hatte als auf seinen Bruder (oder auch Sprößling Satans) zu warten, beschloss er die beiden zu beobachten.
Klingt komisch, aber jetzt sind wir mal ehrlich:
Jeder tut das.
Eins fiel Yoongi besonders auf,
die Beiden sehen sich verdammt ähnlich.
Sind die beiden Brüder? Das würde die Ähnlichkeit auch erklären.
"Hey du da!"
Seit wann spricht man Leute mit "du da" an?
"Spiel einfach mit"
Wobei denn bitte?
Doch er war noch nicht mal in der Lage den Mund auf zu machen, hatten sich schon ein Paar Lippen auf seine gepresst.
So schnell wie möglich drückte der Kleinere sie weg und wischte sich mit dem Ärmel über seinen Mund.
"Was auch immer du damit erreichen wolltest, vergiss es! Igitt, ich glaube ich werde deinen Lipgloss noch Jahrzehnte an meinen Lippen kleben haben, ist ja widerlich... Und seit wann küsst man einfach Fremde? Kein normaler Mensch macht das!"
Hörst du mir überhaupt zu?
Die jedoch achtete auf einen der beiden Jungs, der geradewegs auf sie zu kam.
Back To Present
"Irene", knurrte der Junge.
"Hallo Baekhyun! Also habt ihr euch doch dazu entschieden meinen Freund kennenzulernen!"
Sitzt die nicht alleine?
Und welcher Typ hält's denn bitte mit der da aus? Allein wegen ihrer Stimme, würde ich in die nächste Stadt ziehen um sie nicht mehr hören zu müssen.
"Stell dich doch mal vor!" Jetzt schaute sie den Schwarzhaarigen eindringlich an und- warte, bitte was?
Was hab ich jetzt damit zu tun?
Ungläubig schaute der Kleinere zu Irene. "Kannst du mich mal da raus lassen? Ich hab keine Ahnung was zwischen euch los ist, geschweige denn wer ihr überhaupt seid, aber lasst mich einfach in Ruhe"
Damit stand Yoongi auf, um sich ein paar Tische weiter niederzulassen. Sollen die das doch unter sich ausmachen.
Und deshalb verlass ich eigentlich nicht das Haus.
Jetzt fiel ihm erst auf, wie nah er sich an den Tisch von diesem Typen - Baekhyun? - gesetzt hat.
Dort saß jetzt nur noch der scheinbar Jüngere von beiden und starrte geradewegs auf die Tischplatte, die dunkelbraunen Haare fielen ihn dabei in die Stirn. Auf einem Arm stützte er seinen Kopf ab, den anderen hatte et ausgestreckt auf dem Tisch liegen.
∆×∆×∆
"Hey Yoongi, lass uns ein Spiel spielen!"
"Ein Spiel?"
"Jup! Ich sehe was was du nicht siehst!"
Der Ältere schmunzelte etwas über Taehyungs Angebot. Trotzdem stimmte er zu.
"Gut, ich fang an! Hm... Ich sehe was, was du nicht siehst und das ist... braun!"
"Mal sehen... Der Boden?"
"Nope!"
"Die Baumstämme?"
"Gute Idee, aber nein, das ist es auch nicht"
"Der Vogel dort hinten auf dem Ast?"
"Nein, wieder falsch!", lachte der Jüngere. "Komm schon Yoongi, so schwer ist es gar nicht!"
"'Tschuldige, ich hab keinen Plan wovon du redest"
"Och, gibst du schon auf? Dabei war es wirklich nicht schwer!"
Der Größere rückte ein Stück näher an ihn ran.
"Bist du dir sicher, dass du es nicht weißt?"
Langsam nickte der Schwarzhaarige.
"Na dann", seufzte Taehyung und kam Yoongis Gesicht näher und schaute ihm geradewegs in die Augen.
"Das was ich sehe... sind deine Augen, Yoongi!"
Nun kam auch Taehyungs Lächeln zum Vorschein.
Verblüfft schaute Yoongi seinen neu gewonnenen Freund an, bevor er anfing zu lachen.
"Darauf wär ich im Leben nicht gekommen, Tae"
An den vergangenen Tag zurückdenkend lag Yoongi auf seinem Bett, der Blick starr auf seine, im spärlichen Licht grau erscheinende Decke gerichtet.
Sein Mitbewohner war noch nicht zurückgekehrt, wofür der Ältere schon ein wenig dankbar war. Nicht falsch verstehen, er mag die Gesellschaft von seinem besten Freund Hoseok.
Doch würde dann meistens ein ellenlanger Vortrag von wegen er solle doch mehr an die frische Luft auf Yoongi warten. Darauf hat der ursprünglich aus Daegu stammende Junge grade überhaupt keine Lust. Besonders, da er heute draußen war.
Gelangweilt pustete er sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht, die jedoch wieder zwischen seine Augen fiel und sich somit schwierig wegpusten ließ.
Mit dem Jungen oder seinem Zwilling hatte er sich nicht mehr unterhalten.
Denn ein paar Minuten, nachdem sich Yoongi an einen neuen Tisch gesetzt hatte, schnappte der kleinere von den beiden - Baek irgendwas - sich seinen Bruder (Oder doch Freund?) und verließ mit ihm an der Hand das Café.
Dieses seltsame Mädchen schien Gott und die Welt zu verfluchen, während sie sich ihre, ziemlich schmerzhaft aussehend rote Wange hielt.
Woher die kam? Keine Ahnung.
Yoongi hatte nichts von dem, was hinter sich passierte bemerkt, zu sehr hatte er den Jungen vor sich betrachtet.
Er weiß nicht woran es lag - vielleicht an dem traurigen Gesichtsausdruck, den der scheinbar Jüngere mit gesenkten Kopf versuchte zu verbergen, vielleicht lag es auch daran, dass der schwarzhaarige Langeweile hatte.
Aber irgendwas, irgendwas hatte der Junge an sich, dass der Ältere nicht aufhören konnte ihn anzusehen. Irgendwas, was Yoongi hoffen ließ, den Jungen zu einem besseren Zeitpunkt wiederzusehen.
∆×∆×∆
Wie lange er dort noch wach lag oder wann genau er eingeschlafen ist, weiß er nicht.
Doch wenn er eins weiß, dann ist es, dass das Gewicht auf seinem Körper vorhin noch nicht da war.
Genervt öffnen sich die Augen des schwarzhaarigen.
Das Zimmer war stockdunkel, heißt jemand hatte die Lampe im Zimmer ausgeschaltet und die Jalousien geschlossen, so dass nicht einmal die Straßenlaternen dem Zimmer ihr Licht spendeten.
Yoongi griff nach seinem Handy, welches auf dem Nachttisch lag.
Er schaltete es an, kniff aber wegen der plötzliche Helligkeit schmerzhaft die Augen zu.
Blinzelnd öffnete er sie dann wieder und sah auf sein Display.
Vier Uhr morgens... schon wieder so früh?
Noch ein Grund warum ihm in letzter Zeit das Konzentrieren so schwer fällt: Er ist verdammt nochmal Müde.
Woher das kam? Keinen Plan.
Vielleicht zu viel Schlaf?
Oder doch zu wenig?
Vielleicht war es auch die Umgebung, die ihn müde machte.
Jeden Tag dieselbe graue Wand, die selbe gelbliche Lampe, das selbe morsche Holzfenster, derselbe Baum, dieselben grauen Fassaden der anderen Häuser, dieselben leeren Blätter auf seinem Schreibtisch.
Immer dasselbe.
∆×∆×∆
Nachdem Baekhyun den jüngeren aus dem Café geschliffen hatte, beschlossen sie, dass es genug frische Luft für heute war und gingen nach Hause.
Na ja, was heißt hier sie.
Es war eher Baekhyun, der Taehyung gar keine andere Wahl ließ. Nicht, dass er gerne noch geblieben wäre, um Gottes willen, nein. Er hatte den Streit zwischen Baekhyun, Irene und dem fremden Jungen mit angehört.
Ihm war schon länger bewusst, dass Irene eine falsche Schlange ist. Immerhin war es ihr verschulden, dass die beiden sich getrennt haben. Wenn man das, was die beiden hatten, überhaupt eine Beziehung nennen konnte. Allerhöchstens ein einseitiges Interesse an einer richtigen Beziehung. Wie auch immer, ein wenig glücklich darüber, dass ihr Verhältnis so abrupt geendet hat, ist er trotzdem. Wenn es sich noch länger so hingezogen hätte, wer weiß was dann noch hätte passieren können.
Ein wenig harsch und verletzend war es ja schon, doch etwas längst Vergangenem hinterher zu trauern ist auch ziemlich armselig, nicht wahr?
Dieser Gedankengang brachte Taehyung leicht zum Schmunzeln, was für Außenstehende ziemlich komisch aussehen muss. Seine Wangen sind immer noch leicht feucht aufgrund der still vergossenen Tränen im Café und auch seine Augen sich noch ziemlich rot geschwollen.
Aus dem Schmunzeln wurde kurz darauf ein Kichern, welches jedoch schnell durch hysterisches Lachen ersetzt wurde. Er ließ Baekhyuns Handgelenk los und fiel auf die Knie.
Noch einmal wiederholte er seine Gedanken, dieses Mal jedoch lauter: „Armselig, einfach armselig, nicht wahr? Ich bin einfach armselig, oh Gott!“ Es kullerten noch mehr Tränen aus seinen sowieso noch feuchten Augen, auch das Lachen wurde lauter.
Ein Stück vor Taehyung stand immer noch ein geschockter Baekhyun. In den letzten Monaten hatte er den jüngeren schon oft frustriert oder weinend gesehen, doch sowas hatte er noch nicht miterlebt.
Um die beiden herum sind ein paar Leute stehen geblieben, ihre Blicke bemitleidend als auch verurteilend.
Ein Junge riss sich von seiner Mutter los und rannte auf den, noch immer auf dem Boden knienden Taehyung zu. Ihm eine Hand auf die Schulter legend fragte er: „Hyungnim, alles ok?“
Überrascht blinzelte der ältere den kleinen Jungen an. Er war zu sehr in seinen Gedanken vertieft als das er hätte den kleinen Jungen auf ihn zu rennen sehen. „Huh, wieso fragst du denn?“
„Na, du hast doch geweint! Wenn Leute weinen, heißt es doch ihnen geht es nicht gut, oder? Außerdem bist du doch schon groß, also muss es dir sehr schlecht gehen, wenn du schon weinen musst Hyungnim!“
Taehyung wird ein wenig warm ums Herz. „Danke, dass du dir Sorgen machst Kleiner“, sprach der braunhaarige und schenkte dem Kind ein Lächeln. „Wie heißt du eigentlich, Hyungnim?“, kam die plötzliche Frage des Jungen. „Ich? Mein Name ist Kim Taehyung und deiner?“ „Hmm… meine Mutter meint zwar immer ich soll Fremden nicht meinen Namen sagen, aber dir sag ich es!“
Er schaute sich links und rechts um, bevor er sich zum Ohr des älteren beugte. „Mein Name ist Yoon Sanha, aber pscht! Erzähle es niemandem, meine Eltern sind sonst echt sauer auf mich!“
Damit löste der jüngere sich auch schon. „Vielleicht sehen wir uns ja wieder, Hyungnim!“ Nun rannte er wieder zu seiner Mutter, die das ganze Szenario still mitangesehen hatte. Leise schimpfend nahm die Mutter den kleinen wieder an die Hand und ging davon.
Nun erwachte auch Baekhyun aus seiner Schockstarre und kam auf seinen besten Freund zugestürzt. „Hey Tae, alles wird wieder gut, ich schwöre es dir…sollte diese, Entschuldigung für den Ausdruck, Schlampe noch einmal nur auf die Idee kommen in deine Nähe zu kommen, bringe ich sie höchstpersönlich mit meinen eigenen Händen um!“
„Hyung, beruhig dich!“
„Nein Taehyung, ich werde mich jetzt garantiert nicht beruhigen! Weißt du eigentlich wie schlimm es für mich ist dich so zu sehen? Du bist wie ein kleiner Bruder für mich, natürlich raste ich da aus! Wer sich mit dir anlegt, legt sich automatisch auch mit mir an, vergiss das niemals! Ich will, dass du endlich wieder glücklich bist, Taehyung! Das hier, das bist nicht du! Nie wieder will ich sowas miterleben müssen… das schlechte Gewissen, dass ich dich nicht schützen konnte, quält mich jeden Tag aufs Neue! Jeden Tag mach ich mir vorwürfe, wieso hast du ihm nicht von ihr abgeraten?! Wieso hast du zugelassen, dass die beiden sich so nahekommen, obwohl du wusstest was für ein Typ Irene ist?! Deshalb, werde ich nun versuchen dich zu schützen, mit allem was ich habe! Ich verspreche es, Tae!“
Gerührt ließ Taehyung sich in die Arme seines älteren Freunds fallen. Er war geschafft. Zu viel war an einem Tag passiert. Seine Augen fielen vor Erschöpfung zu, obwohl er mit aller Kraft versuchte sie offen zu halten. Doch kurz später war der größere, immer noch mit Baekhyun auf dem kalten Steinpflaster sitzend, eingeschlafen.
Sachte fuhr Baekhyun seinem Kumpel durch die Haare.
Ruh dich aus Taehyung, heute ist schon zu viel passiert.
Vorsichtig, um den jüngeren nicht zu wecken, hob Baekhyun ihn auf und trug ihn den restlichen Weg nach Hause. Es handelte ihm zwar viele komische Blicke ein – Klar, kommt ja nicht oft vor, dass man einen Mann einen anderen Mann im Brautstil durch die Stadt tragen sieht – aber ernsthaft interessieren tat es ihn im Moment nicht so wirklich.
∆×∆×∆
Am nächsten Tag, hatten sich die beiden jungen Männer wieder am selben Ort getroffen.
„Sieht so aus als hätten wir einen Treffpunkt, nicht wahr? Es ist höchst unwahrscheinlich, dass noch jemand auf die Idee kommt hier hin zu kommen, wo doch so gut wie jeder diesen Ort für gewöhnlich meidet, oder Tae?“
„Mhm, das stimmt. Trotzdem, schon seltsam, dass ich dich hier noch nie gesehen habe… Bist du immer um diese Uhrzeit hierhergekommen?“
„Eigentlich bin ich immer später hier, doch in letzter Zeit kam mir etwas… na ja, dazwischen. Ich kann sozusagen nur noch zu dieser Uhrzeit hier hin. Noch nicht mal wirklich, tatsächlich habe ich selbst jetzt keine Zeit. Doch ich will mir diese Momente nicht nehmen lassen, weißt du? Dem ganzen Trubel zumindest für ein paar Minuten entweichen, das ist es, was ich wirklich will…“
„Ich vermute, ich verstehe ziemlich gut was du meinst. Aus einem ähnlichen Grund bin gewissermaßen auch ich hier. Bloß, dass die Zeit in meinem Fall kein ach so große Rolle spielt. Zeit, davon habe ich nämlich viel zu viel… Hört sich vielleicht toll an, doch zu viel Zeit lässt einem Raum zum Nachdenken. Und wenn ich zu viel nachdenke, wer weiß wo ich am Ende lande? Daher komm ich hierher, die Gegend lenkt mich ab. Schon irgendwie komisch, nicht? Das gerade ein so ruhiger Ort einen ablenkt… Aber der laute Stadtlärm ist schon lange nichts Neues mehr und bereits Gewohnheit. Die Stille lenkt einen da schon eher ab… Ich rede wieder zu viel, stimmt‘s? Das ist so eine Angewohnheit von mir, wenn ich einmal anfange kann ich nicht mehr so schnell aufhören…“
„Rede einfach weiter! Mich stört es nicht, auf keinen Fall! Weißt du, eigentlich finde ich deine Stimme in gewissem Maße beruhigend… Gott, hört sich das schnulzig an…“, lachte der ältere und fuhr sich mit einer Hand durch die dunklen Haare.
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Wieder starrte Yoongi auf die Decke über ihm. Mittlerweile hatte er herausgefunden, dass es sich bei dem fremden Gewicht um seinen Freund Hoseok handelt. Inzwischen war es etwa sieben Uhr und um neun müssten er und sein Kumpel auf der Arbeit erscheinen, heißt er müsste Hoseok wohl oder übel wach bekommen. Sein Chef war zwar sehr locker, doch er hasste es abgrundtief wenn seine Mitarbeiter zu spät kamen.
Einmal ist es passiert. Hoseok hatte Yoongi an dem Abend davor auf ein Bier eingeladen. Na ja, bei einem blieb es logischerweise nicht. Ende des Liedes war das beide mit einem riesen Kater am nächsten Mittag aufwachten, circa drei Stunden zu spät.
Ganz ehrlich, würde man Yoongi die Wahl anbieten zwischen der Hölle und seinem Chef – er würde ohne zu zögern die Hölle nehmen, denn im Gegensatz zu einem wütenden Boss ist das noch das reinste Paradies.
Sein Job war nichts Besonderes – er arbeitete in einem Musikladen. Während Hoseok vorne die Kunden bediente, zog sich Yoongi lieber hinten ins Lager zurück. Natürlich arbeiteten die beiden dort nicht alleine. Die beiden anderen Mitarbeiter – Park Chanyeol und Lee Jooheon – halfen Yoongi im Lager aus. Letzterer ist erst seit einem halben Jahr dort beschäftigt, während der Rest schon seit drei Jahren im Laden mitarbeiteten.
Langsam aber sicher hob der kleinere Hoseok hoch um sich von ihm zu entfernen. Doch da hatte er die Rechnung nicht mit Hoseok gemacht, der sich an seinem Bein festklammerte und wiederholt Yoongi darum bat, noch ein wenig liegen zu bleiben.
„Hoseok-ah, wir müssen uns fertigmachen, komm steh auf!“
„Will nich‘… meld‘ mich krank…“, nuschelte der Jüngere in die Decke. „‘nen Scheiß werd‘ ich tun, komm schon, hier wird nicht blaugemacht!“
„Aish, schrei doch nicht so!“, jammerte Hoseok, „Ist es denn so wichtig, dass ich heute anwesend bin?“ „Hast du Lust auf einen wütenden Namjoon?“
Eins…
Zwei…
Drei.
„Bin schon wach! Hach, ist das nicht ein herrlicher Morgen? Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, Yoongi schaut mich komisch an un- Oh“
Tatsächlich schenkte er ihm einen seiner tollen „Ist-das-jetzt-dein-Ernst?“-Blicke, welcher ihn dazu veranlasste eine Stufe runterzufahren und sich ins Badezimmer zu begeben.
∆×∆×∆
Im Laden angekommen, hörte man schon lautes Scheppern aus Richtung Lager, gefolgt von willkürlich ausgestoßenen Flüchen. Manch einer wird sich wahrscheinlich fragen, wie bekommt man in einem Musikladen etwas so kaputt, dass es laut scheppert?
Die Antwort ist sehr simpel: Sei Kim Namjoon.
Sein Beiname „God of Destruction“ kommt nicht von ungefähr.
Die beiden Mitarbeiter betraten zuerst den Pausenraum, in welchem sie ihre Jacken hinhängten und gingen daraufhin in Richtung Lager.
Dort konnten sie beobachten, wie ihr Boss verzweifelt versucht die Scherben einer nun zerbrochenen Vitrine zusammen zu kehren, während Chanyeol nur belustigt an der Seite steht.
Wahrscheinlich begann alles so: Der Chef wollte eine neue Vitrine in den Laden stellen. Chanyeol hatte ihm angeboten zu helfen, doch Namjoon winkte nur ab und trug die Vitrine alleine. Irgendwie hatte er es dann geschafft über seine eigenen Füße zu stolpern, woraufhin die Vitrine logischerweise mit hinfiel. Dass Namjoon dabei nicht ganz unversehrt blieb erkennt man an den Schnitten an seinen Händen und Armen. Chanyeol bot ihm wieder an zu helfen, doch Namjoons Stolz ließ das erfahrungsgemäß nicht zu. Und nun sind wir hier.
Schon ein Komiker, dieser Kim Namjoon, nicht wahr?
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ALOHA LEUDIES!
Das hier ist das bislang längste Kapitel xD
Ich sollte viel öfter mal am Laptop schreiben, irgendwie sind die Kapitel dann viel länger ^^
Wie fandet ihr das Kapitel? Hatte ja angekündigt gehabt, dass Namjoon noch seinen Platz findet :‘D
Na dann, salut mes amies!
Lots and lots of love,
Lina :) xx
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Kapitel: | 6 | |
Sätze: | 463 | |
Wörter: | 6.718 | |
Zeichen: | 38.779 |
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