Die Geister der Vergangenheit
Rose saß auf einer Bank und aß gedankenverloren ein Eis. Aber dieses schmeckte ihr überhaupt nicht, obwohl es ihre Lieblingsgeschmacksrichtung war.
Grund für ihre Niedergeschlagenheit war ihre schreckliche Sehnsucht nach ihrer Großmutter Dahlia Rose. Als diese noch gelebt hatte, hatte sie ihr sehr am Herzen gelegen. Aber dann war sie plötzlich aus dem Leben gerissen worden.
Rose wusste bis heute nicht die genauen Umstände des Todes ihrer Großmutter, nach der sie benannt worden war, obwohl eines sicher war: Dahlia war ermordet worden, niedergestreckt mit sieben Messerstichen und der Täter war nach wie vor auf freiem Fuß, was Rose immer noch wütend machte. Wieso hatten die Justiz und die Ordnungskräfte den Fall schon so früh zu den Akten gelegt? Steckten sie etwa mit drinnen in dieser Tat?
Diese hatten nur soviel rekonstruieren können: Roses Großmutter war gestorben bei der Flucht vor ihrem Angreifer, wohl einem Bekannten. Dieser hatte ihr zuerst in den Rücken geschossen, sie dann mehrmals niedergestochen und ihr dann sauber den Kopf abgetrennt, warum auch immer. Rose war seitdem stiller und zurückgezogener geworden.
Wütend schmiss sie ihr Eis in die Mülltonne und ging an einem Springbrunnen vorbei in den Park. Sie sah vor sich eine Statue von ihrer Großmutter und wurde nur noch mehr in Melancholie geschleudert. Denn Dahlia hatte viele große Taten vollbracht.
Rose sah sich traurig um. Wieso mussten überall in der Stadt Statuen ihrer Großmutter stehen, die sie nur an all das Leid erinnerten? Ja, sie hatte die Zukunft und das Überleben aller intelligenten Wesen gesichert und Rose verstand auch, warum sie so verehrt wurde. Aber musste es so schmerzhaft sein, an sie zu denken?
Dann sah sie einen Schatten an sich vorbeihuschen und kurze Zeit später kam eine Gestalt auf Rose zu. “Ich bin Skye und ich folge dir immer auf Schritt und Tritt, weil…”, erklärte der Fuchs, der sich als Skye vorgestellt hatte, wurde aber unterbrochen.
“Warum verfolgst du mich?”, knurrte Rose erzürnt über die Aufdringlichkeit des Fremden.
“Das wolte ich dir doch gerade sagen.", erwiderte dieser etwas ungehalten. "Ich verfolge dich schon seit Tagen, weil ich dir etwas von deiner Großmutter geben muss. Mein Vater Tails war gut mit ihr befreundet."
Rose stockte der Atem. “Ist das dein Ernst?”, flüsterte sie kaum hörbar.
Skye nickte. “Und ich weiß auch, wer sie getötet hat. Aber vorher muss ich dir das geben”, sagte der Fuchs und reichte Rose eine Brosche. “Diese gehörte einst deiner Großmutter. Mit dieser Brosche kannst du sie immer rufen und sie spiegelt auch deine derzeitige Stimmung wieder." Rose nickte, nahm die Brosche an und sofort begann es zu regnen. Der Regen fiel in dicken Tropfen herab und Rose war in der Tat zum Weinen zumute.
Skye zog Rose, die sich nicht befreien konnte, plötzlich hinter sich her, in sein Zimmer in König Sonics Schloss.
“Was soll das?”, knurrte Rose empört und zog sich von dem Fuchs zurück.
“Ich empfinde ein bestimmtes Gefühl für dich. Es nennt sich Liebe”, flüsterte Skye zärtlich in ihr Ohr. Aber Rose erschrak und wich nur noch weiter zurück.
“Hör mal zu.“, sagte sie ernst. „Ich bin 16 und du bist doch bestimmt nicht älter als 13. Das geht gar nicht. Ich bin immerhin 3 Jahre älter als du. ” Als Skye nicht von ihr ablassen wollte, schlug sie ihn und rannte aus dem Schloss.
Rose setzte ich traurig auf eine Bank im Park. Skyes Aufdrindlichkeit und der Jahrestag des Todes ihrer Großmutter waren einfach zu viel für sie. Eine blasse Gestalt erschien plötzlich neben ihr. “Immer wenn du an mich denkst und diese Brosche bei dir hast komme ich”, flüsterte die Gestalt. “Ich kann oben im Himmel alles mitverfolgen und habe gesehen wie du Skye das Herz gebrochen hast. Jeder hat eine Chance verdient und auch Skye. Glaub mir, er meint es ernst. Und das mit den Alter tut gar nichts zur Sache.”
“In Ordnung.", sagte Rose seufzend. "Ich gebe ihm eine Chance. Sag mal aber vorher, wenn du jetzt hier bist, wer hat dich getötet?”
“Ich weiß es und will es dir auch gerne sagen. Es war Tereius, den Skye zu mir geführt hatte, wenn auch unbeabsichtigt. Damals hatte er um deine Hand angehalten, aber ich hatte abgelehnt, ein großer Fehler, wie sich später herausgestellt hat. Denn ohne Skyes Schutz konnte Tereius, der sich geschworen hatte, alle meiner Famnilie umzubringen, mich erwischen. Du wirst viel Freude mit ihm haben. Begehe nur nicht den gleichen Fehler wie ich sondern begebe dich in seinen seinen Schutz”, sagte Dahila.
“Aber warum musstest du dann sterben?”, fragte Rose mit Tränen in den Augen. „Das ist so ungerecht.“
“Rose. Jedem wird nur eine begrenzte Zeit auf diesem Planeten zugestanden. Und meine war nun einmal abgelaufen. Ich war über 90 Jahre alt als ich starb und dieses Ereignis liegt nun fast 5 Jahre zurück”, erklärte Dahlia Rose. Ihre Enkelin nickte, wenn auch traurig.
“Aber wird Skye nicht büßen, ich meine er war schuld an deinem Tod.”, knurrte Rose. “Ich weiß. Aber er liebt dich aufrichtig. Aber ich wollte euere Liebe nicht. Diese Entscheidung habe ich später zutiefst bereut. Aber ich wäre früher oder später eh gestorben”, erklärte Dahlia Rose.
“Aber warum wolltest du unsere Liebe nicht?”, fragte Rose.
“Ich würde es dir ja gerne sagen, aber meine Energie ist aufgebraucht und ich muss gehen”, verabschiedete sich Dahlia Rose und löste sich langsam auf.
Rose sah ihr nach bis ihre sie ganz verschwunden war. Als sich das Wolfsmädchen umsah, entdeckte sie Skye, der auf sie zulief. “Skye. Es tut mir Leid. Ich hoffe du kannst mir verzeihen”, rief Rose und sah Skye an. Dieser nickte. “Ich verzeihe dir”, flüsterte Skye und blickt nun seinerseits Rose in ihre blauen Augen. Diese hatte sie ebenfalls von ihrer Großmutter geerbt. Na ja Rose glich ihrer Großmutter sehr. Sie sah dieser sogar zum verwechseln ähnlich.
“Max und Rosalina waren die Eltern von meiner Großmutter. Die beiden wurden getötet von Tereius, den schwarzen Wolf”, erklärte Rose.
“Ja. Terius ist ein Dämon”, erklärte Skye. Der erwähnte Dämon sprang unerwartet aus dem Gebüsch und stürzte sich auf den Sprecher. Dieser konnte Tereius schwächen, indem er ihm die Kette um seinen hals raubte, die ihm seine Unsterblichkeit sichertte, sodass sodass dieser sich zurückziehen musste “Terius kann zwar altern aber ist unsterblich”, keuchte Skye der immer noch geschwächt war vom Kampf. "Oder war es vielmehr." Nun hielt er das sternförmige Amulett hoch und die Sonne verschlang es, bis nichts mehr davon übrig war.
„Und ihn hast du gejagt?“, wollte die Wölfin wissen. Skye nickte und sah Rose in die Augen. “Ich liebe dich”, hauchte er. “Ich liebe dich auch”, entgegnete sie, ebenfalls sehr zärtlich und beide küssten sich.
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Nach einem Monat waren die beiden immer noch ein Paar und aßen ein Eis, als Skye jemanden sah. “Rose!“, rief er alarmiert. „Lauf! Wenn du Glück hast, tötet er nur mich. König Sonic hat einen neuen Feind und es ist Tereius!”.
Ein Wolf griff Skye an und Rose musste hilflos mit ansehen wie dieser von dem Fremdling getötet wurde. Tereius war aber von dem Kampf gegen Skye so geschwächt, dass er ohnmächtig wurde. Rose wollte ihre Chance ergreifen und den von Alter und Kampf geschwächten Dämon töten.
Aber dann hörte sie einen mahnenden Ruf. Sie sah nach oben und dort erschienen Skye und ihre Großmutter, die sie anflehten, nicht auf das selbe Niveau herabzusinken wie der ehemals unsterbliche Dämon und ihr ein letztes Mal Aufwiedersehen zu sagen, ehe sie vollständig entschwanden.
Nun wusste Rose, dass die zwei wichtigsten Personen sicher im Himmel waren und konnte ein neues Leben beginnen.
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