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Das Haus am See

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07.01.19 17:19
12 Ab 12 Jahren
Fertiggestellt

Autorennotiz

Diese Songfiction entstand 2009.

Rose, die rosa Wölfin mit den saphirblauen Augen, lief geschwind durch die enge Gasse, da Black, ein schwarzer Wolf mit rot glühenden Augen, hinter ihr herjagte, mal wieder.
Wer hätte auch schon anderes erwartet? Immerhin jagte ihr dieser schwarze Wolf schon seit langer Zeit hinterher, mit einer Beharrlichkeit, die alle, besonders Rose, verwunderte. Wie lange war er eigentlich schon hinter ihr her, fragte sich sich, verwarf diesen Gedanken aber schnell wieder.
Nun gab es Wchtigeres, um das sie sich kümmern musste, an erster Stelle stand natürlich ihr Entkommen.
Rose eilte weiter, einfach nur geradeaus, ziemlich ziellos, gönnte sich keine Pause, obwohl sich schon die Erschöpfung in ihr breit machte und ihr Atem schwer ging.

Black telepotierte sich auf ein nahe gelegenes Dach, nicht weit entfernt von Rose, da er diese so schneller ausmachen konnte. Vor dort aus sah er, dass sich die kleine rosa Wölfin suchend umblickte und sich dann entspannte, in dem Glauben, Black sei weg.
Endlich weg, dachte Rose erleichtert und atmete aus. Sie hatte furchtbare Angst gehabt, dass auch sie sterben würde, so wie ihre Eltern Max und Rosalina, dessen ganzer Stolz Rose gewesen war, zumindest, bis Black gekommen war. Als sie das Lied, das aus einem der nahen Fenster dran, hörte, musste sie zwangsläufig an bessere Zeiten und das Haus ihrer Eltern am See denken.

Hier bin ich gebor'n und laufe durch die Straßen,
Kenn' die Gesichter, jedes Haus und jeden Laden.
Ich muss mal weg, kenn jede Taube hier beim Namen.
Daumen raus, ich warte auf 'ne schicke Frau mit schnellem Wagen.
Die Sonne blendet, alles fliegt vorbei.
Und die Welt hinter mir wird langsam klein.
Doch die Welt vor mir ist für mich gemacht!
Ich weiß, sie wartet und ich hol sie ab!
Ich hab den Tag auf meiner Seite, ich hab Rückenwind!
Ein Frauenchor am Straßenrand, der für mich singt!
Ich lehne mich zurück und guck ins tiefe Blau,
schließ' die Augen und lauf einfach geradeaus.


Gedankenverloren setzte Rose sich auf eine grüne Parkbank und dachte über sich und ihr Leben nach. sie merkte erst den jungen Luchs nicht, der sich zu ihr setzte . „Was ist denn los? Du kuckst so traurig drein“, bemerkte dieser, was Rose aus ihren gedanken hochfahren ließ.
„Ach…“, begann sie und fing an, alles zu erzählen, was sich zugetragen hatte.
„Aha. Ich verstehe. Dieser Black hat also deine Eltern getötet und versucht nun auch dich um dich zu töten?“, fasste der Luchs zusammen.
Rose nickte leicht. „Weißt du was?“, fragte ihr Gegenüber vorsichtig. Rose lächelte diesen nun freudig an. „Wir werden zu einem alten Bekannten von mir gehen. Dieser kann dir vielleicht helfen“, schlug der Luchs vor
„Alles klar!“, rief Rose. Beide standen nun auf und der Luchs nahm Rose an der Hand und ging mit ihr aus dem Park raus auf einem Wald zu, während im Hintergrund weiter ein Lied spielte.

Und am Ende der Straße steht ein Haus am See.
Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg.
Ich hab 20 Kinder, meine Frau ist schön.
Alle komm'n vorbei, ich brauch nie rauszugehen.


Immer wieter ging es in den düsteren Wald hinein, bis sie schließlich an einer alten schäbigen Holzhütte stehenblieben, an dessen Tür der Luchs klopfte.
Keiner machte auf und auch die Tür war nicht abgeschlossen, was Rose irgendwie seltsam vorkam, auch wenn sie schwieg.
Der Luchs ging rein und Rose folgte. Der Luchs bat Rose, sich auf einen der roten, mit Samt überzogenen Sesseln Platz zu nehmen, was diese dann auch tat.
„Warte hier!“, befahl der Luchs und ging runter in dem Keller, während in Roses Kopf immer noch dieses Lied spielte.

Ich suche neues Land mit unbekannten Straßen,
Fremde Gesichter und keiner kennt mein'n Namen!
Alles gewinnen beim Spiel mit gezinkten Karten.
Alles verlieren, Gott hat einen harten linken Haken.
Ich grabe Schätze aus im Schnee und Sand,
Und Frauen rauben mir jeden Verstand!
Doch irgendwann werd ich vom Glück verfolgt
Und komm zurück mit beiden Taschen voll Gold.
Ich lad' die alten Vögel und Verwandten ein.
Und alle fang'n vor Freude an zu wein'n.
Wir grillen, die Mamas kochen und wir saufen Schnaps.
Und feiern eine Woche jede Nacht.


Dort angekommen lief der Luchs durch eine Hintertür, die zum Garten führte. Er kletterte geschickt über eine hohe Hecke und lief zur Stadt.
Denn was Rose nicht ahnen konnte war, dass der Luchs ein Gestaltwandler und niemand anderes als der berüchtigte Black selbst war, der gerne mit seinen Opfern spielte, bevor er sie umbrachte .
Und da er wieder etwas Blut von dem schwarzen Luchs brauchte, dessen Gestalt er angenommen hatte, musste er zu diesem zurück, der in eienr dunkeln Gasse gefesselt lag und seinen Peiniger panisch ansah, als er wiederkam.
"Keine Angst.", säuselte Black mit gekünstelter Liebenswürdigkeit. "Bald ist alles vorbei."
Nachdem Black Blut zu sich genommen hatte war der Luchs zwar tot, aber er hatte seinen Zwecken gut gedient, sodass der finstere Gesell ihn nun dort liegen ließ, wo er ihn vor kurzem hingebracht hatte und zurück zu Rose kehrte. Das Lied schien immer schneller zu spielen, auf ein nur ihm bekanntes Finale hinzusteuern.

Und der Mond scheint hell auf mein Haus am See.
Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg.
Ich hab 20 Kinder, meine Frau ist schön.
Alle komm'n vorbei, ich brauch nie rauszugehen.


Black kam zu Rose ins Wohnzimmer und nahm die Gestalt eines grauen Igel an.
„Ich habe diesen schwarzen Luchs Tod aufgefunden“, berichtete der graue Igel keuchend.
Rose sah ängstlich zu dem grauen Igel hin, dessen schwarze Augen ihr bekannt vorkamen, auch wenn sie nicht wusste, von wo.
„Bitte, du musst mir Wasser geben. Sonst verdurste ich.“, japste er und fiel entkräftete um. Rose, die dem entkräfteten schon helfen wollte, wich abrupt von diesem zurück. Sie wusste wieder, wo sie diese kalten augern schon einmal gesehen hatte: Als ihre Eltern gestorben waren, beim Mörder von Max und Rosa, der sie böse angestarrt hatte und dann, da er in ihr keine Bedrohung gesehen hatte, verschwunden war.
"DU!", rief Rose und stolperte weiter zurück. "Du bist Black, oder?"
Ihr gegenüber, der sich wieder erhoben hatte und nun hämisch lächelte, nickte. „Ja und ich war auch der Luchs. Aber nun zu dir, mein kleines Wölfchen. Ich habe dich genau da wo ich dich haben will." Das Lied, dessen ursprung nicht auszumachen war, verlieh der ganzen bedrohlichen Lage schon fast eine lustige, irreale Note.

Und am Ende der Straße steht ein Haus am See.
Orangenbaumblätter liegen auf dem Weg.
Ich hab 20 Kinder, meine Frau ist schön.
Alle komm'n vorbei, ich brauch nie rauszugehen.


Rose schrie abermals auf und rannte aus der Hütte raus.
„Bleib stehen verdammt noch mal!", knurrte Black, der ihr gefolgt war und beschleunigte sein Tempo. "Dann muss ich dir nicht länger hinter zu rennen!“
Rose, die schon an der Grenze ihrer Belastung war, sah das unglück nicht kommen, stolperte plötzlich über eine Wurzel und fiel der Länge nach auf den Boden.
Sie kniff die Augen zusammen. Nun war es endgültig vorbei und wie zum Hohn kündete das Lied immer noch von hoffnung, aber auch von Tod.

Hier bin ich gebor'n, hier werd ich begraben.
Hab taube Ohr'n, 'nen weißen Bart und sitz im Garten.
Meine 100 Enkel spielen Cricket auf'm Rasen.
Wenn ich so daran denke, kann ich's eigentlich kaum erwarten.


Black sah sich schon am Ziel seiner Träume angelangt als ihn etwas von hinten durchbohrte, was ihn zusammensacken ließ.
“Er ist nur bewusstlos. Er wird eh wider aufwachen”, hörte Rose, die sich mühsam aufrappelte, eine männliche Stimme sagen. Sie drehte sich zu ihrem Retter um. Es war ein grauer Igel.
“Danke”, flüsterte Rose.
“Gern geschen!”, hörte sie ihren Retter sagen.

Und dieser führte Rose an einen traumhaften Ort, von dem sie nie wieder weg gehen wollte: Ein Haus am See, wo Orangenbaumblätter auf den Weg lagen, so wie es der Song, den Rose die ganze zeit gehört hatte, angekündigt hatte. Hieer werde ich für alle Zeiten glücklich leben können, dachte Rose zufrieden.

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Kurzbeschreibung

Textauszug: „Ach…“, begann sie und fing an, alles zu erzählen, was sich zugetragen hatte.„Aha. Ich verstehe. Dieser Black hat also deine Eltern getötet und versucht nun auch dich um dich zu töten?“, fasste der Luchs zusammen.Rose nickte leicht. „Weißt du was?“, fragte ihr Gegenüber vorsichtig. Rose lächelte diesen nun freudig an. „Wir werden zu einem alten Bekannten von mir gehen. Dieser kann dir vielleicht helfen“, schlug der Luchs vor

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