Fanfictions > Bücher > Sturmlicht Chroniken > Fire and Honor

Fire and Honor

139
24.11.21 21:03
16 Ab 16 Jahren
In Arbeit

Autorennotiz

Geschrieben für die Founders Week auf Tumblr (foundersweek.tumblr.com) und Twitter (twitter.com/FoundersWeek), Tag 3: Crossover
Geschrieben für die TobiIzuWeek auf Tumblr (tobiizuweek.tumblr.com), Tag 6: Honor & Oath (ja, deswegen hab ich die Prompts reingenommen, lasst mich!)

4 Charaktere

Senju Hashirama

Auch als Gott der Shinobi bekannt. Er ist mit seinem Freund und Rivalen Uchiha Madara einer der Gründer Konohagakures und wurde auch erster Hokage mit seinem jüngeren Bruder Tobirama als sein Nachfolger. Hashirama besitzt das einmalige kekkei genkai des Mokuton, das Erd- und Wasser-Elemente verbindet und ihn in die Lage versetzt, die Kräfte der Biju zu unterdrücken.

Senju Tobirama

Der jüngere Bruder Hashiramas und zweiter Hokage. Er ist weithin gerühmt für seine Schnelligkeit, auf deren Basis er auch das Hiraishin entwickelte. Außerdem entwickelte er zahlreiche weitere Jutsu, unter anderem auch das Edo Tensei. Er ist mit seiner ruhigen und rationalen Natur ein Gegenstück zu seinem Bruder und bremst oft dessen Enthusiasmus aus, um ihn in realistischere Bahnen zu lenken.

Uchiha Madara

Zur Zeit der Bürgerkriege war er einer der mächtigsten Ninja und Anführer der Uchiha. Zusammen mit seinem Bruder Izuna erlangt er das Mangekyō Sharingan, doch selbst damit war er nicht in der Lage, seinen alten Kindheitsfreund Hashirama zu besiegen. Später schloss er mit diesem Frieden, um ihren alten Traum zu verwirklichen, verließ dann jedoch Konoha, um es einige Zeit später wieder anzugreifen.

Uchiha Izuna

Izuna ist der jüngere Bruder Madaras und mit ihm einer der stärksten Mitglieder des Uchiha Clan. Sie beide erweckten schon in jungen Jahren das Mangekyō Sharingan und konnten damit über ihren Clan herrschen. Izuna steht treu zu seinem Bruder und unterstützt ihn. Er wurde von seinem Rivalen Senju Tobirama tödlich verwundet und gab seine Augen noch auf dem Sterbebett Madara.

I will unite them. I will create a crossover so specific, only I will be Invested in it.
Stormfather rumbling in the distance: These words are accepted.

Ich hab gesehen, dass es auf ao3 (bis jetzt) keine Naruto/Stormlight crossover gab, und da ich schon vor einigen Monaten mit dem Knights Radiant Quiz herumgespielt hatte, musste ich das unbedingt ändern. Die Orden, die ich den Charakteren aufgedrückt habe, fußen auf den Ergebnissen, die ich für sie in dem Quiz erhielt: Hashirama ist ein Windrunner, Tobirama ein Elsecaller, ebenso Madara und Izuna ein Willshaper. Fire and Honor ist ein Lied von audiomachine und war seit jeher mein Stormlight Soundtrack. Ich habe die ersten beiden Bände vor Jahren das letzte Mal auf deutsch gelesen, Oathbringer und RoW sogar nur auf Englisch. Ich hab bei vielen Begriffen einfach vergessen, wie sie auf deutsch hießen, daher ist manes frei übersetzt, manches einfach so belassen.
Das Setting ist irgendeine abgelegene Ecke auf Roshar, die Story mehr oder weniger eine Nacherzählung der canon Naruto storyline mit dem Unterschied, dass die Charaktere alle Knights Radiant sind. Einige jedenfalls.

Den zweiten Teil gibt es im Januar für meine eigene TobiIzu Week.

Der folgende Text hat Spoiler für Rhythm of War!

CN: Vatermord, Gewalt

Die Winde trugen ihn rasch und weit. Er hatte vom Bondsmith vor seinem Aufbruch von Urithiru einen fürstlichen Betrag an Sphären erhalten, die ihm eine rasche Reise zurück in die Heimat ermöglichen würden. Dennoch musste er einige Male landen und die verbrauchten Sphären gegen neue eintauschen, er nahm sogar den schlechten Wechselkurs in Kauf; er wollte so schnell wie möglich zurück in die Heimat. Nur einmal musste er Schutz suchen vor dem Ewigsturm, ansonsten trugen ihn die Winde des Sturmvaters.

Eine Reise, die ihn auf dem Hinweg noch Wochen gekostet hatte, legte er nun in wenigen Tagen zurück. In einem Wirbel aus Sturmlicht landete Hashirama im Zentrum der Siedlung, die er sein Heim nannte. Die Leute ließen stehen und fallen, was auch immer sie gerade getan hatten, und eilten staunend herbei, um den jungen Strahlenden Ritter zu betrachten. Hashirama platzierte den Speer neben sich. Er wusste, dass ihm das Sturmlicht noch aus den Augen schien.

Die Menge teilte sich und Tobirama schob sich an den Menschen vorbei. Sogleich bereitete sich ein strahlendes Lächeln auf Hashiramas Gesicht aus, wortwörtlich, denn ihm floss das Sturmlicht von den Lippen, das noch immer durch seine Venen rann. Das Lächeln erstarb jedoch, als er Butsuma folgen sah.

»Bruder, du bist zurück!«, rief Tobirama aus und klang sonderbar erleichtert. »Ich dachte, du wärst ebenso gefangen wie die anderen.«

Hashirama sah ihn fragend an. »Ich freue mich ebenfalls, dich wiederzusehen. Es war eine lange Zeit, seit ich Knappe der Windrunner wurde. Aber was heißt das, gefangen wie die anderen?«

Butsuma musterte ihn von oben bis unten und ließ nicht erkennen, ob er sich darüber freute, seinen Sohn wiederzusehen. »Vor ein paar Tagen erst erreichte uns mittels Spannfeder die Nachricht, dass Urithiru gefallen sei, von innen heraus vom Feind eingenommen.«

Aramaris flog als silbernes Band um ihre Köpfe, sichtbar allein für Hashirama. Sie erzeugte einen winzigen Lufthauch, der in Butsumas Haare fuhr. Er achtete nicht weiter darauf.

»Was ist mit den Rittern, die dort geblieben sind? Die gewöhnlichen Leute?«, fragte Hashirama besorgt. Sturmgesegnet war doch noch dort!

Butsuma zuckte mit den Schultern. »Kein Wort, aber das kann uns auch egal sein. Wichtig ist, dass du wieder da bist und was du uns mitgebracht hast. Wir brauchen mehr Splitter.«

Hinter seinem Kopf äffte Aramaris ihn nach und zog eine Grimasse in Parodie auf Butsuma. Natürlich dachte er wieder nur daran. Seine Splitterrüstung war die einzige, die ihr Haus besaß, während die Uchiha, ihre Erzfeinde, ein volles Set besaßen, bestehend aus Rüstung und Klinge. Unschätzbare Kostbarkeiten, besonders für solch unbedeutende Häuser am Ende der Welt wie ihre, aber nur mit einem Splitterhammer bewaffnet war es schwer, gegen einen vollen Splitterträger bestehen zu können. Es war ihre große Hoffnung gewesen, als nach Tobirama auch Hashirama ein Nahel Band mit einem Ehrensprengsel eingegangen war. Deswegen war er nach Urithiru gegangen, um ein Knappe der Windrunner zu werden.

»Ich sehe nur einen gewöhnlichen Speer«, sagte Butsuma. »Welcher Eid?«

»Vater, lass uns das im Privaten besprechen«, warf Tobirama ein. »Hashirama ist gerade erst von einer langen Reise zurückgekehrt und das als vollwertiger Strahlender Ritter. Das allein ist Grund genug zur Freude. Alles andere kann warten.«

Butsuma warf ihm einen abschätzenden Blick zu. »Meinethalben.«

Mittlerweile war das Tosen des Sturmlichts in Hashirama weitestgehend abgeklungen, und er trug nur noch eine kleine Menge in sich. Wie schnell es doch zur Gewohnheit geworden war. Was vor einem Jahr noch wie ein Mythos einer längst vergangenen Zeit geklungen hatte, war auf einmal Wirklichkeit geworden. Nun bliesen die Stürme aus der falschen Richtung und die Bringer der Leere waren aus der Verdammnis nach Roshar gekommen, um die Menschen zu versklaven.

Die Ankunft des Ewigsturms hatte Hashiramas Heimat in Chaos gestürzt und dann waren auch noch all ihre Prasher verschwunden, von einem Tag auf den anderen. Dennoch hatte Tobirama Hashirama überzeugen können, nach Urithiru zu gehen, um von den Windrunnern dort zu lernen, seine neuen Kräfte zu meistern. Es sei von höchster Bedeutung, hatte er gesagt, und dafür konnten sie durchaus auf eine helfende Hand verzichten, wenn sie dafür einen weiteren Strahlenden Ritter erhielten. Für lange Zeit war Tobirama der einzige gewesen, ein Elsecaller, der sich die Kunst des Seelengießens größtenteils selbst hatte beibringen müssen. Tobirama hatte sich immer ausgeschwiegen, wie viele Eide er bereits geschworen hatte, aber seine Fähigkeiten, was das Seelengießen anging, hatte Hashirama schließlich davon überzeugt, seine Heimat halbwegs ruhigen Gewissens zurückzulassen. So lange sie Sturmlicht hatten, würde Tobirama für sie sorgen können.

Die beiden Brüder folgten Butsuma in ihr Haus, weg von den neugierigen Blicken der Dunkelaugen. Butsuma führte sie in das Feuerzimmer, wo wie immer ein Feuer im Kamin brannte, an dem sie sich wärmen konnten. Durch das Sturmlicht, das er eingeatmet hatte, spürte Hashirama die Kälte der hohen Luftschichten kaum, aber dennoch war es angenehm, seine Glieder an einem richtigen Feuer zu wärmen. Es war einfach etwas anderes als ein Wärmefabrial.

»Also, welcher Eid?«, fragte Butsuma erneut, als sie sich gesetzt hatten. Ein Diener brachte ihnen Saphirwein.

»Der zweite«, sagte Hashirama ebenso knapp.

Butsuma sah ihn missmutig an. »Heißt das, du hast deine Klinge? Hab gehört, dieser Brückenjunge hat eine neue Splitterklinge erworben, als er seine Eide schwor.«

»Windrunner erhalten ihre Splitterklinge, wenn sie ihren dritten Eid ablegen«, erwiderte Hashirama so sachlich, wie er nur konnte. Butsuma dachte wieder nur an das eine. Typisch.

»Und wann wird das sein?«

Dieses Mal zuckte Hashirama nur mit den Schultern. Er wusste ja nicht einmal, welcher Eid das werden würde. Aber Aramaris war sich sicher, dass er es schon zur gegebenen Zeit selbst herausfinden würde.

»Vater, als Windrunner hat Hashirama Zugriff auf die Wogen der Adhäsion und der Gravitation«, erklärte Tobirama. Als er Butsumas fragenden Blick bemerkte, fügte er an: »Er kann fliegen.«

»Technisch gesehen falle ich«, korrigierte Hashirama.

»Hast du das gelesen?«, fragte Butsuma in einem geringschätzigen Ton.

Tobirama hielt trotzig seinem Blick stand. »Ja.«

»Vorinismus untersagt Männern das Lesen«, knurrte Butsuma. »Du sollst dich auf dein Kampftraining konzentrieren und deine Zeit nicht mit solchem Unsinn verschwenden.«

Tobirama reckte das Kinn. »Elsecaller waren seit jeher vor allem Gelehrte. Moderne Auslegungen des Vornismus formen ein striktes Rollenkorsett, das von Anfang an überholt war und in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen erst recht nicht mehr zu halten ist. Es wird Zeit, dass wir als Gesellschaft aus alten Mustern ausbrechen.«

»Dunkelaugen sind Dunkelaugen und Hellaugen sind Hellaugen. Seit vielen Generationen hat sich daran nichts geändert und das war auch gut so. Und jetzt hält sich auf einmal einer meiner Söhne für klüger als der Rest von uns uns der andere lässt sich von Dunkelaugen herumkommandieren.«

»Du willst nur nicht sehen, dass sich die Welt vor deinen Augen verändert«, fuhr Hashirama seinen Vater an. »Der Ewigsturm ist gekommen und die Wahre Wüstwerdung hat begonnen. Wir als Menschheit müssen jetzt zusammenstehen, statt uns in kleinlichen Konflikten zu ergehen, sonst enden wir alle als Sklaven Odiums.«

»Was interessiert mich der Kampf all dieser Alethi Hochprinzen?«, knurrte Butsuma. »Dieser Kholin hat sich zum Usurpator von Urithiru aufgeschwungen, Alethkar gibt es nur noch dem Namen nach und die Königin lebt im Exil. Eine Frau als Regentin! So weit ist es jetzt schon mit der Welt gekommen.«

Hashirama spürte Ärger in sich aufkommen. Er ballte die Hände zu Fäusten und musste an sich halten, nicht erbost von seinem Stuhl aufzuspringen. »Was weißt du schon von der Welt? Du bist ein Hellauge von niederem Rang, kaum über den Dunkelaugen, die du herumkommandierst, der in irgendeiner Ecke der Welt seinen kleinlichen Konflikt austrägt ohne wirkliches Interesse, den Kampf jemals niederzulegen.«

»Treibe es nicht zu weit, Sohn«, knurrte Butsuma. »Nur weil du den feinen Herrschaften die Stiefel hattest putzen dürfen, heißt das nicht, dass du jetzt deinen Platz vergessen darfst. Geh mir aus den Augen. Ihr beide.«

Hashirama stand ruckartig auf. »Mit Vergnügen.«

Er stapfte davon. Tobirama folgte ihm eilig.

»Du hättest ihn nicht zu sehr reizen dürfen«, sagte er, als sie außer Hörweite waren. »Seine Launen sind schlimmer geworden. Du weißt, an wem er es immer auslässt.«

Das brachte Hashirama wieder zur Ruhe. Er seufzte. »Du hast Recht. Ich hätte mich nicht so gehen lassen dürfen. Es ist nur … Ich ging weg in der Hoffnung, dass sich dann etwas ändern würde. Und dann komme ich wieder und alles ist beim Alten.«

Tobirama geleitete ihn zu seinem Zimmer und öffnete ihm die Tür. Alles war noch so, wie Hashirama es zurückgelassen hatte, nur etwas aufgeräumter. Die Diener hatten seine Abwesenheit also genutzt, um sein Chaos ein wenig zu reduzieren. Hashirama setzte sich auf sein Bett und Tobirama zog sich einen Stuhl heran.

»Etwas hat sich doch geändert«, sagte er. »Kurz nachdem du weggegangen warst, um genau zu sein. Wir hatten einen riskanten Ausfall gewagt, der sich jedoch ausgezahlt hatte. Es war uns gelungen, Madara vom Rest der Uchiha zu isolieren.«

»Aber … das muss uns dutzende, wenn nicht gar hunderte Leben gekostet haben!«, rief Hashirama erschrocken aus. Man kämpfte nicht gegen einen vollen Splitterträger, wenn einem das eigene Leben lieb war. Man tat es einfach nicht. Nicht ohne eigene Splitter.

Tobirama nickte bedauernd. »Nun, in der Tat. Dafür konnte Vater jedoch Tajima töten. Die Splitter der Uchiha wären eine wertvollere Beute gewesen als das Leben ihres Anführers, aber Vater sieht es als angemessenen Preis an. Es hat unsere Feinde in der Tat destabilisiert. Hinzu kommt jedoch, dass nur kurz darauf Madara aufhörte, seine Splitter im Kampf zu tragen. Er hat sie an Hikaku weitergegeben.«

Hashirama runzelte die Stirn. »Warum sollte er das tun?«

»Weil diese Splitter Leichen sind.«

»Heißt das …?«

Tobirama zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Aber du hörst es doch auch. Die Schreie, wenn du Vaters Rüstung anfasst.«

Hashirama nickte. Es war ein widerliches Gefühl. Ihm bereitete es körperliches Unbehagen, eine Splitterklinge oder eine Splitterrüstung zu berühren, seit er Aramaris gebunden hatte.

»Was auch immer der Grund sein mag«, sagte er dann, »Vater hätte diese Entscheidung nicht treffen dürfen. Ich zweifle ihren Nutzen an.«

Tobirama seufzte. Er wirkte müde. »Er ließ sich durch nichts davon abbringen. Ich tat, was ich konnte, um so viele zu retten, wie nur möglich. Aber du weißt so gut wie jeder andere, wie Splitterklingen schneiden.«

»Das muss aufhören«, sagte Hashirama leise. »Irgendwie.«

»Nur wie? Auf beiden Seiten gibt es zu viele Tote, die niemand vergessen kann. Butsuma würde sich nie auf Friedensgespräche einlassen.«

»Es muss einen Weg geben. Wir müssen ihn nur finden«, sagte Hashirama mit mehr Selbstsicherheit, als er selbst empfand.

Tobirama sah ihn schweigend an.

 

Hashirama versuchte, so gut es ging, sich wieder in sein altes Leben einzufügen, aber vieles hatte sich für ihn verändert, seit der Ewigsturm seine Heimat verwüstet hatte und Aramaris zu ihm gekommen war. Er hatte gelernt, wie die Dunkelaugen lebten, und die Welt mit ihren Augen gesehen. Anfangs hatte er sich wie ein Eindringling gefühlt, der nicht dazu gehören sollte. Aber dann hatte er mit Brücke Vier Hornesser Suppe gegessen und das Eis war gebrochen. Der Lopen war wirklich ein angenehmer Zeitgenosse.

Hier jedoch war, als wäre all das nie geschehen. Hier war es, als wäre die Welt noch immer so wie vor zwei Jahren, als Parsher noch Parsher gewesen waren und die Stürme aus dem Ursprung kamen. Butsuma war noch immer besessen davon, seinen Konflikt mit seinen Erzfeinden beizulegen, indem er sie auslöschte. Hashiramas Flehen, doch endlich Friedensverhandlungen in Betracht zu ziehen, stieß bei Butsuma auf taube Ohren.

Tobirama hingegen kam oft des nachts zu seinem Bruder und dann redeten sie lange heimlich darüber.

»Bei all deinem Gerede von Frieden mit den Uchiha, wundert es mich ja durchaus, dass du kein Bondsmith bist«, sagte Tobirama bei einer dieser Gelegenheiten.

Hashirama schmunzelte amüsiert. »Was ist das? Ein Scherz, von dir? Aber was soll ich sagen, beim Sturmvater kam mir jemand zuvor und kannst du dir vorstellen, wie ich das Geschwister binde? Die Nachtmutter?«

Aramaris wehte in Gestalt einer kleinen Wolke durch das Zimmer, die ein menschliches Gesicht zeigte, das die Backen aufblies.

»Aber schau, dafür kann ich das.« Hashirama streckte die Hand aus und heftete mit ein klein wenig Sturmlicht Tobiramas Ärmel an dem Stuhl fest, auf dem er saß.

Tobirama gab einen empörten Laut von sich und versuchte, seinen Ärmel wieder zu lösen. Es gelang ihm natürlich nicht, so lange noch Sturmlicht vorhanden war. Hashirama lachte.

»Sei froh, dass ich dich nicht an die Decke geklebt hab. Das haben sie mit mir gemacht, als ich nach Urithiru gekommen war.«

Tobirama grummelte missmutig und wurde dann wieder ernst. »Aber etwas muss sich ändern. Dieser Konflikt muss aufhören, ansonsten reiben wir uns noch endgültig auf und dann haben wir keine Ressourcen mehr, wenn Odium uns holen kommt.«

Odium herrscht.

Die Menschheit musste vereint stehen, das war die Aufgabe des Bondsmith. Sturmgesegnet folgte dem Bondsmith und Hashirama folgte Sturmgesegnet. Er sah es als seinen kleinen Teil zum großen Ganzen an, diesen sinnlosen Konflikt beizulegen, damit sie sich endlich Seite an Seite dem Krieg in Makabak anschließen konnten. Jeder Mann zählte und erst recht jeder Ritter.

Er erinnerte sich einer Zeit, in der zwei kleine Jungen hatten Freunde sein können. Sie hatten nicht gewusst, welchen Häusern sie angehörten, und hatten doch instinktiv gespürt, dass sie dieses Geheimnis besser nicht lüfteten. Und dann war genau das passiert. An jenem Tag war etwas in Hashirama zerbrochen.

Aber waren sie das nicht alle? Kaputt und zerschlagen und die Rissen waren mit etwas neuem gefüllt worden. Etwas, das ihm die Winde Untertan gemacht hatte.

In den kommenden Wochen ließ sich Hashirama vom Schmied einige besonders lange Lanzen anfertigen, drei Schritt und länger. Für einen Fußsoldaten absolut unpraktisch, doch für den Luftkampf wie geschaffen. Es würde ihm einen ungemeinen Vorteil verschaffen. Noch immer konnte eine Splitterklinge mit Leichtigkeit den Schaft einer solchen Lanzen durchtrennen, aber er wäre immer noch außer Reichweite. Die einzige Gefahr, die jetzt noch bestand, war durch die Fused.

Butsuma verfolgte sein Treiben mit Unzufriedenheit im Blick. Er hatte wohl gehofft, einen vollständigen Windrunner zu erhalten, wenn Hashirama zurückkehren würde, einer, der ihm neue Splitter brachte. Hashiramas neue Kräfte reichten ihm anscheinend nicht. Dennoch ließ er ihn gewähren. Wohl nach dem Motto: besser das als nichts. Es hinterließ einen schalen Beigeschmack bei Hashirama.

Während seiner Zeit mit Brücke Vier hatte er auch das eine oder andere über Feldchirurgie gelernt. Nur ein paar Grundlagen, aber er hatte Gefallen daran gefunden, anderen zu helfen, ohne dabei zu Waffen greifen zu müssen. Wer weiß, vielleicht wäre er ja in einem anderen Leben ein Chirurg geworden?

Butsuma jedenfalls sah es nicht gern, dass sich Hashirama in seiner wenigen freien Zeit mit so etwas beschäftigte. Jedes Mal, wenn er Hashirama dabei erwischte, wie er Heilkräuter sammelte oder sich um Verwundete und Kranke kümmerte, hielt er ihm eine Standpauke. Hashirama ließ es schweigend über sich ergehen, doch sein Zorn wuchs.

Sollte ihr Leben nur aus Krieg bestehen? Butsumas Berufung war der Kampf und er wollte, dass seine Söhne ebenso wählten. Bis jetzt hatte Hashirama anders als sein Bruder keine Alternative für sich gesehen, aber Aramaris hatte alles verändert. Sie hatte ihm eine völlig neue Welt eröffnete. Eine, in der Männer lesen konnten und Frauen Splitterklingen führten. Jetzt war alles möglich.

War es das wirklich?

Unweigerlich musste er an Madara denken. An das, was sie einmal gehabt hatten und das ihnen genommen worden war. Madara war sein Freund gewesen, nein, er war es noch immer. Hashirama weigerte sich, Madara als etwas anderes als seinen Freund zu sehen.

Konnte es wirklich sein, dass Madara ebenfalls ein Strahlender Ritter war? Warum sonst hätte er seine Splitter weitergeben sollen? Sie waren ein ganzes Königreich wert! Hashirama hatte keine Ahnung, in welch fernen Krieg Madara sie erbeutet hatte, aber nach dem Recht der Alethi gehörten ihm die Splitter und er konnte damit machen, was er wollte. Immer war er es gewesen, der den Truppen der Uchiha voran in den Kampf gestürmt war, in voller Rüstung und das mannsgroße Breitschwert in weiten Schwüngen führend. Wenn Butsuma ihn nicht schnell genug hatte aufhalten können, hatte er so innerhalb von Augenblicken dutzende Leben nehmen können und nichts weiter als Leichen mit ausgebrannten Augen zurückgelassen.

Und doch wünschte sich Hashirama, sie könnten wieder Freunde sein.

Eigentlich wünschte er sich sogar kaum etwas mehr als das. Die Sehnsucht nach etwas, dass er vielleicht nie würde haben dürfen, war so stark, dass sie ihm in der Brust schmerzte. Nicht einmal Tobirama erzählte er etwas davon, nur Aramaris wusste, was ihn umtrieb. Sie kicherte, als sie ihn lauschte, und tat dann so, als würde sie jemanden küssen. Hashirama tat beleidigt.

Aber was wäre, wenn er es nicht schaffen würde, eine Brücke über die Kluft zu spannen, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte? Was, wenn er sich zwischen Madara und seinem Bruder würde entscheiden müssen?

Sein Herz schmerzte allein bei dem Gedanken daran.

Er sollte schon alsbald herausfinden, was aus Madara geworden war.

Wie eh und je plante Butsuma bereits die nächsten Schlachten. Manchmal kamen die Uchiha ihm voraus, manchmal war er schneller, doch früher oder später würde es immer zum bewaffneten Konflikt zwischen beiden Seiten kommen. Wieder einmal hieß es, die Rüstungen anzulegen und die Waffen umzugürten, und sie zogen aus ins Feld.

Vor kurzem erst war der Ewigsturm wieder über sie hinweg gezogen und mit ihm ein Geschwader Fused. Doch sie hatten die Menschen ignoriert und waren weiter gen Osten gezogen. Hashirama war froh darum; er hätte nicht gewusst, ob er sich allein einem ganzen Geschwader hätte stellen können.

Es spielte keine Rolle mehr, welchen Ort sie als Schauplatz ihres Kampfes gegen die Uchiha wählten. Sie waren beliebig austauschbar geworden, ganz gleich wie sehr Butsuma auch darauf bestand, diese Orte aufgrund ihres taktischen Vorteils auszuwählen.

»Sohn, du kennst den Plan?«, fragte Butsuma ein letztes Mal. Er trug bereits seine Splitterrüstung, den Splitterhammer in der Hand. In der Ferne zogen gerade die Uchiha auf.

Hashirama nickte. »Du bekämpfst Hikaku vom Boden aus und ich versuche, seine Rüstung aus der Luft heraus zu schwächen, vielleicht sogar zu durchbohren.«

Er trug genug Sturmlicht für mehrere Stunden bei sich und die Hilfstruppen hielten mehrere zusätzliche Lanzen für ihn bereit. Er rechnete fest damit, dass es Hikaku gelingen würde, einige davon zu zerstören. Aber er zählte darauf, dass er dennoch einige gute Treffer würde landen können, besonders, wenn er mit seinem Vater zusammenarbeitete. Vielleicht würden sie an diesem Tag ein volles Set erbeuten können.

Aber hatte er nicht geschworen, jene zu schützen, die sich nicht selbst schützen konnten? Wie konnte er schützen und gleichzeitig Krieg führen?

Tobirama hatte Recht: Das hier musste aufhören. Nur hatte Hashirama keine Idee, wie sie das bewerkstelligen sollten, wenn ihr Vater die Flammen des Konfliktes immer wieder entfachte.

»Tobirama, du hast das Kommando«, ordnete Butsuma an.

Tobirama nickte und klappte dann das Visier seines Helmes herunter. Er stieg auf sein Pferd, das Diener bereitgehalten hatten.

Hashirama atmete das Sturmlicht ein. Seine Haut begann zu glühen und dank eines teilweisen Peitschens schwebte er einige Handbreit über dem Boden.

Sie waren nicht reich genug, um sich ein Ryshadium zu leisten, und jedem normalen Pferd würde unter dem Gewicht einer Splitterrüstung der Rücken durchbrechen. Also kämpfte Butsuma zu Fuß. Tobirama indes ritt die Frontlinie ab, um seine Befehle zu erteilen. Dann griffen sie an.

Ein Kampf wie jeder andere auch, sagte sich Hashirama. Er wusste, wie Windrunner kämpften, sie hatten es in Urithiru und Außeneinsätzen in Alethkar dutzende Male geübt, und er wusste auch, wie die die Truppen der Senju agierten. Nichts hieran war ihm neu. Und doch hatte er so ein Gefühl, dass an diesem Tag etwas Großes geschehen würde. Er wusste nur nicht, ob das etwas gutes sein würde.

Er peitschte sich einige dutzend Schritt über die Ebene, die bald schon ein Schlachtfeld sein würde. Von hier aus hatte er einen guten Überblick. Einige verirrte Pfeile versuchten, ihn aus dem Himmel zu holen, aber er konnte ihnen leicht ausweichen. Wie er es vermutet hatte, stürmte Butsuma zielstrebig auf Hikaku zu und schwang den gigantischen Hammer. Er war viel zu groß, um von einem gewöhnlichen Mann angehoben zu werden, nur ein Splitterträger würde ihn im Kampf nutzen können. Butsuma wusste sehr wohl damit umzugehen.

Rohe Gewalt war noch nie Hashiramas bevorzugte Methode gewesen. Er mochte es nicht, mitten hinein in den Kampf zu stürzen und wild um sich zu schlagen, wie es Butsuma tat. Dieser versuchte, mit brutalen Schlägen auf Hikaku einzuhämmern und dieser wiederum wich gar nicht erst aus, sondern schwang seine Splitterklinge. Butsuma musste aufpassen, dass sie ihm nicht den Hammer in Stücke schnitt, und wehrte Hikakus Schläge so gut es ging mit seiner eigenen Rüstung ab.

Dies war Hashiramas Einsatz. Er veränderte die Richtung seines Peitschens und fiel nun in Richtung des Schlachtfeldes unter sich, die Lanze vor sich ausgestreckt. Hikaku bemerkte ihn in letzter Sekunde und schwang seine Klinge nach ihm. Hashirama wich ihm mit einem horizontalen Peitschen aus und stieß gleichzeitig mit der Lanze nach seinem Gegner. Natürlich prallte die Klinge an der Splitterrüstung ab.

Er musste auf die Augenschlitze zielen. Das waren die einzigen Punkte, an denen eine Splitterrüstung durchlässig war. Das oder Butsuma gelang es vorher, Teile der Rüstung zu brechen, indem er immer und immer wieder darauf einschlug, bis ihnen das Sturmlicht ausging.

Sie tanzten umeinander herum. Hashirama und Butsuma mochten zwar zu zweit sein, aber Hikaku war ein voller Splitterträger und er hatte offensichtlich gelernt, mit seinen Splittern umzugehen. Wie er es vermutet hatte, büßte Hashirama mehrere Lanzen ein, und auch Butsuma musste in Kauf nehmen, dass Hikaku immer wieder Stücke von seinem Hammer abhackte, wenn er seine Waffe nicht rechtzeitig aus der Reichweite der Klinge brachte. Jedes Mal, wenn Hashirama eine Lanze einbüßte, flog er zurück zu den Hilfstruppen und organisierte sich einen frischen.

So kam es, dass er sah, wie Tobirama sein Pferd im vollen Galopp mitten hinein in Hikaku ritt.

Hashirama erstarrte mitten in der Luft und konnte nicht glauben, was er da sah. Er hatte sich so sehr auf seinen Kampf gegen den feindlichen Splitterträger konzentriert, dass er kaum mitverfolgt hatte, wie die restliche Schlacht verlief. Es gab keinen erkenntlichen Grund, warum Tobirama das hätte tun sollen.

Er ließ das Tier förmlich auflaufen. Mit einem schrillen Schreien wurde das Pferd auf Hikakus Klinge aufgespießt und seine Augen brannten aus. Getragen von seinem eigenen Schwung fiel es voran, und die Wucht war groß genug, um Hikaku mitzureißen. Er wurde unter dem toten Tier begraben.

In einem gewagten Manöver schaffte es Tobirama, vom Rücken des Pferdes abzuspringen, genau auf Butsuma zu. Noch in der Luft streckte er die Hand zur Seite aus, als würde er eine Splitterklinge rufen. Beinahe augenblicklich materialisierte sich eine hell schimmernde Klinge in seinen Händen. Keine zehn Herzschläge später. Sofort.

Er hatte seine Splitterklinge bereits erworben.

Sein Sprenksel hatte die Form eines dünnen Messers angenommen, ein hauchdünnes Blatt, das wie geschaffen war, um es durch kleine Spalten zu stoßen. Er rammte es durch Butsumas Helm.

Butsuma fiel um wie ein gefällter Baum. Tobirama hockte über ihm wie ein Axthund über seiner Beute. Die Welt erstarrte.

Dann prallte der tosende Lärm der Schlacht auf Hashirama ein. Mit einem Male schien alles rasend schnell zu gehen. Hikaku schnitt das tote Pferd in blutige Stücke. Er nutzte die Ablenkung seiner Gegner, um wieder auf die Beine zu kommen. Er hob die Klinge drohend über Tobirama.

Hashirama stieß einen Schrei aus, Sturmlicht floss ihm von den Lippen. Mit aller Kraft peitschte er sich voran. Hikaku hatte anscheinend nicht mit solch einem kühnen Vorstoß gerechnet, denn er wandte lediglich Hashirama sein Helmvisier zu und schien nicht einmal daran zu denken, mit seiner Klinge nach ihm zu schlagen.

Sie prallten aufeinander. Hashirama schlang Hikaku die Beine um den Hals und riss ihn gleichzeitig mit seinem eigenen Schwung zu Boden. Er nutzte ein Einfaches Peitschen, um seinen Gegner an den Boden zu binden, und holte gleichzeitig mit seiner Lanze zum Stoß aus.

Das wäre es. Wenn er das tat, würde er gleich zwei Splitter für die Senju gewinnen. Dann besäße Tobirama eine Rüstung und er ein volles Set.

Tobirama besäße die Rüstung ihres Vaters. Des Vaters, den er mitten in der Schlacht ermordet hatte.

Hashirama erstarrte. Schwer atmend sah er auf seinen Gegner herab. Das Sturmlicht verließ ihn mit jedem Atemstoß in kleinen Wolken. Er scherte sich nicht darum.

Sie hätten gewonnen. Die Uchiha hätten nichts mehr und die Senju alles. Die beiden Brüder würden die Splitter an ihre Untergebenen weitergeben, denn sie selbst waren Strahlende Ritter. Tobirama hatte an diesen Tag gezeigt, dass er genug Ideale geschworen hatte, um mindestens seine Klinge zu erwerben. Vielleicht sogar seine Rüstung. Die Frage, warum er das geheimgehalten hatte, verschob Hashirama auf später.

Jetzt wäre es ein leichtes für sie, die Uchiha von der Landkarte zu fegen.

Aber Hashirama hatte geschworen zu schützen.

Er stand auf und ließ von Hikaku ab. Hikaku schien anscheinend so verblüfft davon, dass er einfach liegen blieb und zu ihm hinauf starrte. Bei seinem Sturz hatte er seine Klinge fallen lassen, welche sich daraufhin aufgelöst hatte. Er rief sie nicht erneut herbei.

Ein Schrei zerriss die Szenerie. Hashirama blickte auf und sah Madara auf sie zustürmen, das Schwert hoch erhoben. Ein normales, kein Splitter.

Hashirama hatte geschworen, jene zu schützen, die sich nicht selbst schützen konnten. Er wollte Frieden, mehr als alles andere, doch vor allem wollte er das schützen, was ihm am Herzen lag.

Er stellte sich Madara in den Weg, und so sah er auch das Sturmlicht in Madaras Augen. Dann stimmte es also.

Statt jedoch mit seiner Lanze nach Madara zu stoßen, tauchte er unter dem Schwertstreich hinweg, presste ihm die Hand auf die Brust und peitschte er ihn von sich fort. Madara wurde nach hinten geschleudert, was nun für ihn unten war. Er fiel mitten hinein in die Reihen seiner Soldaten und riss einige von ihnen von den Füßen, bevor sie in einem Wirrwarr aus Gliedmaßen liegen blieben. Das Sturmlicht schützte ihn vor Verletzungen.

Mit Butsumas Tod oblag es nun Hashirama, Haus Senju zu führen. Als neuer Anführer war es seine Pflicht, seine Leute mit all seiner Kraft zu schützen, komme was da wolle. Selbst wenn es das größte Opfer erfordern sollte.

»Ich schütze, was am wichtigsten ist, selbst vor jenen, die ich liebe.«

Er atmete Sturmlicht ein und entflammten in gleißendem Licht. Ein Sturm tobte durch seine Venen und beinahe mühelos löste er sich vom Boden. Als er die Hand seitlich ausstreckte, materialisierte sich Aramaris als weißlich schimmernder Speer.

Mit großen Augen sah Madara zu ihm auf. Er schien zu wissen, was das bedeutete. Kein Knappe mehr, ein vollständiger Windrunner. Hashirama erwiderte den Blick mit Tränen in den Augen. Aber er hatte seine Entscheidung getroffen, er wusste, was sein drittes Ideal war. Er war bereit, dieses Opfer zu erbringen, um seine Leute zu schützen.

 

An diesem Tag starb niemand mehr. Madara hatte den Rückzug befohlen und war geflohen. Seine Truppen zogen sich zurück. Den Senju blieb nun nur noch, die Leichen vom Schlachtfeld zu bergen.

Man hatte Butsuma im Zelt der Brüder aufgebahrt und ihm sogar noch seine Rüstung gelassen. Hashirama und Tobirama standen Seite an Seite und betrachteten den Körper ihres Vaters. Keiner von ihnen vergoss auch nur eine Träne.

»Du hast ihn getötet«, sprach Hashirama das Offensichtliche aus. Seine Stimme war tonlos.

»Ja, weil ich wusste, dass deine Eide es dir verbieten würden«, sagte Tobirama kühl.

»Gab es keinen anderen Weg?«

»Ich sehe keinen.«

»Du hast einen Mord begangen.«

»Und er war ein Kriegsverbrecher.«

Sie verfielen in Stille.

Hashirama streckte die Hand nach dem Helm aus und berührte ihn dann doch nicht. Er ließ die Hand wieder sinken.

»Das ist jetzt deine.«

»Ich gebe sie Tōka.«

Hashirama nahm es einfach so hin.

»Seit wann hast du deine Klinge?«

»Seit einer Weile.«

»Warum hast du nichts gesagt?«

»Weil ich das hier schon seit einer Weile geplant hatte.«

Hashirama löste den Blick von ihrem toten Vater und sah zu Tobirama. »Bruder, du bereitest mir Sorgen.«

Tobirama erwiderte den Blick fest. »Du willst Frieden, genauso wie ich. Er stand dem im Weg. Also musste er beseitigt werden.«

Hashirama glaubte, seinen Bruder nicht mehr wiederzuerkennen.

Etwas von der Härte verschwand aus Tobiramas Blick. »Bruder, hör. Du warst lange weg, und viel ist hier seitdem geschehen. Es tut mir leid, dass ich dich nicht in meinen Plan eingeweiht hatte, aber Irideszenz und ich haben uns im Vorfeld lange darüber beraten und er ist wie ich der Meinung, dass es keinen anderen Weg gibt, der uns zum Frieden führt. Butsuma hätte sich gegen jeden Versuch gesträubt, mit den Uchiha Frieden zu schließen. Viele unserer Leute sind des Kämpfens müde. Nach jenem Tag, an dem es ihm gelungen war, Tajima zu töten, waren viele kritische Stimmen aufgekommen, und nicht wenige sprachen harsche Worte. Weißt du, was er mit den Rädelsführern gemacht hatte? Er hatte sie im nächsten Großsturm aufgehangen, und uns allen verboten, jemals wieder darüber zu reden. Ja, Tajimas Tod hatte die Uchiha für eine Weile aus dem Gleichgewicht gebracht, aber langfristig hatte uns das keinen Vorteil verschafft. Aber mit Butumas Tod können wir jetzt endlich wirklich auf einen Frieden hinarbeiten.«

»Aber wie?«

»Das werden die nächsten Tage und Wochen zeigen.«

Hashirama antwortete nicht sogleich. Er atmete schwer, während er erneut die Leiche ihres Vaters betrachtete. Ruckartig wandte er sich ab.

»Ich brauche einen Moment für mich.«

Tobirama ließ ihn kommentarlos ziehen.

Mord. Sein Bruder hatte einen Mord begangen. Leben vor Tod, sie alle hatten diese Worte gesprochen. Und trotzdem hatte Tobirama den Mord an Butsuma als einzigen Ausweg gesehen, das Leben eines Mannes gegen das vieler. War es das wert gewesen? Aber hieß es nicht, dass das Leben eines jeden Menschen preislos war?

Tobirama hatte einen Mord begangen. Vielleicht war es im Chaos des Kampfes untergegangen, aber sobald man Butsuma den Helm abnehmen und seine ausgebrannten Augen sehen würde, wäre klar, was geschehen war.

War es das wirklich? Hashirama hatte ja selbst bis vor kurzem nicht gewusst, dass sein Bruder bereits seine Klinge erworben hatte. Vielleicht hatte er es vor allen anderen ebenfalls geheim gehalten. Bei Hashirama jedoch hatte jeder gesehen, was geschehen war. Vielleicht konnte er die Schuld auf sich ziehen.

Ihm schwirrte der Kopf. Das war alles so viel auf einmal. Butsumas Tod. Tobiramas Klinge. Sein eigener Eid.

Madara.

Hashirama floh. Er musste weg von hier, weg aus dem Lager und weg von all den Leuten, die ihn mit ihren erwartungsvollen Blicken folgten. Dabei war es vollkommen egal, wohin. Nur weg. Allein sein.

Mittlerweile war es Nacht geworden. Im Lager war noch immer Betrieb und zahlreiche Lichter brannten. Hashirama rannte hinaus in die Dunkelheit. Das Sturmlicht in ihm gab ihm Ausdauer und ließ ihn lange rennen, viel länger, als er sonst in der Lage wäre. Dennoch atmete er schwer, als er irgendwann in der Ferne das Licht eines einzelnen Lagerfeuers sah.

Er verlangsamte seinen Lauf und runzelte die Stirn. Wer saß allein bei Nacht hier draußen in der Wildnis? Langsam näherte er sich.

Am dem Feuer saß ein einzelner Mann. Er war hochgewachsen und schlank und in einen eleganten, schwarzen Mantel gekleidet. An der Seite trug er eine dünne Klinge. Er schien Hashirama nicht bemerkt zu haben, und wenn doch, dann ließ er es sich nicht anmerken, denn er stocherte weiter unbeirrt im Feuer herum.

»Ja, natürlich ist er ein Idiot«, sagte er zu jemanden, den Hashirama nicht sehen konnte. Der Mann legte den Kopf schief, wie als würde er lauschen. »Eine Geschichte? Ja, natürlich eine Geschichte. Nein, du verrätst das Ende nicht. Unterstehe dich, Design.«

Hashirama trat an das Feuer. Nun sah der Mann doch auf.

»Oh, Ihr seid derjenige, den sie den Schelm des Königs nennen!«

Schelm hob mahnend einen Finger. »Königin bitte. Das ist eine wichtige Unterscheidung. Für manche jedenfalls. Menschen denken gern in Schubladen und quetschen dann mit Gewalt alles hinein, was nicht hinein passen will.«

Dem konnte Hashirama nur zustimmen.

»Du scheinst offensichtlich zu wissen, wer ich bin«, fuhr Schelm fort. »Aber ist es nicht eine Frage der Höflichkeit, sich erst einmal vorzustellen, wenn man sich schon selbst zum Essen einläd. Oder lebt ihr hier so weit ab von der Zivilisation, dass ihr noch nie etwas davon gehört habt?«

»Äh …« Hashirama starrte Schelm verwirrt an.

»Ich will mal nicht so sein. Setz dich.« Schelm gestikulierte in Richtung eines weiteren Felsens, der am Feuer lag.

Noch immer irritiert von der Attitüde des Mannes kam Hashirama der Aufforderung nach und setzte sich. Schelm reichte ihm einen Spieß, an dessen Spitze ein Stück Fleisch steckte.

»Hühnchen«, sagte Schelm.

Hashirama machte große Augen. »Aus Shinovar? Diese seltsamen kleinen Tierchen mit … wie hieß das? Federn! Und nur mit einem kleinen Stück Panzer im Gesicht.«

Sie galten als Delikatesse, weil sie so selten waren. Hashirama konnte an einer Hand abzählen, wie oft er in seinem Leben schon Hühnchen gegessen hatte. Und Schelm briet das einfach so mitten in der Wildnis über einem einfachen Lagerfeuer!

»Ja, das ist Hühnchen«, sagte Schelm betont langsam. »Wobei für euch Leute hier alles mit Federn und einem Schnabel ein Hühnchen ist und ihr könnt nicht einmal einen Adler von einem Papageien unterscheiden.«

Hashirama wurde einfach nicht schlau aus diesem Mann. »Was macht Ihr hier draußen?«

»Hühnchen essen, wie‘s aussieht. Außerdem das Hühnchen mit dir teilen. Und vielleicht noch ein bisschen mehr als nur das.«

Hashirama knabberte an dem Fleisch. Es war mager und nur kaum gewürzt. Er war es nicht gewohnt, nur schwach gewürzte Speisen zu essen.

»Es schmeckt erstaunlich gut mit einer süßen Soße«, warf Schelm aus dem Nichts heraus ein.

»So, wie Frauen das essen würden?«

»Wie ich bereits sagte: Schubladen, und du wirkst mir wie jemand, der nicht gern in eine Schublade gequetscht wird, Hashirama.«

Hashirama runzelte die Stirn. Er war sich sicher, Schelm seinen Namen noch nicht genannt zu haben. »Woran machst du das fest?«

»Ich weiß eben so manche Dinge. Kommt davon, wenn man viel herumreist und mit Menschen zu tun hat. Man könnte sagen, ich bin ein Experte darin, die Geschichten zu kennen, die mein Gegenüber jetzt braucht.«

»Aha. Und du denkst, ich brauche jetzt so eine Geschichte?«

Das war alles ganz seltsam. Vielleicht sollte er einfach wieder gehen. Hashirama blieb.

Schelm zog eine Flöte aus seinem Mantel und begann, eine flotte Melodie zu spielen. Das Feuer warf tanzende Schatten. Funken stoben in den Nachthimmel auf.

»Lass mich dir eine Geschichte erzählen. Eine Geschichte von zwei Jungen.«

»Sie hat ein trauriges Ende.«

»Sei ruhig, Design. Ich hab dir gesagt, du sollst das Ende nicht verraten.«

Hashirama schrak zusammen, als er auf einmal eine weitere Stimme hörte. Doch dann sah er, wie sich eines der Muster auf Schelms Mantel bewegte. War das ein Cryptic? War Schelm etwa ein Lightweaver?

»Diese zwei Jungen also stammten aus verfeindeten Familien«, fuhr Schelm fort. »Ihre Familien führten seit vielen Generationen Krieg miteinander, so lange schon, dass niemand mehr den Ursprung dieses Konfliktes kannte.«

»Das kommt mir bekannt vor«, sagte Hashirama trocken. »Ich kenne das Ende. Darin ist einer der Jungen ein Windrunner und schwört, sich gegen seinen besten Freund zu stellen, wenn er seinen Bruder anrührt.«

Schelm seufzte theatralisch. »Und ich dachte, Design hier wäre das wahre Monster, die jede Geschichte ruiniert. Nein, diese Geschichte handelt nicht von dir, jedenfalls nicht vordergründig. Am Ende wirst du entscheiden müssen. Hör gut zu.«

Erst jetzt fiel Hashirama auf, dass die Musik einfach weitergespielt hatte, selbst als Schelm nicht mehr die Flöte gespielt hatte. Er war wohl wirklich ein Lightweaver.

»Diese Jungen trafen sich heimlich, über Wochen und Monate hinweg, denn sie hatten einen gemeinsamen Traum: Frieden zu schaffen zwischen ihren Familien und den Krieg zu beenden, der ihre kleinen Brüder getötet hatte. Aber sie waren nur kleine Jungen, die kaum etwas ausrichten konnten. Also mussten sie stärker werden und sie trainierten gemeinsam.«

Fasziniert beobachtete Hashirama, wie die Flammen eine Szenerie zu bilden schienen. Ein Fluss, gesäumt von fremdartigen Bäumen, die ihre Blätter nie zurückzogen. War das Shinovar? Zwei Jungen saßen am Ufer und ließen Steine über das Wasser hüpfen oder rangen miteinander.

»Die beiden Jungen konnten unterschiedlicher nicht sein. Der eine hatte ein sonniges Gemüt und lachte immerzu, der andere war ein Zyniker. Aber dennoch hielten sie zueinander, zusammengehalten von ihrem gemeinsamen Ziel, stärker zu werden, um endlich von ihren Leuten gehört zu werden. Doch man fand heraus, was sie taten.«

Die Szenerie änderte sich. Nun standen beide Jungen einander gegenüber, hinter ihnen zwei Erwachsene, die vielleicht ihre Väter waren, sowie zwei kleinere Jungen. Geschwister? Sie alle hatten Waffen in den Händen.

»Sie hatten einander sehr ins Herz geschlossen. Sie hatten einen gemeinsamen Traum gehegt und einander besser verstanden als jeder andere zuvor. Aber noch mehr liebten sie ihre kleinen Brüder und würden alles tun, um sie vor jeder Gefahr zu schützen. Auch vor jenen, die sie Freund nannten.

Also trennten sich ihre Wege gewaltsam und von nun an waren sie Feinde auf dem Schlachtfeld. Über Jahre hinweg bekämpften sie einander. Mal gewann die eine Seite, mal die andere. Sie gewannen und verloren Schlachten, aber der Krieg konnte nicht entschieden werden. Irgendwann einmal wurden die beiden Jungen, die nun junge Männer waren, Anführer ihrer Familien und noch immer setzte sich der Krieg fort. Doch einer verlernte das Träumen nicht, er hielt daran fest, dass Frieden möglich war.«

Hashirama sah in den Flammen, wie die Jungen erwachsen wurden. Die Kämpfe zwischen ihnen wurden immer erbitterter und rings um sie starben ihre Gefolgsleute. Der Krieg verlangte seinen Preis. Doch nicht nur die beiden jungen Männer bekämpften einander, auch ihre kleinen Brüder trachteten einander nach dem Leben. Bis eines Tages einer über den anderen obsiegte.

»Der Tod des Jüngeren veränderte alles. Nun gab es für den Älteren nichts mehr, dass es sich zu schützen lohnte. Man hatte ihm das genommen, das ihm das wichtigste in seinem Leben war, und nun war ihm nur noch seine Rache geblieben.«

Ein gewaltiger Kampf entbrannte, und das erste Mal versuchten die einstigen Freunde, einander ernstlich zu töten. Doch am Ende obsiegte der Träumer und der, den er einst Freund genannt hatte, lag am Boden.

»Doch wie konnten sie von hier aus nur wieder anknüpften an das, was einst zwischen ihnen bestanden hatte? Sie waren nicht mehr gleich, sie konnten einander nicht mehr bis ins Innerste schauen. Also verlangte er vom Träumer, entweder sich selbst oder seinen Bruder zu töten, erst dann würden sie Frieden schließen können. Der Träumer entschied sich, sein eigenes Leben zu nehmen.

Dazu kam es nie, denn sein Freund hielt ihn auf. Er hatte gesehen, wie weit der andere bereit war zu gehen, um das zu schützen, was ihm am wichtigsten war, und das genügte ihm. Somit waren sie endlich in der Lage ihren Frieden zu schließen und ihre Familien zusammenzuführen. Sie konnten gar das Dorf errichten, von dem sie als Kinder immer heimlich geträumt hatten, ein Ort, in dem alle zusammenkommen und friedlich miteinander existieren konnten.«

Die Flammen formten kleine Häuser, die rasch immer mehr wurden. Diese Menschen wussten jedoch anscheinend nicht, wie man Häuser baute, denn keine der Seiten war eindeutig den Stürmen zu- oder abgewandt. Sie würden vom nächstbesten Großsturm davon geweht werden. Doch dazu kam es nie und das Dorf florierte. Es schien wie ein Paradies.

»Mit zunehmender Einwohnerzahl erwuchs auch das Bedürfnis nach einem Anführer für das Dorf. Jemand musste sie alle führen, und die Einwohner entschieden sich für den Träumer. Er war charismatisch und warm, doch sein Freund hingegen war kalt und abweisend. Zudem hatte der Tod seines jüngeren Bruders eine tiefe Wunde bei ihm geschlagen. Er hielt sie verborgen und zeigte niemandem sein wahres Gesicht. Dass sich die Bewohner des Dorfes nun jedoch gegen ihn entschieden, war der finale Stoß.

Dunkelheit wuchs in seinem Herzen und Hass. In all den Jahren des Krieges hatte er eine Vorliebe für den Kampf entwickelt und so sehr er sich einst Frieden gewünscht hatte, war da jetzt doch nichts mehr, das diesem Frieden einen Wert für ihn gab. Also verließ er das Dorf.«

Und als er wiederkam, tat er dies mit entfesselten Urgewalten. Wieder bekämpften die beiden einstigen Freunde einander bis aufs Blut, der eine, um zu schützen, und der andere, um zu zerstören. Die Flammen loderten hell auf mit jedem Schwertstreich, den sie führten.

»Am Ende war es erneut der Träumer, der noch stand. In diesem Moment traf er eine Entscheidung: Jenen zu töten, den er einst einen Freund genannt hatte, denn er war nun eine Gefahr für ihren gemeinsamen Traum. Es waren nicht mehr nur einzelne Leben, die er nun schützen musste, sondern ein ganzes Dorf. Also brachte er das größtmögliche Opfer und erschlug seinen Freund.«

Schelm verstummte. Die Flammen erstarben und waren nur noch ein schwaches Glimmen.

Hashirama blinzelte verwirrt und wartete darauf, dass Schelm seine Geschichte fortsetzte. Doch nichts dergleichen geschah.

»Was? Das ist das Ende?«, fragte er empört. Er hatte auf irgendetwas aufbauendes gehofft.

»Ich sag doch, das Ende ist traurig«, warf Design ein.

»Ja, das ist das Ende«, sagte Schelm unnötigerweise.

»Warum hast du mir das dann erzählt?«

»Was du daraus machst, ist deine Sache. Ich habe die Geschichte nur erzählt, es ist nicht auch meine Aufgabe, dir zu diktieren, was du davon halten sollst.«

Hashirama runzelte die Stirn. Ihm gefiel dieses Ende nicht. Es war traurig und erinnerte ihn viel zu sehr an sich und Madara. Er wollte nicht, dass es jemals so weit kommen musste. Er wollte nicht gegen Madara kämpften und ihn töten müssen zum Wohle eines höheren Gutes. Er würde es tun, sollte es nötig werden, so schwer es ihm auch fiel. Aber er würde es nicht leichten Herzens tun.

Es musste einen anderen Weg geben.

Madara hatte ebenfalls einen kleinen Bruder, Izuna, für den er alles tun würde, so wie Hashirama alles in seiner Macht stehende tun würde, um Tobirama zu schützen. Izuna durfte nichts geschehen, das war der Schlüssel.

Er blickte auf.

Schelm lächelte. »Ich sehe, du weißt jetzt, was zu tun ist.«

Hashirama nickte.

Feedback

Logge Dich ein oder registriere Dich um Storys kommentieren zu können!

Autor

Elenyafinwes Profilbild Elenyafinwe
M

Bewertung

Noch keine Bewertungen

Statistik

Sätze: 560
Wörter: 7.620
Zeichen: 44.769

Kurzbeschreibung

Hashirama kehrt als Windrunner von Urithiru zurück, doch in seiner Heimat ist noch immer alles beim Alten. Noch immer führt Butsuma seinen Krieg gegen die Uchiha, ganz ungeachtet des Ewigsturms, der Roshar verwüstet. Sowohl Hashirama als auch Tobirama wissen: So kann es nicht weitergehen. Sie müssen etwas unternehmen, ansonsten ist nicht nur Haus Senju in Gefahr.

Crossover

Diese Fanfiction wird neben Sturmlicht Chroniken auch im Fandom Naruto gelistet.
Sie wurde außerdem mit Alternativuniversum, Happy End, Charaktertod und Drama (Genre) getaggt.

Ähnliche Fanfictions

Shash
Von Elenyafinwe
M

176 1 3,5 1 6
Sturmlichtdrabbles
Von Elenyafinwe
M

153 3 1 4 1 6
Einhundert
Von Elenyafinwe
M

175 4,5 1 12