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24 Wintermomente aus Mittelerde - Adventskalender

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30.11.24 18:21
12 Ab 12 Jahren
Fertiggestellt

Im Hause Bards war es ein gemütlicher Wintermorgen. Bard saß mit seiner Tochter Sigrid und seinem Sohn Bain am Frühstückstisch. Sie genossen das Beisammen sein, die Stille und den warmen Tee.
Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und mit Schneeflocken umgeben kam Tilda, Bards jüngste Tochter, herein.
Sie strahlte über das ganze Gesicht. Schnell schloss Tilda die Tür und entledigte sich ihrem nassen Mantel. Sie setzte sich zu den anderen an den Tisch und frühstückte mit, immer noch strahlend.
„Sag schon, warum strahlst du wie die Sonne,“ fragte ihr Bruder, dem das ganze Theater auf die Nerven ging. „Ich habe großartige Neuigkeiten,“ erzählte Tilda, „Der See ist zugefroren!“ „Das ist er doch schon seit Wochen,“ sagte Sigrid. „Ja, aber nicht so,“ erklärte Tilda. „Wie den dann?“ fragte Bain, der langsam neugierig wurde. „Man kann darauf laufen wie auf den Stegen und die Leute sprechen von Schlittschuhlaufen,“ erläuterte die Jüngste.
„Was ist denn das?“ fragten Bain und Sigrid, wie aus einem Mund. Bard rührte sich, der bisher nur schweigend, seiner Kinder Gespräch gelauscht hatte. Seit seine Kinder geboren wurden, hatte es noch keinen so langen Winter gegeben. Sie kannten Schlittschuhlaufen noch nicht.
„Kommt, Kinder,“ forderte Bard sie auf. Er führte sie in den kleinen Raum der als Vorratskammer und Abstellraum benutzt wurde. Dort zog er eine Holzkiste unter einem Regal hervor. In der Kiste lagen Lederschuhe aber statt einer Sohle hatten sie Metallkuffen. „Und damit kann man laufen?“ fragte Tilda. „Ja, natürlich kommt mit raus,“ antwortete ihr Vater.
Schell hatten sich alle in warme Kleidung gehüllt und dann ging die Familie schon über die Stege in Richtung Stadtrand. Dadurch das der See zugefroren war, war auch kein Schiffsverkehr möglich.
In der Stadt war eine Friedvolle Ruhe eingekehrt. An dem Steg, der zum Festland führte, blieben sie stehen. Bard setzte sich hin und tauschte seine Stifel gegen die Schlittschuhe. Er stellte sich aufs Eis. Kurz wartete er und begann dann in gleitenden Bewegungen zulaufen.
Seine Kinder staunten nicht schlecht. „Das will ich auch können,“ flüsterte Tilda ehrfürchtig. Bard kehrte zum Steg zurück und half seinen Kindern in die Schlittschuhe. Danach fing der Spaß erst richtig an. Bard zeigte die Bewegungen und die Kinder versuchten es nachzumachen. Selbst Sigrid die erst sehr sicher auf dem Eis war machte bald Bekanntschaft mit ihm. Die Vier mussten viel lachten.
Bard erinnerte sich an seine Frau wie sie ihm das Eislaufen beibrachte und wie ähnlich es ihm erging. Am Ende konnten es alle relativ.
In dieser Nacht schliefen sie alle glücklich ein mit einem seligen Lächeln.

Die Wellenschlugen an den Bug und Schneeflocken wirbelten um einen alten Hobbit. Dieser Hobbit war ein besonderer und weit über die Grenzen des Auenlandes, seiner ehemaligen Heimat, bekannt. Dieser war kein anderer als Samweis Gamdschie, der bis zum Schicksalsberg in Mordor gewandert war. Dieses Abendteuer hatte er nicht allein unternommen. Sein Freund, Arbeitsgeber und Gefährte Frodo Beutlin war da bei gewesen und genau diesen wollte er besuchen.
Er hatte schon lange gelebt, Zeiten des Friedens und Zeiten des Krieges durchlebt, viele Male war er der Bürgermeister des Auenlandes gewesen. Eine schöne Frau hatte er gehabt, die ihm viele Kinder geschenkt hatte.
Ja, seine Frau Rosie, die vor zwei Monaten verstorben war. Da hatte er sich dann entschlossen nach Valinor zu segeln. Hatte seiner Tochter das Rote Buch gegeben. Bei seiner Ankunft im Mithlond, den grauen Anfurten hatte ihn eine Überraschung ereilt. Im Hafen lag ein Segelschiff bereit. Die grauen Anfurten waren fast komplett verlassen nur noch wenige Elben lebten hier und die Natur hatte sich schon einige Teile der einstmals prächtigen Hafenstadt zurückgeholt.
Das Segelschiff im Hafen war von Elben und sollte einige von diesen über das Meer bringen. Die Eldar hatten ihn freudig aufgenommen.
Ein Elb stellte sich neben Sam und riss ihn aus seinen Gedanken. Sam schaute zu den Elben empor. Die grau-blauen Augen, die vor Alter, Macht und Weisheit nur zu strahlen schien schauten auf den ergrauten Hobbit hinab. Nach kurzem Blickkontakt wandte sich der Elb dem Meer zu. „Der Kapitän sagt wir werden heute Abend Tol Eressa erreichen,“ erläuterte die melodische Stimme des Elb.
Der Wind spielte mit den weiß-grauen Gewändern und den silbernen Haaren des Fürsten.
Denn dieser Elbenfürst war niemand anderes als Celeborn, der ehemalige Herr von Lothlórien, Gemahle von Galadriel, der Tochter Fingrafins, und Vater von Celebrían.
Er würde nun endlich seiner Frau in den Westen folgen. Der Abend brach an und das Schiff erreichte Avallóne, den Hafen Tol Eressa.
Dort am Steg warteten mehrere Gestalten in weißen Gewändern. Drei blonde Elbinnen, fünf blonde Elben, ein brünetter Elb und auch die zwei kleinen Gestalten von Hobbits.
Dies waren Frodo und Bilbo Beutlin.
Das Schiff legte an und als die Passagiere ausstiegen wurde Celeborn gleich von seiner Frau und Tochter empfangen.
Die Familie Fingrafins hielt sich zurück genauso wie Elrond.
Als Sam vorbeiging lächelte ihm der Halbelb zu.
Die Herren Beutlin waren wohlauf was Sam ungemein erfreute.
Er trat auf Frodo zu und umarmte ihn. Als Sie sich lösten, schauten sie sich fest in die Augen. „Ich bin so froh dich wiederzusehen, Herr Frodo.“ „Ich auch, mein lieber guter Sam.“

Was hatte sich Sam nur dabei gedacht als er eingewilligt hatte auf seine 13 Kinder aufzupassen während Rosie mit ihren Freundinnen einen Kaffeeklatsch hielt. Das war auch noch nicht das Schlimmste, denn dann kamen Pippin und Merry und hatten Die glorreiche Idee Weihnachtsgebäck zu backen. Die Kinder waren sofort Feuer und Flamme. Aber noch schlimmer war das Sam zugestimmt hatte. Sam wurde in seinem Tun gestört, dem Eieraufschlagen, als er hinter sich etwas zerbrechen hörte. Er schnellte herum und sah einen Haufen Schnee Hobbits in einer weiß bestäubten Küche. Die Schüssel mit dem Mehl war heruntergefallen. Die jüngeren Hobbit Kinder fingen an Mehlengel zumachen, sich mit Mehl abzuwerfen und Mehl aufzuhäufen. Merry und Pippin waren in der Bewegung erstarrt, Pippin hatte mit seinem Ellenbogen die Mehlschüssel vom Tisch gefegt, während er rumblödelte. „Meriadoc Brandybock und Peregrin Tuk. Ich hätte es wissen müssen,“ stellte Sam fest, „Das räumt ihr jetzt alles wieder auf!“ Er sammelte seine Kinder ein und scheuchte sie zu den Badezimmern, wovon es in Beutelsend zum Glück mehrere gab. Ein Vorteil hatte das Ganze, Rosie musste sich übermorgen nicht mit dem Badetag abmühen.  Als Sam mit den frisch gewaschenen Kindern wieder in die Küche kam. War alles sauber und ein Mürbeteig wurde von Merry angerührt. „Als kleine wieder gut Machung,“ sagte Pippin zu Sam.
Der wirklich beeindruckt war vom können der beiden Hobbits. „Was wollen wir den alles für Plätzchen backen,“ fragte Pippin an die Kinder gewandt. „Schokoplätzchen,“ rief der kleine Frodo. „Spekulatius,“ sagte die schöne Elanor und die fröhliche Eirien rief: „Lembasplätzchen."
Das war die schwierigste von allen Aufgaben. Wie sollte man Lembas backen, geschweige denn Lembasplätzchen?
Die drei erwachsenen Hobbitse einigten sich darauf erst das andere zu backen und nachzudenken.
Sam hatte die Idee und so backten sie Kekse und Plätzchen aus einfachem Teig, kurz im Ofen.
Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Außen leicht bräunlich und innen hell, selbst das Kreuz hatten sie ein geritzt.
Die Kinder liebten es. Süß, knusprig, Zimtig, cremig und köstlich wurde es beschrieben. Das Rezept wurde festgehalten.
Die Lembasplätzchen wurden zur weihnachts Tradition.
Rosie staunte nicht schlecht als sie ihren Mann mit seinen Freunden und frisch gewaschenen Kindern auf den Sofas verteilt im Wohnzimmer liegend. Alle friedlich schlafend mit einem seligen Lächeln und den Bäuchen voller Weihnachtsgebäck.

Es war doch lachhaft das ein Zwerg mehr als zwei essen kann, dachte sich Kili vermutlich als er es in der Taverne herumschrie. Bofur hatte es ernst genommen. Alles fing damit an das Bofur behauptete niemand könne mehr Essen als Bombur. Bevor Fili etwas tun konnte war Kili schon aufgesprungen und hatte laut kundgetan, dass er und sein Bruder mehr Essen könnten.
Das war dann der Punkt, wo der Streit begann. Am Ende sollte ein Wettessen veranstaltet werden. Aber damit es nicht zu leicht ist sollten die Teilnehmer durch den ganzen Berg laufen von Station zu Station. Auf Kili und Filis Seite sollte so viel wie auf Bomburs Seite an Essen vorhanden sein. Dazu wurde ordentlich Bier getrunken.
Kili und Fili aßen und tranken schnell.
Die Strecke führte eine halbe Meile durch den Berg. Wahrscheinlich hat niemand von euch erwarte das der Erebor so groß ist, aber was soll man sagen er war noch grösser. Die Rennstrecke führte auch nicht durch Arbeitshallen, Königshallen, Schatzkammern, Wohnräumen oder Minen, sondern nur über Wege, die nicht sonderlich viel genutzt wurden.
Wenn man das alles zusammennimmt, kommt man auf mehrere ganzen Meilen. Damit meine ich jetzt jeden kleinen Weg und Stollen. Nun denkt ihr bestimmt, dass der Berg aber groß ist. Ja, der Berg ist groß, sogar sehr. Er ist so etwas wie eine Hauptstadt nur halt in einem Berg.
Ich verstehe euch, wenn ihr euch das nicht vorstellen könnt, konnte ich am Anfang auch nicht, langsam geht es. Sozusagen eine Gewöhnungssache.
Aber zurück zur Geschichte.
Kili und Fili hatten schon die Hälfte der halben Meile geschafft also, eine Viertel Meile. Von Bombur war keine Spur zu sehen. Langsam ging ihnen die Puste aus. Das Essen lag ihnen schwer im Magen. Da sahen sie die nächste Station, nur noch wenige Meter. Doch den Zwergen ging die Puste aus. Die Brüder lehnten Sich schwer an die Steinwand. Da lief auch schon Bombur an ihnen vorbei. Ihm war nichts von der Strecke anzumerken und von den Großen Essensmassen auch nicht.
Da sahen Kili und Fili ihre Niederlage ein. Doch nahmen sie es mit Humor. Bei der Siegerehrung, bei der auch ihr Onkel Thorin teilnahm. Scherzten sie schon wieder. Nun wussten sie das auch ein Zwerg mehr als zwei essen konnte vor allen wenn der Bombur hieß.

Geschäftiges Treiben war in den Gassen von Gondor verbreitet. Der Duft von Gebäck, Maronen, Tee, Kerzenwachs und Tannennadeln lag in der Luft. Es war Jul und der jährliche Weihnachtsmarkt wurde veranstaltet. Auf dem Markplatz waren Zelte und Stände aufgebaut. Von Rüstung und Waffen bis zu Süßigkeiten und Spielzeug wurde alles verkauft.
In dem großen rot-goldenen Zelt, das von Wachen umstellt war, hielt sich die Königsfamilie auf. Der König nippte an seinem Kelch. Dieser war mit einer neuen Weinkreation gefüllt, warmer Wein mit weihnachtlichen Gewürzen. Er wurde Glühwein genannt. Die Königin Arwen saß neben ihrem Gatten. Sie war zum dritten Mal schwanger. Ihr Sohn Eldarion spielte mit seiner Schwester Elenwen mit Holzfiguren.
Doch den Kindern wurde es bald darauf langweilig. Eldarion stupste seine kleine Schwester an: „Komm, lass uns Verstecken spielen wie im Palast.“ Die blauen Augen seiner Schwester fingen an zu leuchten. Sie nickte und die Geschwister schlichen sich aus dem Zelt. Sie gelangten unbemerkt hinaus und liefen etwas weg, aus der Sichtweite der Wachen.
Eldarion führte Elenwen zu einer Wand. „Du zählst,“ sagte er. Die Blonde schob die Lippe vor, zu einem Schmollmund. Seine Schwester hatte wunderschöne goldblonde Haare, damit stach sie aus der Familie raus.
Ihre Mutter hatte schwarze und ihr Vater braune Haare. Ihre Urgroßmutter aus dem elbischen Volk hatte auch goldblondes Haar. Sie wurde aber nach einer Vorfahrin benannt. Der Vanya Elenwen und man musste zugeben das Elenwen Aragorniel wie eine kleine Vanyaprinzessin aussah.
„Na gut,“ sagte sie schließlich und hatte sich schon zum Zählen umgedreht, „1…2…3...“
Eldarion sah sich suchend um. Hinter ein paar Weinfässern versteckte er sich schließlich. Elenwen schaute sich um, als sie fertig gezählt hatte. Sie ließ ihren Blick schweifen und entdeckte braunes Haar und einen roten Umhang hinter Weinfässern. Schnell hatte sie ihren Bruder gefunden.
Der nun zählen musste, doch als er fertig war und sich umsah entdeckte er seine Schwester nicht, auch nicht als er sie suchte. Eldarion suchte in vielen Gassen, in allen möglichen Verstecken und doch fand er sie nicht.
Erschöpft und entmutigt ließ er sich an einer Hauswand auf den Boden sinken und fing an bitterlich zu weinen.
Nach einer Weile fiel einem Mann den kleinen weinenden Prinzen auf und fragte was los sei.
Unter Tränen erklärte der Prinz das er seine kleine Schwester verloren hatte. Der Mann sagte er hatte die Prinzessin gesehen und führte den Prinzen auf eine Terrasse.
Am Geländer stand seine Schwester im Wind wehte ihr blaues Kleid und das Goldene Haar. Mit einem Lächeln betrachtete sie die tanzenden Schneeflocken.

Legolas zog den Umhang fester und sein blondes Haar wehte im kalten Winterwind. Es war jetzt fast ein Jahr her seit dem Tod von König Eressa. Er spürte immer noch den Schmerz des Verlustes und die Trauer um seinen treuen Freund.
Er hatte hier alles was er brauchte. Legolas führte ein kleines Elbenreich in Ithilien. Es war weithin als einer der schönsten Landstriche Mittelerdes bekannt. Er blickte vom Balkon aus über die Landschaft. Das große Haus des Anführers lag erhöht an einem Berghang und man konnte weithin blicken.
Unter ihm lag die Siedlung der Elben. Legolas selbst musste zugeben das sein Reich sehr prächtig war.
Die Felder und Wälder waren mit Schneebedeckt und immer noch fielen Flocken. Der Qualm stieg aus den Schornsteinen und er konnte von hier noch den Duft von frischem Gebäck riechen.
Lothlórien sowie Bruchtal waren mittlerweile nur noch zerfallene Reiche, seit ihre Hersche in den Westen gezogen sind. Auch das Reich seines Vaters hatte an Macht verloren.
Immer mehr Elben schwanden und zogen in den Westen.
Auch wenn der Herr von Mithlond in den Westen gesegelt war, gab es immer noch Möglichkeiten in den Westen zuziehen.
Die Herrin Galadriel hatte recht gehabt die Zeit der Elben war vorüber.
Ein Elb trat neben den Prinzen und holte ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. „Ihr werdet also gehen, Herr,“ fragte der braunhaarige Elb. „Ja, Dornlas, ich werde in den Westen segeln.“ Dornlas nickte und seine blattgrünen Augen schienen traurig zu leuchten. „Euer Gast hat noch Euch gefragt, Herr,“ sagte Dornlas schließlich niedergeschlagen.
„Ich werde zu ihn gehen. Es ist alles besprochen, du wirst die Führung übernehmen, mellon nín,“ sagte Legolas, er berührte Dornlas‘ Unterarm und schaute ihm tief in die Augen. Eine elbische Geste des Abschiedes. Dann wandte er sich ab und ging zu seinem Gast und Freund, dem Zwerg Gimli.
„Ich werde dein Angebot annehmen, Legolas und mit dir in den Westen segeln,“ teilte Gimli ihm mit. „Es freut mich einen alten Gefährten an meiner Seite zu haben. Auf ein letztes Abenteuer,“ sagte Legolas und führte Gimli zu einer Halle, in der ein graues Schiff lag. Es wurde von Legolas gebaut, als er die Nachricht vom Tod von Aragorn erhielt.
Es würde ihn von der Sehnsucht erlösen, die ihn seit dem Moment bedrückte, wo er das Meer sah, und ihm von alle dem Schmerz, Trauer und Leid erlösen.
 

In Gedenken an meinen Großvater, meinem persönlichem König.

Den Zwillingssöhnen von Elrond war langweilig. Elladan und Elrohir hatten schon alles Mögliche ausprobiert. Zum Beispiel Plätzchen zu backen, sie konnten ja nichts dafür, wenn die Köche sie rausschmeißen oder dass die Plätzchen aussahen, wie Steinkohle.
Dann hatten sie noch zu Lindirs Musik Weihnachtslieder gesungen, aber so schief, dass dem Musiker fast das Herz stehen geblieben wäre.
Auch hatten sie Erestors Bücher nach Farben sortiert, der Bibliothekar war fast aus der Haut gefahren als er das gesehen hatte und ein paar Kleider ihrer Schwester hatten sie weihnachtlich verziert, wäre Verwandten morden nicht verboten die Zwillinge wären nicht mehr so lebendig.
Auch in den Hallen der Heilung ihres Vaters hatten sie mit ein paar durchnässten Kätzchen Unruhe verbreitet. Aber die Kätzchen hatten auch schrecklich gefroren.
Mit Glorfindel hatten sie auch schon trainiert.
Es klopfte an der Tür von dem Gemach der Zwillinge. „Herein,“ rief Elrohir. Ein Diener betrat den Wohnraum, der auch gleichzeitig das Verbindungszimmer der beiden Ruheräume der Brüder war.
Die Söhne Elronds saßen in der Sitzecke am warmen Kamin. „Euer Vater möchte euch sprechen, meine Herren,“ sagte der Diener. „Wir kommen gleich,“ sagte Elladan, während der Diener sich mit einer Verbeugung verabschiedete.
Schnell zogen sich die Brüder ordentliche Gewänder an und machten sich auf den Weg zum Arbeitszimmer ihres Vaters.
Der Herr von Bruchtal war in seinen Aufzeichnungen vertieft als seine Söhne ins Zimmer kamen. Elrond legte seine Unterlagen weg und bot ihnen Plätze vor ihm an. „Ich glaube wir wissen alle drei, warum ihr hier seid,“ fragte Elrond. „Ja, adar,“ war die Antwort. „Und warum habt ihr die Kleider eurer Schwester verunstaltet, den Heilungsflügel durcheinandergebracht und Erestors Bücherordnung zerstört von dem anderem ganz zu schweigen,“ fragte Elrond weiter.
„Uns war langweilig,“ erklärte Elladan. „Und den Kätzchen war kalt,“ erläuterte Elrohir. Elrond schien verzweifelt. „Ihr seid erwachsen und keine Elblinge mehr,“ seufzte ihr Vater, „Was können wir gegen diese Langeweile tun?“
„Wie wäre es mit einer Schneeballschlacht?“ fragte Elladan, was ihm verstörte und erstaunte Blicke einbrachte.
Darauf wurde eine wilde Schneeballschlacht ausgetragen. An der Arwen, Erestor, Glorfindel, Elrond und die Zwillinge teilnahmen.
Später wurde sich erzählt es hätte nur stattgefunden, weil Elrond überfordert war, mit seinen Söhnen.

Damals hatte Glorfindel wie jeden Tag trainiert. Als Anführer des Hauses der Goldenen Blume musste er immer in Best Form sein und auch wenn es schien, als ob keine Gefahr droht.
Ecthelion sah seinem Freund zu wie der Goldblonde das mit Gold überzogene Schwert gekonnt schwang. Der mit goldenen Blumen bestickte Umhang wehte hinter ihm her als er wieder eine Übungspuppe in Zweiteilte.
Der Herr der Quellen fand, dass es Zeit für Glorfindel war, seine große Liebe zu finden. Ecthelion kannte eine Elbin die heimlich für Glorfindel schwärmte. Er ging auf seinem Freund zu, der so in Eifer war, dass er den von hinten kommenden Ecthelion angriff. Der parierte und ein kleiner Kampf entbrannte zwischen den Freunden. Glorfindel in Gold und Ecthelion in Silber.
Am Ende entwaffnete Glorfindel seinen Gegner. Er gab dem Herrn der Quellen die Hand und hob dessen Schwert auf. „Ein guter Kampf, mellon nín,“ sagte Ecthelion, „Komm doch heute Abend zum Essen, meine Frau kocht.“
Glorfindel nahm die Einladung dankend an. Ecthelion verließ den Hof seines Freundes mit einem Lächeln. Er würde noch einen besonderen Gast einladen.

Glorfindel hatte eines seiner besten Gewänder an als er sich zum Haus der Quellen aufmachte. Dort angekommen wurde er gleich von der Familie seines Freundes empfangen. Er setzte sich zu den anderen Fürsten, die versammelt waren. Gleich kam auch Ecthelions Sohn Telumendil und setzte sich auf seinem Schoß. Der kleine Elbling war sehr anhänglich und Glorfindels ständige Besuche gewohnt.
 Es wurde schon zu Tisch gebeten als noch ein Gast erschien.
 Eine Elbin mit rotblondem Haar in einem strahlend weißen Kleid. Ecthelion begrüßt die Elbin und zeigte ihr ihren Platz neben Glorfindel, der fasziniert war von ihrer Schönheit.
 Während dem Essen begannen die Gespräche. „Im Lávarwende Lindisseiël, mein Herr,“ stellte sich Lávarwen vor. „Im Glorfindel, der Herr vom Haus der goldenen Blume,“ sagte Glorfindel. Ecthelion betrachtet lächelnd das Schauspiel.

Nun nach all diesen Jahren war Glorfindel dankbar für die Hilfe seines Freundes. Das es Ecthelions Idee war, die beiden zu verkuppeln, sagte dieser Glorfindel erst an Glorfindels Hochzeit mit Lávarwen. Trotzdem war er sehr dankbar.
Glücklich strich er über die goldenen Locken seiner Tochter. Seine Tochter Lissuin, schaute ihn aus müden smaragdgrünen Augen an, die Augen ihrer Mutter. Sanft wiegte Glorfindel Lissuin und sang ein altes Schlaflied auf Quenya. Bis ihr die Augen zufielen.
Glorfindel schaute auf seine friedlich schlafende Tochter und schwor sich Lissuin vor allem Bösen zu schützen.

Eówyn stampfte wütend auf. Es war einfach so unfair. Nur Männer durften an dem Julrennen teilnehmen und zusätzlich fand ihr Onkel, dass sie viel zu jung war. Dabei hatte er doch selbst gesagt, dass sie eine außerordentliche Reiterin war. Aber ihr Bruder und ihr Vetter durften teilnehmen.
 Vor allem Eówyn war nicht mit der Antwort: Später, wenn du älter bist, vertröstet worden, sondern mit: Das ist nichts für Frauen. Pah, denen würde sie es schon zeigen.
 Frauen sind zu viel mehr fähig als alle glauben. Die Krieger sorgten für den Schutz aber die Frauen kümmerten sich um die Kranken und verletzten. Sie sorgten für die Kinder und den Haushalt, niemand zollte ihnen dafür Respekt.
Ein Mann durfte aus der Reihe treten, eine Frau nicht.  Das würde sie ändern. Nicht jetzt aber definitiv später. Jetzt würde sie dafür sorgen am Rennen teilzunehmen.
Auf dem Hof traf sie Eómer und Theodred. „Ich brauche eure Hilfe,“ sagte Eówyn. Sie weihte die beiden in den Plan ein. Es dauerte bis die beiden überzeugt waren, letztendlich war es Theodred der noch mit sich hagerte, das Urteil seines Vaters zu brechen. Aber auch er empfand es als unfair.
So halfen sie ihrer Verwandten mit den Kleidern. Ohne langes Kleid und offenem ziervollen verflochten Haar sah sie gar nicht mehr so mädchenhaft aus. Tunika, Hose und Stiefel waren schon mal praktisch aber fast noch besser war die Lederkappe, unter der sie gut ihr Haar verstecken konnte. Wie ein junger Knabe sah sie aus.
Ihre Verbündeten zeigten ihr wie sie sich benehmen und verhalten sollte. So gingen sie zur Anmeldung und die beiden übernahmen das Sprechen. Sie wurde zwar verwundert angesehen, aber niemand sagte etwas. Da das Rennen bald anfing war alles in Hektik. Mit ihrem Pferd konnte sie schon an die Stadtlinie gehen.
Alles in allem war es ein gelungenes Rennen. Am Anfang war sie ganz vorne, bis sie den Anschluss verlor aber am Ende schaffte sie es als erste über die Ziellinie. An den Blick ihres Onkels würde sie sich ewig erinnern, zu erstaunt hatte er gekuckt als der Sieger seine Nichte war.
 

Manwë war erbost als er zu seinem Rückzugsort auf dem Taniquetil stapfte. Warum war sein Bruder auch so stur und uneinsichtig. Das war kaum auszuhalten. Wütend trat er gegen einen Stein, der hundert Fuß weit flog und einen Baum fällte, das würde Ärger von Yavanna geben. Was den Herrscher von Arda ignorierte, so wütend war er.
Das Gespräch mit seinem Bruder war gut verlaufen, dachte sich Manwë als er durch den Meter hohen Schnee stapfte. Bis sein Bruder komplett auf stur geschaltet hatte. Was hatte sein Bruder nur getan, um so vom bösem durchdrungen zu sein.
Dieses Dunkle und Böse das Manwë nicht verstand und auch nicht verstehen wollte. Melkor war stur, eigensinnig und neigte zur Rebellion, aber dass war kein Grund dafür durch und durch böse zu sein. Klar gegen Eru Iluvátar rebellierte man nicht und ihnen, den Valar war es untersagt eigne Geschöpfe zu erschaffen, wie die Kinder von Eru. Aber sein Bruder war nicht böse. Manwë glaubte an den nicht mehr vorhandene Funken des Guten in Melkor, seinem Bruder.
Ach Varda seine Gattin und Königin der Welt wusste das. Sie stand still an dem Felsbrocken, während ihr Gatte sich setzte und in die Weiten der Welt starrte.
Der Taniquetil war der höchste Berg der Welt und reichte weit über die Wolken. Hier oben lag immer Schnee. Heute war der Himmel genauso trüb wie die Gedanken das Vala der sie als Herrschaftsgebiet hatte.
Varda, die Sternenkönigin und Valië des Lichts legte Manwë, dem Vala der Luft und Liebling von Eru, dem Schöpfer von Allem, die Hand auf die Schulter. Manwë schaute auf seine Frau mit ihren langen schwarzen Haaren und versank in ihren silbernen Sternenlicht Augen.
Bei ihrem Anblick legte sich ruhe auf sein wütendes Gemüt.
„Du weißt, warum er nicht einsieht, dass seine Handlung falsch ist,“ sagte Varda, die einst von Beiden Valar umworben wurde. „Nein, ich verstehe es nicht,“ klagte Manwë, „Ich kann seinen Gedanken nicht folgen. Nicht verstehen das er verdorben ist. Ich kann es nicht akzeptieren.“
„Das ist die Liebe, die uns nicht begreifen lässt. Die uns an das Gute in geliebten Personen glauben lässt, selbst wenn jede Hoffnung und jedes Licht verloren ist. Du liebst deinen Bruder. Aber diese Geschwisterliebe wird nicht erwidert.“
„Ich kann ihm die Gnade nicht verweigern,“ sagte Manwë.
„Somit ist das Schicksal besiegelt,“ sagte Varda mit düsterer Vorahnung.

Liebes Tagebuch,                                                                                                    Hrívë 32, 560 E. Z. (J. S.)
Heute war Jul und wir haben im kleinen Kreis gefeiert. Onkel Maglor hat auf seiner Harfe die schönsten Jul Lieder gespielt und wir haben gesungen. Elros und ich haben auch gespielt, aber es war nicht so schön. Onkel Maedhros hat gesagt das er der beste Barde in Valinor gewesen war. Sowohl Onkel Maglor sowie Maedhros sind traurig über den Verlust ihrer Brüder. Als sie meinen Zwillingsbruder und mich aufnahmen, haben sie ihre kleinen Brüder, die auch Zwillinge waren, verloren. Wie genau wollten sie uns nicht sagen. Es war ein ruhiges Jul. Ich habe ein Schwert und Bücher bekommen. Elros das gleiche. Der hatte sich auch eine Erkältung eingefangen, sowas was eigentlich nur Menschen haben. Aber er musste auch auf einen Baum klettern beim Verstecken spielen und herunterfallen. In den gefrorenen Fluss! Zum Glück war Maedhros da und hat ihn gerettet. Danach war Elros sehr kalt und hatte blaue Lippen. In der Bibliothek habe ich Bücher über die Heilkunst gefunden. Damit konnte ich ihm helfen und es geht ihm schon wieder besser, auch wenn er nicht zugeben will das ich ihm geholfen habe. Ich glaube, ich will mal Heiler werden. Maedhros und Maglor fanden das, das eine gute Idee sei. Sie sind Krieger und könnten nur Leben nehmen. Ein alter Freund von ihnen hatte mal gesagt: Wahrer Mut bedeutet nicht ein Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren. Das hatte Maglor zu Elros gesagt als der sagte er wolle mal so werden wie unsere Onkel. Der Tag war richtig schön. Am Morgen haben wir alle zusammen gefrühstückt! Dann war Maedhros mit uns Ausreiten und Bogenschießen üben gegangen. Danach hatten wir mit Maglor Harfe gespielt, wobei ich so einen schiefen Ton gespielt hatte, das Maglor sich die Ohren zugehalten hatte. Unsere beiden Onkel haben uns dann erklärt das wir Halbelben sind und deshalb nicht so „stark“ wie Elben also nicht so Kältebeständig und Geräusch empfindlich sind, wahrscheinlich auch weniger Alkohol vertragen und etwas anders fühlen als Elben. An sich war alles ein normales Jul. Ich muss jetzt auch aufhören zu schreiben, weil es schon spät ist und wir schon längst schlafen sollen.

Dein Elrond

Die beiden Hobbits waren zu Besuch und das im Winter.
Bäume ruhen im Winter so auch Ents. Vor langer Zeit da waren die Bäume kraftlos geworden, im kalten Winter von Melkor, denn die Hitze und die bittere Kälte hatte der dunkle Herrscher erschaffen. Yavanna sah das und fand eine Lösung. Sie versetzte ihre Schöpfung in einen langen Schlaf. In dem sie sich erholen konnten. Die Winterruhe.
Genau in diese wollte sich Baumbart versetzten als er Besuch bekam. Natürlich hatte er gute Manieren und lud sie in sein Haus ein. Für die Jahreszeit waren sie viel zu munter und hastig für Baumbarts Geschmack.
Auch hatten sie viel dickeres Fell, also ein Winterfell, das auch noch eine komplett andere Farbe hatte als das vor ein paar Jahren. Pippin sagte was von Kleidung, so richtig verstand Baumbart das nicht.
Irgendwann beim Essen hatten sie dann gefragt, ob sie zusammen Weihnachten feiern können. Da mussten die Hobbits erstmal erklären was das ist. Baumbart fand es sehr interessant und vergaß sogar seine Winterruhe. Der Sinn von Weihnachten, sowie ihn Baumbart verstand, war Gemütlichkeit, Familie und Liebe. Sachen die Baumbart sehr mochte.
Also hatte er zugestimmt Weihnachten zu feiern. Als erstes hatten sie sein Enthaus geschmückt mit Immergrünen Zweigen, Tannenzapfen und Beeren, die auf dem Waldboden verteilt lagen. Danach durch forstete Baumbart allein den Wald, weil man sich zu Weihnachten gegenseitig beschenkte. Einen schönen Wanderstock für den Herren Meriadoc und ein Besonderes Kraut für den Herren Peregrin. Ja, Baumbart glaubte das würde seinen Freunden gefallen.
Als er wieder kam bewarfen sich die beiden mit Schnee. Der Ent warf zwei volle Ent Hände auf sie, als die Hobbits erklärt hatten das es ein Spiel war.
Es wurden noch Plätzchen aus Eicheln Mehl gebacken. Am Abend, dem Heiligabend wurde sich gemütlich zusammengesetzt und geplaudert. Danach die Bescherung, die Hobbits hatten sich sehr über die Geschenke gefreut. Baumbart schaute auf sein Geschenk, einen Schal in Ent Größe.

Weit schaute er in die Ferne, sehr weit. Doch sah er nicht die Rauchwolke des Schicksalsberges, sondern noch viel weiter in nun schon vergangene Zeit.
Es gab Augenblicke da bereute er seine Taten, zumindest so ein bisschen.
Er sah bildlich seine Vergangenheit vor Augen. In dieser war so viel schief gegangen das man es nicht mehr zählen konnte.
Früher vor etwa 20 000 Jahren wurde er Mairon, der Bewundernswerte genannt. Heute war dieser Name vergessen, niemand nannte ihn mehr so und würde es je wieder tun. Er wurde nur noch Sauron, der Abscheuliche, genannt. Ihm war es egal. Der Maia hatte viele Namen und viele hatten ähnliche Bedeutungen.
Früher vor etlichen Jahrtausenden da war er Diener von Aulë, dem Vala des Handwerks. Dieser hatte immer etwas gegen ihn gehabt. Das wusste Sauron, es waren die Blicke gewesen und wie der Vala mit dem Maia gesprochen hatte.
Die Erinnerung wie er dort wegkam, stieg in ihm hoch.
Damals war es schon spät in der Nacht gewesen. Alle hatten ihre Arbeit niedergelegt und feierten Jul außer er. Den Sauron, damals noch Mairon, hatte in der Arbeitszeit seine eigenen Ideen bearbeitet.
Als Aulë das bemerkte hatte er ihm aufgetragen es nachzuarbeiten, beiden war bewusst das Mairon, das noch in der Arbeitszeit schaffen würde. Jetzt wo alle die Schmiede verlassen hatten, konnte er weiterarbeiten.
Er bediente den Blasebalg und ließ das Schmiedefeuer auflodern. Beschäftigt in seinem Tun bemerkte er nicht die Person, die aus dem Schatten trat. Erst als er nach dem Hammer griff fiel ihm auf, dass da jemand war. Der Hammer war nicht da, wo er eigentlich sein sollte sondern, eine Person drückte ihn in seine Hand.
Als er aufblickte sah er einen Mann, eigentlich einen Vala. Der Mann hatte lange schwarze Haare und dunkle Augen.
„Es ist doch nicht richtig, wie du dich abmühst aber die Gesellschaft dich meidet,“ flüsterte Melkor, „Komm mit auf meine Seite. Dort wirst du deinen würdigen Rang bekommen.“ Mairon konnte nicht anders und ging mit.
Jetzt war er Sauron. Schnell wischte er die Reue und Erinnerungen weg. Alles war richtig so wie es ist. Er würde das Werk seines Meisters beenden und der Herrscher von Mittelerde werden.

 

Über die Nebelberge da kommt er her,
aus fernen Lande, weit entfernt.
Ein großer Mann mit weißem Bart,
den Sack breit und schwer.
So kommt er und ihm folgt die schwere Wolk‘
mit weißer Flockenbracht.

Dem großen wie dem kleinen Volke
bringt er feine Sachen.
Marone, Gebäck und Bratapfel
essen kleine Hobbits gern.

Bei den Elben verweilt er gern
und singt fromme Lieder.
Den Zwergen ist er gerne Gast
und feiert tief im Berg.
Doch lange kann er nicht bleiben.
Die Menschen, in allen Richtungen verteilt,
will er beschenken.

So zieht er durchs ganze Land
und singt seine Lieder.
Und wenn die Kinder jeden Volks erwachen
am nächsten Morgen,
dann die Freud ist groß.

So war doch der Julmann da
mit seinen guten Gaben.
Spielzeug und Süßes findet man gern,
unter den Zweigen des Baumes.

Und so manch einer glaubt in der Nacht
im Mondschein und Flockentanz,
einen alten Mann gesehen zu haben.
In roter Kapuze, weißen Bart,
alt und gebeugt mit schwerem Sack.

Und jeder freut sich aufs nächste Jahr.
Wo es wieder heimlich wird,
und man munkelt der
Julmann war da.

-Milena-

 

Ein Gedicht inspiriert an Mittelerde und gewidmet meiner Mutter, die immer hinter mir steht, auch wenn ich es ihr nicht immer einfach mache.

Feanor war einfach restlos überfordert mit seinen sieben Söhnen.
Den vernünftigen Maedhros, den ruhigen Maglor, den stolzen Celegrom, den jähzornigen Carathir, den begabten Curufin und die Zwillinge Amras und Amrod, die weithin als Chaoszwillinge bekannt waren.
Kinder im Alter von 14-313 Jahren (valinorische Jahre = 10 Sonnenjahre => 140-3130 Jahre). Naja, eigentlich waren sie ja alle erwachsen (mit 50) aber Feanor hatte trotzdem das Gefühl auf eine Bande Elblinge aufzupassen. Er schaute sich im Raum um und wusste nicht, ob er lachen oder weinen sollte.
Maedhros saß mit Fingon zusammen und führte ein Gespräch. Maglor spielte auf seine Harfe. Das war das normalste im Raum. Celegrom unterhielt sich mit seinem Hund Húan. Curufin war auf einen Streich der Zwillinge reingefallen und Carathir lachte ihn aus. Die Zwillinge hatten die Köpfe zusammengesteckt, was Feanor ein flaues Gefühl im Magen verschaffte.
Ruhe kehrte ein als die Hausherrin den Raum betrat, Nerdanel seine Frau. Sie bat zum Tisch und alle folgten.
Das Festessen war eigentlich normal, wenn man mal von den Würmern in Carathirs Salat absah. Nach dem Essen ging die Familie in die Gemütliche Sitzecke an den warmen Kaminen.
Maedhros sagte er wolle mit Fingon einen Spaziergang machen. Feanor gefiel es zwar nicht, dass sein Ältester sich mit dem Sohn von seinem Halbbruder Fingolfin so gut verstand, aber er sagte nichts, sonst hätte er auf dem Sofa schlafen können, denn seine Frau fand die Beziehung der beiden süß. Nerdanel erlaubte es sofort und ermahnte sie zur Bescherung wieder da zu sein.
Das waren die beiden natürlich, und sie brachten gute Neuigkeiten mit, es hatte geschneit.
Schnee war in Valinor selten. Die Bescherung verlief gut bis auf ein paar Zwischenfällen von den Zwillingen. Von der Familie an sich gab es liebe Grüße aber sein Bruder Fingolfin konnte sich nicht dazu herablassen eine Nachricht an seinen Halbbruder zuschicken. Feanor war es egal.
Alle waren ziemlich zufrieden mit ihrer Ausbeute.
Danach hatte Feanor wieder das Gefühl als hätte er einen Haufen Elblinge, die alle nach draußen wollten. Seufzend gab er nach.
Das aufmunterte Lächeln von Nerdanel schenkte ihm neue Kraft.
Jetzt in die Schneeballschlacht, dachte sich Feanor als er raus ging.

Die kleinen hielten die ganzen Blauen Berge wach und nicht dadurch das sie schrien, sondern in dem sie tobten, von Müdigkeit keine Spur. Dís war am Verzweifeln, normal beruhigten sich die zwei Zwerglinge nach einer Weile, aber heute war kein Ende in Sicht.
Die Kinder jagten sich und kreischten herum. Es klopfte an der Tür und Thorin, der Bruder von Dís kam herein. „Oh Thorin, es tut mir so leid, aber heute ist es wieder besonders schlimm,“ erklärte Dís ihrem Bruder. „Kein Problem, ich wollte sowie so meine kleinen Neffen zu Bett bringen,“ sagte Thorin. Dís zog darauf nur die Augenbraue hoch. „Immer dem Krach nach, dann findest du sie,“ sagte sie, bevor sie kopfschüttelnd den Raum verließ.
Thorin ging rasch in das Zimmer von Kili und Fili. Als diese bemerkten das ihr Onkel da war. Waren sie hell auf begeistert. „Was macht ihr beiden den wieder für Sachen. Ihr lasst eurer Mutter aber auch keine Ruhe,“ sagte Thorin mit einer gewissen strenge, doch in seinen Augen war ein Belustigtes Funkeln. „Onkel Thorin, kannst du uns eine Geschichte erzählen, bitte,“ fragten die Zwerglinge.
„Also gut…,“ sagte der erwachsene Zwerg und tat mit Absicht so als müsste er lange Nachdenken.
„Es ist zurzeit Jul wie ihr wiest aber kennt ihr auch die Geschichte, warum die Zwerge Jul als so ein wichtiges Fest ansehen,“ fragte Thorin. Kili und Fili schüttelten die Köpfe. Während Thorin es sich in einem Sessel nah der Betten bequem machte und seine Pfeife stopfte, kuschelten Kili und Fili sich in ihre Betten und schauten erwartungsvoll zu ihrem Onkel. Thorin paffte etwas an seiner Pfeife, bis er seine Neffen wieder ansah.
„So, die Geschichte von Smaug und dem Einsamen Berg kennt ihr. Die Geschichte von Jul spielt ein paar Jahre danach. Als Smaug kam verloren viele Zwerge ihre Heimat und begaben sich auf eine lange Wanderschaft…,“ begann Onkel Thorin zu erzählen und er redete über die Wanderschaft der Zwerge und die verlorene Heimat, „…es war wieder Winter geworden und Jul stand vor der Tür da hatte kaum noch einer Hoffnung die Blauen Berge zu erreichen bevor der Winter noch schlimmer wurde. Doch die Vorräte hielten aus und das Wetter wurde erträglicher so, dass sie es die Blauen Berge an Jul erreichten.“
Als Thorin zu Ende erzählt hatte waren Kili und Fili schon längst eingeschlafen. Von der Tür hatte Dís zugehört. Sie trat an ihren Bruder ran und legte ihm ihre Hand auf die Schulter.
„Wir wären nicht rechtzeitig da gewesen, wenn wir nicht unseren Führer gehabt hätten.“ Thorin sah seine Schwester lächelnd an: „Und unsere Führerin.“

Über die Nebelberge weit
Zu Höhlen tief aus alter Zeit,
Da ziehn wir hin, da lockt Gewinn...

Verzweifelt ließ Elrond auch das nächste Pergament sinken. Der Weinvorrat war leer und durch die Schneestürme verzögerten sich die Lieferungen bis mindestens eine Woche.
Wie sollte er das Überleben. In seinem Haus ging alles drunter und drüber. Es war ein fast problemloses Jahr gewesen. Die Streiche waren ihm noch aufgespart.
Probleme machten seine Berater. Es war schön, dass sie es geschafft hatten sich die Liebe zugestehen. Elrond hatte gedacht nun ein Problem weniger zuhaben, denn das ständige Getue war ja kaum auszuhalten. Aber jetzt war es nur noch schlimmer, entweder Glorfindel und Erestor machten sich schöne Augen oder sie stritten auf übelste.
Erestor kam mit verdunkelter Miene ins Zimmer. Wenn der Berater schlechte Laune hatte, war er zu fürchten. Der Noldo trug sonst auch immer schwarze Roben, das mit seinen schwarzen Haaren machte einen nicht sehr freundlichen Eindruck, was normalerweise täuschte. Nur leider heute nicht, musste Elrond bekümmert feststellen.
„Elrond, deine Tochter verlangt nach dir und die Zwillinge haben wieder Unruhe gestiftet,“ brummte Erestor. Elrond seufzte und erhob sich um zu seiner Tochter zugehen. „Und in einer Stunde haben wir eine Beratung,“ erinnerte sein Berater ihn noch.
Da Elronds Frau Celebrían in den Westen gesegelt war, musste er auch mehr oder weniger ihren Job übernehmen.
Also schaute er erst bei Arwen vorbei, die Probleme mit ihren Kleidern hatte und danach verpasste der Fürst seinen Söhnen noch einen Tadel. Wenn er schon mal dabei war nach seinen Kindern zusehen, konnte er auch noch zu seinem Ziehsohn Estel gehen, der brav ein Buch las.
Bei der Besprechung war er dann ziemlich abwesend und überlegte, wie er dieses Weihnachten überleben sollte.
„…und die Weinlieferung wird doch morgen erwartet. Die haben doch einen Weg nach Imladris gefunden. Solche Trottel. Im langen Winter lag noch viel mehr Schnee…“ Doch Elrond hörte schon gar nicht mehr Erestors Ausführungen zu. Er hätte seinen Berater umarmen können, so erleichtert war er. Aber Elrond ließ es lieber, Elben mochten nicht sonderlich viel Körperkontakt und er wollte keinen Ärger mit Glorfindel bekommen.
Vielleicht konnte dies doch noch ein gutes Weihnachtsfest werden.

Legolas preschte mit seinem Pferd durch den Wald. Er war so verletzt, sein Herz schien in tausend Stücke zu zerspringen. Warum hatte er sich auch darauf eingelassen, war doch klar, dass Aragorn etwas für jemand anderen empfindet. Legolas war zu naiv gewesen, um das zu sehen. Aragorn hatte was mit Arwen, wobei der Dúnedain eigentlich beteuert hatte für niemanden so zu empfinden wie für ihn. Blindlings ließ er sein Pferd in die Wälder von Bruchtal laufen. Er musste so schnell weg, wie nur möglich. Er passierte die Grenze zur Wildnis, die Wächter an der Grenze schauten ihm zwar stirnrunzelnd nach, taten aber nichts.

Aragorn stritt in seinem Gemach auf und ab. Legolas war jetzt seit Stunden verschwunden und niemand hatte ihn gesehen. Arwen war vorhin gekommen und hatte gesagt, dass sie glaubte ihn gesehen zu haben als sie sich unterhalten hatten.
Legolas wäre weggerannt als er Arwen umarmt hatte, er hatte sie nur getröstet!  Auch verschiedene Diener und Angestellte hatten den Prinzen nach draußen rennen sehen. Nun fragte sich Aragorn, ob Legolas wohl etwas Falsch verstanden hatte.
Es klopfte an der Tür, erst überlegte der Waldläufer ob eröffnen sollte. Da es aber neue Informationen sein könnten, öffnete er. Vor der Tür war sein Ziehvater Elrond. Aragorn bat ihn herein. „Estel, die Grenzwache ist wiedergekommen und sie sagen, dass Prinz Legolas um die Mittagsstunde Imladris verlassen habe!“ erklärte Elrond.
„Ich muss ihm folgen,“ rief Aragorn und bevor Elrond etwas sagen konnte war Aragorn schon verschwunden.

Legolas war den von Grenzen nicht weit gekommen, da wurde er auch schon von Orks angegriffen. Nun kämpfte er schon eine Weile und er hatte kaum noch Hoffnung, lebend wieder rauszukommen. Auch wurde er schon an der Seite verletzt. Gerade als der Prinz gegen einen Ork kämpfte, wollte ein anderer Legolas sein Schwert in die Seite rahmen.
Legolas enthauptete den anderen und wollte sich gerade zu ihm drehen als der Ork in der Bewegung erstarrte und ein Schwert sich durch den Orkrumpf bohrte. Aragorn war gerade noch rechtzeitig gekommen. Zusammen bezwangen sie die restlichen Orks schnell.
Nach dem Kampf fing Aragorn den bewusstlosen Elben auf. Der Waldläufer schlug ein geschütztes Lager, unweit der Grenzen, auf und versorgte die Wunden des Prinzen.
Als er Wache hielt, hörte er wie der Elb im Schlaf, seinen Namen rief. „Legolas, ich bin hier,“ flüsterte Aragorn und strich eine von Legolas‘ blonden Haarsträhnen hinter das spitze Ohr. Die blauen Augen des Elben klärten auf.
„Aragorn...aber was ist mit Arwen,“ fragte der Elb. „Es ist nichts mit ihr. Ich liebe nur dich,“ sagte der Dúnedain, „Gen melithon anuir, melethron.“ „Guren min gaim lín, Aragorn meleth nín.“

Die Tropfen bildeten Kreise auf der Wasseroberfläche. Als das Wasser sich beruhigte, wurden Bilder sichtbar.
Zwei junge Elbenmädchen in weißen reich verzierten Kleidern, die über eine Wiese tollten. Im Hintergrund sah man zwei Bäume, silbern und golden, sie leuchteten. Das eine Elbenmädchen hatte goldene Locken und blaue Augen, das andere hatte schwarzes Haar und graue Augen.
Das Bild wechselte. Nun sah man das blonde Elbenmädchen zwischen vier blonden Elben, nur deutlich älter.
Noch viele Bilder folgten, in denen man sah wie aus dem Elbenmädchen eine junge Elbin wurde. Doch plötzlich veränderte sich die Erscheinung, von der behüteten Kindheit in den Wahnsinn des Krieges und man sah die Elbin durch eine Eiswüste gehen, verfroren und am Ende ihrer Kräfte.
Das nächste zeigte die Elbin in einem Wald, bei ihr ein silberblonder Elb.
Das letzte Bild waren diese beiden Elben. Der Elb umarmte die Elbin von hinten, während sie ein kleines blondes Elbenmädchen in den Armen hielt. Beide schauten lächelnd auf ihre kleine Tochter.
Dann verschwanden die Bilder und übrig blieb nur das Becken voller Wasser.

Goldene Blätter fielen von den hohen Bäumen. Die Herrin des goldenen Waldes schritt über den mit goldenem Laub übersäten Boden. Tief in ihren Gedanken versunken.
Was sollten diese Bilder in ihrem Spiegel nur bedeuten?
Galadriel musste zu geben, dass sie ihre Familie und ihre Tochter vermisste. Ihre Tochter Celebrían war vor ihr in den Westen gefahren. Durch ein tragisches Ereignis war Celebrían schwer verletzt worden. Ihr Schwiegersohn Elrond der Halbelb hatte sie heilen können, doch war sie wegen ihrer Seelenpein in den Westen gesegelt. Galadriel hoffte inständig, dass ihre Familie Celebrían aufgenommen hatte.
Auch vermisste sie ihre Brüder: Finrod Felagund, Orodreth, Angrod und Aegnor. Auch ihren Vater Finarfin vermisste sie schrecklich.
Einer ihrer persönlich größten Verluste war, der ihrer Mutter Earwen. Nur durch sie konnte Galadriel ihren wundervollen Gatten kennenlernen.
Eine Berührung am Arm, riss sie aus den Gedanken und ließ sie aufschauen, in die blau-grauen Augen von ihren geliebten Gemahlen. Sie glaubte jetzt verstanden zu haben, was die Bilder bedeuteten.
Es würde wieder Zeiten des Friedens geben, Zeit für Familie und Zeit für die Liebe.
Es gibt ein Hoffnungslicht in der Dunkelheit.

Mein lieber Frodo, du bist noch klein und wirst nicht verstehen was ich dir erzähle. Es ist die Geschichte wie ich einen alten Freund kennenlernte. Es war zehn Jahre nach meinem Abenteuer zum Einsamen Berg. Ein Jahr bevor ich dich aufnahm. Damals als ich noch jünger war ging ich oft auf Wanderschaft.
Von der, der ich dir heute erzählen will, sind viele schöne Erinnerungen geblieben. Dieses Abenteuer führte mich in den Norden.
Ach, Frodo wenn du wüsstest, wie schön es dort ist. Ein wildes und raues Land geprägt von einer Schönheit, kaum in Worte zu fassen. Große Wälder von Alter und Macht, Berge, groß und unnahbar, und die Täler weit, unberührt und im Schatten des Morgens von weißem Nebel gefüllt. Wie du merkst, ganz anders als im Auenland.
Ein sehr Geschichtsträchtiges Land. Es wird ‚Das Verlorene Reich von Arnor‘ genannt. Mittlerweile könnte ich dir viel über die Geschichte erzählen, denn ich lernte jemanden kennen, der viel darüber weiß.
Um ihn soll es gehen. Er ist einer von den Dúnedain, den Waldläufern aus dem Norden. Die meisten nennen ihn Streicher und da ich nicht weiß ob er möchte das ich seinen wahren Namen verrate, lasse ich es lieber.
Ich war sehr fasziniert von der Landschaft, in schneegehüllt sah alles noch schöner aus.
Da hatte sich ein Warg an mich dran geschlichen und als er angreifen wollte, surrte plötzlich ein Pfeil hervor, der ihn erlegte.
Ich kann von Glück sprechen, da wieder heil raus gekommen zu sein. Ich verdanke es Streicher. Er ist ein großartiger Mann.
Er schaffte es alle Wargs zu besiegen. Dann fragte er mich wer ich wäre und wo ich herkäme. So kamen wir ins Gespräch und er erzählte, dass die Wildnis nichts für Hobbits wäre. Ich sagte da, ich bin ein Beutlin und kein einfältiger Strafgürtel. Er lachte nur und sagte er hätte von meinem Abenteuer gehört. Den mit dem Drachen versteht sich.
Ich hatte damals einen guten Freund gefunden und wir sind uns auf so manch einer Reise nochmals begegnet.
Frodo merk dir, das Weihnachtsfest ist ein besonderes Fest. Das die unterschiedlichsten Leute zusammenbringt und uns zeigt, was wirklich wichtig ist.

 

Die Straße gleitet fort und fort,
Weg von der Tür, wo sie begann,
Weit überland, von Ort zu Ort,
Ich folge ihr, so gut ich kann.
Ihr lauf ich raschen Fußes nach,
Bis sie sich groß und breit verflicht
Mit Weg und Wagnis tausendfach.
Und wohin dann? Ich weiß es nicht.

Die Straße gleitet fort und fort
Durch Berg und Schlucht, durch Feld und Tann,
Bald säumend hier, bald eilend dort,
Hin zu der Tür, wo sie begann.
Das Aug‘, das Feuer sah und Schwert,
Gefahr und Greuel ohne End‘,
Nun schaut es wieder, heimgekehrt,
Baum, Bach und Hügel, die es kennt.
(aus der Hobbit, von J.R.R. Tolkien)

Ein nervöser Elb ging in seinem Gemach auf und ab. Ständig überprüfte er im Spiegel sein blaues Gewand, rückte den Stirnreif zurecht und zupfte an der Frisur herum. Nach einer Weile fiel ihm auf das es sich nicht veränderte und widmete sich anderen Aufgaben.
Aus der Tasche zog er eine Schatulle, in ihr war ein Ring. Ein silberner Ring mit einem Diamanten, ein Verlobungsring.
Er hatte die Elbin gefunden mit der er sein unsterbliches Leben verbringen wollte.
Am Fenster blieb er stehen und schaute auf das weiß verschneite Imladris, sein Tal. Den dieser nervöse Elb war niemand anders als Elrond Peredhel, der Sohn Earendils. Der Halbelb wollte um die Hand von Celebrían, der Tochter Galadriels anhalten.
Bei Celeborn, ihrem Vater, hatte er schon um ihre Hand gebeten. Celeborn war am Anfang nicht unbedingt begeistert gewesen, sein kleines Mädchen aus dem Haus zugeben aber unter dem Einreden von Galadriel, dass Celebrían kein kleines Mädchen mehr war, sondern eine erwachsene Elbin hatte er dann zugestimmt.
Nun war Elrond hier und war sich nicht mehr so sicher, ob er das richtige tat. Nicht das er Celebrían nicht liebte, das tat er vom ganzen Herzen. Aber tat auch sie es?
Er befand sich in einer dieser Stressmomente, wo man alles in Frage stellt. Zur Besinnung brachte in sein Diener Lindir.
„Frau Celebrían ist nun im Garten, im Pavillon eingetroffen. Es ist alles vorbereitet. Nur Ihr, Herr, fehlt noch,“ sagte Lindir nach einer kurzen Verbeugung.
„Danke, Lindir. Ich werde mich dorthin begeben,“ sagte Elrond, bevor er los ging.
Als er im Garten Celebrían in ihrem hellblauen Kleid erblickte. Wusste er, dass er das richtige tat. Elrond trat zu ihr und bevor sie etwas sagen konnte, hatte er sich vor sie gekniet. Die Überraschung war gelungen.
„Celebrían, deine Augen sind so blau wie der Winterhimmel. Dein Haar glänzt golden, wie frisches Korn, im Sonnenlicht. Dein Lächeln wärmt mich wie das Feuer. Schon bei unseren ersten Treffen hat mich deine Schönheit fasziniert, sowie nur die Sterne es können. Dein helles Lachen beglückt mich und deine große Weisheit, ehrt mich.
Seit langen kennen wir uns und du standest mir die ganze Zeit bei. Du bist die Elbin mit der ich mein unsterbliches Leben verbringen will. Und so möchte ich dich fragen, ob du mir die Ehre erweisen willst, meine Gattin zu werden und an meiner Seite über Imladris zu herrschen,“ fragte Elrond.
„Ja, ich will,“ antwortete Celebrían und in ihren Augen funkelten Tränen der Freude und der Rührung.

Thranduil schaute aus dem Fenster in seinen verschneiten Wald. In dieser Zeit im Jahr dachte er immer an seine Frau. Es war ihre liebste Zeit im Jahr gewesen. Wenn der erste Schnee fiel, haben ihre Augen immer angefangen zu leuchten.
Sie war die geliebte Königin des Volkes gewesen. Die Ruhe und Geduld, die er zu wenig hatte. Sie hatte sich immer um Legolas gekümmert.
Der Elbenkönig trank den Rest seines Weines in einem Zug. Er vermisste seinen Sohn und seine Frau sehr. Seine Frau, Glóredhel, war schon vor langer Zeit von seiner Seite geschwunden und Legolas war weggezogen, um den Freien Völkern zu helfen. Thranduil musste zugeben, dass er ihm nicht immer freundlich begegnet war und er könnte bestimmt nicht als bester Vater bezeichnet werden. Doch war der Herr der Waldlandhallen sehr stolz auf seinen Sohn.
Ein dumpfer Schlag gegens Fenster riss ihn aus den Gedanken. Der Schnee war von einem schwerbeladenen Ast dagegen gefallen. Thranduil schmunzelte und dachte an einen Tag vor einigen Jahrhunderten zurück.
Der gegens Fenster fallende Schnee weckte das Königspaar des nördlichem Düsterwaldes, damals noch Grünwald. Kurzdarauf kletterte ein kleiner Elbling in ihr Bett. „Nana, Ada. Können wir einen Schneeelben bauen gehen.“ „Och Legolas, iôn nín. Es ist früh morgens,“ sagte aran Thranduil. „Ach, komm schon, melethron. Das ist eine hervorragende Idee und soweit ich weiß, hast du heute Morgen keine Termine, Außerdem wird das bestimmt Spaß machen,“ sagte Königin Glóredhel, in ihren Augen funkelte es vorfreudig. Thranduil stieß ein Lachen aus. Seine Frau erinnert ihn manchmal noch sehr an das Elbenmädchen, mit dem er aufgewachsen ist und in das er sich verliebt hatte.
Nach einem schnellen Frühstück, befand sich die Königsfamilie außerhalb der Hallen. Natürlich waren genügend Wachen dabei. Auf der Lichtung, die normalerweise zum Bogenschießen verwendet wird, war viel Schnee gefallen. Dort wurden die Schneeelben gebaut, ein wahres Familienprojekt.
Einen großen Schneeelben mit Ast Krone, eine Schneeelbin mit Eiszapfendiadem und ein kleiner Schneeelbling. Die Familie betrachtete ihr Werk.
„Siehst du, ich habe dir gesagt das, das Spaß machen würde,“ lächelte Glóredhel. Als Antwort küsste Thranduil sie. Gemeinsam kehrten sie zu den Hallen zurück, der kleine Legolas schlief tief und fest in den Armen seines Vaters.
Thranduil lächelte als er in Erinnerungen schwelgte. Irgendwann wurden sie wieder vereint sein als Familie und bis dahin würde er warten. Bis ans Ende der Zeit oder bis der Westen sie zusammen führt.

Lothely ritt durch den kalten Wind, der ihr die Schneeflocken entgegen blies. Sie hatte das Gefühl als würden die Tränen auf ihren Wangen gefrieren. Doch hielt die Elbin nicht an oder suchte sich einen geschützten Lagerplatz.
Zu groß war das Begehren ihres Herzens. Sie wollte ihn sehen, ein letztes Mal.
Von Bruchtal aus war sie aufgebrochen und viele neu Orte hatte sie gesehen auf ihren Weg zu den Anfuhrten, doch konnte sie die Anblicke nicht genießen.
Das Wetter wurde schlimmer und glich einem Schneesturm. So das sie absteigen und ihre Stute durch die hohen Schneewehen führen musste. Lothely fiel über eine mit Schneebedeckten Wurzel.
Als sie wider aufstand und nach vorne sah, erblickte sie eine Gestalt, unverkennbar elbisch, an der großen und schlanken Statur erkennbar. Bevor sie einen Entschluss fassen konnte, hatte der Elb sie erreicht. Lothely erschrak.
„Golgasgil…,“ flüsterte sie und erneut traten Tränen in ihre Augen. Kurz kam ihr der Gedanke das, das nicht wahr sein konnte und nur ein Traum sei. Doch diesen Gedanken verwarf sie schnell.
Danach tat sie etwas sehr unelbisches. Sie schmiss sich in seine Arme.
„Melethron…,“ schluchzte sie. „Es ist alles gut, melethrin,“ sagte der Nandoelb. Er schaute auf seine zitternde Geliebte in seinen Armen. Golgasgil drückte Lothely etwas von sich weg, um ihr in die verweinten grün-blauen Augen zu schauen. Als er ihr verfrorenes Gesicht sah, zog er sie wieder an seine Brust und hüllte sie in seinen Umhang.
„I-ich…w-wollte n-nicht…d-das…d-das,“ sie versuchte zu sprechen aber brach ab. Golgasgil hatte mühe die leisen und gestotterten Worte zu verstehen. „Das ich gehe,“ vollendete er ihren Satz. Lothely drückte sich noch näher an ihren Geliebten, der durch ihr dunkelblondes Haar strich. Ängstlich schaute sie hoch in seine braunen Augen, doch gegen ihre Erwartung blickte sie in besorgte statt in wütende Augen.
„Das haben wir doch schon durchdiskutiert. Der Westen ruft mich, ich kann nicht länger bleiben. Doch du hängst noch an den Wäldern von Mittelerde. Aus den Westen kann man nicht zurückkehren, du würdest dort noch nicht glücklich werden können,“ sagte Golgasgil, „kehre um, geh nach Bruchtal und reise im nächsten Frühling zurück in den Düsterwald.“
Lothely nickte: „Ich wollte dich nur noch einmal sehen und dir Lebewohl sagen.“
„Sagen wir nicht Lebewohl, sondern auf Wiedersehen. Auf ein Wiedersehen im Westen, in Lande Valinor.“

 

Home is behind the world ahead
And there are many paths to tread
Through shadow to the edge of night
Until the stars are all alight.

Mist and shadow
Cloud and shade
All shall fade
All shall fade

Ein Hobbit saß beim Kerzenschein am Schreibtisch und feierte nicht zusammen mit seiner Familie Heiligabend. Er war allein, aber nicht einsam.
Ein leeres Blatt lag vor ihm. Der Hobbit, Bilbo Beutlin nämlich, schaute lange ins lodernde Feuer des Kamins. Dann tunkte er die Feder in die Tinte und setzte zum ersten Satz an.

Im Herd das Feuer leuchtet rot,
Im Hause warten Bett und Brot;

Er dachte an seine vielen Reisen und die kleinen Schätze, die er fand.

Die Füße sind noch nicht so wund,
Dass nicht ums Eck ein seltner Fund
Noch lockt, ein Baum, ein schroffer Stein,
Den niemand sah als wir allein.

Er dachte an sein erstes Abenteuer.

Baum und Blüte, Laub und Gras,
War es das? War es das?
Unter Himmel Berg und See,
Geh nur, geh! Geh nur, geh!

Er musste schmunzeln über sein aufbrechen, aber er hatte auch viel gewonnen, an Wissen und Mut.

Hinter der nächsten Biegung gleich
Ein Tor führt ins geheime Reich,
Und gehen wir heute dran vorbei,

Nun standen ihm viele Wege frei, er war nicht mehr gefangen im Auenland, nicht mehr festgewachsen in Beutelsend.

Steht morgen dieser Weg uns frei:
Der fremde, der verborgne Pfad,
Der bald der Sonn', dem Mond bald naht.

Ach, wie sehr hatte er das Auenland vermisst und wie lang er gebraucht hatte um die Wunder der anderen Länder zusehen.

Apfel, Dorn und Nuss und Schlehn,
Wiedersehn! Wiedersehen!
Tal und Teich und Sumpf und Wüst‘,
Seid gegrüßt! Seid gegrüßt!

Mit einer Tat verlor er all seine Anerkennung bei seinen Nachbaren: Er ließ von der Heimat los, er verlor sie nicht aus den Augen, aber er zog in ein Abenteuer. So sahen es seine Nachbaren. Bilbo konnte über sie nur den Kopf schütteln, als er die Zeilen schrieb.

Die Heimat schrumpft, die Welt wird groß,
Mit tausend Pfaden schrankenlos,

Langsam kamen seine Gedanken auf seine vielen darauffolgenden Reisen. Zum Glück musste er sich nicht mehr gegen riesige Spinnen, Trolle oder Orks kämpfen, auch an Drachen musste er nicht mehr vorbei schleichen.

Durch Dämmerung zum Rand der Nacht,
Bis alle Sterne sind entfacht.

Das Beste an seinen kleinen Reisen war, so wie Bilbo fand, dass er immer umkehren konnte, wann er wollte.

Dann umgekehrt und geradeaus
Geht‘s heim ins warme Bett und Haus.

Wieder versank Bilbo in Überlegungen über Abenteuer und ihre für und wider.

Nebel, Schatten, Nebelwand
Seid verbannt! Seid verbannt!
Herd und Lamp, Brot und Fett,
Und dann zu Bett! Und dann zu Bett!

Das nahm Bilbo sich jetzt vor. Abenteuer zu erleben und auf Reisen zu gehen war ein Genuss, den er vermissen würde, wenn er fehlte. Doch trotz allem schätzte er die Bequemlichkeit des zu Hause und die sanften Hügel des Auenlandes.
Bilbo überlegte schon, wo er wohl im Frühjahr hinreisen würde, wenn der Schnee geschmolzen war.

 

Gedicht aus „Der Herr der Ringe, Die Gefährten“ von J. R. R. Tolkien.

 

Ein frohes und gesegnete Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Nun bleibt mir nur noch zu sagen:
Navaer, mellon nín. Harthon gerithach raid gelin a chwest adel thraw lín. Garo lend vaer.

 

Autorennotiz

Danke an alle Leser und Leserinnen, dass ihr dieser Geschichtensammlung eine Chance gegeben habt und ich hoffe sie wird euch gefallen. Es ist schön die Geschichten zuschreiben doch noch schöner ist es, wenn man anderen eine Freude bereiten kann.
Dieser Adventskalender entstand 2021 für andere FF Websites und nun zu Weihnachten 2024 veröffentliche ich ihn ihr auf StoryHub.
Ich wünsche allen eine schöne Adventszeit und frohe Weihnachten.

Übersetzungen:

S. mellon nín - Mein Freund (6., 8. Dezember)

S.+Q. Im Lávarwende Lindisseiël – Ich bin Lávarwende, Tochter der Lindisse (8. Dezember)

S. Im Glorfindel – Ich bin Glorfindel (8. Dezember)

S. Gen melithon anuir, melethron – Ich werde dich für immer lieben, Geliebter (18. Dezember)

S Guren min gaim lín, Aragorn meleth nín – Mein Herz ist in deinen Händen, Aragorn meine Liebe (18. Dezember)

S. iôn nín - mein Sohn (22. Dezember)

S. aran – König (22. Dezember)

S. melethron – Liebster/Geliebter (22., 23. Dezember)

S. melethril – Liebste/Geliebte (23. Dezember)

S. Navaer, mellon nín. Harthon gerithach raid gelin a chwest adel thraw lín. Garo lend vaer. – Lebewohl, mein Freund. Ich hoffe du hast grüne Wege und eine Brise hinter dir. Habe eine Gute Reise. (24. Dezember)

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Autor

ElbinRainas Profilbild ElbinRaina

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Kapitel: 24
Sätze: 566
Wörter: 9.881
Zeichen: 57.290

Kurzbeschreibung

Ein Adventskalender mit Kurzgeschichten vom Erstem bis Viertem Zeitalter. Geschichten von Elben, Hobbits, Menschen, Zwergen und Valar. Während die einen ein Weihnachten in Liebe und mit der Familie verbringen, ist bei anderen die Zeit, um in Erinnerungen zu schwelgen gekommen oder ist es doch eine Zeit zum Streiche spielen und andere in den Wahnsinn zutreiben. Viele kleine Geschichten mit vielen verschieden Charakteren und Ereignissen wie: Waren Elronds Söhne Chaos Zwillinge oder wie war die Kindheit von Galadriel und vielen mehr. Mit Gedichten und Liedern.

Multicrossover

Diese Fanfiction wird neben Das Silmarillion auch in den Fandoms Der Herr der Ringe, Der Hobbit gelistet.
Sie wurde außerdem mit Adventskalender getaggt.