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Das Tattoo - Der Dämon im Verborgenen ( GdS : 1)

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05.11.24 19:04
12 Ab 12 Jahren
In Arbeit

Autorennotiz

Für meine Verhältnisse Kurzgeschichte ca.8/9 Kapitel.
Mein erster Versuch hier , wird also noch überarbeitet

11 Charaktere

Martin Robra

Martin Robra ist ein offener hilfsbereiter junger Theologe in der Gemeinde von Pfarrer Brauning. Er ist verheiratet mit Selina und ist eng mit ihrem Bruder Teiny Meat, einem Mechaniker befreundet. Die Gemeinde liebt ihn und sein unkonventionelles Auftreten, so dass er des öfteren die Sonntagspredigten führen darf. Doch ist er auch nicht frei von Fehlern, denn er hat ein Alkoholproblem, weshalb er desöfteren in Schwieigkeiten gerät.

Selina (Sally) Robra

Selina "Sally" Olby wurde 1929 geboren. Sie hat einen älteren Bruder, Victor, der von allen nur Teiny Meat genannt wird. Nach Kriegsende wird sie wie zuvor ihr Bruder von ihrem Onkel, der eine Fleischerei betreibt aufgenommen. Seit 1946 ist Selina als Erzieherin tätig und lernt hier auch Pfarrer Brauning und etwas später seinen Studenten Martin Robra kennen. Nebenbei hilft sie bei Meat in der Kneipe aus

Pfarrer Enrico Brauning

Ziehvater von Martin Robra , nimmt ihn mit an die Küste für einen Neu Anfang.Gutherzig, gerecht und muss immer das Richtige tun

Vic (Teiny Meat) Olbry

Bruder von Selina, Schwager von Martin RobraBesitzer einer Wekstatt mit Kneipe, ehemaliger Angestellter eines Schlachthofes

Leonard Danoe

Leonard wurde von Pfarrer Anselm Marks im tiefsten Winter als Säugling in den Armen seiner Mutter am Weiher gefunden. Um nicht das selbe Schicksal wie sein Vater zu erleiden, bestand für ihn eine Art Vermittlungsverbot. So wurde Brauning zu seinem Ziehvater und er nahm sich raus auch regelmäßig die Nonnenschülerinnen zu ärgern. Er lernte viel von Anselm , auch sich um Menschen zu kümmern denen es nicht gut ging oder welche die körperlich behindert waren. Anselm gab ihn nicht auf bis er plötzlich und unerwartet verstarb.

Magaret

gehört zu den Kindern die die längste Zeit im Kinderheim leben, sie will mal Lehrerin werden und beschließt eines Tages sich nur zusammen mit Leonard adoptieren zu lassen. Amselm gewährt ihr den Wunsch. Magaret entdeckt Robras Geheimnis

Pfarrer Anselm Marks

ist eine Kriegswaise und zusammen mit Katherine Roché unter Brauning und Danoé im Heim aufgewachsen. Es saß 6 Jahre wegen Mordes aus Notwehr im Gefängdis, hierbei unterstützte ihn jedoch Brauning die gesamte Zeit und als dieser im Vorstand zurück trat übernahm Marks die Leitung des Kindesheimes.

Luis Brenner

- ein Invalider Veteran vom 2. Krieg gezeichnet- hat einen dunklen Charakter- Leonard nennt ihn Onkel und und kümmert sich um ihn

Katharine Roché

während der 1. Krieges adoptiert, entwickelt eine freundschaftliche Beziehung zu ihrem Adoptivbruder, möchte aber immer ihre verschollenen Brüder finden.Verbleibt und übernimmt später die Leitung des Kinderheimes und Ordens

Schwester Hannah

- verstärkt nach dem 2. Krieg die Heimleitung- manche der Kinder nehmen sie nicht ernst- der Erwachsenen umso mehr, im Laufe der Zeit wird sie zu Katharines rechter Hand, auch als Anselm sich krankheitsbedingt mehr und mehr zurück zieht

Grissy Paul Lauv

Kriegsveteran, der von Anselm als Mann für alles angestellt wurde

* Zeitlinie der Episoden unabhängig vom Erscheinen oder Länge

* Hintergrund + Biografien ( Spoilerwarnung) auf Strömung wiki
1. Das Tattoo ⚤ ( Nebengeschichte / ca. 1953)
Status : in Arbeit
Die Geschichte beginnt Anfang der fünfziger Jahre, als der junge Theologe Martin Robra einen Brief, mit dem letzten Willen, seines ehemaligen Mentors erhält und gebeten wird für kurze Zeit die Leitung eines Kinderheimes zu übernehmen, welches nach Ende des Krieges, auch Opfer der Zeit beherbergt....
2. Seewind ⚤( Nebengeschichte / ca. 1961- 64 )
Status : demnächst
Nach dem letzten heißen Sommertagen verfolgen die drei Freunde ihren gemeinsamen Traum.
3. Meine dunkle Seite ⚤ ( Nebengeschichte /ca. 1978/2005 )
Status : in Arbeit
Dennis Romano meint es nur gut, doch Dennis Romanao stellt zu viele Fragen über die Vergangenheit. Eine dieser Fragen lautet : "Wer ist Annie Murdock?" Es entspinnt sich ein Netz aus Intriegen und Opfern, welches Leben kosten wird.
4. Gegen den Strom 1 - Riptide ⚤( Hauptgeschichte )
Status : abgeschlossen , beendet

Mädchen sind anders, denn Mädchen bringen Unglück…doch Christo kann den Vorurteilen seiner älteren Brüder nichts abgewinnen, denn sein bester Freund heißt Joanie und gehört jener Gattung an, die man auch als das unbekannte Wesen kennt. Tag um Tag verbringen die Nachbarskinder miteinander bis ein schweres Unglück die Idylle ein für alle Mal zerstört und das ist nur der Anfang…

5. Gegen den Strom 2 - Branding ⚤ ⚣ ( Hauptgeschichte )
Status : in Arbeit

Christo bricht mit seinem alten Leben und alten Vorsätzen. So bestimmen fortan kleinere Liebschaften sein Leben, die auch Ärger in seinem engsten Freundeskreis mit sich bringen. Als er aus seinem alten zu Hause auszieht und sich ein neues Domiziel sucht, scheint sein neuer Anfang besiegelt. Kurzer Hand beschließt er gemeinsam mit Amelie, bei einem Freund  ein zu ziehen. Plötzlich steht dessen Ex  in der Tür und die neuen Bekannten sind sie sich alles andere als grün…

6. Sonnenseite ( Nebengeschichte 2007)
Status : demnächst
Tobias zieht mit seiner kleinen Schwester Naddie, nach der Trennung seines Vaters, vorerst zu seinen Grosseltern und das inmitten des Schuljahrs. Auch wenn er es mehrfach versucht, fühlt er sich nicht zu Hause, da mann ihn in der Schule mobbt. Sein Grossvater sorgt dafür das er in einem Sportverein unter kommt, doch kann er nur wenig mit körperlicher Ertüchtigung anfangen, insbesondere als er hier auf seine Erzfeindin Kaya trifft. Seine Welt sind und bleiben die Bücher.  Kaya blamiert ihn vor der Trainingsgruppe und erkennt in ihm zu spät ihre alte Kindergartenliebe. Sie entschuldigte sich kleinlaut, was nicht mal ihr Bruder Philip so von ihr kennt. Durch Kaya Attacke ist es schwer für Tobias Anschluss zu finden , er will zurück in sein altes Leben, das Kaya wieder seine beste Freundin wird ändert auch nichts daran das er Heimweh hat.
7. Gegen den Strom 3 - Confrontation ⚤( Hauptgeschichte )
Status : demnächst
Christo kehrt von seinem Selbstfindungstrip zurück, das Amelie mit Jerome mittlerweile eine Beziehung führt trifft ihn hart, doch sie haben sich arrangiert und er schlägt mit einem neuen Job bei Laurent auf, umso überraschter als er dort auf seine alte Liebe trifft.
8. Ein Tag im September ( Nebeneschichte )
Status : demnächst
Christo geht mit Laurent und David auf einen Segelturn, an dessem Ende sich die Katastrophe offebart. Die Oberfächlichen Beziehungen zueinander sind nicht grundlos.
9. Vor 24 Stunden, ⚤⚣ ,(Nebengeschichte 2015)
Status : demnächst / Letzte der Sechs Nebengeschichten zu Riptide - Das Ende​
Amelie steht kurz vor ihrer Hochzeit. Doch dann verschwindet ihr Bruder Tobias  nach einem Streit mit seinem Vater und alles droht ins Wasser zu fallen. Ein Unglück jagd das Nächste und die Familie droht endgültig auseinander zu brechen. Gedanken und Gefühle sind immer schwer zu verstehen, was den Einen verletzt lässt den anderen unbekümmert und im Grunde folgt man nur dem Leben.
Robin : ...wollte ich das du aufhörst dich zu zerstören
Amelie : ...wollte ich dir sagen wie sehr ich dich liebe
Joanie : ...wollte ich dich nicht wiedersehen
Philip : ...wollte ich vergessen
Dennis : ...wollte ich sterben

und jetzt?...
Tobias : ...wird alles gut ?

 

 

 


Pfarrer Brauning war schon ein alter Mann, ein Mann des letzten Jahrhunderts wie er immer zu Betonen pflegte. Doch seine Gemeinde liebte ihn. Er hatte schon so manche Schwäche die das Alter so mit sich brachte, doch im Kopf war er noch genauso ein Jungspund, wie der junge Theologe der ihm nachfolgen sollte.

Martin Robra ihn hatte Brauning zu sich geholt, aufgebaut und während seiner Ausbildung begleitet und Martin war ihm dafür dankbar und doch war es eine andere Lehre welcher der junge Mann recht konservativ folgte. Als er sich seine Frau Selina verliebte, bat er sie schon nach kurzer Zeit seine Frau zu werden und sie sagte ja. Damit folgte sie seinem Leben mit welchem sie vorher kaum etwas zu tun hatte.

Martin half in seiner Gemeinde wo er konnte, wenn es etwas zu reparieren gab , war Martin der Erste der den Hammer schwang. Für Ältere übernahm er Wochenendeinkäufe oder für die Kinder die Sonntagsschule. Er war immer da, denn er war Pfarrer Braunings rechte Hand. Und dieser junge Mann hatte nur ein schweres Problem, er war dem Alkohol verfallen. Es gab Zeiten da hatte er sich im Griff, an anderen trank er was ihm unter die Finger kam, aber nur vom Besten. Brauning duldete es, obwohl er selbst bis auf sein abendliches Glas Wein abstinent lebte, erwartete Martin an jedem Morgen pünktlich bereit und seine Arbeit zu verrichtete. Selina fragte Martin nie nach dem Grund für seine Trunksucht, sie sah den Mensch dahinter und stand ihm bei wenn er es Mal wieder übertrieben hatte.

Der dicke braune Umschlag lag ganz oben auf einem Staplel von unbezahlten Rechnungen und Anträgen, als Brauning sich endlich der Beantwortung widmete, es war Ende des Monats und dieses Mal war er dran den Papierkram zu erledigen. Das Sigel des braunen Umschlags kannte er und er öffnete ihn.

Martin klopfte an an der Bürotür seines Mentors.


"Sie wollte mich sprechen Vater!" Noch in schwere Arbeitssachen gekleidet trat Martin ein.


"Setz dich!" Pfarrer Brauning beobachtete ihn erwartungsvoll. Seine Miene war nicht zu entziffern und Martin schwitzte um das was ihn erwarten würde.


"Hab ich etwas verbrochen?"


"Nein... ich hoffe doch nicht! ... Aber dein Verhalten lässt auf anderes schließen. Sei es drum. Ich habe dich wegen einer anderen Sache hergebeten und ich verstehe dich, wenn du es nicht machen möchtest, aber wir haben noch viel gut zu machen."


"Was ist geschehen!"


"Dieser Brief ist heute gekommen, er ist für dich? Eigendlich für uns beide, aber ..." Er überreichte ihm ein weisses Briefcuver.


"Für mich? Wer sollte mir schreiben!" Martin schien irritiert und er blickte auf den Absender, aber es stand nur ein Name darauf und das war nicht seiner. "Ist er von Vater Amselm?"


"Sieh nach!" Brauning saß ruhig in seinem Sessel und beobachtete Martin wie er den Brief las.


"Wann ist es passiert?" Er zeigte keine Regung.


"Die Beerdigung war vor ein paar Tagen... warum ich die Post erst heute bekommen habe ist mir ein Rätsel ... aber eines steht fest ... ich bin zu Alt um nach Lohmen zurück zu kehren, selbst wenn es nur für wenige Wochen sein sollte...."


"Deswegen haben sie mich gerufen? Ich ... Wir ... ich hab ihm versprochen nie zurück zu gehen."


"Wenn ich ein paar Jahre jünger wäre, aber ich kann nur schwerlich reisen, zudem vertrage ich die Luft da unten nicht ... und ich habe beschlossen dich als meinen Vertreter dort hin zu schicken bis ein vollwertiger Nachfolger gefunden ist... ein paar Wochen, wenn nicht sogar Monate kann es dauern..."


"... wenn ich nicht möchte ...", unterbrach Martin leicht verwirrt.


"... dann ist es deine Entscheidung ..."


"Es jetzt über zehn Jahre her, als Vater Amseln uns das letzte Mal besucht hat, ich dachte immer das sie der Erste sind der geht, so krank sie immer waren!"


"Nicht nur du Junge! Er ist zwanzig Jahre jünger als ich , lebt gesünder ..."


"... was erwarten sie von mir?"


"Ich gar nichts ... ich habe nur darüber nachgedacht ... und es deine Möglichkeit gebührend Abschied zu nehmen, nicht nur von unserem alten Freund!"


"Eigentlich habe ich abgeschlossen, mit allem, ich bin heute ein anderer Mensch!"


"Ich weis ... deswegen kannst du dich deiner Aufgabe stellen, du musst nicht ewig dort bleiben, nur ein paar Wochen!"


"Eben haben sie noch von Monaten gesprochen!"


"Es ist wie es ist! Der nächste Zug fährt Sonntagabend."


"Ich nehm noch einen?" Martin saß wie jeden Samstagabend in der Kneipe doch diesmal war etwas anders. Schwer lediert hatte er sich auf seinen Platz geschleppt und hing am Tresen.


"Du solltest aufhören, oder hast du vergessen was morgen für ein Tag ist!" Sein Schwager blickte ihn eindringlich an.


"Ach halt die Klappe Teiny! Kümmere dich um deinen Scheiß und lass mich in Ruhe. Noch einen Sally. Bitte!"


"Im Moment bist du mein Scheiß Bruder und mein Schwesterchen hier wird dir nicht einen Tropfen mehr ausschenken! Ich lass es nicht zu."


"Leck mich Teiny! Ich brauch jetzt was okay?"


"Wie bitte`?" Er griff Martin über den Tresen am Kragen und besah sich sein Gesicht und die blutende Nase.


"Leck... MICH... am Arsch Teiny!"


"Oh man jetzt geht´s wieder los!" Die anderen Gäste in der Bar nahmen Abstand.


"Teiny hör auf, bevor es noch schlimmer wird!" Sally ging dazwischen und stelte Martin ein Glas Wasser hin.


"Ja, hör auf Teiny! Sally ich will was Trinken, was Richtiges."


"Was ist nur los mit dir du legst dich mit meinem Bruder an und du weist du kannst nur verlieren!"


"Ich wollte verlieren, um mich wieder zu spüren, wäre es so ein kleiner Gnom gewesen, ich hätte mich nicht gewährt! Nur um zu fühlen das ich da bin."


"Du siehst echt Scheiße aus Martin Robra!" Teiny zeigte auf den Barspiegel


"Teiny du hast mir die Nase gebrochen!"


"Beruhig dich und erzähl was los ist."


"Vor dem Pfarrer in dir hat er hoffentlich morgen mehr Respekt!"


"Ich entschuldige mich bei ihm... aber nicht heute."


"Gut so..."


"und bei dir Sally"


"Martin?"


"Ich hab keine Wahl Teiny, ich muss nach Hause... Amselm ist gestorben!"


...Dies wird meine letzte Andacht in diesem Kreis sein, und ich hoffe ihr zeigt Verständnis und nehmt mich bei meiner Rückkehr mit offenen Armen auf. Auch bei meiner Familie will ich mich entschuldigen, aber diese Entscheidung können auch sie mir nicht abnehmen. Deshalb bitte ich auch darum ihnen Respekt zu erweisen und nicht irgendwelchen Spekulationen oder Hörensagen glauben zu schenken. Dafür Stehe ich ihnen gleich Rede und Antwort wenn sie es bedürfen...

 

 

 

Ein wenig einsam war es an dem abgelegenen Bahnhof schon, war es unüblich das der Zug am alten Güterbahnhof hielt. Martin bedankte sich nochmal mit einem Gruß beim Zugführer und machte sich dann auf dem Weg zu seinem neuen Auftrag. Sicher folgte er einem alten Pfad, vorbei an einem ausgedehnten Weiher an dem in der Ferne mehrere Kinder spielten. Kurz blieb Martin stehen und öffnete seinen Koffer. Darin befand sich ein frischer Blumenstraus gelb - orangener Gerbera und er legte sie am Uferrand ab. Kurz blieb er stehen und sprach ein stilles Gebet, bevor er sich wieder aufmachte.

Unbeobachtet war Martin an der Uferstelle nicht geblieben und zwei der Kinder folgten ihm neugierig und natürlich bemerkte er sie. Seine Schritte wurden langsamer und dann hatten ihn die Kinder eingeholt. Er drehte sich um und die Kinder erschracken, vor dem Mann im reinen Hemd mit dem schlot weissen Haaren.

"Warum verfolgt ihr mich!"

"Wer bist du?" Sein Gesicht war trotz der Ledierung jung, viel jünger als das der Schwestern die sie betreuten.

"Wer ich bin? Wer seid ihr?", wetterte er zurück.

"Ich bin Magaret und das ist Leo!", stocksteif standen sie vor ihm.

"Hallo ich bin Martin!" Er lächelte sie freundlich an und wuschelte dem Jungen durchs Haar.

"Hey, nichts durcheinander bringen, das sehen die Schwestern nicht gerne!" Magaret richtete alles wieder.

"Was ist mit deinem Gesicht passiert?" Leo schien neugierig auf den Fremden.

"Ich hab mir die Nase gebrochen!"

"Warum?" Wieder eine Frage die Martin nicht verstand und er lachte.

"Warum man sich die Nase bricht, sowas passiert eben?"

"Wer hat das getan?"

"Spielt keine Rolle, ist jedenfalls meine Schuld gewesen..."

"Willst du einen von uns haben?" , fragte Leo Martin forsch und brachte ihn wieder zum Schmunzeln.

"Sei still! Du wirst nie adoptiert! Dummie!"

"Warum nicht? Er ist ein Junge kann anpacken! Ist das nicht gefragt ?"

"Leo wollen alle, aber sie kriegen ihn nur mit mir hat Amselm gesagt, wenn dann musst du mich auch mitnehmen das das klar ist!"

"Tja dann sieht es so aus, das ihr beiden wohl noch eine Weile hier bleibt."

"Och Margie musst du immer dazwischen hauen!" Leo blickte sie böse an.

"Ihr zwei könnt mir doch sicher zeigen wo es zur Ordensleitung vom Heim geht?"

"Klar ich zeig ihnen den Weg! Komm Leo!" Er blickte zu ihr auf, sie schnappte sich seinen Arm und Magareth zog ihn hinter sich her. Natürlich wusste Martin wo es lang ging, aber einiges war verändert und er lies sich gerne von den Kindern führen. Amselm hatte Recht, die Beiden zu trennen wäre ein Verbrechen, dessen war sich Martin sicher.

"Guten Tag. Ich bin Schwester Hannah, Mutter Katharine ist noch in der Stadt unterwegs ... sie ist heute Abend zurück! Worum geht es?" Die Schwester saß vor einem Stapel Papiere.

"Vater Braunning schickt mich, man hatte ihm einen Brief zu kommen lassen, das er hier gebraucht wird. Ich soll für ein paar Wochen die Leitung übernehmen, bis alles weitere geklärt ist, auf Grund seiner Krankheit ist es ihm nicht möglich an zu reisen und ich wollte mich vorstellen, mein Name ist Martin Robra!"

"Sie sehen nicht aus als hätten sie vor länger zu bleiben?" Hannah besaß eine gute Auffassungsgabe.

"Nur so lange wie nötig! Meine Gemeinde braucht mich und schulde Vater Braunning noch einen Gefallen."

"Sie scheinen mir recht jung wenn ich das sagen darf, was bringt einen Mann dazu jemanden hier her zu schicken, der seine eigenen Probleme nicht im Griff hat?"

"Es war sein Wunsch und dem werde ich nachkommen und ich hoffe, das sie meine Arbeit überzeugt."

"Am besten sie nüchtern erst mal aus, ich gebe ihnen Bescheid, wenn die Mutter Oberin zurück ist!"

"Dann zeigen sie mir mein Zimmer!"

"Wir haben nicht viel Platz, sie bekommen Vater Amselms Zimmer!"

"Sie scheinen mir gegenüber etwas feindseilig wenn ich das bemerken darf!"

"Ich bin ehrlich und es wird an mir geschätzt das ich die Wahrheit sage. Was bringt es ihnen, wenn etwas beschönige?" Sie schloss die Bürotür.

Mehrer der Kinder liefen feigsend an Leonard vorbei der einen verkrüppelten Mann im Rollsthuhl durch den breiten Flur schob. Einer der älteren Jungen trat auf ihn ein. Mit Magaret an seiner Seite hätten sie es nie gewagt ihn so zu behandeln. Schwester Hannah identifizierte den Übeltäter und folgte ihm nach.

"William Danoé ! Komm sofort hier her!"

Doch die Kinder waren so aufgedreht und verspotteten die Schwestern und Leonard, liefen um ihn herum.

"Mary, Mary - Bloody Mary - liegt an einem Bächlein tot, ach Mary Mary welche Not!"

"Bist du in Ordnung!" Er half Leonard beim Aufstehen. Doch der kümmerte sich nur den Mann im Rollstuhl.

"Ja, ... sie haben seinen Stuhl beschädigt!"

"Du kümmerst dich um ihn!"

"Er ist mein Onkel Luis!" Martin blickte ihm in die Augen und Stille beherrschte den Moment. Als die Kinder wieder vorbei liefen.

"Mary ... Mary "

"Phi ... Phi ...Phi", keuchte Luis aufgeregt.

"Dein Onkel?" Martin schnappte den Übeltäter der Gruppe und zischte ihn mit einem bösen Blick an.

"Du bist jetzt still William Danoé!" Er war so überrascht das er starr vor Angst vor dem Fremden Mann war. "Entschuldige dich und dann ist alles wieder gut . Okay!"

"Entschuldigung Schwester Hannah!" William war kleinlaut.

"Entschuldige dich bei Leo!"

"Aber der ist ein Bastard?"

"Seid ihr das nicht alle, die ihr hier seid?" Martin spürte die Kälte die sich ausbreitete.

"Tut mir Leid Leo!"

"Gib ihm die Hand!" Er packte Williams Hand doch Leonard die Hand zu reichen, Leonard sah keinen Grund es anzunehmen und Martin lies los.

"Du kannst gehen!"

"Mary Mary - Bloody Mary! Leo ..."

"Phi...Phi...Phi

Die Worte ließen Leonards Augen ergrauen, es war nichts von dem da wie er ihm am Morgen kennengelernt hatte.

Wortlos schob er Luis mit dem kaputten Rollstuhl davon und wollte sich nicht mehr helfen lassen. Martin hatte ihn in eine Situation gebracht mit der er nicht zurecht kam.

Das Zimmer von Amselm besaß nur wenige persönliche Sachen, doch niemand hatte es gewagt sie in all der Zeit nach seinem Tod anzrühren. Ein Tisch mit bequemen Stuhl und darüber, was ihn verwunderte, ein katholisches Kreuz.

"Darf ich Fragen wie Vater Amselm verstorben ist? Es wurde in ihrem Brief nicht erwähnt." Er durchstreifte das Zimmer, dabei glitten seine Finger über den kleinen engen Eingangsflur , bis zur kleinen Bettnische.

"Keine Sorge nicht nicht seinem Bett passiert..." Schwester Hannah gehörte zu einer anderen Generation, sie hatte viel entbehren müssen.

"Das dachte ich auch nicht!"

"Er war zum Blaubeeren sammeln in den Wald gegangen, der Zug muss ihn erwischt haben, einen Abend später hat man ihn nur wenig entfernt von den Schienen im unteren Dorf gefunden!"

"Blaubeeren? Um den Kindern eine Freude zu machen..."

"Was soll daran so besonders sein?"

"Sie sind noch nicht lange hier in diesem Orden Schwester Hannah, oder? Nun bin ich ehrlich, sie haben einfach keine Ahnung, was Blaubeeren Kindern bedeuten können."

"Naja es sind erst drei Jahre ... und ich habe gelernt, was ausserhalb dieser Mauern geschiet, geht mich nichts an!"

Sie blickte ihn an.

"Wie sind sie hier her gekommen Schwester?"

"Ich bin hier weil ich hier gebraucht werde ... und ihm Grunde unterstütze ich Mutter Katharine, weil sie mich darum gebeten hat, sie ist oft krank und das Geschehene macht es nicht besser!"

"Wer hätte das gedacht ... da haben wir zwei doch etwas gemeinsam!" Er lächelte sie an und sie erwiederte seine Geste. "Wir wollen nur diesen Ort beschützen!"

"Mal sehen ob Mutter Kaharine sie früher empfängt!"

"Wo ist Amselm beerdigt? ... Ich würde ihn gerne heute Nachmittag die Ehre erweisen?"

"Neben der kleinen Kirche am See, sie haben doch Leonard kennengelernt, er kann sie bestimmt dort hinführen! Er ist es der die Grabstätten pflegt."

"Nein ... es ist nicht nötig! Ich denke ich weis wo ich seine Ruhestätte finde!"

"Dann sehen wir uns zum Nachmittag, es wartet viel Arbeit auf sie!"

Martin blickte aus dem Fenster, in Reih und Glied machten sich Kinder auf zur Armenküche im Dorf, hintendran die Brigarde der alten und schwachen Heimbewohner um ihrer einmaligen täglich warmen Mahlzeit bei zu wohnen.

Ohne die Kinder herrschte ein unsägliche gespenstige Stille in den Schlafräumen. Bett für Bett schritt er ab bis er zu einer kleinen Nische kam die durch ein Bettlaken von den anderen getrennt war. Ja ... hier gehörte jedem das, was auch dem anderen gehörte und doch schien dieses kleine Fleckchen anders zu sein. Dieses Bett in der Ecke, welches dem Kind zu stand, das am längsten im Heim wohnte, war Leonard´s Reich. Ein altes Foto welches vielleicht seine Mutter zeigte, klemmte unter dem Fensterbrett, auf denen Handgeschnitzte kleine Holz - und rosafarbene Quarzfiguren lagen, wie man sie für Schach benutzte. Daneben ein kleiner verschlissener lederner Einband mit losen Blättern und ebenfalls ein altes Foto was Amselm und seinen jüngeren gesünderen Brauning mit einer Schaar unbekannter Kinder zeigte.

Diese Luft in diesen Räumlichkeiten war alt und unverändert und so vertraut.

Martin bewegte sich keinen Zentimeter und starrte aus dem ermodrigen Fenster, welches mit alten Zeitngsbeilagen abgedichtet worden war.

"Sie werden uns also die nächsten Wochen unterstützen?" Erklang eine weibliche Stimme von der Mitte des Raumes und riss den jungen Mann aus seinen Träumen.

"So gut ich kann?" Erstellte eine Figuren mit der seine Finger gespielt hatten zurück auf das Fensterbrett.

"Glauben sie nicht das es hier einfach wird!"

"Dessen bin mir bewußt! Ich werde auch nur bleiben solange es nötig ist. Aber es gibt eine Menge zu tun, der nächste Winter kommt bald und bis dahin wollen wir sehen das alles geregelt ist." Er stand auf und als sich ihre Blicke trafen, zog die Frau geschockt die Hand zurück und trat zwei Schritte zurück, während er aufrecht still vor ihr blieb.

"Martin, heissen sie jetzt?"

"Ja, Martin Robra!"

"Sie führen ein anständiges Leben Martin Robra?" Der Schreckmoment legte sich und sie baute sich wieder Kerzengerade auf.

"Ich bin nur hier Mutter Oberin, weil Amselm es wollte ... Er war es der wollte das wir uns Treffen. Wenn es nach mir gegangen wäre, ich wäre nie zurück gekehrt. ... und nun finde ich hier den Grund vor vielleicht doch länger zu bleiben."

"Der Krüpplige bekommt nicht mit was um ihn herum geschieht ..."

"Ich rede nicht von Luis ... der ist mir egal, wie es mir ein Mensch nur sein kann."

"Sie sollten wieder gehen ... und wir finden einen anderen Weg."

"Ich kann nicht, ...hier muss sehr viel repariert und ausgebessert werden. ... vorallem unterm Dach bei den Schlafräumen, wenn das geschafft ist sehen wir weiter ... Mutter Oberin. Sie werden doch nicht ihre eigene Eitelkeit, vor das Gemeinwohl anderer stellen."

"Sie halten sich von ihm fern ... ebenso von Magareth, oder den anderen Mädchen und wenn sie mit ihrer Arbeit fertig sind verschwinden sie!"

"Jawohl. Ganz wie sie wünschen!" Er lächelte arrogant und starrte wieder aus dem Fenster.

***

Martin Robra hatte sein Ritual und er tat gut daran seine Morgenroutine bei zu behalten. Er dachte über die Worte der Obersten nach, wie lange er plante zu bleiben, er kannte ihre Angst und er beschwor sich zu beherrschen, da er, mit dem Menschen aus den vergangenen Tagen, nichts mehr gemein hatte. Die ersten Sonnenstrahlen erklommen die Baumwipfel in der Ferne, dieses Zimmer lag im Osten und soweit er sich erinnerte war Anselm immer vor allen anderen wach. Vorsichtig strich er sein Gesicht und beschloss den kleinen dunklen Bartansatz stehen zu lassen, wenn auch nur um einen anderen Anblick zu bieten. Er zog ein kurzes dunkles Unterhemd unter halblanges braunes Poloshirt, welches er in seine graue Cargohose stopfte und über die graumelierten Schafsocken, dunkle schwarzen Lederschuhe. Danach bereitete er seinen Arbeitsgürtel vor um auch für schwerere Aufgaben gerüstet zu sein. Und wieder ein aus dem Fenster, genau auf Amselms Grab.

***

"Sie sind aber früh auf?" Magaret stützte ans Treppengeänder, als Martin aus der Kälte vorbei schlich. War er nun doch einer der letzten die Auf waren.

"Du auch!"

"Ich helf später den Schwestern, bei den Kleinen! Seit sie die Schwesternschule geschlossen ist, haben hängt alles an Schwester Hannah und Schwester Mina."

"Ich hab´s gesehen, alles sehr Baufällig, durch den Raubbau!"

"Die Besetzer haben alles mitgenommen, sogar die Türgriffe und Wasserhähne, das war aber vor meiner Zeit . Die haben nur das Heim erhalten und ob das jemals wieder was wird mit ´ner Schule weis nur Gott! Wenn ich das denn noch erlebe, will ich Lehrerin werden."

"Du hilfst also nach Kräften!"

"Wir alle ... von den Größeren. Da sind ja auch noch die, die so sind wie Leo´s Onkel... Neue Gesichter die helfen wollen, verirren sich selten hier her! Warum sind sie hier? Schließlich wollen oder brauchen sie keinen von uns."

"Wie viele seid ihr denn, die schon was können? "

"Heute ?"

"Ja."

"Naja, Benjamin bekommt heute neue Eltern, dann sind wir acht Kleine und dreizehn Kinder! Vier Alte und sechs Krüpplige."

"Benjamin, ist der Kleine der immer soviel lächelt ? Er geht?"

"Ja. Sie bekommen mit ihm einen Guten, seine neuen Eltern, nicht so einen Nichtsnutz wie William, der ist Faul! Der braucht erst Manieren."

"Bist du Traurig das Benjamin geht."

"Ich ... Nein ich freu mich für jeden der ein neues zu Hause findet, aber Leo er kennt sie alle , sie kommen und gehen und er muss bleiben. Jeden Tag hat er mit Benji geübt dieses Grinsen bis er nicht mehr geweint hat und schwupps ist er weg."

"Leo will keiner, kann ich mir nicht vorstellen!"

"Wer Leo will, bekommt ihn nur mit mir hat Anselm gesagt und wenn mein Papa aus dem kalten Lager zurück ist, nimmt er uns beide mit. Papa hat das versprochen. Leo ist ein Dummie ..."

"Warum?"

"Obwohl er weis, das er bleiben muss, fragt er jede der Eltern, auch die von Benji, ob sie ihn mitnehmen würden! Amselm hat nie sein okay gegeben und Mutter Oberin wird das auch nicht tun, bis mein Papa zurück ist."

"Du bist genauso lange wie Leo hier?"

"Nein, Papa hat mich hier abgegeben da war Leo vier oder fünf und mein Papa holt uns auch wieder ab wenn er zurück ist! Was haben sie so früh gemacht!"

"Ich wollte Anselm besuchen und für ihn beten!"

"Aber das haben sie doch schon getan!"

"Es gibt Dinge die kann man nie zu oft tun! Und du kümmerst dich jetzt um die Kleinen."

"Sie sind ein komischen Priester!"

"In welcher Hinsicht Magaret?"

"Kann ich noch nicht sagen, sie lächeln und das ist mir bestens vertraut aber ihre Augen sind ... tot!"

"Du redest ..."

"Ich hab einigen Totenmahlen beigewohnt und sie haben diesen Ausdruck, nicht den der Trauernden, sie haben den Ausdruck derer die nicht mehr unter uns sind! Dies ist gefährlich... denn sie verbergen etwas das sie nicht preisgeben wollen."

"Am besten kümmerst du dich um dich Mageret!" Fuhr er sie an, bevor er sich fing.

"Hab ich sie verärgert?"

"Schon gut?" Er kramte in seiner Hosentasche. "Hier für dich!" Er nahm ihre Hand, sie öffnete sie langsam und er legte ihr einen kleinen Holzengel in die Hand. Seine Finger waren schmutzig, er hatte ihn der Ende gewühlt.

"Schnitzen gehörte früher auch zu meinen Hobbys, als ich gesehen hab was Leo so zaubert hab ich es wieder probiert, sieht ganz so aus, als hätte ich es nie verlernt. Er sagte das man dir damit eine kleine Freude machen kann!"

"Lassen sie Leo bei mir, hier hat er es gut!" Magaret schloss die Hand und stürmte davon, schließlich wurde sie gebraucht.

***

Am Nachmittag streifte sie wie gewohnt mit Leonard durch die Unweiten und Wiesen ihrer Behausung. Sie dachte an Martins Worte, und fand sich irgendwann ebenfalls vor Amselms Grab. Es war verändert worden. Die Erde frisch aufgewühlt und darauf blühte ein kleiner Blaubeerstrauch.

 

***

Martin reparierte anfangs allein, was ihm unter die Finger kam. Er scheute sich auch nicht davor Hilfe aus dem unteren Dorf anzunehmen, was Katharine selbst bei Anselm, immer missbilligt hatte, hielt Martin nicht auf. Jede Hand tat etwaas Gutes bevor sie gar nichts tat. Er suchte das Gespräch mit den Ortansässigen und das Einzige was er ihnen versprach war am Ende der getanen Arbeit eine warme Mahlzeit. Fragen kostete nichts und so behielt er bei was er schon immer getan hatte, machte sich nichts aus gerede und lies Taten sprechen. Beobachtet von den Alten und Behinderten, brachte er Leben an diesen so trostlosen Ort.

***

Zuerst begannen sie den Umbau der Scheune, dann erweiterten Waschräume ins Haupthaus, zuletzt begann die Ausbesserung der zwei grösseren Schlafsäle und der Auffenthaltsraum der Alten. Er führte die Menschen der Gemeinde wieder zusammen, die seit Kriegsende nur das nötigste miteinander sprachen, dafür brauchte es einen Aussenstehenden, der keinen Unterschied und auch ihre Geschichten nicht kannte. Martin wusste natürlich um die Schlächter der Zeit, viele hatten mit ihren persönlichen Schicksalen zu hadern und er erkannte wo er ansetzen musste um ihnen zu verzeihen, wo sie Vergebung suchten, wie er selbst.

***

"Sie leisten gute Arbeit, den haben sie verdient!" Grissy Paul hatte den Kochwein, der mehr nach Essig schmeckte aus der Küche stibitzt und lud Martin ein, er erzählte viel von früher, wenn die Oberste aus war, ging er meist mit Anselm ins Dorf um "Kontakte" zu Kriegsverserrten zu pflegen. Die Schwestern durften es nicht wissen und seit Anselms Tod war ihm nur noch der Kochwein geblieben. Er holte einen alten Korkenzieher hervor und überreichte beides an Martin.

"Die große alte Dame sieht das nicht gerne! Jetzt ... wo der Herr Pfarrer nicht mehr ist, bleibt nur noch dieses Zeug! "

"Im Dorf unten gibt, es nicht einen ordendlichen Tropfen. Nicht Mal als Medizin, ja das habe ich schon festgestellt!"

"Es wird verteufelt ... seit ihrem Vorfall... damals ... sie wissen schon... Die Schwestern haben jeden überzeugt, das auch nur ein Schlückchen eine Sünde ist. Seit dem Ende des Krieges, gibt es keine Nazis mehr um so mehr glauben sie an Jesus und die Vergebung ihrer Missetaten ! Aber ich erzähle ihnen nichts Neues." Grizzy Paul reichte ihm die Flasche nach einem großen Schluck zurück, den Kopf gesenkt lehnte Martin ab.

"Sie erinnern sich an mich?"

"Sicherlich ... Sie sind der Junge ohne Eier, ich dachte nicht das sie das Überleben würden , war schon ´ne schreckliche Sache, ich dachte sie sterben mir unter den Händen weg... Ich weis es wie heute und ich kenne auch jeden der Namen der im Krieg gefallenen Kameraden ... wenn ich sehe wieviel ihnen heute an diesem Platz hier liegt, ich krieg´s nicht überein ... Sie haben jetzt eine Frau?" Er zeigte auf den Ringfinger an Martins Hand an dem ein Metallring schimmerte.

"Ja ... sie weis auch was ich getan habe ... troz allem hat sie ja zu mir gesagt. Meine Chance auf Vergebung ... von mir selbst ." Er griff nun doch zur Flasche und setzte an. "Buha ekelhaft! Verraten sie mich ja nicht! ..."

"Niemand hat verdient was man ihnen angetan hat, denken sie sie es hat sie verändert?"

"Bis auf das hier, habe ich keine Laster aus meinem früheren Leben. Damals war hier alles Trist und Grau für mich, aber ich versteh heute auch warum es sich so anfühlte. Die Kinder, nur wenige kennen die alte Zeit, sie sind sehr selbstbewußt, dass ist gut so!"

"Wären sie ein guter Vater geworden?"

"Heute ja, ...damals auf keinen Fall!"

"Was hat sich geändert?"

"Ich hab Frieden geschlossen auch mit dem Herrn da Oben!"

"Es wird Zeit das der endlich Junge ein gutes zu Hause bekommt, Herr Anselm hat immer drauf gehofft!"

***

"Schwester Hannah meinte ich finde dich hier draussen!"

"Ich sehe mir nur die Sterne an! Wissen sie das es da oben noch viele Planeten gibt! Nur an solchen Nächten kann man sie sehen."

"Ich kenne die Venus, da er ist der hellsten Stern da oben!"

"Warum haben sie das getan?" Leonard sah weiter in den dunklen Nachthimmel.

"Was?"

"Anselms Grab geschändet, mit welchem Recht haben sie das getan?"

"Er war damals für mich als Kind, wie ein Vater. Gütig, warmherzig ..."

"Dann waren sie auch einer von uns?"

"Ich bin einer von euch und ich bin hier, weil Anselm mich drum gebeten hat und ich erst jetzt nach seinem Tod, mutig genug bin, seiner Bitte nach zu kommen. Denn eines musst du wissen ich wollte nie wieder hier her zurück."

"Anselm hat mir mal erzählt das die Lieblingsblumen meiner Mutter Gerbera waren und als sie ankamen hatten sie welche dabei, ich bin mir sicher das auch sie sie gekannt haben müssen!"

"Flüchtig?"

"Wissen sie wie sie gestorben ist?"

"Ich denke es war ein Unfall!"

"Sie ist gestorben, weil ich sie getötet habe! Die Kinder wissen es alle, das ich ein Mörder bin!"

"Leo?"

"Seit sie hier sind, sie ein netter Mensch ... aber ich kann sie nicht ausstehen! Amselm sagte mal zu mir Gleiches zieht sich an. ... Sind sie ein Mörder Martin Robra?"

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Zimzicke Am 05.09.2021 um 21:17 Uhr
Ich hab nur das erste gelesen und bin schon fasziniert. Sowas lese ich sehr gern. Weiter so.

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Eine Bewertung

Statistik

Kapitel: 5
Sätze: 499
Wörter: 5.341
Zeichen: 30.915

Kurzbeschreibung

Die Geschichte beginnt Anfang der fünfziger Jahre, als der junge Theologe Martin Robra einen Brief, mit dem letzten Willen, seines ehemaligen Mentors erhält und gebeten wird für kurze Zeit die Leitung eines Kinderheimes zu übernehmen, welches nach Ende des Krieges, auch Opfer der Zeit beherbergt....

Kategorisierung

Diese Story wird neben Religion auch in den Genres Krieg, Freundschaft und Tragödie gelistet.

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Strömungslinien
(6 Werke)

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