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Sätze: | 70 | |
Wörter: | 609 | |
Zeichen: | 3.544 |
Weihnachten. Eine herrliche Zeit... Für die meisten zumindest. Mein Name ist Haruto Itō und ich bin 17 Jahre alt. Ein wirkliches zuhause habe ich nicht. Ich lebe auf der Straße, egal wo. Momentan in Tokyo. Die Straßen sind komplett überfüllt. Überall Eltern, Familien und Geschäftsmänner, die in die Kaufhäuser und Läden stürmen, nur, um noch rechtzeitig zu Weihnachten Geschenke zu bekommen.
Die Straßen sind mit Lichterketten und sonstigem Weihnachtsschmuck bedeckt und an jeder zweiten Ecke steht ein riesiger Weihnachtsbaum. Diese Zeit ist besonders schwer für mich. Es ist der 18.Dezember 2012. Genau heute vor 8 Jahren sind meine Eltern gestorben. Auch sie wollten noch unbedingt Geschenke für mich kaufen und auf dem Heimweg überraschte sie das Blitzeis. Mein Vater verlor die Kontrolle über den Wagen und fuhr gegen einen Laternenmast. Sie starben noch an der Unfallstelle, nur Sekunden, bevor der Krankenwagen eintraf. Ein stechender Schmerz fährt durch meinen ganzen Körper. Trauer, Einsamkeit, Angst und Hilflosigkeit plagen mich schon mein Leben lang. Ich hasse mein Leben, ich hasse es abgrundtief. Ich gehe von der Straße weg, in eine kleine Seitengasse und setze mich hin. Es ist kalt, sehr kalt. Mein ganzer Körper zittert. Kein Wunder. Geld für vernünftige Klamotten habe ich schließlich nicht. Bei jedem ausatmen gefriert mein Atem zu kleinen Eiskristallen.
Hier sitze ich nun, mit einem Kaffeebecher in der Hand, indem ich alles Geld sammle, das ich kriegen kann. Die Leute, die mich beachten, werfen mir verächtliche Blicke zu, manche Spucken mich sogar an. Alles Arschlöcher, die gar nicht wissen, wie ich mich fühle. Keiner von diesen korrupten, Krawattentragenden Bastarden weiß, wie es ist, nichts zu haben. Weder ein Zuhause, noch einen warmen Platz zu schlafen, geschweige denn überhaupt Familie. Doch dann gibt es ein paar, die Mitleid mit mir haben. Einen kleinen Teil meines Leides erkennend, schauen sie mitfühlend zu mir und werfen ein paar Yen in den Becher. Der ein oder andere drückt mir sogar was zu essen in die Hand. Solche Leute lassen mich den Glauben an die Menschheit nicht verlieren.
Der Schnee fällt langsam zu Boden und bedenkt ganz Tokyo. Überall sieht man lachende und glückliche Menschen. Und ich... Ich sitze zwischen zwei Mülltonnen und bedecke mich mit alten Zeitungen, um nicht zu erfrieren. Es ist grausam. Doch selbst ich hab auch mal Glück. Am Ende des Tages habe ich genug Geld zusammen, um mir eine warme Mahlzeit und eine Tasse Tee zu kaufen. Endlich, seit Tagen wieder etwas warmes zu Essen. Ich stehe langsam auf, nehme den Becher in die Hand und will wieder auf die Straße gehen, um mir was zu essen zu kaufen. Doch dann biegt jemand in die Gasse ein und geht langsam auf mich zu. Sein Gesicht wird von einer Kapuze bedeckt, doch die Statur ist männlich. ,,Na, auch ganz allein heute?", frage ich den Mann. Er ist vielleicht 19 oder 20, ein paar Jahre älter als ich. ,,Ich hab' ein bisschen Geld zusammen bekommen. Vielleicht reicht's ja für zwei." Der Mann geht stillschweigend auf mich zu.
,,Uhm....alles okay mit dir?" Immer noch keine Antwort. Ein paar Meter vor mir bleibt er stehen, den Kopf noch immer bedeckt. ,,Kann ich dir irgendwie helfen?" Ich versuche eine Antwort zu bekommen, doch es hilft nichts...
,,Geld her.", flüsterte er plötzlich. ,,Was?" Meint der das ernst? Geld her? ,,Wie bitte?", frage ich nochmal, in dem Glauben, ich hätte mich verhört. Daraufhin nimmt er die Kapuze ab, hebt sein Gesicht und holt eine Waffen aus einer Tasche. ,,Geld her hab ich gesagt!"
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