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Kapitel: | 3 | |
Sätze: | 292 | |
Wörter: | 4.800 | |
Zeichen: | 29.501 |
Film: Suicide Squad
Beschreibung: Film (2016), DC
Handlung:
Amanda Waller stellt für die US-Regierung ein Team zusammen, das bei hochriskanten Aufträgen ohne Rücksicht auf Verluste eingesetzt werden soll und deshalb aus gefährlichen Verbrechern besteht: der gestörten Harley Quinn; dem Profikiller Deadshot; dem pyrokinetischen Ex-Gangster El Diablo; dem Dieb Captain Boomerang; dem kannibalischen Killer Croc; und dem Söldner Slipknot. Alle werden aus dem Gefängnis Belle Reve rekrutiert, unter das Kommando von Oberst Rick Flag gestellt und mit einem explosiven Nano-Implantat versehen, durch das sie bei Ungehorsam getötet werden können.
Mein Review:
Mockingbird sagt: "More cannon than Canon" und Roiben ist der Meinung: "crazy motherfuckers going ham". Und ja, es ist verdammt crazy. Aber fangen wir mal am Anfang an.
Es wird gezeigt, wie Amanda Waller versucht irgendeinen Typen vom Staat zu überzeugen, die Suicide Squad, bestehend aus mehreren bösen, bösen Verbrechern zu gründen. Und wie in den Western aus den 60ern Jahren darf natürlich jedes Mitglied dieser zu gründenden Gruppe in einer kurzen Märchenstunde vorgestellt werden, mit Namen und all dem.
Harley Quinn bekommt da natürlich eine Extrawurst, weil... weil... Harley Quinn halt. Warum auch immer ist ihre Erzählung wesentlich länger als die der Anderen, man könnte Killer Croc beinahe schon als muskulösen Pappaufsteller abtun. Und Captain Boomerang, der ist schließlich nur da, um zu unterhalten... was er nicht tut... egal.
Daraufhin folgt viel Gerede und Rar machen von Seite der Gangster aus. El Diablo hat von mir gleich den Stempel "Depressiver Knacki" bekommen, Captain Boomerang den "Nehmt-mich-ernst-ich-habe-einen-Boomerang!"- Stempel und Rick Flag ist einfach der Typ, der allen auf die Nerven geht mit seinem Wichtig-Getue.
Interessant wird es, wenn Dr. June Moone bzw Enchantress auftritt. Sie wird im Laufe des Films die Antagonisten-Rolle einnehmen, gespielt wird sie von Cara Delevigne.
Sie ist aufgrund eines mysteriösen Fundes zu einer Hexe namens Enchantress geworden, und diese Hexe lässt sie ab und zu raushängen. Rick und June sind übrigens in Love, weshalb Rick später den Helden spielen darf um seine June zu retten... mehr oder weniger.
Auf jeden Fall gewinnt diese Enchantress mit ihrem schicken Charakterdesign die Oberhand und erweckt in einem random Passanten ihren mächtigen Bruder wieder, der viel stärker als sie zu sein scheint. Und dieser böse, böse Bruder macht erstmal ganz schön viel Ärger.
Um die Einzelheiten jetzt mal auszulassen, Enchrantress und ihr Bruder sind zusammen voll stark, weshalb sie die gesamte Innenstadt in Schutt und Asche legen, eine Art schwebender Ring aus Schrott erbauen und ihre eigene kleine Armee aus den ganzen Passanten machen. Natürlich mit dem Ziel die Welt zu unterjochen!
Na, was erwartet ihr? In Comics und deren Verfilmungen ist es doch eh immer das Gleiche.
Das Team Suicide Squad wird gegründet, alle dürfen erstmal ihre tollen Kräfte und Outfits zeigen. Wo sind wir - in einer Teeniekomödie? Aber okay, übersehen wir das mal. Oder auch nicht. Ominöse Katana tritt auf den Plan, die ein mystisches Samurai-Schwert führt und Flag als Bodyguard dient. Also ihr Costumebuilding ist ja mal richtig miserabel, und ja, auch bei ihr könnte ich das Schild "Pappaufsteller" umhängen.
Während Slipknot bei seinem Fluchtversuch durch das Bombenimplantat getötet wird (er war ebenfalls ein Pappaufsteller der ersten Klasse), gelingt es Harley in einem vom Joker gekaperten Helikopter zu entkommen. Deadshot rettet sie davor auch in die Luft gejagt zu werden. Der Helikopter stürzt ab, die überaus aufgesetzte Harley überlebt.
Und jetzt komme ich mal zu dem Punkt, an dem ich mich über die Rolle der Harley Quinn aufregen möchte...
Eine Psychologin, die so krass in den Joker verliebt ist, und ihm deshalb zur Flucht verhilft und einen völligen Wechsel, ohne mit der Wimper zu zucken, durchläuft? Waaaaaaas? (Ja, der Buchstabe A ist in diesem Review ein Rudeltier.)
Harleys Umsetzung ist sowas von aufgesetzt, dass es bald schon absurd wirkt, wie sie wirklich alles für den Joker macht und hinnimmt! Ich meine, die Frau musste doch irgendwas in ihrem Schädel gehabt haben, wenn sie vorher Psychologin war! Und das sagt übrigens auch Wikipedia: "Harleen Quinzel war eine ehrgeizige und hochintelligente, aber faule und leichtsinnige junge Psychiaterin, die weniger dank ihrer Leistungen, sondern vor allem durch die Verführung ihrer Dozenten einen glänzenden College-Abschluss mit Auszeichnungen erhielt."
Und wieso muss sie in einem so kurzen Höschen rumlaufen? Oh man, manchmal überragen die Fantasien der Comiczeichner selbst meine Weltanschauung.
Genauso könnte ich mich auch über den Joker auslassen; Seit wann ist der ein böser, böser Mafiaboss? Und was läuft - mal so ganz generell betrachtet - bei dem neuen Costumebuilding falsch? Genauso wie die meisten Zuschauer, finde ich den neuen Joker, alias Jared Leto, nicht gerade überzeugend.
Aber zurück zum Film.
Den Gehilfen der Enchantress gelingt es, Waller zu entführen. Daraufhin entlässt Flag das Team aus ihrem Auftrag, weil plötzlich alles so aussichtslos scheint, seine ach so große Liebe zu retten. Suicide Squad folgt ihm dennoch( die Geschichte kann hier ja nicht einfach enden, wäre ja auch gelacht) und spüren Enchantress und Waller in einem überfluteten U-Bahnhof auf. Es folgt nun der finale Bosskampf, wie es in einem Videospiel so schön heißen würde.
Unser Team, bewaffnet mit einem Boomerang, einem Krokodil-Hulk, einem Baseballschläger, einem magischen Katana und ein paar Pistolen... Moment, die wollen mit den Dingern gewinnen? Ja, natürlich wollen sie das - sie sind ja auch voll speschöl™, weshalb Harley mit ihrem speschöl™ Baseballschläger einige Gegner fertig macht und Mister Boomerang (natürlich auch voll speschöl™ ) darf natürlich auch ein bis zwei abmurksen.
Immerhin kommen sie mit ihren lächerlichen Waffen nicht gegen Enchantress und ihrem voll starken Bruder an, ansonsten hätte ich wirklich die (bereits auf null gesunkene) Hoffnung verloren.
Aber mal ganz ehrlich - was treibt denn unser Batman zu der Zeit, dass der nicht bemerkt, dass so eine verrückte Hexe seine Stadt in Schutt und Asche legt; wo bleibt unser vom Blitz getroffener Barry alias The Flash oder unser nicht arroganter Arrow? Machen die Urlaub auf den Bahamas, oder was? Ach pardon, das ist ja der Film von den Ex-Knackis, denen darf ja nicht die Show gestohlen werden.
Nachdem die Hoffnung (im Film wohlgemerkt) fast erloschen schien, tritt unser voll depressiver El Diabolo auf und mutiert einfach mal so mit seinen speschöl™ Fähigkeiten zu ... Ghost Rider? Nein, es war Satan. Obwohl er dem Ghost Rider schon ähnlich sieht, sein Setting ist an dieser Stelle ausnahmsweise mal gelungen. Liegt an dem Ghost Rider, nicht an DC.
Er besiegt Enchantress' Bruder Incubus mit hilfe einer Bombe, wobei unser Ghost Ri-, ich meinte natürlich El Diabolo, sich selbst opfert. Ein Pappaufsteller weniger.
Im Kampf gegen Enchantress hingegen unterliegt das Suicide Squad. Wäre ja auch absurd gewesen, wenn nicht. Und weil unsere Hexe voll böse, aber gnädig zugleich ist, fordert sie das Team ein letztes Mal auf sich zu ergeben und sich ihr anzuschließen. Harley nähert sich ihr an, allerdings nur, um ihr das Herz herauszuschneiden. Was auch überraschender Weise klappt, an dieser Stelle bekommt Harley einen Stern auf meinem Gute-Nudel-Brett, da ich tatsächlich so naiv war für einen Moment zu glauben, sie wolle sich ihr wirklich anschließen.
Killer Croc wirft Sprengstoff in die weltzerstörende Waffe der Enchantress und Deadshot bringt diese mit einem Schuss zur Implosion. Flag ergreift das herausgetrennte Herz der Enchantress, zerreißt es und befreit dadurch seine allerliebste June.
Nachdem sie ihre Mission somit erfolgreich ausgeführt haben, erhalten die Squad-Mitglieder Haftverkürzung und weitere Privilegien. Zurückgekehrt ins Gefängnis Belle Reve wird Harley vom Joker befreit, der den Hubschrauberabsturz offensichtlich überlebt hat. Er ist schließlich der Böse, also bitte.
In einer Mid-Credit-Szene ist dann Bruce Wayne zu sehen, wie er mit Amanda Waller über die Gründung der Justice League spricht und droht, in Zukunft die Aufgaben Wallers zu übernehmen.
Das ist das Ende des durchaus nicht berührenden, nicht sonderlich spannendem Films, und ich rieche bereits eine Fortsetzung.
Ich wusste ja, dass der Film mies sein sollte. Wieder mal wurde ich von meinen guten Hoffnungen enttäuscht, gesehen habe sollte man den Film aber schon. Einfach aus dem Grund, um auch sagen zu können, dass man sich einmal im Leben einen DC Film gegeben hat. Macht sich bestimmt gut im Lebenslauf.
Dieser Film erhält von mir 1 von 10 möglichen Sternen.
Beschreibung: Film, 2016 ZDF
Handlung:
Während Anna Sacher ihr Hotel zum wichtigsten Treffpunkt der k.-u.-k.-Elite macht, entspinnt sich zwischen ihren Gästen eine komplizierte Ménage à quatre.
Zugleich drängt in den Katakomben der nahe gelegenen Oper ein dunkles Geheimnis ans Licht, und mit den Umbrüchen des neuen Jahrhunderts erscheinen die Vorboten eines Krieges, der Europa für immer verändern wird.
In der Nacht, als Hotelier Eduard Sacher stirbt, wird die elfjährige Marie, uneheliche Tochter einer Wäscherin im Hotel, entführt und in die Katakomben der Oper gesperrt. Doch "oben" geht das Leben weiter: Sachers Witwe Anna kämpft um ihre Konzession als k.-u.-k.-Hoflieferantin, und in der Lobby des Hotels trifft die junge Fürstin Konstanze von Traunstein auf die Berliner Verlegerin Martha Aderhold.
Die Freundschaft der beiden ungleichen Frauen, aber auch Konstanzes Doppelleben als Mutter und Bestsellerautorin geraten in Gefahr, als Konstanze eine Affäre mit Marthas Ehemann, dem erfolglosen Schriftsteller Maximilian, beginnt. Aber was hat Hans-Georg von Traunstein, Freimaurer und Konstanzes Ehemann, mit der verschwundenen Marie zu tun?
Das legendäre Hotel, bis heute Inbegriff Wiener Lebensart, wird im historischen Zweiteiler "Das Sacher. In bester Gesellschaft" zum Schauplatz eines vielschichtigen Gesellschaftsdramas. In eng miteinander verwobenen Strängen, die einen modernen Genremix aus Melodram und Sittengemälde, Krimi- und Thriller-Elementen schaffen, wird entlang der bewegten Lebenslinien der Protagonisten eine Chronik des Glanzes und des Untergangs im alten Österreich erzählt.
Mein Review:
"Vielschichtiges Gesellschaftsdrama", "eng miteinander verwobenen Strängen", "moderner Genremix aus Melodram(a) und Sittengemälde, Krimi- und Thriller-Elementen" - liebes ZDF, meint ihr nicht, dass ihr euch etwas überschätzt?
Dieser Zweiteiler war nicht so spannend, wie er hätte sein können. Wo der Thriller drin stecken soll, weiß ich momentan auch nicht. Fakt ist, dass dieser ganze Zweiteiler auf mich wie eine schlechte Nachmache von der englischen Serie Downton Abbey wirkt.
Okay, von einer Nachmache kann hier nicht unbedingt die Rede sein, schließlich sind das zwei völlig unterschiedliche Geschichten. Aber sagen wir es mal so: Man wollte gerne das Niveau von Downton Abbey erreichen ("vielschichtiges Gesellschaftsdrama"), ist daran aber so ziemlich gescheitert.
Bevor ich aber nun mein niederschmetterndes Review weiter ausführe, möchte ich den Machern wenigstens ein Lob aussprechen: Die zeitgenössische Kleidung und die Kulissen sind durchaus gelungen! Das wunderschöne Wien wurde perfekt in Szene gesetzt, unsere Animationstudios haben mal wieder alles gegeben! Das war's dann aber auch schon.
Dann beginnen wir mal von Anfang an: In der Nacht, als Eduard Sacher stirbt, versucht ein Unbekannter die elfjährige Marie, Tochter von Sophie Stadler, einer Wäscherin im Hotel, zu entführen. Erik Würtner, ein Angestellter der Wiener Staatsoper, greift ein und erschlägt den Entführer, sperrt aber die gerettete Marie in den Katakomben der Wiener Staatsoper ein. Warum auch immer er das tut, er besteht zumindest darauf, dass sie so in Sicherheit sei. Ich persönlich erachte diesen Strang als völlig schwachsinnig, seine Rolle erscheint mir über die ganzen beiden Teile nicht gerade überzeugend.
Anna Sacher, die Witwe von Eduard Sacher, kämpft um den Erhalt ihrer Konzession als k.u.k. Hoflieferantin. In ihrem Hotel kreuzen sich die Lebenswege des österreichisch-ungarischen adeligen Ehepaars Prinz Hans Georg von Traunstein und Prinzessin Konstanze von Traunstein sowie des Berliner Verlegerehepaars Martha und Maximilian Aderhold. In Zukunft soll es sich ausschließlich um diese beiden Ehepaare drehen, anstatt um die Anna und ihr Sacher, obwohl der Titel der Filme ja eindeutig "Das Sacher" lautet. An sich hat es nämlich verhältnismäßig wenig mit dem Sacher oder der Besitzerin zu tun, es wird nur ab und zu eine Kulisse darstellen, wenn die Berliner Verleger mal wieder in Wien sind. Anna Sacher taucht dabei nur zwischendurch mal auf, spielt dabei eher die Rolle der guten Fee. Dafür, dass der Titel "Das Sacher" lautet, dreht es sich herzlichst wenig um das Sacher. Für mich ist an dieser Stelle das Thema bereits so sehr verfehlt, dass man eigentlich kaum Sinn darin sieht, weiter zu gucken. Aber machen wir mal weiter, es passiert nämlich noch einiges weiteres.
Konstanze und Martha freunden sich an, woraufhin sie unter Pseudonym Bücher in dem Berliner Verlag veröffentlicht. Polizeihospitant Lechner ermittelt im Fall Stadler und findet heraus, dass Marie die Tochter von Hans Georg von Traunstein ist, welcher von der Existenz des Kindes nichts wusste (wohlgemerkt bekommt Konstanze da gerade ihr erstes, gemeinsames Kind). Nachdem er davon erfährt, stellt er seinen Vater Josef zur Rede, der damals dafür gesorgt hatte, dass die in den Diensten der Traunsteins stehende Sophie Stadler aus deren Haus verschwand.
Na, ich weiß nicht. Der liebe Hans war zu dem Zeitpunkt fünfzehn Jahre alt. Da finde ich es schon etwas krass, dass er ein (wahrscheinlich älteres) Dienstmädchen schwängern konnte. Und überhaupt, warum hat sein Vater der Sophie Stadler kein Mittel zur Abtreibung gegeben, sie mehr oder weniger dazu genötigt? Die Mittel gab es nämlich durchaus schon. Aber gut, dieser Punkt lässt sich natürlich nicht ausschließen, Dienstmädchen konnte man durchaus auch kündigen.
Man merkt halt nur an dieser Stelle, dass diese Situation für das Drama geschaffen wurde. Letztendlich soll der Hans nämlich beweisen, dass er voll der fürsorgliche Mensch ist und ohne zu zögern sich für seinen Bastard und die kleinen Leute stark macht. Denn danach scheint das nicht wirklich Thema zu sein...
Sechs Jahre später, nach der Ermordung von Elisabeth von Österreich-Ungarn im Jahre 1898, erfährt Marie von Würtner, dass sie die Tochter von Hans Georg von Traunstein ist. Er gibt ihr außerdem jenen Geldbeutel, den er dem von ihm ermordeten Entführer abgenommen hat. Marie flieht aus dem Notenarchiv der Oper, Würtner erhängt sich.
Wie bereits erwähnt, der Strang ist mir nicht schlüssig. Ich meine - Marie bleibt sechs Jahre lang bei ihrem Entführer (wurde zwar an dieser Stelle versorgt), ist aber trotz der Möglichkeit verschwinden zu können, nicht gegangen. Aber noch viel unschlüssiger ist für mich die Tatsache, dass dieser Würtner Marie entführt und sie jahrelang bei sich behält, ohne auch nur irgendein wirkliches Motiv zu haben. Ich meine, andere haben perverse Fantasien, machen sich vielleicht den ein oder anderen Sklaven... aber er? Er kümmert sich auf einer schrägen Art und Weise um sie, wie sein eigen Fleisch und Blut. Selbst wenn vielleicht das Ziel war, ihn so vernarrt darzustellen, dass er sich sogar erhängt, wenn seine liebe Marie verschwindet, ist man an dieser Stelle doch schon so ziemlich gescheitert.
Die Freundschaft zwischen Konstanze und Martha gerät in Gefahr, als die Bestsellerautorin Konstanze, die unter dem Pseudonym Lina Stein im Verlag der Aderholds veröffentlicht, eine Affäre mit Marthas Ehemann, einem glücklosen Schriftsteller, beginnt.
Wenn ihr mich fragt, war das schon von Anfang an zu erahnen.
Marie Stadler taucht in einem absolut schrägen Kostüm im Sacher und letztendlich bei ihrem eigentlichen Vater auf. Und das ist ja mal wieder typisch für unsere deutschsprachigen Produktionen: Man versucht irgendwie lustig zu sein, legt dabei absolut unpassende und lächerliche Musik unter. Das ist keineswegs amüsant, es wirkt abstrus.
Generell muss ich sagen, dass bei der Musik noch einiges hätte besser gemacht werden können. Sie wirkt nicht gerade ernst, eher wie welche, die man bei einer Aufführung im Zirkus hören würde. Schade eigentlich, das hat die Filme soeben den dritten Stern gekostet.
Nach dem überraschenden Wiederauftauchen von Marie nehmen die Traunsteins Marie bei sich auf. Konstanze möchte die Geschichte der Marie Stadler schreiben, diese gibt jedoch keine Informationen über ihre Entführung und ihre Zeit mit Würtner preis. Bei Josef von Traunstein erkennt sie einen Geldbeutel, der jenem gleicht, den Würtner ihrem Entführer abgenommen hatte. Marie schließt daraus, dass der Entführer von ihrem Großvater Josef mit der Entführung beauftragt wurde. Dieser gesteht dies ihr gegenüber auch ein. Warum? Weil... weil Plot halt. Das könnte, ohne jetzt gemein werden zu wollen, genauso gut einer unserer pseudo-historischen Autoren auf Wattpad geschrieben haben. Wahrscheinlich wären sogar die Dialoge besser geworden, welche im Film nur sehr oberflächlich zum Vorschein kommen. Ich scherze nicht, wenn ich sage, dass ich glaube, dass ich bessere Skripte schreiben könnte.
Aus der Affäre zwischen Konstanze von Traunstein und Maximilian Aderhold entspringt ein gemeinsamer Sohn Andreas, Konstanze überlebt die Geburt nicht (was übrigens auch vorhersehbar war). Hans Georg von Traunstein nimmt Andreas als seinen Sohn an.
Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges (der übrigens auch nur so am Rande angekratzt wird) ändert sich das Publikum im Hotel, die Gäste bleiben aus, es sind vor allem Soldaten und Kriegsheimkehrer zu sehen.
Maximilian Aderhold geht als Chronist an die Front, wo er fällt. Aus den Aufzeichnungen von Konstanze geht hervor, dass sie von der unehelichen Tochter Marie und ihrer geplanten Entführung von Beginn an gewusst hatte.
Und das ist das Ende des Films. An dieser Stelle dürfte bereits jedem aufgefallen sein, dass ich mit meiner obigen Behauptung, es drehe sich nicht wirklich ums Sacher, recht hatte. Wie man alleine anhand der Beschreibung sieht, geht es eher um diese zwei Ehepaare und ihre Familie (...und ihre Bastarde).
Einschneidende Themen, wie der Tod Elisabeths oder der erste Weltkrieg werden nur oberflächlich behandelt. Es fehlt an zu vielen Stellen die Tiefe, als dass ich diese beiden Filme je weiter empfehlen würde.
Man versuchte mit der Kreuzung eines Verlagsehepaares und eines adeligen Ehepaares, des gelegentlichen Auftretens eines Bediensteten ein "vielschichtiges Gesellschaftsdrama" zu erschaffen, schaffte es aber nicht mal (emotionale) Tiefe in die Dialoge zu bringen. Die "eng miteinander verwobenen Stränge" konnte man leider Gottes alle voraussehen, wo der Thriller sein soll, weiß ich immer noch nicht. Wie erwähnt, man wollte gerne an das Niveau von Downton Abbey rankommen, ist aber kläglich gescheitert.
Maßlos überschätzt. Dieser Zweiteiler erhält von mir 2 von 10 Mitleidssternen.
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pseudonym0gDHW • Am 13.01.2017 um 21:58 Uhr | |||
Hat mir sehr gut gefallen, und ich kann dir eigentlich in allen Punkten zustimmen! Ich habe den ersten Film irgendwie mal im TV gesehen, und der zweite lief gerade um die Weihnachtszeit. Weil viele so drauf schwören (ich kann nur hoffen, das Buch ist wirklich so viel besser.) hab ich mir das dann auch angetan. Und angetan ist hierbei schon die richtige Bezeichnung. | ||||
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Kapitel: | 3 | |
Sätze: | 292 | |
Wörter: | 4.800 | |
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