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Marlies

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27.02.20 13:52
Fertiggestellt

Es war ein wunderschöner Abend auf dem Schiff. Ich freute mich darüber mir meinen lang ersehnten Wunsch erfüllt zu haben. Gemeinsam mit meiner Frau sparte ich einige Jahre, um endlich einmal mit einem Kreuzfahrtschiff zu fahren. Die Route, die das Schiff entlangfuhr, war mir egal. Ich wollte nur ein Mal in meinem Leben einen Sonnenuntergang auf einem Schiff erleben. Und nun war es soweit, mein Traum war in Erfüllung gegangen. Ich sah die untergehende Sonne im Meer flimmern. Das war einer der schönsten Momente, die ich erlebt hatte. Schöner wäre es nur noch mit einer Frau an meiner Seite gewesen. Aber nicht mit irgendeiner Frau, sondern mit meiner im Winter verstorbenen Frau Marlies. Nach einer langen Krankheit war sie im November im Krankenhaus verstorben. Das war der schrecklichste Tag in meinem Leben. Wochen und Monate der Trauer vergingen, dann fasste ich einen Entschluss und buchte ein Zimmer auf diesem Kreuzfahrtschiff. Marlies hatte sich so sehr darauf gefreut, wir hatten schon drei Jahre auf diesen Urlaub gespart. Wir hatten nie wirklich viel Geld gehabt, deshalb dauerte es, bis wir uns diesen Wunsch erfüllen konnten. Doch irgendwann hätten wir uns diesen Wunsch zusammen erfüllt. Es konnte ja keiner ahnen, dass diese Krankheit dazwischenkommen würde. Als ich nun so dastand und den Sonnenuntergang betrachtete, musste ich an sie denken. Ich bildete mir ein ihre Silhouette im Zwielicht zu sehen. Nun fiel mir erneut auf wie sehr ich ihre Sanftmut vermisste. Ich nahm mein Handy aus meiner Bauchtasche, um diesem wundervollen Moment einzufangen. Ich stand noch einige Zeit da und betrachtete den Sonnenuntergang.

Als die Sonne verschwand machte ich mich bereit zum Abendessen zu gehen. Im Restaurant angekommen setzte ich mich in die Ecke, die am wenigsten beengt war. Der Kellner kam und ich bestellte etwas zu Essen. Es war mir egal was ich aß. Nichts schmeckte mir ohne Marlies an meiner Seite. An einem Nebentisch sah ich einen Mann und einer Frau. Vermutlich waren sie verheiratet, da sie sehr vertraut wirkten. Ich sah zu ihnen rüber und ich merkte, dass ohne es zu wollen Neid in mir aufstieg. Sie hatten einander und wussten wahrscheinlich nicht, wie glücklich sie sich schätzen konnten den Partner Tag für Tag zu sehen und mit ihm im Restaurant essen gehen zu können.

Nach dem Essen ging ich in meine Kabine und legte mich schlafen. Vor dem Schlafen dachte ich noch an Marlies. Als ich aufwachte war ich allerdings nicht in einer Kabine auf einem Kreuzfahrtschiff, sondern ich lag in meinem Treppenhaus. Da wurde mir klar, dass ich mal wieder auf dem Heimweg von der Dorfkneipe unbedarft die Treppen runtergefallen bin. Dies passiert mir seid dem Tod von Marlies fast jeden Tag. Ich nahm einen

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Autor

Lenas Profilbild Lena

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Sätze: 34
Wörter: 462
Zeichen: 2.726

Kurzbeschreibung

Diese Kurzgeschichte ist im Rahmen einer Hausaufgabe im Deutschunterricht entstanden.