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Bewertung
Statistik
Kapitel: | 3 | |
Sätze: | 103 | |
Wörter: | 2.042 | |
Zeichen: | 12.221 |
》Eine Mary Sue ist eine idealisierte und vermeintlich perfekte Kunstfigur. Diese Figur wird oft als Wunschvorstellung des Autors wahrgenommen. Üblicherweise kann sie Aufgaben erheblich leichter bewältigen als vergleichbare Figuren mit ähnlicher Ausbildung und Erfahrung. Die Bezeichnung wird oft für beide Geschlechter benutzt, zeitgleich existieren aber auch die männlichen Varianten Marty Sue und Gary Stu. 《
(Quelle: de.m.wikipedia.org/wiki/Mary_Sue)
Jeder kennt sie und jeder hasst sie. Mary Sue! Man findet sie so gut wie in jedem Fandom und sie ist der pure Alptraum eines jeden Autors. Dabei ist doch viel harmloser und einfacher zu zähmen als man denkt. In diesem Buch möchte ich euch zeigen wie ihr eine Mary Sue vermeidet oder eine längst bestehende Mary Sue korrigieren könnt.
Ich werde Schrittweise erklären was ihr zu beachten habt und pro Kapitel werde ich mich einzelne Eigenschaften eines Charakters beziehen und es so gut es geht erklären. Nebenbei werde ich versuchen Beispiel aus verschiedenen Medien einbauen.
Folgendermaßen möchte ich vorgesehen:
●Kleine Geschichtsstunde: Wo kommt das Phänomen der Mary Sue her und was für Arten von Mary Sues gibt es?
●Die Basics: Name und Aussehen
●Wie mache aus einem flachen Charakter einen glaubwürdigen Protagonisten (aka wie gebe ich meinem Charakter eine Persönlichkeit)
● Der Protagonist und seine Umgebung (aka How to Sozial)
(Liste kann auf Wunsch erweitert werden)
Für Fragen stehe ich jederzeit offen und werde sie zuerst sammeln und in einem eigenständigen Kapitel beantworten.
Wenn ihr wollt, dass ich auf einen der genannten Punkte näher eingehen soll, dann sagt es ruhig. Ich mache notfalls gern mehr Kapitel als geplant, damit ihr es besser versteht.
Name und Aussehen eines OCs machen ihn nicht automatisch zur Mary Sue, aber man sollte es trotzdem nicht übertreiben und sich erstmal Gedanken darüber machen ob es Sinn macht und/oder logisch ist. Demnach gibt es gewisse Grenzen, welche man nur bedingt überschreiten sollte. Selbstverständlich hat nicht jeder OC die selben Grenzen, da nicht jeder er nicht zwingend menschlich sein muss, aber darauf werde ich später nochmal eingehen.
Wie sieht mein OC aus?
Menschen sind sehr vielfältige Geschöpfe und jeder ist einzigartig. Selbst Zwillinge sind nicht zu hundert Prozent gleich, also hat man unzählige Kombinationsmöglichkeiten. Doch worauf muss man achten? Gehen wir ganz einfach systematisch von Kopf bis Fuß durch:
1) Haare
Viele Menschen drücken sich durch ihr Haare aus und spiegelt teilweise ihre Persönlichkeit wieder. Mach sie so bunt du sie willst. So verrückt wie du sie willst. Aber du musst dir folgende Frage stellen:
Wird mein OC durch seine Frisur auf irgendwelche Weise behindert? Sind sie zu lang? Kann er irgendwie damit irgendwo hängen bleiben? Muss er sie vielleicht zusammenbinden oder hochstecken? Welche Frisur bleibt selbst während eines wilden Kampfes standhaft?
Ist euer OC sehr aktiv und scheut nicht vor kämpfen zurück, dann wären zusammengebundene Haare oder ein Kurzhaarfrisur sehr vom Vorteil. Ich denke das jeder der schon mal mit langen offenen Haaren Sport gemacht hat, dies nachvollziehen kann. Außerdem bleibt niemand gern mit seinen Haaren in Ästen hängen.
Bei der Farbe habt ihr keine großen Einschränkungen, da man Haarfärbemittel so gut wie überall bekommen kann (es sei denn es ist ein historisches Setting. Dann empfehle ich euch zu recherchieren was es für Möglichkeiten zum Haare färben gab). Doch bitte gebt eurem OC nicht von Natur aus blaue Haare. Wenn ihm bunte Haare geben wollt, dann erwähnt das sie gefärbt sind. Einzige Ausnahme bilden Fantasysettings und OCs die nicht menschlich sind.
Jedoch ist es möglich, dass sich die Haare schon im jungen alter grau bzw. weiß färben, aber dies geschieht nur wenn der OC über längere Zeit großem Stress oder Angst ausgesetzt ist. Natürlich verfärben sich Haare nicht komplett und es beginnt zu erst beim Ansatz. Pigmentstörung können ebenfalls eine Ursache sein, aber da sollte man sich persönlich gut informieren.
2) Augen
Bei Augen hat man hingegen deutlich weniger Auswahlmöglichkeit, aber wofür gibt’s farbige Kontaktlinsen? Man sollte sich stets im natürlichen Bereich von grau, blau, grün, braun und ihre verschiedenen Abstufungen befinden. Also keine roten, violetten oder pinken Augen, es sei den es sind wie schon erwähnt farbige Kontaktlinsen oder einem übernatürlichen Ereignis zu verdanken.
Was ihr vielleicht auch vermeiden solltet, wären unnötige Zusatzadjektive. Wie z. B. eisblau, smaragdgrün oder rabenschwarz. Selbstverständlich könnt ihr Begriffe wie hellbraun, dunkelblau oder auch graublau benutzen.
Ein beliebtes Detail ist die Iris-Heterochromie (verschiedenen Augenfarben), was für viele schon ein Merkmal für eine Mary Sue sein kann. Iris-Heterochromie ist eine natürliche Mutation und es gibt genügend Menschen die sowas haben. Demnach ist es nicht schlimm, wenn ihr eurem OC zwei verschiede Augenfarben gebt. Nur achtet dabei nicht allzu sehr zu übertreiben.
3) Gesicht
Ihr müsst nicht davor Angst haben euren OC hübsch zu machen. Schönheit allein macht noch keine Mary Sue.
Das Gesicht spiegelt (welch Überraschung), die Persönlichkeit und die Gefühle wieder. Ist euer OC ein Kämpfer, dann hat er bestimmt Narben im Gesicht. Bekommt er wenig Schlaf, dann hat er höchstwahrscheinlich Augenringe. Schminkt sich euer OC vielleicht? Wenn ja, dann wie?
Es ist nichts verwerfliches sich zu schminken und man sollte sich auch nicht sonderlich darüber aufregen. Außerdem nutzt man Schminke nicht nur um sich schön zu machen, andere versuchen z. B. Augenringe, Narben, Sommersprossen, etc. zu verstecken.
Wenn ihr euch dazu entschließt euren OC Make up tragen zu lassen, dann bitte vermeidet ewig lange Textstellen in denen ihr beschreibt wie sich er sich schminkt. Das will keiner lesen.
4) Haut
Ihr könnt eurem OC jede Hautfarbe geben die ihr wollt, bloß bleibt realistisch und gebt vernünftige Begründungen, wenn ihr ihm grün, grau oder sonst irgendeine unnatürliche Hautfarbe gebt. Und was ihr unbedingt vermeiden solltet sind Vergleiche mit Essen!
5) Körper
Es gibt verschiedene Körpertypen und das ist auch wieder eine schöne Sache um seinen OC Unique zu machen. An sich muss man nur logisch denken können und wissen was nun Sinn macht und was nicht. Wenn euer OC beispielsweise spargeldürr/zierlich ist, dann kann er auch nicht muskulös sein.
Was ich auch schon sehr oft gesehen habe, sind OCs mit großer Oberweite. Das ist an sich nichts schlimmes, aber man muss auch dran denken, dass von nichts auch nichts kommen kann. Brüste bestehen aus Fett- und Bindegewebe, weshalb es eher unrealistisch ist fast nur aus Haut und Knochen zu bestehen und gleichzeitig Körpchengröße G zu haben. Außerdem muss man drauf achten, dass man mit einem größeren Brustumfang einige Einschränkungen hat. Dazu gehören nun mal Rückenschmerzen, eingeschränkte Mobilität, Scheuerstellen durch Hautreibung, etc.
6) Kleidung
Wie bei den Haaren habt ihr auch hier freie Auswahl, aber müsst drauf achten, dass es einen praktischen Nutzen haben soll.
Klettert euer OC viel? Dann sollte er keine Kleider/Röcke oder andere Sachen tragen die sich irgendwo verheddern können.
Rennt euer OC viel oder ist viel im Wald unterwegs? Dann sollte er bequeme Schuhe tragen und am besten nichts mit Absätzen.
Ist euer OC ein Stalker oder jemand der sich viel versteckt? Dann sollte er grelle oder auffällige Farben meiden.
Denkt darüber nach was euer OC alles macht und überlegt ganz genau welche Kleidung dabei vom Vorteil wäre! So könnt ihr nichts falsch machen.
7) Accessoires
Darunter fallen neben Schmuck, Schalls und Mützen auch Masken. Schmuck an sich ist nicht schlechtes, aber man sollte wie bei den anderen Punkten auch auf praktische achten. Demnach solltet ihr es nicht allzu sehr übertreiben und schlicht halten. Schalls und Mützen sind sehr praktisch, wenn mal kalt ist, aber auch im Sommer können sie sehr praktisch sein. Allein auf das Material sollte man achten und im tiefsten Winter keinen Seidenschall oder im Sommer bei 30 Grad im Schatten eine Wollmütze tragen.
8) Sonstiges
Scheut euch nicht eurem OC Narben, Piercings oder Tattoos zu geben. Narben erzählen Geschichten. Tattoos haben Bedeutungen. Das kann teilweise guten Gesprächsstoff geben.
Wenn ihr wollt, dass ich auf einen der genannten Punkte näher eingehen soll, dann sagt es ruhig. Ich mache notfalls gern mehr Kapitel als geplant, damit ihr es besser versteht.
Egal welche Rolle das Aussehen eines OC über deinen Mary Sue Grad aussagt, so ist das eher belanglos und nicht wirklich wichtig, da man ein komplettes Buch schreiben kann in welchem kein einziges Mal das Aussehen des Protas beschrieben wird. Theoretisch könnte man auch ein komplettes Buch schreiben, in welchem der Name des Protas nie genannt wird, aber das sehr schwierig (hab das mal für eine Kurzgeschichte gemacht und ich wäre beinahe verzweifelt). Dennoch ist der Name der drittwichtigste Hinweis auf eine Mary Sue (ersteres wäre die Persönlichkeit und zweites wären die Personen um den OC herum, aber darüber rede ich in zukünftigen Kapiteln), da man diesen so gut wie immer vor der Nase hat. Doch wie wählt man einen passenden Namen und was muss ich beachten? Wann ist es übertrieben?
Lass uns wieder Schrittweise an die Sache herangehen.
1. Herkunft
Ein erster Anhaltspunkt wäre die Herkunft des OC bzw sein Abstammung. Man kann ganz einfach im Internet nachsehen, welche Namen es in den verschiedenen Ländern gibt oder welche sehr beliebt sind. Das selbe gilt ebenfalls für Nachnamen.
2. Die Eltern
Wie sind die Eltern des OC drauf? Welche Namen haben die anderen Kinder (falls vorhanden). Sind die Eltern eher traditionell oder schlich, dann sind es auch die Namen der Kinder. Oder sind sie verspielt und locker, dann sind die Namen vielleicht exotischer oder seltsamer. Vielleicht wurde der OC nach einem anderen Familienmitglied benannt. Fragt doch mal eure Eltern wie sie auf eure Namen gekommen sind. Vielleicht hilft euch das weiter.
3. Die Länge
Macht den Namen nicht allzu lang. Den erstens hat so gut wie keiner solch langen Namen und zweitens schrecken die schnell potenzielle Leser ab. Wenn ihr aber schon eurem OC einen langen Namen geben wollt, dann denkt zuvor nach, welche Namen ihr verwendet und reiht keine x-beliebigen Wörter aneinander. Sonst kommt ein Monstrum wie ‚Ebony Dark'ness Dementia Raven Way‘ dabei raus (Dies ist btw der Name einer echten Mary Sue, welche aus der Harry Potter FF ‚My Immortal' stammt und als die schlechteste FF der Geschichte gilt. Man ist sich bis heute nicht einige ob diese nun ernstgemeint oder doch nur ein Troll sei).
4. Bedeutung und Klang
Ihr könnte auch einfach einen Namen raussuchen dessen Bedeutung oder Klang euch gefällt, aber eins müsst ihr bedenken. Gebt eurem OC keinen Namen der dessen Fähigkeiten, Schicksal oder was auch immer repräsentiert, denn so funktionieren Namen nicht. Das kann vielleicht passend sein, wenn die Eltern Hellseher oder ähnliches waren und wussten was aus ihrem Kind mal werden wird, aber sonsten nein!
5. Fantasynamen
Falls euer OC nicht grad aus einer anderen Welt stammen, dann gebt ihm auf gar keinem Fall einen solchen Namen. Es wirkt sonst einfach nur fehl am Platz und ist komisch zu lesen, wenn neben Jeff, Sally und Jack plötzlich Klyphotise steht. Einzige Ausnahme wäre ja das die Eltern ziemliche Nerds (mir fällt grad auf, das man den Eltern immer die Schuld für dämliche Namen geben kann).
6. Creepypastanamen/Killername
Viele Mörder bekamen ihre ‚Künstlernamen' von der Polizei oder der Presse und spiegelt mehr oder weniger ihre Art zu töten wieder. Wie zum Beispiel ‚Der Kannibale von Rotenburg', ‚Jack the Ripper' oder auch sehr alte Beispiele wie ‚Die Blutgräfin' oder ‚Vlad der Pfähler‘
Andere haben sich ihren Namen selber gegeben, indem sie unterzeichnete Botschaften/Nachrichten an Polizei/Presse schickten wie im Fall des Zodiac Killers.
Macht den Namen nicht unnötig kompliziert und haltet es schlicht. Vermeidet aber dabei solche Klischeenamen wie ‚… the Killer', ,Eyeless …‘, etc.
Tipp: ich nutze für meine OCs die Seite ‚vornamen.com'. Dort sind Namen sowohl nach Alphabet, Herkunft und Themengebieten unterteilt. Des weiteren steht dort sowohl die Bedeutung, mögliche Spitznamen und Alternativen.
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Klatschkopie • Am 11.10.2022 um 21:26 Uhr | |||||||
Hi, Mary-Sue? Ich bin dabei. Jedenfalls in diesem Kapitel. Ich möchte ja nicht in Abrede stellen, dass du so einiges zur mary-S. zu sagen hast, doch bitte stolpere keine formalen Fehler in deinen Text hinein - und wenn doch, dann lies noch einmal drüber und sie werden sich so erschrecken, dass sie verschwinden. Kleiner Scherz am Rande. Einer der größten Schnitzer in diesem ersten Kapitel ist, dass du schreibst, Mary-S. sei der Alptraum eines jeden Autors. Mag sein, aber meist ist den Autoren gar nicht bewusst, dass sie einen schaffen. Besser: sie wollen doch gerade, dass ihr Charakter dies und jenes besonders gut kann. Gedanken um das Maryhafte der Figur machen sich dann eher die Leser, die sich alsbald abwenden, sofern sie ein Fünkchen Anspruch ans Leseabenteuer haben. Dennoch sind Mary-S's nicht immer schlecht. Ich stelle sogar die These auf, dass es schwer ist eine Mary so zu schaffen, dass sie eine richtig gute Mary ist. Und das bringt mich auf eine Idee ... :-) Also, ich lese doch weiter. Bis bald! KK Mehr anzeigen |
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