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Kapitel: | 15 | |
Sätze: | 3.081 | |
Wörter: | 32.834 | |
Zeichen: | 185.606 |
Ist ein Aan = Ein Jahr ? Nein!
Ein Aan besteht aus den drei Zyklen Sommer, Winter und Mare.
Ein Zyklus besteht je aus 10 - 30 Mondphasen, die jedes Aan anders ausfallen.
Eine Mondphase besteht beständig aus neun Monden.
Ein Mond ist gleich unserem Tag. Im Winter wechseln die Monde sind durchschnittlich 1/3 kürzer als im Mare. Die Mare ist vom Winter abhängig, längere Winter bedeuten weniger Nachkommen. Im Sommer bleibt die Zeit der Monde gleich.
Das Wetter was zu Beginn der Mondphase vorherrscht, bleibt während bzw. bis zum Ende der Phase beständig.
Im Marezyklus kommt es zu mindestens 3 mondlosen Phasen der Waihe.
Der kürzeste Aan beträgt 30 Mondzyklen und der längste Aan 57 Mondzyklen.
1 AAN | ||
---|---|---|
Sommerzyklus | Winterzyklus | Marezyklus |
10 - 15 Mondphasen | 10 - 12 Mondphasen | 10 - 30 Mondphasen |
Sommerkinder | Winterkinder | Mare |
Mensch | Mensch | Fabel |
Der Sommerzyklus
Der Sommerzyklus hat eine Länge von mindestens 10 und maximal 15 Mondphasen.
Er beginnt mit dem ersten Sommermond.
Kinder die in dieser Zeit geboren werden, nennt man Sommerkinder (SK - Esskas).
Sommerkinder = heißblütig, folgen ihrem Tatendrang = ausschließlich Menschen
Wetter in dieser Zeit = Sonne/Dürre - vermehrt,
Sonne/Wind - häufig,
Sturm - selten,
Regen - selten
Der Winterzyklus
Der Winterzyklus hat eine Länge von mindestens 10 und maximal 12 Mondphasen.
Er beginnt mit dem ersten Schnee.
Kinder die in dieser Zeit geboren werden, nennt man Winterkinder (WK-Weekas).
Winterkinder = ruhig, besonnen = ausschließlich Menschen
Wetter in diese Zeit = Sonne/klare Luft - sehr selten,
Regen - häufig,
Regen/Sturm - häufig
Der Marezyklus
Der Marezyklus hat eine Länge von mindestens 10 und maximal 30 Mondphasen. Er beginnt mit der Geburt der ersten Fabeljungen und endet mit der mondlosen Phase der Waihe. Die Waihe dauert zwischen 3 bis 5 Mondphasen.
Die Mondphase
Die Mondphase besteht aus 9 Mondnächten.
Zyklus regulär |
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aufgehender Neumond |
aufgehender Viertelmond |
aufgehender Halbmond |
Vollmond ( 3 Nächte ) |
abnehmender Halbmond |
abnehmender Viertelmond |
abnehmender Mond |
Zyklus : Waihe |
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aufgehender Neumond |
aufgehender Viertelmond |
aufgehender Viertelmond |
Mondlos( 3 Nächte ) |
abnehmender Viertelmond |
abnehmender Viertelmond |
abnehmender Mond |
Wortbedeutung
Padra = Vater, Vaterfigur
* Gheistling = Kugelähnliches daumengroßes Ei mit einem Keimling, wird mit Feder Fell oder Schuppe der letzten Art aktiviert, nur die ältesten der Priester/Beobachter besitzt die Macht zur Reaktivierung
* Gheist-Kraut = nur Priester können etwas ihrer Lebensenergie opfern um jeglichen Heilzauber anzuwenden, dieser wirkt auch noch geraume Zeit nach Tod des Spenders, ähnelt dem Übergangsritual, doch hierbei spürt nur der Spender ( die Schmerzen seines Gegenübers )
Bekannte Anwender : Anuid – Paris - Wolf ( in Abhängigkeitssymbiose )
Arnim – Per Duncan – Sky ( in Abhängigkeitssymbiose )
Die Menschenvölker
folgt...
Die Fabel
* Halbblüter - aus Mensch und Kruiden = Fabel - Tier
/ Ausgestoße da sie zumeist Mißgebildete sind, “Spürhunde” der Söldner
* Kruide - aus Mensch und Saiké = Fabel - Human
/ Können sich in ihrer menschlichen Form mit anderen Spezien der Kruiden kreuzen
/ Bindungen die bei der Geburt geschlossen werden, die höchste Form ist der Älteste, der Ältestensrat bestimmt über die Religon der Volksführer
/ die Ausnahme bildet hier die direkte Blutlinie der Hochgeboren
- Unterstüzung der Priester und Einführung in Rituale
* Saiké -“Seelenbegleiter” = Schein Fabel
/ haben in ihrer Tiergestalt ein ungewöhnlich langes Leben, werden sie älter als 150 Aan, sterben sie und entsteigen im Ritual ihrer eigenen Asche
/als nur die Beobachter = werden auch Heiler genannt = nehmen zum Heilen eine menschliche Form an, doch haben sie mit Menschen nichts gemein, damit sie nicht auffallen, sie bestimmen im Übergang über Leben und Tod von sämtlichen Fabeln, und sorgen so für das Gleichgewicht in der Fabelwelt
* Saikis - “reine Seelenbegleiter” = Echte Fabel,aus zwei Fabeln einer Art, bzw. Neutrum ( Schlangenfabel )
/ besitzen eine Aura die wie ein Schutzschild wirkt
/ beherrschen Zauber
/ Neutrum von Beobachtern( 3 ) geschaffener Fabel = gleichbedeutend mit das Reine , Erlöser ( Jungfrau ) ist ein Saikis laut Prophezeihung
Die Erstgeborenen ( Engel )
folgt...
... Es war einmal, so fangen viele Märchen an, so wie dieses hier...
***
Blutrot schien der aufgehende Mond in der Abenddämmerung. Leise war da die Stimme eines Kindes zu hören. Versteckt in einem kleinen Zimmer, hinter den dicken Mauern des alten Schlosses. Auf einem alten Eichen stämmigen Schreibtisch lagen viele dicke Bücher und Pergamente kreuz und quer. Eines der vergilbten Bücher, über die älteste Alchemie lag offen.
Der Wind der durch das offen Fenster pfiff , schlug Seite um Seite hin und her. Im flackernden Kerzenlicht war ein goldenen Vogelkäfig zu erkennen, welcher aus einer anderen Zeit zu stammen schien. Mit seinen mittelalterlichen Verzierungen, zeigte er deutliche Gebrauchsspuren und doch war er gut gepflegt im Gegensatz zu manch anderen Dingen in diesem kargen Raum.
“Erzähl mir von dem was vor langer Zeit war, ich will alles hören wie hat es angefangen?” Es war die aufgeregte, quirlige Stimme eines kleinen Mädchens. Im rötlichem Abendlicht schimmerten ihre Augen, sowie ihr natur braunes gelocktes Haar silbern. Behutsam strich der alte Mann, den sie um die Geschichte angefleht hatte, über ihren Kopf und wieder schimmerte es auf ihrer Haut. Sie nahm seine Hand und zog ihn in den knorrigen Schaukelstuhl direkt neben dem großen robusten Holzbett auf das die voller Freude sprang.
„Kindchen mach langsam!“, mühsam bewegte er sich schlurfend und lies sich schwer und sicher in den Schaukelstuhl neben dem Bett fallen. Die Schmerzen in seinen Knochen ließen sich nicht mehr verbergen, aber auch das beste Heilmittel brachte ihm seit langem keine Linderung mehr.
„Morgen wird alles anders sein, der Mond wird endlich seine Vollendung erreichen und ich will es nur noch ein letztes Mal hören! Die vielen Geschichten die du erlebt hast... bitte...“, sagte sie und sprang aufgeregt umher und spähte bei jedem Sprung in die Luft aus dem Ausblick, bis sie zur Ruhe kam und es sich vertraut gemütlich machte. Sie kannte es es gar nicht anders. Dieser knausrige alte Greis vor dem sich so viele fürchteten, beeindruckte das kleine Ding nicht im Geringsten. Natürlich gab es Gründe warum er so war, aber dem Mädchen waren sie egal. Sie wusste nur ,das es der alte Mann es genoss, wenn sie ihn und sein Geheimnis besuchte.
„Macht Sky ihre Runde?“ Eine neugierige Frage folgte der nächsten. „Wo ist sie ? Sie war wohl lange nicht bei dir?“ Und wieder hopste sie auf um aus dem Fenster über dem Bett auf den dämmernden Horizont zu blicken.
„Es ist ein schöner Abend und ich hab es schon vor sehr langer Zeit aufgegeben sie hier zu halten ...“ Sein Blick fiel auf den leeren Käfig.
„Sie bleibt immer länger fort … Alter Herr ... dabei war sie doch ein Leben lang an deiner Seite … hab ich nicht recht?“ Sie hievte sich zum Fenstersims und sah hinaus bevor sie etwas Futter, aus ihrer Jackentasche verstreute, Darunter viele Sonnenblumenkerne. Neugierig blickte sie umher. Sky kam meist wenn sie das tat, aber nun wartete sie vergebens. Sie pfiff in einem schrillen Ton, sie versuchte es zumindest.
“Ja , ich bin ein sehr alter Mann, das Ende ist unausweichlich und ich denke das sie es spürt … aber vielleicht ist sie auch endlich gegangen um mir nicht länger eine Last zu sein...“ Ohne Sky schien er Stunde um Stunde mehr zu Altern.
„Wirst du jetzt sterben?“ Sie blickte in sein Gesicht, seine Familie hatte er schon lange überlebt und bis auf Sky war er alleine.
„Nicht so lange du dich an das erinnerst was ich dir in all der Zeit erzählt habe!“
„Ein letztes Mal, erzählst du mir die Sagen um die dunkle Herrscherin, von Silver und seinen Gefährten, nur damit ich diese Nacht beruhigt Schlafen kann!“ Sie lächelte, das was vor ihnen lag, war eine unbestimmte Zukunft.
„Alles? ... Du hast keine Angst?”
“... ja schon ... ! Nie verrät´s du mir wie das Ende, ich kann nicht mehr länger warten und du weißt es ist an der Zeit!”
“Fast jede Nacht und du willst nur diese Geschichte hören, nun gut ... heute Nacht erfährst du das Ende?...“ Er lächelte und seine alte sonnen gegerbte Haut ließ sein Gesicht zu ein faltigen gummiartigen Maske verkommen, aus der zwei blaue strahlende Diamanten hervor blitzten. Tief atmete er ein, ein leises unverständliches Flüstern verlies seinen Mund.„ Ja heute Nacht wirst du das Ende erfahren ... ”
“Die Geschichte sie ist jedes Mal ein wenig anders und doch, ich höre sie zu gerne alter Herr!” Sie sah das er weg nickte und sprang zu ihm : „Hey nicht einschlafen! Du willst doch erzählen.“
„Nicht einen Moment gibt’s du Ruhe ….Vor sehr langer Zeit gab es in der alten Welt einen Gott! Und sein Name war...” Er machte eine Pause und wartete auf eine Antwort, denn er prüfte sie, oder schlief er wieder ein.
“Morlgut! ...Wach bleiben alter Herr!” Immer wieder sah sieh zum Fenster, aber von Sky gab es kein Zeichen und sie schüttelte ihn.
“Gut aufgepasst ... Dieser Gott … sein Name was bedeutet er in der alten Sprache… Kleines?“
„Aufgehendes Licht!“
„Er erschuf das Wasser, die Erde, die Bäume die auf ihr wuchsen, die Luft die wir atmen, die Sonne die uns wärmt und er erschuf ...“
“... den weißen Mond.”
“Der weiße Mond und die Welt die er geschaffen hatte, waren das wunderbarste was es gab. Doch um nicht so alleine zu sein schuf er für diese Welt die ersten Lebewesen und er nannte sie Engel! ... Diese Engel waren Morlgut vollkommen ergeben, so sehr, ... das es ihn bald dermaßen langweilte... Er hatte eine Welt erschaffen und doch drehte sich alles nur um ihn. ... Er stellte sich die Frage `Für wen hatte diese Welt denn einen Nutzen?`. Engel brauchten nicht die Luft zum atmen, Engel brauchten nicht das Wasser, um zu Trinken, nein die Engel brauchten diese Welt nicht... Somit erschuf er die... ” Mit jedem seiner Worte schien der Greis aus seiner Müdigkeit zu erwachen. “... Morlgut erschuf die Fabel.”
In diesem Moment setzte ein alter dicklicher hässlicher Vogel, von dem man nicht sagen konnte wer oder was es war, zur Landung an und pickte die verstreuten Brotkrumen vom Fenstersims auf. Eine zu groß geratene Taube, ein mopliger Spatz oder war es vielleicht ein fettes Brathühnchen. Nein … Sky war endlich eingetroffen...
“... er erschuf die Fabel und diese in sämtlichen Daseinsformen, so wurde diese unsere Welt, nachdem wir in die blaue Mondphase über getreten waren, um viele Arten bereichert. Nun gab es die Vögel, Reptilien, Fische, Säugetiere und auch die Engel konnten weiterhin die in dieser Welt leben.“
“Ich verstehe noch immer nicht warum er die Farbe des Mondes geändert hat, ... er ist doch ein Gott und ich dachte die Welt die er geschaffen hatte gefiel ihm.”
“Ja, bei dem ganzen hatte sich herausgestellt, das die Fabel die weiße Atmosphäre die der Mond erzeugte nicht vertrugen, sie waren jämmerlich zu Grunde gegangen und so suchte Morlgut nach einer Lösung und fand sie in der Atmosphäre des blauen Neumondes.”
“Aber wenn ich Gott wäre würde ich einfach eine ganz neue Welt erschaffen...”
“Du vergisst die Engel, die Morlgut, seit Jahr und Tag an seiner Seite hatte, die Welt zu zerstören, hieße auch diese Engel zu zerstören, die bis dahin so gut wie unsterblich waren... und ihm treu dienten, er war es ihnen schuldig... sich um sie zu kümmern.”
“Aber er fand sie doch langweilig ...”
“Gibt einem das das Recht andere zu töten kleines Mädchen?” Dieser komische Spatz flatterte zur Hand des Greises und lies sich liebevoll unter dem Schnabel kraulen: „Ich habe eine Menge Kriege miterlebt. Viel zu viele und bei Gott, ich habe auch Dinge getan die bis heute zu tiefst bereue und was ist richtig aus heutiger Sicht waren meine Entscheidungen von damals gerecht fertigt denn sonst sähe mein Leben heute um einiges anders aus. Was gestern ein Verbrechen war, darüber lachen wir heute angesichts was uns bevor steht und du bist doch dafür der beste Beweis Kindchen...“ Er bemerkte ihren Blick auf Sky.
“Es kann so oder so ausgehen...” Sie dachte an den nächsten Morgen..
“... die Fabel lebten in Frieden mit den Engeln, doch nach einiger Zeit war auch das Morlgut nicht genug... und zu den Fabeln, kam die Rasse der Menschen hinzu ... in der Anfangszeit noch dumm und unwissend entwickelte sich die Menschheit schnell zu einer alles beherrschen wollenden Kraft ... sie waren die Ersten die Grundlos einen der höchsten Diener, den Erzengel Migon töteten.“
„Ja … denn auch Engel konnten sterben.“, flüsterte sie. „Migon heißt. Mein Mondschein!“
„Engel starben, auch wenn es nicht gleich zu setzen ist mit dem Tod den wir kennen , …. Nicht wie ich durch das Alter oder eine Krankheit, aber die Engel sterben wenn sie den Glauben an ihren Gott verlieren. Dies nahmen die Übrigen zum Anlass sich gegen die Menschheit auf zu lehnen, und ein erbitterter Jahrhunderte lang andauernder Krieg der Gottesgeschöpfe entbrannte.“
„Wo war Morlgut?“
„Da wo er heute auch ist, er lässt geschehen was kommen wird, denn der segliche Unfrieden lag mit dem eigenwilligen Verhalten der Menschen zusammen. Er war nicht mehr Herr der Dinge die er geschaffen hatte, und er trauerte auch um sein liebstes Geschöpf, zum ersten Mal verspürte er das was er seinen Engeln vorenthalten hatte!“
„Soviel Unglück!“
„Alle Gefühle der Welt herrschten in ihm und er machte Unicon zu verbotenen Insel, aber nicht wie man vermuten würde für die Engel, sondern nur Fabel durften von da an diesen heiligen Ort nicht mehr betreten, gebunden an eine Prophezeihung. Seit jener Zeit, der gelben Mondphase, gab es auf unserer Erde diese drei Gebiete !”
“...Das Schattenreich !”
“...das Schattenreich, von Wesen bevölkert, die mehr unter der Erde und den toten Wäldern lebten und der Dunkelheit folgten. Vieles was wir glauben über diese Wesen zu wissen , kennen wir aus den Erzählungen die uns überliefert wurden. Seit jedem denkwürdigen Krieg hatte sie je ein Mensch wiedergesehen, jene Wesen von denen uns die Fabel erzählten.... Fabel... Das Fabelreich gilt als Grenze zwischen dem Reich der Dunkelheit und der Menschenwelt. Nie sollten sie sich wieder begegnen. So war es von Morlgut und dem altehrwürdigen Rath Grünlands und Dürrlands beschlossen worden, sollte dies jedoch jemals passieren, dann würde die Welt unvermeidbar seinem Ende entgegen sehen. Die Fabel dienten den Engeln, nur die Menschen hatten einen freien Willen und durften ihr Schicksal selbst bestimmen. Das Schattenreich war der Zufluchtsort für die Abtrünnigen und da die Engel nicht starben, außer sie beendeten selbst ihr Leid. Ihre Armeen wuchsen auf allen Seiten, mehr und mehr je weiter der Mensch in das Fabelreich, in die verbotenen Gebiete, vordrang ohne Rücksicht auf das eigene Volk oder die heiligen Rituale die sie vor der Dunkelheit schützen sollten, so nahm die Geschichte ihren Lauf ...
“Immer hab ich diesen Traum...
***
... wie ein Vogel flieg ich über die Wolken und genieße die Freiheit, weit weg von der Schlacht in der wir uns jetzt befinden.”
Paris kuschelte sich an den alten grauen, stinkigen Wolf. Die Ferne war erfüllt von Kampfgebrüll und er blickte sehnsüchtig in den blauen Himmel .
“Warum können wir nicht in Frieden miteinander leben?” Fragte er mehr sich selbst als den zottigen Alten. In seiner Nähe fühlte Paris sich geborgen und die Schmerzen in seiner Brust waren kaum spürbar. Seine Hand ruhte auf seinem Herzen und er atmete schwer ein. Hier oben war die Luft anders und er konnte sich geben wie er war, ohne die strengen höfischen Zwänge. Seine Finger streiften immer wieder den kleinen metallischen Brustpanzer, der tief in sein Fleisch schnitt, aber die Alchemisten beschworen dieses Plättchen zu tragen sei besser als an einer unnötigen Infektion zu Grunde zu gehen und so musste er damit leben.
“Paris, junger Herr träumt ihr schon wieder?” Orsen kam näher, er war ein hoch gewachsener von Narben gezeichneter Mann und Paris ´ Leib Bediensteter. Gegen ihn war Paris ein regelrechter Winzling. “Euer Vater hat schon wieder den gesamten Hofstaat auf die Suche nach euch geschickt!”
“Wie ich sehe, hast du mich recht schnell gefunden?” Paris stand auf und breitete seine Arme aus.
„Ich dachte mir Ihr bräuchtet etwas Zeit um nach zu denken, aber nun der Hof ist in Aufruhr. Die Grenzen zur Dürrland stehen endgültig davor zu fallen, spätestens wenn sie... ? ...Sir Duncan hat vor sich dort niederzulassen.“ Er schwieg, aus der Ferne beobachtete Paris. Orsen, selten war er so offen zu ihm wie in diesem Moment, was er dachte behielt er zu Meist für sich, auch wenn er mehr wusste. Der Wolf, knurrte erst leise, ungewöhnlich war, dass dieser die Nähe der Menschen zu bevorzugen schien, er war ein wildes Tier.
Paris stand auf, ihm war hier oben egal, was da unten in der Welt lief. Hier oben waren sie in seiner Welt. Er spürte wie die Luftwellen seinen Körper umströmten und er folgte ihnen, wie ein in Leidenschaft versunkener Geigenspieler. In Orsen weckte es Erinnerungen in eine längst vergangene Zeit.
“Mit meiner Nase bin ich euch gefolgt junger Herr, aber ehrlich gesagt... gibt es keinen Tag, an dem ihr nicht hier oben seid Sire!”
“Heute ist es selbst hier oben zu hören, auch wenn es so weit weg ist! Und ja es kommt näher!” Am Horizont erblickte er die Dunkelheit die an den Grenzen zu Grünland nach und nach näher kam, nach Dürrland war es nur ein Katzensprung. Der Geruch von verbranntem Fleisch hielt sich und er schmeckte ihn nicht zum ersten Mal auf der Zunge. Der Wind stand von SÜD – West, nun hatte ihn auch hier, an seinem sicheren Ort, die Realität eingeholt.
“Noch ist eure Zeit nicht gekommen und ihr müsst geduldig sein! Auch wenn ihr es in Betracht zieht , noch dürft ihr Sir Duncan nicht folgen.” Orsen war seit Jahr und Tag an der Seite des jungen Herrn. Ewige Treue hatte er ihm einst geschworen und seit dem war er ein „freier Mann“ im Reiche Thorans, mit all den Rechten und Pflichten für die sonst nur die höheren Adligen oder die Ritterschaft prävelegiert waren.
“Ich bin ein guter Kämpfer, Vater wird das auch bald einsehen müssen! Ja ich verabscheue diesen Krieg, aber ich kämpfe für meine Ideale! Da komme ich nach meiner Mutter.”
“Die wären ... das Schloss habt ihr seit Jahren nicht verlassen! Das Leben da draußen ... Bedeutet Tod. Sir Duncan weis dies und ich weis das Sire, aber dieser Hof und euer Vater ...! Noch sind wir hier geschützt.“
„Ja, was bringt das warten, ich bin bereit ... Vater wird seine Angst um mich endlich ablegen müssen, wenn er ... schließlich muss die Prophezeiung erfüllt werden und jeder Nachfahre Thorans musste diese Reise durch das geweihte Land antreten. Um unseren Volk Nahe zu sein, die Länderreihen kennen zu lernen. Wenn ich meine Erfahrung im Kampf mache ... warum nicht Orsen!“
„Ihr seid Jung und sehr hitzig ... Das man dieses Ziel auch mit Verhandlungsgeschick erreicht wisst ihr? Das brauchen diese unsicheren Zeiten.“
„Jajaja , ...meine Mutter ...hast du vergessen? ... Orsen unser Land, unser zu Hause stirbt zu sehens! Es wird kleiner und kleiner, unsere Armeen verlieren das Vertrauen in uns. Es muss endlich was getan werden. Ich muss zu meinem Land stehen und zu meinem Volk. Die Gerüchte ich bin da, ich existiere.”
“Geduld war nie eure Stärke und ihr müsst noch eine Menge lernen junger Herr!” Auch wenn Orsen anderer Meinung war, musste er still schweigen.
“Was ist es diesmal? Was will Vater?” Er war genervt, denn im Grunde ging es seit den letzten Aan nur um ein Thema und das interessierte ihn nicht im geringsten.
„... Ohne eine Gefährtin an eurer Seite , bezweifle ich jemals den neuen Herrscher hier vor mir zu haben. ... Na Wolf, du Stinker!” Orson wollte den Wolf tätscheln und etwas zu fressen geben als er näher kam, ihn anknurrte.
“Du weißt doch, er mag keine Fabel! Sei vorsichtig, auch wenn er alt ist, deinen Arm kann er dir immer noch nehmen. Wolf!!!” Ermahnte Paris den Wolf als ob er ihn verstand zog er sich zurück und Orsen warf ihn die Reste aus der Küche hin.
“Ja, aber ich kann´s dennoch versuchen oder junger Herr?” Orsen hielt Abstand, kniete den Kopf gesengt vor Paris, der vollkommen entblößt vor ihm stand und reichte ihm seine Kleider an.
“Du musst das nicht tun, es sieht keiner, also komm wieder hoch. Ich kann mich alleine anziehen.” Sein Körper zeichnete nur die eine einzige blutige Versehrtheit. Die seines Herzens. Sein Rücken zierte ein silberner Streif, ein Bannspruch der Alchemisten.
„Dafür bin ich da ... euch zu dienen Sire!“ Nach und nach reichte er Paris die Kleidung, die er nur trug wenn er vor den Rath der Ahnen treten sollte. Der Rath, eine alte Institution geschaffen in der Vorzeit, hatte nach dem Fall Dürrlands , neben den Kap – Bergen nur noch einen nicht gestürzten Sitz, und dieser befand sich in Grünland im Schlosse Thorans.
“Euer Vater meinte es ist an der Zeit das ihr euch endlich eine Frau sucht ... und ... wenigstens heute ... sollten ihr mit einer der Anwärterinnen reden!” Immer nur das selbe, manche der Schönheiten hatte er sich nicht Mal angesehen und andere einfach stehen gelassen, das es fast schon arrogant wirkte.
“Wie viele der holden Weiblichkeiten haben sich denn heute angemeldet?”
“Vier!” Er verband die Fußfesseln an den Lederstrümpfen.
“Und sind sie hübsch?” Gelangweilt beobachtete er den Wolf der gierig den Boden ableckte.
“Ich kann mir nicht Anmaßen darüber zu Urteilen!”
“Deine Meinung ist mir aber wichtig ... “
“Der Tag der Prophezeiung ist ganz nah und wenn sie sich nicht bald entscheiden werden ihr Vater und der Ahnen Rath mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Entscheidung treffen, die ihnen noch weniger zusagt als die jetzige. Wenn sie wenigstens mit den Damen sprechen würden, dann sähe es doch nach außen so aus, dass Interesse bestehen würde.”
“Ich und eine Frau. Vater lässt mich nicht in die Schlacht ziehen, aber eine Frau soll ich haben ... und ihr soll ich den nächsten königlichen Erben schenken damit wir für ein, zwei weitere Aan davon kommen. Kannst du dir das vorstellen, im Grunde wüsste ich nicht mal was mit ihr anzustellen!”
“Ist das eure Angst, vielleicht redet ihr mal mit Sir Duncan, ich hab gehört er soll bei dem weiblichen Geschlecht sehr beliebt sein!” Paris lachte und er sah erneut sehnsüchtig in die Ferne und kleidete sich an.
“Die Thronfolge muss gesichert sein sobald wir in die neue Mondphase eintreten ... die Prophezeiung junger Herr ... Je eher du eine Frau hast ...”
“Ich weis, ich weis! Nur sehe Ich am Himmel noch lange nicht den neuen Mond Orsen.”
“Euer Vater hat mich angehalten, euch zu aufzutragen, endlich ein Bad zu nehmen. Zudem solltet ihr den Damen gegenüber etwas höflicher gegenübertreten, als wie bisher, ... wenn es euch möglich ist! Einige von ihnen sind sehr empfindlich.”
“Ich finde nicht das ich ein Bad nötig hätte und eine Frau die mir nachredet brauche ich nicht. Das haben sie bisher ja alle getan... ich brauche jemanden an meiner Seite und nicht unter mir.”
“...ich bereite für heute Abend ein Bad vor junger Herr!”
“Ist irgendwas ? Du bist so komisch!” Orsen schwieg viel und brummte um so mehr , aber nun er redete wie ein Wasserfall.
“Ich will nur Euret willen das alles gut geht und vielleicht entscheidet ihr euch. Nun ja … Hübsch sind sie alle.”
“Als ob es mir darum geht alter Bär!”
“Bitte, nur heute Sire! Ihr wolltet meine Meinung hören.”
“Du redest als hinge meine Zukunft davon ab!”
“Am Ende ist es eure Entscheidung ... junger Herr!”
“Vater will mich sprechen!” , wetterte Paris wütend. Der Kragen der Uniform saß eng am Hals aber er musste geschlossen werden und nun war er perfekt.
“Ja, er erwartet euch im Konferenzsaal Sire!”
„Dachte ich mir Bär!“ Paris bewegte sich schnellen Schrittes und schloss die Knöpfe seiner Weste.
Der Herrscher Grünlands, Thoran saß mit dem Priester Arnim, seinem engsten Vertrauten Seitz und dem Protokollführer Behrenz am Tisch. Paris hielt sich an das höfische Protokoll, doch seinen Unmut hielt er nicht zurück. Er kniete nieder und Thoran empfing ihn.
“So hier aufzutauchen hast du nichts anzuziehen?” Paris hielt an der alten höfischen Kleidung fest, so sah er aus wie viele der Rittersleute m darunter auch sein Freund Per Duncan, und man erkannte nicht gleich seine hohe Herkunft. Abfällig wie ihn sein Vater ansah, blickte auch Seitz zu ihm, nur Arnim beschwichtigte die Ruhe zu bewahren. Paris wollte sein wie alle anderen, bisher konnte er auch frei an seiner Gesinnung festhalten. Doch mit jedem Tag rückten die Zwänge näher die ihn, so nicht sein lassen durften.
Als ein Mann musste man sich beweisen, als ein trotziges Kind hatte man nichts auf den Kriegsschauplätzen zu suchen.
“Hat dich der greise Fabel endlich gefunden?” Seitz tat seiner Abneigung offen kund. Er duldete Fabel nur weil es das Gesetz verlangte, ansonsten waren sie für ihn das Letzte , Abschaum, der sich größten Teils ohne Gegenwehr unterwarf. Sie konnten ihm dienen, aber er stand immer über ihnen. Paris sah es , in so einer Position wie Seitz sie inne hatte und nach höherem strebte, er war ein gefährlicher Mann. Aber Thoran war sich dessen bewusst, doch für die Sicherheit seines Landes hatte er diesen Menschen lieber neben, als hinter sich. Paris blickte auf.
“Orsen, meinte ihr wolltet mich sprechen! Vater?” Es irritierte ihn etwas, den Ahnen Rath an Seite seines Vaters zu sehen, dieser trat zumeist zwei Mal je Aan zusammen und nun schienen sie hier in Grünland mehr heimisch, als er selbst, der das Schloss sein Leben lang bewohnt hatte. Aber sie waren aus dem Grund hier, der sowie so die meiste Unruhe brachte, sie wollten erfahren welche Braut er sich nun erwählte.
“Heute erwarten wir hohen Besuch, wie du weißt und du erscheinst in diesem verwahrlosten Zustand!” Thoran ging die Karten durch und Seitz kennzeichnete Ländereien welche verloren waren.
“Die Kleidung ist wie neu und sie ist sauber. Ich fühle mich so wohl danke! Und bin ich es nicht der entscheiden muss, da kann es egal sein wie ich Aussehe.” Er stand auf und trat Näher, doch Arnim verwehrte ihm den Blick und führte Paris zu seinem Platz.
“Mir ist mittlerweile egal wen du aus erwählst, aber wir haben keine Zeit... Wählt endlich eine Braut aus.”
“Egal ... Es ist euch egal Vater wer euren Enkel austrägt ?!” Paris Wut staute sich: „Habt ihr solche Angst davor zu sterben?“
„Du nicht?“
„Nein! ... Dann ist das alles hier vorbei und ich muss mir euer Gejammer nicht länger anhören... Der Tod ist nicht schlimm? Und wir sind auf die Fabel angewiesen, unsere gefallenen Soldaten, ... oder warum glaubt ihr wächst die Totenarmee so schnell. Wir können dafür Sorgen das es aufhört.“
„Wer redet das ein? Der Tod deiner Mutter hat mich innerlich zerrissen, so wie ich Deinen nicht ertragen könnte!“ In letzter Zeit begegneten sie sich immer in diesem lauten Ton.
„Dieser Fabel, der ist doch Tag um Tag in eurer Nähe, er redet euch das ein. Noch gibt es viel zu viele von ihnen.“ Seitz blickte hinter Paris auf Orsen, der hinter seinem jungen Herrn kniete.
„Fabel fühlen auch Schmerzen wenn sie verletzt werden, sie sind uns nicht unähnlich, nur hat unsere liebe Gott da oben beschlossen das sie länger auf dieser Welt zu belassen, sie sind wie wir. Davor haben wir Menschen Angst, das sie doch klüger sind. Gerade weil sie soviel Wissen besitzen müssten sie Gelehrte sein und nicht unsere unterwürfigen Diener. Sie haben kostbares Wissen, doch es geht verloren, wie auch das alte Handwerk beherrscht doch kaum noch jemand von uns. Wenn die Fabel weg sind müssen wir Angst haben vor dem Tod. Sie sind das Bindeglied zwischen unseren Reichen.“ Er blickte zu Arnim dem Priester, warum er schwieg, wo er es war, der ihm einst alles erzählt hatte.
„Dann wird es eben neu erfunden junger Herr, wäre nicht das erste Mal!“ Seitz lachte diese Ansichten vernahm er nicht das erste Mal von ihm.
„Ich habe dir viele Freiheiten gelassen, aber die Tage deiner Kindheit sind vorüber ... Du wirst dich verloben, noch in dieser Tage hast du die Wahl, ab den nächsten Aan entscheidet der Rath und das ... “ Vor dem Rath hatte er so nicht mit dem Herrscher zu reden. Die Haltung war wichtig!"
“Ihr wart erst mit 28 Aan verheiratet ...! ”
“Damals war eine andere Zeit ... und du brauchst dir doch nur den Mond anzusehen, wir stehen so kurz neuen Phase ... alle Zeichen sprechen dafür.”
“Warum habt ihr alle es auf einmal nötig, mich zu verkuppeln? Der Mond er sieht doch aus wie immer, nur die Luft in unserem Land ist dünner geworden. Ich gehe jetzt Vater! Entschuldigt mich! ” Er wollte nichts mehr hören auch, wenn sie Recht hatten, wollte Paris sich nichts eingestehen, das es die Fabel bald nicht mehr geben würde.
Es gab viele Männer wie Seitz, sie waren die Schlimmsten, sie waren Söldner.
“Die Jugend!” Der Priester sah es Kopf schüttelnd mit Sorge.
“Wir haben nicht mehr viel Zeit ! Was soll ich tun Arnim? ...Seitz? Ich brauche Vorschläge.”
“Herr, aber wenn sie ihn zwingen so wird es auch nichts. Er wird sich weiter dagegen wehren je öfter sie es versuchen. Warum geben sie ihm nicht mehr Freiraum und der Rest wird sich ergeben!”
“Mein Sohn, er zeigt nicht das geringste Interesse an Frauen, viel lieber will er an die Front und kämpfen... Er hat doch keine Ahnung wie es auf dem Schlachtfeld ist... Hier am Hof ist er geschützt. Wenn hier ein Kampf vorbei ist, ist er zu Ende. An den Grenzen kostet es ihm wohl möglich das Leben und es ist erst dann vorbei wenn eine der Seiten gewonnen hat.”
„Es führt kein Weg daran vorbei er muss diese Reise, dem vorgegebenen Weg folgen wie ihr, und eurer Vater es getan haben, er wird den größtmöglichen Schutz haben den wir aufbieten können.“ Arnim zündete die Kerzen an und lies heißes Wachs auf eine der Karten tropfen. Er nahm die Karte an sich und versiegelte die Karte. Er nahm eine Feder und schrieb einen Versiegelungszauber auf das Pergament. Seitz las nur die Worte einer alten Schrift „Unicon“. Er empfand den Priester als einen seltsamen Kauz, der wie er zur Abschreckungen diente, doch diese galt einer höhere Ebene , eine an die viele der Menschen schon lange nicht mehr glaubten.
„Er ist einer der Besten in Selbstverteidigung aber das reicht nicht aus, so werde ich ihm den besten meiner Männer zur Seite stellen und ich denke er wird mit meiner Wahl einverstanden sein.“ Die gesamte Ritterschaft stand hinter Seitz und somit bekleidete er eines der höchsten Ämter Grünlands. Solange er hier nicht geächtet war, mussten sie ihm folgen.
„Das löst das andere Problem bei weitem nicht!“
“Und wenn sie ihm ein Angebot machen , was er nicht ablehnen kann, er verlobt sich und in meinetwegen vier Aan kann er unter meiner Führung und dem Schutz der Ritterschaft selber kämpfen. Wenn er sich dabei die Hörner abstößt, um so besser... Sire” Seitz wollte nur das Beste ... für sich.
“Zwei Aan sind zwei Aan! Eine Ewigkeit ... Eine Frist, das kann das Ende unseres Volkes bedeuten.“
„ Wir müssen ihm vertrauen von Anfang an nicht erst in ein paar Aan. Er muss sein Gefolge selbst anführen! ... Da ist noch etwas ... Heute ist ein Fabel unter den Anwärterinnen!”, warf Priester Arnim ein.
“Daran wollen wir gar nicht erst denken, das kommt gar nicht in Frage. Zwei Aan können wir nicht warten geschweige denn sechs Aan Sire!”
„Wer ist es denn, jemand den wir kennen?“ Wenn er nur gekonnt hättem nicht einer von ihnen wäre mehr am Leben.
„Deveine! Sire!“ Arnim übernahm die nächste GedankenPergamentrolle von einem der Bediensteten. „Lady Deveine! ... Ich ahne schlimmes bei diesem Trotzkopf, wir müssen ihr absagen, bevor er au dumme kommt.“
Thoran schickte nach einem Boten.
„Ihre Trauer hat ja nicht lange angehalten ...“ Seitz verlangte nach Wein.
„Warum nicht, sie will nur das beste für Dürrland und ist sich dem Ende sehr bewusst ...wenn dieses Land fällt. “ Arnim überreichte Thoran die Karte.
„Wir haben genug zu mit uns zu tun, wir brauchen kein totes Land ...“ Seitz wollte Thoran die Karte abnehmen als er sich seine Hand verbrannte.
„Seit wann wirken eure Sprüche Priester?“
„Aber heute ist es nicht unsere Entscheidung, erst in Kürze, dann werden wir die Rechte aussuchen...“ Die Unterredung näherte sich dem Ende.
Paris hielt die Füsse ins Wasser des Schlossgrabens und wartete schon geraume Zeit. Dieses Lachen in der Nähe bereitete ihm Unbehagen , denn er kannte die Stimme. Sie gehörte zu Shina und in den letzten Zeit hing sie viel zu viel mit Per Duncan zusammen. Um genau zu sein, seit sie mit ihm zusammen von Dürrland übergesiedelt waren.
Per Duncan hatte eine Handelskarawane nach Grünland begleitet, und von da an steckten sie immer in jeder freien Minute zusammen. Er versteckte sich zwischen dem Schilf, verfolgte das Geschehen. Sie fühlten sich unbeobachtet und Shina küßte Per Duncan verschüchtert und plötzlich schwiegen Beide. Paris stürmte aus dem Versteck und schubste Shina zur Seite.
“Kinder haben hier nichts zu suchen, merk dir das endlich! Verschwinde! Geh!!!”
“Entschuldigt, Herr!” Er stieß sie weg von Per Duncan, der wenig erfreut darüber schien, und warf ihr Steine nach. Shina lief weinend davon und Duncan blickte ihr hinterher. Er griff nach Paris Hand, er sollte aufhören.
“Dein Verhalten ist Kindisch sie hat dir nichts getan!” Der letzte Stein fiel zu Boden.
“Warum lässt sie dich nicht endlich in Ruhe, ich mag sie nicht!” Paris löste sich wütent.
“Vielleicht mag ich sie! Sie ist hübsch. Wir kennen uns lange.”
“Sie ist ein Kind mach ihr keine Hoffnungen! Du gehst an die Front und das sind viele andere.” Er warf Per Duncan eines der Holzschwerter zu, die er bei sich trug. Per Duncan legte es aber zu Boden.
“Keine wie sie! ... Ist was passiert? Königliche Hoheit? ... Du bist unausstehlich.“
„Sie hat dir den Kopf verdreht, so wie du möchte ich nie werden!“
„Immer nur du, ... wie es mir geht interessiert dich gar nicht und das hab ich satt Paris!”
“Duncan?” Es war nichts Unrechtes er konnte sie nur nicht leiden. Sie war alleine nach Grünland geflohen und Per Duncan lies sich zu leicht einwickeln.
"Wenn ich keine Frau finde, wähle ich die da dann habt ich keine lange Weile!"
“Schön wenn ich nur deine Probleme hätte, zieh dir nicht meinen Zorn zu Freund ... Shina warte!” Er lief ihr nach.
Wenig später trafen sie sich auf dem Trainingsplatz wieder. Per Duncan hatte Paris vergeben, wie immer wenn er etwas angestellt hatte. Dieser setzte sich seine silbern gefiederte Maske auf und forderte seinen besten Freund zum Kampftraining heraus, auch um sich etwas ab zu reagieren.
“Frauen, was ist so schlimm an ihnen? Du könntest netter sein, dann sind sie es auch zu dir!”
“Kinder nennst du Frauen!”
“Na ... Sie sind kaum jünger wie wir! Wenn du mal verliebt wärst würdest du anders reden. Die Liebe, so viele schöne Mädchen und du läßt wirklich jede stehen. ”
“...um ehrlich zu sein gibt es für mich nur Eine!”
“Hör endlich auf zu Träumen, diese Frau existiert nur in deiner Phantasie, halt dich an die Wirklichkeit!”
“Unzähle Male taucht sie auf, und das Einzige woran ich mich erinnere sind ihre wundervollen strahlenden Augen... fast könnte man meinen sie gehörtem einem Fabel und doch sie sind anders.” Orsen hatte Paris oft in die Augen gesehen und auch den anderen Fabeln, sie glichen sich wie ein Ei dem anderen. Diese Augen, sie konnten nur einem Menschen gehören.
“Ich sagte Wirklichkeit...”
“Wann treffen die neuen holden Weiblichkeiten nun ein?”
“Heute Abend hab ich gehört, zwei von ihnen sollen schon da sein!”
“Na dann, das selbe wie jedes Mal ... Nimm keine Rücksicht , ich will das du es ernst nimmst!” Sie kreuzten die Schwerter.
“Ich sag es keinem, wenn dir keine zusagt, solltest du trotzdem mal etwas Spass haben, junger Herr!” Per Duncan provozierte ihn und wollte ablenken.
“Du willst doch nur mal mich gewinnen! Darauf kannst du lange warten!”
“Ist dann so junger Herr! ”
“Na warte!”
„Übrigens im Gegensatz zu dir, bin ich leiert, und wenn du meine zukünftige Frau nochmal so abschätzig behandelst lernst du mich kennen! Dann bin ich nicht mehr so nett zu dir!“
Das Bad bestand bei Paris mehr aus einer Katzenwäsche, als das er wirklich Wasser abbekam. Als Paris Bediensteter war Orsen ganz und gar nicht einverstanden und wollte ihn zurück ins Bad holen, als ihm dieses verhüllte Mädchen auf dem Flur begegnete. Orsen, der Bär lies seinen jungen Herren zu Boden fallen und verneigte sich vor ihr und ihrer Hofdame, die es ihm gleichtat, aber Paris nicht weiter beachtete.
“Diener könnt ihr uns sagen wo sich die Nassräume für die Frauen befinden!”
“Sicher Madam! Sie sind schon richtig, hier entlang auf der anderen Seite , da hinten rechts.”
“Führen sie uns bitte dahin!”
“Vor meinem Diener macht die Alte einen Knix und mich läßt sie links liegen! Was soll`s passt mir gut!”
Verdutzt sah Paris auf dem Boden und blickte ihnen nach, eher ungläubig. War Orsen innerhalb der Mauern doch immer an seiner Seite. Er bemerkte die nackten Füße neben sich und blickte auf, unter den Schleier, der Begleiterin der alten Hexe. Das er bis auf sein Hemd nichts weiter trug schien ihn plötzlich peinlich zu berühren und er wurde rot.
“Ihr blutet ja!” Sie kniete sich nieder und wollte sich die Stelle auf seiner Brust genauer ansehen, doch im selben Moment wich er verlegen zurück, stand auf und hielt sich sein Hemd zu.
“Ist nichts ernstes! Das hab ich schon lange...” Er lächelte und überspielte, unbewusst suchte er ihren Augenkontakt erneut.
“Wer hat dir das angetan?” Aber sie blickte weg von ihm und folgte der „Hexe“.
“Herrin , kommt hier entlang!”
„Gut! Wir sehen uns kleines Vögelchen !” Sie sah Orsen an und er führte sie zu den Nassräumen. Orsen wollte das Räumlichkeiten säubern, als Paris sich doch dafür entschied ein längeres ausgiebigeres Bad zu nehmen.
“Vielleicht sollte ich doch heiraten?” , sprach hier wirklich Paris.
“Hat die Dame euch gefallen?” Orsen schien neugierig.
“Kann sein ... Da ist etwas in ihren Augen, sowas hab ich noch nie gesehen. Was weißt du über sie? Wie heißt sie , wie alt ist ! Sie ist der Fabel nicht wahr. Ihre Augen waren so rot, deine haben dieses blau wie für Fabel üblich. Gehört sie zu euch?”
“Ja sie ist auch ein Fabel! Richtig erkannt junger Herr.”
“So wie du ?” Er war ernst aber nicht enttäuscht.
“Ja!”
“Aber sie ist anders ... sowas gibt es ...“
„Es gibt so manche Fabel die man nicht als solche erkennt!“
„Kennst du die anderen ?“
„Nein nicht das ich wüsste Herr! Diese Art ist zu selten.“
„Wie heißt sie?” Er sprang in den Zuber, während Orsen seine Sachen vom Boden aufhob.
“Deveine Lore Gynan und laut Aussage, ist sie im zwanzig Aan.” Der Name Devlin klang in seinen Ohren.
„Sie hat eine Hofdame, das heißt sie war schon mal verheiratet! Gynan … da war doch was ...”
„Sie war mit Sir Gynan leiert. Er ist vor einiger Zeit in den Kap – Bergen Nahe der südlichen Grenze gefallen.“
Der Junge Herr hatte sie nie zu Gesicht bekommen, aber er kannte ihren Namen von Per Duncan, der sieben Aan unter ihr gedient hatte. Orsen blickte aus dem Fenster denn er kannte die nächste Frage von Paris schon.
„Orsen wem warst du versprochen?“ Er plätscherte im Wasser umher : „Wenn du nicht drüber reden willst versteh ich das.“
„Ihr habt gefragt, also bekommt ihr auch eine Antwort junger Herr! Ich liebe sie immer noch, wenn man das so nennen kann. Liebe gibt es unter Falbeln jnicht, sie leben für die Nachlkommen."
"Wie ähnlich wir Menschen wir euch sind!"
"Nur das die Gefühle euch Menschen verwirrten und blind machen, ob Liebe oder Gier, wir dienen denen die uns aufnehmen. Schmerz kann sein ... In meinem Herz tut es weh wenn ich das Abbild meiner Gefährtin und das meiner Nachkommen vor meinem inneren Auge sehe!“
„Ihr hattet schon Nachkommen? Wie viele?“
„Ja, Herr! Einige ... Alle sind sie tot, wie ihre Mutter! Ich denke an sie, weis das sie da waren und nun sind sie aus meinem Lebensweg entschwunden. Es soll so sein, ich stelle es nicht in Frage.“ Er tat ihm keinem Gefallen in dem er nach bohrte: „Wie dem auch sei junger Herr, sie sind alle tot, ermordet von eurem Volk! Von Unwürdigen , Unwissenden, doch ich muss damit Leben und kann es nicht mehr ändern.“
„Entschuldige, es ist nur ich ...“
„Euer Vater will euch beschützen, das er mich überhaupt in eurer Nähe duldet grenzt an ein Wunder... Wo eure Mutter ein ähnliches Schicksal erlitt wie ihr... Und das ihr euch sogar vielleicht mit einem Fabel vermählen wollt ...“
„Das sag ich ja nicht, sie hat nur was an sich, als ob sie mein Schicksal wäre ... ich möchte eben nur etwas mehr über sie erfahren! Sie muss doch trotz der Heirat mit Gynan, jemandem aus deinem Volk versprochen gewesen sein, oder ist ihr Gefährte auch schon tot?“
„Ja!“
„Weist du alles erzählst du es mir? Ist sie deshalb frei?“
„Frei ist sie, weil Sir Gynan ihr die Freiheit gegeben und sie immer als Gleichberechtigt angesehen hat! Nun hat sie die freien Rechte und kann selbst ihr Schicksal wählen. Sie hat sich für das Menschenvolk Dürrlands entschieden, anstatt sich in die Kap – Berge zurück zu ziehen.“ Er schien wütend, aber beherrscht.
„Und sie will meine Braut werden. Ich will alles von ihr wissen? Bär erzähl mir mehr!“ Es schien keine Andere mehr für ihn zu geben.
„Das ist nicht meine Aufgabe junger Herr . Wenn ihr sie ehelichen wollt und das von ganzem Herzen dann, müsst ihr euch im klaren darüber sein, das ihr für sie kämpfen müsst. Eure Bindung ist erlaubt sicherlich, auch wenn sie strengeren Zwängen unterliegt. Euer Vater und der Ahnen Rath bestimmen die Zeit der Verlobung, wann und wo sie stattfindet. Im Falle Eurer Nachkommen besteht nur gering die Chance das diese nicht zu den Ausgestoßenen gehören werden, aber es wäre in Betracht zu ziehen."
"In der Vergangenheit unsere Familie seit der Prophezeiung steht weißt du, immer nur ein männlicher Nachkomme , wenn ich sterben sollte, stirbt die Linie Thorans.“
„Ja, aber nicht wenn Fabel im Spiel sind. Egal was kommt, Fabel haben mindestens immer zwei Nachkommen. Ihr müsst euch weiterhin im klaren sein, sie werden die Nachkommen töten die keine Menschen sind. Denn nur ein Mensch, der Erstgeborene, kann die Thronfolge antreten. Die späteren werden sie am Leben lassen.“
„Ich werde das nicht zulassen. Niemand tötet einen Teil von mir ob Mensch oder Fabel!“ Die Sehnsucht in ihm, vor der sein Vater die größte Befürchtung hatte, reifte in seinem Inneren.
„Ihr entscheidet das nicht! ... Aber eure Sache, in dem was ihr wollt, seit ihr euch ja schon so ziemlich sicher junger Herr. Dafür das ihr nicht vorhabt zu heiraten.“
„...du kennst die Gesetze ... kannst du sie mir erklären? ... Seitz labert viel rum ja, aber ich weis das wesentliche verschweigt er warum auch immer, aber du kannst es mir erklären!“
„Das steht mir nicht zu ... es könnte meinen Tod bedeuten...“
„Bär?“, vertraute Worte die er lange vermisste: „Sie sieht nicht aus wie die Frau in meinem Träumen, aber ihre Augen sind mir so vertraut, und ja vielleicht hab ich mich doch verliebt ... aber das wäre doch mehr als nur ein Zufall?“
Orsen schüttete einen Kübel mit eiskaltem Wasser über ihn.
„Wenn mich nicht alles täuscht, seid ihr fertig, junger Herr!“
Der nächste Morgen folgte rasch, und Paris war wie immer unauffindbar. Niemand sah in seinem Gemach nach. Nur Wolf´s Geknurre verriet ihn letztendlich. Orsen betrat den Raum.
„Wolf in die Ecke?“ Paris war diesmal vornehm gekleidet wie sein Vater es verlangt hatte.
„Oh Junger Herr ich hätte euch fast nicht erkannt!“
„Naja, dieses eine Mal ich werde es verschmerzen Bär!“
„Ein Wunder ist geschehen!“
„Hier hätte ich euch als letztes vermutet! Willst du wohl sagen. Weg laufen kann ich ja nicht!“
„Können wir losgehen!“
„Ich bin nur froh ,wenn dieser Tag vorbei ist!“ Er haßte diese Uniform, sie war schwer aber vor allem war es die selbe die Seitz trug und diesem Menschen konnte er ob er wollte oder nicht nichts abgewinnen.
Die vier Anwärterinnen wurden Paris vorgestellt und nahmen nach und nach in einer Reihe neben ihm Platz, doch er war unbeeindruckt, bis er sie widertraf und sein Blick auf ihrem hinter einem dünnen Schleyer verborgen Augen fiel. Warum ihn ihre Blicke bannten. Niemandem entging der dieser scharfe stechende Ausdruck, der ihn stocken lies. In Paris löste es eine Hitze aus die ihm bis dato unbekannt war. Deveine blieb ruhig, gelassen und sprach kein Wort und auch sie nahm in der Reihe platz.
„Nun wie sieht deine Entscheidung aus!“ ,fragte Grünlands Herrscher Paris. Dieser Schritt die Reihe entlang und blieb nach zwei Runden stehen.
“Ich wähle dich!” Paris nahm Deveine ihren Schleyer ab und strich dem Mädchen über die Wange und nahm ihr Gesicht, welches nun unverhüllt war, in seine Hände er wollte ihr von ganz nahem noch ein Mal in die Augen sehen. Ihre Augen erinnerten ihn an etwas was er als Kind gesehen hatte und er war entflammt, fasziniert, vielleicht hatte er nur auf sie gewartet. Aber warum wollte er nur sie. Ihre Augen waren leuchtend wie der Regenbogen und als er seine Wahl getroffen hatte, endeten sie in einem tief dunklen bordaux farbenen rötlichen Schimmer, den nur er wahrnen zu schien.
“Bist du dir in deiner Wahl sicher, das Mädchen ist ein Fabel!” Thoran sah es mit Missgunst, wußte er um ihre Vergangenheit und er vernahm es als Trotzigkeit eines verzogenen Kindes.
Seitz jedoch kannte die andere Wahrheit und konnte nur schwerlich sein Wissen unterdrücken.
“Und ihr müsst es so sehen? Sie hat Land ihre Truppen unterstützen sie auf beiden Seiten, wenn wir endlich Frieden wollen ist ist das doch ein gelungener Anfang!” Paris sprach aus was sie hören wollten.
“So viele Schönheiten und du wählst einen Fabel ... nun gut ... es ist deine Wahl? Ich kann´s dir nicht verbieten.” Wenn er alleine hätte entscheiden dürfen, es wäre nie soweit gekommen. Aber Thoran hatte sich dem zu Beugen was die Mehrheit beschloss und so folgte er seinem Kopf.
“Ja Vater!” Insgeheim lächelte er, nicht weil er diesen Machtkampf gewonnen hatte, er verschwieg das es ihn ernsthaft erwischte.
“Eure Verlobungszeit beträgt nur 1 Aan bis zur nächsten kommenden Sommerwende , ...der Rath stimmt zu, da wir uns keine weiteren Verzögerungen erlauben können und der kommende Winter einer der längsten unserer Geschichte werden soll? Unterschrieben vom Ahnen Rath und Eurem Vater.”
Arnim verlas das Protkoll.
“Der Rath stimmt zu!” , kam es aus der Mitte.
"Ein Aan? So kurz? Und das bedeutet für mich Sires?”
“Sie ist ein Fabel! Du willst sie, dann halt dich an die Gesetze ... bis unsereres soweit ist wird sie dich und dein Land mit ihrem Leben schützen!”, bestätigte Priester Arnim ohne Zögern und sah eindringlich auf den Fabel der vor dem Ahnen Rath und ihrem neuen Herrn kniete.
“Lady Deveine Gynan schwört ihrem Herrn die Treue und wird ihn mit ihren Leben schützen!” Sie blickte ihn in die Augen, auch als sie nichts weiter sagte, er las ihre Gedanken :
“Sa núe ché Katé! - Wie am Tag eurer Geburt!”
„Wie sehen diese Gesetze aus?“ Leicht verwirrt von dem was gerade geschehen war, hatte er die Worte vernommen. Er hatte sie schon einmal gehört, aber es lag zu lange zurück als das hätte Paris sich erinnern können.
„Nun ja es wird euch ja nicht schwer fallen so wie ihr euch die letzten Aan gesträubt habt wird es eine Leichtigkeit, sein euch in der Verlobungszeit in Enthaltsamkeit zu üben, zudem dürft ihr von nun an alleine weder Frauen, noch Maidbesuch empfangen, es hat immer jemand der Sekretäre in eurer Nähe zu sein, alles was darüber hinaus geht, da ist der Sekretär zum Schweigen verpflichtet. Da dieses gesamte Aan, mit über 45 Zyklen eines der längeren Aan ist beträgt die Verlobungszeit 60 Zyklen, damit fällt die Vermählung auf den Mittelzeitzyklus zum Winterzyklus. Desweiteren hat der Rath Sir Duncan als euren Sekretär mit 2 zu 6 Stimmen bestätigt.“ Wie Arnim es vortrug mit seiner Leichtigkeit und seinem Witz, hätte Paris es auch schlimmer treffen können. „Da ihr diesen Weg eingeschlagen habt, werdet ihr von nun an, von mir persönlich in der Fabelkunde unterrichtet, da soweit ich weis, sie junger Herr enormen Nachholbedarf haben, dies wurde mit 7 zu 1 Stimmen angenommmen.“ Er rollte das nächste Pergament aus. “Junger Herr des weiteren wurde beschlossen, ihr werdet Sire Seitz und Lady Gynan bald an die Grenzen begleiten und sie werden mit ihnen zusammen diese Sichern und ihr werdet, ich wiederhole ihr werdet nicht weiter als bis zur Waldgrenze gehen, das Schwarzmeer und darüber hinaus die Kap - Berge sowie Dürrlands Grenzen sind ihnen vorest nicht gestattet.”
“Aber gerade in den Bergen werden wir gebraucht, ihr seht doch auch jede Nacht die Feuer, zudem muss ich meine Reise antreten und da kann ich nicht nur in Grünland verweilen, das wisst ihr so gut wie ich, und selbst die Prophezeiung von der heiligen Jungfrau redet davon das ihr “Feuer” in den Bergen entbrennt und das Land in Dunkelheit taucht. Wir müssen sie finden und es verhindern... Ist es nicht das was ihr ständig predigt.”
“Seid vernünftig euch jetzt und sofort, ohne Vorbereitung , dahin zu schicken, käme einer Exikution gleich, dafür ist euer Leben zu wichtig! Für euch sieht eine Wahrheit anders aus als für mich! ” Arnim redet selten so viel und wahres.
“Nur mal angenommen wir hätten die heilige Jungfrau, nur mal angenommen Deveine wäre diese Jungfrau. Es war doch nie davon die Rede wer oder was sie ist?” Darüber lohnte es nach zu denken. Seitz stand auf und beachtete Deveine die vor ihm stand, er griff ihr in den Nacken und legte ihren nackten Hals frei, dabei verletzte er ihre Haut und es bildete sich sofort eine schwarz verkrustete Narbe. Jetzt wo Paris sie genauer ansah bemerkte er viele dieser schwarzen Narben auf ihrer Haut und da war sie eine kreuzförmige Brandnarbe, die sich nie wieder auslöschen lies. Es waren Brandnarben wie sie die Söldner verwandten wenn sie in Dörfer einfielen.
“Willst du sie immer noch?” Seitz brachte einen abfälligen Kommentar, der unnötig war. Paris sah die unnatürliche Narbe, unter seinen Berührungen zuckte Deveine weiter zusammen: “Sowas ist nie im Leben deine Jungfrau!“
“Ja, Sie war schon mal ein Sklave, ... verheiratet mit einem unser engsten Vertrauten, aber ihr gehört das Wüsttal an den Grenzen zu Dürrland, sowie der Teil der ans Schwarzmeer grenzt, sollte sie sterben fällt es an uns ab sofort...“ Vorsichtig entzog er Seitz das Mädchen.
„Ausserdem steht sie unter dem Schutz des neuen Herrn´s von Dürrland.“
„Ihr Schwager ist ein Tunichtgut, wer weis was sie mit ihm getrieben hat! Dürrland ist zerbrochen und wenn wir so etwas zulassen ist unser Land das nächste...“
„Es reicht Seitz!“ Thoran wollte davon nichts hören, Sir Gynan war tot und der alte Desput mit ihm begraben.
„Wenn ihr mich fragt um sie herum sterben die Männer zu schnell und nun soll sie unsere neue Herrin sein.” Seitz blickte in ihre roten Augen, bevor er sich vor ihr verneigen würde, zog er lieber den Tod vor. Der Herrscher schickte alle aus dem Saal bis er alleine mit Seitz war.
“Ich nehme Deveine zu meiner Frau und auch ich schwöre ihr die Treue!” Redete er Paris nach.
“Es ist seine Wahl und es steht so in den Gesetzen und das Einzige was mir aufstösst ist er macht es mit Absicht!” Thoran und Seitz waren alleine.
“Sie sind der Herrscher, mein König, sie können die Gesetze ändern. Zumindest können sie es vorschlagen!” Seitz missfiel der Gedanke an zukünftiges ebenso wie Thoran, nur für seinen Plan war es schädlich.
“Wir leben in einer Demokratie und das Volk jetzt aufzubringen, ob das eine gute Idee ist Seitz. Ein Aan ist die längste Zeit die war warten können, keinesfalls mehr...”
“Einen Fabel wird das Volk nicht akzeptieren …, was lohnt da Demokratie...”
“Es sind wenige ... in einem Aan kann eine Menge passieren. Wenn die Jungfrau erst mal gefunden ist, sieht es anders aus. Da Paris sich nun den Fabel erwählt hat, muss auch er sich an die Gesetze halten und aus diesem Grund, werdet ihr meinen Sohn begleiten. Es ist eine sehr lange Zeit und er ist auch nur ein Mann.”
“Haben sie ihm je die ganze Wahrheit erzählt, über den Tod ihrer Frau?”
“Wenn ich nicht irre haben sie das schon längst hinter meinem Rücken getan Seitz?”
“Nein ich unterstehe ihnen Herr! Er weis nur das er mir sein Leben verdankt ... Aber ich finde es ist auch an der Zeit das er erfährt wer seine Mutter getötet hat ... auf eine Art vielleicht ist sie es ja doch. Sie wissen um die Bindungen die zwischen Fabeln geschlossen werden, sie gehen tiefer als so manche Blutbunde!”
“Er hat sie noch nie gesehen!” Der Wolf beobachtete sie und gähnte müde, dann drehte er sich zum warmen Feuer.
„Seit ihr euch dessen sicher Herr?!“
„Er hat dieses Schloss nie verlassen! Woher sollte er sie kennen.“
Der Herrscher schickte alle aus dem Saal bis er alleine mit Seitz war.
Tage später
Paris stand vor Devein´s Schlafgemach und lauschte Stunden an ihrer Tür.
“Der Gestank ist ja kaum aus zu halten tretet ein!” Deveine war verhüllt wie immer, sie besaß nichts mehr von dem lieblichen Antlitz, aber doch wollte er in ihrer Nähe sein.
“Ähm ich wollte dich zum Essen holen, ich … s-s- selber, wir könnten ...etwas reden und uns kennenlernen?” Er war schüchtern, wo der doch Frauen nicht ausstehen konnte.
“Nein danke ich brauche nichts! Und wir werden bald mehr Zeit miteinander verbringen als euch lieb ist. Über was willst du reden, du bringst doch kaum ein Wort raus. ” Auch wenn ein Schleier ihr Gesicht verdeckte, bemerkte er, dass ihre Haut wie versteinert wirkte.
“Aber du bist schon lange hier und den Raum verläßt du auch nie?” Was was es nur das ihn hier zog.
“Danke, ihr könnt gehen, ... Herr! ... Holt mich wenn ihr aufbrecht, gebt meiner Hofdame bescheid!” Dieser Raum war karg, hatte nichts heimisches wie sein Gemach.
“Aber ...”
"Stottert woanders weiter!"
Noch dauerte es ehe sie den Hof erkundeten und er ihr alle verwinkelten Ecken des Schlosses zeigen durfte. So kam ihrem Wunsch nach.
“Orsen sie will nichts mit mir zu tun haben, egal was ich versuche, dabei dachte ich wir verstehen uns!” Er kuschelte sich an den alten Wolf, dies Mal verursachte seinen Herzschmerz jemand anderes und das konnte der Wolf nicht lindern. Orsen war auf Abstand bedacht, aber das Tier blieb friedlich.
“Ihr seit von ihr angetan, ... aber sie findet kein Interesse an Ihnen junger Herr! ... Unvorstellbar!” Orsen nahm ihn nicht ernst und Paris gefiel nicht das er sich über ihn lustig machte. Er blickte in die Ferne zu dem Kriegsschauplatz. Orsen hatte sich niedergelassen. Der junge Herr verbrachte Stunden hier oben.
“Vielleicht trauert sie ja noch um Sir Gynan, ein Mensch trauert wenigstens einige Aan!”
“Fabel kennen keine Trauer, nicht das es mir bekannt ist junger Herr.“ Und das von Orsen.
„Aber deine Gefährtin und deine Kinder?“
"Kinder nicht ... Nachkommen ...Ich trage sie bei mir, wenn ihr das Trauer nennt... wir wissen was uns erwartet wenn, wir mal gehen von Anfang an.” So ganz konnte er Orsen das nicht abnehmen.
“Aber sie waren deine Familie?“
„Meine Gefährten! Da besteht der Unterschied Herr.“
“Und wer hat das gesagt? Euer Gott?!”
“Ja, unser geliebter Morlgut! ... So lange unsere Gefährten, Nachkommen und ... Freunde da sind werden wir auch bis zum letzten für sie kämpfen bis ihre Zeit kommt, deshalb gibt es die Beobachter und deshalb gibt es auch die Bündnisse...”
„Du weist so viel und doch vor mir schweigst du!“
„Wie soll ich euch erklären, wofür ihr noch nicht bereit seid? ... Manches davon versteh selbst ich nicht... doch unser Gott hat es so gewollt.“
„Und warum sind Deveine und du nun alleine?“
„Wegen den Söldnern, die Menschen sind eine unberechenbare Rasse!“
“Hhm und deswegen glaube ich nicht an euren Gott oder meinen und die Vorherbestimmung meiner Familie! ... Er hat mir meine Mutter genommen!... meine Brüder ...”
„Mutter ,ich meine Mutter!“
„Deine Mutter Herr? Entschuldigt das ich frage aber ich verstehe nicht, sie erinnern sich an ihre Mutter?” Orsen wurde hellhörig.
“Nein! Das geht nicht.” Sein Diener kannte die Geschichte nicht und er selber hatte sie auch nur ein einziges Mal gehört als er jünger war und den Untergrund des Schlosses nach „Feinden“ durchstreifte.
“Priester Arnim hatte sich mit Vater unterhalten, weist du wegen meines Herzens wie man es schützen könnte. In Zuge dessen hab ich diesen Eisenschutz in meiner Brust erhalten!”
“Ich habe euch aber nie am Herzen verletzt junger Herr, nur zu Boden gestoßen!”
“Ich weis nicht mehr was damals geschehen ist , aber das hier habe ich erst viel später bekommen, es hatte nichts mit dir zu tun, damals warst du längst im Untergrund, jedenfalls habe ich zu dieser Zeit mit Hilfe von Wolf gelernt hiermit und dem Schmerzen in meinem Herzen um zu gehen. Ich folgte Wölfchen wie immer denn damals brauchte ich seine Nähe mehr als heute. Vater und Arnim redeten über meine Mutter. Mein Vater war und ist auch heute noch ein gerechter Mann und eine ebenso so kluge Frau hatte er auch für sich auserwählt.” Aufmerksam hörte Orsen zu, in letzter Zeit waren Vater und Sohn viel zu oft im Streit aneinander geraten. “Meine Mutter war weit gereist, sie hatte, die Welt, die Kriege gesehen, Ungerechtigkeiten und sie war eine einfache Frau aus dem einfachen Volk, ihr Vater war Heiler und deswegen wusste sie soviel. Sie wollte ihn und bekam ihn und dann erwarteten sie mich! Klar ich würde ein Junge sein und auf meinen Schultern lag die Zukunft. So hieß es bald meine Mutter oder ich.”
“Was ist damals geschehen!”
“Meine Mutter war immer sehr Volksnah, gab ihnen Gold, Essen was sie manchmal entbehren konnte, selbst an die Aussätzigen... Sie waren umringt vom Volk aber sie teilten gerne, denn beide Vater und Mutter lebten für das Volk. ... Mutter wurde mit einem Hieb der Bauch aufgeschnitten , sie lebte noch aber, ich war wichtiger. Sie fanden den der es getan hatte, einen Fabel dieser beschwor aber unschuldig zu sein. Seitz veranlasste die Ermordung des gesamten Stammes, damals war noch unter den Söldnern, wie er Sire werden konnte ist mir bis heute unklar , bis jetzt hab ich bei ihm ein ungutes Gefühl. Er hatte die Mörder meiner Mutter gefunden , nun waren es schon viele, und das ist es was mich stutzig macht . Du bist im Untergrund gelandet, und er hat eine Linie einer anderen Rasse ausgelöscht und bei ihm ist es eine Heldentat.“
“Ein Mord an einem Menschen ist etwas anderes und dann noch am Herrenhaus!”
“Gut aber er ist doch gesühnt mit einem Tod, weshalb soviel mehr Grausamkeit und das versteh ich nicht. Seitz führt was im Schilde, seinen alten Machenschaften hat er bestimmt nicht abgeschworen. Er war Söldner und das bleibt er für mich... Egal wie sehr er Vater oder den Rath um den Finger wickelt.“
Für Paris waren andere Aufgaben angesagt, aber ihn schienen andere Dinge zu beschäftigen. Per Duncan sah bei Waffentraining endlich seine Chance. Seit er sich für seine Braut entschieden hatte , war er unvorsichtig geworden. Für Duncan war es ein Kampf wie immer, Paris würde siegen und ihm das vorhalten. Es waren nur Holzschwerter aber Per Ducan´s Waffe ging durch Paris wie durch warme Butter.
“Sieht so aus als hättest du gewonnen!” Er sackte auf die Knie und Per Duncan hielt sein Schwert fest umschlossen, es war nur aus Holz, wie konnte er ihn so schwer verletzen.
“Bist du endlich wach!”
“Ah, was ... wo bin ich?” Er griff sich an die Seite wo das Schwert ihn durchbohrt hatte.
“Du hast nicht aufgepasst!” Per Duncan war bei ihm.
“Es tut weh!” Er stöhnte vor Schmerz.
“Wie oft haben wir euch gesagt ihr sollt aufpassen!” Auch Orsen.
“Ich ... “ Wieder verlor jegliches Zeitgefühl. Man brachte in sein Gemach. Er war nicht schwer verletzt aber er übertrieb seine Wunde, sobald er mit Per Duwncan alleine war öffnete er die Augen.
“Und ar sie hier?” Zwischendurch war er immer wieder weggetreten
“Wer ?” Per Duncan wunderten seine Worte.
“Meine Braut? Schließlich bin schwer verletzt” Er erwartete Mitleid ...
“Ja, sie hat die Wunde gesehen und ist wieder los!” ... Von der falschen Person.
“Und!” Er sah hinter Per Duncans Rücken, wie Orsen in sein Gemach zurück kehrte und spielte wieder den Toten.
“Sie war eigenartig! ...Auch wenn sie ein Fabel ist... Ich dachte fast sie zerfällt zu Staub! ... So kenne ich meine alte Herrin nicht, da ist was im Argen... Besser du gehst dem nach.” Fast flüsterte Per Duncan und er saß an Paris Bett als würde er beten.
“Dir ist es auch aufgefallen, wir müssen raus kriegen was ihr Geheimnis ist!”
„Der junge Herr braucht nun Ruhe habt ihr ich genug angerichtet Sire?“
„Auf das es ihm bald besser geht, eine geruhsame Nacht und süße Träume!“ Orsen geleitet Per Duncan nach draussen.
„Und wenn ihr schon mal wach seid, geht etwas ans Fenster die frische Luft wird dir gut tun Herr.“
„Ich bin schwer verletzt Orsen!“ „Wenn das schon eurer geringstes Problem ist braucht ihr gar nicht erst aufbrechen!“ Paris schlief fest und Wolf der vor seinem Bett wachte, war nirgends auf zu finden.
“Orsen?” Er weckte Paris mitten in der Nacht.
“Die Herrin braucht dich! Deine Hilfe ...”
“Hat sie das gesagt?” Er war schlaftrunken und befühlte die nässende Wunde an seinem Leib.
“Nein!” Orsen zog ihn aus dem Bett durch die Flure die von den Dienern benutzt wurden, zur Ostseite des Schlosses.
“Sie wird mich zurück weisen, nur wieder wegschicken! Deveine mag mich nicht!” Er wollte weiter seinem süßen Traum nachforschen aus Orsen mitten in der Nacht irgendwo hin zu folgen.
“Kommt mit Herr!” Er schleppte ihn in die Bäder, ohne das er sich weiter wehrte, bei dem großen Bär hatte es keinen Sinn. Orsen schwieg und schloss Paris ein.
“Hey was muss ich tun lass mich raus!"
“Nur bei ihr sein Herr, und zeigt ihr nicht das du Angst hast!”
“Orsen mach die Tür auf !” Er fühlte sich wie ins kalte Wasser geworfen. Er war alleine und sah sich um. Die Nacht war lang. Warum war er hier. Er ging zu den Waschbecken, er erschreckte. Deveine schien in eine klare gelartige durchsichtige Haut gehüllt, daraus beobachtete sie Paris.
“Zieh dich aus!” Ihre Liebliche Stimme hallte an sein Ohr.
“Was ?” Er blickte sich um ob er gemeint war.
“Komm ins Wasser!”
“Ich würde ja gerne , aber das ist keine gute Idee!” Auf Abstand bedacht, nicht wissend was ihn erwartete.
“Du musst mir helfen! Und dann helf ich dir.” Träumte er das alles nur.
“Und dazu muss ich näher kommen?” Etwas war in seinem Kopf, etwas was ihn schwächeln ließ. Er wollte das es aufhörte, er wollte raus aus diesem Bad.
“Ja, ganz nah!”
“Orsen! Orsen hilf mir! Orsen! Lass mich raus Neeiinn!” Aber er schrie vergebens nach ihm.
“Wo bin ich?“
Als Paris erwachte lag er im Wasser des Beckens und eine fremde Frau saß ihm gegenüber und massierte seine Brust. Dann nahm sie etwas graues glibberiges, legte es auf ihn und massierte weiter, dabei sprach sie eine Beschwörungsformel.
Die Metallscheibe die sein Herz bis dahin schützte lag auf dem Steinboden und er blickte auf seine Brust und seinen Bauch. Die offene Wunde auf der Brust blutete aber sie war viel kleiner, als früher und dann legte dieses bezaubernde Wesen ein letztes Stück dieses grauen Etwas auf und das Loch an seinem Herzen war verschwunden. An seinem ganzen Körper waren die Verletzungen und kleinen Narben verschwunden. Verwundert sah er in ihr Augen, sah sie an als würde er sie kennen und er fragte.
“Deveine? Bist du das”
“Nicht bewegen, sonst geht es wieder auf!” Sie war schön wie der Morgen.
“Wo bin ich?” Dieses Gesicht , er wollte ihr Nahe sein, sie küssen.
“Paris? Herr?"” Sie wich vor ihm zurück. So nah zu sein behagte ihr nicht.
“Du bist so wunderschön.” Er beugte sich zu ihr, etwas in ihm verlangte es.
"Nein ! Geht!" Sie wollte nicht geküsst werden, denn sie wusste, das es keine echten Gefühle waren. Sie lies nicht zu das er sie weiter berührte.
Dann schien er wieder bei klaren Verstand, so hatte er und so hatte ihn noch keine Frau mit Ausnahme seiner Amme je gesehen. Hastig schwamm er zum anderen Ende, das selbst Deveine erschreckte.
„Also wenn ihr euch so habt, wie wollt ihr da ein guter Mann sein!“
„Ich weis nicht mal wie ich hier hergekommen bin und plötzlich bist du so vor mir? ... Wo ich doch nur die ganze Zeit nur deine Augen kannte, alles andere hattest du verhüllt... dabei versteh ich das nicht bei deiner Schönheit... nur deine Haut ich dachte sie sei wie Asche und nun kein Markel ist an dir!“
„Dann habt ihr am Tag unserer Verlobung nicht in mein Gesicht gesehen?“
„Wie denn dein Blick hat mich dermaßen schwach gemacht...“
„Schwach so so, ...etwas wie aufsteigende Hitze?“
„Woher … Ich habe nur deine Augen wahrgenommen!"
„Dann seid ihr bald bereit … das ändert einiges!“
„Ändern was?“ Ohne Scheu ging er sie an.
„An einem Bad ist nichts verkehrt ... solltet ihr öfter in Betracht ziehen! In nächster Zeit vielleicht von nun an jeden Morgen.“ Ihre Fingerspitzen strichen seinen Hals entlang und unter ihnen bildete sich ein leichter silberner Film, plötzlich schnitt sie sich. „Es geht bald los, wasch dich nur gründlich!“
„Warum sagt ihr Fabel ständig ich soll mich waschen ... ich rieche gut!“
„Dann findet man euch nicht so leicht! Ihr Dummkopf!“
„Orsen behauptet das Gegenteil!“
„Glaub ich nicht. Er kennt euch gut, das er euch damit aufzieht ist euch nicht in den Sinn gekommen Herr?“
„Orsen ist mein Diener, wenn er ein Freund wäre ... dann wäre er wie Duncan!“
„Komisch ist er nicht auch den ganzen Tag an eurer Seite, hört sich euer Geplärre an und sieht drüber weg , wie über eure Eitelkeiten!“
„Du weißt recht viel dafür das du dich nicht mit mir sehen lassen willst!“
„So hat euch noch niemand gesehen?“
„Hhm? ...Ablenken kannst du gut!“ Es war als könnte sie seine Gedanken lesen. Paris stieg selbstbewußt aus dem Zuber, griff nach seinem Hemd, erst jetzt bemerkte er die Veränderung an seinem Körper, er war vollkommen, ... unversehrt. Es fiel schwer es zu verstehen, war es ein Traum. Es war Deveine auch wenn sie ganz anders aussah ihre Augen waren die selben, ihre Stimme und dann diese Veränderungen.
"Es ist weg!", ungläubig strich er über seine makelose Brust. Seinen Blick konnte er nicht abwenden. "Nicht eine Nabe, warst du du das ?"
"Ja!"
"Noch niemand, keiner der Heiler hat es geschafft, das Loch in meinem Herzen zu verschließen!" Es taste weiter und spürte eine weiche Stelle.
"Lasst es sein sonst verliert der Zauber seine Wirkung!" Deveine ermahnte ihn.
"Zauber?" Nicht eine Spur der Vergangenheit war zu finden.
"Es gibt einen Grund dafür, hast du schon mal drüber nachgedacht."
"Oft, aber wie ..., die Schmerzen sind noch da... Zauber?" Den äußeren Schein konnte sie verbergen. "Er läßt sich sehen was du sehen willst , wie bei kleinen Hexereien üblich. So werden dich die anderen nun auch wahrnehmen. Es ist an der Oberfläche, das was tiefer geht kann mein Zauber nicht erreichen. Den Schmerz in deinen Brust kann es dir nicht nehmen." Leider.
"Ich hab dich nie gefragt was für ein Fabel du bist? Wer du bist? Welche Art kann solche Zauber verbringen ? Du musst mächtig sein, wenn du so etwas vollbringen kannst." Er wollte ihr wieder näher kommen.
"Nein ...“ Sie wollte ihn nicht in der Nähe haben: “ Ich bin ein Formwandler... und nur für dich bestimmt."
“Hast du dich freiwillig dafür entschieden meine Braut zu werden?”
“Nein! Es hat viele Gründe und dazu gehören nun mal Verbündete und neben meinem Gefolge habt ihr mit die stärksten Armeen im Land. Alleine sind wir zu wenige aber wenn wir Bündnisse schliessen auf beiden Seiten...”
"Genau, liesst du Gedanken?“ Er schien von ihrer Antwort überrascht, er hatte anderes erwartet. : “Warum solltest du mich auch einfach so mögen!”
“Über Fabel müsst ihr noch viel lernen Herr. Bei uns geht es nicht um Einzelne und das sollte eure Rasse endlich begreifen.”
"Du hast Recht wir kennen uns zu wenig!" Er stand an der Tür, sie war verschlossen und er gab seinen Versuch auf zu entkommen, er setzte sich an die Treppenstufe , wartete.
Worauf?
"Paris vermisst du nicht die Freiheit?" Sie stolperte fast, Schwäche war das Gefühl in ihren Beinen, aber sie durfte nicht das kleinste Stück des grauen Schwamms im Wasser verschenken.
"Freiheit?" Als ob sie wusste, was er fühlte. Hatten sie doch mehr gemeinsam? Er beobachtete sie und wie die Stelle an seinem Herzen, war ihr Körper frei von jeglichen Verletzungen. In einen ledernen Beutel sammelte sie die grauen Glibberstücke ein, die auf dem Wasser schwammen, sowie teilweise auf dem Boden und der Wand klebten. Später als alles eingesammelt war gesellte sich zu ihm und lehnte erschöpft ihren Kopf an seine Schulter.
"Ist dir nicht kalt..." "Du erinnerst dich nicht, wie auch... Dummkopf."
"Wenn man uns so hier unten findet, kann das schlimm Enden für uns Beide. Hast du Orsen angestiftet. Das macht er sonst nicht. Er ist mir unterstellt, er will mich beschützen und bringt mich in eine Unmögliche Situation, mich hätte der Tod erwarten können!“
„Und du hättest ihn mit offenen Armen empfangen?“
„Vater hat recht etwas zu tun und etwas zu sagen sind zwei vollkommen verschiedene Dinge.“ Er konnte seinen Blick nicht abwenden
„Jetzt erinnerst du dich langsam?“
„Ich liebe dich, es ist das ersten Mal das ich das erlebe, seit ich dir hier unten getroffen hab ist in mir stetig das Gefühl gewachsen, dich küssen zu wollen. Mehr wollte ich nie, nur küssen ... und nur dich!" Was redete er da und das aus seinem Mund, aber warum sollte er vor ihr Geheimnisse haben, wenn sie doch wusste was er dachte.
"Mehr nicht?" Diesmal kam es aus seinem Innersten und das wusste sie.
"Mehr nicht." Seinen erneuten Versuch blockte sie nicht ab. Das Türschloss machte Geräusche und Deveine wandelte sich unter Paris Augen in ihre Fabelform und verschwand unter seinem Hemd. „Junger Herr was machen sie hier!“ Die Kammerfrau die das Wasser aufbereiten wollte, schien erschrocken und blickte ihn böse an, denn es war der Bereich der Frauen.
„Ich kann das erklären...“
„Raus hier ... oder ich sage eurem Vater, was er für einen Sohn hat...“
„Nein ... alles bloss das nicht ... schweigt still und lasst mich erklären...“ Was wollte er erklären, wofür es keine Worte gab.
Er saß mit dem Wolf an seinem Platz auf dem Dach und er gestand Per Duncan, das Deveine Gefühle in ihm weckte, die er bis dahin nicht gekannt hatte.
"Du bist verliebt und ich erlebe es. Ich dachte es muss schon sonst was passieren, aber irgendwann ist jeder von uns dran." Irgendwie schien er stolz auf seinen Freund.
"Mir ist egal das sie ein Fabel ist, ihre Ausstrahlung, ihre Augen da ist was Vertrautes und ich weis ich will mit ihr bis zu meinem Ende zusammen sein."
"Kennst du ihr Geheimnis?" Warum sonst sollte er auf Wolke sieben schweben.
„Kannst du es mir sagen!“
"Du bringst mich in einen Konflikt ...“ Per Duncan hatte verstanden. “ ... Irgendwann ... aber es ist nicht Schlimmes im Gegenteil!"
Paris zeigte ihm seine Brust. "Wie ist das möglich?"
Duncan wollte genauer prüfen, aber Paris hielt seine Hand fest und er zog sie zurück .
"Das hat sie getan, für mich! ... Ein Zauber."
"Dann scheint sie wirklich die Richtige ... ähm weis es schon Seitz?"
"Ich werde mich hüten ... Warum sollte ich ihm das erzählen ... damit er mich noch mehr quält! Er behandelt mich nicht, wie dich und er behandelt mich auch nicht wie die Dienerschaft, für ihn zählt nur mein Vater. Ich bin da nur ein lästiges Anhängsel auf seinen Weg, ... aber wem erzähl ich das, du weißt es doch am Besten...“
"Ich dachte nur das es ... " Nein er brauchte es nicht wissen.
"Du schweigst, sagst es keiner Menschenseele, du unterstehst mir nicht ihm, auch wenn er dein Vater ist..."
„Hhm du warst alleine mit der Herrin?“
„Orsen war dabei anfangs, es ist nichts vorgefallen, das dich Sorgen sollte!“ Sie lachten beide. Als der Wolf im Schlaf knurrte und gähnte, wich Duncan zurück und der Schreck lies ihn lauter als zuvor werden.
"Was wären wir ohne Arnim.“
„Um einen der Besten Priester ärmer! ... er hat Seitz gut in der Aufsicht ... und dich.“
„Meine Loyalität ist dir sicher ... apopo ... Ich bin mir sicher Seitz führt etwas im Schilde!"
"Er ist nicht umsonst ein guter Stratege!"
"Und gefährlich ! ...Sehr gefährlich... ich fürchte manchmal um dein Leben Freund ... wenn wir erst mal das Schloss verlassen haben ...“
"Freunde werden zu Feinden und die meisten Feinde bleiben Feinde, dessen bin ich mir bewußt... Das Leben da draußen ist hart, anders als hier, sagen sie alle!"
"Damit haben sie recht, es ist nicht schön zu töten aber wenn es nötig ist!"
"Das wird das schwerste für mich.!"
"Ist für keinen leicht! Aber wenn der Moment da ist, muss man es machen. Ich habe deinen Vater gebeten dich zu begleiten und er hat den Vorschlag eingebracht mich dir zu unterstellen!“
"Unter welcher Bedingung?"
"Keine! Es hat mich selbst überrascht! Aber ich schätze er weis das ich der Beste bin um auf dich zu achten!"
"Du auf mich, das letzte Mal hast du mich fast umgebracht."
"Diese kleine Verletzung ... noch bist du am Leben … Herr"
"Dein Vater und die Ritterschaft stehen hinter uns, aber wie du sagst ... Vorsicht ist besser als ..."
Der kleine braune Falke kreiste lange am Himmel und stürzte sich auf Per Duncan, er schien ihn kampflustig wieder und wieder zu attackieren. So verabschiedete sich er sich von Paris und begab sich in sichere Gefilde ins Schloss. Anscheinend schien sich der Vogel zu beruhigen und lies sich in Paris Nähe nieder.
"Was hast du nur gegen ihn, kleiner Brauner?" Paris trat näher und streckte seinen Arm aus. Mit der anderen Hand kramte er in seiner Beutetasche an seinem Gürtel und zog eine tote Maus heraus. Der Wolf sah es ohne eine Regung. Der Falke saß, seit Deveine´s Ankunft oft hier oben, ärgerte ihn und wartete auf ein Geschenk von Paris. "Du willst die haben? Ja? ... hier fang!" Er war sie nach oben und der Vogel schoss auf die Beute. Paris lenkte es ab, auch weil der Wolf hier oben Ruhe gab. Mit Deveine würde er diese Ruhe nie genießen können, er musste sich für das Eine entscheiden und wollte doch das andere. In der Nacht, glaubte Paris Schreie zu vernehmen, doch er träumte oft, aber er konnte sich nie daran erinnern, nur die Laute klangen weiter in seinem Kopf.
Der Wolf zerrte an seinem Bein und Paris erwachte. Er folgte ihm wie früher, als Kind, still und leise in den Untergrund, welches nicht nur als Gefängdis diente, hier sammelten sich auch die Sterbenden, in einer Art Ghetto. Das Gemurmel der Worte wurde lauter und ihm waren die Stimmen nur all zu bekannt. Der Wolf begann zu knurren.
"Junger Herr?" Priester Arnim fing ihn ab.
"Was geht hier vor?" Er versuchte einen Blick zu erhaschen.
"Seid ihr alleine? Ihr werdet immer neugieriger.Ist euch jemand gefolgt?"
"Ich glaube nicht! ... Wolf ! Der Wolf er hat mich hergeführt" Er sollte Ruhe geben.
"Ihr geht besser Herr! ...Allein schon wegen ihm!" Der Wolf wurde immer lauter : "Er führt sonst noch ungebetene Gäste her!"
"Ich hab Schreie gehört Todesschreie?"
"Ihr irrt euch, wie sie hören ist hier nichts und sie wollen die Gebete, der Gläubigen doch nicht stören! Auch wenn sie in den Kerkern warten von Krankheit gezeichnet haben die Sterbenden ein Recht auf Absolution und Vergebung." Eine Frau ging an ihnen vorbei und hielt ein totes Kind in den Armen, als sie den Priester entdeckte drückte sie es ihm in die Hände. Der Wolf hörte nicht auf, seiner Abneigung kund zu tun.
"Schafft das Tier hier weg Herr! ... Ich bitte euch und kommt dann wieder! ... Alleine und dann fangen wir an!“
„Womit?“ Er sah zu der Frau zurück, den leblosen Körper fest umschlungen. Einer der Kutte Gekleideten nahm der Trauernden, das kleine Wesen ab und entschwand in der Dunkelheit der Höhlen.
„Passt auf das ihr niemandem begegnet! Beeilt euch macht schnell“ Ein Lichtschein entblösste das Gesicht unter der Kutte.
„Arnim?“ Er pakte Wolf am Nacken und er lies Paris gewähren, ihn weg zu bringen. Diese Nacht würde Paris nie im Leben vergessen, denn in dieser Nacht lernte er seine erste Lektion.
In der Ferne heulten die wilden Wölfe...
Niemand befielt einen Söldner, sie haben keinen Codex , sie stehen für Tod
***
Nun waren sie schon geraume Zeit vergangen und die Grenzen zu den Kap - Bergen waren die Sicherste im gesamten Reich von Grünland. Paris war mit seinen Aufgaben gewachsen und hatte sich unter der Führung von Deveine zu einem hervorragenden Schlichter entwickelt, in dessen Verlauf er des öfteren die Grenzen die ihm gesetzt waren, übertreten musste.
So schaffte er es seine Truppen innerhalb kürzester Zeit um das Fünffache zu vergrößern, wo andere Bündnisse auseinander brachen. Noch waren es zu Wenige und ja ob sie es wollten oder nicht, sie benötigten die Hilfe der Fabel. Die Schlange kroch über Paris Hand seinen Hals entlang, schien ihn zu würgen, dann züngelte sie an seinem Ohr und er unterbrach sämtliche Verhandlungen und er zog sich zurück.
Ihr Weg hatte sie, als kleinere Gruppe, zurück in die südlichen Gefilde des Waldes geführt. Hier waren Fabel am wenigsten geachtet und den Meisten der Menschen unbekannt. Dort warteten sie nun auf einen wichtigen Informanten, der jeder Zeit auftauchen würde um zu berichten.
Orsen und Deveine sollten zusammen mit dem Wolf im Stall übernachten. Paris gesellte sich zu ihnen. Die Tochter des Gastwirtes Suun, Aecley brachte ihnen nach Anweisung etwas zu Essen und war überrascht. Es wirkte vertraut wie ein kleines Fest und sie war herzlich willkommen. Denn auch Paris engste Gefolgsleute hatten sich entschlossen im Stall ihr Lager auf zu schlagen anstatt im Wirtshaus. Sie fühlte sich sofort geborgen und aufgenommen, ihre Neugier wich der Scheu, denn sie kannte Fabel nur aus den Erzählungen der Reisenden, die sie zu meist als böse Wesen schilderten. Ein bisschen unheimlich kam ihr die vermummte Frau auch vor, aber sie selbst hatte ein verbranntes Gesicht und war somit ausgestoßen, das verband sie auf ihre Art mit den Fremden. In den folgenden Nächte kamen sie wieder und wieder zusammen und Aeclay Suun lauschte ihren Erzählungen um die Engel, die Jäger und die Fabelwesen und ihren Gebeten.
Deveine, die Herrin des Clans, verschwand inmitten der Nacht, einen Abend später ging auch Paris mit ihr und in der darauffolgenden Nacht folgte Aeclay der vermummten Frau bis zu den heißen Quellen. Nicht grundlos hatten Paris, den Ort vor Tagen zur Rast bestimmt.
Der schmutzige graue Mantel fiel zu Boden . Deveines Haut war verkrustet und voller Narben, schien wie Staub. Sie war wie ein wildes Tier und lies sich nicht bändigen. Immer wieder erschien ihr Körper reptielienartige Züge zu formen und schmerzte. Paris griff sie sich und warf sie ins Wasser. Er zog sich vorsichtig aus, ohne seinen Blick von dem Geschöpf abzuwendn und stieg unbewaffnet in die Quelle. Er folgte ihr nach und hielt sie fest umschlungen. Es gab ein zischendes Geräusch als ob man ein Feuer erlöschen lies und sie gingen unter. Als sie dann wieder auftauchte und war Deveine von einer gräulich durchsichtigen Hülle umschlossen. Ringsherum wurde es ganz still. Die Häutung die das Fabelwesen durchmachte dauerte an und erschöpfte beide. Nur die roten Augen erinnerten an Deveine, denn äußerlich war sie jemand ganz anderes neues geworden.
Aeclay Suun empfand sie nun als eine sehr schöne Frau und strich unbemerkt über ihre Verbrennung im Gesicht, die sich am offenen Herdfeuer geholt hatte. Versteckt beobachtete sie wie sie sich festhielten und verharrten. Paris schien willenlos, ihr regelrecht zu verfallen, anders als sie den jungen Herrn kennengelernt hatte. Auch wenn Paris es nicht sah, Aeclay stachen die blutroten Augen von von Deveine regelrecht und sie glühte. Als sie Paris küsste schien etwas von diesem Glühen auf ihn über zu gehen und er schien es der unberechenbar und wild wurde, mit jeder Berührung mehr. Aeclay Suun bemerkte Paris´ schwere Wunde auf der Brust... ein Stück seiner Haut blätterte ab ... Sie wollte mehr sehen, mehr von dem Fabelzauber... ein Schritt, noch ein Schritt und plötzlich fiel sie ins Wasser ...
Deveine wandelte sich sofort in ihre Fabelgstalt, welche Paris immer bei den Verhandlungen umgarnt hatte und verschwand im Dickicht des Waldes.
"Ist da wer? Zeig dich! Zeig dich jetzt!"
"Es ist das Kind zzzz zzzz, des Wirtes sie ist ins Wasser gefallen! zzzz zzz", zischte es im Wald, sie witterte ihren Geruch.
„Wo ist sie ?“ Paris folgte der Schlange nach die Tümpel in diesem Wald konnten trügerisch sein.
„Am Hinteren Ufer!zzzzz zzz. Am Sumpf.“
Paris zog sie aus dem Wasser. "Mädchen, was treibst du hier im Wald. Nachts ist es sehr gefährlich!"
"Ihr Vater zzz wird sich Sorgen machen zzz!" , zischte es erneut aus dem Wald.
"Lady Deveine ihr könnt rauskommen, ich hab euch gesehen und auch was ihr mit dem Herrn angestellt habt! Ihr seit es doch, die das Sagen hat." Aecley hustete das Wasse raus. Die kleine Schlange kroch über das Wasser auf Aeclays Suuns Arm zu und ruhte bei ihr.
"Ihr habt euch geküsst, das habt ihr noch nie gemacht!"
„Weil es keine was angeht .“ Paris setzte sie am Ufer ab.
„Willst du Lady Deveine heiraten? Wenn man jemanden küßt, den heiratet man."
"Ja! Sie ist meine zukünftige Braut!"
„Wirklich! ... Ich dachte immer sie sei eine von den Dienerinnen. Aber wie sie sich um ihr Gefolge sorgt, wie die alten Gelehrten.“ Er schien verlegen, auch weil Aeclay keine Anstalten gemacht hatte weg zu sehen, aber dann bemerkte er worauf sie starrte.
"Ihr seid so schwer verletzt Herr! Hat sie das getan?"
"Nein, nein denk das nicht!" Er sammelte die grauen glibberigen Überreste in den ledernen Beutel, kein Stück lies er zurück.
„Warum verwandelt sie sich nicht zurück? Sie ist ein Fabel nicht wahr? Ein Gestaltenwandler denke ich.“
„Du hast sie erschreckt, das wird noch andauern, schließlich ist die Fabelform ihre wahre Gestalt. So kurz nach der Erneuerung ist sie zu empfindlich, genauso wie davor! Jede auch noch so zarte Berührung hinterlässt Narben. Ihre Haut erneuert sich. Wenn sie eine Narbe hat dann bleibt sie und sie trocknet aus, zurück bleibt diese Hülle, sie versteinert wird zu Staub! Damit sie sich bewegen kann braucht sie das Wasser, dass löst ihre Haut ab und das tut ihr dann sehr weh."
"Deswegen die heißen Quellen. Aber … Warum seid Ihr hier Herr?"
"Ich war schwer am Arm verletzt, bei mir verheilt es und wenn Lady Deveine eine Wunde hat bleibt diese offen bis die Haut abfällt. Darunter ist sie ein neues Geschöpf."
"Ja aber warum seid Ihr bei ihr, damit sie deinen Arm heilt. Es ist nichts mehr zu sehen!"
"Ich begehre sie und wenn diese Prozedur überstanden ist, da ist ein Moment wo wir uns ganz Nahe sind und ich spüre in dem Moment meine Wunden nicht und auch nicht die damit verbundenen Schmerzen. Sobald das hier wieder sichtbar wird..."
"Deshalb sah sie so komisch aus? Ihre Augen, ihr Blick hat sich angefühlt als würde ich innerlich verbrennen. Ihr habt ihr widerstanden..... Habt ihr schmutzige Gedanken? Nutzt ihr sie aus Herr weil sie euch Befriedigung verschafft?" Aeclay stellte viele neugierige Fragen.
"Nein, ich begehre sie! In ihrer Nähe fühle ich mich wie neugeboren! Sozusagen ist sie meine Erneuerung ich lebe von ihr, … ihrer Kraft. Nicht jeder weis hier von?" Er tippte auf seine Brust.
"Behältst du mein Geheimnis?"
"Seid ihr einer der wandernden Toter Herr?"
"Nein, es ist nur eine schwere Verletzung, ich atme wie du und ich bin am Leben! Und es es bleibt unser Geheimnis?" Paris übernahm die Schlange von Aeclay Suun, die sich ihren Platz an seinem Hals suchte und plötzlich hielt ein Stück von der alten glibber Haut in der Hand. Sie schien ängstlich als Paris ihr das Graue etwas auf ihre verbrannte Gesichtshälfte legte.
"Es ist nur ein Zauber, aber das Gefühl ist wunderbar! Du wirst sehen. Mein Geschenk für dich." Leise flüsternd sprach er die Formel, in einer Sprache die ihm mehr und mehr vertraut wurde.
"Aber Orsen, .. ist doch bestimmt auch ein Fabel und er hat Narben... Warum heilt er sich nicht?"
"Das hat damit zu tun das Orsen ein Bär ist, er ist sehr stark im Kampf und auch nur sehr schwer zu treffen. Er hat eben andere Stärken."
Natürlich sah der Wirt Suun das Mädchen und traute kaum seinen Augen, aber auch die Niederen in der Taverne die immer in seiner Nähe waren, bemerkten Aeclays Suuns Veränderung.
„Du Mädchen, komm her!“ Seitz forderte mit erhobenen Krug Wein nach und erwartete von Aeclay bedient zu werden. Dabei besah er sich genau . “ Was ist mit dir geschehen, du kleines häßliches Ding?“
Ihr Vater vernahm das Interesse des Herrn und er ging dazwischen.
„Es ist ein Wunder Herr!“ Er schenkte reichlich von dem roten Gesöff nach. „Beherbergt ihr jemanden von dem wir wissen sollten! Einen Magister?“
„Nein Herr! Sie sind die Einzigen seit langem, ... habe ich nicht mehr so trinkfreudige Gäste gehabt, ... man sagt Grünlands Blockkarden werden nicht ewig halten ... aber dieser Fabel der euch begleitet ...“
„Das ist unsere zukünftige Herrin, Vater ?“ Aeclay Suun schwieg sofort.
„Unsere Herrin ... ein Fabel niemals ...“ Der Wirt war ungläubig.
„Sie hat recht Wirt... also behandeln sie sie gut … hat sie doch nur die besten Abfälle verdient.“ Seitz lächelte verhohlen, sah den Wirt eindringlich an, als missfiel ihm das Gerede und der Wirt Suun wich zurück.
„Ist sie nicht ein hübsches Kind, Herr?“
„Ja durchaus, wie alt ist sie jetzt?“ Seitz gefiel dieses Gerede besser.
„Im elften Aan!“
„Also nicht mehr lange und dann ist sie im heiratsfähigen Alter?“
„Mein Augensternchen, ja!“
„Ist dem so, aber vorher habt ihr sie nur im Stall arbeiten lassen, wenn ich nicht irre?“ Er nahm einen kräftigen Zug und lies sich nach schenken. „Sagt Wirt, wärt ihr bereit , sie auch vor gegebener Zeit an mich zu verkaufen? Einen besseren wie mich, der sie haben will, werdet ihr kaum finden!“
„Ihr habt ja recht Sire und ihr gehört zu den Rittern Grünlands, aber noch ist sie mein Kind und verkaufen ... Herr ... das geht schon gar nicht.“
„Ich möchte sie aber haben. “ Es war gespielte Höflichkeit.
„Herr ich bin ihnen gerne zu Diensten aber ich muss ablehnen...“
„Jahhaha!“ , schallte es aus der hintersten Ecke. „Früher hättet Ihr euch das nicht gefallen lassen Sire! Ihr hättet euch genommen was ihr wolltet.“
„Adeban euch hier zu treffen Priester!“ Ein zerzauster knochiger Mann im dunklen Gewand und grauen Umhang trat näher.
„Welcher Anhänger Migons tut das nicht, seit eure Zeit gekommen ist Sire?“
„Was gibt es Neues ?“
„Das müsste ich euch fragen Sire?“
„Der junge Herr hat sich Einen auserwählt... was könnte euch besseres passieren alter Knochen!“
„Es dauerte einige Zeit euch zu finden, ich habe Nachforschungen angestellt, es sieht alles danach aus, das eure neue Herrin, ein Dämon ist!“ Jetzt war es Seitz der lauthals lachen musste.
„ Ein guter Witz alter Knochen!Willst du mir weis machen wir haben den Leibhaftigen unter uns?“
„Das nicht, aber sie ist ein Cubus, ein Dämonengefäß und das läßt nur einen Schluss übrig, ihr habt einen der Alten übersehen!“ Mit einem Mal schien die alte Priester mehr Macht auszustrahlen, wie Seitz sie besaß.
„Unmöglich, den letzten habe ich eigenhändig ins Reich da oben verfrachtet. Sie sind alle ausgerottet, die gesamte Brut... der junge Herr, er ist verdorben wird und kann nichts mehr ausrichten was die Zukunft ändern würde. Die Linie des grünen Reiches ist erloschen, und ebenso diese unheilvolle Brut. Auf dieser Welt gibt es nicht einen Silberling mehr... Dein Migon kann endlich anfangen sein Reich zu errichten... , gebt mir mein versprochenes Gold ... “
„Zuerst müssen wir diesen Dämon zerstören!“
„Seid ihr noch bei Trost … Ihr wolltet doch den Fabel … den habt ihr bekommen. Ihn jetzt verschwinden zu lassen ohne Aufsehen zu erregen ist unmöglich.“
„Aber Dämonen sind unberechenbar ...“
„Das Alter schadet eurem Verstand ...“
„Macht was ihr wollt ich habe euch gewarnt!“ Er lies einen Stoffbeutel auf dem Tisch zurück und verließ die Taverne.
„Es sind immer die jungen unwissenden welche die Kämpfe der Alten austragen müssen, so ist es seit jeher!“ Paris und Orsen zogen noch am selben Morgen aus, ihr Informant hatte sich gemeldet und war endlich mit Per Duncan in Kontakt getreten. Zum Schutz des kleinen Dorfes, blieb ein großer Teil als Schutzarmee unter Seitz Leitung, für das Dorf zurück. Nach erfolgreichen Verhandlungen kehrten sie in die Wirtschaft ein und wollten nächste Schritte planen. Mit neuen Kameraden und dank Paris Geschick verloren sie nur wenige Männer in einem ungleichen Kampf.
Der Bär roch das etwas nicht stimmte und warnte Paris vor. Der blutige Gestank des Todes war nicht Grund der vor herrschenden Schlacht , es war ein übler Geruch und er lag innerhalb des Lagers.
„Das Lager, etwas stimmt nicht der Gestank rührt daher!“ Paris fand es ekelerregend, er war dem Erbrechen nahe.
„Es war eine Falle und wir sind darauf eingegangen! Ins Lager zurück schnell...“, rief Per Duncan und stürmte voran.
„Orsen!“ Nichts war mehr da, alles war bis auf die Grundmauern niedergebrannt, nur der Stall der Deveines Aura umgab war unversehrt. Aus dem Inneren roch es nach frischen Blut und verbrannten Fleisch. Per Duncan kam hinzu. Ein Schwindelgefühl kroch in seine Glieder. Paris atmete schneller, die in ihm aufkeimende Übelkeit zu ersticken, dabei blickte er Per Duncan an, der erschrocken zurück wich. Nur für einen Moment sah es so aus als leuchteten Paris blaue Augen, pulsartig violett, dann aber schwarz wie die Nacht, nur so kurz wie ein Wimpernschlag andauerte.
Die Stalltür stand offen, es war schlimmer als sie es sich ausgemalt hatten. Die Wirt hing Blut überströmt, aufgeknüpft am obersten Balken, während ein paar von Seitz Männer in der hintersten Ecke einen fleischigen Klumpen umringten, als sie Paris bemerkten verstummten ihre Stimmen schlagartig. Seitz hatte Aeclay Suun bedrängt um das Geheimnis ihrer Heilung. Aus Angst erzählte sie ihm alles und Seitz veranlasste die Gefangennahme von Deveine.
Der alte Wolf stellte sich schützend vor Aeclay Sunn und Deveine. Nach ihren Anweisungen floh das Mädchen mit dem Wolf in den Wald, sie sollte sich verstecken.
„Oh sieh da, ist der junge Herr etwa schon zurück?“
„Es war eurer Plan Seitz, das ganze hier ... wir sollten nicht hier sein und doch haben sie es forciert und so aussehen lassen ... als sei es so vorher bestimmt! Sie gehören doch noch immer zu ein und der selben Sippe, abgeschworen haben sie ihres Gleichen nie ganz.“
„Ist das wahr Pardra, habt ihr euch kaufen lassen, anders kann ich mir den Wahnsinn hier nicht vorstellen, dieses Lager war eines der Sichersten!“
„Denkt das, tja wenn du ehrlich bist, ist alles Geld dieser Welt, nicht so viel Wert wie dieser Jungbrunnen hier!“ Dier Fleischklumpen der vor ihm lag lebte, es atmete, zarte Dunstwolken entstiegen dem Boden und Paris erkannte schemenhaft was, wer da vor ihm lag.
Per Duncan erkannte erst jetzt die zerschundene Figur vor sich als solche. Zerrissene Kleidung lag überall im gesamten Stall verteilt und an den Männern klebte mehr als nur einfaches Blut. Der Geruch der ihnen anhaftete lies Paris rasent werden. Er spürte und fühlte eine rasende Gier, nur war es anderes was ihn beherrschte.
„Sie hat sich gewehrt, aber sie ist doch nicht der Dämon für den wir sie alle gehalten haben, dieser hätte mehr als nur ein paar meiner Männer getötet. Und vielleicht ist sie doch nur ein Mensch unter dem ganzen ...“ Seitz hielt Abstand zu Paris. Deveine lebte noch und Paris wusste nicht was zu tun war. Sie war schwer verletzt, Blut überströmt lag sie in der hintersten Ecke. Sie hatten ihre frische Haut verletzt und vom Körper abgezogen. Doch sie lebte.
"Die Kleine ist alleine im Wald!" Erklang eine alte vertraute Stimme aus dem Nichts.
"Bär !" Er nannte ihn selten so : "Such sie! Such das Mädchen!"
Seinen Blick von ihr abzuwenden traute er sich nicht. Er nahm seinen Umhang ab, legte ihn neben Deveine auf den Boden und kniete sich neben ihr nieder.
„Warum hast du dich nicht verwandelt?“ flüsterte er ihr zu unwissend, das Seitz Bannungszauber sie beherrschte. In den Schlachten der vergangenen Tage hatte er viele Verbündete, Freunde und Soldaten sterben sehen auf alle nur möglichen Arten. Keiner dieser Tode hatte ihn je berührt. Er schreckte zusammen, als Deveine ihn mit ihren knochigen hautlosen Fingern am Handgelenk griff und seine Hände über ihren fleischigen rostrotbraunen Bauch führte und weiter festhielt. Er spürte wie ihr Schmerz, sein Schmerz wurde. Paris atmete schwer, doch als er sah das sich auf Deveines Körper eine dünne empfindliche glasige Schicht bildete machte er weiter. „Warum hast du dich nicht verwandelt?“ Sie führt ihren Mund an sein Ohr und flüsterte.
„Ich konnte nicht ... sie hatten Ayclay ... gefangen genommen ... sie ist so unschuldig … ein Kind ... und dann hat Seitz ... er beherrscht ... er kann unsere Sprache ... doch er ist zu gierig nach Macht! ... Ich wollte mich retten doch ich war unfähig mich zu bewegen.“ Per Duncan konnte nicht glauben, was er sah.
Das gesicherte Lager war gestürmt worden. Der alte militärische Kern von Seitz , der ihn immer umgab, war so gut wie unversehrt und es hatte viele der neueren Verbündeten getroffen, die nun nicht mehr da waren. Paris stellte Seitz zur Rede und plötzlich war da wieder dieser intensive Geruch, der bestimmten Wachen und auch Seitz an hing. Verrohung und das unter seinen Leuten, das hatte nur eines zu bedeuten. Söldner und die ganze Zeit waren sie unter ihnen... Sie lachten und Paris lachte mit.
„Ich bin ihr vor Jahren schon einmal begegnet, damals ist sie mir entkommen und ich wusste nie wohin, bis jemand die Nachricht von Gynan´s Tod übermittelte, welche Tragik, ist sie doch vom eigenen Volk verraten worden... Und Ihr törichter junger Herr belasst sie so einfach in meiner Obhut. Ich habe meinen Auftrag erhalten und ausgeführt. Was geht es mich an, was später sein wird ... Einer muss doch hier der Böse sein!“ Er redete und schritt auf und ab. : "Du wirst nie in der Lage sein, richtig Truppen zu führen, wenn du dich so anstellst! ... Heuchlei ... Die Welt ist schlecht und auch du dummes Ding wirst das nicht ändern können ..."
"Wo ist euer Respekt Seitz? Überlegt Mal mit wem ihr hier redet!" Per Duncan schaute seinen Pardra an, so streng er war, trotz seiner Vergangenheit er hatte zu ihm aufgesehen, doch dieser Krieg machte alles so unwirklich. Er war geschockt über die Situation im Lager entwickelt hatte. Es war ausgeartet.
"Duncan warte draußen, egal was passiert!" Wie ihm aufgetragen würde er den Stall verlassen. "Du drehst dich nicht um!"
"Ja , junger Herr!" Er sah zu Seitz, der sich seiner Sache so sicher war : "Pardra!" Seitz machte ihm Platz und blickte ihm nach.
"Aus eurer Heirat wird wohl nichts junger Herr, wenn sich deine Braut schon vorher vergnügt und wir können das alle hier bestätigen! Sie hat gekämpft und einige Männer hat es uns gekostet... Aber Widerspenstigkeit gehört zu euch wie so vieles ... was uns voneinander unterscheidet."
"Warum habt ihr Deveine das angetan?"
"Sie hat das Mädchen geheilt!" , kam es aus der Menge: "Wir wollten auch was davon!"
"Und hat es funktioniert?", brüllte er ausser sich. Mehr und mehr um ringten ihn die Männer, die jeder ein Stück von Deveine bei sich trugen.
"... wir brauchen nur noch ein Wort, dann wirkt es bestimmt!"
"Ihr Dummköpfe, das ist doch nur ein Zauber, ....sie ist kein Heiler!"
"Ein Zauber?"
"Eine Illusion!"
"Hach Junge sie ist nur ein Fabel und so gut ist sie nicht mal!" Seitz lachte und griff in seine Tasche. Paris erkannte sofort das es Deveines Gesicht war welches er in den Händen hielt.
"Junger Herr ... und das ... ist nun der Krieg ... gefällst dir?" Er wedelte mit den Hautlappen vor Paris.
"Sie waren für das Lager verantwortlich Sire ... ihren alten Machenschaften haben sie nie abgeschworen , wenn sie ehrlich sind ... und sie haben meinen Vater ... sie haben mich hintergangen!"
"Deinen Vater ...“ Seitz lachte lauthals : „Es ist schade der Fabel, wäre besser bei der Feldarbeit aufgehoben, genau wie du! ...Saiki!" Paris verwirrten die Worte, aber seine Wut kochte und stand über allem. "Was die kleine Göre erzählt hat, das du dich mit der abgibst, hat mich doch etwas gewundert, hier ihr Vater konnte es auch nicht glauben!" Er deutet auf den Balken an dem sie den armen Mann aufgeknüpft hatten.
"Es ist nur ein Zauber ... man muss dran glauben! ... das wisst ihr doch am Besten!" Seitz stand ihm Auge in Auge gegenüber und griff Paris an die Brust. Er spürte wie er unter seiner Hand zusammen fuhr.
"Seien wir mal ehrlich... " Seitz gab das Zeichen und der Kreis um Paris wurde enger. " ... Keiner wird dich vermissen Saiki! ... und du mischt dich etwas zu viel ein... So hatte ich mir das nicht gedacht, als ich dich erschaffen hab!"
"Mich geschaffen?" Paris Hände glühten vor Hitze, doch blieb es vom Menschenvolk unbemerkt, er schien Regungslos.
"Du bist mein Geschöpf, nur leider ..." Er packte fester zu. Wer es nicht gesehen hatte konnte es nicht glauben. Paris wusste um die sieben Täter, die übrig waren ... und Seitz. Es sah so aus als zöge er sein Messer und er nahm keine Rücksicht. Paris Atem ging schwer, einer nach dem anderen fiel kopflos um. Als letzten enthauptete er Seitz. Sie fielen innerhalb weniger Sekunden. Niemand würde es wagen seine Entscheidung in Frage zu stellen nicht nachdem was gerade geschehen war. Geschockt nahmen die restlichen Männer Abstand. Paris atmete schwer. Laurie , der sich neben Per Duncan zu den Verhandlungen begleitet hatte ,ernannte sich als neuer Kommandant der Bruderschaft, entbot den ritterlichen Gruß und erwartete die Antwort, nicht sicher ob er seinen Kopf behalten würde. Zittern kniete er vor Paris, die Sekunden wurden zur Ewigkeit.
"Ihr könnt gehen! Sollte es einer von euch wagen sich gegen mich zu stellen, wird es ihm genauso ergehen! Findet die die uns noch verraten haben , nehmt sie gefangen und schickt sie sofort nach Grünland in den Untergrund und seid euch darüber im Klaren... jedem den ich ich nicht vertrauen kann, wird es genauso ergehen wie diesen Abschaum, ... jedem."
"Was ist mit den Toten Herr?"
"Barrt sie draußen auf, außer den Wirt der verdient sein Gebet und den Segen eines Priesters... Die wilden Tiere werden sich da draußen um den Rest kümmern.“
„Selbst unsere Freunde Herr?!“
„Alle!!!“
„Herr, das ist unmenschlich! ... Sie werden uns Heimsuchen... die Geister...“
„Lasst mich jetzt allein! Jedem Einzelnen von ihnen will ich gegenüberstehen... und ich sorge dafür das jeder seine Gerechtigkeit findet..." Er wollte Rache, auch an denen die für das Unglück verantwortlich waren ... dies war der letzte Weg sie in die Hände zu bekommen. Er war alleine und der nächste Gedanke war ... nichts ... die Leere ... er stand still und machte nichts ... seine Hand ... er hatte die Männer mit der blossen Hand getötet ... wie war das möglich ... zum allerersten Mal hatte er Leben genommen ... aus Rachsucht ... ohne einen Gedanken zu verschwenden … ohne eine Waffe … nur mit blößer Hand.
"Pardra...?" Per Duncan stand hinter Paris, der seinen Arm ausbreitete und er spürte etwas klingenähnliches an seinem Hals.
"Geh nicht weiter!"
"Orsen sucht das Mädchen, du sollst nachkommen!" Er schluckte und tat einige Schritte rückwärts :
"Pardra ist tot?"
"Ich kann nicht sagen, das es mir um ihn oder die anderen Leid tut ... wie stehst du zu mir?"
"Du bist mein Freund, was auch immer mit dir passiert ist, es muss dafür einen Grund geben ... und wir haben eine Aufgabe ... Ist doch so Herr!"
"Wenn du zum Schloss zurück kehrst , versteh ich es."
"Ich hab dir die Treue geschworen und ich weis zu trennen!"
"Bleibst du? ...Ich kann dich töten und dann ..."
"Du hast meine vollste Unterstützung und sowas wie heute wird nie wieder vorkommen! Nicht unter meiner Führung Herr! Ich lasse es nicht zu."
Er verlies Paris, der weiter auf seinen blutverschmierten Arm starrte in dem es mit jedem Atemzug pulsierte. In seinem Inneren schien es zu Kochen und wenn er Wut empfand, wurde es schlimmer. Er nahm Deveine, die in seinen Umhang gehüllt war und trug sie zu den heißen Quellen. Der Wolf war da , der Bär war da und Deveine schlief neben ihm im Wasser. Noch immer waren die Verletzungen da, nur langsam trockneten die offenen Stellen aus, die menschliche Schutzhülle schien sich einfach nicht zu bilden. Es war zu früh, der Erneuerung hatte gerade erst statt gefunden. Paris schmerzte jeder Knochen in seinem Körper, er hatte einen enormen Wachstumsschub erlitten, auch wenn äußerlich keine Veränderung mehr erkennbar war.
"Ihr habt ein Blutbad hinterlassen?"
"Ich weis es nicht!" Er kniete nieder und trank einen Schluck vom Quellwasser. "Wo ist die Kleine?"
"Nur den Alten hier hab ich gefunden! Sie hat alles mit Angesehen ... und ich denke wir werden keine Spur von ihr finden . Das Moor, das Dickicht, die Dunkelheit der Nacht..."
"Oh ... Orsen was soll ich tun ich weis es nicht!"
"Zurück zum Schloss!"
"Ich hab Seitz mit mit diesen Händen getötet, nur diese Hände ... wegen eines Fabel ... wegen eines Fabel soll ich aufgeben ... niemals ... Wir müssen die heilige Jungfrau finden ... das muss ein Ende haben. ...wie soll ich meinen Männern gegenüber auftreten? Vor ihren Augen hab ich sie gerichtet ... dabei wenn man es sieht ist der Grund nichtig ... sie lebt doch ... bereuen tue ich es nicht ... auch das ich unseren Freunden nicht den Frieden gönne ... sag mir das ich besser bin ..."
"Ihr redet wie euer Vater, nein wie der Mann den ihr getötet habt. Sind wir auf einmal weniger Wert?... Per Duncan ist ein guter Mann und er steht weiter an eurer Seite !" Der Bär sah wie er den Verstand verlor, er hörte nur was er sprach und nahm nichts anderes wahr. ...Saiki ging ihm durch den Kopf, was bedeutete es, abfälliges? Er glaubte nicht was geschehen war. Er war normal.
"Wir müssen die Gefolgsleute sammeln und ihr müsst euch fangen, euch erwartet Grosses . Die Herrin Deveine erholt sich wieder, auch wenn es noch bis zum nächsten Vollmond dauern wird und es wird sein als sei nichts geschehen.."
"Orsen ich hab die Männer ohne Zögern getötet ... wie war das möglich ... ohne Messer ... ohne ein Schwert?"
"Herr das ist jetzt egal, wir haben Wichtigeres!"
"Hat sie das mit mir getan? Hat sie mir einen Fluch auferlegt?"
"Es wart ihr selbst! ... Ihr tragt die Verantwortung und im Augenblick ist es besser darüber zu Schweigen!" Paris verstand es nicht, aber Orsen schien mehr zu wissen. Sie beschlossen weiter zu kämpfen und niemand erwähnte mehr das was Geschehen war, sie hatten eine eine Pflicht zu erfüllen mit leeren Händen konnten sie nicht zurück kehren. Es hies Seitz sei im Kampf gefallen und war nun verschollen, der alte Herrscher Grünlands nahm die Nachricht gefasst auf, trat Per Duncan doch nun seine Nachfolge an, unbekümmert und unvorbelastet ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger.
Sie beschlossen weiter zu kämpfen und niemand erwähnte mehr das was Geschehen war, sie hatten eine eine Pflicht zu erfüllen mit leeren Händen konnten sie nicht zurück kehren. Es hies Seitz sei im Kampf gefallen und war nun verschollen, der alte Herrscher Grünlands nahm die Nachricht gefasst auf, trat Per Duncan doch nun seine Nachfolge an, unbekümmert und unvorbelastet ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger.
“Eine Nachricht von meinem Vater?”
“Ja Herr, ihr sollt nach Grünland, etwas ist geschehen, der Rath ist außer sich, es hat mit euch zu tun...” Nach fast drei Aan kehrte der verlorene Sohn nach Hause zurück und alles schien sich zum Besten zu wenden.
"Vater, schön euch zu sehen ... weshalb wolltet ihr mich sehen?" Er bemerkte das der Rath anwesend war, sowie sämtliche Priester das Hauses.
"Ihr habt euren Treueschwur gebrochen wie wir erfahren mussten!"
"Ichbin loyal zu meinem Land!"
"Das steht ausser Frage!" Hinter seinem Vater tauchte eine junge, hübsch an zu sehende Frau auf. Es war Aeclay Suun sie war erwachsen geworden. Thoran versprach Paris zu glauben und ihm eine Chance zu geben sich zu beweisen.
Fabel durfte er nur ehelichen wenn er sich an die Gesetze hielt und das hieß Enthaltsamkeit. Paris versprach es seinem Vater. Es war noch geraume Zeit und er sollte bis dato im Schloss verweilen. Die grösste Überraschung war allerdings das es Aeclay war die diese Anschuldigungen in den Raum gestellt hatte. Sie hatte sich nicht sehr verändert, doch der Bär misstraute ihr ebenso wie Deveine. Paris und Deveine war es untersagt worden sich sich zu zweit zu treffen, nur wegen ihres Landes wurde sie geduldet. Sie hielten sich an die Geflogenheiten, bis die Zeit der Erneuerung kam.
Aeclay hatte Sonderrechte warum und wieso das so war, niemand schien es zu wissen. Sie wollte an Paris Seite schlafen und es wurde ihr gestattet. Paris träumte nicht mehr vom Fliegen oder von der Freihheit, nur von der Tod ihn in schwarzen Nächten erwartete.
"Und es scheint bald soweit zu sein, die Erneuerung geht zu Ende!" Aclay erloscht eine Kerze nach der anderen im Raum
"Ja!"
"Ihr sorgt euch um sie !" Sie trat zu Paris und massierte ihm die Schultern.
"Sie war selten alleine ... das sind unvorstellbare Schmerzen ... vor mir war ihr Mann für sie da ... davor ... ihr geht es wie mir ... nur ich kann es unterdrücken. Ich muss zu ihr, ich darf sie nicht noch Mal alleine lassen!"
"Ich kann veranlassen das ihr mit der Herrin alleine seit, nur der Bär macht mir Sorgen, man kann ihm nicht vertrauen!"
"Der alte Bär sagt nichts, er hält zu uns!"
"Seid ihr euch sicher?"
"Ich brauche nur einen Abend ... niemand darf es wissen Aeclay ... nur diese Nacht!"
"Ich werde sehen was ich tun kann! ... Geht morgen Abend ins Bad."
"Es wird nicht geschehen was mich meinen Schwur brechen lässt, nur deine Herrin braucht mich und ich brauch sie!"
"Du machst das Richtige ... das was dein Kopf dir sagt!"
"Ja ... Ich bin müde!" Schwarze dünne schwammige Fäden krochen über Aeclays Fingernägel und krochen in Paris Gedanken, sie überfluteten sie mit einem Pechschwarzen Teppich der ihn willenlos werden lies.
"Du brauchst Schlaf!"
"Ich muss bei ihr sein, Aeclay! Ich bin müde, ich werde alsbald zu Bett gehen."
"Ich schütze dich ... du kannst dich auf mich verlassen!"
"Danke ..." Er blickte sie an und Aeclay küßte ihn, das Gift zeigte Wirkung. Ihre schwarzen Finger gruben sich in seine Schläfen, er wirkte leicht benommen.
"Du musst dafür sorgen das Orsen bei euch ist, stört es dich wenn er dabei ist?"
"Hhm er ist ein Fabel, ich weis nicht wie es sich auf ihn auswirkt wenn er so nah bei ihr ist, ich werde dabei fast immer bewußtlos ... Bei Menschen bewirkt es Zauber. Aber ich will nur bei ihr sein!" Sie löste ihre Finger und der schwarze Schleier legte sich auf seine Augen : "Nein der Bär stört nicht!"
"Er muss dabei sein, du musst dafür Sorgen das er das Opfer bringt! Ohne Orsen funktioniert es nicht ! Du wirst erst gehen, wenn ich dich rufe!" Seit ihrer Rückkehr war Per Duncan Paris aus dem Weg gegangen, erwarteten ihn selbst doch freudigere Dinge. Seinen Vater im Kampf verloren , erwartete seine Frau Shina ihr erstes gemeinsames Kind. So genoss er die Zeit des Aufendhalts am Hofe Grünlands.
"Orsen kannst du heute Nacht bei mir sein?" Seit geraumes Zeit fühlte er sich unwohl, nur noch müde und geschafft.
"Ja, junger Herr wenn ihr es wünscht!" Nur um ihn das zu fragen hatte er ihn zu sich gerufen. Es kam ihm vor als spräche er mit einem Fremden.
"Wir werden nicht alleine sein, bitte sei ein Bär ... und halte soviel Abstand von uns wie möglich."
"Herr?" Orsen wunderte es, hier stand sein Herr vor ihm aber er redet so leer.
"Mach dir keinen Kopf, für den Rest ist gesorgt!"
"Seid ihr schon so verwirrt das ihr nur eurer Gier folgt!"
"Ich werde nur mit ihr zusammen sein! Wie immer wenn ihre Erneuerung naht."
"Und was dann, in letzter Zeit ist es schwer eurem Urteil zu trauen Herr!"
"Es steht viel auf den Spiel, ich liebe sie, so nennt man es doch ... ich wollte keine andere außer sie!" Vielleicht quälte ihn die Vergangenheit nur zu sehr.
"Dessen solltet ihr euch bewusst sein was auch immer ihr tut! Verliebte machen dumme Sachen, da ist der Anstand oder die Gesetze wenig wert!"
Paris stieg zu Deveine in den Zuber, Orsen der Bär legte sich vor der Tür schlafen und wachte.
"Du bist wunderschön!" Es war etwas widersprüchlich, aber Paris blickte nur in ihre Augen. "Wie schaffst du es nur dich zurück zu nehmen?"
"Es fällt mir immer schwerer, aber nicht lange und du bist du Frau an meiner Seite, mit allen Rechten die dir gehören!" Irgendwas war anders, Paris schlief ein. Er verbarg seine Gedanken vor ihm. Als er erwachte lag er auf dem Boden.
"Es wird Zeit das du gehst! Du bist Ohnmächtig geworden, nicht einfach bewußtlos und ich will dich nicht in Gefahr bringen!"
"Du bist so wunderschön!" Er küsste sie und erlag ihrer Schönheit, in seinem Kopf klangen die Worte
"Hör dich auf zu wehren, ergib dich!" Er erlag ihrer Schönheit wie keiner Frauenhaut zuvor. Orsen schien es nicht wahrzunehmen, wirkte ebenfalls bewußtlos. Die Hitze im Raum lies den Atem stocken und Paris wollte sie mehr als zuvor. Die fordernde Stimme in seinem Kopf schrie regelrecht das er das Richtige tat. Deveine´s Augen hatten sich verändert, sie leuchteten blutrot, erstmals schien Paris es zu sehen und erschrak. Davon wenig beeindruckt machte er sich unten herum frei.
"Was machst du da?" Deveine war irritiert es ging zu weit, gegen ihre Vereinbarung. In seinen Schläfen hämmerte es , kleine schwarze Äderchen zogen über sein Gesicht und färbten seine blauen Augen tiefschwarz.
"Ich weiß nicht verrate es mir!" Erst küsste ihren Hals, dann verbiss er sich.
"Hör auf! Bär!!! Wach auf!! ", schrie sie und blickte zum Bär, der tief und fest schlief, von einem unruhigen Traum beherrscht. Ihre Aura war stark Paris küsste ihre Lippen und sie schmeckte den Tod. Wo sie sich anfangs noch wehrte, war Paris Leben nun wichtiger. Wichtiger als irgend welche Gesetze, wichtiger als irgendwelche Verpflichtungen.
"Wer sollte es schon erfahren?", klang es Paris im Kopf. Deveine hielt die Augen geschlossen. Paris streichelte ihr Gesicht und fühlte sich glücklich, befreit, die Stimme in seinem Kopf war still. Der Bär bewegte sich nicht und er wollte es ihm erschöpft gleich tun. Als sie sich sicher war das Paris sich nicht regte öffnete sie ihre mit Dunkelschimmer durchzogenen Augen und weinten tief schwarze Tränen. Deveine ging es wie dem Bär und Paris sie war Regungslos und konnte nichts dagegen machen. Die Nacht verging, der Morgen kam. Orsen der Bär erwachte nur mühsam. Er kam sich vor als hätte ihm jemand mit einem Stein einen auf den Schädel geschlagen. Benommen hörte er Schritte näher kommen und es gab kein entkommen. Die Tür zu den Nassräumen sollte aufgebrochen werden, aber der Bär stemmte sich dagegen.
"Seid ihr des Teufels? Was habt ihr getan?" Deveines Zauber hatte sie tief schlafen lassen, der Bär bemerkte den schwarzen Schatten auf Deveines Augen. "Dieses Land ist längst verloren alter Bär, wir müssen aufbrechen, ihn hier wegschaffen! Die Dunkelheit ist in diesem Haus!"
War es das was nicht stimmte. All die Zeit seit ihrer Rückkehr. "Das bedeutet unser Ende hier gibt es kein entkommen! Ihr törichten Kinder."
"Er muss doch am Leben bleiben, wofür sonst das alles?" Deveine brachte man in den Untergrund zu den Sterbenden und Orsen in den Kerker. Für sie gab es nur ein Urteil die Verbannung und die Aberkennung aller Rechte. Sie durften nach dem Willen des Herrschers und des Rathes dieses Land nie wieder betreten, dies wurde mit einer Mehrheit von fünf zu drei Stimmen angenommen. Paris wurde dem Heiler vorgestellt. Er rieb ihn mit unnützen Salben und Ölen ein, es brannte auf seiner Haut und er schrie wie er es als Kind getan hatte.
„Hánu Katé!“ Der Zauber von Deveines Aura zerfiel in Paris sämtliche Wunden offenbarten sich, für kurze Zeit sah es so aus , als schlüge ein zweites Herz in seiner Brust. Als Thoran dies sah, wurde ihm alles schlagartig bewusst, das er sich die letzten Jahre nur etwas vor gemacht hatte und geglaubt hatte was er sehen wollte und Seitz Versprechungen glaubte...
Der Zauber eines alten Greises verlor sich in seinen Erinnerungen. Paris sollte nun Aeclay so schnell wie möglich ehelichen. Doch er versuchte alles um seinen zwei Gefährten zu Folgen, das bewog Thoran zu seiner schwersten Entscheidung.
"Ich hab mich immer gefragt warum du dir den Fabel ausgesucht hast, nun verstehe ich das du gar nicht anders konntest und es tut mir so Leid... mein Junge ... Aber ich kann das nicht zu lassen... Bringt ihn auf die weisse Insel!"
"Vater was tust du?" Die weisse Insel, als ob er wüßte was mit ihm nicht stimmte.
"Nur dein Bestes ... es tut mir so Leid! ... Bringt ihn weg ... sobald du es, ...deine Krankheit überstanden hast, hol ich dich zurück!" Er küsste Paris Stirn. Er konnte sich nicht rühren, nein er wollte sie nicht verlassen. In ihm kochte ein brennender Schmerz. Damit die Thronfolge gesichert war sollten sie auf der Insel Unicon, die an der Küste des Schwarzmeeres vorgelagert war, verweilen. Dafür gab es zwei Gründe. Paris konnte nicht schwimmen und Fabel mieden die Insel, da sie ihnen nur innerhalb weniger Stunden den Tod brachten.
Der alte Priester Arnim sollte unter Bewachung Paris und Aeclay auf die Insel begleiten, mit dabei hatte er die versiegelte Karte.
"Sind sie bereit so weit zu gehen, ihren Sohn den Tod zu bringen! Herr!"
"Wenn er mein Sohn ist wird er es überstehen!" Für den alten Herrscher gab es nur diesen Weg, anderes undenkbar.
"Da mache ich nicht mit Herr, .. wenn das euer letztes Wort ist trennen sich hier unsere Wege!"
"Feige seid ihr Priester alle samt …" Ja er wollte es nicht wahrhaben.
"Es ist bei Strafe Verboten einen Erben Thorans auf die Insel zu bannen, damit fordert ihr das Unglück heraus!"
"Ich habe meinen Sohn doch schon längst vor vielen Monden verloren!", wehmütig schrie er Arnim nach. Der Herrscher haderte mit sich und alles geriet aus den Fugen. Er vertrieb den Wolf, aber immer kehrte er an Paris Seite zurück. Paris spürte seine Nähe und schien munterer. Es schien als würde er kräftiger, seine Gedanken klarer. Paris erhob sich wankend. Im selben Moment biss der Wolf ihm fest in den Unterleib, dabei brach er sich mehrere Zähne aus und lies dann von Paris ab. Thoran wies nun an den Wolf zu töten. Doch Paris hielt sie zurück, warf sich dazwischen. Der Biss war sehr blutig, doch an seinem Bauch zeigte sich nicht die geringste Spur einer neuen Wunde.
"Warum wollt ihr ihn bestrafen er hat nur gespielt!"
"Tötet den Wolf!", sagte Aeclay : "Seht ihr das nicht das ist alles nur eine Illusion!" Paris Körper war unversehrt.
"Nein, Vater ich bitte euch! Vater ich werde auch freiwillig nach Unicon gehen, auch wenn es den Tod meines Herzens bedeutet, aber lasst den Wolf am Leben!" Flehend auf schwachen Beinen kam er auf ihn zu.
"Er soll leben!"
"Danke! Vater..."
"Ich hoffe das du vernünftig wirst, dann kann ich mein Versprechen halten!"
"Wolf!" Er rief ihn zu sich und flüsterte ihm ins Ohr: "Ich danke dir alter Freund, wenn es an der Zeit ist such Orsen und berichte ihm!" Er schmiegte sich an ihn und der Wolf war wie ein verspieltes Kind. Immer wieder leckte er über sein Gesicht, als sei er nie auf ihn losgegangen. Die schwarzen Gedanken in seinem Kopf wurden weniger. Dann schickte er ihn weg.
Paris wirkte von Stunde zu Stunde benommener, als würde er den Verstand verlieren. Die Vermählung mit Aeclay wurde im kleinen Kreis vorgenommen. Paris schwaches "Nein"wurde als "Ja" niedergeschrieben. Aeclay stand neben ihn becircte ihn, um streichelte seinen Kopf. Ihre Fingernägel waren schwarz und bohrten sich in seine Haut. Es schien als impfte sie ihn Halluzinationen und er unterzeichnete mit seinem Blut. Aeclay strich seine Schulter und die Trance die ihn beherrscht nahm ihn vollkommen ein. Nur innerhalb weniger Tage baute er ab und er dachte nur an Deveine... sie würde vor ihm stehen, in einem warmen rotes Licht gehüllt, sie liebten sich ...
Die dunkle Front zog sich über dem Grünland zusammen, keiner wusste was geschah , Morguhl erschien in den Träumen der Menschen und verurteilte die Verbannung, denn nun ließe sich die Dunkelheit die das Land bedrohte, nicht mehr aufhalten. Nun waren die Menschen schutzlos und wurden niedergemacht, über Grünlands innere Grenze hinaus. Thoran hatte seinen ersten Sohn gebannt und somit das Schicksal seines Landes besiegelt.
Ohnmächtig nicht wissend welcher Kampf ausgebrochen war, vergingen Aan um Aan in den Landen. Stehtig mit jedem Schlag des Zeit, dauerte das Leben auf Unicon nur wenige Augenblicke und doch entzog es Paris jeglichen Lebenswillen.
“Orsen?” Paris lag auf dem nassen Fell , Deveine saß hinter ihm und passte auf das er nicht ins Wasser fiel :
“Deveine? Es war kein Traum... Ihr seid beide bei mir?” Sie durchschwammen das Schwarzmeer.
“Nicht mehr lange und die Dunkelheit hat ihre Vollkommenheit erreicht!”
“Bist du bereit in den letzten Kampf auf zu brechen!”
“Was ist mit Aeclay?” Warum beherrschte sie seine Gedanken?
“Wir können ihr nicht mehr helfen, das Übersteigt selbst unsere Fähigkeiten!”
“Nein ich hab es nicht bemerkt!”
“Sie hat nicht nur deine Sinne beeinflusst, woher sie diese Macht hat, ich kann es nicht sagen. Und mit jedem Verlust unserer Truppen ist sie stärker geworden!”
“Die Dunkelheit, ... wie konnte sie Aeclay beherrschen. Sie war rein, ein unschuldiges Kind als wir sie zuletzt gesehen haben!”
“Und nach dem was passierte, ist sie verschwunden, ... damals hatte sie alles mit angesehen, den Tod ihres Vaters ... wie es eskalierte, ... die Angst läßt Menschen Dinge tun von denen sie nie glauben könnten , das sie es tun würden... Bär... wir hätten damals mehr unserem Gefühl trauen sollen, aber vielleicht sind wir auch schon zu sehr durch Menschen beeinflusst.”
“Angst ... Die Dunkelheit ... die Anhänger Migons ... sie arbeitet mit der Macht der Verführung ... was hatte sich das Mädchen am meisten gewünscht...”
“Erwachsen zu sein ... normal aus zu sehen!”
“In einem oder zwei Aan kann sie nicht soviel älter geworden sein, außer sie hat magische Kräfte und das war ausgeschlossen. Sie ist ein einfaches Menschenkind.”
“Ein Zauber verliert nach geraumer Zeit seine Wirkung wenn man ihn nicht erneuert!”
“Das es Keinem von uns aufgefallen ist zeigt doch nur wie mächtig Migon geworden ist. Aeclay erwartete uns im Schloss und niemand fand das ungewöhnlich, sie war einfach da wie jemand aus der engsten Familie. Die Verbrennungen, die sie hatte, waren unheilbar und da sah ich mit einem Mal die schönste Frau... Mit ihr kam die Leere ins Schloss und wir haben es nicht gemerkt, niemand...”
“Wir wollten sehen, was wir sehen wollten! Das Aeclay gesund ist und es ihr gut geht, das uns niemand verrät auch wenn das in den Mauern doch absehbar ist, dort bleibt nie etwas geheim. Wir alle haben doch nur getan was sie verlangte, unser Glück im Unglück ... sie ist noch ein Kind und so handelt sie auch...”
“Der Leere ... ich fühlte mich verloren bis da ... bis da Wolf war.”
“Es ist zu spät ...”
“Ich denke sie schöpft ihre Energie aus deiner Kraft ... das ist der Einzige Grund warum du noch am Leben bist!”
“Aus meiner Kraft?”
“Du bist was Besonders, Dummkopf, noch nicht mitgekriegt?”
“Ich hab nicht die geringste Ahnung was hier vor sich geht, mir ist dermaßen schlecht! Mein Schädel hämmert.”
“Das liegt an der Insel ... er begreift nicht Deveine ... Fabel sind unwürdig sie zu betreten.”
“Ich gehöre zu euch?”
“Erfasst! ... Ein Wunder das wir dich überhaupt rechtzeitig gefunden haben, aber auf Orsens Nase konnte ich mich schon immer verlassen. Auch wenn es sehr kritisch für uns wurde ... aber nun müssen wir in die Berge zur Grenze Dürrlands, dort ist unser Lager.”
“Woher wisst ihr soviel!”
“Wie haben mehr Verbündete wie du ahnst ... jetzt gib es nur einen Weg den wir noch gehen können. “Dein alter Wolf ...”
“... Wolf ... mein Wolf ist auch ein Fabel ? ... ... Irgendwie war es mir klar die ganze Zeit schon seit er bei mir ist ... Wolf! Aber das er euch nicht in meine Nähe gelassen hatte...”
„ Als Menschenkind warst du angreifbar, das hatte die Verletzung deiner Brust gezeigt!“
„... nein Wolf ist nicht nur ein Fabel... Arnim´s Gheistling. Vorher beschützte dich Anuid, aber nach dessen Tod, schickten die Gynan Brüder … Arnim nach Grünland. Er war damals Unicons letzter Beobachter und als er dir Yerem schenkte, wurde ihm versagt, die Insel je wieder zu betreten..., aber er hatte auch keine Wahl.”
“Dann kann er auch heilen?” Paris befühlte seinen Bauch, wo er ihn gebissen hatte. Keine Spur es war eine andere Magie als Deveines.
“Ja!”
“Bär wir müssen zurück ... wir müssen Aeclay mitnehmen!”
“Es ist zu spät! Mit Sicherheit würde die Rückkehr nach Unicon deinen Tod bedeuten, du darfst nicht länger dort verweilen."
"Das könnt ihr nicht..."
"Von ihr gab es nicht die geringste Spur und ich bezweifle das sie auf dich hören wird. In dem du auf diese Insel verbannt wurdest hat sie erreicht was sie wollte ... Damit hat sie dafür gesorgt das das Schicksal der Menschen besiegelt ist ... in dem sie ihre letzte Hoffnung zerstört... sie hat dich zurück gelassen in dem Wissen du würdest nicht überleben..."
"Aber ich habe überlebt ... wie ist mir nicht klar ... aber ich bin hier!"
"Das hast du mehr denen zu verdanken, die sich um dich Sorgen und seit Jahr und Tag über dich wachen ... zu denen gehört Orsen genauso ... wie dieser alte Priester, der vor langer Zeit den Leben für dich gab..."
"Und du ..." Er erinnerte sich an ihr erstes Gespräch :" ... das alles zum Wohle deines Volkes ... was stimmt nicht mit mir? ..." , langsam schien er zu begreifen, was sie ihm sagen wollten und so manches was geschehen war, ergab plötzlich einen Sinn.
"Bleib ruhig oder willst du ertrinken Dummkopf!"
"Lass mich Deveine, ich kann mich alleine festhalten!" Er wehrte sich und plötzlich geschah etwas in ihm, was er lange nicht gespürt hatte. Diesmal geschah es nicht aus Wut oder Rachsucht. Er blickte auf seinen Arm, der sich mit einem Mal in einen Flügel zu wandeln schien. Wie erstarrt, es erfasste dieses Gefühl in ihm seinen ganzen Körper und lies seine Sinne schwinden. Deveine hielt ihn sicher auf dem Rücken des Bären.
"Ist ja gerade nochmal gut gegangen!" Sie drückte ihn zurück.
"Zum Glück ist er zu sehr geschwächt, als das er alles begreift!"
"Er muss sich auskurieren und dann müssen wir anfangen die Truppen zu sammeln, nur unter seiner Führung haben wir eine Chance zu überleben! Wir müssen erstmal am östlichen Ufer zu Dürrland Stellung beziehen, bei der Schlucht in den Kap-Bergen können wir die Dunkelheit und den Erzengel Migon immer noch am Besten aufhalten, aber bis dahin müssen wir sehen, das er sich an das erlernte erinnert." Sie waren kurz vor der Küste, die Nacht war stürmisch.
Ohnmächtig nicht wissend welches Kampf ausgebrochen war, vergingen Aan um Aan in den Landen. Stehtig mit jedem Schlag des Zeit, dauerte das Leben auf Unicon nur wenige Augenblicke und doch entzog es Paris jeglichen Lebenswillen.
Die dunkle Front zog sich über dem Grünland zusammen, keiner wusste was geschah , Morguhl erschien in den Träumen der Menschen und verurteilte die Verbannung, denn nun ließe sich die Dunkelheit die das Land bedrohte, nicht mehr aufhalten. Nun waren die Menschen schutzlos und wurden niedergemacht über Grünlands Grenze hinaus. Paris träumte etwas aus der Vergangenheit was weit zurück lag.
Ein kleines Mädchen saß zusammen mit einem Jungvogel auf dem Bär und sie ritten weg von den Bergen, durch den Wald ans sichere Meer.
„Ich will nur sehen wie die Menschen sind! Ihr erzählt so viel von ihnen und ich will mir mein eigenes Bild von ihnen machen!“
„Bleib hier Silver. Es ist zu gefährlich!“ Der Bär tatzte ihn an und hielt den Vogel am Boden, während das Mädchen sich in sein weiches warmes Fell auf dem Rücken kuschelte.
„Da am Himmel was ist das Bär?“
„Ein Papierdrachen, die Menschenkinder spielen damit!“
„Macht bestimmt eine Menge Spaß!“
„Silver, du hast mir versprochen nur zu gucken!“ rief er dem Jungvogel nach, der seinen Klauen entkommen war : „Komm zurück!“
„Keine Sorge alter Bär! Ich will´s nur sehen!“
„Bleib vom Wasser fern!“ Freudig kreischend entschwand der Vogel in die Ferne.
„Kaum , das er fliegen kann hört er nicht mehr auf dich alter Freund. Er ist ein Dummkopf, was findet er nur an den Menschen, sie sind ein grausames Volk!“
„Du hast ihm zu viel von ihnen erzählt!“
„Wenn er so weiter macht wird seine Neugier sein Untergang!“
„Die Jäger können überall sein ihm wird es ergehen wie Fayelili, die Vögel sind einfach zu unvorsichtig...“
„Und trotzdem bist du bei ihnen...“
"Hab ich eine Wahl!"
„Vater sieh nur da oben ein Vogel!“
„Das ist ein Silberfalke, ich wusste gar nicht das es die noch gibt! Dann können wir noch hoffen.“
„Der schreit ja ganz schön, siehst du er spielt mit dem Drachen!“ Zufrieden verbrachten Vater und Kind gemeinsame Zeit.
„Gib ihm mehr Leine Junge! Das ist ein Glücksbringer. Ein recht kleiner zwar aber vielleicht scheint doch nicht alles in unserem Land verloren!“
Seitz kam hinzu und als er sah das es wirklich ein Silberfalke war legte er ohne zu zögern die Armbrust an und schoss den Pfeil ab. Thoran, der Herrscher Grünlands war empört, der Silberfalke war das Wappentier, der Schutzgeist des Landes, aber Seitz sah in ihm nur eine Gefahr und erinnerte den Herrscher an die alte Vorhersage. Der kleine Falke verfing sich in der Leine und der Papierdrachen stürzte über dem Strand ab.
„Paris!“ rief Thoran ihm nach. „Vater wir müssen uns beeilen, er ist ins Meer gefallen!“ Paris nahm den Jungvogel und befreite ihn aus dem Gewirr von Leinen und zeigte ihn seinem Vater. „Lebt er noch, da ist ein Pfeil in seiner Brust!“ Er fiebte leise röchelnd und der Atem ging schwer. „Sie sind einfach ein zu guter Schütze Seitz!“
Plötzlich war der alte Bär aufgetaucht und brüllte bedrohlich, schnaufend und kam schnell näher.
„Paris lauf zum Schloss schnell!“ Schützend stellte sich der alte Thoran dem Bär in den Weg, aber der überrannte ihn und griff sich Paris im Nacken, schleuderte ihn umher. Erschrocken lies er den kleinen Vogel fallen und der Bär untersuchte ihn mit der Schnauze und nahm ihn auf. Dann war Seitz da und streckte ebenfalls mit mehreren Männern den Bär nieder, der sich bewußtlos in eine nackte Menschengestalt wandelte.
„Ein Fabel? Bringt ihn in den Untergrund!“ Seitz packte den Vogel am Hals und besah ihn sich, er schätzte ihn nicht älter als zwei Zyklen. Paris lag bewusstlos und schwer verletzt am Boden.
Seitz schloss sich mit Paris und dem Vogel alleine in eine Kammer ein. Er hatte sämtliches Personal darunter Paris Leibarzt hinaus geschickt. Nur der alte Wolf ruhte wie eh und je vor dem Kamin und schien die Szenerie zu beobachten. Seitz sprach zu dem Vogel, er verstand ihn das stand außer Frage, denn auch der Piepser, war wie der Bär ein Fabel.
„Ich weiß der Junge wird diese Nacht nicht überleben und soll ich dir auch sagen wieso?“ Er zog dem zitternden Vogel den Pfeil aus der Brust und er kreischte vor Schmerzen auf. „Du wirst an seine Stelle treten. Es läuft doch alles besser als ich geplant hab, dabei dachte ich ich hätte eure Brut ausgerottet, aber wie man sich irren kann. Tja man sollte nicht zu viel Vertrauen haben kleiner Schreihals, erst recht nicht in die Söhne die nicht die eigenen sind, am Ende machen sie doch was sie wollen. Da ist es das Beste man erledigt es selbst nicht wahr kleines Vögelchen?“ Es musste nun schnell gehen, doch Seitz hatte weder Ahnung vom Ritual noch wie man es durchführte mit all seinen Beschwörungsformeln.
Fabel waren im alten Reich auch als Seelenbegleiter bekannt, sie besetzten den Körper eines Verstorben bis dessen Seele im Totenreich angekommen war. Bei manchen dauerte es eine Ewigkeit bei anderen ging es innerhalb von Stunden. Priester setzten im Laufe der Jahrhunderte Seelenbegleiter ein um den Schmerz der Angehörigen zu lindern, wenn ein geliebter Mensch gestorben war ( zu meist taten sie es bei Kindern ). Das Wissen um die Rituale beherrschten nur Wenige und um die Zeit der Kriege ging dieses Wissen mehr und mehr verloren. „Es läuft doch alles besser wie es geplant hab und welch ein Glück, das du aufgetaucht bist, das macht es mir noch einfacher. Der Herrscher und seine Vorstellungen ... Menschen und Fabel können nicht zusammen leben. Er wird das auch noch einsehen. Der Tod seiner Frau war nur der Anfang und du kleines Vögelchen wirst mir helfen. Da muss ich Per Duncan wohl zum Dank verpflichtet sein aber du scheinst wirklich der letzte deiner Art zu sein, genau wie der junge Herr da drüben!“ Seitz nahm ein Messer und erstach ohne Zögern den röchelnden Jungen, der in den letzten Atemzügen nach seinem Vater rief. Er führte das Ritual der Seelenbegleitung durch und wusste kaum um die Mythologie, um es richtig zu machen und er verschwieg, was er getan hatte.
Die Nacht war vergangen und Paris lief im Nachthemd in das Schlafgemach seines Vater. Seine Augen waren leer, wie die von vielen die dem Tod begegnet waren. Er legte sich in das große leere Bett und schlief sehr lange. Man suchte ihm im ganzen Schloss und ein Bediensteter fand ihn und führte Thoran zu dem Jungen. Er hielt ihn lange umarmt. Noch hatte Paris kein Wort gesprochen. Der Herrscher war froh das es seinem Sohn scheinbar an nichts fehlte und die Zeit verging. In der Nacht war es zu Anfang nur ganz leise, aber dann wurde der Schmerz hörbar, lauter.
„Hánu Katé?!“ , klang es durch die leeren Hallen, verbunden mit schmerzlichen Schreien. Paris schien krank, vom Fieberwahn besessen. Er hatte sie verändert seine dunklen Augen waren jetzt himmelblau. Seitz erklärte Thoran es sei ein Teil der Heilung die in ihm vorginge, später wäre er wie früher, ebenso wie die Wunde an seinem Herzen die für jedermann sichtbar geworden war. Der Junge hörte einfach nicht auf zu schreien, die Wunde auf seiner Brust schloss sich nicht, sie wurde sogar größer und selbst der Leibarzt schien nicht so recht um Paris zu wissen. Als der alte Priester Arnuid mit seinem Wolf nach einer längeren Reise ins Schloss zurück kehrte, konnte er nicht fassen was geschehen war, beschloss er den Wolf im Schloss an Paris Seite zurück zulassen. In seiner Nähe wurden Paris Schmerzen erträglich, sobald er auch nur etwas von ihm entfernt war kehrte der Schmerz zurück. Zu dem würde nie ein anderer Fabel in Paris Nähe kommen können ohne das der Wolf nach ihm schnappte und schlimmeres mit ihnen Anstellte. Mit der Zeit lernt Paris seinen Schmerz um zu gehen aber am angenehmsten war es immer noch wenn der Wolf in der Nähe war.
Vier Aan später:
Der neue Jungwolf Yerem war immer an seiner Seite, solange er bei ihm war waren die Schmerzen in Paris Brust erträglich. Er führte den Jungen, spielend und unbemerkt, in den Untergrund in Richtung der Kerker und begann mit einem Mal heftigst zu knurren, da war der alte Bär und beobachtete sie. Der Junge sah ihn an. Er steckte seine Hand in die Hosentasche und streute ein paar Nüsse in den Kerker ohne seine Blicke vom Bär abzuwenden.
„Vorsicht!“ , rief Seitz : „Oder willst du deinen Arm verlieren!“
„Wieso ist hier unten ein Bär!“
„Er ist ein Fabel, also wird er wie alle anderen Gefangenen behandelt.“
„Ein Fabel?“
„Los verwandle dich schon!“ Er klopfte mit einem Stock gegen die Gitterstäbe und der junge Paris geriet in Erstaunen, denn plötzlich stand ein dünner hagerer, großer Mann mit langen verwachsenen Haaren vor ihm : „Verbeuge dich, du hast es hier mit dem jungen Herren zu tun!“ Auch überraschte Paris die Härte des Tonfalls die Seitz an sich hatte, er schlug abermals gegen die Gitterstäbe. „Junger Herr?“ , sprach der Bär.
„Wie ist dein Name, armer Mann?“
„Orsen, Orsen der Bär!“
„Freut mich Orsen der Bär, ich bin Paris, Sohn von Thoran ...“ Er ging mit der Hand durch das Gitter und strich das lange zottige Haar. Er fiel zurück auf die Knie zu schwach war er um sich aufrecht zu halten. Er war ihm so vertraut bis der Wolf knurrte. Er zog langsam seine Hand zurück.
„Willst du mir dienen?“
„Was redet ihr da Herr? ... Er war es der euch euer Leben nehmen wollte.“ Seitz gefiel es nicht aber Paris zeigte keine Zweifel, an seinem Tun.
„Ich kann mich nicht daran erinnern ... schwörst du mir die Treue Orsen der Bär, auf das du mein Leben und mein Land beschützt?“
„Das könnt ihr nicht, was tut ihr da!“
„Auf ewig,schwört Orsen der Bär seinem Herrn die Treue. “ Seitz verschwand und vernahm nicht die letzten Worte: „... wie er es schon am Tag seiner Geburt getan hat.“
Auch wenn Thoran seine Zweifel hatte, Orsen der Bär hatte geschworen seinen Sohn Paris mit seinem Leben zu beschützen und selbst er als Herrscher musste sich dem Gesetz beugen.
"Herr wir haben zwei Kinder gefunden, die einzigen Überlebenden aus Moorla...“
"Sie hatten sich versteckt und wir haben sie jetzt erst entdeckt, sie brauchen einen Heiler, um den kleinsten der Brüder ist es schlecht bestellt und dem anderen geht’s auch nicht besser!" Späher, schlich Paris nach.
"Wo ist er ?" Paris folgte ihm nach in einem alten verdreckten Bau. Der letzte Heiler war nun seit Stunden mit Deveine unterwegs und selbst Orsen würde nicht vor vier Morgen zurück kehren. Ganze drei Nächte harrten sie aus, doch den Abend würde der Junge nicht überleben. Mittlerweile hatten sie sich mit ihren Zelten in einer geschützten Schlucht vor Moorla platziert.
"Herr Orsen, kommt schnell dem jungen Herrn geht´s nicht gut! Er hat das Ritual durchgeführt?" Späher hatte Orsen endlich gefunden und führte ihn zum neuen Lager vor Moorla.
"Ganz alleine? Aber wir haben doch keine Seelenbegleiter im Lager?"
"Nein Herr ... Sie sind alle in Grünland wie sie einst befohlen hatten, Herr ... Es war seltsam, wir haben vor wenigen Tagen in Moorla nur die zwei Brüder gefunden, ... Kinder. Und der junge Herr war ausser sich, bis auf die zwei armen Jungen war das gesamte Dorf dem Erdboden gleich gemacht worden, wir waren zu spät."
"Und die Priester? Tybald Gynan und seine Familie?"
"Alle tot ... bis auf die Kinder Sirai und Samuel, wir kamen zu spät und der junge Herr hat es sich nicht verziehen und er hat getobt... dem Wahnsinn nahe ..."
"Wir haben eine Menge guter Freunde verloren und einen der wichtigsten, für uns lebenswichtigen Standorte, unserer Armee ... ein herber Verlust."
"Ich weis Herr Orsen! ... Der junge Herr sagte : Lass mich alleine Späher! ... Späher hat das getan ... niemand ausser unserer Herrin oder Herr Orsen darf das Zelt betreten hat er befohlen. ... doch Späher hatte Angst ... um den jungen Herren ... und Späher hat Hilfe gesucht ... doch keiner wollte helfen ... der junge Herr hatt´s befohlen und ..."
"Du hast nichts falsch gemacht ... es ist gut das du noch lebst..."
"Ich hab meinen jungen Herr nicht erkannt, Herr Orsen ... er hat Späher das angetan ..." Er zeigte ihm seine zerschnittenen Arme : "Er war sehr traurig ... sagte ... der Junge Samuel aus Moorla darf nicht sterben, er ist noch ein Baby ... Späher sagte was der junge Herr täte verstoße gegen alles wofür wir kämpften ... er darf es nicht machen ... er ist nicht geweiht wie die Herrin oder ihr Herr Orsen."
"Aber er hat etwas getan! Was hast du gesehen!"
"Späher hat nichts gesehen!"
"Sag schon! ... Ich kann ungnädiger sein als der junge Herr!"
"Der junge Herr hat den Jungen aus Moorla aufgebahrt... er hat um ihn geweint ... und dann war er über ihn zusammen gebrochen ... Späher wollte helfen und er hat Späher das angetan ..." Er zeigte wieder seine Arme vor. " ... dann hat er Späher rausgeworfen ... Späher konnte den jungen Herrn doch nicht alleine lassen, die Herrin hatte das ihm doch verboten ..."
"...weiter"
"... der kleinere der Moorlajungen war mit Sicherheit dem Tode nahe ... Späher hat aus seinem Versteck das Licht gesehen, aber Späher wusste von keinen weiteren freien Fabel und es war der junge Herr selber der ..." Späher versagten die Worte, wie konnte er erklären was geschehen war. " ... er hat dem kleienen Moorlajungen sein Herz geschenkt ... Späher hat´s wirklich gesehen ... er hat in seine Brust gegriffen und dann gemacht... was die Herrin immer tut ... heilige Worten gesprochen und den Tod besiegelt."
"Und doch hast du ihn nun verlassen um mich zu suchen!" "Sie müssen helfen Herr Orsen, wenn der junge Herr sterben sollte, was soll Späher seiner Herrin sagen, die die ihm das Leben geschenkt hat ... obwohl er sie verraten hat ... Späher hat Schuld ... soviel Schuld ... nun stirbt der junge Herr ... und. "
"Schon gut ... du wirst mir jetzt einen Gefallen tun ... geh nach Grünland!" Späher war nicht der Einzige Bedienstete der sich um seinen Herren sorgte. Orsen wollte hören was im Lager geschehen war. Der kleine Junge aus Moorla hustete schwer aber er lebte. Was mit seinem jungen Herren war wusste Orsen nicht. Dann bemerkte er ihn, wie er am dem Bett des Jungen erschöpft wachte.
"Er schläft, seit es geschehen ist!"
"Silver?" Orsen strich seinen Kopf und seinen wachsamen Augen entging nichts, beide waren sie am Leben. Er war weder Fabel noch Mensch. Seine Haut war von einem silbernen Federkleid bedeckt, seine Kleidung lag zerrissen auf dem Boden, aber er brauchte sie auch nicht. Orsen legte ihn zu den Jungen, dieser schien innerhalb weniger Augenblicke zu wachsen und um Monde gealtert zu sein. Er lies sie allein, sie waren beide von einem hohen Fieber beherrscht.
"Herr?" Einer der Untergebenen trat zu ihm.
"Niemand darf das Zelt betreten bis sie erwachen, lasst sie schlafen so lange sie es brauchen!"
Der Junge Samuel aus Moorla war nun an Silver gebunden, zu Deveine gab es keine Verbindung und irgendwie mochte er sie auch nicht. Das Kind hatte keinerlei Erinnerung an die Vergangenheit, so erkannte er nicht Mal seinen leiblichen Bruder und versteckte sich vor ihm wie vor jedem Fremden auch, und hörte nicht auf seinen Namen. Jeder Versuch Silvers sie einander Näher zu bringen scheiterte. Sie mussten erst das miteinander lernen und das brauchte seine Zeit. Deveine schien gerührt und stolz , auch wenn sie dem Neuen nicht vertraute, ihr Blick führte sie durch seine Gedanken und sie flüsterte
„Samis“.
"Samis?" Silver rief nach ihm und der kleine Junge betrat forsch das Zelt.
"Ich weis ich hab dir mein Leben zu verdanken, ... darf ich dich Vater nennen?" Er lief auf ihn zu und umarmte ihn fest. Silver schien anfangs geschockt über die Bitte, doch dann nahm er ihn schützend an und kniete sich zu dem etwa nun geschätz 6 Aan alten Knaben auf Augenhöhe, der vorher kein Wort gesprochen hatte.
"Darüber das ich dich habe bin ich sehr froh!" Am Morgen waren beide verschwunden und Deveine, die wie Orsen zurück gekehrt war, in heller Aufruhr. Sie durch forschte das ganze Lager. Orsen fand sie , wie sie in Fabelgestalt beide ihre Bahnen kreisten und er wartete bis sie sich ermüdet niederliesen.
"Das Fieber scheint wohl endlich überstanden?" Orsen kam näher.
"Orsen darf ich dir Samis vorstellen?" Er hatte eine menschliche Form , aber er war über und über von einem silbernen Schein bedeckt. Silver strich über sein Gesicht und seine Hände. Silberne Federn fielen zu Boden und lösten sich auf. Dahinter war er der Herr, den Orsen kannte, langsam bildeten sich neue Federn aus und verbargen wieder erneut sein Gesicht.
"Samis!"
"Es ist ein Wunder!" Silver war sich nicht bewußt wie viel Aufmerksamkeit er selber erregte. In dieser Form verbrauchte er weniger Kraft als in der rein menschlichen oder der Fabel Gestalt, welche er nur zur Tarnung nutzte, so das er ganz darauf verzichtete. "Er hat einen Silberstreif auf seinen Rücken." Der Junge hingegen schien wie jeder andere Fabel auch und wandelte sich wie es ihm beliebte in seine menschliche Form. Nur er war nackt, im Gegensatz zu Silver der von seinem Federpanzer geschütz war.
"Aber er ist nicht wie ich! Keiner ist wie ich!" Etwas betrübt über die Erkenntnis.
"Vater?" Ihm war sichtlich kalt und er floh unter Silvers Gefider und bestaunte den grossen hageren, bärtigen Mann.
"Das ist kein Wetter um flügge zu werden!" Orsen nahm seinen Umhang ab und reichte ihn Silver. Ob er sich wohl je an sein neues Äußeres gewöhnen würde.
"Danke!" Silver vermummte Samis in das Gewand und er versteckte sich wieder. Irgendwie brauchte er Silvers Nähe.
„Wie geht es Sirai?“
„Er hat keine grossen Chancen … lange wird es nicht mehr andauern ... aber ich habe eine gute Nachricht … Yerem hat in den Wäldern ein Igelbaby gefunden, eines von unseren … ich werde alles vorbereiten!“
„Ich mach es Orsen … sie sind Brüder … sie werden sich mit grosser Wahrscheinlichkeit an nichts erinnern was vorher war, aber mein Sigel wird sie verbinden.“
Silver war anders wie Paris der geborene Anführer, niemand wusste wer er war, doch sie folgten ihm ohne Nachzufragen. In seiner Nähe gab es Geborgenheit und nie würde etwas schlechtes passieren, dessen waren sie so sicher. Er besaß eine Aura die jeden in ihren Bann zog, vergleichbar mit der der Dunkelheit, nur viel wärmer und freundlicher. Innerhalb kürzester Zeit erreichte die Kunde, um das seltsame Wesen, was weder Mensch noch Fabel zu sein schien, auch Grünland und das Reich Thorans. Die Alten begannen um die Prophezeiung zu diskutieren und glaubten den Erlöser sehr Nahe.
Per Duncan, der die Nachfolge seines Vaters als rechte Hand angetreten hatte, unterstand nun seit geraumer Zeit dem alten Herrscher Thoran, als seinem engsten Vertrautem. Seit dem Tod von Paris war das Reich Grünlands mehr und mehr von der Dunkelheit beherrscht, aber die Ritterschaft verhinderte Schlimmeres und sicherte nur nun ausnahmslos den Schlosspark und dessen Länderreihen. Mehr und mehr Geschichten kursierten im Volk und nun kamen sie auch Per Duncan zu Ohren und es brachte ihm Gänsehaut.
Der Erlöser, der letzte seiner Art, führt alle in die neue Welt, das war die Sage welche die Alten an die Jungen weiter gaben. Der Erlöser sollte ein Fabel sein dessen Seele gefangen war und weil dies so war war auch das Wesen des Menschen gefangen und blieb erhalten. So konnte dieser nach seinem Tode nicht auf die andere Seite wechseln und war für immer verloren. Per Duncan erinnerte sich an die Träume von Paris, als Kind hatte er manchmal über den Schlaf seines Freundes gewacht. Oft war dieser mit den Schmerzen in seiner Brust erwacht, seit langem trug er diesen metallenen Schutz um sein Herz, und Per Duncan hatte nie nachgefragt. Es bereitete ihm Schmerzen, die er nie los wurde und er lebte damit. Denn seit Deveine am Hof war, gab es keinen Grund mehr zur Sorge. Warum auch? Warum hatte seine Herrin ihn belogen ...
"Herr, haben sie gehört wir sind nicht allein! Die Grenzen werden bewacht und aufrecht erhalten!" Per Duncan fand einen alten verbitterten Mann vor.
"Wer würde uns helfen, wir sind verloren! Die Fabel kämpfen für sich und das sollten wir Menschen auch tun."
"Ich denke wir müssen versuchen zu verhandeln und die Gerüchte besagen, das wir an den Grenzen gemeinsam kämpfen und ich glaube daran! Wir müssen Grünland wieder verlassen und zurück an die Grenzen, wir dürfen nicht hier verweilen! Jetzt auf zu geben, das wird unser Untergang."
"Nur eine Erbe Thorans wird das Ende der Welt verhindern und was ist passiert, ... mit ihm hat der Untergang begonnen!"
"Vielleicht musste es geschehen .... Paris ist tot und damit müsst ihr euch endlich abfinden, es ist zu lange her als das wir noch Trauer empfinden könnten. Der gegenwärtige Tod ist näher als wir es erahnen und euer Volk, ist sich dem mehr bewusst als ihr!"
"Und?"
"Herr, nur mit euch können wir es schaffen, kommt mit uns mit!"
"Was kann ein alternder Mann schon machen, er ist nur eine Belastung!"
"Wir brauchen eure Erfahrung!"
"Macht was ihr wollt, aber verschwindet endlich!" Die Flucht von der Insel Unicon schien so lange her und Silver drängten die Gedanken an sein altes zu Hause. Der Wille zur Einheit war da, das wusste er durch seine Verbündeten, nur sein Vater war sich dessen nicht mehr bewusst, er hatte sein Ziel aus den Augen verloren, dabei waren die Armeen Grünlands doch mit die Einflussreichsten.
„Da am Himmel was ist das?“ Rief einer der Wachen und zeigte nach Oben. Kreisend näherte sich ein Schatten der immer grösser wurde . Dann kreiste er weiter seine Runden über den Schlossgarten mit einem un überhörbaren Gekreische.
„Ein Silberfalke! Mein Gott der ist riesig!“ Das Volk lief auf die Straßen hinaus um das Wunder zu sehen. Die Schreie wurden nicht weniger und den Herrscher durch fuhr ein vertrautes Gefühl. Wie seine Untertanen trat er hinaus auf den Hof und der Silberweisse, dieses riesenhafte Tier setzte zur Landung an und wandelte sich in eine Menschengestalt. Die Leute wichen zurück aus Angst und aus Neugier, vor diesem seltsamen Wesen, was sie nur vom Hörensagen kannten. Es wirkte wie eine stählerne Maske die sein Gesicht verbarg, doch konturlos verschmolz es in einem weis silber graues Federkleid, welches einer Rüstung ähnelte. Silver war aufgeregt, er stand vor den Menschen die er sein Leben gekannt hatte, und nun fürchteten sie sich vor ihm. Fürchteten sie sein Äußeres im ersten Augenblick, wich es der Verwunderung und dann der Ergebenheit, als seine Aura spürbar wurde. Er verbeugte sich, stützte sich auf sein Knie und erbat sich einzutreten. Einige Zeit verharrte er so und wartete auf Antwort.
Bedienstete Fabel ließen ihr Tagewerk stehen und eilten einer nach dem anderen zum Schlossgarten, eine innere Unruhe trieb sie, rief sie, und sie knieten sich hinter Silver selbst die Kleinsten von ihnen. Sie erkannten ihren jungen Herren, was sie in ihrem Entschluss ihm zu folgen noch sicherer werden lies. Lauter und lauter wurde das summende Brummen um Silver herum. Gemeinsam wirkten sie wie eine riesige Armee innerhalb der Schlossmauern. Man bat Silver herein. Sein Auftreten war das eines erfolgreichen stolzen Kriegers und trotzdem vornehm und seine Sprache war höflich. Der kleine Falke mit Silberstreif auf dem Rücken, lies sich an seiner Schulter nieder und beobachtete neugierig seine Umgebung.
„Geb Ruhe Samis!“ Und der kleine Falke war still.
„Was wollt ihr!“ Auf einen Stock und von Per Duncan gestützt trat er vor den Fremden.
„Mein Aussehen ängstigt euch nicht! Normalerweise werden Fremde in Reich Grünlands anders empfangen habe ich gehört.“ Seine Stimme war tief und kräftig .
„Mein Auge hat Schlimmeres in meinen Leben erblickt als euch! Zudem auch wenn ihr so krakeelt kann ich sehen das ihr keinem Schaden wollt!“ Über ihn in Stein gemeißelt, schien Silvers Ebenbild zu stehen.
„Wenn mich nichts täuscht seid ihr ein Gott! Da können euch unsere Waffen nur wenig anhaben!“ Mit einem Mal begann Silver Herzhaft zu lachen und wurde gleich wieder ernst.
„Nein ihr irrt euch, ich bin kein Gott ... ich bin nur eines seiner Geschöpfe, wie ihr es seid Herr! Ich bin gekommen, von weit her, um eure Hilfe zu erbitten!“
„Meine Hilfe, sagt blos ihr seid der Jenige Welcher die Grenzen aufrecht erhält?“
„Ja und mein Anliegen ... es wird alles entscheiden Herr. Ich brauche jeden fähigen Mann eures Reiches. Ritter, Soldaten, jeden den ihr entbehren könnt.... und zu guter Letzt sämtliche eurer Fabel ohne Ausnahme. Von nun an müsst ihr euch um Euch selbst kümmern oder ihr begleitet uns.“
„Das Reich verlassen, wofür sollen wir dann noch kämpfen? Es sind nur die nötigen hier ...In diesem Reich sind Fabel so gut wie ausgeschlossen!"
„Ihr redet ja schlimmer als diejenigen, gegen die wir kämpfen!“ Silver provozierte.
„Ich meine ...“ Thoran schien einen Moment in Vergangenes zu verfallen und trat zitternd näher. Er war stark gealtert mehr als es ein Mann seines Alters üblich war.
„Was er meint wenn ich unterbrechen darf, wir können nicht auf unsere Vertrauten verzichten!“ Per Duncan mischte sich ein : „Im Augenblick sind wir auf sie angewiesen, sie sind es die sich um die Waisen sorgen...“
„Niemand hat euch das Wort erteilt, wenn ich irre sagt es mir!“ Silver war harsch. „Ich werde die Fabel heute mit nehmen und sie werden mich nicht aufhalten, haben sie verstanden. Und eure Unterstützung ...“ Er sah zu dem alten Mann, der nicht mehr mit, dem zu tun hatte, zu dem er einst Stolz aufblickte. „Ihr habt eine Frist von einer Nacht! Morgen komme ich wieder und erwarte eure Entscheidung! ... Ob ihr mir eure Armee überlasst müsst ihr mit euch ausmachen ... Nur eines lasst euch gesagt sein es dient auch dem Wohle eures Landes. Ich weis sie sind ein Ehrenmann und sie werden zu ihrem Wort stehen egal wie es ausfällt! Die Liene des Hauses Gynans wird heute Nacht erlöschen, wir konnten sie nicht retten und nun wird es beginnen.“ Er nahm sie alle mit, sie wussten was sie erwartete. In einem dichten Nebel verschwanden sie.
Der Herrscher sah ihm nach, als viele der Untertanen zu ihm kamen. Viele vermissten jemanden ... Kinder , Frauen und Männer. Er hörte sich die Geschichten an. Erst waren es die Priester, später Herr Orsen und dann die Herrin Deveine, die sie von ihrer schweren Krankheit geheilt hatten, dran geknüpft die Bedingung zu schweigen unter ihnen auch die Frau welche Paris einst im Untergrund begegnet waren. Und nichts hatten sie bemerkt.
Thoran ging in die unteren Gewölbe, die Käfige, die Kerker standen alle offen und waren leer. Eine unbändige Wut stieg in ihm auf. Per Duncan folgte ihm.
„Was ist hier nur geschehen, alles leer und niemand mehr da? Alles Fabel? Die Wachen?“ Die ganze Zeit hatten sie hier unten Fabel beherbergt unter seiner Nase, aber auch Menschen mussten ihnen geholfen haben. Hier unten hatte der alte Wolf seines Wissens nach nie angeschlagen, außer beim alten Bären und einigen anderen Bediensteten im Schlosses. Per Duncan schwieg und schritt die Kerker ab, während der alte Mann sich setzte und an seinem Gram verzweifelte.
„Ich habe meinen Sohn, das letzte was von ihm übrig war ... getötet. Wer kann das wieder gut machen Sire?“ Seine Wut auf sich wurde unbändig.
Thoran hatte sich bewaffnet, als der Morgen graute. Er persönlich schwor die Wachen ein, sie warteten und dann begann es wie am Vortag. Der Schatten am Himmel war unverkennbar, und nur wenig später kniete dieses neuartige Wesen wieder vor ihm und erbat das Wort. Der Herrscher Grünlands saß geschwächt in sich zusammen gesunken vor ihm, nicht erkennend was sein Plan war.
"Wie lautet Eure Antwort Herr?" Seine Augen hatten alles im Blick, das Unruhige und die Hände an den Waffen. Thoran besah sich dieses Geschöpf, was eine Vertrautheit in ihn weckte, wie auch bei manch anderen Ritter seines Hofes.
"Nein! Meine Antwort lautet … NEIN!"
"Gut! Dann lebt damit!" Er entbot seinen Gruß und machte sich bereit zu gehen.
"Das war`s ? Um mir diese eine Frage zu stellen seid ihr hier her zurück gekommen?"
"Ja!" Silver erhob sich und blickte ihn scharf an.
"Wartet!" Warum er es befahl wusste er selbst nicht. Silver war unbewaffnet. Wie Per Duncan, war auch der Wolf an seine Seite, des Herrschers zurück gekehrt, er hatte dem Alten verziehen. Wieviel Zeit bis dahin vergangen war.
"Wolf Fass!" Ohne Zögern stürmte Wolf Zähne fletschend auf Silver zu, um ihn freudig Schwanzwedelnd zu begrüßen.
"Na Alter noch ist es nicht Zeit für dich, geh zurück zum Herrn! ...Ihr habt ihn wieder aufgenommen freut mich für Euch..."
"Nein das ist nicht wahr!" Per Duncan wollte Thoran aufhelfen, aber er schüttelte ihn ab und näherte sich Schritt für Schritt der Gestalt die ihn um eine halbe Körperlänge überragte. Er ging ein Mal ganz um ihn herum, ein zweites Mal und er besah sich ihn von oben bis unten. Silver stellte sich wieder aufrecht vor ihn, in einer Haltung die ihm wohl bekannt war. Seit der Herrscher vom Fall Unicons erfahren hatte, glaubte er Paris sei beim Gefecht um die Insel gefallen, niemand hatte es überlebt, alles war nieder gebrannt, so hatte man es ihm berichtet und wie viel hatte er um ihn geweint. Er legte seine Hand auf Silvers Herz, es schlug fest und doch so nah als hielte er es in seiner Hand. Feine weisse Federn fielen zu Boden und lösten sich auf. Als er leicht über die Brust von Silver fuhr, begann eine alte Wunde zu nur leicht zu bluten, auch wenn er nicht erkennen konnte wo es herkam. Thoran spürte unter seiner Hand die Schmerzen, die sich ausbreitende Wärme, selbst unter der Maske konnte er es erkennen, zu oft hatte er die Nächte mit seinem Sohn verbracht, um ihn bei zu stehen, nach seiner schweren Krankheit. Silver griff nach seiner Hand und glitt mit der anderen über seine Brust, der die Federn bildete sich neu und stellten die unversehrte Rüstung wieder her. Es war eine Rüstung die hart war wie Stahl.
"Wie ist das möglich? Ist das auch eine Illusion?" Ungläubig war nicht nur Thoran. Er schnitt sich in die Hand und nun floss sein Blut über der Brustpanzer. Sie standen sich lange gegenüber und Silver unterbreitete ihm in jeder Einzelheit seinen Plan in geraumer Zeit, vielleicht auch schon in wenigen Tagen sollte es zur letzten Ultimativen Schlacht kommen.
"Unterzeichnet oder wir alle sind verdammt!" Eine scharfe Kralle fuhr über Silvers Arm.
"Wo soll ich unterzeichnen?" Thoran griff nach Silvers verletzten Arm, er spürte die Kraft die noch in ihm steckte und er nahm ihm, mit einer langsammen Handbewegung die Maske von seinem Gesichtsfront. Nur in die Augen erinnerten ihn noch an Paris, das andere war wie ihm fremd wie es nur sein konnte.
Als die Tränen des Herrschers von Grünland auf den bindenden Vertrag fielen, war es besiegelt. Silver strich mit der Hand übers Gesicht, um ihn nicht länger einen Anblick zu bieten, den er nie wieder sehen würde. Seinen Arm, eine unverwundbare Ummantelung, rollte das Pergament zusammen und lies es in Flammen aufgehen, auf die Art wie es die Priester taten.
„Ihr wart mir ein guter Vater!“ Und ohne zurück zu Schauen löste er sich von Thoran. „Kommt nur nicht zu spät zum vereinbarten Zeitpunkt werden wir euren Unterstützung erwarten.“ Er wandte sich an Per Duncan : „Euer Versprechen von einst Freund, werde ich einfordern, wenn es an der Zeit ist, verschwendet nicht die Zeit uns zu suchen. Wir weisen euch den Weg! Wir warten auf euch!“
Samis sah Duncan an und er entschloss sich, warum auch immer bei ihm zu bleiben. Silver blieb kurz stehen. Die kleine Falke flog protestierend umher. „Gut wenn du bleiben willst Samis, ist es deine Entscheidung! ... Aber frag erst den Herren dieses Hauses ... Passt gut auf ihn auf!“
Silver setzte an und wandelte sich erneut in die Gestalt des riesigen Falkens der das Schloss umkreist hatte und flog davon.
„Selbst die Kleinsten haben sich ihm angeschlossen und sie folgen ihm!“ Thoran war sich nicht sicher was er gesehen hatte. Per Duncan lief zu ihm und stützte ihn, wie erstarrt wartete er auf seine Hilfe. Der kleine Falke lies sich auf dem Wolf nieder.
„Sie sind Fabel Herr ... Im Gegensatz zu uns Menschen um einiges ...“ Er beobachtete Samis, der ihn zu sehens an den kleinen braunen Vogel erinnerte der ihn immer attakierte hatte, solange Deveine im Schloss verweilte. Den kleinen Braunen hatte er lange nicht gesehen und dieser war ihm ähnlich, aber doch auch wieder so anders.
„Fabel? Es sind so viele Duncan?“
„Ja Herr!“
„Nun soll ich entscheiden und ich kann ihm diese Bitte nicht ausschlagen, denn dann würde ich ihn verraten! Er hat sich nicht geändert, seine Gesinnung, seine Ziele alles ist ... vorbestimmt schon seit jener Zeit!“
„Ich wusste es, ... ich wusste es seit dem Tag an dem er Vater getötet hat und doch habe ich ihm dennoch meine Treue geschworen. Wer kann mit blossen Händen schon so blutig töten?“ Per Duncan blickte zu Boden, als er die Wahrheit gestand und sich erinnerte. „Er ist ein Fabel und er hat ihn getötet!“
„Seitz ist nicht im Kampf gefallen?“
„Nein!“
„Und ihr habt alle geschwiegen?“ „Sire, Seitz war ein Schlächter und ist es geblieben, er hat das Masaker um Beyne zu verantworten, daran hat seine Stellung nichts geändert. Die meisten ahnten es nicht und die die es wussten hielten zu Paris. Uns ist es egal und damals war er doch mehr Mensch, wir sind zusammen aufgewachsen, ... Freunde geworden ... trotz unsere Stände, er behandelte uns gleich und das erwartet er auch von mir. Heute sehe ich zunehmend ein das dies was Vater passierte, er sich selbst zu zuschreiben hatte. Er hat Leute manipuliert, Rassen gemordet. Seitz verdiente es, für das was er getan hatte. ... Ich lebe seit Jahren mit einer Schuld die ich nie werde gut machen können ... Unrecht bleibt unrecht ... für meine Taten von damals erwartet mich nichts Gutes. Trotz meiner Wiedergutmachung werde ich büßen müssen, ich und vielleicht auch meine Kinder.“
„Ich hab das immer für Seitz grösste Schwäche gehalten, er war sich in einem zu Sicher, das ihm nie was geschehen würde, aber unsere Familie deren Linie mit Paris endete, ist nicht irgendeine. Es kann nicht das Ende sein ... auch wenn es die Spatzen von den Dächern pfeifen .... wir haben viel getan ... nein ... das was meine Vorfahren geleistet haben für den Frieden werden wir nicht so einfach aufgeben.“
„Ein neues Zeitalter wird beginnen ... wer hatte erahnen können das Thorans Linie vor Gynan erloschen ist. In der neuen Welt wird kein Platz für uns sein, aber ich will sie sicher für die Nächsten wisser Herr ... Kann es sein das wir es die ganze Zeit falsch gedeutet haben und das es nur der Anfang von was neuem ist.“
"Der Tod bedeutet nie was Gutes!"
Thoran beobachtet die Wandlung des kleinen Falken in seine Menschengestalt. Er lies ihn in ein Zimmer bringen wo er sich ankleiden sollte, doch er rührte die Sachen nicht an. Er saß alleine auf einem der Betten und Per Duncan kam zu ihm. Er trug einen Umhang der den vom Silver ähnelte, wenn sie im Lager waren.
„Kann ich das haben?“ Er zerrte an seinen Umhang.
„Ja natürlich ... Samis?“
„Vater hat auch so einen!“
„Dein Vater?“
„Silver! ... na ja er ist nicht mein richtiger Vater, aber er hat mir sein Herz geschenkt! ... Deswegen sieht er auch jetzt so viel anders aus als wir anderen!“ Samis wurde munterer im Erzählen, wie er sonst scheu und zurück haltend es von sich selbst gar nicht kannte, aber Per Duncan wollte alles hören.
„Wie er hat dir sein Herz geschenkt?“ Er war in Per Duncans Umhang gewickelt und plapperte wie ihm der Schnabel gewachsen war. Das er ihm vertrauen konnte spürte er.
„Der Bär hat gesagt, als der richtige Geist meines Vaters ins Totenreich übergetreten ist, hat man ihn da nicht gewollt, weil es noch nicht an der Zeit war, er wollte zurückkehren, doch dann war Silver schon da und hatte seinen Platz eingenommen und so teilten sie sich seinen Körper. Der Bär erzählte das es so was schon öfter gegeben hatte. Nichts ungewöhnliches, aber selten das einer das Überlebte, meist waren dann beide Seelen verdammt. Diese Mischlinge wie er sie nannte waren meist Stärker und hatten andere Fähigkeiten als für Fabel üblich. Nur kannte er keinen, der je das Alter eines Weisen erlebt hatte ... alle waren sie Jung gestorben ...“ Samis schwieg und erzählte weiter: „... das wird mein, wie Vaters Schicksal ... Jedenfalls das passierte schon mal ... Ich bin aus Moorla einer der letzten Überlebenden, weist du, darauf muss ich stolz sein sagt Vater , ich war sterbenskrank als sie mich fanden und dann hat Vater sich um mich gekümmert... irgendwann als wir alleine waren gab er mir sein zweites Herz. ... Bär sagte Vater konnte dies nur machen weil er die Fähigkeit besaß diesen Schmerz der damit verbunden ist zu unterdrücken!“ Er rollte auf dem Bett umher und Per Duncan folgte ihm mit den Augen ungläubig, auf das was er da hörte und erst jetzt bemerkte er die Ähnlichkeite mit der Gynandynastie war unverkennbar.
„Ja von Klein auf hatte er gelernt damit zu leben, jetzt wo du es sagst!“
„ Jeder andere wäre da daran gestorben, ich kann mich nicht erinnern aber es muss grausam für ihn gewesen sein!“ Er blickte zu Per Duncan der nicht mehr an sich halten konnte.
„Sein Seelenbegleiter war ein Falke … und nicht dieses riesenhaftes neues Wesen, hab ich recht?“ Er streichelte seine Gesichtshälfte.
„Ja, er war früher nur viel kleiner als heute hat der Bär gesagt! ... er war wie ich und mein Freund Jojo... Ganz normal eben. Was für uns normal ist ...“
"Wie lange ist es her das sie euch gefunden haben?"
"Einige Monde ich weis nicht genau, jedenfalls Vater meinte mein Bruder habe sehr lange durchgehalten, aber weil es um mich sehr schlecht stand hatte er mich gewählt. Doch dann hat sich die Luft verändert. Bär sagte das die Letzten der alten Welt zuerst dahin raffen würde. Es beginnt mit einem Husten und endet mit einem schrecklichen Fieber ohne Heilung!"
Per Duncan verlies das Zimmer, zu viel hatte er im Augenblick mit sich selber auszumachen. Samis blieb nur diese eine Nacht, am Morgen war er verschwunden.
Silver kehrte heim und übergab die Fabel in die Obhut der Ältesten Lagers, das waren fünf Fabel, die wie man sagen konnte ein stattliches Alter erreicht hatten. Das Orsen der Jüngste von den teils über Zweihundert Aan war, spielte keine Rolle, mit knapp Achtzig Aan konnte man Orsen noch als gut und gerne noch als Grünschnabel bezeichnen. Er wollte nicht reden er begab sich einfach nur in sein Zelt, wo Späher sich gerade an den frisch gefangen Ratten verging, und er zögerlich seinem Herrn eine Kopflose reichte. Er lehnte ab, doch der Geruch der frischen Beute, war verführerisch. „Erzähl mir von Sir Gynan!“ Es war lange her das über die einstige Herrscherfamilie Dürrlands gesprochen wurde, seit das Land von den dunklen Nebeln überflutet worden waren, galt die Sorge der letzten Festung.
„Späher soll nicht ...“
„Soll ich der Herrin erzählen wer sich an ihren Vorräten vergeht?“
„Erzähl mir von ihm und ... Duncan ... und Deveine !“
„Der alte Herr hat sich Sorgen gemacht als er kaum noch Fabel fand, Tiere waren da ja ohne Frage zu Hunderten, aber die Fabel in Dürrlands Randwald zu Grünland waren vollkommen nieder gemacht... Späher diente schon Gynan und Priester Tybalds Vater ... und war immer Loyal zu dessen Hof und Haus ... jedenfalls ... als wir hörten ... das in Grünland ein Kopfgeld für tote Fabel vom Herrscher Thoran persönlich ausgeschrieben waren ... war Herr Gynan erbost ... die Söldner die wir abgewiesen hatten ... mordeten in Grünlands Auftrag... nichts wollte Grünlands Herrscher von den uralten Weissagungen wissen ... Fabel sollten seiner Frau auf offener Straße den Bauch aufgeschlitzt haben ... sie wollten die Blutlinie Thorans beenden ... es waren Fanatische die den Erzengel Migon und seine Ansichten sehr verehrten und sie wollten den Anbruch der neuen Zeit ...“
Späher kaute in Ruhe am Schwanz der Ratte und genehmigte sich unter Silvers Augen eine Zweite. "... es wurde höchste Zeit etwas zu unternehmen und Herr Tybald schickte Späher und einige andere nach Grünland zu Herrn Anuid ...“ Ihm gehörte einst der alte Wolf, er war Arnim´s Lehrpriester. „Dort fand Späher Kontakt zu einem kleinen Jungen, ... der grosse schwarz gekleidete Mann jubelte ihn für jede seiner Taten hoch und sobald sämtliche seiner Männer weg waren ... war der Junge vollkommen auf sich allein gestellt ... nicht ein Stück Brot bekam er zum Leben ... der schwarze Mann ... war Herr Seitz ... Sir Duncan traute sich an Stellen, wo andere um ihr Leben fürchteten … dafür wurde er gefeiert … aber Späher hat auch gehört wie gesagt wurde es wäre nicht schade um ihn, ... dann hörte das Morden an den Fabeln allmälig in Grünland auf ... als die Söldner in Ritterschaft aufgenommen wurden schafften sie auch ihre eigenen Gesetze, Fabel starben weit weniger als in den Aan zuvor ... Nach drei Jahren in Grünland berichtete Späher und den Herren Tybald und Gynan ... in dieser Zeit kam Herrin Deveine an Dürrlands Hof ... sie war ein kleines Mädchen ... doch Späher wußte das er einen mächtigen Fabel vor sich hatte ... rote Augen ... die Herrin in ist ein Cubus ... Herrn Silvers Cubus … aber das wissen sie längst Herr...“ Er schmatzte die zweite Ratte weg. Frisches Fleisch war im Lager selten und wenn hatten Deveine und Silver Vorrecht.
„Ja , mein Cubus so heißt das wohl.“ Er reichte ihm eine Dritte, aber Späher wurde sich seiner Gier so langsam bewußt und belies er bei zwei kleinen Tierchen. Als er ablehnte riss Silver ohne zu Zörgern die Ratte auf und lies nur noch das Fell zurück.
„Die Herrin sprach kein Wort ... aber Priester Tybald ... lies sie nicht aus den Augen und nahm sie in seine Familie auf ... Späher war an Herrn Gynans Seite.“
„Gynan hatte keine Nachkommen ?“ Nicht das er es je gehört hätte. „Nein aber sein Bruder hatte einige ...“
„In Thorans Linie gab es immer nur einen Nachkommen...“
„Späher weis, Herr ... der junge Herr Gynan ahnte schon das es Grünlands Haus sein würde für das das Erbe der alten Zeit bestimmt sein würde, als sein jüngerer Bruder zur Welt kam ... Und Herr Tybald wurde von alten Priester Arnuid unterrichtet, während Sir Gynan begann das Land zu bereisen ... doch Tybald war unverbesserlich hatte unzählige Liebschaften bis hin zu seinem Ende... nun hatte dieser die Herrin aufgenommen und irgendwann ... hatte sie Vertrauen zu Herrn Tybald gefaßt ... kurz darauf gab Herr Gynan seine Verlobung bekannt ... aber die Herrin war plötzlich kein Kind mehr äußerlich war sie eine wunderschöne Frau und nur die Herren kannten ihr Geheimnis ... es war ein Bund den jeder Schwören musste, auch Späher ... und so war die Herrin in Sicherheit um für den bestimmten Tag bereit zu sein ... Herr Gynan sagte mal zu mir : „Späher ich habe meine Aufgabe in diesem Spiel gefunden, nichts anderes, ein Spiel, in dem das Ende noch nicht entschieden ist...“
„Dann kam Duncan an euren Hof?“
„Als Späher seinem Herrn erzählte, was ihm in den Jahren seiner Reise geschehen war, sagte er, er wolle den jungen Duncan in seine Obhut nehmen... wenn er in Dürrland wäre sollte er sich seiner Taten bewußt werden... dann nach sieben Aan unter Sir Gynan´s Herrschaft verlies er mit der ersten Karawane Dürrland und kehrte nach Grünland zurück.“
„Er wurde zu meinem engsten Freund...“
„Nicht ganz ohne Absicht ... er sollte auf euch achten und beschützen bis der Herr Gynan von den Kap - Bergen zurück kehren sollte ... doch er fiel einem Komplott zum Opfer und von da an musste alles sehr schnell gehen nun war Lady Deveine frei ... Herr Tybald beschloss das Lager in Moorla aufrecht zu erhalten, es war die wichtigste Stätte ... und er wurde als Priester gebraucht... vergebens ... Herr Gynan hätte anders entschieden ... aber ... Dürrland ist doch unsere Heimat Herr ... wie die eure ...Gründland... Nur zwei Kinder haben wir gefunden ... wie Heuschrecken brach die Dunkelheit herein... alle sind sie hingerichtet worden! ... grausam und schrecklich ... aber das habt ihr ja selbst gesehen ...“
„Gut ... du darfst jetzt gehen ... das Gespräch bleibt unter uns!“ Er warf ihm dennoch eine weitere Ratte vor und er selbst lies sich auf den Boden nieder und er begann sich zu reinigen , er musste so viele wie möglich um sich scharen, denn noch waren sie zu wenige und alleine hatten sie gegen die Übermacht des Gottesglaubens keine Chance. Mit jedem Strich über sein seltsames Gefieder schien er mehr und mehr Fabel anzuziehen, so weit sie auch entfernt waren und von keinem von ihnen hatte er auch nur ein Leid zu Befürchten und alle würden sie ihr Leben für ihn geben.
„Ja Herr!“ Späher beobachtete ihn noch geraume Zeit. Als Orsen wieder erwartend vor ihm stand. Hier hatte Späher nichts zu Suchen, es war die Zeit in der die Herrin von den heißen Quellen zurück kam. Mit Silver hatte auch die Herrin sich geändert, kaum jemand bekam sie noch zu Gesicht, und wenn waren immer die Ältesten in der Nähe.
Deveine wartete in der Nacht lange an den heißen Quellen und dann war da Silver, sie hingen aneinander und hielten sich fest umarmt und glaubten sich alleine.
„Jojo das können wir nicht machen, wir sollen doch im Lager bleiben!“, klagte leise Stimmen aus einer kleinen Gruppen Fabel. Doch der forsche Junge lies sich nicht abbringen, sogar Samis hatte er überredet, jedoch war dieser nicht begeistert und brachte dies auch deutlich zum Ausdruck.
„Igelchen hat Recht, wir sollten nicht hier sein!“
„Ich muss wissen das alles okay ist!“
„Du bringst uns nur unnötig in Gefahr Jo!“
„Warum kommst du dann mit! Du lockst doch das Unglück an.“
„Ich pass nur auf die Kleinen auf!“ Samis war nicht begeistert , das Jojo seine Schwäche ansprach. Schon wandelte sich der Junge, der kaum älter als Samis schien in den kleinen braune Falke, der Deveine stehts begleitete.
Samis behielt seine menschenform bei, während es die anderen ins Unterholz zog.
Das sie Deveine sie längst entdeckt hatte, konnte er schon geraume Zeit vor sich sehen.
„Samis ?“ Er hob Igelchen auf.
„Ich pass nur auf!“ Samis wiederholte die vorherigen Worte: „Kommt mit wir gehen zurück ins Lager.“ Er blieb stehen mit sechs anderen kleinen Gefährten, die aber ihre Fabelgestalt beibehielten, weil sie zu grosse Angst vor den alten Bär hatten, der sie verfolgen könnte.
„Ist mit Vater alles in Ordnung Samis!“
„Er muss sich sammeln, wenn ich in der Nähe bist ist das unmöglich Jojo!“
„Sie schleicht sich jede Nacht weg und ich will nur wissen wohin!“ Igelchen würde nie größer werden wie eine Hand, er würde immer so klein bleiben.
„Dann würde ich an deiner Stelle nicht so laut reden!“
„Um die Zeit meditieren die Ältesten, sie lassen Vater nicht mehr aus den Augen.“
„Ob sie uns wieder eine Geschichte erzählt, wenn wir sie finden? Ich vermisse das wirklich!“
„Dummies ... die Zeiten sind vorbei ...“ Samis wußte wieder mehr und stolperte über die Baumwurzeln. Igelchen war unversehrt in seiner Hand.
„Aber letztes Mal ...“
„Letztes Mal ...“ Samis wiederholte und stand auf.
„Was tust du? willst du das sie dich entdecken?“
„Ich kann die Herrin nicht mehr ausstehen, ihr verehrt sie, dabei ist sie nur ein Eindringling! Sie raubt ihm seine Kraft und verursacht nichts als Schmerzen bei unsrem Vater!“
„Samis? Sie hat dich gerettet.“ Jojo bemerkte wie mit seiner Wut, auf seiner Haut kleine Brandmale entstanden und wieder verschwanden. Und dann versagten Samis die Kräfte.
„Wir sollten hier weggehen!“ Jojo schien plötzlich um Samis Sicherheit besorgt. Jeden Abend musste Jojo und Samis am östlichen Ufer Wache halten das war seine Aufgabe. Das östliche Ufer war die Stellung die am weitesten vom Lager entfernt war. Aber seit Samis an Silvers Seite war wollte er Tag um Tag, ihm so Nahe wie nur möglich sein.
„Seid ruhig!“ Kinder waren Kinder, ob Fabel oder Menschenwesen.
„Da sind sie, wir haben sie gefunden!“
„Was reden die?“ Igelchen drängte sich an Jojo vorbei um besser zu sehen „Die reden nicht ... stehen nur dumm da und beissen sich ...“ Bereit zum Aufbruch erstarrte Samis.
„Solltet ihr nicht längst schlafen oder Wache halten? Für so unvorsichtig hätte ich euch nicht gehalten!“ Silver schnappte sich Jojo und Samis, von dem er am meisten Überrascht war. Aber Jojo wollte ihn ablenken und begann laut los zu plappern. Silvers Augen waren rot verquollen, was die kleinen im ersten Moment verschreckte und sie nur von der Herrin kannten.
„Warum triffst du dich heimlich mit der Herrin? Jeder im Lager weis doch das sie deine Braut ist. Wozu die heimliche Treffen? … Samis sag was!“ Er hob sich den vorlauten Knirps auf Augenhöhe. Jojo war sich keiner Schuld bewußt und mied seinen stechenden Blick.
„Vorher wo ich dich nicht verstanden hab, hast du mir besser gefallen , kleiner Brauner! ... ich weis ihr zwei seid nicht alleine also ihr anderen kommt raus, wo auch immer ihr seid!“
„Vater?“ Nach und nach verlies jeder sein Versteck ob unter der Erde, hinter Büschen oder in den Baumkronen. Den letzten klopfte Silver aus seinem hohlen Baumversteck.
„Kinder das geht so nicht, sie werden euch sicherlich im Lager schon suchen!“
„Wir wollten nur die Herrin beschützen! So alleine hier draußen und Samis haben wir auch hier gefunden, der war gar nicht bei uns. Der hat sich vor seiner Wache gedrückt, der war ganz allein.“
„Wir wollten nur wissen was ihr jeden Abend macht!“
„Ihr mögt die Herrin gerne?“ Silver sah natürlich Samis trunkenen Blick und bemerkte seine Brandmale, sie strömten einen Duft aus, als Silver das vernahm kam das Blau in seinen Augen nach und nach zurück.
„Wer nicht Herr? Sie mag uns genau so gerne wie du...“
„Ja und umso mehr solltet ihr auf uns hören!“
„Diese wunderbaren Geschichten!“ Wieder sprach ein Anderer: „Vieles davon wird wahr, werden wenn der Krieg vorbei ist?“
„Was macht ihr dort alleine!“ Samis machte sich bemerkbar und griff mit beiden Händen nach Silvers Gesicht, es war als schlüge ihm jemand oder etwas auf den Kopf. Und er setzte Jojo ab. Leicht geschwächt blickte er auf Samis der sich zurück zog. Etwas hatte sich zwischen ihnen geändert und er musste nicht mehr beschützt werden. Fabel mochten die Gemeinschaft, nur diese zwei nicht.
„Hhm moch, moch knutschen... Aua!“ Silver gab Jojo ein paar hinter die Ohren. Er hielt sie sich zu.
„Ha! Ha! Jo hat mal wieder die Klappe zu weit aufgerissen!“ Die Kinder lachten. Silver war leicht benommen und überrascht das Samis Berührung ihm dermaßen zu schaffen machte und nahm zu ihm für kurze Zeit Abstand. Dann schnappte er Samis im Genick.
„Kommt wir gehen!“ Für diesen Abend war es mit der Zweisamkeit vorbei.
„Willst du mich die ganze Zeit so vor dir halten Vater!“ Samis schien wie immer.
„Ja Jo soll doch jeder sehen was mit denen geschieht die meinen Befehl missachten!“
„Das ist peinlich! Vater.“ Silver hielt ihn tatsächlich bis kurz vorm Lager auf Augenhöhe, dann war Samis einschlafen und er legte sich ihn über die Schulter. Nur von Samis lies er diese Berührung zu .Warum konnte er ihn jetzt berühren und nichts geschah. Es war ihm ein Rätsel und auch von den Brandmalen gab es nicht die kleinste Spur. Auf halben Wege kam ihm der Bär entgegen vor ihm schienen die Kleinsten im Augenblick mehr Respekt zu haben, war er doch mit seiner Grösse sehr Angst einflössend, als für aussen stehende.
„Die kleinen Zwerge sind frech, aber ich mag sie und sie haben ja recht mit dem was sie sagen!“ Endlich waren sie zurück und rasteten vor der Feuerstelle am Hauptzelt.
„Was reden sie denn?“
„Das Übliche!“
„Nach unseren Gesetzen seid ihr schon lange vermählt, also könnt ihr tun und lassen was ihr wollt oder besser gesagt müsst!“
„Keine Sorge ... Ich hab schon so gedacht wenn es wirklich das Ende ist ...und wenn ich der Wahrheit ins Gesicht blicke sehe ich keine Zukunft ... ich sehe sie alle sterben ... in meinem Träumen ... seit mehreren Aan schon ... das alles ist das genug Unterhaltung für unseren Gott ... wie kann ich an ihn glauben wenn er das Morden zu lässt!“
„Wenn es mich nicht irrt ist deine Aufgabe … nicht dieser Krieg!“
„Du weist von meinem Schicksal!“ Er stocherte und blickte ins Feuer.
„Ich weis nur der Mond hat sich geändert, die Nächte werden zunehmend schwärzer und länger, als wir es bisher kannten! Du bist hier um die Moral aufrecht zu erhalten, und sie alle zu versammeln, aber nicht um den letzten Kampf an zu führen. Diesen Kampf wirst du nicht mehr miterleben. Trotz noch vieler unentdeckter Fähigkeiten die in dir ruhen... und da wäre noch das mit Samis ... vielleicht hast du es selber schon gemerkt ... “
„Er darf nicht in meiner Nähe sein, wenn ich mich deiner Herrin nähere ...“ Darüber hinweg zu sehen schaffte Probleme, also sah er die Wahrheit, welcher er zu folgen hatte: „... aber gerade dafür bin ich hier ... so können wir nur eines tun alter Freund ... Morgen werde ich veranlassen, das sie Per Duncan und die Ritterschaft zu uns führen, der alte Thoran soll mit seiner Armee später folgen, sechs Morgen müssten reichen und dann werden wir aufbrechen! Ich weis das ich viel von Samis verlange, aber ab heute Nacht, ... werde ich ihn nie wieder sehen, das Risiko ist zu groß das es scheitern könnte... “
„Ich werde so gut ich kann auf ihn achten!“
„Besser als heute Nacht hoffe ich!“ Bald würden sie auf den Feind treffen und Silver forderte die Hilfe, sein Versprechen an Per Duncan ein.
Langsam kam Unruhe im Lager auf. Das Zelt von Silver war für sämtliche Fabel tabu und seit kurzem wachten die Ältesten um sein Nachtlager. Es gab kein durch kommen.
"Orsen? Warum stehst du hier?" Die Kinder, Jojo voran waren nur allzu neugierig. Samis war ebenfalls unter ihnen.
"Ich bewache etwas." Orsen versuchte ernst zu sein und seine Aufgabe zu erfüllen.
"Und was? Einen Schatz?"
"Da ist ein Schatz drinnen bei Vater?" Samis flüsterte.
"Warum geht ihr nicht spielen! Rettet die Welt!"
"Weil das langweilig ist Orsen!"
"Empfangt die Verbündeten, zeigt ihnen wo sie rasten sollen, Samis ich übertrage dir die ehrenvolle Verantwortung!"
"Ich Verantwortung, aber Jojo ist ..."
"Du ja und ihr anderen werdet auf ihn hören, verstanden!"
"Ja , alter Bär!" Jojo schnappte sich Samis, der immer schneller zum jungen Mann reifte, noch in der Nacht war er ein Kind das Orsen ihn ins Bett trug, nun war er Aan älter erwacht.
"Verstanden!"
"Komm Samis ... führ uns!"
"Samis!" Samis war immer in Silvers Nähe und solange dies der Fall war, konzentrierte er sich nicht auf seine Aufgabe. Zwischen ihn gab es ein Band und es war intensiver in der Zeit in der sie zusammen waren.
Über den frühen Abend bis zum nächsten Morgen waren Silver und Deveine im Zelt verschwunden, aber dort drinnen hörte es sich nach allem anderen als Liebe an. Niemand durften zu dieser Zeit näher treten als es die Alten zuließen.
Per Duncan ruhte in der Nähe der Brutstätte als der Wolf an ihm vorüber lief und ihn weckte, dann entschwand er ins Zelt. Deveine war früh unterwegs und verlies mit Wolf an der Seite das Zelt, während Silver schlief fest. Sie blickte schweigend zu Per Duncan. Dieses Ausdruck in ihrem Gesicht hatte er schon mal gesehen. Ihre großen Augen schimmerten rötlich violett aber nicht bei ihr.
„Herrin!“ Er musste sie sprechen.
„Kommt nicht näher Sire!“
„Wir brauchen einen Teil der Priester im Schloss die Menschen sterben wie die Fliegen wir müssen das Gleichgewicht wieder herstellen. Die Gerüchte über die Untoten werden mehr und ich weis das wahr ist, was berichtet wird.“
„Ich sehe das euch eure eigenen Motive mehr antreiben, als das Wohle eures Volkes!“
„Ist es verwerflich! Aber meine Familie ist dort, mein Kind ist schwer krank!“
„Dann soll es nicht sein. Ich kann euch nicht helfen, ... die Grenze müssen wir sichern, wenn sie überschritten werden gibt es für uns alle keine Rettung, ... anderes muss hinten anstehen... selbst bei uns... jeder hat hier seine Aufgabe von den Kleinsten angefangen.“ Sie sah die Wut in Duncan aufsteigen.
„Herrin! ... und das was ihr da treibt dafür ist Zeit ...“
„Ihr steht in unserer Schuld ... nun könnt ihr sie begleichen ... oder ihr macht nichts ... aber das hat euch Gynan nicht gelehrt ... tut das Richtige.“
„Ich möchte sofort mit dem jungen Herrn sprechen!“ Er wollte durch den hinteren Eingang als der Wolf sich ihm in den Weg stellte und ihn anknurrte.
„Silver ...“, betonte sie : „Wird euch empfangen, wenn er bereit ist!“
„Wann wäre das?“
„Sammelt eure Soldaten und Verbündeten, im Augenblick befinden wir uns in einer Ruhephase, wir müssen sämtliche Kräfte sammeln und unnötige Kämpfe vermeiden.“
„Ruhephase, ... die unschuldigen Menschen sterben grundlos! Ein Priester gebt mir einen Priester mit ... für diese Zeit ... so viele Kinder sind dem Tode nahe ... die Kräuterhexen ... sie haben nicht genug Wissen allen Krankheiten gerecht zu werden!“
„Gut ich gebe euch zwei Nächte und versucht nicht uns zu finden wir holen euch ... der Wolf wird euch begleiten...“
***
"Samis, dahinten da kommen sie es sind Hunderte und sie alle sind Ritter!"
"Die Armeen Grünlands und Dürrlands haben sich vereinigt, Per Duncan hat es geschafft, er hält sein Versprechen!" Die Kleinen waren aufgeregt, aber Samis war unwohl auch wenn sie sie erwarteten waren sie doch viel zu Früh dran.
"Sollen wir ihnen den Weg weisen?"
"Einen Moment, der Bär sagte ich habe das Kommando?"
"Ja, dann lass uns sie zu uns führen!"
"Schickt Späher unter sie!"
"Aber Samis das sind unsere Freunde!"
"Ich entscheide und ich sage wir schicken Späher unter sie er fällt am wenigsten auf!"
***
"Sie sind alle Tod...Tote Körper auf tote Pferde gebunden seht doch .... Untote die voran gehen und zwischen ihnen viele aus Thorans Armee sie suchen nur nach dem Weg der Erlösung...doch sie verotten... seht doch seht ... Späher hat alles gesehen... wie sie wandern und rufen. ... tote Körper. " Späher kroch aus seinem Versteck und berichtete.
"Aber wie kann das sein ?" Jojo verstand nicht.
"Die Widergänger ... sie gehorchen niemanden ... sind weder Freund noch Feind ... sie machen keinen Unterschied ... sie nehmen alles mit was sie stürmen."
"Wir dürfen sie nicht ins Lager führen, so gerne wir ihnen auf ihren Weg helfen würden!"
"Warum!"
"Silver hat sie alle mitgenommen, ... ob Saikis, Kruide oder Halbblüter und was bleibt für die gefallenen Helden, sie müssen hier auf Erden verweilen bis sie verottet sind, wenn wir sie ins Lager führen würden, sie würden auf der Suche alles nieder machen ... ihnen ist nicht mehr zu helfen ... nun müssen wir auch die Menschen vor ihnen schützen, die uns helfen wollen."
„Aber früher oder später werden sie unser Lager entdecken! Und was ist wenn die auf die Herrschaftliche Armee treffen.“
„Wir werden uns aufteilen, ... Späher bleibt mit mir hier ... und du und die anderen empfangt Herrn Duncan und berichtet ihm, das sie gerüstet sein müssen wenn sie kommen.“
***
„Samis wir müssen was machen!“
„Das Lager ist tabu! ... nicht wahr?“
„Schweig Späher!“
„Wer ist ihr Anführer!“
„Ein Mann namens Seitz, aber er steht kurz vor dem Verfall , ... Späher kann´s riechen er macht´s nicht mehr lange... Späher kennt Seitz … grausam … mein Herz blutet … Späher will leben ...“
„Dann werden sie alles nieder machen bis sie jemanden Neues gefunden haben. Jojo ...“
„Seitz, so hieß Per Duncan´s Padra!“ Jojo erinnerte sich. „Uns Herr hat ihn und seine Mannen schon vor langer Zeit den wilden Tieren überlassen.“
„Uns Padra hat das Elend zu verantworten?“ Samis schien überrascht.
„Nun sämtliche Fabel sind im Lager und nur wenigen hat der Herr Frieden gegeben, als ob er geahnt hätte was kommen würde.“
„Was machen wir?“
„Der Bär hat uns die Aufgabe übertragen, wir sind reif genug …“
„Nein ... sieh doch nur wen er uns mitgeschickt hat !“
„Nur die jungen Fabel ...“
„Ein mancher von euch hat trotz junger Gestalt … ein biblisches Alter … und im inneren wisst ihr zu kämpfen!“
„Das ist das Ende Samis, aber wir folgen dir!“
„Gerade jene die die Alten mit ihrem Leben beschützen beschützen, ... ich denke uns können die Untoten nichts anhaben.“
Der Morgen graute als Samis sich auf machte. Der Armee der Untoten war zu einem Haufen verfallener Knochen verkommen. Als Samis in seiner Menschengestalt über sie hinweg schritt, umschlang seine Füße ein grauer , heißer , staubiger Nebel in dem sich die untoten Gesichter formten.
„Ein Wahnsinn wie groß diese Totenarmee ist.“
„Wie wir, hat Seitz seines Gleichen gesammelt. Mein Vater hat es zu gelassen, also gab es einen Grund ... mehr und mehr glaub ich daran, das wir dieser Grund sind Jojo!“
„Das sind Vermutungen, aber du bist dir sicher Samis?“
„Ja!“ Unter ihren Füßen zerfielen auch die letzten Knochen zu Staub.
„Späher, welcher von ihnen ist Seitz!“ Er blickte zu Jojo der nicht die geringste Ahnung hatte.
„Ich weis nicht der da am Baum! Samis, junger Herr es nicht gut das wir hier sind!“
„Ah da ist jemand der Gründlands Wappen trägt dieser könnte es sein, ... Späher!“ Ein Berg Fleischiger Knochen war dabei, für diesen kurzen Tag, zu Staub zu zerfallen.
„Die Tage Herr sind schon so kurz das wir kaum über das Morgen hinaus kommen, ... Himmel wird es schon wieder Nacht und die Toten werden auferstehen ...“
„Endlich , wie lange wolltet ihr mich noch warten lassen ... „ Die Rüstung von Asche und Fäulnis umgeben bildete einen fleischigen Klumpen.
„Warum geht ihr nicht über Dürrlands Grenzen?“ Samis wollte Antworten.
„Sobald die Finsternis Dürrland erreicht, werden wir über euch herfallen, wie Heuschrecken über grünes Land, ... niemanden werden wir zurück lassen!“
***
Seit dem Morgen hatte Per Duncan die nähe Brutstätte nicht mehr betreten, aber desto mehr Zeit verstrich , desto unruhiger wurde er, denn er sah das nichts geschah.
Per Duncan schlich sich ins Zelt und wollte zum Reden ansetzen, als er nicht mehr konnte gehen . Es war ein regelrechter Verführungstempel, der nur einem Zweck dienen sollte.
"Pari..." Er blickte in seine tief schwarz getrübten Augen, die blutrot vor Lust glühten. Er wurde zurück gerissen.
***
"Ich verstehe nicht was ist da drin gelaufen?"
"Wissen sie wie viel Glück sie haben, das sie noch Leben Sire!"
"Er sah aus , als wollte er mich zerfleischen als wäre ich seine Beute!"
"Das waren sie auch Sire! Es schien nicht nur so er wollte sie verschlingen ... einen Moment länger und sie wären gewesen!" Per Duncan stand eine geschlagene Zeit bei Orsen und hörte ihm aufmerksam zu.
***
Bis zum nächsten Morgen dauerte es eher Per Duncan Paris zu Gesicht bekam
Sie saßen Abend zusammen Bär , Silver und Per Duncan.
"Du hast Kinder?"
"Ja zwei Mädchen die Ältere Ayé sie ist zwei und die jüngste Mae ist frisch auf dieser Welt!"
„Die Kinder die seit dem Fall der Kap – Berge geboren werden, haben es schwer, viele von ihnen sind dem Tode geweiht. Die Luft ist dünner geworden.“
„Ja Ayé ist noch kerngesund, Mae fällt das atmen schwer ... aber noch ist sie da und wir tun alles für sie... ich weis das meine zwei Mädchen Privilegien haben die anderen vorenthalten bleiben ... es ist ungerecht... auch das ich das Geschenk des Herrn von Grünland angenommen habe.“
"Und wer ist deine Braut ? Kenne ich sie?"
"Shina! …Wer sonst... sie war meine Braut, seit sie mit mir von Dürrland rüber gesiedelt ist... Vieles seht ihr Herr doch wenn es um Liebe geht, seid ihr blind ..." Mit Stolz und dennoch verlegen. Unter seinem Hemd holte er eine Kette mit einem Ring hervor.
"Shina ... ja ihr passt gut zusammen ... etwas eifersüchtig war ich immer auf euch bis ... nun sind mir andere Sachen wichtiger!"
"Was war das da drinnen, du hast mir Angst gemacht alter Freund!"
„Es ist nötig! … vorallem anderen!“
„Wir brauchen den Nachwuchs! Der Kleine den du mir da gelassen hast, er ist krank? Irgendwas ist an ihm.“
„Eine gefangene Seele... meiner Vergangenheit... Das ich Samis habe, er tut mir gut und irgendwie sind er und die anderen kleinen zu unseren eigenen Brut geworden. Ich werde nie Nachkommen haben zumindest werde ich sie nie aufwachsen sehen! Und Samis, ihm habe ich Paris genesenes Herz geschenkt. Er ist mehr Mensch als ich es je wieder sein werde! Aber unser Schicksal wird das Selbe sein.“
„Du bist mein Getreuer, mein Bruder hier drinnen … da ist es egal von wem wir stammen!“
"Ich zeig dir was, komm her !" Mit einer schnellen Handbewegung befreite er seinen Bauch vom Gefieder und nackte silbrige Haut kam zum Vorschein, darunter bewegte sich etwas, viele kleine Umrisse von Händen jede davon nicht grösser als ein Finger wurden sichtbar."
"Wie was ist das, was bist du?"
"Dein Wegbegleiter … Eines Tages waren sie da, es muss an Deveine liegen und diesmal ist es echt, nicht irgendein Zauber! Fass es an! Nur zu."
"So klein was ist das!" Plötzlich war da ein Gesicht was sich durch die Haut drückte und Per Duncan erschrak, wie dünn und verletzlich diese Haut schien.
Duncan hielt zwei Finger vor und er sah wie die kleinen Hände von Silvers Haut umgeben fest nach ihm griffen. Viel zu kleine Hände.
"Sie sehen alles!"
"Wie ist das Möglich?"
"Instinkt. Keine Ahnung!Ich glaube nicht das ich erleben werde was mit ihnen geschieht!“
„Du redest dummes Zeug!“
„Duncan ... Geschöpfe wie ich werden nicht alt ...“
„Du wirst sie aufwachsen sehen ... Für Fabel ist sind ihre Nachkommen alles!“
„Spätestens wenn Samis mich in kürze an Aan überholt hat, werden wir beide aufhören zu existieren...“
„Diese Geschichte hat er mir erzählt … und sie ist wahr?“
„Ich bin nicht besonders ... seit ich Samis habe schon ... und das was in mir ist ... wird anders sein ... als das was die Engel und Gott ... sich je gewagt haben zu erträumen...“
„Ob in dieser neuen Welt Platz für uns Menschen ist ...“
„Ich sehe vieles aber das kann ich dir nicht sagen ... ! Ich hoffe du findest was du suchst.“
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JoKarter (Autor) • Am 11.02.2020 um 21:51 Uhr | |
Endlich geht's auch weiter, mal sehen wie weit ich diesmal komme bevor die "Kopf Bremse" wieder zuschlägt. Danke � Joka |
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MrsHEKenway • Am 11.02.2020 um 18:15 Uhr | |
Hallo! Endlich habe ich es geschafft, weiterzulesen! Ich mag die Art, wie du schreibst. Man kann super mitlesen und fühlt sich mittendrin. Ich freu mich auf mehr :-) Gruß Mrs. Shaytham Corway |
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Kapitel: | 15 | |
Sätze: | 3.081 | |
Wörter: | 32.834 | |
Zeichen: | 185.606 |