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Missverständniss

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17.12.20 17:10
12 Ab 12 Jahren
Fertiggestellt

​​​​​​Ich hätte es nie für möglich gehalten das du mich verlässt. Nicht im Traum habe ich dran gedacht, nein ich ging nur in unrealistischen Versprechen und Liebesgeständnissen unter. Ich schwäge in schmerzhaften Erinnerungen, davon wie du deine zärtlichen Arme um mich schlingst, wie deine kleine Nase an meine Halsbeuge stupst. Wie du mit deinen rauen Händen mein Gesicht einnimmst, meine dunklen Augen suchst und sie schließlich bewunderst. Stundenlang an meiner Seite sein, mit mir lachen. Wie ich dein Gelächter vermisse. Es war unvergleichlich, wunderschöne Töne kamen aus deinen Hals und deine Lippen formten sie zu einen vollkommenen Lied. Weißt du eigentlich wie viel ich dafür mache würde um es noch ein einziges Mal zu hören? Ich würde so viel geben. 

Wir lachten sooft, immer im Einklang, doch jetzt weinen wir nur noch. Wir sind verstummt, im Alltag untergegangen. Du als gescheiterte Geliebte, ich als Ehemann. Oh, wie du mich verurteilst hast, als ich dich nicht retten konnte. Mich angeschrien und mit deinen sanften Händen auf mich eingeprügelt hast. Ich spüre es noch immer, wie deine Fingerkuppen meine Haut berührten. Es sollte das letzte mal sein, dass du mich berührt hast. Ich jammerte vor mich hin, hab um deine Schläge gebettelt nur um wieder angefasst zu werden, wie ein banales Wrack. Ein einziges Mal.
Weißt du wie viel ich dafür geben würde? Dich noch einmal auf meiner Haut zu spüren?

Ich wollte es nicht wahrhaben wie du an unserer Tür standest, mich mit einem traurigen Schleier vor den Augen ein letztes Mal an sahst, um dann zu verschwinden. Diese Augen, bohrten sich so intensiv in meine, so wie früher in alten Zeiten. Ich dachte du würdest im nächsten Moment, mit finalen Tränen, auf mich zu rennen und dich in meine Arme stürzen. Dieser Augenblick zwischen uns hat sich so echt angefühlt, als hättest du es dir anders überlegt, dir eingestanden das du mich doch noch liebst.
Du wusstest wie sehr ich dich liebe, und du wusstest was ich alles machen würde um deine erwidert zu bekommen.
Innerhalb Sekunden sah ich dich verschwinden, einmal nur musstest du dich umdrehen um ganz plötzlich aus meinem Leben zu entgleiten. 
Entwischt aus meinen Lippen, die dich einst hingebungsvoll küssten, entgleitet aus meinen fest umklammertem Griff.„Ich bitte dich, es war nicht meine Schuld. Ich liebe dich."
So einfach ließt du von mir ab, von meinen Augen welchen deine flehend anschauten. 

Keine Gnade.
Kein Abschied, nur quälende Erinnerungen die du mir hinterlässt.

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Sätze: 27
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