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Meine Mini-Hörbuchgeschichten zum Nachlesen

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27.04.24 09:32
16 Ab 16 Jahren
In Arbeit

Herzlich Willkommen zu meinen Mini-Geschichten

Seit kurzem nehme ich kleine Geschichten als Hörbücher auf und lade sie auf Instagram und YouTube hoch.

Hier kannst du sie nach ihrem Genre sortiert nachlesen.


 

IxI bedeutet das es auf besagtem Profil öffentlich ist. I I bedeutet das Gegenteil

Kanalvorstellung

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Du klopfst einmal an die Tür. Bist ein bisschen unsicher, was du hier willst und ob du glauben kannst, was man dir erzählt hat.

Umentscheiden erschwert sich, als diese Tür sich nun öffnet und ein Kopf mit langen, schwarzen Haaren herauslugt. Viel mehr siehst du gar nicht. Es genügt, dass sie ein weißes Kleid trägt.

„Samstag, es ist Samstag“, nennst du das Kennwort und weißt selber nicht, welche Emotion gerade in dir innewohnt. Die Person nickt einmal, bevor sie spricht: „Ja, es ist Samstag. Eine Mini-Geschichte sollst du haben.“

Sie lässt dich herein, schließt die Tür und lässt dich voran zu einer Sitzgelegenheit und einem bereitstehenden Getränk gehen.

Sie setzt sich, schaut kurz nach, welche Challenge sie verwenden mag. Noch weißt du nicht, welches Genre heute kommt. Manchmal nimmt sie einen mit, in die normale Welt, zwischen Alltag und Verbrechen. Doch kannst du auch vereisen in fremden Welten.

Zusammengefasst ist dein Besuch nun schon mit meiner Erzählungen zu Ende. Vielleicht magst du ja wieder kommen. Bei Rhoda gibt es viele Werke.


Geschichten der Hobbyautorin (Teil 1)

Beindruckendes Haus

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Kali zog neu in das einfache Haus neben der prunkvollen Villa ein. Es war zwar nur ein mega beeindruckendes Gebäude, doch irgendetwas daran ließ die Frohnatur verstummen.

Entgegen ihrer offenen, geselligen Art widerstrebte es ihr deutlich, sich dort einer Vorstellung zu unterziehen. Als würde sie erwarten, es könnte ihr Frankenstein öffnen.

Sich lächerlich vorkommend mühte sie sich, trotz ihrer Sorge, aus dem Haus. Sie hatte ein Blech mit kleinen Mamorgugelhupfen dabei, welches sie völlig verkrampft festhielt, um ja nicht zu zittern.

Also wirklich, straffe sie sich schnell in der Einfahrt stehend. Es waren doch auch nur irgendwelche Menschen. Mit hochgereckter Nase näherte sie sich der Klingel aber zwei Zentimeter davor verließ sie der Mut.

„Wollten sie zu den von Ahnens!“ Ein grauer Anzugträger mit rabenschwarzen Haaren stand neben einer Limousine bereit, als würde er gleich jemandem die Tür aufmachen.

Kali war nun so durcheinander, dass sie nur wirr stotterte und vermutlich zum ersten Mal in ihrem Leben ihre ganzen Zunamen verwendete.

Kali stammt von einem uralten Adel ab und war neben der Tatsache, die letzte ihres Schlags zu sein, unfassbar streng erzogen worden. Darum widerstrebte ihr das alles. Man hatte ihr gelehrt, adlig und reich war Pflicht, Prahl und Glanz.

Sie war aber ein Mädchen, das sich selbst anzog, Spaß daran hatte, ihr Essen anzupflanzen und die Menschen um sich herum zu grüßen.

„Guten Tag. Verzeihen sie. Ich wollte mich nur vorstellen. Ich bin die neue Nachbarin und habe Kuchen gebacken, wenn sie möchten.“ Der Mann lächelte. „Ich würde gern etwas nehmen aber ich arbeite noch. Wenn ich mir vielleicht später etwas nehmen dürfte?“ „Klar. Einfach da drüben klingeln. Ich bin noch am Auspacken.“

Sein Blick wandte sich zur Villa ab und während das Lachen versiegte, meinte er, dies der Hausherr einfache Kuchen liebe, es aber dankbarer im Heimlichen annehme.

Den Wink verstanden, stellte sie dem Hausherrn heimlich ein Küchchen ans Fenster und sah schmunzelnd, wie er es hastig verdrückte und dafür extra die Tür verriegelte.


Sie werden sterben

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Ein Piepen dringt an mein Ohr. Es nervt und zwingt mich schließlich die Augen zu öffnen. Völlig verschlafen brauche ich acht Minuten, um auf den roten Bildschirmschoner zu schauen.

„Oh, wie witzig“, reagiere ich genervt und drücke mein Gesicht in das weiche Kissen. Ich beschließe es ihm heimzuzahlen. Brauchen aber noch ein paar Minuten, bis ich meiner Himmelstadt entflohen bin.

Noch immer nicht wirklich wach, nehme ich eine Haftnotiz, male ein lächelndes Gesicht drauf und klebe es zu dem umherwandernden "Sie werden sterben" - Schoner.

Wirklich witzig von meinem neuen Mitbewohner, denke ich und schreite zu meinem üblichen Tagesablauf über.


Bissige Tage noch

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Als ich meinen Kaffee aufsetzen wollte, klingelte es an der Tür. „Sind sie der Paketbote?“, brüllte ich. „Legen Sie das Paket bitte an die Tür.“ Während dieser Worte machte ich mich auf die Suche nach meinen Hausschuhen. Fundlos ging ich zur Tür und öffnete diese. Weit und breit war kein Paket zu sehen.

Ein Maunzen lenkte meinem Blick wieder zum Boden. Die Katze saß auf der Matte. Anscheinend konnte sie neuerdings klingeln. Ich zuckte im Geiste mit den Schultern.

Leider brauchte ich zu lange, um sie hereinzubitten. So erwischte mich Frau Redsel. Im Geheimen gab ich meiner Katze ein Zeichen. Der Hund bellte laut. Es war schlau von mir gewesen, sie darauf zu trainieren, den Hund laut geben zu lassen.

So jedenfalls konnte Frau Redsel ihr Angst überspielende Verabschiedung, gar nicht schnell genug zu Musik werden lassen. „Der Himmel ist blau. Sicher möchten sie das noch mit ihrem Hund ausnutzen gehen. Bissige Tage noch.“


Ballonfahrt mir Tollpatsch

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„Schmecks Papi“, fragte der Zappelige. Sein Gegenüber schob die Schüssel beiseite und sah ihn mit diesem kaltherzigen Blick an. „Du kannst mich nicht bestechen.“ „Aber ich hab doch Geburtstag.“ „Übernächsten Monat.“ „Ich will aber dass du mitkommst.“ „Schmoll nicht, du elende Heulsuse.“

Mit diesen Worten stand er auf. Yis aber hüpfelte ihm sofort hinterher. „Das war kein Nein, Papi. Guck, sie sagt auch, dass es voll nett ...“ „Fass das Bild nicht an!“ Sofort schrumpfte er um die Hälfte.

„B ... bin gar nicht Tisch. Im Leben mir nicht einfallen Bild zu fassen ein.“ „Klappe! Steh gefälligst gerade!“ „Jawohl!“ Er schlug sich die Handseite ein wenig zu doll gegen den Kopf aber sein obligatorisches "Aua" hielt er zurück.

„Ein wenig länger noch.“ „Jildi, ich will doch nur so ein kleines, kleines Ballonfährtchen mit dir machen. Aua.“ „Hast du das durchdacht?“ „Nein, Chef.“ „Gut.“ „Wirklich? Du bist einverstanden?“ „Geh!“ Und schon flitzte er besorgt anstatt freudig hoch in seine Wohnung.

Erst am Zielort wurde er sich seiner Höhenangst bewusst. Damit er seinen "Papi" nicht umklammerte, drücke er ihm einen Rucksack in die Arme, welchen er, ab dem Moment des Abhebens, an sich drückte.

„Du lebst, Yis.“ „Hm.“ „Ich habe eine Aufgabe für dich.“ Ehe er erläuterte, was dies sein sollte, ließ sich ihr Ballonfahrer über den Rücken aus dem Korb fallen.

„Wa ... war das geplant?“ Der Ältere nickte und deutete, dass er das Fahren übernehmen musste. Entschlossener, als es seine Mut tatsächlich war, zog er sich den Fallschirmrucksack auf den Rücken und untersuchte den Antrieb.

„Wir sinken“, bemerkte sein Mentor. „Ich denke, hoppla“ Versehentlich stieß er gegen etwas, das eine hohe Flamme erzeugte. Trotz sofortigen rückgängig machen, war ein minimales Loch entstanden, welches aber größer wurde.

„Yis spring!“, befahl seine Begleitung. Er drehte ihn zum Rand des Korbes und zeigte ihm die Schnur, die er ziehen musste.

„Aber du hast kein Schirm! Hing an Fuß von dem Leichner!“ „Ballonfahrer, du elender Depp!“ Kaum zu Ende gesprochen, schlug er dem Tollpatsch gegen die Schulter, somit er ohne weitere Diskussion einfach hinausstürzte.

Zurückgeblieben hatte der Sechsundsechzigjährige verdammt schlechte Karten, diesen an Geschwindigkeit gewinnenden Fall zu überleben.

Ein Blitzgedanke ließ ihn die Option ergreifen, sich flach auf den Boden zu legen. Vermutlich das einzige, was er tun konnte und es war keine verflixte Sekunde zu spät. Der Korb knallte gegen einen Baum, geriet in Schieflage und ehe er sich versah, hing er dreißig Meter über dem Boden am Rand des Korbes.

„Festhalten Jild. Ich denke mir etwas aus, ja?“, rief die hektische Ursache hoch. „Hast du ein Handy?!“ „Hab Notruf gerufen.“ Mit einem mühevollen Blick nach unten entdeckte er, dass sein Schützling Grünzeug aufhäufte.

„Vielleicht kannst du auch einen Wassereimer suchen!“ „Ist das Scherz oder Verzweiflung?“ „Du bist Verzweiflung!“ Mit diesem Satz ließ sich Jild auf gut Glück auf einen dicken Ast fallen, der etwa auf Kniehöhe gewesen war.

„Hast du dir was gebrochen?“ „Nein“, presste er langgezogen hervor. Als er sich halbwegs gefangen hatte, ergänzte er, dass er einen sicheren Ast habe.

„Gut, Jild. Ich habe den Rettungsleuten gesagt, dass sie den Wanderweg Höhenfälle nehmen müssen vom Wanderparkplatz 2 aus, ist doch richtig oder?“ Er wusste das nicht, bestätigt es aber trotzdem. „Okay dann müssen sie nur noch meine Fallschirm-Handyhülle-Schuh-Socke-Schuh-Socke-Gürtel-Jacke-Pflasterpackung-Spur finden.“

„Ich hoffe, du hast überhaupt noch etwas an.“ „Joa, hab noch. Bist du okay?“ „Ja, Yis.“ „Schön. Weißt du, du musst nämlich unbedingt durchhalten, sonst sieht Yisi Schiss alt aus.“ „Du hast eine Spur gelegt.“ „Nö!“ „Doch!“ „Meno, jetzt brauch ich en anderes Argument. Hihi, wie wärst, wenn du runterfällst, muss ich dich mit einer Unterhose verbinden.“ „Du kannst nicht mal dich selbst retten.“ „Stimmt. Deshalb wäre ne Unterhose auch voll Kacke. Eklig und en bisschen wenig Stoff.“ „Verflucht sei der Tag, wo ich dich gefunden hab.“ „Hihi. Hauptgewinn, Papi stimms?“

Sieben Minuten später holte jemand Jild aus dem Baum.


Überstürzte Heldentat

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Meine Freundin und ich sind auf dem Weg in den Urlaub und hatten uns entschieden, den Zug zunehmen. Besser gesagt, ich hatte das entschieden.

Jedenfalls sitzen wir gerade halb dösend auf unseren Plätzen, als eine Frau, wie behämmert, den Halteknopf an der Tür drückt.

Eigentlich schiebe ich sie als eine ungeduldige Bekloppte ab, die eben Pech gehabt hatte aber als der Zug auch an der nächsten Haltestelle auf keinen der sieben gedrückten Signalknöpfe reagiert, finde auch ich das ein bisschen seltsam.

Um mich herum werden die Stimmen lauter. Spätestens bei der nächsten Haltestelle würde hier drin Hysterie ausbrechen. „Platz da! Ich wecke mal den Fahrer“, sage ich und marschiere mit geschwollener Brust vom letzten Sitzplatz nach ganz vorn.

„Herr Fahrer“, beginne ich und habe mich noch nicht zwischen höflich und unfreundlich entschieden. Allerdings sehe ich schon, dass er auf den ganzen Schaltern pennt, also hoffentlich pennt.

„Hey!“, brülle ich und klopfe an die Scheibe. Es folgt aber keine Regung und ich kann auch nicht sehen, ob er atmet. „Hallo!“ Dieser Versuch war ein Fehler. Jetzt hatte ich das Gerücht ausgelöst, dass der Fahrer tot sei.

Mich nicht um die hysterischen Stimmen kümmernd, versuche ich die Scheibe einzuschlagen. Fehlanzeige. Ich versuche die Tür zu öffnen. Fehlanzeige. Bei alledem kommt der Fahrer nicht zu sich. Eine verdammt große Kacke.

„Ist jetzt mal Ruhe!“, brüll ich nach hinten und habe nicht damit gerechnet, die Frau vom Anfang hinter mir zu haben. Respektvoll mache ich einen Schritt zurück.

„Sie“, spreche ich sie ein kleines bisschen zu harsch an. „Rufen den Notruf und der gesamte Rest setzt sich hinten hin.“ Diesen Auftrag zu überwachen, weise ich meiner Freundin zu, die die Stange bei einem Ausstieg umklammert.

Während ich den Anruf halb vernehme, versuche ich auf alle mögliche Arten diese verdammte Tür einzutreten. Und wenn es nur wäre, dass ich diesen Typ irgendwie wach bekomme. Wenn wir nicht irgendwann anhalten, würden wir mit Sicherheit den 11:15 Uhr Zug aufholen.

Ich hämmere weiter, inzwischen eher kopflos aber was bleibt mir schon anderes übrig. Meine Freundin kommt zu mir und unterbricht mich kurz. „Hilfe kommt“, sagt sie und ist so leise, dass ich sie mit meinem Getöse erstmal auffordern muss, lauter zu sprechen.

„Sie kommen!“ „Äh!“ Unzufrieden mit dieser Auskunft setzte ich erneut an. Und Überraschung, ich komme endlich hinein. „Schatz?“, fragt sie mich erleichtert. „Warum ist eigentlich niemand auf die Idee gekommen, dass der Zug eine Notbremse hat?“ Und schon ist eine Heldentat nicht mal mehr ein Papierschnipsel wert.


Wahrheit oder Pflicht

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„Du willst was?“ „Wahrheit oder Pflicht spielen!“ Trotzig verschränkte Yis die Arme. Es war schon mühsam gewesen, den Freiherrn in seinem Wald aufzustöbern. „Du fährst vier Stunden hier her, um was zu wollen?“

Seine Haltung wurde noch bockiger. „Ich kann nicht klartextiger sprechen, als dir den Namen des Spieles zu nennen. Außerdem bin ich drei Stunden und vierundzwanzig Minuten gefahren und habe vier Stunden achtzehn gebraucht, um dich zu finden.“ „Deshalb ist auch schon Nacht.“

Nach diesen Worten bastelte er weiter an seiner Unterkunft. Realisierte dabei aber dennoch, dass Yis ein gutes Argument mitgebracht hatte. Das Bier klemmte er im Bach zwischen Steinen ein. „So, du nimmst Wahrheit, richtig?“ „Warum sollte ich?“ Das Interesse war inzwischen da.

„Ist Jild auch ein Personenschützer?“, ignorierte man die Verweigerung. „Warum fragst du ihn das nicht einfach?“ „Wenn du wieder keine Antwort gibst, muss du Pflicht machen.“ „Und die wäre?“ Sich dies nicht überlegt, sah er sich um und blieb auf der Bierdose hängen. „Gibt es eine Bierdusche.“ „Oh wie furchtbar“, lachte der Freiherr, weswegen der Jungspund sich diese Dose nun holte.

Allerdings nahm es ihm Gredo spielend einfach ab. „Was wählst du?“ „Pflicht, weil ich dir sonst irgendetwas Peinliches verraten muss.“ „Nimm eine Bierdusche!“ „Gut.“ Er zögerte nicht einmal. Da er ihm aber ausgewichen war und seine Pflicht beseitigt hatte, hob Yis Hundekot auf und warf es gegen ihn, um unbekümmert mit der zweiten Runde fortzufahren.


Ping Pong und Suff

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Irgendwann zwischen Hell und Dunkel wache ich auf der Straße auf. Mein Schädel brummt und meine Arme und Beine wissen nicht, wo sie hingehören. Dennoch schaffe ich es irgendwann auf die Beine.

"Na Alter", Tim haut mir so fest gegen die Schulter, dass ich erneut einen Weg finden muss, mit meinem benebelten Körper aufzustehen.

Kurz bevor ich es hinbekomme, hilft mir Niklas auf. Ich bedanke mich, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich "Wange" statt "Danke" gesagt hatte. "Bedank dich später", haucht er und reicht meinem Schulterklopfer dessen Handy.

Ich verstehe die Situation nicht ganz. Doch bevor ich es auch könnte, mutiert mein Schulterklopfer zur doppelten Fliegenklatsche.

"Geile, Nummer da. Wärst mal nüchtern so gut. Dann würden wir das nächste Biong Ping Pang gewinnen." Mein Hirn ist immer noch zu Banane, um irgendetwas zu kapieren. Darum zeigt mir Tim einen Clip, in dem ich die heftigsten Tricks auspacken und jeden Ball in den Plastikbechern versenke.

Als ich mit Niklas alleine bin, zeigt er mir wegen meiner Hochnäsigkeit dann die tatsächliche Wahrheit und ich schwöre ab diesem Moment: Dieser Alkohol bleibt nur noch im Schrank.


Das innere Kind

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Yis wollte in den Freizeitpark. Da er aber seinen Ziehpapi nicht überreden konnte, schleppte er den Personenschützer Gredo mit. Und? Was wollen wir heute spannendes tun?, fragte dieser mit einem seltsamen, breiten Grinsen. Der reizüberflutete Flummi nahm ihn gar nicht wahr, weshalb man hinter ihn trat und auf seine Schultern drückte.

„​​​​​​FLAUA! Krampfhaft hielt seinen Körper still. Atmen, du Katastrophe! Tun frei endlich Park! Die Fingerspitzen bohrten sich in seine Schultern und befahlen damit wortlos: ''Red east wenn du di beruhigt hosd, Schafkopf!''

Er wartete und schoss dann hervor, dass er gelesen habe, dass man sein Kind bewahren solle. Bevor Bedenken ausbrachen, verkündete er hektisch, dies bereits bezahlt sei und flitzte durch den Eingang.

Bei einer Pappfigur, der Göttin der Liebe, fand er das von innen nach außen gekehrte Kind wieder. Hihi. Guck mal jetzt hab ich auch nen Ring. "Als ob du jemals ne Frau finden würdest.

Als Yis in den Spiegel der Gottheit aufsah, erschreckte er vor Gredo, der sich eine Zeitung mit der Ogar-Land-Achterbahn vors Gesicht hielt und durch die freigepuhlten Augenlöcher spickte.
Schaut man heutzutage zu viele Spionage-Filme oder was?, brummelte er, ohne seine Ogar-Maske zu bemerken. Nö, aber ich bin offensichtlich dazu verdammt einen Ogar zu heiraten, hihi.


Auf Abenteuersuche

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Jild betrat sein Lieblingszimmer, in dem bereits Yis mit seinem Handy vor der Nase stand. „Vergiss es“, beantwortete er die Frage, die ihm der Jungspund sicher aufgrund des laufenden Videos gestellt hätte.

„Aber guck, ist voll lustig. Will ich auch.“ „Und das Boot hast du sicher schon gekauft.“ „Hm hm! Natürlich. Zwei Papi. Eins für mich, eins für dich und die Dinger heißen ...“ Er spulte das Video zurück. „Raft. Hihi.“

„Yis! Ich bin über sechzig, garantiert setze ich mich in kein Schlauchboot.“ „Aber Papi.“ „Nichts Papi! Lass mir meine Ruhe.“ „Du bist aber gar nicht pampig und das Video hast du selbst angeguckt. Büütte. Yis ist auch garantiert kein Unfallopfer.“

„Sagt der, der vor zweieinhalb Minuten einen Karton die Treppe hochzieht und beim Runtergehen genau diesen vergisst und drüber fliegt.“ „Aber der Zweite unten hat mich gut abgefangen. Hihi. Doofheitsintelligenz, weißte doch.“

„Nein bleibt nein.“ „Och mano. Warum bist du so ein Felsbrocken? Oh oh, wie wäre es, wenn ich sage, dass ich ganz große mega dolle Bärenphobie habe.“ „Dann friss keine Beeren.“ „Hihi, Sarkasmus, Sarkasmus. Jildi hat Humor.“

„Sitz!“ Schnurstracks nahm der Chaot auf dem Boden Platz und blickte auf, wie ein winselnder Hund, der sein Leckerli direkt vor der Nase hatte und sich zügeln musste.

Sein ''Papi'' lief irgendetwas planend zum Schreibtisch. Dort nahm er sein Handy auf und reckte ihm ein Video der selben Reihe entgegen.

„Und was machst du dagegen?“ „Bedrohlicher sein, sieht man doch.“ „Sieht es so aus, als würde es etwas bringen?“ „Also en Dingsbums Busch krieg ich auf jeden Fall hin.“ „Ein Dingsbums Schuss?!“ „Ich versuche zu umgehen, dass ich es als Danebenschuss bezeichnen will.“ „Warnschuss!“ „Wär ja dasselbe. En Warnschuss geht daneben und daneben kann ich äußerst hervorragend. Also kann ich ein Warnschuss. Punkt!“

Kaum verständlich gab der Ältere ein Fluchen von sich. Dennoch bekam er ihn nicht umgestimmt und als hätte er bereits verloren, nahm er auch noch an seinem Schreibtisch Platz.

„Also Gredo hätte ich schon überzeugt.“ „Ehers Hirn vermatscht.“ „Ähm, was wenn ich euch beide mitnehmen? Ich kann Warnschuss und ihr den äh ... Momentmal ich wollte doch nur ne Bootsfahrt haben. Jildi, du machst da schon wieder ne Arktis draus.“ „In der Arktis könntest du auch Boot fahren, was?“ „Ja, äh über Eisflächen könnte man schon rutschen, abers Material wäre a bissle dumm. Kunststoff ist ned so Kältedings und ä Holzding ... “ „Hör auf zu denken!“ „Aber ich denke mir noch dich überzeugen!“

„Geh! Und in zehn Minuten bist du wieder hier. Und wehe, du kriegst jetzt irgendetwas nicht gebacken! Ich höre es!“ Kerzengerade schoss er hoch und so schnell er konnte in seine Wohnung.

Aus dem Handy, mit dem Bärenclip, drang Gelächter. „Ich buch einen Flug, strenger ''Papi''?“ „Hm!“, knurrte er und legte den vergessenen Anruf auf.


6. Dezember

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Seit dem letzten sechsten Dezember war wieder Single und eventuell hatte ich festgestellt, dass ich äußerst nachtragend war. Mein lieber Ex machte sich gut darin, mir nicht mehr unter die Augen zutreten.

Nicht wirklich gelingend versuchte ich mich drauf zu konzentrieren, worum mich meine Freunde gebeten hatten. An diesem Nikolaustag wollten die sieben Familien etwas Besonderes für die Kinder machen, weshalb ich dabei war diese über die acht Etagen nacheinander einzusammeln.

Unten in der Lobby wartete er schon, der verkleidete Nikolaus. Begeistert riss er die Arme hoch und ahnte nicht, welch Ungnade sich in meinem Kopf abspielte.

Er wagte es, sich in meinem Leben wieder blicken zu lassen, wagte es, hier vor mir auf heile Welt zu machen. Er, den ich eigenhändig an seinen verdienten Platz in der Hölle stampfen könnte.

Doch ich blieb an Ort und Stelle stehen, lächelte den Kindern zu, die mich freudestrahlend ansahen. Ich weiß nicht, warum ich nichts tat. Doch lernte ich an diesem Tag, dass ich, anders als mir häufig vorgeworfen, eine hervorragende Selbstbeherrschung hatte. Ich drückte dem Nikolaus brav die Hand und wünsche mir vom Weihnachtsmann, dass ich ihn ebenso schnell vergesse, wie er mich.


Der Wunsch etwas zu sein

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Wieder hatte ihn der schlecht gelaunte Polizist von der Schule abgeholt und ihn ins Waisenhaus gezerrt, als er nicht aus dem Auto aussteigen wollte.

„Aber Herr privat Polizist, ich will hier nicht sein.“ „Das interessiert mich nicht!“ „Aber du bringst mich immer wieder hier her!“ Als hätte er seine Davonlauf-Aktion gerochen, hielt er ihn am Shirt fest und zog ihn in sein Zimmer und auf sein Bett.

„Bau keine Scheiße, sonst bin ich irgendwann gezwungen, dich zu erschießen.“ „Das sagt man zu Kindern nicht!“ „Zu welchem Kind? Das, dass ich heute hinter dem Steuer eines geklauten Autos gesehen habe?!“ „Ich will doch nur Freunde haben.“

„So ein Müll!“ Damit riss der halb Fremde ein Poster über Wildwassersport von der Wand. Dem folgte noch ein harmloseres Bild, eines im Wasser liegenden Schlauchbootes.

„Mach was gescheits und verkriech di ned hinter dem glogana Schreißdregg!“ Obwohl er ihn mit den beiden Papieren abwarf, kicherte er über seinen Dialekt. Er liebte es, wenn er dem verfiel.

Der deutlich ältere murrte, wohl bemerkt, dass er witzig war. Er hasste Humor und daher transportierte er die Kichererbse wieder in sein Auto und fuhr zu einem See.

„Du findest schwimmen cool?“ „Boote, Herr privat Polizist“, kicherte er noch immer, was der Stimmung nicht unbedingt zuträglich war. Mit schweren, drohenden Schritten ging er an sein Auto zurück, holte ein kleines Schlauchboot heraus und warf es möglich weit in die Mitte des Sees.

„Dann verdiene es dir!“ „Okay“, wurde das Kind abrupt ernst, sprang in den See und schwamm zu seiner Belohnung, die er allerdings auch noch aufpusten musste.

Als er wie ein Leichensack über seiner Errungenschaft hing, erbarmte sich der schlecht gelaunte Polizist und zog ihn wieder an Land.


Ehekrise

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Ich wusste, dass ich in Schwierigkeiten war, als ich das Flugzeug betrat. Meiner Frau hatte ich versprochen, dass sie diesmal den Wellness-Urlaub bekommen würde. Nun war es aber so gekommen, dass mir mein Onkel einen Gangaussteiger zugeschoben hatte. Ich sollte ihn an den kältesten Ort begleiten und ihn ein wenig abhärten.

Vermutlich drehte er da wieder sein eigenes Ding und wollte den Kerl irgendwo einschleusen. Gute Aussichten hatte es ja, da er aus zwei brutalen Gangs aussteigen konnte und heute noch lebte.

Dennoch würde ich mir irgendetwas einfallen lassen müssen, um meine Frau zu besänftigen. Ich verschob dieses Versprechen nicht zum ersten Mal und Urlaub könnte ihr wirklich mal gut bekommen.

Als ich beschloss ihr ein Ticket zu besorgen, wenn ich den Kleinen vorbereitet hatte, machte ich mich daran für die Kinder eine Art Ferienunterkunft mit Nachhilfe zu besorgen. Zufrieden genoss ich meinen Rückflug in die Heimat.

Allerdings erhielt ich ihre Meinung schon beim Aussteigen, in Form dessen, dass sie die Unterkunft abgesagt hatte. Kurz danach kam die SMS. ''Nettes Lebenszeichen! Wenn du dein Wort nicht hältst, freuen sich deine Hunde über einen neuen Mitbewohner!“

Sie war ziemlich biestig geworden über die letzte Zeit. Wirklich Lust hatte ich nicht, mit ihr am Telefon zu streiten aber das Versprechen würde ich im besten Willen nicht halten können. Typisch Frau ließ sie mich klingeln. Gut, dann wartete ich eben bis sie sich etwas beruhigt hatte und kümmerte mich um meinen Auftrag.

Nachdem sich dieser, als so zu sagen ''Wer zu spät kommt, bestraft das Leben'' entpuppte, fand ich Zeit meinen ersten Plan zu überdenken. Ich erinnerte mich an einen Streit, in dem sie mir vorgeworfen hatte, die Kinder könnte ich mit Links in ein Internat geben aber meine Mutter müsste ich ihr aufladen. Vermutlich hätte sie positiver auf mein Einmischen nach drei Wochen reagiert, wenn ich meine Mutter in einer Betreuung angemeldet hätte. Eigentlich hätte ich ihr einen mindergroßen Gefallen getan, hätte ich ihr nach meinem ''Urlaub'' angerufen. Beizeiten sollte ich mir wirklich etwas Besseres ausdenken, warum ich berufsbedingt nicht zu Hause sein konnte.

Endlich gelang es mir, sie zu erreichen. „Dein Bettzeug ist drüben!“ „Lass uns nicht streiten.“ „Ich streite nicht, ich bin stinksauer. ... Deine feine Frau Mama brüllt!“ Bevor ich etwas entgegnen konnte, kam ein Knallen und die Leitung war Tod.

Okay, nächstes Mal sollte ich wirklich meine Mutter in einer Betreuung anmelden. Wenn das alles nur nicht immer so kompliziert wäre.

Mit meinem nächsten Versuch wollte ich meine Mutter anrufen. Wenn ich sie dazu brachte nichts zu benötigen, bis ich selbst zu Hause war, könnte ich vielleicht Milde bekommen. Ich musste ja zugeben, dass sie keine einfache Persönlichkeit war aber irgendwie stellten sich die beiden auch an. Sie kam im Haus nicht mehr alleine klar und meine Frau wollte sie nicht unterstützen und ja, ihr verdammtes Verhältnis war noch nie das Beste gewesen. Und gerade deshalb tat ich ja alles, um sie selbst zu versorgen, wenn ich nicht gerade arbeiten musste.

Gerade als ich Gas geben wollte, um schneller in mein eigenes Unglück zu rennen, rief mich mein Onkel wieder an. Mein Auftrag, natürlich. Jetzt verstand ich auch, warum er immer meinte, ich könnte meine Arbeit nicht geheim halten. Meine Frau musste warten. Nur das ich sie diesmal ein weiteres Mal anrief.

„Nicht auflegen!“, befahl ich schnell und haute auf meine Hupe. „Schatz, ... Du hast recht. Ich komme schon wieder zu spät.“ „Ich bin es gewohnt, deine Versprechen nicht ernst zunehmen! Bleib in der Leitung!“

Sie blieb ziemlich lange weg. Genau genommen so lange, dass ich inzwischen meinen Einsatzort erreicht hatte und einschreiten musste. Ich befürchtete schon, sie hätte mich endgültig aufgegeben, als ich mich zwanzig Minuten später wieder ins Auto setzte.

„Was lieb ich an dir eigentlich?“ „Ich hoffe nicht, dass es meine Abwesenheit ist. ... Es ...“ Ein blöder Reiz im Hals brachte mich zum Husten. Mit Mühe konnte ich meiner Frau erklären, dass ich nach Hause kommen würde.

„Ich überlegs mir noch“, erwiderte sie kühl und gestand mir eine Eingangssperre ab spätestens zwei Uhr morgens zu. Mich nicht mehr zu Wort kommen lassend, legte auf. Immerhin hatte sie mir eineinhalb Stunden als Bonus eingerechnet. Ich war dann ja wohl doch nicht so übel.


Erwachsen sein

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„Ungünstig, ... sehr ungünstig“, erklärt eine vorbeirennende Kostümgestalt. Der Anzug erinnerte irgendwie an Spiderman, auch wenn sämtliche Details fehlten oder durch die reich übertriebenen Goldschmuckstücke verdeckt wurden.

Du beschließt, dass es äußert merkwürdig aussieht, eine solche Gestalt mit einem Baby im Arm davonlaufen zu sehen und heftest dich mit ein paar Sekunden Verzögerung an dessen Fersen. „Stehen bleiben!“, brüllst du in dein Mikrophon. Es bringt nur nicht viel, da das Spiel keine Sprachausgabe hat. Für den Moment nimmst du das aber gar nicht wahr.

Plötzlich erscheint eine hölzerne, angekokelte Tür vor euch. Das reißt dich komplett aus dem Geschehen. Immerhin weißt du, dass du kein Fantasy Spiel spielt. Deine Rolle ist irgendein Polizist, der irgendwie alle Aufgaben außerdienstlich zu erledigen scheint und vielleicht mal irgendwann ein Antiaggressionstraining machen sollte.

Zurück zur Tür. Das Spiel scheint sich selbst pausiert zu haben. Die entsprechende Musik spielt und alles außer dem, dem du folgst, ist erstarrt. Deine Figur verzerrt sich fehlerhaft und sieht schon wahrhaft grauenhaft aus, wie das Gesicht dich im oberen Bildschirmeck schief anstarrt, als würde es vor Schmerzen schreien.

Der Fake-Spiderman sieht sich noch einmal um und öffnet die Tür. Erschrocken stolpert er zurück. Ein Drache aus dem Spiel ''Mein knuffiger Hausdrache'' kommt zum Vorschein. Das Spiderman Imitat lässt es links liegen und zerrt stattdessen deine Spielfigur in eine kinderfreundliche ''Plüschi''-Welt.

Egal wie sehr du entnervt auf den Knopf des CD Fachs hämmerst, den kindheitsvertrauten Satz ''Kleine Bummelfee will mit dir spielen'' entkommst du nicht.


Ostersuche

IxI Instagram I I YouTube (erscheint: 11.5.2024)

Ostern hatte ich völlig verpennt. Aber ehrlich, was hielt mich davon ab, es fünf Tage später nachzuholen? Ich brach ohnehin die Regeln, in dem ich mir selbst ein Osterkörbchen vor die Tür stellte. Die Schokoladeneier in meiner Wohnung zu verstecken, bis ich sie am nächsten Tag ''suchen'' würde war mir zu heikel. Immerhin hatte ich seit zwei Wochen eine junge, sehr verspielte Katze, die alles hier durcheinanderbrachte.

Geduldig richtete ich das Körbchen schön her und stellte es für meine morgendliche Selbstüberraschung vor die Wohnungstür. Als ich am Morgen danach sah, waren meine Schokoladeneier weg. Anstellen dieser lagen Schokoherzen in meinem Körbchen.

Ziemlich verwundert nahm ich es hoch und entdeckte dabei einen Zettel: ''Finden sie den Hasen, der ihnen gab die Herzen. Die Eier hat er nicht gestohlen, nur getragen. Klopfen sie an die richtige Tür. Er wird es ihnen geben. Ein frohes Ostern, wenn sie es versuchen.''

Baff starrte ich den Zettel länger an, als ich es zum Lesen benötigte. Danach fixierte ich das Körbchen. Eines der kleinen, zarten Blumen, die ich zur Dekoration benutzt hatte, fehlte ebenfalls. Ob dies ein Hinweis war? ''Er'' sprach ja immerhin davon, dass ich die richtige Tür finden sollte. Das Haus hatte vierzig Wohnungen und ich, verdammt viel Spaß an so Schnitzeljagdzeug.

Ein bisschen hin und her gerissen, da ein Fremder dieses Spiel leitete, begann ich die Suche nach einer weißen Dekoblume, die ungefähr so groß wie ein Fingernagel war. Dabei ließ ich mir noch offen, ob ich tatsächlich auch klingelte. Ich musste es ja nicht und hätte trotzdem eine kleine Suche.

Instinktiv begann ich meine Suche mit einem Stockwerk höher. Ich flippte aus, als nach zwei falschen Wohnungen die richtige gefunden hatte. Vor lauter Freude klopfte ich schneller als ich denken konnte gegen die Tür.

„Frohe Ostern, Frau Hase.“ Bevor der ''Osterhase'' heraustrat, streckte sich mir ein Osternest mit Schokoeiern entgegen. Der größte Witz des Tages war, dies Herr ''Osterhase'' Oster hieß.


Kaninchenragout

IxI Instagram I I YouTube (erscheint: 18.5.2024)

Den ganzen Morgen fragte ich mich, warum mein Mann heute so müde war. In einer Tour gähnte er mir etwas vor und so langsam steckte er mich damit an.

„Was hast du heute Nacht getrieben?“, fragte ich schelmisch, da mir gerade das neue Haustier unserer Tochter eingefallen war, welches gern abends oder frühmorgens seinen Käfig ''auseinander nahm''.

Ich rechnete allerdings nicht damit, dass er diese Frage, mehr oder weniger, an mich zurückgab. „Frag lieber, was du getrieben hast.“ „Hm“, entgegnete ich verdutzt und folgte im bis zur Tür, die geklingelt hatte.

Ohne dass ich erkennen konnte, wer da draußen stand, brummelte mein Mann: „Kartoffeln? Hier.“ hinaus und reichte eine Tüte mit Kartoffelscheiben hinaus. Als er sich zu mir umdrehte, erschreckte er sich zu Tode.

„Warum verschenken wir Kartoffel?“, fragte ich, als würde ich mich darüber mehr wundern, als über die Tatsache, dass er Kaktusstacheln am Hintern und an den Händen hatte.

„Schatz, du musst zum Arzt.“ Ich schmunzelte. Wollte er etwa wegen Kaktusstacheln zum Arzt? Dazu sagte ich nicht weiter und holte eine Pinzette. Wobei ich in der Küche mindestens zehn Kilo in Scheiben geschnittene Kartoffel entdeckte.

Es klingelte wieder und mein Kaktusman ging wieder mit Tüte und selben Spruch vor. „Schatz!“, werde ich dann schon deutlich hysterischer. „Du wolltest Kaninchenragout machen“, erklärt er achselzuckend. „In der Nacht!“, schrille ich hingegen und komme im nächsten Moment auf die nächste Ungeheuerlichkeit. Doch bevor ich nachsehen kann, erklärt mir, dass Bommelin und Bolmo unversehrt sind.


 

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Wer stiehlt Rosen

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Ein energisches Klopfen weckte mich auf. Während ich halb zu mir fand, ermahnte eine Stimme, die nicht meine war, aufzuhören. Ich lächelte und wollte wieder eindösen, da fiel mir auf, ich war in meiner Gartenhütte eingeschlafen.

Schnell sprang ich hoch, versteckte den Strauß samt roter Rosen in einem Regal und öffnete als zerzauster Hexenbesen die Tür. „Herr Nachbar, ich schlafe hier nicht. Habe ich ...“ Vor mir standen zwei Polizisten und dahinter mein aufgebrachter Gartenfreund.

„Oh!“, brachte ich nur dümmlich zusammen. „Schlafen sie wirklich nicht hier?“ Der Beamte vor mir vereinte eine Mischung aus Erheiterung und Ernsthaftigkeit in seiner Mimik. „Nan“, antwortete ich.

„Ihrem Nachbarn wurden Rosen gestohlen.“ „So ... Habe nicht gemacht gehört ... Schuldige, etwas ... na verpennt noch.“ „Haben sie etwas gehört?“ „Nein aber mir wurden auch schon Rosen geschn...ohlen. Sehen sie nur, die meisten haben sie mir einfach abgeschnitten.“


Die Jadefigur

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Aufgelöst kam ein Mann mit einer genervten Begleitung in die Polizeidienstelle. Dahlis, der am Empfang stehende Beamte, erkannte den Panischen als Akrobat. Viele Wettkämpfe hatte er gewonnen und stammte ursprünglich aus dieser eher verschlafenen Gegend.

„Sie ... sie müssen mir helfen! ... Meine Frau ... sie ... sie wird meine Existenz auslöschen! Ich ... ich werde nicht mehr existieren.“ Seine Begleitung legte stöhnend die Hände auf seine Schultern. „Er will sagen, dass man ihm eine ganz besondere Jade-Figur gestohlen hat.“ „Ich werde nicht mehr existent sein, wenn sie davon erfährt. Bitte erhören sie mich und helfen mir.“

Dahlis sah verwundert hin und her. „Falls es hilft ...“ Die Begleitung griff in die Tasche und holte einen gelben Bienenwachsklotz hervor. „Ich hatte mal vor Ewigkeiten einen Abdruck machen lassen.“ „Wie praktisch“, strahlt Dahlis seinem zeitigen Feierabend entgegen.

Wie erklärte man, ein solches Vorgehen, wenn man doch mit einem Foto besser und unkomplizierter gefahren wäre?


Gangs verzeihen nicht

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Yis Amander wollte sich gerade ein Fruchtwassereis mit Kaugummistiel kaufen, als er aus der fünf Meter entfernten Straßenabzweigung einen dunkelroten Sportwagen fahren sah. Beeilt warf er dem Verkäufer das Münzgeld hin und schwang sich auf ein Fahrrad.

Kaum hatte er in die Pedale getreten, flog ein Auto neben ihn in die Luft. Die Druckwelle schleuderte ihn vom Rad, in den Fluss unterhalb der Brücke.

Panisch kämpft er sich an die Wasseroberfläche und holt sein Handy hervor. „Wo ist der Kerl hin?!“, brüllte jemand von oben, weshalb er ganz schnell mit der gewählten Nummer untertauchte.

„Jild!“, blubberte er in die Leitung. Natürlich kam beim Empfänger nichts Verständliches an. „Yis! Bluadige Hennaköpf! In was bisch jedzd wiedr groda?“ Er antwortete, bevor ihm einfiel, dass er wieder auftauchen musste.

„Be beng auf mich weil Bunox doch noch Leben geben tut.“ „Tauch unter und schweig um Himmels willen.“ Trotzdem murmelte er ein Danke und wartete brav unter Wasser getaucht bis ihn sein Retter holte.


Geschichten der Hobbyautorin (Teil 4)

Das feindliche Doppelbild

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Benno hetzte schweißgebadet zu seinem Kumpel. "Scheiße man", begann er und schnappte nach Luft. Sein Gegenüber taumelte schlaftrunken und erkannte erst auf den zweiten Blick, wer ihn störte.

"Nicht dein ernst, dass du deswegen wieder kommst." Mit diesen Worten klemmte er ihm beinahe Nase und Finger ein. "Ey, penn weiter und lass mich mit deinem ... wie kommst du hier rein?" Alarmiert tritt Benno die Tür ein.

"Schön dich endlich kennenzulernen", brüllte er, noch bevor er sein bewaffnetes Ebenbild und seinen schweigenden Freund sehen konnte.

Zu seinem Glück rutschte er, wie fast immer, auf der abgetreten Fußmatte aus, wodurch der abgefeuerte Schuss nicht sein Leben auslöschte.

"Du willst mich kennenlernen?", fragte er und trat näher. Sein schiefes Lächeln zeigte den einzigen Unterschied, den die Zwillinge hatten. Ihm fehlte der linke Eckzahn, zusammen mit dem danebenliegenden Schneidezahn.

"Sag Tschüss" "Du hast kein Schuss mehr." Selbstsicher stand er auf und hängte an: "Du solltest über das Fenster fliehen, da im Treppenhaus bereits die Polizei steht." Darauf hörte er nicht und rannte direkt in die Arme des Gesetzes.


Flucht und Rasenmäher

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Das hier ist der verrückteste Tag meines Lebens. Eigentlich hätte ich heute geheiratet. Stattdessen sitze ich nun mit meinem wunderschönen, selbstgemachten Brautkleid in einem Ruderboot und flüchte mit einem Rasenmäher über den Bodensee. Du glaubst mir nicht? Ja, das würde ich auch nicht aber der Rasenmäher ist meine einzige Quelle herauszufinden, warum der Name meines Ma ... Ver ... was auch immer in einer Todesanzeige vor fünf Jahren stand. Genau an dem Tag, an den ich ihn oder wen oder ... was auch immer kennengelernt habe.

Albrik ist ein komischer Mann, er lebt gefühlt alleine für seinen Garten, hatte immer schon diesen eigenartigen, traurigen Gesichtsausdruck. Ich konnte ihn nur zum Reden bringen, wenn ich teils seines Gartens wurde. Mirio konnte noch so sehr behaupten, das sei ein anderer oder gar ein Fehldruck. Selbst bei ihm hatte ich etwas gesehen. Etwas Kaltes, etwas Abweisendes. Es stand fest, ich würde den alten Rasenmäher meiner Oma gegen Informationen über Mirio tauschen.

Viele schier endlose Ruderschläge später erreiche ich die Küste an der Albriks Garten reicht. Er ist sogar da und reagiert sofort, als ich den Rasenmäher heraushebe. Meinen Patzer nicht zuerst das Boot anzubinden behebt er in einer schier gespenstischen Eile.

„Mirio?“, fragt er mit rauer Stimme. Er schaut weg, bevor ich antworten kann. „Du kennst Mirio“, sagt er und deutet auf ein Teenager-Foto, der aber ganz bestimmt nicht Mirio war. „Die Brüder stritten sich. Mirio ertrank.“ Gerade als er das sagte, fällt mir auf, dass ''Mirio'' nie mit dem Fahrrad unterwegs war, obwohl dies seine verdammte Leidenschaft sein sollte. Ich war so blind, so wütend. Am liebsten hätte ich ... Doch beziehe ich noch am selben Tag das Haus neben diesen wunderschönen Garten.


Die Autopanne

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Zwei Polizeibeamte trafen zufällig auf eine junge Frau, welche offenbar eine Autopanne hatte. Sie hielten hinter ihr an und vernahmen ein: „Irgendwas stimmt nicht. Bitte kommen sie.“ Während der schmalere Typ sie als nervös umherlaufend und telefonierend erkannte, machte der Andere aus, dass ein gegen die Fahrtrichtung geparktes Auto ebenfalls hier stand.

Sich über diese Erkenntnisse wundernd, näherten sie sich ihr. Zum Ansprechen kam es nicht, da sich die Frau genau in diesen Moment umdrehte und sich erschreckte. „Himmel, Herr Gott, Donnerwetter, wie schnell sind sie denn?“

Während ihres Erschreckens nahm sie das Handy herunter. Sowohl ein unterbewusstes darauf deuten, als auch der aufleuchtende Bildschirm verriet, dass sie die Polizei angerufen hatte.

„Hatten sie eine Panne?“ „Mein Freund“, sagte sie lediglich und wirkte, als wäre das alles, was sie sagen wollte. „Ihr Freund?“ „Er ... er hat mich angerufen, weil er äh ... ne Autopanne hatte.“ Sie deutete auf das richtig geparkte Auto. „Ist das ihres?“ Irritiert folgte sie der Kopfbewegung. „Hm.“

Bei ihrem Zurückdrehen klingelte ihr Handy. „M ... mein Freund.“ „Gehen sie ran.“ Der Zweite ergänzte, dass sie es laut stellen sollte. Das Gespräch war kaum angenommen, da drang ein aggressiveres, vielleicht auch ein bisschen Schmerz geplagtes: „Bist du schon da? Komm in den Wald da. Shit Akku ...“ Und weg war das Gespräch. Bevor sie es realisierte, war einer der Beamten näher gekommen. „Setzen sie sich ins Auto. Wir sehen nach.“

Nach drei Minuten kam einer von ihnen wieder zu ihr zurück und musste sich ein Schmunzeln verkneifen. Ihr Freund hatte einen Heiratsantrag geplant.


Hunde und ihre Spielzeuge

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Endlich hatte Samina einen halben Tag nur für sich. Ihr neuer Mann hatte das Kind und den Hund geschnappt und ihr sogar ein kleines Frühstück hergerichtet. Zufrieden mummelte sie sich in eine Decke ein und sank auf das Sofa. Im Garten hang der Nebel tief über dem Gras und aus der Küche klang leise das Radio mit ruhiger Musik.

Plötzlich unterbrach ein Scheppern an der Terrassentür die Idylle und den Traum eines perfekten Ehemannes. Toro, ihr Podenco Mix spielte mit einem menschlichen Schienbeinknochen im Garten.

Moment mal! ... Menschlich?! Zügig sprang sie mit einer erst erschrockenen, dann aber entschlossener Miene auf und schritt energisch zur Glasschiebetür.

Toro, der inzwischen mit seinem Spielzeug wieder weggerannt war, freute sich über den Anblick der offenen Tür und rannte mit Knochen und sechzig km/h auf sie zu. Instinktiv sprang sein Frauchen zur Seite. Sie wusste, dass ihr kleiner Rabauke schlecht runterfahren konnte, wenn er erst einmal ein Spielzeug hatte.

Nach mehreren bestimmenden Befehlen und einer ausgestrahlten Ruhe, die sie eigentlich nicht hatte, gelang es ihr den Jagdhund vor sich Sitz machen zu lassen.

„Aus!“ Schlagartig gehorsam legte er ihr schwanzwedelnd den Knochen in die Hand. Tatsache! Ihr Hund hatte in dem Garten ihres neuen Mannes, den Schienbeinknochen einer Frau gefunden.

Sofort packte die Rechtsmedizinerin das Notdürftigste ein und tauchte mit ihrem Hund bei einer Freundin unter. Von dort aus verständigte sie die Polizei. Man fand im Buddelloch des Hundes ein vollständiges Skelett. Ihr Mann hatte dazu nichts zu sagen.


Eine ermüdende Wache

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Die Stimmen meiner streitenden Auftragsgeber klang mir noch immer in den Ohren wieder. Gedanklich nahm ich mir vor, nur noch auf morsendes Gesprächsmaterial zu reagieren. Was natürlich absoluter Quatsch war. Wer würde dann noch die Drecksarbeit auf mich abwälzen. Eine, die Songs schrieb, wie mein Ziel? Oh Pardon, es hieß doch Lyrik schreiben, oder nicht? Nur als kleine Warnung. Ein bewaffneter Typ mochte keine Musik. Das sollte er der Kanalvorstellung mal klarmachen, die dafür zuständig waren, welche Anrufe an welchen Kanalvorstand und deren Laufburschen übertragen wurden. Da ich die einzige Schutzperson unter Thela war, blieben solche Geschichten an mir hängen.

Ich beobachte die Umgebung meiner Zielperson. Sie war ganz alleine, auf einer Fläche, die ich hervorragend einsehen konnte. Neben ihrem Bein stapelten sich die Papierbögen, auf denen sie Noten, Noten und Noten einzeichnete. Noch nie hatte ich einen solch ermüdeten Job ausgeführt. Ich wusste, dass sie des Zornes wegen von zu Hause abgehauen war und sich bewusst und sogleich naiv den Gangs in dieser Stadt aussetzte. Bissige Hunde wären dabei wohl noch ihr geringstes Problem.

Weit in der Ferne stieg ein roter Ballon auf. Da ein grünlicher Kasten unten dran hing, wollte ich die Ballonfahrt gleich beenden. Allerdings waren solche Geschichten, meisten dazu da, bewachte Personen zu lokalisieren. Überstürzte Handlungen würden dann eher zu einer etwas ausgeuferten Halloween-Party führen, welche in Wahrheit, falls man meinen Humor nicht versteht, ein blutiger Familienausflug werden würde.

Meine Zielperson sprang plötzlich auf. Ich sah aber nichts kommen und stellte dann verärgert fest, dass sie nur einem ihrer beschrieben Zettelchen hinterhersprang. Moment, diese Zeilen ähnelten einem Gedicht. Es fehlten diese Linien mit Noten. Langsam gingen mir diese Geschichten auf den Keks. Das Hühnchen da unten war ein Lockvogel für irgendetwas.

Die Anspannung kroch mir unwillkürlich durch den Körper. Seit Stunden lag ich im Dreck für einen Auftrag, der mir mehr der Langeweile zu trotzen versprach, als dass ich nun einer Gefahr ausgesetzt wurde, die irgendein Sesselpups wusste und ich nicht.

Verärgert drückte ich auf den Knopf in meinem Ohr. Etwa zeitgleich musste ein Ping mit meiner Position bei Thela eingegangen sein. Wenn sie meinten, sich Geschichten ausdenken zu müssen, spielte ich eben auch mit ihnen. Beziehungsweise forderte ich sie mit diesem Tun auf, mir Verstärkung zu schicken. Sollte sich Thela mal den Kopf zerbrechen, wie er das bewerkstelligen wollte. Ich war mir sicher, dass ähnliche Geschichten dazu geführt hatten, dass es unter Thela nur noch mich gab.

Früher hatte das Großunternehmen mich an sechster Stelle. Das bedeutete, so gut wie nie Arbeit. Ich war es eigentlich nicht einmal wert, trainiert zu werden. Weshalb sich der Lockvogel da unten glücklich schätzen durfte, dass ich dran geblieben war. Geschichten wie diese machten dem Unternehmen langsam den gar aus.

Langsam endete der Tag. Ich wechselte meine Gerätschaften und sah zu, dass die Frau ihr Leichtgläubigkeit nicht bereuen musste. Bislang schien es ja nicht gerade so gelaufen zu sein, wie es sollte. Zumindest lief es selbst in der Dunkelheit so, als könnte ich hier oben einfach einpennen. Zur Sicherheit drückte ich noch einmal den Knopf. Diesmal aus zwei Gründen. Entweder sagten sie ihrem Lockvogel, dass der Auftrag gescheitert war oder aber sie besorgten mir allmählich eine Ablöse. Beides geschah nicht.

Wir näherten uns dem Mittag, womit es unausweichlich wurde, dass ich selbst zum Erzähler dieser parallel dumm laufenden Geschichten wurde. Ziemlich angespannt ging ich den Hügel hinunter und zeigte ihr schon in einiger Meter Entfernung meine Kennung. Die übrig gebliebenen Meter kam sie dann auf mich zu.

„Hat Junas Thela übernommen?“, frage ich die Frau, die dann einfach nur bestätigend lächelte. „Ich bringe sie heim.“ Eigentlich erwartete ich, dass die Junas Angestellte auf ihre Gleichstellung hinwies, tat sie aber nicht und hob den beschriebenen Papierstapel auf, der bereits ihre ganze Unterarmlänge maß.

Wie lange hatte ich da eigentlich gelegen, dachte ich mir augenblicklich und erinnerte mich wieder an das Gedicht. Diese Form des Schreibens mochte ich und ich muss gestehen, dass ich neugierig auf das oberste Blatt linste. Allerdings wurde ich enttäuscht. Darauf stand: ''Eine Weihnachtsgeschichte – Charles Dickens''. Verständnislos sah ich die Frau direkt an. Ihr Lächeln wurde spöttisch.

„Von einer Frau lassen sie sich nicht ablenken aber von einer Weihnachtsgeschichte?“ Ihr Lächeln versiegte schlagartig. Wir hörten noch relativ weit entfernt mehrere laufende Motoren. Von dieser Position hatte ich alleine nicht genügen Spielraum, um gegen mehr wie ein oder zwei Leute fertig zu werden. Also animierte ich die Kollegin zur Flucht.

Ich achtete akribisch auf die Gegend, während sie den Weg zu einem Haus mit der Zahl 44 ausmachte. Wir hatten Glück, dass gleich das Erste einen der erhofften Geheimgänge hatte. Zudem auch noch einen, der für Dumme angelegt worden war, denn ein schwäbisches ''Do ane'' lenkte uns durch die zahlreichen Abzweigungen.

Immerhin war die Technologie von der Tür zu unserem Versteck intelligenter. Legten wir unsere Kennungen auf, wurde der Riegel gelöst und wir konnten in ein steinernes Treppenhaus treten. Einige Stufen führten nach unten und andere weit nach oben. Meine Begleitung holte eine Spraydose hervor und sprühe den Befehl ''Do nunder'' an die Wand. Ich tat ihr das mit einem Steinbrocken auf der anderen Wand gleich.

Anschließend gingen wir nach oben. Kurz bevor wir durch die oberste Tür traten, hörten wir, dass die Sicherheitstür unten zerstört wurde. Sofort zog ich meine Waffe und lauerte an der Tür, damit niemand hochkommen konnte. Meine Kollegin zeigte sich ziemlich locker, nahm sich aber dennoch zumindest einmal eine Schere zu ihrer Verteidigung. „Glaub mir Schätzchen ...“, begann sie halb singen. „Diese Hunde scheitern an deinem hingekritzelten ''High''. Und so endete es tatsächlich.


Der Polizist und sein Plagegeist

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Jild packte sich dieses Kind, welches er ständig in der Nähe gefährlicher Gangs erwischte. Sofort hielt er ihm den Mund zu und überprüfte, was er neben seinem Haus beobachtete. Seine stets zornige Miene verzog sich kaum merklich. Danach wollte er ihn eindeutig schnell da weg haben. Was zur Folge hatte, dass er ihn, wie ein ungeliebtes Gepäckstück auf den Rücksitz schmiss.

„Red!“, befahl er, als er sich selbst auf den Fahrersitz gesetzt hatte. „Ich ... äh ... was soll ich denn reden, Herr Privatpolizist?“ Ängstlich schrumpfte er im Sitz zusammen. „Warum bist du nicht in der Schule?“ Mit dieser Frage schmiss er den Motor an und würde ihn dort, wie so häufig, abliefern.

„Ich darf die Antwort doch nicht mehr geben.“ Halbwegs gelang es ihm sein Schluchzen leise zu halten. „Es gibt ein Vortrag.“ Als wäre er ein gespanntes Gummiband gewesen, fatzte er hoch und haspelte seine Schlussfolgerung und Entdeckung zusammen.

„Du Schule Einbruch halten Scherben toll Fenster.“ Jild latschte auf die Bremse. „Aua.“ „Heul nicht und ordne sofort deinen Kopf!“ Eingeschüchtert kroch er wieder zurück und traute sich nicht ein Wort zu sagen. „Schule! Was willst du damit sagen. Überlegen, Pause, antworten! Anstrengen!“ Letzterer Befehl machte den jungen wieder kerzengerade.

„Du machst den Vortrag, damit die anderen Angst vor dir haben und mich mal nicht mobben. Ich darf nur nicht sagen, dass das voll nett von dir ist. Sonst machst du es doch nicht. Also bedank ich mich unterschwellig, Herr Privatpolizist.“ „Das war kein bisschen unterschwellig!“ „Na ja, ein bisschen deutlicher wollte ichs dann doch sagen.“ „DAS Nächste! Der Einbruch?!“ „Jemand hat das Fenster kaputt und eine Taschenuhr gestohlen, eine Marie-Antoinette Nr. 160. Voll teuer, weißte?!“ Der Polizist knurrte ernst, woraufhin Yis sein ''Weißte'' korrigierte.


Mika Summer

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Ich wusste, dass ich in Schwierigkeiten war, als ich das Flugzeug betrat. Nur zwei Reihen vor mir saß der Mann, gegen den ich in ein paar Tagen hätte aussagen sollen. Wahrscheinlich war er auf der Flucht.

Ich scheute mich, den Flieger wieder zu verlassen. Hielt es für zu auffällig, wenn ich die nette Dame darum bat, mir den Koffer wieder herunterzuholen. Also erwies ich mich lieber als lebensmüde und setzte mich hinter den Mann, der seine Familie getötet hatte.

Ich war kinderlos und hatte auch keine Frau oder Freundin, die auf mich warten würde. Solch ein Blödsinn ging mir durch den Kopf. Nirgends klickte jedoch die Vernunft ein und ließ mich wieder aussteigen.

Der Flug ging drei Stunden und ich fühlte mich definitiv, wie eine ausgequetschte Zitrone. Okay, das sollte weniger mein Problem sein, als das, dass der Typ drauf und dran war an meiner Sitzreihe vorbeizulaufen. Ruhig bleiben, atmen, nicht anstarren, waren meine drei Aufgaben, die ich mir innerlich immer wieder aufzählte.

Als er dann auf meiner Höhe war, verstummten meine Aufforderungen. Ich sah ihn an und alles in mir drin schrie: „Er sieht dich. Mika du bist Tod!“ Es passierte aber nichts. Mit plötzlichem hinkendem Bein ging er rasch zum Ausstieg.

„Trampel!“, knurrte, die Frau, die in der gegenüberliegenden Reihe von mir gesessen hatte. Anscheinend war sie hingefallen, da sie dabei war, sich zwischen den Sitzen hochzudrücken. „Schon gut“, sagte sie und streckte sich, um mir mein Handgepäck herunterzuholen. Dabei fluchte sie über Männer und ich überlegte, ob ich ihr sagen musste, dass sie einem solchen eventuellen Arschloch behilflich war.

Als hätte ich es laut ausgesprochen, schaute sie zu mir herab und meinte: „Nichts gegen sie, aber ihr flucht ja sicher auch, über Frauen, die nicht Autofahren können.“ Sowas von ertappt! Das war einer meiner Standardsätze, die ich im Auto von mir gab. Eigentlich war ich ein sehr schweigsamer Zeitgenosse aber wenn ich Auto fuhr, dann erfanden die meisten lieber Ausreden, um nicht mit mir eingesperrt zu sein.

„Entschuldigen sie“, meinte sie lächelnd und hielt mir den Rucksack bereit. „Über Säue schimpfen und die Eber wühlen lassen“, riss ich einen spontanen Spruch und schlüpfte schmunzelnd in die Träger.

„Danke, Gnädigste.“ „Hoch erfreut, ihnen geholfen zu haben“, spielte sie in Form eines Knicks mit. „Mika Sommer“ „Oh“, reagierte ich überrascht und stellte mich selbst vor. Die Welt war echt voll von absurden Zufällen, denn ich heiße Mika Summer. Okay, auch nur weil ich den Nachnamen meiner Adoptiveltern angenommen hatte.

Wir gingen zusammen raus und trennten uns noch vor dem Flughafengebäude. Der Zufall wollte aber, dass ich ihm wieder begegnete und er hatte nichts Gutes im Sinn. Das sah ich seinen Bewegungen an, die ihn vor irgendetwas in Deckung hielten. Ich dachte an Polizisten und setzte schon todesmutig (und vielleicht auch ein bisschen den Verstand verloren) dazu an „Hilfe, ein Dieb“, zu schreien.

Doch bevor dies passierte, sah ich, dass er ein Ziel hatte und zwar Mika Sommer. Mich schien endgültig der Teufel zu reiten, denn das konnte ich definitiv nicht zulassen. Nur dass ich in diesem Moment nicht auf die Idee kam, die Polizei zurufen. Ich kam auf überhaupt keine Idee und folgte den beiden nur, in der Hoffnung, dies mir bald eine Lösung einfiel.

Die Sache lief gar nicht gut. Geradewegs lief sie auf eine uneinsichtige Stelle zu, wo ich niemanden sehen konnte. Dort war sein Ziel und ich hatte immer noch keinen Geistesblitz. Einfach zu schreien würde ihr und mir nichts bringen. Das hätte ich vielleicht früher tun müssen und selbst wenn wäre der Abstand aller zu den beiden viel zu groß gewesen.

„Sie schon wieder!“, bemerkte sie ihren Verfolger. Er aber ging weiter auf sie zu und holte etwas aus seiner Tasche. „Sie hän wohl dacht i find se ned, wenn se Herr vor Mika no schreiba.“ „Was?!“ „Sie härn schon richtig. Des find i gar ned witzig, ir bledd Ozeig. Mika isch do ä Mädlesnom, was denged se sich eigentlich?“ „Bitte?“ „Muss i jedzd a no hochdeitsch schwätze, oder was?“

Spätestens, als sich zu dem vorgezeigten, geklauten Personalausweis ein Taschenmesser gesellte, musste ich irgendwie eingreifen. Es waren nur Sekunden, in denen ich mich an mein Können als Trickfußballer erinnerte und einen Kieselstein nutzte, um ihn an der Hand zu verletzten. Es war nicht ganz mein Ziel gewesen, dass er sich noch zusätzlich selbst verletzte aber so endete die Gefahr. Sie ging weg und er konnte nicht wirklich hinterher und musste sich zum Verarzten lassen eben auch Verhaften lassen. Mich sah er erst vor Gericht.


April ist immer

IxI Instagram (gekürzt) I I YouTube (vollständig)(erscheint: 25.5.2024)

Tanzend näherte sich Mona ihrem Haus. Das Dorffest rund um die dreihundertjährige Eiche hatte man mit neuen Liedern und einer ansässigen Band bestückt. Noch immer hörte sie die Musik und versuchte es ein wenig nachzuahmen.

Doch als sie ihre Haustür aufschloss, fiel ihr all die Freude aus dem Gesicht. Sie, die sich von ihrem Ordnungsfimmel nicht freisprechen konnte, stand vor einem Saustall des Grauens.

Regale waren umgeworfen, Bilder beschädigt auf den Boden geworfen, die Tapeten teilweise angeritzt und irgendjemand schien ihre privaten Unterlagen durchgesehen zu haben.

Sollte das wieder einer dieser alljährlichen Aprilscherze sein, fragte sie sich und begann, trotz innerer Zurückhaltung aufzuräumen. Dabei fiel ihr, ihr Tageskalender in die Hände. Heute war der neunzehnte April. Viel zu spät für einen Aprilscherz.

Als sie danach das unversehrteste Bild von allen aufhob, schien für sie die Sache gelöst zu sein. Die lange, dürre Gestallt in der linkslastigen Mitte spielte ihr jedes Jahr verspätete Aprilscherze. Sie musste sofort an die Kakerlakenplage denken.

Allerdings sah sie auch schnell ein, dass der einzige heile Gegenstand kein wirklicher Beweis war. Sie musste weiter suchen. Oder, beschloss sie abrupt. Ihr festmuffeliger Nachbar hatte etwas gesehen. Sofort eilte sie hinüber, stürzte aber in dessen Einfahrt über ein Holzstück.

„Aha!“, bereitete sie für den Türöffner eine Standpauke vor. Zu ihrem Unglück lugten aber drei Köpfe zur Tür heraus. Der Nachbar hielt einen kaputten Bilderrahmen in der Hand, welcher ähnlich der ihren mit Lötmuster war. Der dritte grinste blöd und sah aus, als wäre er Kopf über in einen weißen Farbeimer gefallen und ein Andere hätte ihm Federn übergestreut. Und der Letzte trug Einmalhandschuhe, die die blutigen Hände nicht unbedingt gut versteckten, sollte dass der Zweck gewesen sein.

Noch einmal verdeutlichend bewegte sie den Gegenstand in ihrer Hand. Als keiner reagierte hielt sie es dem mit den blutigen Händen vor.

„Man kann DNA nehmen!“ Entnervt warf er den Kopf zurück und trieb seine Freunde dazu an, mit rüber zu kommen. Sie brachten die ganze Nacht damit zu, den Weg zu ihrem Schlafzimmer freizuräumen. Danach bekam sie von allen eine Summe überwiesen, um neue Möbel zu kaufen. Nach dieser Aktion bekam sie mit, dass ihr Nachbar die beiden anderen bei sich nicht mehr willkommen heißen wollte.


 

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Ein Hauch Liebe

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Beim Betreten der Straße hielt er plötzlich inne. Es ... Nein ... Konnte das wirklich sein? Ein Hauch von Flieder lag in der Luft. Ihr Parfüm, unverwechselbar und dazwischen der Geruch von Schweiß. Er wusste, diese Frau war eine Wilde, ein Freigeist und sich keines Dreckes zu schade. Dass es so etwas gab?

„Hallo, der Herr.“ Die Sinne kehrten zu spät zurück. Entzückt war er ihrer Spur gefolgt und nun vor Schreck gegen einen Pflanztrog gelaufen.

„Was zum Teufel?!“ „Es soll da aufgestellt werden aber sie haben vermutlich recht, eine Warnfarbe täte dem sicher gut.“ „Tun sie das“, krächzte er und lockerte seinen Kragen.

„Sie waren doch am See!“ „Wie?“ „Ich erinnere mich genau an sie. Nicht sehr nett, ihr ... beobachten.“ „Verzeihung, Miss. Ein Mann bleibt eben ein Mann.“ Sie lachte und packte sich seine Hand. „Saritara Fossken, sie sind mir sympathisch.“ „Nis, Jild Nis. Das höre ich selten, dass ich sympathisch sein soll. Geben sie auf sich acht, Miss.“


Geschichten der Hobbyautorin (Teil 2)

Gefühlsgewand

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Seit Jahren wartete sie, dass er wiederkehrte. Der Mann, der ihre Leibwache gewesen war. Ihr Vater jagte ihn fort, als er bemerkte, dies sich sein einziges Kind in einen, wie diese verliebte. Eine Gruppe von Männern, die sich alleine dem Kampf verschrieben haben, nie sprachen und auch niemals ihre Person offenbarten.

Langsam bohrte sich der Schmerz der Erkenntnis in ihr Herz. Ja, sie wusste nicht, was er fühlte und ob er überhaupt etwas fühlte. Schließlich reagierte er wie eine hochsensible Maschine, sobald jemand oder etwas den Radius seiner zu bewachenden Person betrat. Vielleicht war er ja nicht Mal ein Mensch, vielleicht bestand er aus Metall, aus dutzende Dolche und Schwerter. Woher sollte sie es wissen und dennoch gehörte nur ihm ihr Herz, welches so furchtbar darunter litt.

Eines Tages kam sie heimlich hinaus. Vor Herzschmerz spielte sie mit ihrem Leben. Viel zu gefährlich war dieser Flecken Erde, gerade für sie. Ziemlich schnell bekam sie das zu spüren. Jemand folgte ihr, lautlos und gut versteckt. Seltsamerweise fühlte sie sich nicht bedroht. Obwohl sie sehr wohl wusste, dass diese vermummten Männer nicht schleichen konnten. Sie arbeiteten mit ihrer Präsenz, sie waren da, und hatten bekannterweise keine Gnade.

Sie kam an einem Wirtshaus an und trat ein. Galant setzte sie sich an einen Tisch, der am weitesten von der Tür entfernt war.

Als der Wirt auf sie zukam, ging die Tür erneut auf. Eine Gefahr trat ein, doch bevor es auch nur annähernd auszumachen war, vernichtete es ein olivgrüner Umhangmann.

Panisch suchten die Gäste des Hauses, die Person, die er schützte und kamen dabei schließlich auf sie, obwohl sie erst viel später innerhalb seines Radius war.

Zur Begrüßung legte sie sich die rechte Hand auf die Schulter. Tränen füllten ihre Augen. Sie spürte, er war es. Er war der Umhangmann, den sie liebte.


Junas erster Arbeitstag

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Viel zu spät erreichte ich das Bürogebäude. Ausgerechnet heute, wo mir gesagt wurde, dass die Neue, die ich herumführen sollte, ein echtes Sahneschnittchen sein sollte.

Schnell hechtete ich vom Regen triefend in den Aufzug. Zuerst bemerkte ich nicht, dass jemand bereit drin gewesen war. Doch dann erkannte ich sie. „Juna?“, fragte ich total überrumpelt. Nicht nur, dass da wirklich eine hammer Frau vor mir stand, mit Juna war ich zusammen gewesen, da war ich in der fünften Klasse.

„Heißen sie auch Pfister?“ „Holger Johann Pfister. Wir kennen uns.“ Mir fällt zu spät auf, dass ihre genervte Ausstrahlung dem widersprach.

Im ersten Moment, gestanden ein wenig verletzt, reiche ich ihr Stolz wie ein Pfau die Hand und zeige ihr, zu ihrer Zufriedenheit, meinen Personalausweis.

„Ich brauche sie wohl nicht zu fragen, wie ihr Eintreffen bereits gelaufen ist.“ „Beschissen!“, erwiderte sie und ich lache kurz. „Ich zeige ihnen ihr Büro und die Akten, die sie durchgehen müssen.“ „Recht ist!“

Ja so hatte der erste Arbeitstag mit meiner neuen alten Liebe begonnen. Ich war schon immer ein hoffnungsloser Romantiker.


Schere Stein Kuss

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Ich wusste, dass ich in Schwierigkeiten war, als ich das Flugzeug betrat. Mein Herz schlug sofort schneller. Es reichte komplett aus, nur seinen Haarschopf zu sehen.

Es war echt hoffnungslos. Wie lange versuchte ich, ihn mir schon aus dem Kopf zu schlagen? Noch heute würde er für mich auf der anderen Seite des Globus verschwinden.

„Hey ... Hy Elena.“ „Hicks!“ Wie immer kratzte er sich verlegen an der Schläfe, wenn ich es mal wieder nicht hinbekam, das Wort ''Hallo'' hervorzupressen.

„Bei ... na ja ... also, hier willst du sicher nicht sitzen bleiben.“ Er ... er nahm meine Hand, lächelte und schob mich wie ein Eiswürfel auf einer Eisfläche zu seinem Sitzplatz.

„Elena“, begann er im gleichen Augenblick, wie ich seinen Namen krächzte. Wir warten beide, dass der Andere fortfuhr und geriet schließlich wieder in das gleiche Dilemma.

Mit einem Lächeln forderte er mich zum Schere Stein Papier auf. Gut, das war meine letzte Chance. Schere Stein Papier hatten wir so oft gespielt, dass es für mich, auch vor ihm, kein Problem sein sollte.

Doch irgendein Defekt, machte aus meinem Stein einen Kuss. Einen verdammt gierigen und vor allem peinlichen Kuss.


Wenn zu spät kein Problem ist

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Mit Freude packte Edith Zierer in ihrem Büro die letzten Sachen. Endlich konnte sie in Rente gehen. Sie musste sich nicht mehr mit Junior- und Senior-Chef herumschlagen, die sich nie aber auch wirklich niemals einig wurden.

Als sie sich den Karton unter den Arm klemmte, kam der Senior mit einem Strauß roter Rosen auf sie zu. Edith sah aus, als würde gleich ihr Fluchtinstinkt mit ihr durchgehen. Doch er versperrte den Weg zum Treppenhaus und den Aufzügen. Die einzige Möglichkeit hinaus.

Vor ihr angekommen, hob er mit gesenktem Blick, es sah fast so aus, als wolle er einen Kniefall machen, die Rosen hoch vor ihr Gesicht. Doch bevor nur ein Wort seine Lippen verlassen konnte, erteilte sie ihm eine direkte Abfuhr samt Erklärung.

Es war nicht unbedingt, dass sie ihn uninteressant fand. Eigentlich hatte sie schon immer Gefallen an ihm gefunden aber sich zurückgehalten, da er ihr Chef war. Und jetzt, ... jetzt wo sie in Rente war, widerstrebte es ihr, die Kabbelei zwischen Junior und Senior privat weiter zu ertragen.

Er richtete sich gerade, legte nicht wirklich enttäuscht den Blumenstrauß auf den Tisch und fragte: „Würden sie mich zu einer früheren Zeit zu einem Essen zu zweit geleiten wollen?“ Edith war überfordert, wobei ihr Kopf schon längst ja brüllte. „Meine liebe Edith, ...?“, begann er und sah sie an. „Es heißt hätte. Sie erbitten in der Vergangenheitsform.“ Er lächelte und lockerte seine Haltung.

„Wann hätten sie mir denn zugesagt?“ Völlig perplex nannte sie ihm tatsächlich einen Zeitraum, der einige Jahre zurücklag. Daraufhin verabschiedete er sich mit einem ''Dann werde ich sie vor dreiundzwanzig Jahren fragen'' und spielte an seiner Uhr herum.

(Störgeräusch einfügen)

Mit Freude räumte Edith Zierer in ihrem Büro die letzten Sachen auf. Endlich machte ihr Chef Feierabend. Die Überstunden hatte sie nur gemacht, um ihn noch erblicken zu können. Sie war heimlich in ihn verliebt und würde, ihm das so gerne gestehen aber er war ihr Chef.


 

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Der Schönheit ihren Reiz

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Es funkelt. Die Sonne spiegelt sich in unzähligen, bunten Blumen wider. Verwirre nicht, diese wundervolle Welt ist aus Glas. Ein Garten wie gemacht von einem Meister der Glaskunst.

Inmitten dieser sitzt eine atemberaubende Frau. Ihr Gesang ist leise wie eine Brise. Das bunte Glas singt mit ihrer Klarheit mit.

Wie in einem Bann gezogen, steht er nicht zum ersten Mal am Rand dieser Fantasie. Er weiß, wenn er zu ihr geht, wird ihre Welt unter seinen Schuhen zerstört. Er weiß, dass ihr Gesang erlischt, denn ihre Instrumente sind Teil dieser Welt.

Es bleibt ihm nichts, als hier am Rand zu stehen und den Zauber für eine Weile wahrzunehmen.


Am Schiffesheck

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Als Zierde hänge ich heut,

verrostet und nicht mehr gebraucht,

Kurs ab von jedem Schiff.

Mein Dasein hat kein Recht.

Viele Fahrten hab ich mitgemacht.

War Licht am Schiffesheck

 

Heut hänge ich hier

und roste vor mich hin.

Bin ein alter Gegenstand,

der plötzlich steht im Blitzeslicht.

Frage mich, was geschehen ist.

und ob ich vielleicht noch immer bin,

ein Licht am Schiffesheck.


Geschichten der Hobbyautorin (Teil 7)

Von Autoren Hand

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Unter meinem geschwungenem Wort tanzt eine Figur,

erträgt das Leid, dass ich ihr schuf.

Wacker hält sie ihrem Leben stand,

dass ich ihr mit meiner Feder zugestand.

Ich bin grausam, nett und die Herrscherin ihrer Welt.

Mit jedem Schwarz, dass das Weiß befleckt,

wächst ein Stück dieser fernen Welt.

 

Man mag es machtlos nenn.

Doch wenn ich mich frag,

mich als Herrscherin benenn.

Warum manch eine Handlung anders entspringt.

Ich werde länger als gedacht.

Schreibe nieder was in mir brennt.

Am Ende ich selbst überrascht,

welch Zeilen ich hier niederschrieb.


Gsagd hab i der des ned

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Ich sags ders durch die Bluma

heit find i di gar ned schee.

Wäre da ned die Bluma,

die drähn mers Wort rum.

Jetzt bisde ebba schee.

Gsagd hab i der des ned

aber jedzd bin i ebba nett.

 

Ich sage es dir durch die Blume,

heute finde ich dich gar nicht schön.

Wären da nicht die Blumen,

die drehen mir das Wort rum.

Jetzt bist du eben schön.

Gesagt habe ich dir das nicht

aber jetzt bin ich eben nett.


Der Ex mit nem Blumenstrauß

IxI Instagram I I YouTube (erscheint: 27.4.2024)

Vor meiner Tür stand, man glaubt es kaum

mein Ex mit nem Blumenstrauß.

Schon vier Monate her, gestand er mir:

Schee bin i ned und das mit nem Gedicht.

 

Vorgstellt hab i mer des ned.

Deshalb hab ich ihn zum Teufel gschickt.

Mit Rosen und Tamtam

versucht er, mein Herz zu bekommen.

 

Zögerlich und mit verkniffenem Gesicht

Mach ich auf die Tür und knall ihm ins Gesicht.

Und singa kosch du ned.

Jedzd sind mir wohl wiedr a Paar

Unperfekt aber so wunderbar.


 

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Stimmen auf dem Friedhof

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Von einer Freundin angestachelt begab ich mich auf einen Friedhof, der zu einem verlassenen Adelssitz gehörte. Diesen Sitz hatte ich gekauft und war mittlerweile felsenfest davon überzeugt, dass es dort spuckte. ...

Na ja und jetzt war ich mit einer Handyapp auf den Friedhof gegangen weil Klara meinte, ich solle doch die alten Hausbesitzer fragen.
Der letzte dieser Familie war vor zweihundert Jahren gestorben. Woran, war als Mysterium bezeichnet worden.

„Mord“, sagte etwas. Die App, hoffte ich aber wäre es diese gewesen, wäre es nicht hinter mir erklungen, sondern in meiner Hand. Es folgte ein Lachen und kurz darauf fotografierte mich die vor mich springende Klara. „Dein Gesicht müsstest du sehen. Schatz, ich sagte doch, es gibt keine Geister.„“ Und dennoch hatte die erste Stimme mechanischen geklungen.


Morsendes Licht

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Ich fragte mich, was ich eigentlich erwartet hatte, als ich einen Freund um zwei Uhr nachts bat, mich in mein eigenes Haus zu begleiten. Natürlich kam er nicht und ich feiger Hase fror mir seit einer Stunde den Arsch ab.

Schließlich fasste ich mir ein Herz und steckte den uralten Schlüssel in das große Tor. Das Licht begann zu flackern ... Natürlich begann das verdammte Licht zu flackern! War ja nicht so, als wären meine Nerven nicht bereits auf Grundeis.

Ganz ruhig, liebe Sofia von Altstein. Das ist nun mal ein uraltes Anwesen mit gerade frisch gemachter Elektronik. Das konnte schon mal spinnen. Nur glaubte ich das nicht. Ich wusste einfach, dass es hier spuckte und entschied mich, dieses Phänomen zu filmen.

Hätte ich das mal nicht getan. Dieses Ding morste: ODTODTOD. Ich nahm mal so was von meine Beine in die Hand und flüchtete zu meinem verräterischen Freund.


Die Kürbislaterne

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Es ... es ist verrückt. Wo fang ich an? Schuld ist diese verdammte Kürbislaterne! Mein ... mein armes Kind ...

(langes Weinen einfügen)

Vor zwei Jahren ließ ich mein Mädchen an Halloween als jene gehen, die aus dem Fernseher krabbeln konnte. Ich weiß noch, dass ich ihr zu diesem Kostüm eine andere Geschichte erzählt hatte und ...

(Kurzes Weinen oder Schluchzen einfügen)


... und ich wartete die ganze Nacht, dass sie wieder kam. Am Morgen begann ich verzweifelt meine Suche, doch es herrscht Nebel und jetzt ... jetzt im Nachhinein kommt mir dieser auch komisch vor. Es ... es war nahe zu fest, noch keine Watte aber irgendwie zäh.


Ich suchte und suchte. Irgendwann drängte mich ein wirklich intensives Gefühl dazu, den Weg zu verlassen, durch den Graben am Wegesrand und über den gefluteten Acker zu waten.
Abseits vom Weg fand ich Anlins Kürbislaterne. Das Teelicht im Innern flackerte und widersprach im seitlich liegenden Kürbis jeglicher Gravitation. Ich nahm sie auf, ohne dieses Detail wahrgenommen zu haben. Meine Augen suchten die Umgebung ab aber auch meine Rufe brachten mir meine Tochter nicht zurück.


Heute, nach zwei Jahren habe ich diese Kürbislaterne noch immer. Ihr Kerzenlicht brennt nach wie vor und auch der echte Kürbis schaut mich noch immer mit seiner Fratze an. Manchmal glaube ich, das Lachen meiner Tochter durch dessen Mund zu hören.


Geschichten der Hobbyautorin (Teil 5)

Der Sänger ohne Stimm'

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Ich stehe auf einer Bühne. Die Halle ist voll. Die Sympathie des Publikums mein. Mit jeder Faser meines Körpers spüre ich meinen Erfolg.

Plötzlich höre ich ein Geräusch heraus. Eines, das nach keinem Jubel klingt. Verunsichert senke ich den Kopf. Das Geräusch wird klarer. Das Publikum erkenne ich kaum.

Ein hundisches Zähnefletschen mischt sich unter die Stimmen. Unwillkürlich trete ich einen Schritt zurück. Als wäre ich auf einen Schalter getreten, dringt dieses Geräusch lauter von rechts und links hinzu.

Ich habe Angst vor Hunden, Angst vor Hunden, die mich tot beißen könnten. Ich habe so furchtbare Angst.

NEIN! Mit aller Kraft stemme ich mich gegen meine körperliche Reaktion, mich kleinzumachen und zu verkriechen. Ich bin stärker, will ich mir zu reden, doch etwas packt mein Bein. Bevor ich mich dem zuwenden kann, ergreift etwas Zweites meine Schulter und will mich hinter die Bühne ziehen, während das andere mich in Publikum zerrt.

Etwas kommt an meinen Handgelenken hinzu. Verzweifelt werfe ich mich hin und her. Doch auch wenn ich an den Händen mehr erreiche, als am Bein, komme ich nicht frei.

"Hilfe", krächze ich. "Du brauchst Hilfe", entgegnet jemand, der meine unverständlichen Ruf gehört haben musste. "Hilfe", probiere ich es wieder. Es lacht hallend. Bald scheint es aus jeder Ecken zu kommen.

Wieder versuch ich mich zu befreien und dessen Hilfe zu erbitten. "Halt still, du Sänger ohne Stimm'." Eine verwischte, weiße Fratze nähert sich meinem Gesicht. Die schwarzen Höhlen bleiben knapp über mir stehen. Eine ölige Substanz sammelt sich in der Mitte seines breiten Mundes und tropft mir schließlich auf die Lippen.

"Wach doch auf, wenn du kannst. Versuch es doch, du stimmlose Gestalt." Ich versuche es. Ich versuche es mit aller Kraft. Doch dieses Wesen packt nun auch meinen Hals. Es hält mich hier gefangen. Keine Chance zu entkommen.


High End Lippenstift

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Die ganze Nacht hatte ich von dem High End Shine Red Lippenstift geträumt, den mir mein Lakaie gefälligst in einer Minute um zwei Millimeter geöffnet ins Bad neben den kleinen goldgerahmten Spiegel zu legen hatte.

Ich lauschte auf den Gang hinaus. Eineinhalb Minuten später war die Badtür zu hören. Dreiundvierzig war gekündigt.

Doch zuerst schritt ich in mein Bad. Dort tupfte ich mir Farbe auf meine transparente Haut. Danach sah ich in den Spiegel und fluchte, dass die Wände wackelten. Diese entsetzliche Geistergestalt taugte nichts für meine morgendliche Routine. Dennoch fuhr ich mit meinem Make up fort. Auch wenn alles davon auf den Marmorfliesen landete.

Schließlich musste ich nachher nur einmal durch die Wand tauchen, solange alles frisch war und hatte meine Routine beendet.

Als ich vom Bad wieder auf den Flur hinaus trat, bekam mein Lakaie beinahe einen Herzinfarkt. Sein Mordanschlag war offensichtlich nicht geglückt und was mich noch wütender machte, er hatte den falschen Lippenstift gekauft.


Grundlegend verflucht

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Ich wusste, dass ich in Schwierigkeiten war, als ich das Flugzeug betrat. Fragt mich nicht wie, doch ich sah es an den ''normalen'' Leuten. Ich hatte das Gefühl, dass sie mich mit feuerroten Dämonenaugen anstarrten. Nicht einer der vielen Köpfe war mir zu gewandt und dennoch hatte ich dieses Gefühl, das man Angst nennt.

Eigentlich war ich kein Mensch, den man so leicht erschüttern konnte. Selbst in meiner Krankenakte stand, dass ich nicht fähig sei Trauer oder der gleichen zu empfinden. Doch seit mehr als einer Woche habe ich diese Einbildung in Kombination dieser einen, wie ich nun weiß, schweißtreibende Emotion.

Während ich mich auf meinen Platz zu bewegte, wurden die Lichter dunkler. Mit meinem Hinsitzen erlosch es gänzlich. Diese Blicke spürte ich weiterhin. Doch ergänzte sich zum erstenmal eine rauchige Stimme.

„Sagte ich nicht, du sollst niemals nie fliegen.“ „Ich schätze, sie bemerken ihren Fehler immer noch nicht, Frau ...“ Ich erinnerte mich an keinen Namen, wahrscheinlich hatte mir die alte Wahrsagerin gar keinen gegeben, da ich schon ihre Begrüßung korrigiert hatte.

„Nun denn, dann soll es so sein. Hähä“ „Es ist so ...“ Mehr konnte ich gar nicht sagen, da zersprangen mehrere Plastikabdeckungen, etwas legte sich um mich und ich erlag dem Trugschluss, dass das Flugzeug sofort in einem sechzig Grad Winkel aufstieg.

„Nie löst niemals auf! Wenn sie mich töten, dann stimmte ihre Weissagung nicht. Sie wären ...“ Mein Gesicht knallte gegen das Tischchen am Vordersitz. Danach bekam ich nie wieder Kontakt zu irgendeiner Präsenz. Selbst zu keiner, die ich mit meiner Art, zu Lebzeiten verärgert hatte.


 

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Zornes Entscheidung

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Die Stimmung des Herrschers war schlecht und er wünschte sich, dass man das Volk bestrafte. Doch war ihm klar, während er da an diesem Sekretär saß und aus dem großen Sprossenfenster schaute, dass dies Unrecht war.

Niemand hatte ihm etwas getan. Doch plötzlich erhob er sich vom Stuhl, sodass dieser laut scheppernd auf den alten Holzboden fiel.

Es reichte! Es reichte ihm endgültig und so breitete er erhaben seine Arme aus und ließ seine Macht, die eigentlich zum Erhalt der Fruchtbarkeit dieses Landes gedacht war, in strömenden Fluten auf die Erde niederprasseln.

Aus Rinnsalen wurden Bäche, aus Bächen wurden reißenden Flüsse und irgendwann aus dem Schlaraffenland eine Stadt wie Atlantis.

Doch es gab eine Menschengestalt, biegsam wie eine Schlange. Er schwamm zur Burg, kroch durch das Fenster in den kleinen Raum und brachte den Herrscher zum Stocken. Geschworen habe er, diese Kraft immer für das Wohle des Volkes einzusetzen. Nun werde er ihn für sein Handeln auf ewig bestrafen.

Getan wie gesagt verwandelte er den Herrscher in ein Gemälde. Im Spiegel sah er von nun an immer sich selbst in einem der Rahmen als der König. Und im anderen, was er mit seiner Macht Unschuldigen angetan hatte.


Auf den Hund gekommen

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Ich musste eingedämmert sein, stellte ich schlaftrunken fest und quälte mich auf allen Vieren hoch und in Richtung Bad. In meinem Kopf beschwerte ich mich darüber, dass mich dieser Gedankenübertragungsforscher hätte aufwecken können. Mir tat alles weh und warum ich mir nicht befehligte, aufzustehen, verstand ich auch nicht.

Erst im Bad schrie ich eine Reihenfolge von Schimpfwörtern aus, die ich bislang nicht zu kennen geglaubt hätte. ICH WAR EIN HUND. Nicht irgendwie ein Hund, ich war Laki, ein Rüde, ein ... äh Hund ... mein Hund.

Der Gedankenforscher kam rein und motzte mich an, dass ich den Spiegel nicht anbellen solle. ... den Spiegel anbellen, ... der hatte doch keine Ahnung!


Aufstehen,, rief er in mein Zimmer. Ich hasste es, wenn er das machte. Schnell rannte ich in meinen Raum hinein und stellte fest, dass ich mich gerade aus meinem Bett erhob. Also mein K ... Körper, nicht ich. Fuck. Laki war in meinem Körper!

Was bellst du heute so verrückt. Bellen! Ich beiße dir gleich in deinen Allerwertesten. Mach das rückgängig. Mach das sofort rückgängig! In mein "Gebell" steigt mein morgenmuffeliger Hund mit ein.

Annabell?, fragte er irritiert. Oh„“, schnallte er allmählich. Dennoch schnappte ich mir zur Sicherheit einen Kuli und malte, wenig kunstvoll, ein auf mich zeigenden Pfeil auf ein herumliegendes Blatt.


Die etwas andere Heldengeschichte

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Irgendwo in einer dunklen Ecke des Reiches Sonwedur lebte die Hexe Mabura. Einst verbannt weil sie zu schön für eine Hexe war, hatte sie heute herausgefunden, wer die Übeltäterin war.

„Bringt mir diesen Elf!“, schrie sie. Der langohrige Diener erlaubte sich zuerst einmal die auf dem Kopf stehende Glaskugel umzudrehen. „Bringt mir dieses Adelsweib und dann werde ich sie töten!

„Wäre es nicht sinnvoller, sie würde sie schon von ihren Boten töten lassen“, flüsterte ein schlaksiger Typ, der mit zwei Anderen eine große Holzkiste zu stehlen versuchte. Allerdings war dieses Flüstern ein bisschen laut und das Schauspiel der drei Diebe äußerst ... nennen wir es amüsant.

Der Größte, welcher offensichtlich nicht genügend Geld für eine metallene Rüstung gehabt hatte, stemmte die schwere Kiste über den Kopf. Die anderen Beiden, die mindestens einen Kopf kleiner waren, hampelten herum und versuchten, wie gefordert, zu helfen.

„Flambi flamba flabi dabi DA!“, beschwor die Hexe theatralisch, ihre Hände weit über den Kopf erhoben, um einen extra gigantischen Feuerball von ... zwei Millimetern zu erzeugen.

Es tat seinen Dienst. Nach einigen Platschern gegen die Wände, traf es jenen, der nicht so wirklich mit Tatendrang zu helfen versuchte.

Am Po angezündet sprang er auf die Kiste oben darauf und wurde insoweit nützlich, dass der Zweite die Kiste erreichen konnte.

„Himmel, Cambahar, wie schwer bist du?“, beschwerte sich der nun Nützliche. „Könnt ihr vielleicht mal flüstern? Das Zeug soll doch lärmempfindlich sein.“ „Ja, Armon, das Zeug ist lärmempfindlich“, äffte jener von oben herunter, der sein Popöchen pflegte.

„Umbra bebringa bring!“ Es begann zu regen, obwohl es ein Todesspruch war. „Lasst mich das Problem für euch lösen“, bat der Diener ihr mit der bereits gespannten Armbrust an. Auf seinem Kopf saß ein Äffchen, welches einen kleinen Schirm aufgespannt hatte und sie so beide vor dem Wasser schützen.

Der Elf zielte und traf die Kiste an der obersten Ecke. Der Aufsitzende zuckte zusammen, brachte die Kiste zum Kippen und noch ehe sich einer versah, purzelten die drei der Kiste gefolgt zu einem Fenster hinaus.

Mit unendlich viel Glück landeten sie auf einer Heu beladenen Kutsche und verschwanden mit dem durchgegangenen Pferd in die sichere Ferne.


Der Hellträumer

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Vor ein paar Tagen flog meine Gabe auf. Ein Freund bemerkte, dass ich Sachen wusste, von denen ich frühestens in zwei bis drei Tagen hätte wissen können. So zwang er mich, ihm von meinen Träumen zu erzählen, die ich hatte, wenn ich jemanden berührte. Unglaublicherweise war ich dazu fähig, zwei bis drei Tage in die Zukunft zu schauen. Ich träumte sonst nie aber wenn, dann passierte mir das.

Seiner Miene sah ich den Unglauben an und doch bat er mich plötzlich, einem seiner Freude zu helfen. Er hätte ihm ein ähnliches Traumzeugs erzählt. Nur dass er wohl durch eine einzige Berührung jede Nacht den selben Alptraum hatte. Obwohl ich erwiderte, was ich da tun solle, brachte er mir diese Person vorbei. Es war nicht zu verleugnen, dass er längere Zeit kein Schlaf und vor allem keine Dusche mehr gefunden hatte.

Mein Zögern hatte damit ein Ende. Ich griff seine Hand und fiel ungewöhnlicherweise direkt in einen Schlaf. Ebenfalls ungewöhnlich war, dass sich das Bild verzerrte und verschob wie bei einem defekten Film. Dennoch erkannte ich die lächelnde Frau. Die einen von drei Fingern runterklappte. Schwach sah ich im Hintergrund, den Mann, den ich berührt hatte, auf eine ungesicherte Baustelle zu joggen. Bevor irgendetwas Schlimmes passierte, kickte mich diese Vision so hart raus, dass ich auch im Jetzt gegen die Wand klatschte.

Ich brauchte ein paar Minuten, ehe ich ihm verbot, nachts joggen zu gehen. Statt seiner ging ich zwei Tage später, zur selben Uhrzeit, wie er bei mir gesessen hatte, zur Baustelle. Wie erwartet, tauchte die böse Gestalt auf und lächelte.


Geschichten der Hobbyautorin (Teil6)

Der Zauberer im Wolfrudel

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"Hört endlich auf!", forderte die Wölfin den lachenden Zauberer über die Grenze der drei Territorien auf. Dieser zauberte ihr prompt eine leuchtende Rudolph-Nase.

Geblendet davon wich sie einige Schritte zurück. Kurz bevor sie in seine nächste Spielerei geraten konnte, rammte ihr eine Kreatur in die Seite, die überwiegend an einen menschlichen Mann erinnerte, dessen Körper sich zu einem Vierbeiner gewandelt hatte.

Jaulend fällt sie hin, kann aber ihren Angreifer, ohne etwas zu sehen, in die Luft treten. Wie ein Lumpen blieb dieses Wesen im Baum hängen und würde sich auch nicht mehr regen, bis dem Zauberer wieder langweilig wurde.

Seit Monaten benutzte er die beiden Völker Ukama und Amaku für seine Unterhaltung. Normalerweise lebte hier keiner wie dieser. Doch die anderen großkotzigen Zauberer hatten ihn aus ihrem Reich verbannt, weil er mit allem und jeden diese Spielchen trieb.

Man konnte also gut sagen, sie hatten sich des Problems entledigt und sie als "primitive" Lebewesen sollten sich damit rumschlagen. Die Antipathie zu den Möchtegernen war noch nie so groß gewesen.

Nichts sehend lief und sprang sie an einer Baumgruppe hoch in den Himmel, wo jeder Zauber, sie davon abzuhalten, misslang. Oben angekommen, biss sie einem Drachen in den Flügel und brachte ihm vom Kurs ab.

Dieser durchbrach die Barriere, die für ihn einfach nicht zählte und zerstören dessen Haus. Der Zauberer toppte und schoss willkürlich Druckwellenbälle herum. Einer dieser traf einen dicken Ast. So beendete eine kleine Unachtsamkeit die skrupellosen Faxen.


Auf einen Wurf zu Merlin

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In jungen Jahren hatte Prinz Oronak einen Gargoyle zu Leben erweckt, als er sich über die Isolation und der schlechten Trinkwasserversorgung des Königreiches aufgeregt hatte. Dies war eine Kunst und vor allem eine Gefahr, die über sechshundert Jahre in Vergessenheit geraten war. Einen Gargoyle zu erschaffen, hatte er erfahren, war nicht schwer. Diese ''Waffe'' allerdings zu steuern, ein Ding der Unmöglichkeit.

Und so trainierte er seit gut zwanzig Jahren diesem Wesen Befehle erteilen zu können und sie gegebenenfalls abzubrechen. Wie allerdings zu neunzig Prozent der Fälle klappte Letzteres nicht.

Das Ungetüm ging auf einen Wasserschöpfer zu und bevor etwas passieren konnte, warf sich der Prinz in die greifende Hand.

„Krieg sich nähern den Wänden“, sprach das Ungetüm langsam, als wäre es ihm nie um seine Bestimmung gegangen. „Ich kann machen platt deine Feinde. Mag Blut sehr, Prinz Oronak.“

„Du darfst nicht töten!“ „Weil stehen auf einem Papier, Blut meine Gier.“ „Ja, Basanit!“ „Dann du eben müssen selbst kämpfen. Ich dich werfen zu Schwert, das machen stärker. Legen Prinz die Arme an?“

Er kam gar nicht dazu, dies abzulehnen. Wie ein Spielzeug wurde er Kilometer weit und sogar durch die Magiebarriere geworfen.

Nach diesem Durchbruch roch er Schwefel, konnte aber von der Außenwelt nicht das geringste sehen. Es war wohl tiefste Nacht und die vielen Bäume bemerkte er auch nur, durch das Streifen.

Irgendwann landete er vor einem Mann, der sich beschwerte, der Herr Prinz von Gölyan läge auf seinem Essen. „Man hat mir gesagt, hier gebe es etwas, dass mich im Kampf stärke“, versuchte der Prinz sich ohne Scham zu präsentieren „Bei mir nicht!“, argwöhnte der Unbekannte, während der Prinz lauter Glasampullen ertastete. Er erkannte, dass er sich in der Hütte eines Zauberers aufhielt.

„Könnt ihr nicht ...“ „Nein. Dort wirken meine Zauber nicht. Es ist Magnus Bereich.“ „Und wer seit ihr?“ „Merlin.“ Im Grunde genommen hätte er die Antwort nicht mehr geben müssen, da er inzwischen selbst auf das berüchtigte Schwert, das Reich und seinem Zauber gekommen war.

„Lieber Merlin, ich bitte euch mir Excalibur zu leihen. Wir werden angegriffen, und unsere Gargoyle dürfen nicht angreifen, um ein noch größeres Unheil auszulösen.“ Merlin lachte. „Ihr scheint mir die Magie eures Landes besser zu verstehen als der alte Magnus. Nun denn, da auch unser Schicksal davon abhängt, will ich sehen, was ich bei der Herrin vom See erreiche.“ Merlin ging fort und Prinz Oronak wartete.


Eine Krawatte auf der Flucht

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Wir stürmten das zehnte Gebäude und wieder trugen die Männer keine Krawatten. Es war Weiberfastnacht und wir hatten noch nicht einen erwischt, was mich langsam ziemlich wütend machte. Okay, nicht langsam sondern ziemlich abrupt und heftig. Unbedacht wollte ich bei Runa Dampf ablassen.

Die mir eigentlich überhaupt nicht bekannte Frau, in ihrem bunten Clown mit lebensechtem Hexengesicht Kostüm, lächelte mich finster an. „Nur eine Krawatte sagst du? Kann ich dir geben, mein hübsches Kind.“

Ich musste träumen. Plötzlich sah ich in einem Spiegelbild den Krawattenmacher Machner. Ein Typ, der mir optisch eigentlich ganz gut gefiel, aber einen Charakter wie drei Tage Regenwetter hatte und zudem Weiberfastnacht verabscheute. Darum war es ein Traum. Der Miesepeter band sich heute, und ich betone es extra, an Weiberfastnacht, fröhlich eine Melodie pfeifend eine Krawatte um.

„Aua! Nicht so fest“, protestierte ich und schlug ihm das untere Ende der Krawatte ins Gesicht. ... Okay. Das war eigenartig. Das hatte sich angefühlt, als hätte ich höchstpersönlich nach ihm getreten. Und dann ... Strich er mich gerade wirklich glatt? Und seit wann genau trug ich so ein komisches Muster? ... Oh mein Gott!

Schlangenartig löse ich mich von ihm und krieche ängstlich wie eine Maus unter die Kommode. Er will mir hinterher aber ich lass mich ganz sicher nicht fangen und schuckte die unterste Schublade auf.

„Du vermalideites Teil“, fluchte er schmerzlich. „Recht bist du für die verrückten Weiber.“ Momentmal, das war doch gerade Runas Stimme. Woher kannte ich Runa eigentlich? Hier hieß doch niemand Runa.

Aufkreischend weiche ich vor der Schere zurück, die sich in meinen Fuß schlagen wollte. „Die Krawatte muss ab! Die Krawatte muss ab!“ Was zur Hölle! Die Weiber waren auch hier, wie ... wie schnell und AH! ... Die eine hätte mich fast erwischt. Zwanzig Scheren näherten sich mir. Was blieb mir anders übrig, als eine Flucht mitten durch? Vielleicht half es mir auf den Kopf von Machner zu kommen. Immerhin war er 2,12 Meter. Aber auch der wollte mich zerschneiden.

Unter einem wahrhaftigen Scherenregen schaffte ich es leicht verletzt unter den Kleiderschrank. Da er nicht all zu eng anstand, gelang es mir mich an der Rückwand hochzuschieben. Danach zwängte ich mich durch einen Fensterspalt und fiel in den kleinen Fischteich.

Die dort schwimmenden, sonderbar bunten Fischchen gaben mir die Idee, mich als Fisch zu tarnen. Eine perfekte Idee, wie es sich bis zum Ende der Fastnacht herausstellte. Mit einem ganzen Bündel Krawatten verwandelte ich mich zurück und war glücklicherweise nicht zerschnitten worden.


Wer glauben will

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Zwei junge Männer stritten sich um ihren Glauben. Jener, der mit seinem kunterbunten Aussehen nicht gerade streng religiös wirkte, beharrte darauf, dass es das letzte Abendmahl gegeben hatte. Sein Gegenüber, welchen man anhand seiner Kleidung durch aus mit einem Pfarrer verwechseln konnte, hielt das alles für die Fantasie eines altertümlichen Autors.

Der Leser über diese niedergeschrieben Zeilen des Streits, langweilte sich schnell und entsandte, kurz bevor er das Buch entnervt zuschlug, eine Zeitmaschine in die Geschichte.

Der Kunterbunte löste seine Überraschung am schnellst und beschloss mit einer Kamera in die entsprechende Zeit zu reisen. Wieder begannen die Beiden zu streiten und diesmal so heftig, dass sie sich gegenseitig in die Zeitmaschine prügelten, welche dann ungewollt sich aktvierte.

Beide reisten in die richtige Zeit und standen sogar vor jenem Tisch, an dem das Abendmahl statt fand. Nur stellten die beiden als bald fest, sie waren wenige Minuten nach gewünschtem Ereignis eingetroffen.

Dennoch war der Bunte zufrieden. Laut einer zeitlich angepassten Frau, war Jesus gerade erst mit seinen Jüngern gegangen. Der Ungläubige verschränkte die Arme und meinte, wer sage denn, dass es nicht der Autor selbst mit seinen Fans war.

Irgendwann würden sie wohl bemerken, dass sie eine andere Lösung für ihre Heimreise benötigten. Und wenn nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.


Instabile Welt

I I Instagram I I YouTube (erscheint: 10.5.2024)

Ich wusste, dass ich in Schwierigkeiten war, als ich das Flugzeug betrat. Mir wurde bewusst, das dieses Objekt nach Mensch roch und mein Versteck unter den Schuppen-Löwen auffliegen könnte. Wenn die überall präsente Knuffig beschloss, dass dieses Objekt ein Fremdkörper war, könnte es passieren, das sie mich Wurm auch in Frage stellten.

Wie um meine Furcht zu bestätigen raunte Liton: „Riecht ein bisschen nach dir, Lurgos.“ Mein richtiger Name war Hans aber das wusste hier keiner. Für mich, der mit 1,77 so groß wie Litons abgebrochene Kralle war, musste das eindeutig so bleiben.

Schuppen-Löwen waren so etwas ähnliches wie Aasfresser. Nur, dass sie eben das aßen, was nicht in diese instabile Welt gehörte. Sie waren wichtig, damit diese Welt keinen ''Urknall'' erlitt und die gigantischen Lebewesen auslöschte aber ich wollte nicht sterben nur weil ich durch irgendein Leck in diese dunkelgrün, lila, wabernde Welt gefallen war.

„Lurgos?“ Eigentlich wollte ich ihn daran erinnern, ''Verletzt'' strich ''langsam'' zu sein. Da er aber seine Kralle durch die Tür steckte, verstand ich, dass es den Befehl zur Zerstörung gegeben hatte.

„Platz da!“, befehligte Kadim, der Ranghöchste des Dreiergespanns. Liton ließ sich das Anrempeln nicht gefallen und biss dem etwas kleinerem Schuppen-Löwen in die Mähne.

Sofort entstand eine Rauferei, in der natürlich auch Mitan mit mischen musste. Irgendwie gelang es mir zwischen den Tritten, Beben, Fell, Schuppen und grauem Blut zu entkommen. Mein Nacken schmerzte, als ich mich unter Blättergestrüpp kurz sammeln musste. Eigentlich hatte ich keine Chance zu entkommen aber wollte ich es wirklich darauf ankommen lassen, mit dem Fremdkörper verglichen zu werden? Auf keinen Fall!

Vielleicht half es mir, mich einzubuddeln. Sie sahen nicht gut, jagten über Geruch und waren durch ihre gigantische Schrittlänge um einiges schneller, als ich es jemals sein könnte.

„Was machst du da?“ Liton schnüffelte genau über mir herum. Als ich versuchen wollte seine Nasenlöcher mit Schlamm zu verstopfen, drehte er sich dummerweise weg. „Mitan, schau mal, der macht was.“ Der zweite Schuppen-Löwe, zog mich mit seinem Schnüffeln beinahe ein.

„Fluchtinstinkt“, durchschaute er es lapidar. „Ist dass das da?“ Sofort begann Liton hinter mir einen Krater anzulegen. „Nein“, brummelte Mitan und schob die Erde wieder zurück. Um sich anschließend darauf gähnend zu betten.

„Gnunff hat nicht gefallen, dass er da gegraben hat“, mischte sich von weitem Kadim ein. Ihren Streit hatten sie wie immer schon vergessen. „Gnunff hat mir aber gesagt, dass ich ihn behalten darf.“ „Gnunff ist wankemütig“, meinte wieder der gähnende Mitan.

„Dann mach ich Lurgos Instinkt eben nützlich!“ Zwei Zentimeter vor mir bohrte er seine Kralle in die Erde. „Komm mit, Lurgos.“ Ich hasste diese Art des Vorankommens aber offenbar hatte mein ''Fluchtinstinkt'' meine Lage hier verschlimmert und Liton stand irgendwie auf meiner Seite. Also kletterte ich hinauf und hielt mich an einer Schuppenplatte fest.

Nach zwei seiner Schritte bat er mich auf seine Nase hoch und erhob sich dann auf seine Hinterbeine. Dem Schaukeln nach war das gar nicht mal so einfach für ihn. Ohne dass er mir erklärt hatte, was ich tun sollte, erntete ich die Samenkapsel, welche so groß wie mein Oberkörper war und genau auf der Höhe hang, an der mich Liton haben wollte.

Glücklicherweise berührte ich es ganz vorsichtig, denn so merkte ich, dass diese Kapsel zischte. „Musst du ganz vorsichtig abtrennen, Lurgos.“ Das war bei dem Geschaukel leichter gesagt, als getan aber es gelang uns und danach musste ich das gesamte Ding, so wie es war vergraben. Erst hinterher sagte er, dass dies eigentlich ziemlich unmöglich war und mein ''Fluchtinstinkt'' mir hier einen Nutzen in der Welt gegeben hatte. Ich wollte mich nicht beruhigt fühlen aber fürs Erste war ich das.


Die Nacht der fliegenden Hexenpfähle

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Wie abgemacht trafen sich die drei Freunde am Blocksberg. „Seht ihr, seht ihr?!“, fragte jener, der alle zusammen getrommelt hatte. Über dem Berg flogen sich verformende Dinge herum. Man erkannte es nicht, doch schien es zu leben.

„Sind doch nur Vögel“, grummelte der, der zwei verschiedenen Schuhen und eine Jacke mit dem Kragen nach unten trug, als hätte er ein Superheldencape.

„Wie sehen bei dir wohl Vögel aus?“ „Vogellich, federrich eben, so flatterrich halt.“ Der Verbleibende strich ihm über den Rücken. „Wir sollten gehen.“ Er grinste und tippte sich gegen eine kleine Narbe an der Stirn. „Fliegende Gegenstände tun weh.“ Allem voran schien er den Aufgeregten damit anzusprechen.

Gerade als sie sich ohne Worte zur Aufteilung entschlossen, sausten die schwarzen Dinger auf sie herunter. Diese Pfähle, oder wie man diese nach Salbei riechenden Objekte nennen sollte, kerkerten die Jungs wie in einem zu engen Stall ein.

„He he he. Wer stört da unsere Feier. Wird es heut wohl geben ein Topf voll Fleisch und Knochen.“ „He he he“ „Kochen Kochen, Menschenfleisch.“

„Tretet ab, ihr Hexen Niedertracht!“ Zu den springenden Gestallten mit verschmutzen Lumpen, Reisigbesen und Knochenstäbe, gesellte sich eine leicht über den Boden schwebende Frau. Sie trug ein weißes Leinenkleid, dass sie zusammen mit der Hochsteckfrisur zu einer eleganten Persönlichkeit machte.

Hadburga breitete ihre Arme aus und plötzlich zogen dunkle Wolken und ein starker Wind auf. Die Hexen wirbelten kreischend den Berg hinauf, während dutzende Blitze in die Pfähle einschlugen.

Für diese Nacht blieben die Männer unversehrt. Doch Hadburga ist eine zweifelhafte Seele. Ihre Wunden könnten des nächsten sein Tod sein.


 

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Als einziger wach

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Obwohl ein Jahr vergangen ist, fühle ich mich bei meinem alltäglichen Fußmarsch zu einem Einkaufladen unbehaglich. Hier und da liegen Menschen. Wahrscheinlich inzwischen auch schon eher Tod, als von einem seltsamen Schlafvirus befallen.

Als die Katastrophe ausgebrochen war, befand ich mich auf einer Reise dem Äquator entlang. Keine Ahnung, ob ich so diesem Virus entkommen war aber Fakt war, dass überall, wo ich nach meiner Rückkehr nach Antworten suchte, nur schlafende oder zu einem ungünstigen Zeitpunkt Eingeschlafene vorgefunden hatte.

Da es keine neuen Uploads, altmodische Fernseh- oder Radioübertragungen gab, schätzte ich, dass außer mir die ganze Welt betroffen war.

Dadurch lebte ich inzwischen von finde Nahrung und Trinken, bringe dir bei, einen grünen Daumen zu entwickeln und 'Fuck! Ich bin der allerletzte Mensch auf Erden.


Sie werden sterben

Altersbeschränkung: 16 bzw. 18 Jahren bei YouTube / Triggerwarnung: Krankenhausphobie / Todeskampf

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Ein Piepen dringt an mein Ohr. Es nervt und zwingt mich schließlich die Augen zu öffnen. Kaum eine Handbreit über mir ist ein knallrot gefärbter Bildschirm mit weißen Schmieren drin.

Wirklich! Dieses Rot beschreibt exakt, was ich fühle. Zornig hebe ich meinen bleischweren Arm und löse dabei etwa zehn Kabel, die an meinen Körper angeschlossen waren.

Der Monitor weicht vor meinem Schlag zurück und das schwere Körperteil fällt mir genau ins Gesicht. Das aber ist gar nicht der Punkt, der mich erstarren lässt. Im Monitor stand: "Sie werden sterben" Darunter lief fünfundzwanzig Minuten ab.

In der siebzehnten Minute berapple ich mich, reiße die restlichen Kabel von mir ab und versuche die Kapsel zu zerstören, in der ich bin. Doch meine Glieder sind so unendlich schwer, als hätten diese Kabel mich mit lähmender Flüssigkeit gefüllt.
Immer panischer werden schaffe ich es den Monitor herauszureißen und durch dieses Loch zu entfliehen. Doch bin ich so diesem Todescountdown entkommen?


Thela Port

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Eines Tages begann plötzlich der Stein ihrer Halskette zu leuchten. Zuerst war sie völlig überrumpelt, doch dann siegte die Neugier. Sie sah sich den Anhänger an. Irgendetwas daran zog sie in den Bann. Sogar körperlich spürte sie es. Diese Faszination schien sie in das Innere des Edelsteins zu zerren.

Als sie sich loslöste, bemerkte sie, dass sie zu einem Bahnhof geportet wurde. „Krass“, hauchte sie beeindruckt. Bevor sie sich fangen konnte, näherte sich ein Mann, der in einem Gedanken gesteuerten Rollstuhl saß.

„​​​​​Und? Haben wir das Problem gefunden oder nicht?“ Er grinste breit. Dann fiel sie ihm vor Freude über das Ende dieser jahrelangen Fehlersuche um seinen Hals. Sein Lächeln versiegte plötzlich. Seine Freundin Thela war nicht körperlich hier. Das System hatte nur ihr Bewusstsein hertransportiert und eine Erscheinung erzeugt.


Geschichten der Hobbyautorin (Teil 3)

Reise zu Lakama

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Die Sonne scheint heute hell und klar. Was auf diesem Planeten sowohl selten als auch gefährlich ist. Trotzdem oder eher gerade deswegen muss Geronym X zu Lakama reisen.

Ein letztes Wiedersehen war jetzt schon zwei Einfrierungen her und wenn er sich nicht bald beeilt und nur grübelte, würde ihm seine defekte Maschine noch heute das Leben kosten.

Beim Hinausgehen, durchzuckte ihn seine geliebte Faulheit. Lakama zu rufen wäre weniger anstrengend. Doch gibt es da ein Problem. Der Hund bellt laut, wenn er alleine gelassen wird. Und das weckte Lakamas Nachbarschaft, die man besser friedlich in ihrem Saturnaschlaf ließ.

Also schleicht er sich ergeben im Schatten der Wüstenberge in die zehn Kilometer entfernte Sabisabi-Stadt. Hologramme gaukeln einem hier eine intakte Stadt mit bunten Lichtern, schönen Pärken und belebten Straßen vor. Allerdings befindet sich kaum ein Lebewesen wirklich hier.

Schweißfließend klopft er kaum noch bei Kräften an dem richtigen Haus, welches die Form einer roten Katze mit braunen Augen hat. Lakama liebt Tiere und da es ihm noch nicht gelungen war, diese Katze von einem anderen Planeten zu holen, zeugt er damit seinen Protest. Er ist und bleibt ein verrückter Vogel.

Nach einem Scan beamt ihn das Haus ins Innere. Es ist keine Überraschung, dass er ihn nicht sieht. Doch etwas anderes haut ihn fast von den Socken. Die Katze hat sich auf dem Sofa zusammengerollt und schläft. Das muss doch eine Täuschung sein.

„Lakama!“, schreit er. Das Tier wacht auf und streckt sich. „Ist dein I 77 schon wieder kaputt?“, sagt die Katze und wandelt sich zu Lakama. Natürlich, was hat er auch erwartet. Er ist und bleibt ein verrückter Schaffer.


Technologie, dein Erleichterer und Weltenänderer

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Als Büchernärrin bevorzugte ich Bücher, die man umblättern konnte, deren Papier man zwischen den Fingern spürte. Eine Leier, die ich meinem Einkaufstool schon dutzende Male erklärt hatte und am Ende eine Standpauke erhielt, dass dies nicht umweltfreundlich sei und er dies nicht akzeptieren könne.

Frustriert deaktivierte ich diesen Hauscode, was zur Folge hatte, dass ich jetzt unter Rotlicht zu leben habe. Technologie, dein Erleichterer und Weltenänderer, ja ja.

Als ich das Haus verlassen wollte, projizierte sich Botguart 7 7 11 110 neben mich. „Deaktivieren!“, brüllte ich. Diese verfluchten Einstellungen, die sich pro Stunde zurücksetzten, um mir meine Entscheidungsfreiheit, durch potenzielles Vergessen aufrechtzuerhalten, trieb mich in den Wahnsinn.

„Bitte beachten sie, dass eine Gefahrenstufe von sieben besteht.“ „Bei den Bots überall?!“ „Errechne eine Selbstgefährdung von zwanzig, damit über acht. Deaktivierung ausgeschlossen.

Ich überlegte zu fluchen aber auch diesen Bot kannte ich mittlerweile und hatte keine Lust, dass er noch eine Botsgefahr auf siebenundzwanzig ausrechnete, denn dann wäre ich in meiner Wohnung eingesperrt, OHNE BÜCHER.

Vor meiner Tür gab es etwa vier weitere, die in Bot Begleitung die Bequemlichkeit verließen und nach einem kleinen Funken Nostalgie suchten. Manche hatten zwei oder gleich vier Bots dabei, wie der erstaunlich heiße Typ, der neben meinem Ziel, der Bücherzelle saß.

„Ich errechne eine Gefahrenstufe von dreißig anhand ihres Pulses. Sie werden unverzüglich zurückgebracht. Gegenwehr nicht erwünscht.“ Es wäre unterhaltsamer, wäre eine Gegenwehr möglich aber einen Beam später stand ich in meinem Auffangbehälter.

„Deaktivieren, deaktivieren, deaktivieren!“, brüllte ich möglichst und hoffentlich alle Hauscodes auf einmal an.

Der Gehorsamste war der Lichtschalter. Doch musste mein Bett, welches angefahren kam, mich in die Decke mumifizierte und mich mit Entspannungsmusik voll flötete, natürlich mit aggressionsartigen ''Deaktivieren''-Stimme der Stufe ''Keine verdammte Ahnung' aktiv werden und glaubt mir ich hatte Aggressionsstufe 300 zähl mich Tod.

Am nächsten Morgen erwachte ich eigenartig ausgeglichen in meinem Bett. An meiner Seite stand der heiße Typ von gestern. Er aber ruinierte meine Laune, als er zu sprechen begann.

„Guten Morgen Hanah. Sie hatten gestern Abend eine Allgemeingefährdung von siebenundvierzig. Sie wurden ruhig gestellt und können sich in zwanzig Minuten wieder vollständig bewegen. Wünschen sie eine Lektüre?“ „Ein Stromkabel!“


E.T. nach Hause telefonieren

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Kurz nach Mitternacht fiel mir ein, dass ich meine Schere im Garten vergessen hatte. Ich regte mich so sehr darüber auf, dass ich nicht mehr einschlafen konnte. Also, wenn ich eh schon wach war, ging ich das Ding eben holen. Vielleicht wäre es mir dann wieder möglich einzuschlafen. Nur dumm, dass es stockfinster war. Immer wieder bückte ich mich hinunter, um wie ein blindes Huhn nach meinem Werkzeug zu suchen.

Plötzlich krachte es und verursachte ein halbes Erdbeben. Himmel, dachte ich und kassierte einen Hexenschuss, was einen ''ich zensiere es mal'' - Ausdruck hinterherschickte.

„E.T. nach Hause telefonieren!“, trat ein Wesen mit langem, leuchtenden Fingern unter meine Augen. „Ich erstmal Arzt telefonieren!“, entgegnete ich dem Alien, dessen Gefährt hervorragend in meiner Hausfassade steckte. „E.T. nach Hause telefonieren.“

„Erst alles beschädigen und dann etwas verlangen wollen, hä. Wer repariert mir den mein Haus, Alien. Nach Hause telefonieren, was ist denn das für eine Grammatik und wer kümmert sich um meinen Hexenschuss?“ „E.T. lernt“, sagte es und renkte mich wieder ein. Was für ein befreiendes Gefühl. Ein Segen und wo waren wir genau. Ach ja, ich konnte dem E.T. die reparierte Schüssel eines anderen E.T. leihen, der irgendwie doch nicht mehr nach Hause wollte.


Zu android

IxI Instagram I I YouTube (erscheint: 4.5.2024)

Ich wusste, dass ich in Schwierigkeiten war, als ich das Flugzeug betrat. Die Antriebe hatten ein leises, kaum wahrzunehmendes Stocken. Die neu entwickelten Sicherheitssysteme registrierten es nicht und ich nahm an, dass man durch die Möglichkeiten an austauschbaren Körperteilen komplett auf meine Sicherheit gepfiffen hatte.

Wer wollte auch schon Geld bezahlen, wenn es möglich war Gehirn, Herz einwandfrei zu ersetzen? Ich sage nur, es gab nicht mehr einen Menschen, der nicht zu fünfzig Prozent aus Metall und Elektronik bestand. Eine Elektronik, die einem nicht zugestand, dem ganzen hier den Stinkefinger zu zeigen.

Ich hatte definitiv nicht vor, meinen linken, halben Oberarmknochen und meine Gallenblase auch noch auszutauschen, um endgültig ''android'' zu werden.

Jahrelange Übung ließ mich den Sicherheitscode im Ellenbogen sprengen und eine unkontrollierte Armbewegung machen. Glücklicherweise war auch an der Sicherheit der reisenden Cyborgs gespart worden, wodurch die Schreibe brach, wie einfaches Zuckerglas.

Ich entfloh mit ein paar Einbußen an der Legierung, konnte aber meine Blase und meinen halben Knochen behalten.


 

Autorennotiz

Mit folgendem Link kannst du meine Mini Geschichten bei Instagram anhören: instagram.com/rhoda_schwarzhaar

Mit folgendem Link kannst du alle aufgelisteten Werke über YouTube anhören:
youtube.com/channel/UCF1evJIOQ4knPsIrA_iYk9Q

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Autor

RhodaSchwarzhaars Profilbild RhodaSchwarzhaar

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Kapitel: 8
Sätze: 1.357
Wörter: 17.545
Zeichen: 104.988

Kurzbeschreibung

Eine Sammlung sehr kurzer Geschichten unterschiedlicher Genre. Darunter fällt: Entwicklung, Krimi, Liebes, Gruselgeschichten, Fantasy, Märchen, Gedichte und Science Fiction. Eine Kleinigkeit für zwischendurch.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Familie auch in den Genres Science Fiction, Fantasy, Krimi, Vermischtes und gelistet.