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Mondscheintänzerin

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17.06.17 22:27
12 Ab 12 Jahren
Homosexualität
Fertiggestellt
Die erwähnte Krankheit gibt es wirklich. Sie nennt sich Xeroderma pigmentosum oder auch Mondscheinkrankheit. Entstanden im Rahmen eines Wichtelns auf fanfiktion.de.

 

 

M O N D S C H E I N T Ä N Z E R I N



Wie liegt im Mondenlichte
Begraben nun die Welt;
Wie selig ist der Friede,
Der sie umfangen hält!

- Theodor Storm





Esther saß am Fenster und sah hinaus, wo das die Nacht erhellende Mondlicht im See zerfloss und der Wind in den Tannen rauschte. An der Terrassentür tanzte das Windspiel, aber zu hören war nur das Prasseln des Regens gegen die Fensterscheibe; durch das Knistern des Kaminfeuers ergänzt eine melancholische Melodie der späten Abendstunden. 

Wärmend an ihren Beinen die Tasse, der Duft von Kaffee und Schokolade in ihrer Nase, Wiener Melange und das brennende Holz. Weich umhüllt von der skandinavisch gemusterten Decke, in ihrem liebsten Pullover. 

Ab und an eine Böe, klappernd in den alten Fensterläden. Die ganze Hütte ächzte ein wenig, wenn der Wind sie traf. 

Momente dieser Vollkommenheit waren eine Seltenheit in ihrem Leben, sie wusste sie zu schätzen und auszukosten. Wenn man auf die Details und Einzelheiten achtete, sich alles ganz genau ansah und betrachtete, wie langsam das Leben eigentlich war. Wenn man ruhiger atmete und die Augen schloss. Dann verging die Zeit langsamer. Nur konnte sie die Augen nicht verschließen. Nicht, wenn sie endlich nach draußen sehen konnte.
Esther drückte ihr Gesicht gegen die Scheibe. Sie schätzte den Regen und seine beruhigende Musik. Auch wenn sie sich darauf gefreut hatte den Abend draußen zu verbringen. Eingemummt in den Gartenliegen, die noch im Schuppen standen. Seit dem letzten Sommer. Es war doch schon April. Sie seufzte leise. Der Frühling ließ sich in diesem Jahr ziemlich viel Zeit.

Ab und an war aus der Küche ein Klappern zu hören. Leni machte den Abwasch. Esther hatte ihr ihre Hilfe angeboten, aber sie hatte entschieden abgelehnt. 
„Setz dich lieber ins Wohnzimmer, Liebling. So eine schöne Vollmondnacht, die solltest du nicht so leichtsinnig hergeben.“ Und mit einem Kuss auf die Stirn hatte sie sie aus der Küche gescheucht und ihr kurz darauf noch die Melange hinterhergebracht. Weil sie sich doch nie zwischen Kaffee und Kakao entscheiden konnte.
„Sicher, dass ich dir nicht helfen soll?“
„Ganz sicher.“
„Du kommst doch gar nicht an die oberen Schränke.“
„Es gibt da diese geniale Erfindung, nennt sich Hocker“, Leni grinste. „Du kannst mir ruhig zutrauen das Geschirr zu spülen. Notfalls musst du die Sachen eben morgen früh nachspülen.“

Gedankenverloren drehte sie an dem Goldring an ihrer rechten Hand.


 

„Ich bin eher ein Nachtmensch“, hatte sie zu Leni gesagt, als sie sich das erste Mal getroffen hatten. In einer Bar um ein Uhr morgens. Sie hatten über die Musik gelästert und zu viele Kurze getrunken, sich dann ein Taxi nach Hause geteilt. Ob sie noch mit hochkommen wolle, hatte Leni gefragt und sie hätte sich schlagen können verneinen zu müssen. 
„Ich würde dich gerne wiedersehen.“ 
„Klar. Ich geb‘ dir meine Handynummer.“ 
Dann hatten sie sich wochenlang geschrieben.





Aus dem Wald war ein Elch an das Seeufer getreten. Sah ein wenig wackelig aus, wie er auf den Felsen balancierte, den Kopf hinabbiegend, um zu trinken. Eine Elchkuh, wahrscheinlich, zu klein für einen Bullen. Doch noch zu geschickt für ein Junges. 
Sie stellte die leere Tasse zur Seite.

„Fertig“, Leni trat ins Wohnzimmer. Sie lächelte, aber sie sah müde aus. Esther wusste warum. Weil sie so oft nachts aufblieb, nur um mit ihr einige Stunden bei offenen Jalousien zu verbringen, in die Stadt zu fahren um einen nächtlichen Spaziergang am Wasser zu machen, sich die ironisch romantische Beleuchtung des Marinehafens anzusehen, die Leuchtinstallationen, die vom Ostufer herüber schienen und um den Wellen zuzuhören, wie sie an die Kaimauern rauschten.

In den Händen hielt sie eine Flasche Bordeaux und zwei Gläser. Aufmunternd winkte sie Esther damit zu, stellte sie auf den kleinen Wohnzimmertisch. Dunkle Eiche. Ein Geschenk. Weil sie sich doch selber nichts Schönes kaufen könnte. Meinte ihre Schwiegermutter. Vom Internet hatte sie wahrscheinlich noch nie gehört. Schön war der Tisch leider trotzdem, also stand er dort. Und darauf die Weidekätzchen, die Leni im Blumenladen um die Ecke gekauft hatte. In dem sie noch nie gewesen war. Weil er vor Sonnenuntergang um sechszehn Uhr schloss. Jeden Tag. Aber Leni richtete ihr immer ein Gruß von der Blumenverkäuferin aus, einer alten Schulfreundin, die sie manchmal zum Essen einlud. Die sich dann über grünen Salat freute und im Frühjahr Bärlauch aus dem eigenen Garten mitbrachte.

Mit zielsicherer Eleganz füllte Leni die zwei Gläser. 
„Komm mal her, guck“, Esther deutete hinaus. „Da steht ein Elch am See.“ 
Leni kam und drückte ihr eines der Weingläser in die Hand. 
„Das ist bestimmt die gleiche, die mir neulich fast vors Auto gelaufen wäre“, sie lachte leise glucksend und sah ihr dann tief in die Augen. „Prost, Liebling.“ Klirrend stießen die Gläser aneinander. 


 

Dass hatte sie ihr damals in der Bar erklärt. Um ein Uhr morgens. Dass man sich beim Anstoßen unbedingt in die Augen gucken musste. 
„Sonst hast du ein Jahr lang schlechten Sex“, sie hatte laut gelacht. „Wusstest du das echt nicht? Lernt man doch quasi in der Schule.“
Überhaupt Sex wäre schön, hatte Esther gedacht und daran, dass sie nie in eine Schule gegangen war. Von ihrem Hauslehrer hatte sie dergleichen nicht gelernt. Glücklicherweise. So ein unangenehmer alter Mann.





Und jetzt, jetzt stand nur noch ein Name auf dem Klingelschild an ihrer Haustür. Der Haustür ihres gemeinsamen Hauses. Für das sie einen Kredit hatten aufnehmen müssen, den wohl noch ihre Enkel abbezahlen würden. Ihr Haus.
Leni trat an die Stereoanlage. Sie nahm einen Schluck von dem Wein. Trockener Rotwein. Weil Leni ihr eine Freude machen wollte, eigentlich trank sie lieber weißen. 


 

Riesling hatte sie bestellt. Damals, bei ihrem ersten Date. In dem einzigen Restaurant der Stadt, dessen Küche bis Mitternacht servierte (und das kein Dönerimbiss war). Warum sie sich erst um elf trafen; das zu erklären hatte Esther so lange hinausgezögert wie nur möglich. Leni hatte das gemerkt – und sie nicht gedrängt. Gott, war sie dankbar gewesen.





Aus den Lautsprechern klangen die ersten energischen Fanfaren von Mahlers fünften. Ihre Lieblingssymphonie. 


 

Bei einer Flasche billigem Prosecco und Fischkonserven in ihrer abgedunkelten kleinen Ein-Zimmer-Wohnung hatten sie sich bei ihrem fünften Treffen durch ihre Plattensammlung gehört. Von Duke Ellington bis Madonna. Von Falco bis Best Of Jamaica Reggae. Hatten getanzt und auf dem Wohnzimmerboden zur fünften das erste Mal miteinander geschlafen. Und dann – etwas beschlossen.





Leni setzte sich neben sie auf die breite Fensterbank, auf der mal ihre Kakteen gestanden hatten, aber nachdem Esther sie zum zigsten Mal weggeräumt hatte, um sich ans Fenster zu setzen hatte Leni aufgegeben und ihnen einen neuen Platz in der Küche freigeräumt. 
„Da kriegen sie eh mehr Licht.“
„Du hast einfach kein Herz für Pflanzen.“
„Wir sind nicht kompatibel. Sie brauchen das Licht, mich bringt es um.“
Esther jedenfalls fand, dass die Kakteen seit ihrem Umzug viel besser aussahen. Gesünder. Leni stritt das ab.

Jetzt zog sie ihr die Decke weg und dafür in einen Kuss, der nach Bordeaux schmeckte. Die CD spielte inzwischen Walzer. Die war selber zusammengestellt. Illegale, aus dem Netz raubkopierte Lieder, die Leni für ihren Road Trip gebrannt hatte. „Zeit zu tanzen“, flüsterte sie.


 

Als sie am Morgen nach dem ersten Mal aufgewacht waren, die Zimmer immer noch dunkel und Leni die Gardinen aufgezogen hatte, reflexartig, und Esther sich unter der Bettdecke versteckt hatte, da hatte sie es ihr gebeichtet. Hatte ihr von der Krankheit erzählt. Von komplizierten lateinischen Fachbegriffen.  Von ewig geschlossenen Jalousien, Spaziergängen und Ausflügen auf den Spielplatz bei Nacht, wie ihre Mutter sich in den Schlaf geweint hatte. Von vermummten Krankenhausbesuchen in schützenden Schals und Mänteln. Hatte ihr im Internet die Bilder von südamerikanischen Kindern mit Wucherungen in der Haut gezeigt. Ihr erklärt, dass die Lebenserwartung selten im zweistelligen Bereich lag. Dass sie zu Hause unterrichtet worden war. Über das Internet arbeitete. 

Dann hatten sie ihren Beschluss umgesetzt. Road Trip der anderen Art. Nachts fahren und durch die Städte streifen und tagsüber im Hotelzimmer bei geschlossenen Jalousien. Hauptsächlich schlechte Nachmittagsserien in den Öffentlich-Rechtlichen, Schlafen und Sex. Essen per Zimmerservice.





„Na gut“, lang und gedehnt geantwortet, musste sie ihren schönen Fensterplatz aufgeben. Aber konnte sie Leni doch nie einen Wunsch abschlagen. Weil sie doch nach all den Jahren das Gefühl nicht los wurde ihr etwas zu schulden. Für all die Stunden im Dunkeln. Dafür, dass es keinen Urlaub in der Karibik gab, keine Stadtbummel und Shoppingtouren. Keine Zoobesuche und nur die Nachtvorstellungen im Kino. Kaum Treffen mit Freunden, die nicht verstanden, warum sie erst nach zehn Uhr abends zum Grillen kommen konnten und warum sie nicht an den Strand wollte. Dabei ging sie gerne schwimmen. 

„Bei Nacht“, sagte Leni meistens, wenn sie die einzigen waren, die in totaler Finsternis ihr Auto auf dem Parkplatz hinter den Dünen abstellten. „Ist es am Strand sowieso viel leerer. Tagsüber ist hier doch die Hölle los.“ Und dann ergänzte sie lachend: „Und außerdem ist nachts überall FKK – ich muss mir nie wieder einen Bikini kaufen. Was für eine Erleichterung!“ 
Und dann konnten sie nicht auf die Hochzeiten gehen, zu denen sie eingeladen wurden, den Geburtstagsfeiern, den Jubiläen. Leni musste alleine auf ihr Klassentreffen und grässliche Arbeitsessen und Esther saß zu Hause und fühlte sich schrecklich.


 

„Du kannst es so viel besser haben!“ So hatte sie sie angeschrien, als Leni ihr erklärte, dass sie sie liebte, dass sie mit ihr zusammen sein wollte.
„Du weißt nicht, was du dir antust, das ist doch verrückt. Mir wird es nie bessergehen, verstehst du, nie! Den Rest deines Lebens in Dunkelheit, Leni, das willst du nicht, das kann ich nicht mit dir machen.“
Ihr waren die Tränen über die Wangen gelaufen und Leni hatte ihre Handgelenke gepackt, die sie erhoben hatte, um sie von sich zu stoßen.
„Vergiss es, vergiss es. Such dir jemand anderen, jemand besseren. Für mich, bitte, ich verzeihe mir nie, wenn ich dich mit in diese Scheiße reinziehe.“

Dieses Leben, das hatte sie sich nicht einmal selber antun wollen. Leni wusste das nicht. Aber in ihrer Nachttischschublade lagen damals 50 Paracetamol-Tabletten. Die errechnete letale Dosierung. Sie hatte nicht vorgehabt, noch viel länger weiterzumachen.
Leni hatte sie nur angesehen. Ausdruckslos. Weder Mitleid noch Wut im Gesicht.

„Ich bin ein egoistischer Mensch, Liebling, das weißt du doch. Ich will nur dich. Da kannst du sagen, was du willst und noch so laut schreien. Das ändert überhaupt nichts. Wenn du nicht gewollt hättest, dass das passiert, dann hättest du früher was tun müssen. Jetzt ist es leider zu spät. Ich liebe dich, okay? Und es ist mir scheißegal, ob wir dafür den Rest unseres Lebens Vampir spielen.“ Und dann hatte sie sie geküsst und sie nicht mehr zu Wort kommen lassen, bis sie die Klappe gehalten hatte. In der Nacht hatten sie beide heulen müssen. Leni hatte sie in den Arm genommen und ihr ins Ohr geflüstert. „Wir schaffen das.“ Wir schaffen das. Und dann war sie eingeschlafen. 

Die Tabletten hatte sie trotzdem aufbewahrt.





Genauso und doch so anders zog sie sie wieder in ihre Arme, schlang ihre Arme um Esthers Taille, legte ihr den Kopf auf die Schulter. Der langsame Walzer, den konnte sie tanzen. Rhythmus, das lag ihr nicht besonders. Immerhin hatte sie in ihrem Leben nicht besonders viele Gelegenheiten gehabt, um zu tanzen. Sie war in keiner Tanzschule gewesen, hatte keinen Abschlussball gehabt, ging nicht auf Feiern. 


 

Tanzen hatte ihr Leni ihr beigebracht. Geduldig. Stundenlang. Sie hatten in ihrer kleinen Wohnung die Möbel zur Seite geschoben und waren trotzdem noch ständig angestoßen und über alles Mögliche gestolpert, was so auf dem Fußboden lag. 

„Dass du aber auch einfach keine Ordnung halten kannst“, Esther hatte laut gelacht und war Leni dabei zum dutzendsten Mal auf die Füße getreten. 
„Dafür habe ich ein grundlegendes Verständnis von Rhythmus, du bist eine musikalische Katastrophe“, hatte sie erwidert und dazu theatralisch geseufzt. 
„Ich versteh auch nicht, warum das jetzt so wichtig ist. Wir können doch eh nicht tanzen gehen?“
„Wir werden auch nicht tanzen gehen.“
„Ja, also. Warum denn dann?“

Leni hatte sie angegrinst. Misstrauisch hatte Esther sie gemustert, als sie aus einer der Schubladen im Geschirrschrank ein Kästchen kramte, es ihr hinhielt.
„Deswegen.“
„Du willst mich verarschen. Da ist jetzt aber kein Ring drin?“ 
„Na, mach auf.“
Sie wollte es nicht glauben, bis sie in dem kleinen Schmuckkästchen das Silber glänzen sah und dann eigentlich noch immer nicht.

„Auf einer Hochzeit muss man tanzen, oder?“
„Naja, ich meine, nicht unbedingt, nehme ich an. Aber die meisten Leute machen das wohl so.“
„Also heiratest du mich?“

Esther hatte nicht gewusst, ob sie hysterisch lachen oder heulen sollte. Sie hatte nie in ihrem Leben daran gedacht zu heiraten. In ihrem Leben gab es sowas wie Konventionalität ja gar nicht. Sie tat für gewöhnlich einfach nicht das, was andere Menschen so taten, mit ihrem Leben anstellten. Wobei sie auch vielleicht auch nicht unbedingt genug unter Menschen war, um zu beurteilen, was wirklich normal war und was einem Film und Fernsehen so vorgaukelten.

„Erde an Esther?“ Leni hatte mit den Händen vor ihrem Gesicht rumgewedelt. „Heiraten?“
„Äh, ach. Naja“, ein Lächeln hatte sich auf ihr Gesicht geschlichen. „Wenn du einen Standesbeamten überreden kannst bei Nacht zu trauen? Ich meine, warum nicht.“
„Warum nicht war nicht unbedingt die Antwort, die ich mir erhofft hatte.“
„Ich bin bloß schockiert.“
„Positiv?“
„Steck mir doch endlich den Ring an, sonst zählt das nicht.“
Grinsend war sie ihrer Bitte nachgekommen. 
„Ich hoffe, der war nicht zu teuer“, hatte sie noch besorgt ergänzt.
Dass Leni ihr nicht geantwortet, sondern sie nur ins Schlafzimmer gezogen hatte, hätte sie vielleicht beunruhigt, wäre sie nicht kurz darauf sehr erfolgreich abgelenkt worden.

In der Nacht, als Leni schlief, hatte sie die Tabletten im Klo runtergespült.

Tatsächlich fanden sie einen Standesbeamten, der kein Problem hatte um halb elf Uhr nachts zu trauen. Die Veranstalter vom Hotel hatten zwar merkwürdig geguckt, aber, hatten sie gesagt, die Feiern gingen ja sowieso immer bis in die Morgenstunden. Da dürften sie auch später anfangen. Bloß bitte keine warmen Speisen erwarten. 
„Sonst kündigt uns der Koch“, hatten sie lachend angemerkt. „Das können wir uns nicht leisten.“

Also gab es in einer wolkenlosen Vollmondnacht kalte Platten für knapp zwanzig Leute. Und einen Eröffnungswalzer. Mit nur zwei Patzern.





Seitdem war es ihr Ritual. „Damit wir nie vergessen, wie schön wir es haben“, sagte Leni. Mondscheinwalzer. Um das Beisammensein in der hellsten Nacht des Monats zu feiern.

Wie viele Jahre waren es jetzt? Neun? Konnte die Zeit so schnell vergehen?
Ja, beantwortete sie ihre eigene Frage stumm. Wenn man glücklich ist. Dann fliegt die Zeit.
Und sie war so glücklich.

In Lenis Armen. Wie sie durch das Wohnzimmer drehten und schwebten, in dem nun endlich genug Platz war, in ihrem eigenen Haus.
Eigentlich, dachte Esther, tanzte sie gerne. Weil es Liebe bedeutete. Und Zusammensein. Glück und Geborgenheit. Auch wenn es nur Walzer war. Und sie Leni manchmal noch auf die Füße trat. Aber jedes Mal seltener. Und überhaupt. Perfektion war doch langweilig. Wer wollte schon perfekt sein, wenn er auch glücklich sein konnte.

„Ich liebe dich“, und Leni und zog sie in einen Kuss, für den sie stehen bleiben mussten. „Mondscheintänzerin.“



 

- und wenn sie nicht gestorben sind, dann tanzen sie noch heute-

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GreenQuills Profilbild
GreenQuill Am 22.05.2019 um 10:30 Uhr
Hallo Olympia!

Ich bin durch die Alphabet-Lesechallenge im Forum auf dein Werk gestoßen. Was für eine schöne Geschichte! Schon der Beginn ist voller Ästhetik. Seien es die klapperenden Fensterläden, die ächzende Hütte oder das zerfließende Mondlicht. Ich habe das Gefühl, direkt neben Esther in dieser herrlichen Atmosphäre zu sitzen. Zum Rest weiß ich gar nicht so viel zu sagen, außer dass du die beiden wunderbar beschreibst. Ich mag, wie du erzählst, wie ihre Beziehung sich entwickelt, aber auch wie du ohne übertriebene sprachlich Dramatik Esthers Leben mit dieser Krankheit erzählst und wie ihr ganz langsam Lenis Liebe die Kraft gibt, die sie braucht. Einzige Passage, die mich gestört hat war, als Esther Leni erst von sich weist, weil sie ihr Leben zerstören würde. Das fand ich over the top und auch nicht wirklich zum Tenor der Rest der Geschichte passend. Wiederrum sehr gut gefallen hat mir, wie du die Geschichte hier und da mit kleinen Anekdoten auflockerst, sei es der Kaktus oder die Tanzeinlage. So kleine Unterbrechungen braucht in meinen Augen jede Geschichte zu solch einem Thema, um nicht zu sehr in Schwermut zu versinken und dir ist das wunderbar gelungen. Bei den zwei Patzern auf der Hochzeit habe ich herzlich gelacht. Und das Ende ist natürlich herrlich romantisch. Danke für diesen kleinen Lesegenuss.

Liebe Grüße, Augurey
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Olympia (Autor)Am 20.07.2019 um 20:30 Uhr
Danke für deinen lieben Kommentar, habe mich sehr gefreut! Zurückblickend ist das wirklich sehr dramatisch. Wäre mir wohl nie aufgefallen vor 2 Jahren.

Ich weiß gar nicht, was da im Forum so passiert, bin so selten hier, aber das werde ich mir mal ansehen :)

LG Olympia

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Kurzbeschreibung

Esther ist ein Mondscheinkind, die Sonne ihr natürlicher Feind, Leni ihre Rettung.

Kategorisierung

Diese Story wird neben Drama auch in den Genres Liebe, Schmerz & Trost und Familie gelistet.

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