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Winterspuren

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06.03.17 19:19
12 Ab 12 Jahren
Fertiggestellt

In einer kalten Winternacht stapfte eine junge Frau durch den frisch gefallenen Schnee auf den Straßen der Stadt. Sie bog in eine dunkle Gasse und rümpfte die Nase beim Anblick dieser. Der Boden war bedeckt von einer Mischung aus Schnee und Unrat. Ihre Füße versanken in dem Matsch und ein bestialischer Geruch stieg ihr in die Nase.

Ein quietschen ließ sie aufschrecken, doch als sie sich umdrehte war nichts weiter als das Schild einer Schenke zu sehen, welches träge im Wind hin und her schwang. Eilig setzte sie ihren Weg fort und verfluchte sich selbst dafür zu dieser unsäglichen Zeit noch unterwegs zu sein. Mit einem Blick zum Himmel stellte sie fest das sich dunkle Wolken auftürmten, die von baldigem Schneefall kündeten.

Sie eilte weiter, erreichte das Ende der Gasse und betrat wieder eine der breiten Hauptstraßen. Vor ihr befand sich eine unberührte Schneedecke, die die dreckige Stadt verbarg. Nach einem letzten Blick in die Gasse, in der noch immer das Schild hin und her schwang.

Eine Schneeflocke landet auf ihrer Nase und bewegte sie dazu die Straße entlang zu eilen. Langsam kroch die Kälte unter ihren warmen Mantel und der Schnee durchweichte ihre Stiefel. In ihren Zehen hatte sie schon kein Gefühl mehr, doch ihr Ziel, an dem sie ein warmer Karmin und eine Tasse heißer Tee erwarteten war noch weit.

Wieder sah sie sich um, in der festen Überzeugung etwas gehört zu haben. Doch es waren nur die Fensterläden eines nahe stehenden Hauses, die wegen des immer stärker werden Windes, klapperten. Verunsichert drehte sie sich um und eilte weiter. Immer wieder blickte sie sich nervös um, aber es war nichts zu sehen.

Der immer dichter werden Schneefall sorgte dafür, dass sie kaum noch etwas von ihrer Umgebung wahrnahm. Es fühlte sich an als wäre sie von einer weißen Mauer umgeben. Der Schnee brannte auf ihrer Haut und ließ sie bei jeder Flocke, die in ihrem Gesicht landete erneut aufschrecken.

Sie wurde das Gefühl beobachtet zu werden nicht los, obwohl niemand sonst auf den Straßen der Stadt unterwegs war. Es war nichts weiter zuhören als das knarren der Fensterläden. Der Schnee auf der Straße war unberührt. Das sie durch den dichten Schnee kaum etwas sehen konnte verunsicherte sie noch weiter.


 

Das rot ihres Mantels leuchtete regelrecht vor dem weißen Schnee, doch je weiter sie sich entfernte desto mehr verdeckte sie der Schnee ihrem wundervollen Anblick. Gut so. Weiter so. Du wirst mich nicht sehen, noch nicht ging es ihm durch den Kopf.


 

Sie beschleunigte ihre Schritte. Es war nicht mehr weit bis zu ihrem warmen Karmin, doch sie fühlte sich unwohl. Etwas stimmte nicht. Immer wenn sie sich umsah glaubte sie Schatten zusehen, die sich bewegten, wenn sie dann genauer hinsah, war dort nichts.

Es kam der jungen Frau vor als ob ihre Sinne ihr einen Streich spielen wollten. Da ist niemand. Da kann niemand sein redete sie sich immer wieder ein und stapfte zielstrebig weiter durch den Schnee.

Langsam näherte er sich der Frau im roten Mantel, die aufgehört hatte sich immer wieder umzuschauen. Die Kälte hatte schon lange Hände und Füße betäubt, doch er konnte nicht umkehren. Es musste sein. Er musste es wieder in Ordnung bringen. Niemand durfte es erfahren.

Nur noch ein kleines Stück dann hatte er sie, dieses wundervolle Wesen, erreicht. Nur noch ein paar Meter, dann konnte er noch ein letztes mal in ihre strahlend grünen Augen blicken.

Er war nun direkt hinter ihr, doch sie bemerkte nichts.

Es war so leicht. Er brauchte nur das Messer aus der Tasche ziehen und über ihren Hals gleiten lassen.

Das dumpfe Geräusch, das ihr Körper verursachte als er auf den Boden aufschlug, klang wie Musik in seinen Ohren.

Dort lag sie. Das Blut das den Schnee rot färbte machte sein Werk perfekt.

Aus vor Schreck geweiteten Augen starrte sie ihn an und flüsterte ihm zu, dass er das Richtige getan hatte.

 

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Elenyafinwes Profilbild
Elenyafinwe
M
Am 03.04.2017 um 20:34 Uhr
Hallo,

Hm. Erst fühlt sie sich beobachtet. Dann ist da scheinbar nix. Dann plötzlicher Perspektivwechsel. Dann ist da doch der Mörder. Er erwischt sie. Der Plot ist so gewöhnlich und vorhersehbar. Das hat mich leider null angesprochen, weil dem Text jegliches Besonderes fehlt. Auch die Atmosphäre ist bei weitem nicht so unheilsschwanger, wie sie hätte sein können.

Es scheint übrigens, dass du bei der Substantivierung und bei Kommas noch ein paar Schwächen hast. Das fiel mir hier vermehrt auf.

Lg Auctrix
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Traumsucherin (Autor)Am 08.04.2017 um 16:11 Uhr
Danke für die Kritik:)
Ich werde versuchen beim nächsten Text mehr darauf zu achten und diesen hier bei Gelegenheit überarbeiten.

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