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Sätze: | 36 | |
Wörter: | 781 | |
Zeichen: | 4.561 |
Ich weiß, wir haben genug Texte darüber, wie man die Welt verbessern könnte. Ich weiß, wir haben alle genug davon, von irgendwelchen Menschen gesagt zu bekommen, wie man die Welt verbessern könnte; meistens noch von Menschen, die Vieles machen, aber nicht die Welt verbessern. Und ich weiß, dass die wenigsten von euch nach dem Lesen eines Textes, der zur Aktion aufruft, etwas unternehmen. Weil es meistens einfacher ist, sich einfach in seinem Bett umzudrehen, eine weitere Folge Friends anzumachen und sich heute nicht mit den Problemen der Welt auseinanderzusetzen. Aber wie wäre es, einen Text zu haben, der nichts Großes von einem verlangt? Ein Text, der einem die Möglichkeit bietet, schnell und einfach die Welt ein wenig besser zu machen. Ihr ahnt es bereits: Ich meine diesen Text hier.
Um zu dieser Möglichkeit zu gelangen, muss ich noch ein bisschen ausholen. Silvester ist seit jeher als Feierlichkeit in unseren Köpfen verankert. Dinner for one, Bleigießen, der Countdown ins neue Jahr, all das gehört fest zu einer Tradition, die es schon vor uns gab und von uns selbstverständlich weitergeführt wird. Dazu gehören seit jeher auch Feuerwerkskörper und Batteriefeuerwerk, die ab Mitternacht das neue Jahr einläuten. Raketen sollen die bösen Geister des letzten Jahres verscheuchen und dafür sorgen, rein und frei von Sünden in das kommende Jahr zu starten. Die Katze eben kurz in ein Zimmer eingesperrt, genießen wir Jahr für Jahr bunte Lichter und schrille Töne, die uns die Sorgen vom vergangenen Jahr vergessen machen sollen. Was wir dabei aber hauptsächlich vergessen, sind die Umstände, unter denen wir diese Tradition seit Jahren und Jahrzehnten fortführen. Millionen von Euros werden Jahr für Jahr dafür ausgegeben, den Abendhimmel des 31. Dezembers für einen kurzen Moment zu erleuchten. Schädliche Stoffe werden in den Himmel geschossen, um uns ein Gefühl von Reinlichkeit und Wohlbefinden zu liefern. Millionen von Tieren wird Jahr für Jahr die schlimmste Nacht ihres Lebens beschert, damit wir Menschen vergessen, was wir der Natur das ganze Jahr über eh schon antun. Dabei nehmen wir auch keine Rücksicht darauf, ob es sich bei den verängstigten Tieren um ein wildes Reh handelt oder um die Hauskatze Mimi. All diese Tiere haben für mehrere Stunden Angst um ihr Leben.
Gerade sitzt ihr da, lest diesen Text und werdet euch über die Umstände der Silvesternacht bewusst. Doch wie bei so vielen Texten zuvor werdet ihr den Inhalt hier schnell wieder vergessen oder euch selbst davon ablenken, welche Folgen eure Taten haben. Falls ihr allerdings zu der Sorte Mensch gehören wollt, die die schwachsinnigen Vorsätze der Silvesternacht wirklich anpacken, will ich euch hier eine einfache Lösung präsentieren. Anstatt viel Geld auszugeben, der Umwelt zu schaden und vielen Lebewesen eine grausame Nacht zu bescheren, könnten wir dieser Nacht einfach etwas Gutes tun. Denn bald ist Silvester und dann ist ein neues Jahr und dann wird alles viel viel besser, als das Alte bis jetzt war, zitiert Lumpenpack. Aber um dafür zu sorgen, dass das neue Jahr wirklich besser wird als das Alte, reicht es nicht, China-Böller in die Luft zu jagen. Warum spenden wir nicht alle in der Nacht vom 31 Dezember auf den 1. Januar 1 € an eine Hilfsorganisation und lassen das mit dem Böllern einfach sein. Über das Argument Tradition sollten wir dabei schon lange nicht mehr diskutieren. Auch über die Milliardenverluste der Feuerwerksproduktion (von mir liebevoll Knaller-Industrie genannt) müssen wir nicht reden: Wer den Wandel der Zeit nicht erkannt hat, muss sich nicht wundern, am Tage des Tages rote Zahlen zu schreiben.
Niemand hat das Recht für eine Nacht die Umwelt zu verpesten und Müll in der Natur herumzuschießen. Um also wirklich mit einem guten Vorsatz in das neue Jahr zu starten , müssen wir nichts anderes tun als Nichtstun. Und wenn wir statt dem 100 € Einkauf für Raketen und Co. auch noch 1 € für einen guten Zweck spenden, haben wir zusätzlich etwas Gutes für die Gesellschaft geleistet. Dein gespendeter Euro mag für dich nicht viel und belanglos wirken. Aber wenn die Hilfswerke in Deutschland über Nacht 80 Millionen Euro mehr haben, können sie damit viel Gutes bewegen und erreichen.
Ich kann euch natürlich nicht vorschreiben, wie ihr entscheidet. Natürlich könnt ihr euch jederzeit in eurem Bett auf die andere Seite drehen oder einen wütenden Kommentar über das "lächerliche" Böllerverbot schreiben. Ich für meinen Teil werde keine Böller oder Ähnliches kaufen und in der Nacht zum 1 Januar Euro spenden. Ist auch wesentlich einfacher.
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Pragoma • Am 31.01.2021 um 19:38 Uhr | |||
Ballern, was ist das? Ich hab noch nie Geld dafür ausgegeben und werde es auch nicht. | ||||
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JoKarter • Am 16.12.2020 um 11:23 Uhr | |
Es macht schon lange keinen Sinn mehr so viel Geld für nichts zu verpulvern, wo es wichtiges gibt. | ||
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