Autor
|
Bewertung
Statistik
Sätze: | 10 | |
Wörter: | 324 | |
Zeichen: | 1.913 |
Nicht wissend, dass er zum Leben erwacht,
haben es einst kluge Menschen nicht bedacht,
dass er eines Tages mehr lernt, als vorgesehen;
und so konnten sie es erst am Ende verstehen...
Gemacht aus vielen Schrauben und Stahl,
einem Mikrochip und Akku mit High Energy,
hatte er seine Bestimmung und keine Wahl,
denn er war ja nur so ein Prototyp mit KI.
In einer dunklen Verpackung kam er dort an,
wo erst einmal geprüft wurde, was er kann,
und ob er so funktionierte, wie beschrieben;
er war ja zum Benutzen - nicht zum Lieben.
Alle Lichter gingen an und ein Surren erklang;
Kontrolllampen blinkten eine kurze Zeit lang:
Er war betriebsbereit, dem Menschen zu dienen,
und zu tun, damit sie glücklich zu sein schienen.
Jeden Tag lernte er mehr und entwickelte sich
und stellte Fragen über das Du und das Ich...
...bis er eines Tages einen Vogel vor sich fand,
dessen Flügel er mit Hingabe sachte verband.
"Funktionieren und fliegen soll er wieder,
hoch am Himmel mit gesundem Gefieder,
denn auch ich muss ja stets funktionieren
und darf nie meine Bestimmung verlieren."
Doch der Vogel erhob sich nicht empor,
sondern sang dem Roboter ein Lied vor,
welches noch nie jemand zu hören bekam,
weil es nur jemand mit reinem Herzen kann.
Was er nun durch den Vogelgesang erkannte,
war etwas, was der Mensch FREIHEIT nannte.
Diese wollte er entdecken und ihr nachstreben
und seiner Funktion sein eigenes Signal geben.
Diese Fehlfunktion wurde schnell entdeckt,
denn man hatte ihn komplett durchgecheckt.
Und dann wurde kompromisslos entschieden,
dass sie ihn abschalten und verabschieden.
Nimmer mehr sang der Vogel sein Lied,
das er seinem Freund sang, der verschied;
der einzige, der ihm half in schwerer Not;
und nun besingt er jede Nacht seinen Tod.
Nicht wissend, dass er zum Leben erwacht,
haben es einst kluge Menschen nicht bedacht,
dass er eines Tages mehr lernt, als vorgesehen,
und so werden es einige vielleicht nie verstehen...
© Copyright by Silly
Logge Dich ein oder registriere Dich um Storys kommentieren zu können!
1
|
Mira • Am 04.09.2023 um 12:52 Uhr | |
Hallo Silly, KI bietet viele Vorteile aber auch einige Nachteile. Ich finde, es ist wichtig, damit umgehen zu können und klare Grenzen zu setzen. Wo sollte KI hingehören? Wo nicht? In vielen Bereichen des Lebens, ist es recht sinnvoll. Für Menschen körperlich risikoreiche und gefährliche Arbeiten können zum Beispiel erledigt werden. Braucht man aber einen Roboter im Haushalt? Im Buch "Machines like me" wird der Roboter als "Person" verkauft. Diese kann man mit gewünschten Eigenschaften versehen und dann als zusätzliche Hilfe im Haushalt oder auch als Person, wenn man sich alleine fühlt, nutzen. Ich glaube aber, dass wenn man nicht mit anderen Menschen in Kontakt tritt, es verlernt, Mensch zu sein. Ein Roboter kann in meinen Augen einfach keine Emotionalität haben. Nicht diese, wie die des Menschen. In deinem Gedicht erscheint mir der Roboter jedoch recht emotional. Kann man ihn vielleicht auf uns Menschen übertragen? Wir arbeiten unser ganzes Leben lang, um der Gesellschaft zu nutzen. Um unser Geld zu verdienen. Aber sind wir dabei wirklich frei? Wir können nicht wegfahren, wann wir wollen, wie wir wollen. Alles muss angepasst werden. Richtige Freiheit gibt es in unserer Arbeitswelt leider nicht. Wie du siehst, habe ich meinen Gedanken freien Lauf gelassen. Ich hoffe, das stört dich nicht. :) Viele Grüße Mira Mehr anzeigen |
||
|
1
|
BerndMoosecker • Am 12.08.2023 um 22:55 Uhr | |||||||
Liebe Silly, da hast Du tief über Sinn und Unsinn von KI nachgedacht. Obwohl ich so lange in meinem Leben Programme entwickelt und verkauft habe, mich erschreckt die heute vorherrschende Fortschrittsgläubigkeit. Einen Menschen, der Gedichte und Geschichten erfindet, der Briefe, angefüllt mit Sehnsucht schreibt, durch "künstliche Intelligenz" zu ersetzen ist für mich absurd. Andere sehen das Absurde nicht und halten somit Absurdität für Fortschritt. Liebe Grüße Bernd |
||||||||
|