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Seelenstiche

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20.10.22 00:39
In Arbeit

„Du bist hässlich, dumm und wertlos!“,

sagen sie mir täglich herzlos.

„Deine dicke Hornbrille und Pickelfresse,

ekeln alle an – genau wie deine Blässe!

 

„Die Ekelhafte stinkt wie ein Schwein“,

lästern sie und stellen mir ein Bein.

„Du kannst nichts – du bist und bleibst ein Loser!“,

spotten sie und ich werd immer hilfloser!

 

Überall Gelächter,

spöttische Gesichter.

Sie fühlen sich stark in der Gruppe,

meine Gefühle sind ihnen schnuppe.

 

Sie verletzen mich mit jedem Wort,

für sie ist das so was wie ein Sport.

Ein Mörder sticht seinem Opfer in die Kehle.

Ein Mobber sticht in eine verletzliche Seele.

 

„Sags uns, wer liebt dich schon?!“,

fragen sie mich voller Hohn.

Ich habe keine Antwort auf ihre Frage,

frage mich aber, wie lange ich das noch ertrage.

 

„Du bist unnötig. Bring dich mal lieber mal um!

Niemand wird dich vermissen; sich fragen nach dem Warum.“

Keiner steht mir bei in meinem Schmerz.

Mir blutet mein verwundetes Herz.

 

Ihre abscheulichen Worte und Taten

ist mein Sterben auf Raten.

Sie bringen mich in allergrößte Not,

Ich wünschte mir, ich wäre längst tot.

Doch alles, was sie über mich sagen sind Lügen!

Und: Wieso muss ich eigentlich ihnen genügen?

Ich bin wertvoll in Gottes Augen.

Das ist wichtig und richtig zu glauben.

 

Trotzdem ist der tiefe Schmerz noch da,

Rache will ich üben, ja!

Doch müsste ich eigentlich kämpfen mit anderen Waffen.

So wie es mir entspricht: Ich bin wunderbar geschaffen!

 

Wie mich selbst soll ich meinen Nächsten lieben;

ihm mehr als sieben mal sieben vergeben.

Das bedeutet nicht, mich wie Dreck behandeln zu lassen,

und sie weiter in meinem Herzen heimlich zu hassen.

 

Ein Mobber ist ein Gefangener seiner eigenen Unzufriedenheit.

Um seinen Frust auszulassen, sucht er stets nach einer Gelegenheit.

Doch wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.

Dafür wird Gott fürwahr sorgen und der Sieg ist mein.

 

Dazu muss ich ihm vertrauen ganz.

Nicht sie, sondern er gibt mir wahren Glanz.

Er wird mich wieder vollständig machen.

Dann kann ich neu vom Herzen lachen.

Autorennotiz

Ist zuerst erschienen im Klartext Magazin.

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Kapitel: 2
Sätze: 20
Wörter: 357
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