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Sätze: | 34 | |
Wörter: | 315 | |
Zeichen: | 1.774 |
Morgen - morgen werde ich Dich vergessen... ganz bestimmt morgen. Aber ein Morgen gibt es nicht. Nicht mit Dir und auch nicht den des Vergessens... Nach so langer Zeit dachte ich, dass ich es geschafft habe; dass mein Herz es geschafft hat. Doch so ist es nicht.
Seit damals ist ein wenig Zeit vergangen - zu wenig. Denn heute sah ich in unseren alten Erinnerungen hinein, was ich besser nicht getan hätte. Es ist, als wenn der tot geglaubte Stachel in meinem Herzen zu neuem Leben erwacht ist und mir darin nur allzu gerne herumstochert, damit ich mich innerlich vor Schmerzen winde.
Wann kann ich endlich ohne Schmerz an Dich denken und in Erinnerungen hineinsehen, ohne diese Sehnsucht, die jedesmal von neuem erglüht? Erinnerungen, die mich glauben ließen, Du würdest mich lieben wie ich Dich geliebt habe. Wann? Ich warte doch schon solange, dass es endlich vorbei ist...
Und nun halt ich zitternd dein Bild in meinen Händen, das ich aus meinem Herzen verbannt glaubte. Doch es ist immer noch da... schmerzend und pochend. Es brennt nach wie vor - und es hört scheinbar niemals auf. Deine Augen, dein Lächeln; strahlen mich an wie damals. Doch damals ist lange vorbei. Existiert nicht mehr. Wann werde ich das endlich begreifen? Tränen steigen empor und lassen dein Bild verschwimmen. Ein Augenaufschlag und Du bist wieder da, während eine Träne auf dein Bild trifft, aber nie dein Herz erreichen wird - es nie erreicht hat.
Ach, wenn mein Herz es doch endlich begreifen und Dich vergessen könnte. Aber ein Herz, das liebt, versteht nicht. Es liebt einfach. Das wirst Du wohl niemals verstehen und auch nicht fühlen. Ich dachte, ich wäre stark genug... kühl wie Du. Aber das bin ich nicht - und kann es auch nicht. Immer noch nicht, wahrscheinlich nie. Vielleicht morgen...
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BerndMoosecker • Am 14.06.2020 um 18:33 Uhr | |||
Die Qualen unerwiderter Liebe sind in dieser Abhandlung gut und nachvollziehbar dargestellt. Das ganze Gefühl der Verzweiflung, das Menschen in dieser Situation empfinden, hat mich beim Lesen im Herzen berührt. Gruß Bernd |
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