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Am Horizont sehe ich das Grün des Waldes und den blauen Himmel mit weißen Wolken so sanft wie Seide. Wir gehen den Weg, der aus zusammen gezimmerten Holzbrettern besteht. Manchmal fehlen einzelne Bretter und manchmal ganze Abschnitte, so dass wir durch Matsch und Wasser stiefeln und über große Steine klettern müssen. Die Natur hier scheint unberührt. So klar und natürlich. Der Bach sprudelt vor sich hin, die kleinen Bäume wehen im Wind. Unter unseren Füßen schmatzt der Boden als genieße er eine Mahlzeit. Wir laufen weiter bis zum Waldrand und erreichen nun festen Steinboden. Wir sehen Hufspuren ringsrum in der feuchten Erde. Sind es die eines Pferdes mit unbeschlagenen Hufen oder doch die eines anderen Wildes? Es bleibt das Geheimnis des Hohen Venns. Die Sonne versteckt sich langsam im Schutz des Horizonts und lässt die letzten Sonnenstrahlen auf uns nieder. Der Himmel wird trüber. Wenige Menschen sind um diese Uhrzeit noch hier.
Der Wald ist dicht. Eng aneinandergeschmiegt stehen die Bäume und lassen, je tiefer man schaut, immer weniger Licht hinein. Bodendecker genießen ihren Freiraum und auch Heidelbeersträucher lassen sich finden. Wenn ich mich um meine eigene Achse drehe, sehe ich so weit das Auge reicht Natur. Unendliche gelbe Weiten aus Gräsern, umrahmt von dem saftigen Grün des Waldes. Es ist eindrucksvoll.
"Von da kommen wir her", sagt einer meiner Wanderbegleiter und zeigt mit dem Finger in Richtung des Horizonts. Ich bin beeindruckt. Ich wusste nicht, dass ich in kürzester Zeit so weit laufen kann.
Wir machen uns weiter auf den Weg. Die Strecke, die vor uns liegt, ist lang, bahnt sich einen Weg durch das Moorgebiet und mündet schließlich zwischen den Bäumen.
Als wir wieder am Auto ankommen und sitzen, fühlen sich meine Füße schmerzend aber gleichzeitig auch unendlich leicht an.
Ist es nicht verrückt, dass wir Menschen Naturschutzgebiete besuchen, um die Welt und die Natur mit einem minimalen Einfluss des Menschen zu sehen?
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BerndMoosecker • Am 05.01.2023 um 20:10 Uhr | |
Hallo Mira, eine schöne Beschreibung einer Wanderung durch das Hohe Venn. Ich gebe es zu, ich war noch nie dort, obwohl es gar nicht so sehr weit ist. Ich wandere eben eher am Schwalmbruch oder am Galgenvenn - diese Wandergebiete liegen einfach noch näher :-) Aber ich bin immer noch gut zu Fuß und man kann nie wissen, was mir noch alles einfällt. Deine Frage am Schluss, ich kann sie nicht beantworten. Vielleicht bin ich zu alt dazu - nein Unsinn - ich habe zu lange an den "Fortschritt" durch Technik geglaubt. Liebe Grüße Bernd Mehr anzeigen |
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