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Themen, die es schon in den 90gern des 20. Jahrhunderts gab

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18.04.24 19:14
12 Ab 12 Jahren
In Arbeit

Aus reiner Nostalgie, schaue ich mir bestimmte Serien an, die ich gerne als Kind gesehen habe.

Es waren hauptsächlich Zeichentrickserien.

Damals habe ich alles Mögliche gesehen, heute schaue ich mir nur das an, was mir besonders positiv in Erinnerung blieb.

Natürlich denken viele, dass eine Frau, die gerade 40 Jahre alt geworden ist, schon viel zu als für Zeichentrick ist. Aber dabei wird stets eins außer Acht gelassen: Es gab schon immer Zeichentrick, die für die volljährige Zielgruppe, doch der Generation meiner Eltern, den Babyboomern, wurde stets suggeriert, dass man ab einem bestimmten Alter sich nichts mehr anschauen darf, das bezeichnet wurde, da man zu alt dafür ist. Tat ein Erwachsener es doch, dann würde diesem Menschen schnell die mentale Unreife nachgefragt. Ich weiß es, da ich solche Menschen in meinem Umfeld habe.

Aber ich glaube, dass man es den jungen Erwachsenen nur erzählt hat, um diese vor den versteckten Botschaften fernzuhalten, die in der einen oder anderen Zeichentrickserie enthalten waren. Wahrscheinlich, umso die Kontrolle über die Heranwachsenden zu behalten, und damit sie brav das tun, was von ihnen erwartet wird. Sie sollten nicht die Gelegenheit bekommen bestimmte Stereotypen in Frage zu stellen.

Nur wenn es heißt: "Für jung und alt", erst dann ist es den Erwachsenen bzw. den Eltern gestattet sich Zeichentrickserien bzw. Zeichenfilme anzusehen. Aber auch nur zusammen mit den Kindern. Niemals allein.

Ihr sollt wissen, dass ich es mir nicht verbieten lasse, alle Serien zu sehen, die ich als Kind gesehen habe, weil mir gerade jetzt, und als Mutter, Dinge aufgefallen sind, die ich damals überhaupt nicht verstanden habe.

Meiner Meinung nach ist die Wahrheit: Wer sich freiwillig von versteckten Botschaften fernzuhalten lässt, lässt sich auch freiwillig unterdrücken. Wer es dem Umfeld gestattet die eigenen, wahren Fähigkeiten abzusprechen, erlaubt es jedem einen zu kontrollieren.

Ich werde in jedem Kapitel auf eine bestimmte Serie eingehen und euch erzählen, was ich erfahren habe.

Ich habe bewusst diesen Titel gewählt, da die bereute Mutterschaft als das top Thema des 21. Jahrhunderts gilt. Aber meiner Meinung nach wurden die Schattenseiten der Mutterrolle schon in den 90igern thematisiert, und zwar in der Serie "Die Dinos", in der 2. Episode.

In dieser Folge wird offen und sehr realistisch dargestellt wie überlastet Fran Sinclair in ihrem Dasein als Mutter ist. Gerade jetzt, da ich selbst eine Mutter bin, verstehe ich ganz deutlich, dass es die bereute Mutterschaft schon damals gegeben haben muss. Auch wenn Fran ihre Reue nicht deutlich kommuniziert, so lässt ihr Frust es erkennen. Besonders als sie das Gefühl hat nur noch als "Putze" wahrgenommen zu werden. Ihr Ehemann Earl reagiert überfordert auf ihre Stimmung und glaubt mit den Worten "Ich liebe dich!" die Situation deeskalieren zu können, was nicht wirklich funktioniert hat.

Ihm bleibt nichts anderes übrig als seiner Frau zu ermöglichen, dass sie sich für ein paar Tage eine Auszeit von Erziehung und Haushalt nehmen kann, in der Hoffnung, dass damit wieder Stabilität in den Alltag zurückkehrt und er sich wieder der Klotze widmen kann.

Sowie ich das verstanden habe, sollte die Serie wegen der vielen kritischen Themen sogar verboten werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass es vielen Zuschauer*innen gegen den Strich gegangen ist, dass die Rolle der Mutter auch von ihrer negativen Seite gezeigt wurde.

Die Soziologin Orna Donath hat meiner Meinung nach mit ihrem One-Book-Wonder mit dem Titel Regretting Motherhood nur ein Thema gebraucht, um ihre Doktorarbeit mit Bestleistung abzuschließen, gerade weil es ein Tabu ist. Schaut man sich den Wikipedia-Eintrag an, dann wird jede Frau, die es bereut Kinder bekommen zu haben, feststellen müssen, dass es dieser Soziologin scheißegal ist, dass die eine oder andere Mutter mit ihrer Reue alleine gelassen wird.

Was in der Serie auch deutlich zum Ausdruck gebracht wird, was eine ungewollte Schwangerschaft für finanzielle Konsequenzen mit sich ziehen kann, und dass ein Kind, dass nicht gewollt ist, sogar eine Ehekrise verursachen kann.

Auch die Umweltverschmutzungen und die rücksichtslose Verschwendung aller Ressourcen werden ebenfalls deutlich dargestellt.

Ich kann meine Mutterschaft jetzt viel besser genießen als früher. Das heißt aber nicht, dass ich nie wieder Momente habe, in denen ich mir keine kinderfreie Zeit wünsche, weil das wäre purer Selbstbetrug. Ich bin auch nicht mehr bereit Care-Arbeit für Leute zu leisten für die es selbstverständlich ist, dass man ihnen jedes Mal den Arsch rettet, wenn diese bewusst ein Risiko in Kauf genommen haben. Deswegen bin ich auch gut durch die Pandemie gekommen.

Allgemein lege ich jeder Mutter, der es ziemlich beschissen geht, ans Herz die eigenen Freiräume einzufordern. Die Realität ist die, dass es euch keine Sau danken wird, wenn ihr irgendwann mit einem Burnout dasteht.

Alleinerziehende haben es da auch viel schwerer, und deswegen solltet ihr den Trägern, die Entlastung für die Familie anbieten, solange auf den Sack gehen, bis diese euch jemanden zur Verfügung stellen, der es euch ermöglicht zumindest in Ruhe ein Tee oder Kaffee zu trinken oder alleine spazieren zu gehen.

Feedback

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Gesko Am 23.03.2024 um 11:05 Uhr
Da bin ich ja mal gespannt! Ich erinnere mich sehr gerne an meine Zeichentrick-Helden aus der Kindheit und sehe auch heute noch den einen oder anderen Disney-Film an. Als Erwachsene. Und allein. Allerdings unschlagbar: Das Dschungelbuch anschauen - in der Kindervorstellung. Da steppt der Bär - und nicht nur auf der Leindwand!
Allerdings ertrage ich bei vielen Filmen die Geräuschkulisse nicht mehr und erst recht nicht, wenn gesungen wird.
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Klugscheisser Am 29.09.2024 um 17:04 Uhr
Hallo Gesko,

vielen Dank für das Teilen deiner Gedanken.

Meine Lieblings-Zeichentrickserie ist und waren immer die Simpsons !

Nicht nur der versteckten Weisheiten wegen, sondern auch, weil ich viele der Charaktere in meinem Umfeld wiedererkennen konnte.

Jetzt mal kurz zu StoryHub. Ich wollte Dir das als Privatnachricht schreiben, das darf ich aber noch nicht, da ich erst seit zwei Tagen angemeldet bin.

Ich habe das Gefühl auf einem grandiosen Raumschiff gelandet zu sein, dessen Mannschaft an einem mysteriösen Virus verstorben ist. Bisher habe ich nur eine Handvoll Überlebende gefunden, darunter dich. Ich denke der Virus ist der "Keine-Lust-zum Austausch-Virus".

Da sind Stories 100 Mal angesehen worden, aber kein einziger hat sich bemüßigt gefühlt, Feedback zu geben.
Warum ?

Denken hier die meisten man veröffentlicht, was man geschrieben hat und dann wird man von einem Verleger entdeckt ? Das wäre doch reichlich naiv.

Ich bin, ehrlich gesagt, ziemlich enttäuscht von den Schreibenden auf dieser Plattform.

Würde mich über deine Nachricht freuen.
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Geskos Profilbild
Gesko Am 29.03.2024 um 11:20 Uhr
Soo, jetzt habe ich mich eingelesen und das erste Kapitel gefällt mir thematisch gut: Die Dinos, wie habe ich sie geliebt! Vor allem die ungewöhnlich gesellschaftskitische Art, der Sarkasmus, die Ironie, mit der bestimmte Themen behandelt wurden: Ganz großes Kino. Und nach jeder Folge gedacht: Nochmaaaal!
Schade, dass so eine witzige und scharfsinnige Serie als zu "brisant" abgesetzt wurde!

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Kapitel: 2
Sätze: 25
Wörter: 853
Zeichen: 5.207

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Diese Story wird neben Musik, Film, Video auch im Genre Kultur, Kunst, Literatur gelistet.