Floh Joe war schon viel rumgekommen. Er war schon auf allerhand Tieren gewesen und dieses Mal hatte er seinen Wirtshund verpasst; er hatte ihn ausgespäht und als er Aufsprang war es leider Daneben gegangen. Nun, dann nehm ich eben die nächste Katze die vorbeistromt. So sagte er sich still in Gedanken selbst. Er war etwas von sich selbst enttäuscht! Naja – er hätte gerne einen Hund gehabt. Joe konnte es nicht ändern. Katzen gehen auch – tröste dich. So tröstete er sich nochmals von vorn und selbst. Er hatte übrigends auch schon Zeit in einem Flohzirkus zugebracht. Dort war er Seiltänzer gewesen. Doch das war Zirkus gewesen – vorbei – ein Zirkus. Nichts weiter und nichts für einen gestandenen Blutsauger wie ihn. Joe dachte selten daran. Zurückblicken hilft dir nicht sagte er sich immer und so war er immer wieder auf der Suche nach der nächsten Sauggelegenheit. Er war eben einer, ein schlimmer, ein Joe – Flo; Blutsauger. Hauptberuflich tat er sonst nichts. Doch nun weiter. Seine Reise und somit auch sein Leben nahm eine andere Richtung. Er sprang einem Alten armen Bettler auf der Straße sitzend auf. Da hatte er ihn! ,,Uhuuuuuuhuuuuh, endlich mal wieder Menschenblut“, jubelte Joe lauthals und biss herzhaft zu in den Ungewaschenen. Sein Opfer zuckte. Er war ein wenig herb rangegangen. Da lag er auch schon angedrückt auf der Straße. Kurz etwas verletzt. Wäre nicht ein Hase deswegs gekommen auf dem Feldweg abseits der Stadt, er hätte nichts zum festklemmen gehabt und ausruhen. Vielleicht wäre er wie viele vorher vor ihm an sowas krepiert. Joe aber war zäh. Er war nicht so einer dieser Milchkuhflöhe. Das wurde ihm wieder Mal klar und er nahm es bewusst war. Achja Joe-Floh Überlebenskünstler wie er im Buche steht. Er hüpfte vom Hasen und es ging ihm schon wieder besser. Eine leichte Kneifung – nichts Bedrückendes – gottlob. Joe hüpfte weiter. Ein Floh von Art wie er es war hatte schon das nächste Ziel im Visier. Da lief es das Schaf. Hupf und drauf! Zugebissen mal noch nicht. Er war warm gelandet und blieb erstmal. So kam es das er blieb bis in den späteren Frühling hinein. Ein Schäfer schor das Schaf. Joe zog weiter. Es zog ihn wieder zum Hund. Ahhja. Der Schäferhund. Das war reinrassig, assig, das hat Stil. Er schwor sich selbst dieses Mal nicht daneben und prombt klappte es als dieser im Stallhof rumschnupperte. Ein Hops - geklappt. Routine ist Routine. Glück aber ist Glück. Er hatte nicht mit einem angelegten Flohhalsband das ihn duftend anzog gerechnet. So wurde es eine gemeine fiese Sache für ihn. Von Dämpfen und Düften benebelt lies er sich fallen. Huijuijui. Es war einzig die Maus im Garten die ihn noch Rettete und an deren Leib er sich heute noch klammert. So hockt er nun unter Tage. Joes Reise zu Ende. Er hat es warm, er hat es bequem, er lebt - und wenn ihr es ihm gönnt so grabt ihn nicht so schnell um. Wer will das auch, Joe ist Floh, Floh aus Lässigkeit und nicht so‘ n anderer welcher. Joe, Joe Floh, mach‘s gut bei Mausens. Stroh, Floh, was will man mehr.
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