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Knochenjob

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01.06.18 13:35
18 Ab 18 Jahren
In Arbeit

Es ist ein kalter Wintermorgen, als Max den alten VW Golf der dritten Generation am Rande des dreckigen Feldwegs abstellt. Viel zu früh, denkt er sich, denn eigentlich ist er gar kein Morgenmensch. Gemächlich steigt er aus, knallt die Tür hinter sich zu, zündet sich eine Kippe seiner Lieblingsmarke an und setzt sich auf die zerbeulte Motorhaube seines Autos. Der Nebel hängt noch dicht über den Feldern und lässt nicht weit blicken. Die Ruhe ist fast unheimlich und doch irgendwie friedlich. Ziellos lässt er seinen Blick über die umliegende Landschaft schweifen. Dabei schnippt er die gerade erst angefangene Zigarette neben sich auf den Boden und rauft sich das Haar. Niemand zu sehen. Dieser Ort sollte genügen.

Er springt vorsichtig von der Motorhaube und geht gemächlich zum Kofferraum des Golfs. Seelenruhig schließt er diesen auf. Kaum ist das metallische Klicken des Schlosses ertönt, springt die Heckklappe auf und der Junge kommt herausgesprungen. Er wirft sich auf Max und versucht zu fliehen. Das Betäubungsmittel scheint wohl doch nicht so lange zu wirken, wie Max gedacht hat. Angefressen überwältigt er den Jungen kurzerhand mit einem wirkungsvollen Faustschlag Richtung Schläfe. Dieser sackt direkt in sich zusammen und bewegt sich nach einem kurzen Zucken nicht mehr. Mit seinen 1,95 Meter und 100kg Kampfgewicht hätte es den Schlag nicht zwingend gebraucht. Kraft hat er genug und durch jahrelanges Training auch genug andere gewaltärmere Möglichkeiten in seinem Repertoire, jemanden außer Gefecht zu setzen. Aber Max ist genervt. Genervt von diesem Auftrag, genervt von dem alten Schrottauto und genervt von dieser trostlosen Gegend. Gutes Geld gibt es trotzdem. Nicht mehr, nicht weniger.

Er zerrt den nun regungslosen Körper des Jungen von seinem Auto weg in das angrenzende Feld. Möglichst zentral und möglichst unauffällig, führt er sich nochmals vor Augen. Alles Routine. In der Mitte des Feldes angekommen – oder was Max für die Mitte des Feldes hält, denn bei dem Nebel ist das nicht eindeutig erkennbar – kommt der Junge langsam wieder zu sich. Max stört sich nicht daran. Er lässt den Jungen unsanft auf den Boden fallen. Dann holt er seine Pistole heraus, schraubt den quietschenden Schalldämpfer drauf und zielt auf den Kopf des Jungen. Dieser realisiert, was mit ihm passieren soll, reißt die Augen auf - doch es ist zu spät. Die Kugel rauscht mit einem leisen zischen aus dem Pistolenlauf durch den Kopf des Jungen in den gefrorenen Feldboden. Das Blut spritzt auf die zerdrückten Ähren und der durchlöcherte Kopf kippt leblos in den Nacken. Erledigt.

Mehr oder weniger zufrieden schraubt Max den Schalldämpfer wieder ab, verstaut alles in seinen Taschen und stampft zu seinem Auto. Ihm fällt ein, dass der Wecker seiner Frau gleich klingeln müsste. Schnell holt er seine Stofftasche von der Rückbank, und nimmt die Sportkleidung heraus, um sich umzuziehen. Die dunklen unauffälligen Kleidungsstücke werden gegen die grellen Sportklamotten getauscht. Frühsport macht er schon seit Jahren. Fertig umgezogen schließt er die Tür wieder zu, läuft zur nächsten Straßenkreuzung und entsorgt seine alte Kleidung. Er hofft, dass seine Frau schon Frühstück gemacht hat. Wenn er sich beeilt, kann er seine Tochter gleich noch zum Kindergarten bringen.

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Sätze: 38
Wörter: 556
Zeichen: 3.272

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Diese Story wird neben Action auch in den Genres Krimi, Thriller gelistet.