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Das Leben im Glück ?

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16.09.19 07:51
16 Ab 16 Jahren
Fertiggestellt

Es schien ein ganz normaler Arbeitstag zu werden. Julian sollte mit Martin auf Streife fahren. Bisher verlief die Schicht relativ ruhig und die Beiden Polizisten freuten sich schon auf den Feierabend.

Doch eine Stunde vor Feierabend kam noch ein Einsatz rein der sich gewaschen hatte und Martin und Julien wussten, dass aus dem pünktlichen Feierabend nichts mehr wird.

„Das kann ja jetzt noch lustig werden.“ sagte Martin

„Und ich war noch mit Chris verabredet.“ sagte Julian

„Dann kannst du deine Verabredung jetzt glaube ich absagen oder verschieben.“ sagte Martin

„Das ist doch alles blöd. Weißt du wie lange ich nichts mehr von ihr gehört habe?“ sagte Julian

„Ich weiß, aber die Arbeit geht vor.“ sagte Martin

Julian hatte Chris jetzt schon ein Jahr nicht mehr gesehen. Vor drei Tagen hatte sie sich bei ihm gemeldet, weil sie irgendetwas mit ihm besprechen musste.

„Sie hatte sich vor drei Tagen  bei mir gemeldet und wollte mir etwas sehr Wichtiges sagen. Ich habe leider keine Ahnung worum es da geht.“ sagte Julian

„Ach Mensch Julian. sag ihr doch einfach, dass es etwas später wird.“ schlug Martin seinem Kollegen vor

„Und was ist wenn uns dieser Einsatz stundenlang aufhält und wir erst heute Nacht nach Hause kommen?“ fragte Julian nach.

„Dann verschieb das Treffen doch einfach auf Morgen. Da hast du frei und brauchst dir keine Gedanken machen.“ sagte Martin

Julian machte das was Martin ihm vorschlug und tatsächlich Chris hatte auch am nächsten Tag Zeit.

Nachdem der Einsatz beendet war, wollte Julian nur noch nach Hause. Er war müde und wollte nur noch schlafen und gleichzeitig freute er sich auf das Treffen mit Chris am nächsten Tag.

Julian wartete am nächsten Tag sehnsüchtig auf Chris. Er wusste, dass sie immer pünktlichwar und war deshalb besonders früh zum Treffpunkt gegangen.

Und tatsächlich Chris war wie immer pünktlich am Treffpunkt.

„Hallo Chris schön dich mal wieder zu sehen.“ sagte Julian

„Hallo, ich freue mich auch dich endlich mal wieder zu sehen.“ sagte Chris

„Du hattest mir am Telefon gesagt, du musst mir etwas ganz Wichtiges sagen.“ sagte Julian

„Ja das muss ich auch. Da geht es um Dich und deine Eltern.“ sagte Chris

„Was meinst du?“ fragte Julian

„Ich habe letztens einen Streit zwischen deinen Eltern mitbekommen, bei dem es darum ging das deine Mutter einen Affäre hatte und dein Vater gar nicht dein leiblicher Vater ist. Das ist auch der Grund, warum ich mich seit einem Jahr nicht mehr gemeldet habe. Ich wusste einfach nicht was richtig war. Ob ich dir jetzt davon erzählen soll oder nicht. Jetzt habe ich mich aber entschlossen dir von dem Streit zu erzählen, da ich denke dass du das Recht auf die Wahrheit hast.“ erzählte Chris

„Meine Eltern streiten sich immer noch.  Und jetzt weiß ich auch worum es da letztendlich geht. Wenn ich nachfrage bekomme ich keine Antwort.“ sagte Julian

Julian war kurz vorm austicken. Er war mit den Nerven gerade durch.

„Julian, beruhig dich mal bitte. Es bringt nichts wenn du jetzt durchdrehst. Ich habe im letzten Jahr noch einiges mehr rausgefunden was ich dir sagen muss. Pass auf es nicht nur so dass deine Mutter angeblich eine Affäre hatte, sondern ich habe auch rausgefunden, dass ich deine Schwester bin. Ich weiß es ist jetzt nicht leicht für dich. Für mich war es auch nicht leicht, als ich dahinter kam.“ sagte Chris

Julian fing an zu weinen. Er war mit den Nerven am Ende. Er konnte nicht glauben was da gerade erfahren hatte.  Chris merkte sofort, dass er jetzt ihre Hilfe brauchte. Sie nahm ihn vorsichtig in den Arm und versuchte ihn zu beruhigen.

„Ich weiß jetzt gerade nicht was ich denken soll.“ sagte Julian weinend

„Das glaube ich dir. Ich wusste auch zuerst nicht was ich denken soll.“ sagte Chris

„Wie soll es denn jetzt weiter gehen?“ fragte Julian

„Ich weiß es auch nicht. das Einzige was ich weiß ist, dass du dich erst einmal beruhigen musst. Vorher lasse ich dich nicht alleine.“ sagte Chris

„Es geht schon. Du brauchst dir keine Sorgen um mich zu machen.“ sagte Julian

„Ich mache mir aber Sorgen um dich.“ sagte Chris

„Das brauchst du wirklich nicht. Ich schaffe das schon.“ sagte Julian

Chris merkte, dass er keine Hilfe wollte. Sie konnte ihn aber in seinem Zustand jetzt nicht alleine lassen.

„Lass uns mal ein Stück laufen.“ sagte Chris

„Können wir gerne machen.“ sagte Julian

„Weißt du wie schwer es für mich am Anfang war, das rauszufinden.“ sagte Chris

„Ich kann es mir vorstellen.“ antwortete Julian

„Eins kannst du mir glauben. Ich lasse dich jetzt nicht alleine. Du bist völlig fertig und ich habe Angst dich jetzt alleine zu lassen.“ sagte Chris

„Es ist alles ok. Ich muss das was ich gerade erfahren habe nur erst einmal verdauen.“ sagte Julian

„Julian, du musst lernen dir auch mal helfen zu lassen. Du frisst immer alles in dich rein und wirst es so nie richtig verdauen können.“ sagte Chris

Plötzlich brach Julian weinend zusammen. Chris merkte sofort, dass es für ihn nicht einfach war und blieb den ganzen Tag in seiner Nähe.

Nachdem Chris den ganzen Tag bei Julian geblieben war, machte sie sich spät am Abend alleine auf den Weg nach Hause.

Julian hatte sich mittlerweile ins Bett gelegt und war eingeschlafen. Chris hoffte, dass es ihm am nächsten Tag wieder besser ging.

Am nächsten Morgen wachte Julian früher als geplant auf und machte sich für die Arbeit fertig. Er machte sich noch ein paar Gedanken, über das was er am Vortag erfahren hatte und konnte es immer noch nicht so recht glauben, als er später zum Dienst aufbrach.

„Guten Morgen Julian, was ist mit dir denn los?“ fragte Martin

„Guten Morgen, ach nichts. Ich muss nur gerade nachdenken, über das was ich gestern so erfahren habe.“ sagte Julian

„Was hast du denn gestern erfahren. Ich dachte du wolltest dich mit Chris treffen.“ sagte Martin

„Ja, ich habe mich auch mit Chris getroffen. Sie wollte mit mir ja irgendwas wichtiges besprechen.“ sagte Julian

„Ok, also hast du von ihr etwas erfahren, über das du jetzt nachdenkst?“ hackte Martin nach

„Genauso ist es.“ sagte Julian

„Und was hat sie dir erzählt?“ fragte Martin

„Chris hat mir erzählt, dass meine Mutter eine Affäre hatte und sie meine Schwester ist.“ sagte Julian

„Glaubst du das wirklich?“ fragte Martin

„Einerseits kann ich  es mir nicht vorstellen und andererseits hat Chris mich noch nie belogen. Meine Mutter aber schon öfter.“ sagte Julian

Martin merkte, dass sein junger Kollege erst einmal nachdenken musste wem er glauben soll  und lies ihn vorerst in Ruhe.

Als die Beiden zusammen auf Streife waren, war Julian auch ganz still gewesen und wusste nicht was er wirklich denken sollte.

„Weißt du Julian, du bist jung und musst noch einiges vom Leben lernen. Ich denke es ist besser du hörst auf dein Herz.“ sagte Martin

„Wenn ich auf mein Herz höre, hat Chris mir die Wahrheit gesagt und das würde bedeuten das meine Mutter mich die ganzen Jahre angelogen hat.“ sagte Julian

„Und was ist wenn ihr einen Gentest macht? Das wäre eine Möglichkeit die Wahrheit rauszufinden.“ sagte Martin

„Natürlich wäre das eine Möglichkeit die Wahrheit rauszufinden, aber im Moment weiß ich nicht ob ich die Wahrheit wissen will.“ sagte Julian

„Du hast Angst vor der Wahrheit. Das kann ich gut verstehen, aber ohne die Wahrheit wirst du nie auf andere Gedanken kommen.“ sagte Martin

Im Grunde wusste Julian, dass Martin recht hatte und er unbedingt die Wahrheit kennen musste um sich nicht mehr solche Gedanken zu machen.

Martin merkte, dass Julian jetzt erst einmal eine Pause brauchte. Also hielt er an einem Imbiss um etwas zu Essen.

Nach der kurzen Pause, stand der nächste Einsatz an und auch Julian hatte mittlerweile eine Entscheidung getroffen. Er wollte mit Hilfe eines Gentests die Wahrheit rausfinden.

Julians Entscheidung, der Wahrheit mit Hilfe eines Gentests auf die Spur zu kommen, stand fest. Und er traf sich deswegen gleich am nächsten Morgen mit Chris um mit ihr darüber zu reden.

Chris willigte ohne Probleme in den Gentest ein und beide wollten sofort damit anfangen.

 

Ein paar Tage später, stand die Wahrheit fest und Julian musste zu seinem Erstaunen feststellen, dass seine Mutter ihn mal wieder angelogen hatte.

Als er an der Arbeit wieder so ganz still war und ihn nichts aufmuntern konnte, nahm Martin den Jungen an die Seite.

„Was ist denn los mit dir?“ fragte Martin

„Ach, ich musste mal wieder feststellen, dass meine Mutter mich angelogen hat. Chris hat mir die ganze Zeit die Wahrheit erzählt.“ sagte Julian

„Also hat der Test bewiesen, dass ihr Geschwister seid.“ sagte Martin

„Ja hat er. Einerseits freue ich mich und andererseits bin ich von meiner Mutter enttäuscht.“ sagte Julian 

„Das kann ich gut verstehen, aber ich würde an deiner Stelle nach der Arbeit zu deiner Mutter fahren und sie mit dem Ergebnis des Gentests konfrontieren.“ sagte Martin

Martin hatte immer ein offenes Ohr und ein paar gute Ratschläge für Julian.

Julian war froh, dass er einen Kollegen hatte mit dem er immer über Probleme reden konnte.

Nach der Arbeit machte sich Julian auf den Weg zu seinen Eltern. Ihm fiel es nicht leicht, aber er wollte jetzt endlich wissen, warum sie ihn belogen hatte.

„Was machst du denn hier?“ fragte seine Mutter

„Ich muss mit dir reden und zwar jetzt.“ sagte Julian im ernsten Ton

„Was ist denn jetzt schon wieder los?  Geht es immer noch um den Mist den dir Chris erzählt hat?“ fragte seine Mutter

„Ich glaube eher du hast mir Mist erzählt nicht Chris. Sie hat mir die ganze Zeit die Wahrheit erzählt. Wir haben einen Gentest gemacht und der hat es eindeutig bewiesen.“ sagte Julian

„Ich glaube jetzt sollte ich dir endlich etwas erzählen. Und dieses Mal sage ich dir die Wahrheit.“ sagte seine Mutter

„Das will ich hoffen.“ sagte Julian

Julian hatte keine Lust mehr, ständig von seiner Mutter angelogen zu werden.

„Ja, ich hatte damals eine Affäre und Chris ist deine leibliche Schwester. Dein Vater weiß davon nur nichts und er braucht auch nicht wissen, dass er nicht dein Vater ist. Auch wenn er es schon eine ganze Weile ahnt und wir uns deswegen vor einem Jahr gestritten haben, Das war auch der Streit, den Chris mitbekommen hat und daraufhin hat sie anfangen zu recherchieren. Naja es fiel mir nicht leicht, dir die ganzen Jahre nicht zu sagen, dass dein Vater nicht dein leiblicher Vater ist. Als ich Chris da erste Mal sah, hatte ich Angst ihr würdet euch in einander verlieben und wollte natürlich den Kontakt zwischen euch verhindern. Ich habe es nur nicht mehr versucht, weil ihr so wieso gemacht habt was ihr wollt.“ sagte seine Mutter.

 

Julian musste erst einmal schlucken, als er von seiner Mutter die ganze Wahrheit erfahren hatte. Er verließ wortlos das Hause seiner Eltern. Das musste der junge Mann erst einmal verdauen.

Ein paar Tage später, konnte Julian die Lüge seiner Mutter immer noch nicht verstehen so sehr er es auch versuchte. Chris stand ihm die ganze Zeit zur Seite und auch mit seinen Kollegen konnte er reden, wenn er jemanden zum reden brauchte.

„Ich verstehe nicht warum sie die ganzen Jahre so gelogen hat.“ sagte Julian

„Das kann ich auch nicht verstehen. Vielleicht hatte sie Angst, dass sie ihre Familie verliert.“ sagte Chris

„Aber warum lügt sie dann noch weiter, wenn wir so wieso schon hinter die Wahrheit gekommen sind?“ fragte Julian sich

„Das weiß ich auch nicht. Fest steht sie hat gelogen und jetzt müssen wir irgendwie damit umgehen lernen.“ sagte Chris

„Du hast recht.“ sagte Julian

Julian wurde ganz still und machte sich fertig für die Arbeit. Chris merkte, dass es ihm nicht gut ging mit dem Gedanken, dass er die ganzen Jahre belogen wurde. Vielleicht lenkte ihn die Arbeit etwas ab und er konnte mal wieder einen klaren Gedanken fassen.

Auch an der Arbeit, war Julian in sich gekehrt. Ihm gingen einfach die Gedanken nicht aus dem Kopf. Martin merkte seinem jungen Kollegen schnell an, dass er jetzt einen Kollegen braucht, mit dem er reden konnte.

„Was ist los mit dir?“ fragte Martin nach

„Mir geht es nicht aus dem Kopf, dass mich meine Mutter die ganzen Jahre belogen hat.“ sagte Julian

„Dafür kann es verschiedene Gründe geben: Vielleicht hatte sie Angst dir die Wahrheit zu sagen oder wollte ihre Familie nicht verlieren..“ antwortete Martin

„Und warum lügt sie dann auch weiter, wenn Chris und ich schon längst der Wahrheit auf der Spur sind?“ fragte Julian

„Vielleicht hat sie gehofft, dass du ihr glauben würdest.“ sagte Martin

„Ja vielleicht. Es sind noch so viele Fragen nicht geklärt und ich weiß mittlerweile nicht mehr, ob ich ihr überhaupt noch etwas glauben kann.“ sagte Julian

„ich verstehe dich sehr gut. Aber denke bitte daran: Egal was sie gemacht hat sie ist deine Mutter.“ sagte Martin

„Ich weiß, aber mir fällt es gerade schwer ihr die ganzen Lügen zu verzeihen.“ sagte Julian

Martin konnte seinen jungen Kollegen gut verstehen und wusste genau wie er sich gerade fühlte.

Er wusste auch, dass es für Julian nicht leicht war, seiner Mutter zu verzeihen.

Eine Stunde später brach Julian plötzlich in Tränen aus. Er war mit den Nerven am Ende und weiter arbeiten war nicht mehr möglich. Er musste sich erst einmal beruhigen.

Martin versucht ihn etwas zu beruhigen, aber so richtig wollte ihm das auch nicht gelingen. Er merkte, dass es Julian überhaupt nicht gut ging und beschloss jetzt erst mal eine Pause zu machen.

Martin hielt am nächsten Imbiss an und meldete bei Arnold, dass sie eine kurze Pause machten. Dann ging er mit Julian in den Imbiss und bestellte für ihn und sich eine Currywurst mit Pommes.

Um mit Julian ungestört zu sein, setzte er sich mit seinem jungen Kollegen in die hinterste Ecke vom Imbiss.

„Sag mal Julian, dich nimmt das alles ganz schön mit oder?“ fragte Martin vorsichtig nach.

„ Ja, ich muss mich jetzt erst einmal mit dem Gedanken anfreunden eine große Schwester zu haben.“ sagte Julian

„Stimmt, Chris ist ja älter wie du. Ich kann dich da sehr gut verstehen. Wenn man so eine Sache nach so vielen Jahren erfährt muss man es auch erst einmal  verdauen. Du hättest dich sollen für heute krank melden. An der Arbeit wäre dir keiner böse gewesen.“ sagte Martin

„Ich dachte ja, dass mich die Arbeit etwas ablenkt und ich mal auf andere Gedanken komme, aber irgendwie scheint mir dass nicht zu gelingen.“ sagte Julian

„Das ist jetzt nicht leicht für dich und wenn du möchtest dann bringe ich dich nach Hause und sage auf der Wache Bescheid, dass ich einen neuen Partner brauche.“ sagte Martin.

„Nein, ich möchte weiter arbeiten.“ sagte Julian

„Ist in Ordnung. Wie du es möchtest. Und wenn irgendetwas ist, dann sag mir Bescheid. Du kannst immer mit mir reden wenn du das möchtest.“ sagte Martin zu seinem Kollegen.

Martin war für Julian nicht nur ein Kollege, sondern auch ein guter Freund mit dem man über alles reden konnte.

Die Beiden fuhren wieder auf Streife und machten sich  nach der Schicht direkt auf den Weg in ihr Lieblingscafe. Sie wollten noch einen Kaffee trinken und dann erst nach Hause fahren. Julian war froh, dass er noch nicht nach Hause musste, denn zu Hause fiel ihm die Decke auf den Kopf und das brauchte er jetzt ganz und gar nicht. Er wollte einfach nicht alleine sein.

Während die Beiden gemeinsam im Cafe saßen und ihren Kaffee tranken kam Julian auf die Idee Chris eine Nachricht zu schicken, denn mit ihr konnte er trotz allem über alles reden und vielleicht tat ihm das Gespräch mit Chris auch gut.

Chris versprach ihm, am Abend nach der Arbeit direkt zu ihm  zu kommen und wenn sie etwas versprach dann hielt sie es auch.

Wie verabredet kam Chris direkt nach der Arbeit zu Julian. Sie sah ihm an, dass er völlig fertig war und die ganze Sache ihn mitnahm.

„Sag mal, bist du dir sicher, dass du morgen wieder arbeiten kannst?“ fragte Chris

„Ja ich bin mir sicher. Ich kann nur im Moment nicht alleine sein und würde mich freuen, wenn du die nächsten Tage bei mir bleibst.“ sagte Julian

Chris hörte an Julians Worten, dass es ihm richtig schlecht ging. So hatte sie ihn bisher nur einmal erlebt.

„Ja natürlich kann ich bei dir bleiben, so lange wie du mich brauchst.“ sagte Chris

„Danke.“ sagte Julian

Julian war mit seinen Kräften am Ende und schlief an Chris ihrer Schulter ein. Chris ließ ihn jetzt erst einmal in Ruhe. Der Schlaf würde ihm mit Sicherheit sehr gut tun.

Nach zwei Stunden wachte Julian wieder auf und fing an zu schreien. Chris war nur kurz in die Küche gegangen um sich einen Tee zu machen.

„Hey Julian, ich bin doch da. Ich habe mir nur einen Tee gemacht.“ sagte Chris

Julian war am weinen und ließ sich nicht mehr beruhigen. Chris brauchte eine ganze Weile, bis sie es geschafft hatte, das er wieder zur Ruhe kam.

Chris ließ ihn an diesem Abend nicht mehr aus den Augen, denn wenn er noch einmal so schlecht träumt wollte sie bei ihm in der Nähe sein. Julian spürte, dass er nicht alleine war und konnte endlich auch mal abschalten.

Nach kurzer Zeit war er auf dem Sofa wieder eingeschlafen.

Chris schaute währenddessen etwas Fernsehen. Sie wollte ihren Bruder jetzt nicht wecken. Er sollte jetzt ruhig mal schlafen.

Gegen Abend klingelte es an der Haustür und Chris öffnete. Martin stand vor der Tür.

„Hey Chris wie geht es ihm?“ fragte Martin

„Komm erst mal rein.“ sagte Chris

Martin betrat das Wohnzimmer und sah Julian nur schlafen.

„Der Junge ist völlig fertig. Ich werde morgenfrüh gleich mit dem Chef sprechen. Julian soll sich  morgen erst einmal ausruhen.“ sagte Martin

„Er will unbedingt morgen wieder arbeiten. Vor drei Stunden wachte er schon einmal auf und war am schreien und lies sich nicht beruhigen.“ sagte Chris


„Das klingt ja gar nicht gut.“ sagte Martin.

„Ist es auch nicht, aber du müsstest Julian langsam genauso gut kennen wie ich. Wenn er arbeiten will, dann geht er auch arbeiten.“ sagte Chris

Der kann unmöglich morgen arbeiten. Heute hatte er schon einen Nervenzusammenbruch.“ sagte Martin

„ich weiß, genauso gut wie du, dass Julian morgen nicht arbeiten kann, aber wenn er unbedingt will, dann wird er auch darauf bestehen zu arbeiten.“ sagte Chris

„Wenn du nichts dagegen hast, bleibe ich noch eine Weile hier.“ sagte Martin

„Du kannst gerne bleiben so lange du möchtest, dann kann ich mir wenigstens mal etwas zu Essen machen.“ sagte Chris

Martin merkte, dass Chris ihren Bruder nicht alleine lassen wollte und auf ihn aufpasste.

Auf einmal wachte Julian schreiend aus seinem Schlaf auf.

„Julian, es ist alles in Ordnung, ich mache mir nur etwas zu Essen und Martin ist bei dir.“ rief Chris aus der Küche

„Junge beruhig dich. Wir sind hier. Du bist nicht alleine.“ sagte Martin

„Hast du Hunger Julian?“ fragte Chris nach

„Ja, aber ich möchte nichts essen.“ sagte Julian

Julian war noch nicht ganz wach. Chris machte ihm auch etwas zu Essen.

„Hier hast du einen Teller Nudeln.“ sagte Chris

„Ich will nichts essen.“ sagte Julian

„Du musst langsam mal was essen.“ sagte Chris

„Ich will aber nicht.“ sagte Julian

„Junge, komm her, es mal etwas oder muss ich dich füttern. Du willst doch wieder zu Kräften kommen.“ sagte Martin

Martin und Chris hatten keine Chance. Der Junge wollte nichts essen. Chris setzte sich neben Julian und fragte ihn erneut, ob er nicht doch etwas essen wollte.

Und tatsächlich: Jetzt wo Chris neben ihm saß, konnte Julian auch  etwas essen.

„Julian, du bleibst morgen mal zu Hause und ruhst dich aus.“ sagte Martin

„Aber wer soll dann mit dir auf Streife fahren.“ fragte Julian nach

„Das kläre ich morgenfrüh, wenn ich an der Arbeit bin. Da wird sich schon jemand finden.“ sagte Martin

„Ok, aber nur weil ihr es seid.“ sagte Julian

Julian war mit den Kräften am Ende. Irgendetwas machte ihm Angst und er fing immer wieder an davon zu träumen.

Am nächsten Morgen wurde Chris schon früh wach. Irgendwie hatte sie heute ein seltsames Gefühl im Bauch und das sollte sie auch nicht täuschen.

Julian war die halbe Nacht wach gewesen, weil er immer  wieder Albträume hatte und Chris war froh, wenn er mal eine Stunde durchschlief.

„Wovon träumst du?“ fragte Chris

„Immer wieder steht, meine Mutter  mit einem Messer vor mir.“ sagte Julian

„Du glaubst doch wohl nicht daran, oder?“ fragte Chris nach

„Nein, eigentlich nicht, aber nach all den Lügen kann ich mir alles vorstellen.“ sagte Julian
Chris merkte, dass ihr Bruder völlig am Ende war und versprach ihm ihn immer zu beschützen.

Es war gut, dass Julian sich entschieden hatte, nicht zur Arbeit zu gehen, denn das hätte er nicht durchgehalten.

Während die Beiden etwas frühstückten, klingelte es an der Haustür. Vorsichtig machte Chris die Tür einen kleinen  Spalt auf. Als sie Julians Mutter sah, wollte sie dir Tür gleich wieder zu machen.

„Chris bitte hör mir zu. Ich kann es auch hier durch die Tür erklären.“ sagte Julians Mutter

„Was habe ich für einen Grund dir zu zuhören. Julian ist wegen deiner Lügen völlig am Ende. Die letzte Nacht hat er kaum geschlafen und genau deswegen gebe ich dir jetzt mal einen gut gemeinten Rat. Lass uns noch eine Weile in Ruhe und dann kannst du uns alles erklären.“ sagte Chris freundlich und machte die Tür zu.

Diese Frau, war die letzte die Julian jetzt gebrauchen konnte. Seine Albträume waren schon schlimm genug.

Scheinbar hatte Julians Mutter die Ansage verstanden, denn als sie aus dem Fenster schaute, sah Chris sie auf dem Gehweg nach Hause gehen.

„Wollen wir heute mal was gemeinsam machen?“ fragte Chris

„Ich habe irgendwie zu nichts Lust.“ sagte Julian

„Das kann ich gut verstehen, aber vielleicht lenkt es dich ja etwas ab, wenn wir irgendwo hingehen und du mal was anderes siehst.“ sagte Chris

Chris wusste wie schwer es gerade für Julian war und sie wollte ihm helfen. Sie wusste aber auch, wenn er etwas nicht wollte, dann wollte er es nicht und dann ließ sie ihn auch in Ruhe.

Julian verzog sich nach dem Frühstück erst einmal ins Wohnzimmer. Er wollte mal kurz seine Ruhe haben.

Chris wusste, dass er mitbekommen hatte, dass seine Mutter vor der Tür stand und das hatte ihn gerade komplett aus der Bahn geworfen.

Chris ging zu Julian ins Wohnzimmer.

„Hey kann ich dir etwas Gutes tun?“ fragte sie nach

„Ja, du kannst dich zu mir setzen und wir schauen uns einen Film an.“ sagte Julian

„Klar können wir gerne machen.“ sagte Chris

Chris hatte keine Ahnung, was für einen Film Julian da rausgesucht hatte, aber ihr war auch egal was sie schauten. Die Hauptsache war, dass Julian irgendwo dran Spaß hatte und sich ablenkte.

„Julian hatte zum Erstaunen von  Chris ein altes Familienvideo rausgesucht. Irgendwie wollte er damit versuchen zu verstehen, wie seine Mutter fühlte. Aber würde ihm das auch gelingen?

Chris zweifelte zwar daran, das Julian endlich mal verstehen konnte, warum seine Mutter ihn angelogen hatte, aber eine Versuch war es Wert. Schließlich soll man ja auch nichts unversucht lassen um ein Ziel zu erreichen und Julians Ziel war, dass er  verstehen wollte, warum seine Mutter ihn die ganzen Jahre angelogen hatte.

Chris ließ ihn ganz in  Ruhe machen, auch wenn sie es besser fand, wenn seine Mutter ihm die Sache erklären könnte.  Aber Julian wollte sie im Moment nicht sehen und Chris zwang ihn auch nicht dazu. Seine Nerven waren am Ende und dann immer wieder diese Albträume. Für Julian war es im Moment nicht leicht.

Nachdem die Beiden ein paar alte Familienvideos geschaut hatten, waren sie auch keinen Schritt weiter. Trotzdem wollten sie es Beide verstehen.

Julian saß auf dem Sofa und war in Gedanken vertieft, als es an der Haustür klingelte.

Chris öffnete die Tür einen Spalt um zu sehen, wer vor der Tür stand. Es war Martin.

„Darf ich reinkommen?“ fragte er

„Ja klar darfst du reinkommen.“ sagte Chris

„Was macht ihr?“ wollte Martin wissen

„Wir haben uns gerade alte Familienvideos angeschaut. ich weiß nicht warum Julian das wollte.“ sagte Chris

„Naja, er versucht zu verstehen, warum seine Mutter ihn die ganzen Jahre angelogen hat und irgendwie sucht er überall nach antworten.“ sagte Martin

„Ich weiß, ich kann ihn ja auch gut verstehen. Es sind noch so viele Fragen offen. Aber ich denke nur seine Mutter kann die ganzen Fragen beantworten.“ sagte Chris

„Du denkst halt etwas anders und neutraler wie Julian. Er wird es schaffen. Julian ist ein Stehaufmännchen.“ sagte Martin.

„Allerdings.“ sagte Chris

Die Beiden gingen zu Julian ins Wohnzimmer. Der Junge war immer noch in Gedanken und hatte gar nicht mitbekommen, dass Martin ihn besuchen wollte.

„Hey Julian, wie geht es dir?“  fragte Martin nach

„Nicht so gut. Ich möchte so viele Antworten auf Fragen haben. Mir gehen gerade tausend Fragen durch den Kopf, aber egal wie lange ich darüber nachdenke ich finde keine Antwort.“ sagte Julian

„Pass auf ich habe heute Morgen mit unserem Chef gesprochen und er sagt du kannst eine Woche Sonderurlaub machen, wenn du möchtest. Dann kannst du vielleicht in Ruhe die Antworten auf deine Fragen suchen.“ sagte Martin

„Danke, du bist ein super Kollege. Was würde ich nur ohne dich machen?“  sagte Julian

„Wahrscheinlich würdest du dich dann in ein Zimmer einschließen und nicht mehr rauskommen.“ sagte Martin und fing an zu grinsen.

Auch sein junger Kollege musste grinsen.

„Ja, das kann schon sein.“ sagte Julian

Chris hatte gerade keinen Plan mehr was sie machen sollte, Schließlich wusste sie ja auch die ganzen Jahre nicht, dass sie einen kleinen Bruder hatte. Sie hatte aber das Gefühl, dass sie es besser verdauen konnte als ihr Bruder.

„ich weiß nicht wie Chris das alles einfach so weg steckt.“ sagte Julian

„Ich denke, sie versucht nur zu verbergen wie sie sich wirklich fühlt. Sie war schon immer die Stärkere von euch beiden.“ sagte Martin

„Sie braucht doch vor mir keine Gefühle verstecken.“ sagte Julian

„Julian, denk mal scharf nach. Warum recherchiert sie über dich und kommt dann hinter das Geheimnis deiner Mutter. Sie hat sich über dich informiert und jetzt überleg mal warum.“ sagte Martin

„Ich habe gerade keine Ahnung wo von du sprichst.“ sagte Julian

„Ganz einfach. Sie hatte sich in dich verliebt und dann findet sie das raus und meldet sich 1 Jahr lang nicht bei dir.“ sagte Martin

„Ich verstehe dich gerade nicht ganz.“ sagte Julian

„Pass auf sie hat die Wahrheit schon 1 Jahr lang gewusst und sich die ganze Zeit nicht getraut dir etwas zu sagen, weil sie dich liebte. Sie hat es schon verdaut, weil sie aufhören musste Gefühle für dich zu entwickeln die tiefer gehen als Freundschaft und Familie.“ versuchte es  Martin seinem jungen Kollegen zu erklären.

Endlich ging bei Julian ein Licht auf.

„Das ist jetzt nicht dein Ernst. Chris hatte sich in mich verknallt.“ sagte Julian

„Doch das ist mein voller Ernst.“ sagte Martin

Martin hatte es Chris angesehen, aber sie nicht verraten. Sie sollte es Julian selber sagen, wenn sie bereit dafür ist.

Sie hat es nie ausgesprochen, stattdessen fand sie ein Geheimnis seiner Mutter raus und musste die Gefühle für Julian von jetzt auf gleich abschalten. Das war auch für Chris nicht leicht gewesen.

Julian hatte es endlich verstanden, dass es bei Chris um weitaus mehr ging als um die Lüge seiner Mutter.

„Ihr denkt auch ich kann euch nicht hören. Ja Martin hat recht. ich war in dich verliebt und anstatt es dir zu sagen, habe ich recherchiert und die Lüge deiner Mutter rausgefunden. Dann musste ich von jetzt auf gleich aufhören mich in dich zu verlieben. das war auch der Grund, warum ich  mich ein Jahr lang nicht bei dir gemeldet habe. Für mich war das auch ein Schock und ich wollte dich eigentlich davor schützen. Naja und dann kam der Moment wo ich es dir einfach sagen musste.“ sagte Chris die die Beiden Männer reden gehört hatte.

Endlich hatte Chris Julian erzählt, was sie fühlte. Chris war normalerweise ein Mensch der nur sehr selten über ihre Gefühle sprach. Aber jetzt war es raus.

Julian verstand, dass Chris etwas ganz anderes durchmachte seit dem sie die Lüge seiner Mutter aufgedeckt hatte.

„Manchmal denke ich, es wäre besser gewesen die Lüge deiner Mutter niemals aufzudecken.“ sagte Chris

„Das wäre in diesem Fall aber auch nicht gut gewesen.“ sagte Julian

Julian wusste selber noch nicht ganz was er denken und machen sollte. Aber jetzt wusste er auch, dass Chris es auch nicht so wegsteckt wie er es am Anfang dachte.

Die Lüge seiner Mutter hatte mal wieder vieles durcheinander gebracht und nun mussten alle lernen damit umzugehen und die Sache zu verarbeiten.

Julian verstand aber auch, warum sich Chris ein Jahr lang nicht bei ihm gemeldet hatte. Als die Lüge aufdeckte, musste sie erst einmal selber wissen was sie fühlen sollte.

Julian war froh, einen Menschen wie Chris zu haben. Sie war immer für ihn da und jetzt wollte er auch für sie da sein.

Aber Chris zog sich lieber zurück und redete nur sehr selten über ihre Gefühle.

„Lasst euch Zeit, alles zu verarbeiten. Auch wenn es wahrscheinlich noch einige Monate dauern wird, bis ihr darüber hinaus seid, aber ihr werdet es schaffen.“ sagte Martin

Martin war immer ein guter Ratgeber, in egal welcher Situation und er verstand die Beiden auch.

Aber trotz allem war es für Chris und Julian ein Leben im Glück. Denn die Beiden hatten ja sich und konnten sich immer auf einander verlassen.

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Kurzbeschreibung

Julian und Chris hatten sich seit einem Jahr nicht mehr gesehen und jetzt stand mal wieder ein Treffen an. Chris wollte Julian etwas sehr Wichtiges sagen.